Jahresbericht 2003 - Studienbibliothek der Pädagogischen ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />
PAST
Inhaltsverzeichnis<br />
Mitgliedschaften <strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>der</strong> PAST 3<br />
Der Personalstand <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> mit<br />
Stichtag 31.12.<strong>2003</strong><br />
Veröffentlichungen <strong>der</strong> PAST <strong>2003</strong> 7<br />
Veranstaltungen <strong>2003</strong> in <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Barbara Henning<br />
Das Gemeinschaftsprojekt „Die Biblios kommen“<br />
Dr. Brigitte Schaffer und Renate Kunst<br />
Chinesische Phytotherapie – „Ben Cao“<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Die Schülerbücherei als ein wichtiges Element<br />
<strong>der</strong> Leseerziehung!<br />
Die Arbeit in bzw. mit einer Schülerbücherei<br />
Franziska Enzinger<br />
Im Test – Aufbau<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
Ausbildung für ehrenamtiche Bibliothekare in Strobl<br />
20. – 25. Oktober <strong>2003</strong><br />
Katharina Hanl<br />
Statistiken <strong>der</strong> PAST<br />
Gerda Maierbichler<br />
6<br />
10<br />
29<br />
51<br />
78<br />
90<br />
92<br />
98
Mitgliedschaften <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />
<strong>der</strong> PAST<br />
AGAVA (Arbeitsgemeinschaft Audiovisueller Archive Österreichs)<br />
Präsidium<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Fachausschuss Katalogisierung<br />
Gerda Maierbichler ; Dr. Brigitte Schaffer<br />
ALEPH-Verbund Bildung und Kultur (VBK)<br />
Zentrale Redaktion - Formalerschließung<br />
Gerda Maierbichler (Mitglied)<br />
Zentrale Redaktion - Sacherschließung<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Vorsitz)<br />
First Level PAST<br />
Gerda Maierbichler<br />
IASA (International Association of Sound Archives)<br />
<strong>Studienbibliothek</strong> (Mitglied)<br />
ISO (International Organization for Standardization)<br />
ISO/TC46 „Information and Documentation“<br />
ISO/TC 46, SC2 „Conversion of written languages“<br />
ISO/TC 46, SC3 „Terminology“<br />
ISO/TC 46, SC9 „Presentation, identification and description of documents<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Mitglied)<br />
3
ÖGDI (Österreichische Gesellschaft für Dokumentation und<br />
Information)<br />
Ingrid Gei<strong>der</strong>-Hois ; Sigrid Maier ; Gerda Maierbichler ; Dr. Brigitte Schaffer<br />
ON (Österreichisches Normungsinstitut)<br />
FNA 069 "Fachnormenausschuß Bibliothekswesen und Dokumentation"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Vorsitzende des FNA)<br />
Gerda Maierbichler (Mitglied)<br />
AG 069.03 "Transliteration"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Mitglied)<br />
AG 069.04 "Automation in Bibliothekswesen und Dokumentation"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Schriftführerin)<br />
AG 069.06 "Terminologie"<br />
Gerda Maierbichler (Mitglied) ; Dr. Brigitte Schaffer (Mitglied)<br />
AG 069.15 "Katalogisierung von AV-Medien"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Schriftführerin)<br />
Gerda Maierbichler (Mitglied)<br />
AG 069.18 "Zitierregeln"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Mitglied)<br />
AG 069.23 "Katalogisierung von Karten und Plänen"<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Vorsitzende)<br />
Gerda Maierbichler (Schriftführerin)<br />
VÖB (Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und<br />
Bibliothekare)<br />
Ausschuss<br />
Gerda Maierbichler ; Dr. Brigitte Schaffer<br />
4
Kommission für EDV-Anwen<strong>der</strong> (mit Arbeitskreis „Datentransfer/<br />
Schnittstelle“ und Arbeitskreis „Fernleihe/Document delivery“)<br />
Dr. Brigitte Schaffer (Vorsitzende <strong>der</strong> Kommission)<br />
Gerda Maierbichler (Mitglied)<br />
Kommission für Nominalkatalogisierung (mit Arbeitskreis „Musikalien“)<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner ; Gerda Maierbichler<br />
Kommission für Rechtsfragen<br />
Reinhard Hois<br />
Kommission für Normung<br />
Gerda Maierbichler ; Dr. Brigitte Schaffer (Mitglied)<br />
Kommission für Bibliographie<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Kommission für Bibliothek und Öffentlichkeit<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
Kommission für Sacherschließung<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Kommission für Bibliotheksstatistik<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Kommission für <strong>Studienbibliothek</strong>en für Lehrerausbildung und<br />
Lehrerfortbildung an <strong>Pädagogischen</strong> und Berufspädagogischen Akademien<br />
Dr. Veronika Gass ; Ingrid Gei<strong>der</strong>-Hois ; Reinhard Hois ; Elfriede Losinschek ;<br />
Sigrid Maier ; Gerda Maierbichler ; Dr. Brigitte Schaffer ; Hans Joachim Slawitsch<br />
Österreichische Online-Benutzergruppe / Arbeitskreis Neue Medien<br />
Reinhard Hois ; Dr. Brigitte Schaffer<br />
Kommission für Frauenfragen<br />
Mag. Karin Miriam Hansel<br />
5
Der Personalstand <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
mit Stichtag 31.12.<strong>2003</strong>:<br />
Verw. Gr. vollbeschäftigt halbbeschäftigt<br />
Gehobener Dienst 5 1<br />
Fachdienst 2 2<br />
Technischer Dienst 3(bis 08/03)<br />
Administrativer Dienst 1<br />
11 3<br />
GESAMT 14 Personen<br />
Verw. Gr. Vollbeschäftigt Halbbeschäftigt<br />
Gehobener Dienst Mag. Dr. Constanza<br />
Furtlehner<br />
(Karenzvertretung)<br />
Mag. Karin Miriam Hansel<br />
(bis 08/03)<br />
Reinhard Hois<br />
Sigrid Maier (Karenz)<br />
Gerda Maierbichler<br />
Mag. Cornelia Sanz<br />
(Karenzvertretung ab 09/03)<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Fachdienst Ingrid Gei<strong>der</strong>-Hois<br />
Technischer<br />
Dienst<br />
Administrativer<br />
Dienst<br />
Katharina Hanl<br />
Hans Joachim Slawitsch<br />
Otto Sebastian Bilger<br />
(bis 08/03)<br />
Silvia Krobath<br />
Gerhard Zens<br />
Barbara Henning<br />
Dr. Veronika Gass<br />
Elfriede Losinschek<br />
(Teilkarenz)<br />
Hannes Waltl<br />
(Karenzvertretung)<br />
6
Veröffentlichungen <strong>der</strong> PAST <strong>2003</strong><br />
20 Jahre <strong>Studienbibliothek</strong><br />
(Mitteilungen <strong>der</strong> PAST <strong>2003</strong>)<br />
Hrsg.: Barbara Henning<br />
Vorwort<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
20 … 300 … 4000 … 50000 … 600000<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Ja zur stetigen Verän<strong>der</strong>ung, zum Um- und Ausbau<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Alle sind uns willkommen:<br />
• Von Jung bis Alt<br />
Gerda Maierbichler<br />
Hintergründe und Chronologie:<br />
• Kleiner Kalen<strong>der</strong> von Sternstunden unserer Bibliothek<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Preisrätsel<br />
Barbara Henning<br />
Engagement in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Benutzerfreud und -leid<br />
Interesse am Miteinan<strong>der</strong>, Zueinan<strong>der</strong>, Füreinan<strong>der</strong><br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
7
Bibliotheksalltag (nicht) leicht gemacht<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Literatur und nicht nur:<br />
• Rückschau auf drei Jahre Ludothek<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
• Die Mediathek<br />
Gerda Maierbichler und Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
Immer voran und Neues bieten:<br />
• Durchschlagendes Konzept in <strong>der</strong> Praktikantenbetreuung<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
• Der Ideen gibt’s gar viele<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Organisation intern:<br />
• Standort <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Barbara Henning<br />
Organigramm <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> <strong>der</strong> PA und BPA Graz<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner, Gerda Maierbichler, Dr. Brigitte Schaffer<br />
• Benutzerräume<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner und Elfriede Losinschek<br />
Team einst und jetzt<br />
Barbara Henning<br />
EDV – schau, schau<br />
Elfriede Losinschek<br />
Kein Ende in Sicht!<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner und Dr. Brigitte Schaffer<br />
8
<strong>Jahresbericht</strong> 2002<br />
Hrsg.: Barbara Henning<br />
Organigramm <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> <strong>der</strong> PA und BPA Graz<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner, Gerda Maierbichler, Dr. Brigitte Schaffer<br />
Abbildung <strong>der</strong> Referate in <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Dr. Brigitte Schaffer u.a.<br />
Veröffentlichungen <strong>der</strong> PAST 2002<br />
Nachruf Otto Hladnig<br />
Veranstaltungen 2002 in <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Barbara Henning<br />
• Vorstellung unserer neuen Homepage<br />
Elfriede Losinschek<br />
• Pädagogische Zentralbibliothek des Bundes Graz<br />
Dr. Brigitte Schaffer und DI Dr. Ingrid Eberl<br />
• OPAC-Workshop<br />
Dr. Brigitte Schaffer<br />
Statistiken <strong>der</strong> PAST<br />
Gerda Maierbichler<br />
Erweiterter Bestand – neue Herausfor<strong>der</strong>ung!<br />
Mag. Dr. Constanza Furtlehner<br />
• Hansel, Karin Miriam; Henning, Barbara: Kipferl bei mir … - Graz, AT:<br />
PAST, <strong>2003</strong><br />
• Kunst, Renate ; Schaffer, Brigitte (Hrsg.) : Die Biblios kommen. 2 Bde. –<br />
Graz, AT: PAST, <strong>2003</strong>.<br />
Projektband / unter Mitarb. von Constanza Furtlehner<br />
Kunstwerkeband / unter Mitarb. von Johannes Heher<br />
9
Medienausstellung<br />
im Lesesaal <strong>der</strong> PAST<br />
Vernissage<br />
Friedl Kiesenhofer<br />
„Kipferl bei mir“<br />
Gemeinschaftsprojekt<br />
mit <strong>der</strong> BPA Graz<br />
in <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Barbara Henning<br />
10
Lesung<br />
Evelyn Schmidt<br />
„Die Biblios kommen“<br />
Gemeinsschaftsprojekt<br />
mit <strong>der</strong> ÜVS<br />
Vortrag<br />
Dr. Monika Weingraber-Blanke<br />
„Klub <strong>der</strong> kleinen Dichter“<br />
Schulabschlussabend <strong>der</strong> 2a<br />
Evelyne Weinhäupl<br />
Veranstaltungen – Teil 2<br />
11
Der Tag (da)vor<br />
<strong>der</strong> Pension<br />
Otto Sebastian Bilger<br />
Vortrag<br />
Gisela Heller<br />
Vernissage<br />
Lieselotte Brandl +<br />
Claudia Ungersbäck<br />
Literaturcafe<br />
Irmina Wrezounik<br />
Veranstaltungen – Teil 3<br />
12
Aufgrund <strong>der</strong> Anregung des damaligen Fachkoordinators für<br />
Musik an <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Akademie, Herrn Prof. MMag.<br />
Dr. Hans Fritz, wurde im Jänner <strong>2003</strong> im Lesesaal <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
eine Ausstellung <strong>der</strong> im Haus vorhandenen Musiktonträger<br />
(Schallplatten, CDs, Tonbandkassetten) durchgeführt.<br />
13
EINLADUNG<br />
zur<br />
VERNISSAGE<br />
Ölbil<strong>der</strong> und Aquarelle<br />
von Frau<br />
Friedl Kiesenhofer<br />
am<br />
Donnerstag, 30. Jänner <strong>2003</strong><br />
19 Uhr<br />
im Lesesaal <strong>der</strong><br />
<strong>Studienbibliothek</strong><br />
14
Weite Reisen haben die Grazerin Friedl Kiesenhofer in viele Län<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Welt geführt. Mit offenen Augen hat sie die Schönheiten <strong>der</strong> Landschaften<br />
aufgenommen und in ihren Bil<strong>der</strong>n zum farbenfrohen Ausdruck gebracht.<br />
Unzählige Ölgemälde und Aquarelle krönen bis jetzt ihr künstlerisches<br />
Schaffen.<br />
15
Die Vernissage in <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> kam bei den<br />
BesucherInnen gut an und die Werke waren schnell verkauft.<br />
16
Rezepte aus <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Berufspädagogische Akademie Graz<br />
Tag Tag <strong>der</strong> <strong>der</strong> offenen offenen offenen Tür Tür<br />
Tür<br />
7. 7. März März <strong>2003</strong><br />
<strong>2003</strong><br />
9.00 9.00 - 16.00 Uhr<br />
17
war ein gemeinsames Projekt <strong>der</strong> Berufspädagogischen Akademie des Bundes<br />
in Graz unter <strong>der</strong> Leitung von Frau Prof. Pernthaller und <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong>.<br />
Der Tag <strong>der</strong> offenen Tür begann mit einem reichhaltigen Kipferlfrühstück vor<br />
dem Gebäude unserer Dienststelle. Lei<strong>der</strong> spielte das Wetter nicht ganz mit.<br />
18
Die <strong>Studienbibliothek</strong> gestaltete im Lesesaal Büchertische zum Thema<br />
„Backen“<br />
Streng genommen hat nur eine Sorte Bücher<br />
das Glück unserer Erde vermehrt:<br />
die Kochbücher<br />
Joseph Conrad<br />
19
Im 4. Stock des Hauses gab es Interessantes zum Thema<br />
„Wein“.<br />
Auch hier wurde von <strong>der</strong> Bibliothek ein Büchertisch bereitgestellt.<br />
20
Die bekannte südafrikanische Künstlerin Imke Behrens<br />
eröffnete die Vernissage „Culinarische Köstlichkeiten“<br />
unter dem Motto „Graz fliegt“.<br />
21
Von <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> (Gerda Maierbichler) wurde eigens ein Bibliotheks-<br />
kipferl kreiert, welches von Frau Behrens künstlerisch zu Papier gebracht, seit-<br />
her unseren Lesesaal bereichert.<br />
Von Mag. Karin Miriam Hansel, Barbara Henning und Mitarbeit von Elfriede<br />
Losinschek wurde die „Kipferlbroschüre“ erstellt, welche als Handout an die<br />
Besucher verteilt, regen Absatz fand.<br />
22
Hier eine Lese- (lei<strong>der</strong> keine Kost-)Probe daraus:<br />
Zum Kaffee Kipferln zum Frühstück<br />
Nußbeugel<br />
Zutaten für etwa 12 Stück:<br />
250 g Mehl, 125 g Butter o<strong>der</strong> Margarine, 20 g Zucker,<br />
1/2 Würfel frische Hefe<br />
4 Eßl. Milch, 1 Prise Salz, 1 Eigelb, 1/8 l Wasser,125 g<br />
Zucker, 250 g gemahlene Haselnüsse, 30 g weiche<br />
Butter o<strong>der</strong> Margarine, abgeriebene Schale von 1<br />
unbehandelten Zitrone, 2 Eßl. Crème fraîche, 2 Eßl.<br />
Orangenlikör, Für das Blech: Fett o<strong>der</strong> Backpapier<br />
Zum Bestreichen: 1 Ei<br />
Ruhezeit für den Teig: etwa 1 1/4 Stunden<br />
Zubereitungszeit: etwa 1 3/4 Stunden (davon 30-35<br />
Minuten Backzeit). Das Mehl mit dem kleingeschnittenen<br />
Fett und dem Zucker auf die Arbeitsfläche häufen. Alles<br />
mit einem großen Messer schön bröselig hacken. Die<br />
Hefe in <strong>der</strong> Milch auflösen. Mit dem Salz und dem Eigelb<br />
zur Mehlmasse geben. Alles durchhacken, mit den<br />
Händen zu einem festen Teig verkneten. Zugedeckt<br />
etwa 45 Minuten gehen lassen. Das Wasser mit dem<br />
restlichen Zucker zum Kochen bringen und etwa 10<br />
Minuten kochen lassen. Die Nüsse, das Fett, die Schale,<br />
die Crème fraîche und den Likör unterrühren. Aus <strong>der</strong><br />
Masse mit nassen Händen 12 etwa 7 cm lange Rollen<br />
formen. Die Rollen auf wenig Mehl 3 - 4 mm dick<br />
ausrollen. Dann in 12 etwa 8 x 10 cm große Rechtecke<br />
schneiden. Jeweils ein wenig von <strong>der</strong> Nußfüllung in die<br />
Mitte gegen. Den Teig aufrollen, zu Hörnchen formen<br />
und auf ein vorbereitetes Blech geben. Das Ei<br />
verquirlen, die Beugel damit bestreichen und etwa 30<br />
Minuten gehen lassen. Inzwischen den Backofen auf<br />
180° (Gas: Stufe 3) vorheizen. Die Nußbeugel 30-35<br />
Minuten (Mitte) backen.<br />
Quelle: Stroner, Regine: Feines Gebäck zu Tee und<br />
Kaffee, S. 22<br />
Milchhörnchen<br />
Zutaten für etwa 15 Hörnchen:<br />
500 g Mehl, 30 g Hefe<br />
1/4 l lauwarme Milch<br />
30 g Butter<br />
1 Teel. Zucker<br />
1/2 Teel. Salz<br />
1 Eigelb<br />
Für das Backblech: Butter<br />
Pro Stück etwa 650 Joule / 155 Kalorien<br />
Ein Backblech mit Butter bestreichen. Das Mehl in eine<br />
Schüssel sieben und in die Mitte eine Vertiefung<br />
drücken. Die Hefe hineinbröckeln und verrühren. Den<br />
Vorteig mit wenig Mehl bestäuben und zugedeckt etwa<br />
15 Minuten gehen lassen, bis sich an <strong>der</strong> Oberfläche<br />
Risse zeigen. Die Butter zerlassen, mit dem Zucker<br />
und dem Salz verrühren und mit dem Vorteig und dem<br />
gesamten Mehl zu einem trockenen, festen Hefeteig<br />
schlagen. Den Teig weitere 30 Minuten gehen lassen.<br />
Vom Hefeteig 50 g schwere Stücke abwiegen und zu<br />
Kugeln drehen. Die Teigkugeln zu 15 cm langen<br />
Ovalen ausrollen. Dabei mit etwas Druck die beiden<br />
Enden zu dünnen Spitzen formen. die in <strong>der</strong> Mitte<br />
dickeren Stangen zu Hörnchen biegen, auf das<br />
Backblech legen, mit dem verquirlten Eigelb<br />
bestreichen und weitere 15 Minuten gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 220° vorheizen. Die Hörnchen auf<br />
<strong>der</strong> zweiten Schiene von unten in 10-15 Minuten braun<br />
backen. Möglichst ofenfrisch servieren.<br />
Quelle: Backvergnügen wie noch nie, S. 180<br />
23
Auch musikalisch wurde das Thema „Kipferl“ abgehandelt:<br />
Du ißt a Kipferl,<br />
trinkst an Kaffee,<br />
und <strong>der</strong>weil passieren Sachen!<br />
Ja, da sitz i mi zur Jausen<br />
Gar so sicher und so fesch,<br />
Weil i wüi a Kipferl schmausen;<br />
Ja, des Kipferl is so resch!<br />
Grad hab i den Butter aufipatzt<br />
Und denk mir nix dabei,<br />
Da is einer gstorbn als wia a Häuslratz,<br />
Z'weng <strong>der</strong>a Hungerei.<br />
Des Kaffeheferl tu i lupfn,<br />
und i giaß ma an Kaffee.<br />
Weißen Schlagobers drübergupfen,<br />
Und i traam vom ersten Schnee.<br />
Grad hab i den Zucker einig'schupft<br />
Und denk mir nix dabei,<br />
Da san ihrer zwölfe über's Messer g'hupft<br />
Z'weng <strong>der</strong> Faschisterei.<br />
Und i tunk des Kipferl eini,<br />
Ja, i waak's a bißerl auf,<br />
Und dann schließ i meine Äugerl,<br />
Und i reiß die Pappn auf.<br />
Grad hab i des Kipferl einig'steckt<br />
Und denk mir nix dabei,<br />
Ja, da is a ganze schöne Stadt verreckt<br />
Z'weng <strong>der</strong>a Bomberei.<br />
Und i heb in die Höh des Heferl,<br />
Ja, i nimm an guatn Schluck,<br />
Und mei Zunga reißt des Kipferl<br />
Aus <strong>der</strong> Backn mit an Ruck.<br />
Grad hab i des Kipferl owabampft<br />
Und denk mir nix dabei,<br />
Ja, da is de ganze schöne Welt verdampft<br />
Z'wengs ana Streiterei.<br />
24
EINLADUNG<br />
zur<br />
LESUNG<br />
des neuen Werks<br />
von<br />
Evelyn Schmidt<br />
am<br />
Donnerstag, den 3. April <strong>2003</strong><br />
um<br />
19:00 Uhr<br />
im Lesesaal <strong>der</strong><br />
<strong>Studienbibliothek</strong><br />
25
Das Haus am Hügel<br />
Evelyn Schmidt<br />
Das Haus am Hügel<br />
Geschichten aus dem Steirerland, Band 3<br />
ISBN 3-7059-0168-0<br />
14 x 21,5 cm, 256 Seiten, geb.<br />
Preis: 21,70 EUR<br />
Die steirische Familiensaga erzählt das Schicksal dreier Frauen im 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t, die in ihrer Gegensätzlichkeit durch ihre Herkunft und das<br />
Geheimnis einer Porzellandose miteinan<strong>der</strong> verbunden und <strong>der</strong>en Leben eng<br />
ineinan<strong>der</strong> verwoben sind: Johanna, eine außergewöhnlich schöne Frau, Kind<br />
einer armen Keuschlerfamilie in Tieschen. Ihre Tochter Leopoldine wird<br />
während des Zweiten Weltkrieges geboren und im Internat einer Klosterschule<br />
erzogen. Ihr Vater, den sie sehr vermisst, ist vom Krieg nicht zurückgekehrt.<br />
Als sie und ihr Gatte im Süden Frankreichs bei einem Verkehrsunfall ums<br />
Leben kommen, wird ihre Tochter Julietta zu ihrer Großmutter in die<br />
Steiermark gebracht. Julietta ist eigenwillig, hoch begabt und trägt in sich<br />
eine tiefe Heimatliebe. Im Haus am Hügel lernt sie Onkel Joe kennen, <strong>der</strong><br />
sie lehrt, das Leben aus mehreren Perspektiven zu betrachten.<br />
26
Die Autorin Evelyn Schmidt ist gebürtige Grazerin. Sie heißt im bürgerlichen<br />
Namen Evelyne Weinhäupl, arbeitete zuerst als Lehrerin und ist nach weiteren<br />
Studien als Professorin an <strong>der</strong> Übungsvolksschule <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Akademie<br />
des Bundes in Graz tätig. Darüber hinaus arbeitet sie in <strong>der</strong> Lehrerfortbildung<br />
und hat einen Lehrauftrag an <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Hochschule in Györ, Ungarn.<br />
Ihre Gestaltung und Durchführung von Schreib- und Lesewerkstätten führte<br />
sie nicht nur in viele Schulen Österreichs und Ungarns, son<strong>der</strong>n auch in das<br />
St. Georgs Kolleg in Istanbul. Schmidt ist Autorin zahlreicher Kin<strong>der</strong>bücher,<br />
Musicals und Jugendromane und wurde mehrfach ausgezeichnet (u. a.<br />
Steirischer För<strong>der</strong>ungspreis für Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteratur, Steirische<br />
Leseeule ...).<br />
27
Das Buch ist im Weishaupt Verlag erhältlich:<br />
Weishaupt Verlag,<br />
A-8342 Gnas,<br />
Hauptplatz 27, Austria<br />
Telefon: +43 3151 8487,<br />
Fax: +43 3151 84874<br />
E-mail: verlag@weishaupt.at<br />
28
Das Gemeinschaftsprojekt<br />
„Die Biblios kommen“<br />
Brigitte Schaffer und Renate Kunst<br />
Im Sommersemester <strong>2003</strong> wurde ein gemeinsames Projekt <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
mit <strong>der</strong> Übungsvolksschule <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Akademie durchgeführt.<br />
Da die Schülerbücherei <strong>der</strong> Übungsvolksschule (ÜVS) in den Räumen <strong>der</strong><br />
<strong>Studienbibliothek</strong> beheimatet ist und somit auch die Bibliothek für Ausstattung<br />
und Optik <strong>der</strong> Bücherei zuständig ist, machte sich die Bibliotheksleiterin<br />
Gedanken, ob nicht Schutzpatrone für die Schulkin<strong>der</strong>, die die Bücherei<br />
besuchen, sinnvoll seien.<br />
Im Rahmen eines eigenen Klassentreffens im Kreis bejahrter Schulfreunde und<br />
Schulfreundinnen wurden ihr dabei sieben von Kin<strong>der</strong>n gefertigte Zwerge<br />
angeboten, die für jeden Tag <strong>der</strong> Woche passen könnten.<br />
Bei einem Arbeitsgespräch mit <strong>der</strong> Professorin <strong>der</strong> ÜVS, Frau Renate Kunst,<br />
wurden Name und Motto für jeden Zwerg gefunden; <strong>der</strong> Beginn eines Projekts<br />
war gemacht, dessen Ausweitung und Größe im Vorfeld nicht abzusehen war.<br />
Die Zwerge haben ihren Auftrag voll erfüllt:<br />
MOO – mit offenen Ohren<br />
DITA – deine Idee treibt an<br />
MILU – mitten im Lesen Unfug<br />
DOTI – diese Ordnung trainiere ich<br />
FRIDULA – Frieden ruht in dir und lässt an<strong>der</strong>e<br />
SAAWA – so an<strong>der</strong>s aber wie alle<br />
SONENDO – sei ohne Neid einfach nett, direkt, offen<br />
29
Mit diesen Zwergenfiguren wollten wir die Kreativität im Volksschulalter<br />
för<strong>der</strong>n. Mit den Kin<strong>der</strong>n sollte philosophiert werden, Wortspielereien sollten<br />
die Phantasie anregen. Es ging uns um „das lebendige Buch“ mit Geschichten,<br />
Tanz, Klang, Malerei, Objektkunst und so weiter.<br />
Wir planten, die „BIBLIOS“ in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz zu<br />
bringen, damit die Teamarbeit über mehrere Institutionen erlebt werden kann.<br />
Dabei schwebte uns die Vernetzung verschiedener Altersgruppen,<br />
Sozialschichten und Berufsgruppen vor Augen.<br />
Schlussendlich ließ sich eine sehenswerte Liste an TeilnehmerInnen zusammen-<br />
stellen:<br />
Die Kin<strong>der</strong> und Eltern <strong>der</strong> ÜVS<br />
Die Studierenden des 2. und 4. Semesters <strong>der</strong> VS-Ausbildung, ERASMUS-<br />
Studentinnen<br />
Die Leitung <strong>der</strong> ÜVS<br />
Das Team <strong>der</strong> ÜVS-Lehrenden<br />
Die FachdidaktikerInnen für textiles und technisches Werken<br />
Das Team <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong>, dazu extra auch die Abteilung Ludothek<br />
Der Elternverein <strong>der</strong> ÜVS<br />
30
Die Künstlerin und <strong>der</strong> Künstler: Frau Prof. Edith Temmel und Herr Kiawasch<br />
Saheb Nassagh<br />
Die Administration und Verwaltung <strong>der</strong> PA<br />
Das Medienteam <strong>der</strong> PA<br />
Das Foto-Doku-Team<br />
Das Team <strong>der</strong> Studierenden, die als MitarbeiterInnen beim Organisationsteam<br />
fungierten.<br />
Für die Koordination waren verantwortlich:<br />
Dr. Brigitte Schaffer, <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Renate Kunst, ÜVS<br />
Carmen Pauritsch, Elternverein (Buffet)<br />
Die Sponsoren des Biblio-Projektes sollen nicht ungenannt bleiben:<br />
Österreichischer Kulturservice<br />
<strong>Studienbibliothek</strong><br />
Elternverein <strong>der</strong> ÜVS<br />
Club ÜVS<br />
Eltern <strong>der</strong> ÜVS<br />
Als Motto diente <strong>der</strong> Ausspruch von Ödön von Horvath:<br />
„Eigentlich bin ich ganz an<strong>der</strong>s, aber ich komme selten dazu.“<br />
31
Mehrere Aspekte waren für die Durchführung des Gesamtprojektes ausschlag-<br />
gebend:<br />
Der künstlerische Aspekt: Gemeinsam an <strong>der</strong> Gestaltung des Projektes und <strong>der</strong><br />
Präsentation (Buchpräsentation, inhaltliche Komponente, Illustration,<br />
Vernissage) arbeiten, Kennenlernen <strong>der</strong> Arbeit einer Künstlerin (Atelier,<br />
Material, Techniken) – arbeitsmethodische Kompetenz.<br />
Der kulturelle Aspekt: Die Bibliothek als Zentrum <strong>der</strong> Begegnung und des<br />
Lerngeschehens, Lernen außerhalb <strong>der</strong> Schule, Öffnen des Lernortes.<br />
Selbstkompetenz: Selbstorganisation, Umgang mit dem eigenen<br />
Kreativitätspotential, Umsetzung <strong>der</strong> Phantasie in Bild und Sprache.<br />
Sozialkompetenz: För<strong>der</strong>ung von Toleranz und Teamfähigkeit in heterogenen<br />
Gruppen, Orientierung an den Interessen <strong>der</strong> Beteiligten.<br />
Methodenkompetenz: Neue Zugänge zu literarischen Variationen in<br />
Verknüpfung mit bildnerischen Prozessen finden, zielgerichtetes Tun,<br />
Produktorientierung, Erweiterung durch Integration von Fachleuten.<br />
Dazu kamen noch die Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
Einen würdigen Präsentationsrahmen schaffen sowie die Evaluation:<br />
Beschreibung und Reflexion werden in <strong>der</strong> Schülerzeitung <strong>der</strong> ÜVS, im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong>, im Projektband und Kunstwerkeband<br />
festgehalten, Videoaufzeichnungen <strong>der</strong> Einzelprojekte und des<br />
Präsentationsabends als Grundlage für die Ausbildung <strong>der</strong> Studierenden.<br />
32
Das vernetzte Arbeiten mit <strong>der</strong> Bibliothek erstreckte sich auf folgende Punkte:<br />
Die „BIBLIOS“ (Impulsfiguren) stellen sich vor.<br />
Bücher zu den verschiedenen Arbeitsbereichen werden erkundet und<br />
bereitgestellt.<br />
Timer, Lesezeichen, Fol<strong>der</strong> und als Endprodukt <strong>der</strong> Projekt- und<br />
Kunstwerkeband <strong>2003</strong> „DIE BIBLIOS KOMMEN“ 1 mit den gesammelten<br />
Werken und Bilddokumentationen werden entwickelt, bereitgestellt und<br />
vervielfältigt.<br />
Die gesammelten Produkte werden im Anschluss an die Präsentation ab<br />
16. 5. <strong>2003</strong> in den Räumen <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> ausgestellt.<br />
Die beiden Bände mit Projektbeschreibung, Präsentationsdokumentation und<br />
Texten kann ab 15. 5. <strong>2003</strong> bestellt werden.<br />
Der Reinerlös des Projektes dient dem Ankauf von Literatur und Spielmaterial<br />
für die Schülerbücherei und Ludothek.<br />
Jede Klasse <strong>der</strong> ÜVS hatte schließlich ihr eigenes Projekt, das sie im<br />
gemeinsamen Rahmen durchführte. Dazu kamen noch spezielle Projekte, die<br />
von Kin<strong>der</strong>n aus verschiedenen Klassen in eigens zusammengestellten Gruppen<br />
durchgeführt wurden.<br />
Die einzelnen Projekte waren wie folgt:<br />
Vorschulklasse:<br />
„Flaschenpost“: Die Klasse entschied sich für den Zwerg DITA (deine Idee<br />
treibt an) und den Impuls von Janosch „O wie schön ist Panama“. Die Kin<strong>der</strong><br />
gestalteten Flaschen und schrieben Flaschenpostnachrichten. Sie gingen mit dem<br />
imaginären Klassenboot auf eine Reise zu den BIBLIOS in die Bibliothek.<br />
1 Kunst, Renate ; Schaffer, Brigitte (Hrsg.): Die Biblios kommen. 2 Bde. // Projektband. Kunstwerkeband. –<br />
Graz, AT: PAST, <strong>2003</strong>.<br />
33
Wie die Biene auf die Flasche kam<br />
Die Biene macht mit allen Bienen <strong>der</strong> Welt ein großes Picknick.<br />
Neben dem Picknickkorb liegt eine Flasche.<br />
Als sie die Flasche öffnet, findet sie eine Schatzkarte.<br />
Nun schleicht sie sich davon und dann findet sie ein rotes Kreuz.<br />
Dort fängt sie zu graben an, doch sie findet gar nichts.<br />
Sie fliegt nach Amerika in den Dschungel.<br />
Der Schatz ist am Vulkan.<br />
Der Schatz wird von einem Löwen bewacht.<br />
Die Biene sticht den Löwen in den Popo und so lenkt sie ihn ab und kam zu dem<br />
Schatz!<br />
Der Schatz ist ein Topf voll mit goldenem Honig.<br />
Filip Zivanovic, 6 Jahre<br />
34
Die 1. a. Klasse:<br />
Die Kin<strong>der</strong> arbeiteten mit dem Zwerg SAAWA und dem Schwerpunkt<br />
„Interkulturelles Lernen“. Es wurde ein interkulturelles Lied getextet und von<br />
einem Vater, dem Grazer Musiker und Komponisten, Herrn Kiawasch Saheb<br />
Nassagh vertont. Dazu wurden über die im Lied angeführten Län<strong>der</strong><br />
Informationen gesammelt. Herr Saheb Nassagh machte das Playback zum Text<br />
und eine Choraufnahme mit Solisten (10 Kin<strong>der</strong>) im eigenen Studio. Die dabei<br />
entstandene Maxi-CD wurde dem Projektband beigelegt.<br />
Der Komponist verwendete für seine Arbeit folkloristische Musik <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt. Für die verschiedenen Strophen wurden unterschiedliche Instrumente<br />
eingesetzt wie Gitarre und Streichinstrumente (1), afrikanische Trommeln und<br />
Gebetschöre (2), finnische Melodie mit Geigenbegleitung (3), ein Tomback<br />
(Percussion mit 10 Fingern) und Setar (4), eine Rap-Version (5), Daf und<br />
Baglama (6), und wie<strong>der</strong> Gitarre und Streichinstrumente (7).<br />
SAAWA ……… SO ANDERS ABER WIE ALLE 2<br />
Im Lande unserer Saawas<br />
sind alle sowieso,<br />
so an<strong>der</strong>s und so gleich,<br />
wie hier und nirgendwo.<br />
In Afrika viel Hitze ist,<br />
so wünscht den Regen her!<br />
Das Land doch so viel noch vermisst,<br />
wo kommt denn Hilfe her?<br />
2 Kunst, Renate ; Schmidt, Ingrid ; Saheb Nassagh, Kiawasch: Saawa. So an<strong>der</strong>s aber wie alle. – Graz, AT:<br />
PAST, <strong>2003</strong>. - CD<br />
35
In Finnland schreibt man Wörter,<br />
so wie man sie auch spricht.<br />
Das Land, das ist so riesig,<br />
viele Menschen gibt es nicht.<br />
Das neue Jahr im Iran,<br />
das fängt im März erst an,<br />
und willst ein Buch du lesen,<br />
so fang von hinten an.<br />
In Graz gibt’s eine Insel,<br />
schwimmt mitten in <strong>der</strong> Mur.<br />
Ach, kommt zu uns, ihr Leute,<br />
genießt doch die Kultur.<br />
Merhaba, das heißt hallo<br />
Auf Türkisch, merk es dir!<br />
Und kost’ die süßen Speisen,<br />
sie schmecken dir und mir.<br />
So multi und so kulti,<br />
so bunt und gar nicht gleich.<br />
In den Län<strong>der</strong>n dieser Saawas<br />
sind wirklich alle reich.<br />
36
Die 1. b. Klasse:<br />
Die Klasse arbeitete mit dem Zwerg MOO für die Umwelt. Die BIBLIOS als<br />
Freunde <strong>der</strong> Swabidus bekamen große bunte Biblio-Häuser aus Karton und<br />
ihnen wurde <strong>der</strong> Biblio-Tanz gewidmet, <strong>der</strong> eigens für den Präsentationsabend<br />
einstudiert wurde.<br />
37
Die 2. a. Klasse:<br />
Hier sind die Kin<strong>der</strong> in die Rolle <strong>der</strong> BIBLIOS geschlüpft und erzählten über<br />
sich selbst. Als Vorbild nahmen sie den Zwerg MILU, <strong>der</strong> schlimm sein durfte.<br />
Ich bin MILU<br />
Ich mache jeden Mittwoch Unfug in <strong>der</strong> Bibliothek.<br />
Am liebsten reiße ich Seiten aus den Büchern heraus und zerkritzele die<br />
Buchstaben.<br />
Das kleine N gefällt mir in den Büchern am besten.<br />
Ich übermale es am liebsten.<br />
Manchmal mache ich mich ganz klein und verstecke mich in den Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Bücher.<br />
Wenn die Kin<strong>der</strong> die Seite aufschlagen und das Bild anschauen, strecke ich<br />
ihnen die Zunge entgegen.<br />
Dann sind sie meistens ganz entsetzt und legen das Buch weg und ich lache<br />
und lache.<br />
Jeden Mittwoch Abend kommt die Leiterin <strong>der</strong> Bibliothek und räumt wie<strong>der</strong><br />
alles ordentlich zusammen.<br />
38
Sie wun<strong>der</strong>t sich über die Unordnung.<br />
Sie weiß ja nicht, dass ich das war!<br />
Lisa Kaufitsch, 8 Jahre<br />
Die 2. b. Klasse:<br />
Die Kin<strong>der</strong> betätigten sich sowohl auf literarischer Ebene als auch mit Einsatz<br />
<strong>der</strong> Computeranimation. Die Kombination, selbst ein futuristisches Gedicht zu<br />
schreiben und die Erkenntnis, dass Computerprogramme uns im Layout bei <strong>der</strong><br />
Perfektion <strong>der</strong> Zeichnungen helfen, war für alle SchülerInnen äußerst<br />
motivierend.<br />
Die 3. a. Klasse:<br />
Schwerpunkt bei diesem Projekt waren die „Wissensbiblios“, da das Interesse<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an Sachbüchern sehr groß ist. Es wurde aus <strong>der</strong> Schülerbücherei<br />
Fachliteratur zu verschiedenen Wissensgebieten ausgesucht und bearbeitet.<br />
Dabei wurden den Zwergen verschiedene Berufe zugeordnet, z.B. SONENDO<br />
wurde Astronom etc.<br />
39
Er beobachtet Planeten.<br />
Mit einem Teleskop sucht er immer neue Planeten und Sterne.<br />
Er arbeitet in einer Sternwarte mit vielen Forschern zusammen.<br />
Durch eine große Sternwarte können sie sehr weit in den Weltraum blicken.<br />
Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit Planeten, Sternen und Mondgestein.<br />
Er versucht neue Raketen zu entwickeln.<br />
1950 hielten viele Fachleute eine Raumfahrt für unmöglich.<br />
Sie haben geglaubt im Weltall kann kein Mensch überleben.<br />
Im Weltraum ist Schwerelosigkeit, da schwebt man herum und das<br />
Ohr kennt sich dann nicht aus und den Menschen wird es kotzübel.<br />
Sie nehmen nur gesunde und fitte Sportler als Astronauten und die müssen noch viel<br />
trainieren.<br />
Bei längerem Aufenthalt im All verän<strong>der</strong>n sich Blutzusammensetzung, Muskeln,<br />
Knochen und das Immunsystem.<br />
Astrologie ist das uralte Wissen um die Zusammenhänge zwischen unserem<br />
Sonnensystem und dem Verhalten <strong>der</strong> Menschen. Das Wort Astrologie leitet sich aus<br />
dem Griechischen ab: “astron“ bedeutet <strong>der</strong> “Stern“ und “logos“ bezeichnet den<br />
“Geist“.<br />
Die Astrologie untersucht die Position von Sonne, Mond und Planeten zum Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> Geburt und betrachtet die Konstellationen am Himmel aus <strong>der</strong> Perspektive des<br />
Geburtsortes eines Menschen.<br />
Maxi, Billy, Benjamin, Tobias<br />
Er beobachtet Planeten.<br />
Mit einem Teleskop sucht er immer neue Planeten und Sterne.<br />
Er arbeitet in einer Sternwarte mit vielen Forschern zusammen.<br />
Durch eine große Sternwarte können sie sehr weit in den Weltraum blicken.<br />
Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit Planeten, Sternen und Mondgestein.<br />
Er versucht neue Raketen zu entwickeln.<br />
Was für ein Wissenschaftler ist Sonendo?<br />
40
Die 3. b. Klasse:<br />
In diesem Projekt wurde mit Ton gearbeitet. Unter <strong>der</strong> Vorgabe, dass keiner<br />
gerne alleine ist, arbeiteten die StudentInnen mit den Kin<strong>der</strong>n an Freunden <strong>der</strong><br />
BIBLIOS und <strong>der</strong>en verschiedenen Charakteren. Zu den kreativen Figuren <strong>der</strong><br />
Biblios-Freunde wurden Geschichten geschrieben, in denen die Kin<strong>der</strong> für ihre<br />
Wesen die unterschiedlichsten Lebensräume erfanden.<br />
TONY GLUBSCHAUGE<br />
Mein Freund <strong>der</strong> Biblios heißt Tony Glubschauge. Er lebt auf einer weichen<br />
Wolke.<br />
Sein Lieblingsessen ist Pizza.<br />
Tony hat viele Freunde. Sein bester Freund heißt Tom Wolkenkratzer und ist<br />
ein fliegen<strong>der</strong> Wichtel.<br />
41
Eines schönen Tages flog Tony Glubschauge herum.<br />
Auf einmal hörte er ein komisches Geräusch. Es wurde immer lauter und kam<br />
immer näher. Tony bekam ein Kribbeln im Bauch.<br />
Auf einmal sah er etwas Komisches. Zuerst dachte er, es wäre ein Vogel.<br />
Doch da sah er, dass <strong>der</strong> Vogel viel größer war als an<strong>der</strong>en Vögel, die er kannte.<br />
Zum Glück kam gerade Tom Wolkenkratzer vorbei.<br />
„Du Angsthase“, sagte er. „Das ist ja nur ein Flugzeug!“<br />
Bernhard Klemm, 8 Jahre<br />
Die 4. a. Klasse:<br />
Auch diese Projektgruppe befasste sich mit Werkarbeiten und zwar nach<br />
gemeinsam diskutierten Wohnungsbeschreibungen <strong>der</strong> einzelnen Zwerge mit<br />
Schaukästen, die zu je einem Wohnraum ausgestaltet wurden. Dazu entstanden<br />
Aufsätze, Steckbriefe und Gedichte.<br />
Am 20. 7. <strong>2003</strong> wurde dieses Einzelprojekt auch in <strong>der</strong> Sendung „Klapotetz“ in<br />
Radio Steiermark vorgestellt.<br />
42
Steckbrief:<br />
Name: MOO<br />
Adresse: <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Sternzeichen: Wassermann<br />
Alter: 7 Jahre<br />
Geburtsdatum: Wird verheimlicht!<br />
Hobbys: Zuhören, Musikhören, spielen<br />
Motto: Mit offenen Ohren<br />
Lieblingsfarbe: braun<br />
Lieblingsspiel: Abfangen<br />
Größter Wunsch: Dass je<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Welt glücklich ist!<br />
MOO Mein Traumraum<br />
MOOs Traumraum ist gelb. In <strong>der</strong> Mitte ist ein riesiges Ohr. Neben dem Ohr<br />
sind Schallwellen. An <strong>der</strong> Decke hängt eine Lampe. Links im Raum steht ein<br />
Bett. Auf dem Bett sind eine Decke und ein flauschiger Polster. Rechts im Raum<br />
steht MOO. Unter dem Ohr ist noch ein Teppich.<br />
Kristina Kristofic, 9 Jahre, Timon Kulhanek, 10 Jahre<br />
43
Die 4. b. Klasse:<br />
Diese Klasse stürzte sich wie<strong>der</strong>um auf Sketch und Theater und ließ die<br />
BIBLIOS szenisch lebendig werden.<br />
Lesen leicht gemacht<br />
Erzähler<br />
Lehrerin<br />
Kind 1: Lisa<br />
Kind 2: Kathi<br />
Vater<br />
Zauberer SAAWA<br />
Lehrerin<br />
(teilt Arbeitsblätter für die Buchvorstellung aus:)<br />
Nächste Woche finden Buchvorstellungen statt. Sucht euch ein Buch aus<br />
und stellt es gemeinsam mit einem Partner <strong>der</strong> Klasse vor!<br />
Lisa (verdreht die Augen und flüstert:)<br />
Oh Gott...<br />
Kathi ... eine Buchvorstellung!<br />
Lisa<br />
Erzähler<br />
Du weißt was das bedeutet? Qualen ohne Ende !<br />
Zu Hause angekommen, werfen sich die Kin<strong>der</strong> aufs Sofa, drehen<br />
den Fernseher an und gucken ihre Lieblingssendung. Sie lachen.<br />
Lisa (stottert verdutzt:)<br />
Wo..., woher weißt du, ...<br />
Kathi ...dass wir eine Buchvorstellung vorbereiten sollen?<br />
Vater<br />
Ich habe eure Jause aus <strong>der</strong> Schultasche genommen und bin dabei auf<br />
die Arbeitsblätter gestoßen!<br />
(Er wedelt mit dem Blatt vor den Nasen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> herum.)<br />
Kathi Aber Papa, Lesen ist doch soooooo faaad!<br />
44
Lisa Bitte, bitte Papilein, können wir nicht ein an<strong>der</strong>es Mal lesen? Du siehst<br />
ja, dass unsere Lieblingssendung gerade läuft!<br />
Vater Keine Wi<strong>der</strong>rede! Hier Kin<strong>der</strong>, dieses Buch wird euch bestimmt gefallen!<br />
Erzähler Der Vater dreht den Fernsehapparat ab und die Kin<strong>der</strong> beginnen zu lesen.<br />
Lisa Oh, wie langweilig!<br />
Kathi Ich kann nicht verstehen, warum manche Leute gerne lesen.<br />
Lisa Ja, genau! Es wäre schön, wenn uns das Lesen nur ein einziges Mal Spaß<br />
machen würde!<br />
Kathi (seufzt:) Das kannst du laut sagen!<br />
Erzähler Die Kin<strong>der</strong> schlafen ein.<br />
Zauberer<br />
Saawa<br />
(Trommelwirbel ist zu hören. Der Zauberer schreitet auf die Bühne.)<br />
Oh, ich werde gerufen! Mein werter Name ist Saawa und ich stamme aus<br />
<strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Biblios. Ich werde meine Macht nun nutzen, um diesen<br />
Kin<strong>der</strong>n beizubringen, dass Lesen Spaß macht!<br />
Erzähler Der Zauberer streut den Kin<strong>der</strong>n Lesestaub über das Gesicht, dreht sich<br />
um und geht wie<strong>der</strong>. Nach einer Weile wachen Lisa und Kathi wie<strong>der</strong> auf.<br />
Lisa Wir müssen eingenickt sein. Komm, machen wir weiter!<br />
Kathi (gähnt:) An die Arbeit!<br />
Erzähler Plötzlich schrecken die Kin<strong>der</strong> auf.<br />
Kathi (verwun<strong>der</strong>t:) Das ist ja interessant!<br />
Lisa Ja, das ist tatsächlich spannend!<br />
Erzähler Die Kin<strong>der</strong> lesen den gesamten Nachmittag.<br />
Lisa<br />
Kathi<br />
Ein Woche später: bei <strong>der</strong> Buchvorstellung:<br />
(Die Mädchen stehen vor einer Tafel, halten ein Buch in Händen und erzählen.)<br />
Von nun an...<br />
...lebten sie glücklich...<br />
45
Lisa ...bis an ihr Lebensende...<br />
Kathi<br />
Lehrerin<br />
Dieses Buch möchten wir euch empfehlen.<br />
Es ist sehr spannend und interessant.<br />
Ich wusste gar nicht, dass euch Lesen so wichtig ist.<br />
Kathi & Lisa Wir auch nicht, bis...<br />
(Katharina Ertl, Eva-Maria Ertl, Elisabeth Magnes, Michael Ornigg, Philipp<br />
Zvan – 10 Jahre)<br />
Aber es gab auch noch eigene Projekte, die von Kin<strong>der</strong>n aus verschiedenen<br />
Klassen durchgeführt wurden.<br />
Die Projektgruppe „Religion“ griff das Thema Frieden auf mit dem Zwerg<br />
FRIDULA.<br />
Das Motto: FRIDULA baut dem Frieden ein Nest. Als Buch wurde dafür die<br />
Bibel (biblos) ausgewählt und die Bergpredigt besprochen. Die SchülerInnen<br />
haben zu Texten Konfliktbeispiele aus ihrem Leben gefunden und Lösungs-<br />
vorschläge erarbeitet. Dazu wurde ein passendes Lied gefunden: „Baut, baut<br />
dem Frieden ein Nest!“<br />
FRIDULA-Dialog<br />
Schüler A: „Schau, wie <strong>der</strong> weint.“<br />
Schüler B: „Ich weiß warum. Der hat ihn so beleidigt, weil er hinter seinem<br />
Rücken so schlecht über ihn spricht. Er weint seinen Schmerz heraus.“<br />
Schüler A: „Komm hören wir ihm zu.“<br />
Schüler B: „Selig, die mitfühlen, trauern und weinen können.“<br />
Die Gruppe <strong>der</strong> Nachmittagsbetreuung bearbeitete mit StudentInnen des<br />
4. Semesters ein Ritmical – “BIBLIOGROOVE”, Improvisation mit Gitarre.<br />
Bei dieser Aktion stand vor allem das Miteinan<strong>der</strong> und das aktive Tun im<br />
46
Vor<strong>der</strong>grund. Der Text in englischer Sprache wurde mit dem simplen<br />
Rhythmus zu einem richtigen Ohrwurm. Als Instrumente wurden Trommeln<br />
und das Klatschen <strong>der</strong> Hände eingesetzt.<br />
The one and only spezial groove<br />
The Biblios are here<br />
The Biblios are there<br />
Dita, Doti, Milu<br />
Sonendo, Fridula<br />
Moo and so Saawa<br />
The Biblios are here<br />
The Biblios are there<br />
The Biblios are everywhere<br />
Die Künstlerarbeit mit Frau Prof. Edith Temmel in ihrem eigenen Atelier um-<br />
fasste neun Kin<strong>der</strong>, die mit einem speziellen Verfahren ausgewählt wurden.<br />
Das Projekt „Glückskind“ führten die beiden Projektleiterinnen, Frau Renate<br />
Kunst und Frau Dr. Brigitte Schaffer mit <strong>der</strong> Bibliothekarin <strong>der</strong> ÜVS-Schüler-<br />
bücherei, Frau Franziska Enzinger, durch. Sie marschierten unter Trommel-<br />
wirbel und Trara in jede Klasse (8 Klassen VS, 1 Vorschulklasse) und es wurde<br />
in je<strong>der</strong> Klasse aus einem goldenen Topf ein Kärtchen mit dem Namen eines<br />
Kindes gezogen. Damit war auch <strong>der</strong> Zufallstreffer in <strong>der</strong> Auswahl gesichert und<br />
Kin<strong>der</strong> unterschiedlicher Begabung wurden in das Team integriert.<br />
Jedes durch das Los gezogene Kind bekam eine eigene Glücks-Urkunde.<br />
Der Ausgangspunkt für die Künstlerarbeit mit Frau Prof. Edith Temmel war<br />
die Aussage: „Die BIBLIOS kommen aus den Büchern. Sie wohnen in einem<br />
47
Land, das größer als alles ist und das keiner kennt. Und diese Welt wird<br />
gemalt.“<br />
An einem Nachmittag wurden unter Erklärung <strong>der</strong> Technik von den Kin<strong>der</strong>n<br />
88 Monotypien erstellt, die bei <strong>der</strong> Präsentation am 15. 5. <strong>2003</strong> mit kurzen<br />
Bildbeschreibungen vorgestellt wurden. Danach wurden von jedem Kind<br />
3 Bil<strong>der</strong> für eine Ausstellung ausgewählt, die bis zum Schulschluss in <strong>der</strong><br />
Galerie <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> zu besichtigen war.<br />
Die Ludothek <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> diente im Spielprojekt <strong>der</strong> Ausschöpfung<br />
unterschiedlichster Spiele, die von den Kin<strong>der</strong>n sämtlicher Klassen <strong>der</strong> ÜVS<br />
unter Anleitung <strong>der</strong> Ludothekarin, Frau Mag. Dr. Constanza Furtlehner aus-<br />
probiert wurden. Das Ziel war, die Kin<strong>der</strong> zusehends konzentrierter und<br />
gelassener zu erleben, da <strong>der</strong>en Energien voll auf die Zwecke <strong>der</strong> Spiele ausge-<br />
richtet wurden. Das Motto dieses Projekts lautete:<br />
„In einer Stunde Spiel kann <strong>der</strong> Mensch mehr lernen als in einem ganzen Leben<br />
Gespräch.“<br />
Platon<br />
48
Am Präsentationsabend, <strong>der</strong> am 15. 5. <strong>2003</strong> in <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Akademie<br />
stattfand, wurden sämtliche Einzelprojekte in verschiedenen Räumen<br />
vorgestellt. Die offizielle Veranstaltung dauerte von 17.00 – 20.30 Uhr.<br />
Die Aufführungen erfolgten nach genauem Terminplan gleichzeitig in mehreren<br />
Wie<strong>der</strong>holungen, sodass die rund 500 Gäste sämtliche Darbietungen nach<br />
eigenem Gutdünken miterleben konnten.<br />
Es gab das Klangtheater mit mehreren Tanz- und Sing-Gruppen und einer Power<br />
Point-Darbietung im Festsaal, das Literaturtheater mit Sketches etc., das<br />
Literatur-Espresso mit Lesungen, Gedichten und Bildgeschichten und das<br />
Kulturbuffet des Elternvereins für die Zeit danach mit dem Slogan „Nicht nur<br />
Liebe, auch Kultur geht durch den Magen!“.<br />
Im Gang wurden die Monotypien, Tonarbeiten, die Flaschenpost-Figuren sowie<br />
die PC-Arbeiten und die Wissenschafts-Biblios ausgestellt. Ebenso die<br />
Vordrucke <strong>der</strong> beiden Projektbände des „Biblio-Buches“.<br />
Und mittendrin hatte die Ludothek ihren Platz eingenommen, um Kin<strong>der</strong>n, die<br />
nicht gerade mit einer Darbietung beschäftigt waren, Spiel und Unterhaltung zu<br />
bieten.<br />
Es wurde ein rundum gelungener Abend und ein toller Abschluss eines sehr<br />
interessanten und auch vergnüglichen gemeinsamen Schulprojekts!<br />
49
Einladung<br />
zum Vortrag von<br />
Frau Dr. med. Monika Weingraber-Blanke<br />
DIE FÜNFTAUSEND JAHRE ALTE CHINESISCHE<br />
HEILPFLANZE ALS QUELLE DER GESUNDHEIT<br />
CHINESISCHE PFLANZENHEILKUNDE<br />
– EIN NEUZEITLICHES THERAPIEKONZEPT?<br />
am Donnerstag, den 5. Juni <strong>2003</strong><br />
im Lesesaal <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Theodor-Körner-Str. 38/I<br />
8010 Graz<br />
Beginn: 19:00<br />
50
Chinesische Phytotherapie – „Ben Cao“<br />
Brigitte Schaffer<br />
Die chinesische Medizin basiert auf soliden Philosophien und Grundsätzen, die<br />
sich von denen des Westens unterscheiden, aber genauso streng und verbindlich<br />
sind.<br />
Uns ist nur klar, was chinesische Medizin wirklich ist, wenn man das System<br />
zur Erklärung von Gesundheit und Krankheit mit Begriffen wie Körperharmonie<br />
und Disharmonie versteht. Dazu gehören die Schlüsselkonzepte Yin und Yang<br />
und die Theorie <strong>der</strong> „Fünf Elemente“.<br />
Die chinesische Medizin hat sich aus den<br />
Grundsätzen des Daoismus entwickelt,<br />
dessen Ideen auf <strong>der</strong> Beobachtung <strong>der</strong> Natur<br />
und <strong>der</strong> Art, wie sie funktioniert, basieren.<br />
Das Kennzeichen <strong>der</strong> Natur ist ständiger<br />
dynamischer Wechsel. Dieser Wechsel<br />
findet im Rahmen <strong>der</strong> Jahreszeiten statt.<br />
Das medizinische System übernimmt diese<br />
Bil<strong>der</strong> und dies wird am stärksten im System<br />
<strong>der</strong> „Fünf Elemente“ bzw. „Wandlungsphasen“<br />
deutlich: Wasser, Feuer, Holz, Metall, Erde.<br />
Jedes Element birgt eine Serie von<br />
Eigenschaften, die sowohl mit <strong>der</strong> Umwelt<br />
als auch mit dem menschlichen Körper in<br />
Verbindung stehen. So wie sich die Elemente zueinan<strong>der</strong> verhalten, so werden<br />
auch die Wechselwirkungen <strong>der</strong> Körperorgane zueinan<strong>der</strong> beschrieben.<br />
51
Neben Akupunktur sind Heilkräuter <strong>der</strong> zweite wichtige Pfeiler in <strong>der</strong><br />
chinesischen Medizin.<br />
Heilkräuter werden in China schon sehr lange benutzt. Schon um ca. 2000<br />
v. Chr. sollen Schamanenkulte Pflanzen, Mineralien und tierische Stoffe zur<br />
Behandlung von Krankheiten verwendet haben. Der Gebrauch wurde weiter<br />
entwickelt und um ca. 650 n. Chr. entstand eine Arzneimittellehre, die<br />
Heilkräuter und ihre Eigenschaften bzw. Wirkungen beschreibt.<br />
Die Heilkräuter haben nicht nur unterschiedliche Eigenschaften und<br />
Merkmale, son<strong>der</strong>n gleichen auch verschiedene Disharmonien aus.<br />
Der Heilkräuterkundige muss vieles bedenken, wenn er ein Rezept<br />
zusammenstellt, aber die Heilung für den Patienten kann beträchtlich sein.<br />
Die Heilkräuter können nach verschiedenen Gesichtspunkten unterteilt werden:<br />
• Die vier Energien, <strong>der</strong>en Wirkung von <strong>der</strong> Temperatur abhängt, die sie<br />
erzeugen (kühl / kalt, warm / heiß, und als fünfte Energie „neutral“)<br />
• Die fünf Geschmacksrichtungen, die mit ihrer Wirkung auf das Körper-Qi<br />
zusammenhängen: süß, sauer, bitter, salzig, mild<br />
• Die „Bewegung“ <strong>der</strong> Kräuter im Energiesystem des Körpers:<br />
aufsteigend, nach oben und außen<br />
absteigend, nach unten und innen<br />
Wobei ein komplexer Zusammenhang zwischen Energieform und<br />
Geschmacksrichtung besteht und die Zubereitung <strong>der</strong> Medizin die<br />
Wirkung <strong>der</strong> Pflanzen beeinflusst.<br />
• Das Eindringen in die Meridiane:<br />
spezielle Kräuter können die Energie <strong>der</strong> Yin-Yang-Organe (Zangfu)<br />
beeinflussen.<br />
52
Der Heilkundige muss sich also genau überlegen, wie die energetischen<br />
Qualitäten aus <strong>der</strong> Sicht aller Aspekte zusammenwirken. Daher ist ein<br />
chinesisches Kräuterrezept ein reichhaltiger Cocktail aus Energiequalität,<br />
Wirkung, Richtung und Lokalisation und es braucht viel Erfahrung, um Zutaten<br />
und Dosierung richtig zu mischen, damit die Symptome einer Disharmonie<br />
behandelt werden können.<br />
So verän<strong>der</strong>t sich im Laufe <strong>der</strong> Behandlung das Störungsmuster und die Rezepte<br />
müssen verän<strong>der</strong>t und modifiziert werden. Es ist durchaus möglich, dass <strong>der</strong><br />
Patient am Schluss <strong>der</strong> Behandlung eine deutlich verän<strong>der</strong>te o<strong>der</strong> sogar völlig<br />
an<strong>der</strong>e Zusammensetzung einnimmt.<br />
Die chinesischen Heilkräuter werden bei vielen Problemen und Disharmonien<br />
verwendet und dazu werden wirksame Therapien angeboten.<br />
Immer mehr chinesische Elixiere kommen auf den Markt, da <strong>der</strong> Wunsch nach<br />
sofortiger und „magischer“ Heilung groß ist (s. die verschiedenen „Wun<strong>der</strong>-<br />
kuren“ mit Ginseng ).<br />
Wenn man jedoch von <strong>der</strong> chinesischen Kräuterbehandlung profitieren möchte,<br />
dann soll man zu einem erfahrenen Therapeuten gehen und we<strong>der</strong> Zeit noch<br />
Geld für im Handel freie Kräutermischungen verwenden, die unter Umständen<br />
auf lange Zeit eingenommen sogar schädlich sein können.<br />
Literatur:<br />
Cavelius, Andrea-Anna ; Cavelius, Alexandra ; Li Wu: Praxisbuch Chinesische Medizin. – München, DE:<br />
W. Ludwig Buchverl., 1998.<br />
Leibold, Gerhard: Heiltees und Kräuter für die Gesundheit. – Nie<strong>der</strong>hausen/Ts., DE: Falken-Verl. 1982.<br />
Schall, Paul: Zaubermedizin im alten China? – Stuttgart, DE: Fink, 1965.<br />
Tzschaschel, Martin: Zwischen glänzendem Chrom und rauchenden Kräutern: Wie Chinas Ärzte die alte<br />
Heilkunst praktizieren.<br />
In: P.M. / 1988, H. 5. – München, DE: Gruner & Jahr.<br />
William, Tom: Chinesische Medizin. – Rheda-Wiedenbrück, DE: Bertelsmann, 1997.<br />
53
Dr. med. Monika Weingraber-Blanke<br />
54
Am 26. Juni hatte die 2.a. Klasse <strong>der</strong> Übungsvolksschule ihren Abschlussabend<br />
im Lesesaal <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong>. Die Kin<strong>der</strong> zeigten, was sie alles in diesem<br />
Jahr geleistet hatten: Texte, Sprüche, Geschichten, die ihnen selbst eingefallen<br />
sind. Ein Video über ihr interkulturelles Projekt „Graz kennen lernen“ bildete<br />
den Höhepunkt.<br />
55
Zum Abschluss gab es ein wun<strong>der</strong>bares Buffet,<br />
das die Eltern gesponsert und bereitgestellt haben.<br />
56
Da waren’s nur noch 14!<br />
Kollege Otto Sebastian Bilger ist am 1. 9. <strong>2003</strong> in seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand getreten. Wir vermissen nun einen fröhlichen, geselligen und<br />
auch großzügigen Kollegen.<br />
Und wir wünschen ihm viel Glück und Freude im neuen Lebensabschnitt!<br />
57
Die KollegInnen wurden zu Sekt und köstlichen Häppchen eingeladen<br />
In die launige Ansprache floss so manche Episode aus <strong>der</strong> Bibliotheks-<br />
arbeit ein<br />
58
Noch eine Ansprache, da müssen die kulinarischen Genüsse warten<br />
Zuprosten: die letzte Amtshandlung im Dienst von Herrn Bilger<br />
59
Einladung<br />
zum Vortrag<br />
„GEISTIGES HEILEN“<br />
von<br />
Gisela Heller<br />
Der Vortrag von Frau Gisela Heller<br />
findet am Donnerstag, dem 23. Oktober <strong>2003</strong><br />
um 19:00 Uhr<br />
im Lesesaal (I. Stock) <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> und Berufspädagogischen<br />
Akademie des Bundes in Graz<br />
statt.<br />
60
Gisela Heller<br />
Am Ende ist alles „Eins“<br />
Du und ich<br />
und <strong>der</strong> Wind,<br />
<strong>der</strong> Deine Gedanken weit hinauf trägt<br />
in die Höhen <strong>der</strong> Unendlichkeit<br />
und das Wasser,<br />
das Deine Gefühle aufnimmt<br />
und fließt in den Strom <strong>der</strong> Glückseligkeit<br />
und die Erde,<br />
die Dich trägt auf dem Weg in die Freiheit<br />
und das Feuer,<br />
das in Deinen Augen den Funken<br />
<strong>der</strong> Liebe weckt<br />
Am Ende ist alles „Eins“<br />
Du und Ich<br />
Wir<br />
Gott<br />
Kontaktadresse: Hall, Zirnitz 81, A-8911 Admont, Tel. u. Fax: 0043-3613-2711<br />
61
GISELA HELLER<br />
Krankenschwester, Heilpraktikerin mit Prüfung und Ausbildung in<br />
Deutschland, seit 16 Jahren Naturheilpraxis in <strong>der</strong> BDR und jetzt in<br />
<strong>der</strong> Steiermark.<br />
Gesundheitstrainerin im Verband unabhängiger Trainer <strong>der</strong> Uni<br />
Gießen, Prof. Leitzmann.<br />
Ausbildungen in alternativen Heilweisen, in Astrologie, Akupunktur,<br />
transpersonaler Psychologie und energetischem Heilen in England,<br />
Abu Dhabi, Indien und USA. 13 Jahre Dozentin an Volkshochschulen,<br />
kirchlichen und karitativen Einrichtungen. Alpine Grund- und<br />
Aufbauausbildung mit Eisgehen bei Prof. Moravic,<br />
Hochgebirgsschule Kaprun.<br />
62
GEISTHEILUNG IST EINE GESUNDHEITSFÖRDERNDE MAßNAHME.<br />
DIESE GRUNDLAGE BEDEUTET, DASS WIR KEINE KRANKHEITEN<br />
BEHANDELN, SONDERN MENSCHEN IN IHRER GESUNDHEIT<br />
UNTERSTÜTZEN.<br />
63
Geistiges Heilen<br />
Das geistige Heilen umfasst sehr unterschiedliche Konzepte und Praktiken,<br />
die in den letzten Jahren immer vielfältiger werden.<br />
Heilverfahren aus dem europäischen und dem außereuropäischen Raum<br />
verbinden und ergänzen sich.<br />
Nach einer allgemeinen Definition ist „geistiges Heilen eine Übertragung<br />
harmonisieren<strong>der</strong> paraphysischer Energien. Welche Energien übertragen<br />
werden, hängt von den Bedürfnissen, Meinungen, Fähigkeiten und den<br />
Vorgehensweisen <strong>der</strong> betreffenden Person bzw. Personen ab“.<br />
In England arbeiten Geistheiler in Krankenhäusern und Kirchen gemeinsam<br />
mit Ärzten und Theologen zum Wohle <strong>der</strong> Menschen.<br />
Umfangreiches Wissen und Studium <strong>der</strong> geisteswissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten,<br />
Meditation, <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Selbsterkenntnis und die Bereitschaft<br />
zu einem selbstlosen Dienst, sind <strong>der</strong> Lehrplan eines Heilers auf <strong>der</strong> Ebene<br />
<strong>der</strong> Seele.<br />
64
Die Buchhändlerin Heide Ziry aus Voitsberg gestaltete einen<br />
Büchertisch zu diesem Thema. So konnten die ZuhörerInnen<br />
gleich vor Ort aus dem reichhaltigen Angebot wählen.<br />
65
E I N L A D U N G<br />
zur<br />
V E R N I S S A G E<br />
Dienstag, 25. November <strong>2003</strong>, 19 Uhr<br />
im Foyer <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 38<br />
Kunsthandwerkliche Arbeiten<br />
LIESELOTTE BRANDL, 50 Jahre jung, hat vor vier<br />
Jahren mit dem Hobby <strong>der</strong> kunsthandwerklichen<br />
Arbeiten begonnen.<br />
Anfangs waren es nur „normale“ Glasarbeiten, doch<br />
durch viele Kurse und Arbeitsstunden wurde die eigene<br />
Technik für diese sensible Arbeit gefunden. Werke:<br />
Lampenschirme, Bil<strong>der</strong>rahmen, Spiegel, Türverglasungen<br />
und natürlich auch die gesamte Palette an<br />
Groß- und Kleinarbeiten, welche gewünscht wird.<br />
AUGENBLICKE<br />
Bil<strong>der</strong> und Zeichnungen<br />
CLAUDIA UNGERSBÄCK<br />
Künstlerische Ausbildung: Höhere Lehranstalt für<br />
Mode und Bekleidungstechnik, Kurse: Photographie,<br />
Zeichnen, Akt, Acrylmalerei. Druckgraphikklasse <strong>der</strong><br />
Wiener Kunstschule.<br />
Die Ausstellung ist eine Kombination aus meinen<br />
graphischen Arbeiten (Akte) und meinen privaten<br />
Bil<strong>der</strong>n in Acryl und Mischtechnik.<br />
66
Vernissage<br />
von kunsthandwerklichen Arbeiten<br />
von Lieselotte Brandl<br />
Bei dieser Auswahl fällt die Wahl schwer<br />
Viele kamen um zu schauen, gustieren und zu kaufen<br />
67
Die Verkaufsausstellung fand regen Absatz und war schon am<br />
ersten Abend ausverkauft.<br />
68
Die Künstlerin Lieselotte Brandl (rechts) beim Verkaufsgespräch<br />
Die Auswahl war groß und so manche/r<br />
fand ein passendes Weihnachtsgeschenk<br />
69
Die Künstlerin Claudia Ungersbäck<br />
Während im Lesesaal <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> im 1. Stock<br />
die Verkaufsausstellung von Frau Brandl stattfand,<br />
präsentierte Frau Claudia Ungersbäck ihre Werke in <strong>der</strong><br />
Ganggalerie des Hauses. Die Ausstellung zog sich vom<br />
Erdgeschoss bis in den 3. Stock und fand beim jungen<br />
Publikum sehr großen Anklang.<br />
70
Kunst macht durstig<br />
72
In <strong>der</strong> Nähe vom Buffet war das Gedränge am größten<br />
Es war ein gelungener Abend, welcher <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong> „Full house“<br />
bescherte.<br />
73
zum<br />
adventlichen Literaturcafe<br />
mit Gedichten und Prosa<br />
von<br />
Irmina Wrezounik<br />
am<br />
Donnerstag, den 11. Dezember <strong>2003</strong> um 19 Uhr<br />
im Lesesaal <strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong><br />
Glühwein und Kekse unterstützen die gemütliche Atmosphäre<br />
74
Irmina Wrezounik<br />
Jahrgang 1942, ist Schamanin und ihre Medizin ist die Poesie. Mit ihrer Lyrik,<br />
Prosa, den Sprüchen und Kurzgeschichten betrachtet sie die Welt und ihre Er-<br />
fahrungen mit den Augen einer Initiierten.<br />
Irmina Wrezounik ist bereits weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus<br />
bekannt. Im amerikanischen Raum wird sie von einer Anzahl Menschen<br />
gelesen. Beachtung ihrer Gedanken findet sie auch bei ihren Freunden, den<br />
Indianern: Sie ist für diese die Hellhaut.<br />
Als Höhepunkt ihres literarischen Schaffens empfindet sie die Aufnahme von<br />
ihren englischen Gedichten in „The National Library of Poetry“. 1997 wurde<br />
sie in den USA durch die nordamerikanische Dichtervereinigung damit aus-<br />
gezeichnet. Ihre Liebe zu den Indianern spiegelt sich in ihren Texten wi<strong>der</strong>.<br />
75
Ein Auszug von geschriebenen Gedanken und Gefühlen:<br />
UND IN DER MITTE ENTSPRINGT DIE WIRKLICHKEIT<br />
Es heißt da:<br />
Der Flügelschlag eines Falters<br />
könne weltumspannende Verän<strong>der</strong>ungen bewirken.<br />
Um wie vieles mehr an Verän<strong>der</strong>ungen<br />
bewirkt dann<br />
<strong>der</strong> Flügelschlag eines Adlers.<br />
Wenn ein Mensch<br />
sich an <strong>der</strong> Grenze<br />
seines Verstehens glaubt<br />
es dann noch wagt<br />
den Schritt<br />
darüber hinaus<br />
zu machen<br />
wird ihm<br />
jene Erkenntnis zuteil<br />
dass er selbst<br />
mitformt<br />
an <strong>der</strong> Beschaffenheit<br />
seines eigenen Weges<br />
76
POEMS<br />
Come on<br />
Come on little bird<br />
Sing me a song<br />
Of peace and love<br />
Just for me please<br />
Because in my heart<br />
Is nothing of them<br />
But I need it<br />
I am so sad and lonely<br />
Really I don’t know why<br />
Maybe my friend is gone<br />
Forever he said<br />
Maybe I feel nature is ruined<br />
Forever I see<br />
Maybe there is hope<br />
In this bird’s beautiful voice<br />
And I say to myself – come on<br />
Say a prayer to God<br />
Please have patience with us<br />
We are imperfect<br />
But we are your children<br />
Please save us – and this bird<br />
Which is also a part<br />
Of your won<strong>der</strong>ful world.<br />
AUF DEM WEG ZUR SCHAMANEN POESIE<br />
Eins mit <strong>der</strong> Kraft<br />
Ein kleiner Kreis aus Kiefernzapfen<br />
umgrenzte den Ort, an dem ich stand<br />
ein kleiner Energiepunkt aus dem All<br />
ich holte ihn mit meiner Hand<br />
ein Beben des Körpers – ein Flimmern <strong>der</strong> Aura<br />
und schon war ich eins<br />
eins mit <strong>der</strong> Kraft,<br />
die Worte zur Wirklichkeit macht.<br />
77
Die Schülerbücherei als ein wichtiges<br />
Element <strong>der</strong> Leseerziehung!<br />
Die Arbeit in bzw. mit einer Schülerbücherei<br />
Franziska Enzinger<br />
Warum ist es sinnvoll, einen Unterricht in <strong>der</strong> Schülerbücherei zu gestalten?<br />
Was kann die Lehrerin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lehrer mit einer Schülerbücherei bezwecken?<br />
Welche Möglichkeiten hat die Lehrerin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lehrer, Lesemotivation bei<br />
Schülerinnen und Schülern zu för<strong>der</strong>n?<br />
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer startete 2002 eine Initiative „Lesefit –<br />
Lesen können heißt lernen können“. Die PISA-Studie zeigt, dass etwa 40% <strong>der</strong><br />
15jährigen nicht freiwillig o<strong>der</strong> zum Vergnügen lesen. Ziel dieser Initiative<br />
„Lesefit“ ist es, die Zahlen von 4% <strong>der</strong> Schüler, die kaum sinnerfassend lesen<br />
können und weitere 10%, die große Defizite haben, bis zur nächsten PISA-<br />
Studie 2007 zu halbieren.<br />
Damit dieser Prozess stattfinden kann, wurden alle Schulen in Österreich<br />
aufgerufen, sich an verschiedenen Aktionen zur Leseerziehung zu beteiligen. In<br />
Zusammenarbeit mit dem österreichischen Buchklub werden verschiedene<br />
lesedidaktische Materialien für Lehrerinnen und Lehrer für Schulen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Weiters stellt das BMBWK (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und<br />
Kultur) je<strong>der</strong> Volksschule und Son<strong>der</strong>schule einen Lesetest, das „Salzburger<br />
Lese-Screening (SLS) 3 “ zur Verfügung, um Lesebegabungen und<br />
3 Mayringer, Heinz ; Wimmer, Heinz: Salzburger Lese-Screening (SLS). – Salzburg, AT: Eigenverl., 2002.<br />
78
Leseschwächen möglichst früh zu erkennen. Damit kann festgestellt werden,<br />
welche Schülerinnen und Schüler Leseprobleme haben.<br />
Das SLS misst basale Lesefertigkeiten (es geht um den technischen Aspekt des<br />
Lesens) in einer natürlichen Leseanfor<strong>der</strong>ung. Es erfasst vor allem die<br />
Lesegeschwindigkeit. Die Lesegenauigkeit wird mit geringer Sensitivität und<br />
indirekt mitgemessen.<br />
Eine Initiative, die alle Lehrerinnen und Lehrer daran erinnert, die<br />
Lesebereitschaft und Lesefreude <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler zu wecken und<br />
damit lebensbegleitendes Lesen zu vermitteln. Dazu ist es erfor<strong>der</strong>lich, die<br />
Leseerziehung und Leseför<strong>der</strong>ung im Unterricht durch angebotene Animation<br />
lesemotivierend zu gestalten.<br />
Leseerziehung findet vorübergehend im Klassenraum statt. Mit Hilfe von<br />
Medien wie Klassenlektüre, Lesebuch, Spatzenpost, Kleines Volk, Philipp, Faxi<br />
etc. versucht die Lehrerin bzw. <strong>der</strong> Lehrer den Leseunterricht motivierend zu<br />
gestalten. Der Rahmen kann gesprengt werden, wenn die Möglichkeit besteht,<br />
eine Bibliothek in Anspruch zu nehmen. Schon <strong>der</strong> Ortswechsel macht die<br />
Schüler neugierig und motiviert sie, „zu einem Buch zu greifen“. Die Arbeit in<br />
bzw. mit <strong>der</strong> Schülerbücherei ist ein wesentlicher Beitrag für die Leseerziehung.<br />
Durch das große Medienangebot (zurzeit ca. 5 000 Bücher) in <strong>der</strong><br />
Schülerbücherei <strong>der</strong> ÜVS in Graz, das ein hohes schülergerechtes und auch<br />
lesedifferenzierendes Anspruchsniveau hat, werden verschiedene Leserinnen<br />
und Leser angelockt. Daher ist es für Schülerinnen und Schüler sehr spannend,<br />
einen Unterricht in <strong>der</strong> Schülerbücherei zu erleben.<br />
Mit Leseerziehung kann man nicht früh genug anfangen. Für Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
Vorschulstufe und 1. Schulstufe ist es beson<strong>der</strong>s interessant, einen Unterricht in<br />
<strong>der</strong> Schülerbücherei zu erleben. Mögliche Ideen und Attraktionen könnten sein:<br />
Vorlesestunde in <strong>der</strong> Bücherei, Autorenbesuche, Märchenprojekt, gemeinsames<br />
79
Betrachten von Sachbüchern, Funktion einer Schülerbücherei früh genug kennen<br />
lernen, etc. Die Schülerbücherei hat für die Kin<strong>der</strong> „Wohnzimmercharakter“<br />
(Aussage eines Vorschulkindes) und sie fühlen sich sichtlich wohl.<br />
In Hinblick auf lebensbegleitendes Lesen ist die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
Schülerbücherei unersetzbar. Als Ort des Lesens und <strong>der</strong> Kommunikation leistet<br />
sie einen wichtigen Beitrag zur Leseerziehung. Sie schafft auch<br />
Rahmenbedingungen zur Anwendung offener Lernformen im Unterricht. Die<br />
Arbeit mit bzw. in <strong>der</strong> Schülerbücherei kann die Lesekompetenz,<br />
Lesemotivation und Lesefreude einzelner Schülerinnen und Schüler för<strong>der</strong>n.<br />
Angeregt durch die Initiative „Lesefit“ startet die 4 b Klasse in <strong>der</strong> ÜVS <strong>der</strong><br />
<strong>Pädagogischen</strong> Akademie des Bundes in <strong>der</strong> Steiermark im Sommersemester<br />
2004 ein Klassenprojekt. Die Schulbibliothekarin <strong>der</strong> ÜVS, Franziska Enzinger,<br />
führt in Zusammenarbeit mit Andrea Fauland, Klassenlehrerin <strong>der</strong> 4 b Klasse,<br />
ein Miniprojekt in <strong>der</strong> Schülerbücherei durch. Ziel dieses Projektes ist:<br />
die Freude und die Bereitschaft zum Lesen zu för<strong>der</strong>n,<br />
die Lesekompetenz zu steigern,<br />
die Lesehäufigkeit zu för<strong>der</strong>n,<br />
die Einbeziehung <strong>der</strong> Schülerbücherei,<br />
Orientierung in <strong>der</strong> Schülerbücherei zu gewinnen,<br />
einen Einblick in die Systematik einer Bibliothek zu gewinnen,<br />
die Kooperation mit öffentlichen Bibliotheken (<strong>Studienbibliothek</strong>) zu<br />
för<strong>der</strong>n.<br />
80
Der Unterricht <strong>der</strong> 4 b Klasse findet einmal in <strong>der</strong> Woche mit <strong>der</strong><br />
Schulbibliothekarin und <strong>der</strong> Klassenlehrerin in <strong>der</strong> Schülerbücherei statt. Am<br />
Ende <strong>der</strong> Unterrichtseinheit haben die Schülerinnen und Schüler die<br />
Möglichkeit, Bücher ihrer Wahl zu entlehnen. Für diesen Test werden nur<br />
vereinzelte Ideen und Attraktionen, die ab <strong>der</strong> 2. Schulstufe durchgeführt<br />
werden können, vorgestellt.<br />
Gestartet wird das Projekt mit einer Schatzsuche in <strong>der</strong> Schülerbücherei.<br />
Die Schatzsuche<br />
Die Klasse bekommt einen Überblick in <strong>der</strong> Schülerbücherei.<br />
Vorbereitung:<br />
Brief vom Lesefrosch Fritz (Maskottchen <strong>der</strong> Schülerbücherei); eine Schatzkarte;<br />
Quizbogen; 10 Fragekärtchen; ein Schatz<br />
Ziele:<br />
Sachkompetenz: Orientierung in <strong>der</strong> Schülerbücherei; Sachinhalte über die<br />
Schülerbücherei wie<strong>der</strong>geben; Systematik <strong>der</strong> Bibliothek verstehen<br />
Sozialkompetenz: Sich an vereinbarte Regeln halten; Gesprächsregeln beachten; sich in<br />
einer Gruppe nicht störend verhalten; sich in gruppendynamischen Prozessen<br />
angemessen verhalten<br />
Methodenkompetenz: Eine Aufgabenstellung annehmen, mit Mitschülern beraten und in<br />
Gruppenarbeit lösen; klärende Rückfragen stellen<br />
<br />
Startplatz für dieses Wettspiel ist das Zentrum <strong>der</strong> Schülerbücherei. Die Schülerinnen und<br />
Schüler sind bereits in vier Gruppen eingeteilt (Zuordnung zu Farben rot, gelb, grün, blau). Jede<br />
Gruppe erhält einen Brief vom Lesefrosch Fritz (Maskottchen <strong>der</strong> Schülerbücherei). Durch<br />
den Brief werden die Schülerinnen und Schüler angeregt sich an einer Schatzsuche zu beteiligen.<br />
In diesem Brief finden die Kin<strong>der</strong> einen Teil einer Schatzkarte.<br />
81
Die erste Aufgabe bei <strong>der</strong> Schatzsuche ist ein Quiz zu beantworten.<br />
??? Quiz ????<br />
Beantworte so schnell wie möglich diese Fragen:<br />
1. Wie sind die Bücher in <strong>der</strong> Bücherei geordnet? _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
2. Was findest du in <strong>der</strong> Schülerbücherei? _ _ _ _ _ _<br />
3. Wie heißen die Bücher für die erste Klasse? Schau in <strong>der</strong> Schülerbücherei nach!<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
4. Wer schreibt die Geschichten: Liebesgeschichten von Franz; Schulgeschichten von Franz; Neue<br />
Schulgeschichten von Franz; Opageschichten von Franz …? Schreib den Nachnamen auf.<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
5. Unter welcher Sachgruppe findest du Bücher über Autos, Flugzeuge, Computer, Planeten,<br />
Erfindungen …? _ _ _ _ _ _ _<br />
6. Wie lautet <strong>der</strong> Nachname von <strong>der</strong> Schulbibliothekarin? _ _ _ _ _ _ _ _<br />
7. Was hängt noch nicht in <strong>der</strong> Schülerbücherei und gibt uns die Zeit an? _ _ _<br />
8. Wie lautet <strong>der</strong> 5. Buchstabe vom Alphabet? _<br />
9. Unter welcher Sachgruppe findest du die Bibel? _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Die ersten Buchstaben <strong>der</strong> Lösungen ergeben ein Wort. Wie lautet dieses Wort?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ Suche so ein Buch aus und bringe es <strong>der</strong> Lehrerin!<br />
Hat die Gruppe das Quiz gelöst und <strong>der</strong> Lehrerin das gesuchte Buch gebracht, erhalten sie den<br />
zweiten Teil <strong>der</strong> Schatzkarte und die nächste Aufgabenstellung.<br />
82
Geheimschrift entziffern.<br />
Das hast du ja super gelöst! So, nun geht es aber weiter!<br />
Die nächsten Fragekärtchen findest du in diesem Regal!<br />
Α Β Χ Δ Ε Φ Γ Η Ι ϑ Κ Λ Μ<br />
A B C D E F G H I J K L M<br />
Ν Ο Π Θ Ρ Σ Τ Υ ς Ω Ξ Ψ Ζ<br />
N O P Q R S T U V W X Y Z<br />
Σ Α Χ Η Β Υ Ε Χ Η Ε Ρ<br />
Suche jetzt die richtigen Fragekärtchen in <strong>der</strong> richten Farbe für deine Gruppe!<br />
Löse die Fragen!<br />
Die Gruppenteilnehmer versuchen so schnell wie möglich die Fragekärtchen zu finden und diese<br />
zu lösen. Die richtigen Antworten werden <strong>der</strong> Lehrerin vorgestellt. Nun erhält die Gruppe den<br />
dritten Teil <strong>der</strong> Schatzkarte.<br />
<br />
Die Gruppe sucht mit Hilfe <strong>der</strong> Schatzkarte den verborgenen Schatz. Geben sie den richtigen<br />
Tipp ab, erhalten sie den vierten Teil <strong>der</strong> Karte. Nun ist es nicht schwer den Schatz zu finden.<br />
Auf <strong>der</strong> Schatzkarte ist <strong>der</strong> verborgene Schatz eingezeichnet.<br />
<br />
Der Schatz wird gemeinsam ausgeteilt.<br />
In <strong>der</strong> darauf folgenden Woche sollen sich die Kin<strong>der</strong> Gedanken über die<br />
Lesebiografie ihrer Mitschüler machen.<br />
83
Der Lesesteckbrief<br />
Suche und Finde den richtigen Lesetyp<br />
Vorbereitung: Ein Lesesteckbrief; drei große bunte Karten: „Volltreffer“, „Nein,<br />
danke“, „Ja“<br />
Ziele:<br />
Sachkompetenz: Buchbestand <strong>der</strong> Schülerbücher durchforsten; gezielt ein Buch suchen<br />
und finden; den Charakter und Lesetypus einer Person definieren können; seine eigenen<br />
Leseinteressen und Lesegewohnheiten hinterfragen<br />
Sozialkompetenz: Den Mitschülern zuhören; Hilfe erfragen können; Hilfestellung bei<br />
<strong>der</strong> Suche bieten<br />
Methodenkompetenz: Angebotenes Material verwenden können<br />
<br />
Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Lesesteckbrief. Dieser soll von jedem<br />
einzelnen anonym an einem stillen Plätzchen ausgefüllt werden.<br />
Meine fünf Lieblingssendungen im Fernsehen:<br />
Der Lesesteckbrief<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Meine fünf Lieblingsmusikstücke o<strong>der</strong> Lieblingsinterpreten (Musiker):<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Einige meiner Hobbys o<strong>der</strong> Interessen:<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Mein Berufswunsch – das möchte ich einmal unbedingt werden:<br />
____________________________________________________________<br />
Dieses Buch mochte ich als ich kleiner war am liebsten:<br />
____________________________________________________________<br />
Dieses Buch habe ich jetzt am liebsten:<br />
____________________________________________________________<br />
84
Die ausgefüllten Lesesteckbriefe werden gefaltet und in eine Box geworfen. Die<br />
Steckbriefe werden durchgemischt und an die Schülerinnen und Schüler ausgeteilt.<br />
Wer den eigenen Brief gezogen hat, tauscht ihn wie<strong>der</strong> aus. Nun versucht je<strong>der</strong> die<br />
Person, die gezogen wurde zu erraten, seine Charaktereigenschaften zu finden und ein<br />
entsprechendes Buch für die Person zu wählen.<br />
<br />
Wer steckt hinter dem gezogenen Lesesteckbrief? Die Schüler treffen sich im<br />
Zentrum <strong>der</strong> Schülerbücherei. In <strong>der</strong> ersten Gesprächsrunde geben die Schüler einzeln<br />
ihre Vermutungen bekannt und begründen warum sie das ausgewählte Buch dieser<br />
Person empfehlen. Handelt es sich um die richtige Person? Die Gruppe versucht die<br />
Frage gemeinsam zu lösen. Die Buchempfehlung wird zum „Geschenk“ und die Übergabe<br />
zur Zeremonie.<br />
<br />
Die „Beschenkten“ geben jetzt ein Feedback, ob dieses Buch für sie zutrifft o<strong>der</strong> nicht.<br />
Die Schülerinnen und Schüler bekommen etwas Zeit um das Buch genauer unter die<br />
„Lupe“ zu nehmen. In <strong>der</strong> Mitte liegen am Boden drei bunte Kärtchen mit <strong>der</strong><br />
Aufschrift: „Ja“, „Nein, danke“ o<strong>der</strong> „Volltreffer“. Die Bücher werden diesen drei<br />
Karten zugeordnet. Die Kin<strong>der</strong> äußern sich darüber, wie es für sie ist ein „richtiges“<br />
Buch für jemanden zu finden.<br />
<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben abschließend die Möglichkeit das „geschenkte“ Buch<br />
zu entlehnen.<br />
85
Der ABC – Wettlauf<br />
Spielerisch alphabetische Ordnung zu schaffen.<br />
Vorbereitung: 20 Karten mit verschiedenen Autorennamen; 20 Karten mit<br />
Autorennamen, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen<br />
Ziele:<br />
Sachkompetenz: Namen alphabetisch ordnen können; Bücher alphabetisch ordnen<br />
können; Bücher in <strong>der</strong> Schülerbücherei richtig einordnen können;<br />
Sozialkompetenz: In <strong>der</strong> Gruppe zu einem Lösungsweg finden; Kommunikation- und<br />
Kooperationsbereitschaft zeigen<br />
Methodenkompetenz: Das Alphabet beherrschen; sich in gruppendynamischen Prozessen<br />
angemessen verhalten<br />
<br />
Den Schülern wird mitgeteilt, dass alle Bücher in <strong>der</strong> Schülerbücherei alphabetisch<br />
geordnet sind, um diese ohne Probleme wie<strong>der</strong> zu finden.<br />
Das richtige Einordnen <strong>der</strong> Bücher wird mit den Schülern in Form eines Wettbewerbes<br />
geübt. Die Klasse wird in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt.<br />
<br />
Beide Gruppen erhalten dieselben Karten mit den Autorennamen. Je<strong>der</strong> Teilnehmer<br />
zieht eine Karte, aber soll diese noch nicht lesen.<br />
<br />
Auf das Kommando „Achtung, fertig, los!“ drehen alle die Karten um und lesen den<br />
Autorennamen. In Absprache mit den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n muss je<strong>der</strong> seinen Platz<br />
innerhalb einer Reihe finden. Sieger ist die Gruppe, die als erste ihr „Regal“ geordnet<br />
hat. Die an<strong>der</strong>e Gruppe überprüft.<br />
<br />
Nun erhalten alle Gruppenteilnehmer Karten mit Autorennamen, die mit denselben<br />
Anfangsbuchstaben beginnen. Auf ein Kommando versucht die Gruppe zu einer Lösung zu<br />
kommen und stellt sich in <strong>der</strong> richtigen Reihenfolge auf. Die Gruppe, die als erster<br />
fertig ist, hat gewonnen.<br />
<br />
Diesmal ordnet die Gruppe nicht mit Hilfe von Signaturkarten son<strong>der</strong>n mit Büchern.<br />
Beide Gruppen erhalten gleich viele Bücher, die sie auf Kommando in alphabetischer<br />
Reihenfolge aufstapeln. Spannen<strong>der</strong> wird es, wenn <strong>der</strong> erste Buchstabe „A“ oben liegt<br />
und die Bücher nach unten alphabetisch gestapelt werden sollen.<br />
86
Büchereiratssitzung<br />
Mitgestalten in einer Schülerbücherei.<br />
Vorbereitung: Genügend Bücher, die für die Bücherei noch nicht angekauft wurden;<br />
Ausreichend Buchsprospekte, die auch kurze Inhaltsangaben bieten<br />
Ziele:<br />
Sachkompetenz: Entscheidungen treffen können; seine Meinung vertreten; Meinungen<br />
an<strong>der</strong>er akzeptieren; gut argumentieren können; mitentscheiden bei Neuanschaffung<br />
Sozialkompetenz: Den Mitschüler aussprechen lassen; Wünsche an<strong>der</strong>er akzeptieren<br />
Methodenkompetenz: In einer Gruppe diskutieren können; Inhaltsangaben verstehen<br />
und anwenden<br />
<br />
Es werden genügend Bücher, die noch nicht Bestand <strong>der</strong> Schülerbücherei sind, zur<br />
Verfügung gestellt. Wenn keine Möglichkeit vorhanden ist, Bücher zur Verfügung zu<br />
stellen, könnten auch Buchprospekte ausreichen.<br />
<br />
Es werden Gruppen gebildet. In einer Gruppe befinden sich ca. 4 Kin<strong>der</strong>. Jede Gruppe<br />
wählt anhand <strong>der</strong> Informationen aus dem Prospekt o<strong>der</strong> nach Ansicht <strong>der</strong> Bücher, drei<br />
Bücher aus, die ihrer Meinung nach unbedingt mit dem Restbudget für die<br />
Schülerbücherei erworben werden sollen.<br />
<br />
Nun tritt <strong>der</strong> Büchereirat zusammen. In dieser „Sitzung“ soll die gesamte Klasse zu<br />
einer Einigung kommen, welche Bücher gekauft werden. Das Budget reicht allerdings nur<br />
für drei Bücher. An Argumenten soll nicht gespart werden.<br />
Neuerscheinungen<br />
Mit Hilfe des Titelbildes und des Titels den Inhalt eines Buches erraten.<br />
Vorbereitung: Neuzugänge <strong>der</strong> Schülerbücherei auf einen Schautisch legen o<strong>der</strong> in<br />
einem separaten Regal aufstellen.<br />
Ziele:<br />
Sachkompetenz: Sich in kurzer Zeit ein Bild über ein Buch machen können; Bücher<br />
kritisch betrachten<br />
87
Sozialkompetenz: Sich auf eine Diskussion einlassen können; Lösungswege bei<br />
Konflikten finden<br />
Methodenkompetenz: Kurze Notizen aufschreiben; mit kurzen Sätzen gut<br />
argumentieren können<br />
<br />
Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Neuerscheinungen in Ruhe. Die Schülerin<br />
bzw. <strong>der</strong> Schüler greift zu einem neuen Buch, das sie bzw. ihn anspricht und beginnt zum<br />
Titel zu fantasieren.<br />
<br />
Was wird in diesem Buch wohl zu lesen sein? Die Schülerin bzw. <strong>der</strong> Schüler macht sich<br />
Notizen von ihren bzw. seinen Vermutungen. Diese Notiz kommt in eine dafür<br />
vorgesehene Box. Das Buch wird jetzt ganz offiziell ausgeliehen.<br />
<br />
Wurde das Buch gelesen und wie<strong>der</strong> zurückgebracht, nimmt sich die Schülerin bzw. <strong>der</strong><br />
Schüler die Notiz aus <strong>der</strong> Box und vergleicht diesen Inhalt mit dem Buch. Überraschend<br />
wie treffsicher solche Vermutungen oft sein können.<br />
Durch dieses klassenbezogene Projekt entstand die Idee zu forschen, ob<br />
Schülerinnen und Schüler öfters „zu einem Buch greifen“ würden, wenn die<br />
Leseerziehung unter an<strong>der</strong>em auch in <strong>der</strong> Schülerbücherei stattfinden würde<br />
o<strong>der</strong> nicht.<br />
Mögliche Ziele wären: durch Unterrichtsgestaltung in <strong>der</strong> Schülerbücherei bzw.<br />
durch attraktive Animation Lesemotivation zu för<strong>der</strong>n, Lesefähigkeiten und<br />
–fertigkeiten zu steigern, Steigerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Entlehnungen und die<br />
Kooperation mit öffentlichen Bibliotheken (<strong>Studienbibliothek</strong>) anzuregen.<br />
88
Verwendete Literatur:<br />
• Badegruber, Bernd ; Pucher-Pacher, Johann: Auf ins Leseland. Spiele zum<br />
sinnerfassenden Lesen. – Linz, AT: Veritas, 1996.<br />
• Materialien zur Schulbibliothek. Pädagogische Konzeption. – Berlin, DE: Deutsches<br />
Bibliothekinstitut, 1994.<br />
• Materialien zur Schulbibliothek. Schulbibliotheken (Grundheft). – Berlin, DE:<br />
Deutsches Bibliothekinstitut, 1988.<br />
• Fritsche, Elfi ; Sulzenbacher, Gudrun: Lese-Rezepte. Neues Lernen in <strong>der</strong> Bibliothek.<br />
– Wien, AT: öbv&hpt, 2001.<br />
• http://www.lesefit.at <strong>2003</strong>.<br />
• Mayringer, Heinz ; Wimmer, Heinz: Salzburger Lese-Screening (SLS). – Salzburg,<br />
AT: Eigenverl., 2002.<br />
• Thomann, Helga ; Perko, Klaus (Hrsg.): Lehrplan <strong>der</strong> Volksschule. – Graz, AT:<br />
Leykam, 2000.<br />
• Jugend und Medien. Das Buchklubmagazin 2/02-03. – Wien, AT: Österr. Buchklub d.<br />
Jugend.<br />
Literatur zum Weiterlesen:<br />
• Beckstein, Cornelia ; Schäfer, Marion: Der Geflügelte Bleistift. Jede Menge Aktionen<br />
und Spielideen rund um Schreiben, Lesen und Literatur. – Münster, DE: Ökotopia-<br />
Verl., 2000.<br />
• Bertschi-Kaufmann, Andrea: Lesen und Schreiben in einer Medienumgebung. –<br />
Aarau, CH: Bildung Sauerlän<strong>der</strong>, 2000.<br />
• Ehrmann, Ulla: Die Lese-Ideenkiste. Bücherlesen vom ersten Schultag an. –<br />
Mülheim/Ruhr, DE: Verl. an <strong>der</strong> Ruhr, 2000<br />
• http://www.an<strong>der</strong>sentag.at<br />
• http://www.welttag-des-buches.at<br />
• Rooyackers, Paul ; Heerkens, Saskia: Spiele zu Kin<strong>der</strong>- und Jugendbüchern. –<br />
Mülheim/Ruhr, DE: Verl. an <strong>der</strong> Ruhr, 1999.<br />
• Bucher, Priska: Leseverhalten und Lesför<strong>der</strong>ung. Zur Rolle von Schule, Familie und<br />
Bibliothek im Medienalltag Heranwachsen<strong>der</strong>. – Zürich, CH: Pestalozzianum, 2004.<br />
• Dettmar-San<strong>der</strong>, Christiane: Durch Lesen die Welt entdecken. Leseför<strong>der</strong>ung für<br />
Kin<strong>der</strong>. – Berlin, DE: Cornelsen Scriptor, 2004.<br />
• Sahr, Michael: Leseför<strong>der</strong>ung durch Kin<strong>der</strong>literatur. Märchen, Bil<strong>der</strong>- und<br />
Kin<strong>der</strong>bücher im Unterricht <strong>der</strong> Grundschule. – Baltmannsweiler, DE: Schnei<strong>der</strong>-<br />
Verl. Hohengehren, <strong>2003</strong>.<br />
• Rothmann, Peter Heinz: Multimedia – Schulbibliothek. Leseför<strong>der</strong>ung mit neuen<br />
Medien. (Basisbaustein). – Amberg, DE: Buch- und Kunstverl. Oberpfalz, 2002.<br />
89
Im Test – Aufbau<br />
Constanza Furtlehner<br />
Budapest, Oktober <strong>2003</strong> – 1. Gesamt-Europäischer Legasthenie Kongress.<br />
Menschen aus allen Herrenlän<strong>der</strong>n kommen erstmalig europaweit zusammen,<br />
Erkenntnisse und Erfahrungen über und mit Dyslexie während <strong>der</strong> dreitägigen<br />
Konferenz in den unterschiedlichsten Vorträgen, Diskussionen und Workshops<br />
untereinan<strong>der</strong> auszutauschen. Eine Veranstaltung, die beinah gegen den<br />
Zeitgeist gerichtet ist. Interesse und Bemühen auf Menschen zu richten, die<br />
Gefahr laufen, an den Rand <strong>der</strong> Gesellschaft gedrängt zu werden, ist heutzutage<br />
nicht beson<strong>der</strong>s „in“. Daran zu forschen, dagegen zu arbeiten, steigert kaum das<br />
Bruttonationalprodukt, um das es nur noch zu gehen scheint. Die Lobby ist<br />
gering, umso beeindrucken<strong>der</strong> war <strong>der</strong> Verlauf und das Ergebnis dieser, von <strong>der</strong><br />
EDA – <strong>der</strong> European Dyslexia Association – getragenen Veranstaltung zur<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Bedürfnisse und Anliegen lese-rechtschreibschwacher<br />
Personen.<br />
Und mittendrin WIR – die <strong>Studienbibliothek</strong> <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> und<br />
Berufspädagogischen Akademie des Bundes in Graz!<br />
Die Einladung zu diesem Kongress erfolgte schon ein Jahr zuvor, nachdem<br />
Michael Kalmar, Vorstandsmitglied <strong>der</strong> EDA, auf unsere Ludothek aufmerksam<br />
wurde und sich mit Lob dafür nicht zurückhalten mochte. Er bat mich, unser<br />
österreichweit einzigartiges Projekt, unsere Ludothek mit dem<br />
heilpädagogischen Schwerpunkt <strong>der</strong> Betreuung von Legasthenikern, unsere<br />
Spielesammlung mit dem Bemühen um die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kulturtechniken<br />
Lesen, Schreiben, Rechnen, wie die <strong>der</strong> einzelnen Wahrnehmungs- bzw.<br />
Teilleistungsbereiche, einem internationalen Publikum vorzustellen.<br />
90
Mittels medienunterstütztem Referat und anschließenden Fallbeispielen konnte<br />
die Idee unserer Einrichtung so überzeugend vermittelt werden, dass im<br />
Anschluss an den Vortrag aus den Diskussionen mehrfach hervorging, unser<br />
Konzept in an<strong>der</strong>en Schulen umsetzen zu wollen!<br />
Ermutigt von diesem Zuspruch wollen wir nun verstärkt auch noch an einem<br />
an<strong>der</strong>en Vorhaben im Bereich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Lernschwachen arbeiten. Von<br />
vornherein aus den Anstrengungen <strong>der</strong> Ludothek ausgenommen, galt die<br />
Diagnostik <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en einer Legasthenie zugrunde liegenden<br />
Teilleistungsschwäche, <strong>der</strong> Feststellung einer Lese-Rechtschreibschwäche an<br />
sich. Im Umfang, wie es mir die Zeit erlaubt, unsere Einrichtung zu betreuen,<br />
wäre es unseriös, weil dieserart wissenschaftlich nicht machbar, diagnostische<br />
Verfahren einsetzen zu wollen. In einem Handout für die Benutzer <strong>der</strong> Ludothek<br />
weise ich darauf hin, schon mit gesicherten Vorstellungen <strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>nden<br />
Bereiche zu kommen, um, eventuell mit meiner Unterstützung, gezielt mit Hilfe<br />
unseres Angebots an Spielen daran arbeiten zu können.<br />
Jetzt wollen wir aus vorhin angesprochenen Gründen zwar keine Diagnostik an<br />
sich versprechen, aber stattdessen unseren Benutzern zumindest das<br />
Handwerkzeug dafür zur Verfügung stellen, damit die ganze Arbeit um die<br />
Betreuung von Lernschwachen Hand und Fuß bekommen kann. Nach und nach<br />
werden wir den Bestand an standardisierten Testmaterialien zur Feststellung <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Lernprobleme aktualisieren und erweitern, als Arbeitshilfe für<br />
unsere auf diesem Gebiet engagierten Benutzer und als prozessorientierte<br />
Hilfestellung an unsere kleineren Nutznießer, unsere späteren Bibliotheks-<br />
besucher!<br />
91
Ausbildung für ehrenamtliche<br />
Bibliothekare in Strobl<br />
20. – 25. Oktober <strong>2003</strong><br />
Katharina Hanl<br />
Bei meiner früheren Tätigkeit im Bibliotheksservice Steiermark (bei <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung) wurde Bibliotheksarbeit<br />
für die Öffentlichen Büchereien auf verschiedenen Ebenen geleistet.<br />
Ein Teil <strong>der</strong> Tätigkeit war auch die Aus- und Weiterbildung <strong>der</strong> zumeist<br />
ehrenamtlich tätigen BibliothekarInnen.<br />
Österreich hat ein recht gutes Netz von Öffentlichen Büchereien von unter-<br />
schiedlichen Größen und auch verschiedenen Standards.<br />
Die meisten Büchereien werden von ehrenamtlich tätigen Büchereileitern und<br />
Mitarbeitern geführt.<br />
Es gibt für diese Gruppe von Büchereimitarbeitern einen 3-teiligen<br />
Ausbildungskurs, <strong>der</strong> den Zweck hat, mit den wichtigsten Grundkenntnissen<br />
<strong>der</strong> Bibliotheksarbeit in <strong>der</strong> örtlichen Bücherei ausgestattet zu werden.<br />
Der Kursort ist das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Strobl am<br />
Wolfgangsee.<br />
92
Die einzelnen Kursteile dauern 3 x je 1 Woche, werden vom Büchereiverband<br />
Österreichs initiiert und vom Bildungsministerium finanziert.<br />
Die Kursleitung übernimmt eine vom Büchereiverband vorgeschlagene und im<br />
Bibliothekwesen sehr versierte Person, - in diesem Falle Frau Dr. Unterthurner,<br />
Leiterin <strong>der</strong> Stadtbibliothek Dornbirn - die beauftragt wird, sich ein geeignetes<br />
Kursteam zusammenzustellen.<br />
Die Ausbildungsrichtlinien sehen vor, dass ein kompletter Ausbildungskurs von<br />
einem kontinuierlichen Team geführt wird.<br />
Nun war ich wie<strong>der</strong> Mitglied eines Ausbildungs-Kursteams in einem 2. Teilkurs<br />
Der 1. Teil dieses Kurses fand schon im Oktober 2002 statt.<br />
Dazwischen wechselte ich die Dienststelle – von <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsstelle für<br />
Erwachsenenbildung in die <strong>Studienbibliothek</strong> <strong>der</strong> <strong>Pädagogischen</strong> Akademie des<br />
Bundes in <strong>der</strong> Steiermark.<br />
Die wissenschaftlichen Bibliotheken und Öffentlichen Büchereien in Österreich<br />
wollen zueinan<strong>der</strong> stets guten Kontakt pflegen und die Zusammenarbeit auf<br />
verschiedenen Ebenen forcieren. Daher war es möglich, wie<strong>der</strong> im<br />
gemeinsamen Ausbildungsteam mitzuarbeiten.<br />
Das Kursprogramm ist sehr auf die Arbeitspraxis <strong>der</strong> Büchereileiter ausgerichtet<br />
und beinhaltet im wesentlichen folgende Punkte:<br />
• Verwaltung, Organisation und Führung einer Öffentlichen Bücherei<br />
• Medien in <strong>der</strong> Bücherei – nicht nur Bücher, auch Hörbücher, Spiele,<br />
CD-ROM’s gibt es heute in Büchereien, Buchpräsentationen<br />
• Benutzerorientierung<br />
• Veranstaltungen planen, organisieren, durchführen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Zusammenarbeit mit Trägern, Verbänden, Fachstellen und Partnern<br />
93
Es ist in jedem Kurs eine Exkursion zu Bibliotheken vorgesehen. Diesmal war<br />
das Ziel die Stadt Salzburg, wo zuerst die Mediathek <strong>der</strong> Stadtbibliothek<br />
besichtigt und danach das Literaturhaus Salzburg besucht wurde.<br />
Gerade diese Exkursionen sind für KursteilnehmerInnen beson<strong>der</strong>s interessant,<br />
weil viele von ihnen aus relativ kleinen Orten Österreichs kommen und eher<br />
selten die Gelegenheit haben, Einrichtungen dieser Art näher kennen zu lernen.<br />
Das Thema Medien hat sich als roter Faden durch das Wochenprogramm<br />
gezogen, vor allem die Literatur für Kin<strong>der</strong> und Erwachsene, das belletristische<br />
Werk und das Sachbuch.<br />
Zum Thema Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteratur war eine Gast-Referentin aus Bozen<br />
eingeladen, Frau Ruth Schmidhammer.<br />
Sie ist in Südtirol Mitarbeiterin des Buchklubs <strong>der</strong> Jugend und zeigte sich als<br />
fundierte Kennerin und engagierte Lesevermittlerin.<br />
Es gab eine Einführung in die Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteratur, das Bil<strong>der</strong>buch mit<br />
seinen Merkmalen und seiner Bedeutung, die Funktionen des Lesens, Kriterien<br />
zur Beurteilung von Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteratur und Literaturvermittlung.<br />
Dazu wurden viele konkrete Beispiele gezeigt, zur lebendigen spielerischen<br />
Vermittlung wurde ein Piratenspiel gespielt.<br />
Dies war auch zugleich ein Beispiel für eine Kin<strong>der</strong>veranstaltung in einer<br />
Bibliothek.<br />
Sehr viele neue Bücher wurden vorgestellt – wie<strong>der</strong> vom Bil<strong>der</strong>buch bis zum<br />
Lesestoff für Jugendliche.<br />
Dabei ist aufgefallen, dass die Welt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>literatur sehr viel globaler<br />
geworden ist – es gibt heute sehr viele Bücher aus dem Amerikanischen o<strong>der</strong><br />
Englischen übersetzt. Dagegen ist grundsätzlich absolut nichts einzuwenden,<br />
aber auch die Themen <strong>der</strong> Bücher sind etwas an<strong>der</strong>s geworden.<br />
94
Dies hat wahrscheinlich mit den vielen großen Verlagsfusionen in den letzten<br />
Jahren zu tun. Auf diese Weise sind lei<strong>der</strong> etliche bewährte Jugendbuch-Verlage<br />
von großen Verlagen einverleibt worden o<strong>der</strong> gar verschwunden.<br />
Es ist daher nicht ganz einfach, in <strong>der</strong> erzählenden Literatur für junge Menschen<br />
jene Themen zu finden, die für jede heranwachsende Generation von Bedeutung<br />
sind, – z.B. Soziales, Familie, Beruf, erste Liebe, Konflikte, Ausgrenzung,<br />
Freizeit, Süchte, Sport, u.v.a.m. – damit wichtige Fragen gestellt und<br />
abgehandelt werden können.<br />
Es führen zur Zeit sehr viele neue Buchtitel in den Phantasie- und Fantasy- und<br />
sogar Esoterik-Bereich.<br />
Daher empfiehlt es sich, bei <strong>der</strong> Auswahl von Büchern für junge Menschen<br />
große Sorgfalt walten zu lassen, weil durch allgemein herrschende Geldnot sehr<br />
oft nur wenige neue Bücher angeschafft werden können.<br />
Nun, obwohl die Welt ein globales Dorf geworden ist – für die heutige Internet-<br />
Generation mehr noch als für ihre Eltern – sollen Bücher in vielfältiger Weise<br />
die Lebenswirklichkeiten, Probleme und Fragen <strong>der</strong> jungen Generation<br />
ansprechen.<br />
Alles in allem bekamen die Teilnehmer viele Anregungen und Impulse, weil in<br />
den Öffentlichen Büchereien das Kin<strong>der</strong>buch einen großen Stellenwert besitzt<br />
und nicht selten die Kin<strong>der</strong> die Hauptleserschaft bilden.<br />
Die Öffentliche Bücherei soll vor allem <strong>der</strong> Ort sein, wo ein junger Mensch das<br />
„lustvolle Lesen“ erfahren kann und Weichen für das spätere Leseverhalten<br />
gestellt werden.<br />
„Literatur im Überblick“ lautete eine weitere große Einheit, die in 2 Teilen<br />
gebracht wurde.<br />
Der erste Teil war ein Literaturgeschichte-Überblick bis zum Beginn des 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts, mit wichtigen Beispielen.<br />
95
Der zweite Teil war die österreichische Literatur ab 1945, auch zuerst ein<br />
Überblick über die Entwicklung und Porträts wichtiger Autoren und ihrer<br />
Werke.<br />
Es hat in Österreich in <strong>der</strong> 2. Hälfte des 20.Jhdts. eine interessante und<br />
beachtliche Entwicklung einer eigenständigen „Österreichischen Literatur“<br />
stattgefunden, die ja nicht immer von allen positiv wahrgenommen wurde.<br />
(Stichwort Kahlschlag-Literatur)<br />
Es wurde noch vor wenigen Jahren öffentlich über manche Autoren und <strong>der</strong>en<br />
Werke gestritten, es gab Theaterskandale, es ereiferte sich öfters die Volksseele<br />
über Werke und Urheber, und es gab auch Fälle, wo auch Politiker urteilten o<strong>der</strong><br />
sogar gegen Autoren Stellung bezogen.<br />
(Wolfgang Bauer, Thomas Bernhard, Peter Handke, Elfriede Jelinek…)<br />
Die neueren Autoren unserer Gegenwart, z.B. Marlene Streeruwitz, Paulus<br />
Hochgatterer, Margit Schreiner, Monika Wogrolly, Lilian Faschinger, Josef<br />
Haslinger, Robert Menasse u.a. fanden im Referat viel Interesse und<br />
aufmerksame Zuhörer.<br />
Ein wichtiger Teil des Buchbestandes in einer Öffentlichen Bücherei sind die<br />
Sachbücher, oft noch bedeutungsvoller als die „Schöne Literatur“.<br />
Daher war ein Teil des Programmes dem Sachbuch gewidmet – die Definition,<br />
die wichtigsten Merkmale eines Sachbuches, <strong>der</strong> Stellenwert, die Aktualität…<br />
Es wurden die einzelnen Sachbuchgruppen (eine Grundlage dafür ist die in den<br />
meisten Büchereien einheitlich verwendete kleine österreichische Systematik)<br />
besprochen und anhand von Beispielen unverzichtbare Grundbestände sowie<br />
wichtige Trends erläutert.<br />
Die Kursteilnehmer hatten Gelegenheit, jeweils ein Sachbuch zu präsentieren.<br />
Da auch dieses Thema sehr mit <strong>der</strong> alltäglichen Praxisarbeit verbunden ist,<br />
ergaben sich daraus sofort weitere Gespräche und Arbeitstipps.<br />
96
Auch darum geht es in den Kursen: Dass Menschen miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch<br />
kommen, Erfahrungen austauschen, gegenseitige Anregungen liefern, konkrete<br />
Hilfe kennen lernen und sich schließlich gegenseitig stärken. Denn es ist nicht<br />
ganz leicht, in einer Bibliothek tätig zu sein mit wenig Mitteln, viel Arbeits-<br />
aufwand, mühsam erarbeiteter öffentlicher Anerkennung – und dabei den<br />
Idealismus nicht zu verlieren.<br />
Die <strong>Studienbibliothek</strong> stellt ein wichtiges Bindeglied dar zwischen<br />
wissenschaftlicher Bibliothek und Öffentlichen Büchereien.<br />
Die Schülerbüchereien <strong>der</strong> Volks- und <strong>der</strong> Hauptschule weisen einen großen<br />
Bestand an Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteratur auf und sind ein wichtiger Bereich in<br />
<strong>der</strong> <strong>Studienbibliothek</strong>.<br />
Es gibt einen sehr umfassenden Fach- und Sachbuchbestand, <strong>der</strong> den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Benutzer sehr entgegenkommt, außerdem wird sehr<br />
professionell Informationsvermittlung geleistet.<br />
Ein eher kleiner Bereich im großen Bestand ist die Belletristik. Das ergibt sich<br />
natürlich aus den speziellen Aufgaben <strong>der</strong> Bibliothek, aber es ist zu bedauern,<br />
dass zumindest die zeitgenössische österreichische Literatur nur in kleinen<br />
Mengen vorhanden ist – es wäre schön, den Benutzern auch auf diesem Gebiet<br />
große Auswahl bieten zu können.<br />
97
Statistiken <strong>der</strong> PAST<br />
Gerda Maierbichler<br />
Erwerbsstatistik:<br />
Wie bereits in den Vorjahren wurde <strong>2003</strong> neben den Neuerwerbungen auch sehr<br />
viel Datenpflege betrieben.<br />
Ab Herbst <strong>2003</strong> wurde es durch den Beschluss <strong>der</strong> VBK-TeilnehmerInnen eine<br />
eigene VBK-Dokumentation anzubieten, unumgänglich, die im VBK-Verbund<br />
vorhandenen laufenden Zeitschriften mit den ACC-Verbund-Daten zu vereinen.<br />
Dies bedeutet nicht nur die Exemplare umzuhängen, son<strong>der</strong>n auch die gesamte<br />
Dokumentation zu überprüfen und ggf. auch nachzubessern bzw. umzuarbeiten.<br />
Diese Tätigkeit wirkt sich in <strong>der</strong> Statistik als Exemplarbearbeitung aus, da das<br />
Inventarisierungsdatum bei diesen „Altdaten“ vor dem 1.1.<strong>2003</strong> liegt.<br />
Der Rückgang an Bestellungen liegt daran, dass ab Juli <strong>2003</strong> für Spenden keine<br />
Bestellsätze mehr angelegt werden. Der Spen<strong>der</strong> und die beschenkte Institution<br />
werden nur noch im Exemplar vermerkt.<br />
Bestand:<br />
Exemplarzugang <strong>2003</strong>: 7.206<br />
Inventarisierte Exemplare <strong>2003</strong>: 7.149<br />
Exemplarbearbeitung <strong>2003</strong>: 14.929<br />
in Aleph entlehnbare Exemplare<br />
per 31.12.<strong>2003</strong>:<br />
246.642<br />
Bestellungen:<br />
Bestellungen <strong>2003</strong>: 2.556<br />
davon Spenden: 1.884<br />
Zeitschriften:<br />
Zeitschriften: 1.762<br />
98
Leser:<br />
Entlehnstatistik:<br />
Benutzerstand: 8.233<br />
Entlehnvorgänge:<br />
Entlehnungen: 29.532<br />
Verlängerungen: 36.136<br />
Vormerkungen: 20.941<br />
Rückgaben: 30.580<br />
im Jahr <strong>2003</strong> bearbeitete<br />
Entlehnvorgänge:<br />
117.189<br />
Fernleihe:<br />
Fernleihe aktiv: 438<br />
Fernleihe passiv: 570<br />
Fernleihe-Kopien aktiv: 1.421<br />
Fernleihe-Kopien passiv: 236<br />
99
Medienstatistik:<br />
In <strong>der</strong> Medienstatistik <strong>2003</strong> gibt es im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Zahlen einen<br />
extremen Zuwachs an Videobän<strong>der</strong>n. Dies liegt daran, dass die<br />
<strong>Studienbibliothek</strong> den Bestand <strong>der</strong> Landesbildstelle Steiermark übertragen<br />
bekam. Aufgrund <strong>der</strong> großen Nachfrage wird dieser Bestand (großteils<br />
Videobän<strong>der</strong> und Filme) vorrangig in unser Bibliothekssystem eingearbeitet.<br />
Zugang<br />
<strong>2003</strong><br />
Gesamtbestand<br />
Bildmaterial (Bil<strong>der</strong>,<br />
Diapositive,<br />
Schautafeln, Plakate,<br />
Kunstkarten etc.):<br />
63<br />
37.105<br />
Overhead-Transparent-<br />
Serien:<br />
9 2.535<br />
Filme (Super-8-mm,<br />
16-mm):<br />
2 1.866<br />
Videokassetten: 842 5.064<br />
Tonmaterial<br />
(Schallplatten,<br />
Tonbän<strong>der</strong>, CDs):<br />
244 3.969<br />
Computermaterial<br />
(CD-ROMs, Disketten,<br />
DVDs):<br />
156 3.769<br />
Spiele: 18 862<br />
Lehr- u. Lernmaterial: 27 599<br />
Kartenmaterial: 16 1.882<br />
Mikroformen: 2 1.302<br />
Begleitmaterial: 42 6.524<br />
1.421 65.477<br />
100