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Neue Urlaubsziele für Mitarbeiter - ÖAAB Betriebsgruppe Energie AG

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öaab<br />

contact<br />

Foto: Reinhard Gattinger<br />

Professor Mag. Dr. Markus Hengstschläger<br />

Contact: Herr Professor, eine<br />

ihrer Kernfragen in ihren Vorträgen<br />

ist - Man hat es oder<br />

man hat es nicht? Kann man das<br />

Haben genetisch beeinflussen?<br />

Hengstschläger: Nein das Haben<br />

kann man nicht beeinflussen, denn<br />

Talente sitzen nicht an einem Gen.<br />

Wenn Menschen etwas besonders<br />

gut können, dann ist das immer<br />

eine Kombination aus mehreren<br />

Elementen, nämlich dem Talent<br />

(biologisch), seinem Entdecken und<br />

Sichtbarmachen und schließlich es<br />

durch harte Arbeit in Erfolg umzusetzen.<br />

Contact: Ist Klonen sinnvoll?<br />

Hengstschläger: Klonen wie wir<br />

es heute kennen, ist eine äußerst<br />

anfällige Methode. Man darf nicht<br />

vergessen, beim Klonschaf Dolly<br />

hat man 277 Versuche benötigt.<br />

Ob Klonen im Zusammenhang mit<br />

Fleischproduktion etwa Vorteile <strong>für</strong><br />

den Produzenten oder Konsumenten<br />

bringt, gilt es auch erst zu klären.<br />

Beim Menschen ist Klonen aus<br />

ethischen und biologischen Gründen<br />

in jedem Fall vollständig abzulehnen.<br />

Contact: Verändern wir die<br />

Evolution mit unserem Wissen?<br />

Hengstschläger: Nein, denn wir<br />

sind Teil der Evolution. Alles was<br />

wir tun, wird automatisch Teil der<br />

Evolution. Dabei stellt sich leider<br />

auch nicht die Frage, ob das, was<br />

wir tun gut oder schlecht ist, es ist<br />

einfach ein Teil der Evolution.<br />

Contact: Welche Parallelen sehen<br />

sie zwischen Genetik und<br />

der Wirtschaft bzw. unserer<br />

Gesellschaft?<br />

Hengstschläger: Grundlegende<br />

Prämissen <strong>für</strong> die Wirtschaft finden<br />

wir auch in der Biologie. Erfolg<br />

wird dort langfristig definiert. Beispiel<br />

Fukushima: Zur Lösung haben<br />

wir derzeit keine Antworten parat,<br />

sondern nur Fragen. Erst jetzt<br />

werden die Auswirkungen getestet,<br />

jetzt ist Individualität gefragt.<br />

Sehr oft wird zu wenig diskutiert,<br />

dass die Zukunft eigentlich unvorhersehbar<br />

ist. Die Biologie sorgt<br />

<strong>für</strong> höchste Individualität und kann<br />

so auf geänderte Bedingungen<br />

besser reagieren.<br />

Damit komme ich auch gleich zu<br />

einem zweiten wichtigen Thema,<br />

nämlich der Bildungsdiskussion.<br />

Es ist sehr wichtig, bildungsfernen<br />

Schichten in der Gesellschaft mehr<br />

Bildung zu ermöglichen, zugleich<br />

müssen wir aber auch die Peaks<br />

zulassen und fördern. Sie liefern<br />

Interview<br />

Der eine hat‘s,<br />

der andere nicht?<br />

Professor Mag. Dr. Markus Hengstschläger ist Institutsvorstand<br />

<strong>für</strong> Medizinische Genetik an der Med<br />

Uni Wien. Sein prämiertes Buch „Die Macht der<br />

Gene“ wurde zum Bestseller. Mit uns hat er über die<br />

Zukunft der Genetik, das Klonen, Bedrohungsszenarien<br />

der Menschheit und die Parallelen zwischen der<br />

Biologie und der Wirtschaft gesprochen.<br />

uns dann einen Teil jener Antworten,<br />

die wir zur Bewältigung der<br />

Zukunft brauchen.<br />

Contact: Zerstören wir mit der<br />

Atomkraft die Welt auf der wir<br />

leben?<br />

Hengstschläger: Mit Fukushima<br />

allein zerstören wir die Erde nicht.<br />

Wir müssen das Problem in eine<br />

absolute und eine relative Gefahr<br />

aufteilen. Radioaktivität ist eine<br />

absolute Gefahr, wir müssen <strong>für</strong><br />

die Sicherheit garantieren. Relativ<br />

sterben täglich viel mehr Menschen<br />

durch Unfälle im Straßenverkehr<br />

und da sind die ökologischen Schäden<br />

noch gar nicht erwähnt.<br />

Mit Plastik etwa verschmutzen<br />

wir den Planeten enorm, auch da<strong>für</strong><br />

brauchen wir Ausstiegsszenarien.<br />

Unser größtes Problem liegt darin<br />

Ausstiegsszenarien zu finden.<br />

Wenn wir etwas <strong>Neue</strong>s schaffen,<br />

müssen wir auch von Beginn an<br />

darüber nachdenken, wie wir eventuelle<br />

Schäden <strong>für</strong> das Ökosystem<br />

wieder beheben können und ob das<br />

überhaupt geht. Ich nenne das den<br />

Asbestfaktor.<br />

Contact: Wie wird die Entwicklung<br />

in der Wissenschaft weiterlaufen?

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