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Mitteilungen - DFN-Verein

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4<br />

<strong>DFN</strong><br />

ANWENDUNGEN IM G-WIN<br />

Filme bearbeiten im Netz<br />

Projekt GigaMedia: Giga-Media-Dienste<br />

für Kooperative Postproduktion von Film und Video<br />

Im <strong>DFN</strong>-Projekt GigaMedia werden<br />

Anwendungen zur kooperativen<br />

Postproduktion von Film und Video<br />

in der Gigabit-Testbed-Infrastruktur<br />

des Deutschen Forschungsnetzes<br />

untersucht. Anwendungsgebiete<br />

sind z.B. die verteilte Nachbearbeitung<br />

und Komprimierung von<br />

Filmmaterial, das Fernsteuern von<br />

Aufzeichnungsgeräten sowie die<br />

effiziente und ökonomische Übertragung<br />

der dabei anfallenden<br />

Daten. Dazu werden im Projekt<br />

GigaMedia Anwendungs- und<br />

Netzinfrastruktur-Komponenten zur<br />

Unterstützung von Multimedia-<br />

Diensten mit selektierbaren<br />

Dienstqualitäten über das Netz<br />

realisiert und erprobt. Diese<br />

Komponenten werden zum Aufbau<br />

einer verteilten Produktionsumgebung<br />

bei den Partnern Das<br />

Werk (München), Institut für<br />

Rundfunktechnik (München) und<br />

Heinrich-Hertz-Institut (Berlin) eingesetzt.<br />

GMD FOKUS (Berlin) stellt<br />

auf das Anwendungsszenario<br />

anpassbare Kommunikationsdienste<br />

zur Verfügung und unterstützt das<br />

Projekt bei der messtechnischen<br />

Auswertung. Das Projekt wird vom<br />

<strong>DFN</strong>-<strong>Verein</strong> mit Mitteln des<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung BMBF gefördert.<br />

Autoren:<br />

Das im Rahmen des Gigabit-Testbed<br />

Süd/Berlin gestartete Projekt GigaMedia<br />

repräsentiert einen Anwenderkreis künftiger<br />

Gigabitnetze mit hohen Anforderungen<br />

an Datenrate und Qualität dar.<br />

Wie in anderen Projekten zur Nutzung<br />

von schnellen Datennetzen lassen sich<br />

eine Reihe von Anforderungen der Anwender<br />

bei der Produktion von Film und<br />

Video feststellen. Neben der hohen<br />

Datenrate ist es vor allen Dingen auch die<br />

mögliche dezentrale Nutzung von teurer<br />

Geräteinfrastruktur, die eine Kopplung<br />

von Produktionsstandorten attraktiv<br />

macht. Die Produktion von Bildmaterial<br />

unterscheidet sich teilweise in der<br />

zulässigen „Latenzzeit” bei der Übertragung,<br />

d.h. bei Nachrichten oder teilweise<br />

auch bei Videoclips kommt es in<br />

gewissen Szenarien auf eine rechtzeitige<br />

Auslieferung des Materials an. Allen<br />

Bildproduktionen gemeinsam ist aber der<br />

hohe Qualitätsanspruch an eine Übertragung,<br />

bei der im Produktionsbereich<br />

vorwiegend ohne Komprimierung oder<br />

allenfalls mit verlustloser Komprimierung<br />

gearbeitet wird. Aufgrund der Verarbeitung<br />

in mehreren Schritten und der Nutzung<br />

von Archivmaterial würde sich die<br />

Qualität des Endprodukts sonst immer<br />

weiter verschlechtern oder Fehler in<br />

jedem neu geschnittenen Beitrag wieder<br />

auftauchen.<br />

Für die Übertragung von Videomaterial<br />

in TV-Auflösung wird eine<br />

Datenrate von 270 Mbit/s benötigt, d.h.<br />

für die Übertragung eines Spielfilms fällt<br />

ein Datenvolumen von ca. 1,5 Tbyte an.<br />

Jens Tiemann<br />

Sebastian Zander<br />

GMD FOKUS<br />

Michael Jonas<br />

DAS WERK<br />

www.fokus.gmd.de/glip/gigamedia<br />

Dies geschieht heute zumeist mittels<br />

Magnetbändern, die per Kurier versendet<br />

werden, wobei jedoch eine Latenzzeit<br />

von mehreren Stunden oder Tagen<br />

eintritt. Verwendet wird beispielsweise<br />

eine D1-Kassette, sie kann bei einer<br />

Aufzeichnungsrate von ca. 40 MByte/s je<br />

nach Länge mehr als 30 GByte (12 min.<br />

Video) bzw. mehr als 150 GByte Daten<br />

(1 h Video) fassen. Bei HDTV-Auflösung<br />

(die für Filmqualität benötigt wird) versechsfacht<br />

sich das Datenaufkommen.<br />

Anwendungsszenario<br />

Stellvertretend für eine ganze Reihe von<br />

Möglichkeiten, hochratige Übertragungstechniken<br />

zur verteilten Produktion von<br />

Film zu nutzen, soll hier nur ein beispielhafter<br />

Ablauf dargestellt werden. Im<br />

Beispiel gibt es zwei verschiedene Standorte:<br />

Am ausgelagerten Standort wird der<br />

Kunde betreut und die Produktion<br />

überwacht. Typische Ausstattung an<br />

einem derartigen Standort sind ein<br />

Offline-Editsystem (Avid Media Composer,<br />

Apple Final Cut Pro o.ä.), ein Telekonferenz-System<br />

sowie ein professioneller<br />

Video Monitor und MAZ (z.B. Sony-<br />

D1). Der Basisstandort ist mit Filmabtaster<br />

und Online-Systemen sowie Möglichkeit<br />

zur Effekt-Bearbeitung ausgestattet. Er<br />

bietet die Möglichkeit, im Verhältnis teure<br />

und aufwendige Technik zu zentralisieren.<br />

Die Interaktion mit dem Kunden erfolgt<br />

über Joint Viewing und Telekonferenz.<br />

Das entwickelte Filmnegativ (35mm<br />

oder 16mm) wird zunächst vom Kopier-<br />

Markus Berg<br />

Institut für Rundfunktechnik<br />

Floriansmühlstr. 60<br />

80939 München<br />

Tel 089-32399-279<br />

berg@irt.de<br />

<strong>DFN</strong> <strong>Mitteilungen</strong> 54 – 11/2000

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