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Klausur Lösung BankI-II SS08 - Lehrstuhl für Bankwirtschaft ...

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Universität Hohenheim SS 2008<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />

Seite 1 von 18<br />

Name: Matrikelnummer:<br />

Hinweise:<br />

Abschlussklausur der Vorlesung Bank I, <strong>II</strong>:<br />

Bankmanagement und Theory of Banking<br />

o Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer auf die <strong>Klausur</strong> und auf jeden<br />

Bogen.<br />

o Bitte verwenden Sie <strong>für</strong> die Bearbeitung der Aufgaben <strong>für</strong> jede Aufgabe einen gesonder-<br />

ten Bogen.<br />

o Legen Sie die <strong>Klausur</strong> sowie die Aufgabenblätter in den mit Namen beschrifteten Man-<br />

telbogen<br />

o Als Hilfsmittel ist ein nicht-programmierbarer Taschenrechner erlaubt.<br />

o Die <strong>Klausur</strong> gliedert sich in 4 Aufgaben zu je 30 Punkten.<br />

o Lösen Sie alle vier Aufgaben!<br />

Maximal zu erreichende Punktzahl: 120 Punkte<br />

Gesamte Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />

Viel Erfolg !


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Teil 1: Bankmanagement<br />

Aufgabe A (Risikoadjustierte Erfolgsmaße; 30P)<br />

Bank X sei eine deutsche Großbank. Für das Jahr 2008 muss die zentrale Allokation von Risi-<br />

kokapital geplant werden. Zur Vereinfachung sei das bilanzielle Eigenkapital die einzige Quel-<br />

le des Risikokapitals und dieses werde in Form von Value-at-Risk-Limits (VaR Limits) an die<br />

Geschäftsbereiche der Bank vergeben. Gehen Sie davon aus, dass die einzelnen VaR-Limits<br />

der Geschäftsbereiche zum Eigenkapital der Bank addiert werden.<br />

[A1] (5P)<br />

Die Eigenkapitalmittel der Bank X betragen 284 Mio. €. Davon werden 64 Mio. € als pauscha-<br />

ler Eigenkapitalpuffer <strong>für</strong> operationelle Risiken zentral einbehalten und die verbleibenden<br />

220 Mio. € als VaR-Limite an die Geschäftsbereiche der Bank vergeben.<br />

Einige Konkurrenten auf dem deutschen Markt gaben das Ziel einer Eigenkapitalrendite von<br />

25% an und haben dies mittlerweile auch erreicht. Da Ihr Ziel ist, besser als die Konkurrenz<br />

zu sein, möchten Sie bankweit eine Eigenkapitalrendite von 26% erreichen. Die von Ihnen<br />

geführte Bank hat vier Geschäftsbereiche. Wie hoch müssen die bankeinheitliche Hurdle<br />

Rate <strong>für</strong> die vier Geschäftsbereiche festgesetzt werden, damit insgesamt die Eigenkapital-<br />

rendite 26% beträgt?


LÖSUNG:<br />

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Mit Hilfe der vergebenen VaR Limits von 220 Mio. € muss so viel Gewinn erwirtschaftet wer-<br />

den, dass auf das Eigenkapital von 284 Mio. € eine Rendite von 26% resultiert.<br />

0,26 284 73,84<br />

73,84<br />

220<br />

100 33,56%<br />

Die Bankweite Hurdle Rate <strong>für</strong> die als VaR Limits vergebenen 220 Mio. € muss 33,56% betra-<br />

gen.<br />

[A2] (25P)<br />

Die Ertragszahlen der einzelnen Geschäftsbereiche des vergangenen Jahres liegen vor und<br />

sind in folgender Tabelle abgedruckt:<br />

Ertrag der Bank X, 2007<br />

Geschäftsbereich 1 2 3 4<br />

gebundenes Kapital, Mio. € 40 160 640 240<br />

genutztes VaR Limit, Mio. € 4 24 80 24<br />

Nettogewinn, Mio. € 2,8 8,6 30 7,6<br />

geschäftsbereichsspezifische<br />

Risikokapitalkosten<br />

bankeinheitliche<br />

Risikokapitalkosten<br />

0,2 0,36 0,32 0,48<br />

0,34 0,34 0,34 0,34


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Die bankeinheitlichen Risikokapitalkosten betragen nun 0,34. Gehen Sie ferner davon aus,<br />

dass die einzelnen Geschäftsbereiche der Bank spezifische, in der Tabelle angegebene, Risi-<br />

kokapitalkosten aufweisen.<br />

Die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen sind verschärft worden. Um dieser Vorschrift<br />

zu folgen müssen sie den zentral vorgehaltenen Eigenkapitalpuffer <strong>für</strong> operationelle Risiken<br />

aus Aufgabenteil [A1] erhöhen. Dazu werden Sie einen Geschäftsbereich aufzulösen.<br />

Frage i) (10P)<br />

Berechnen Sie <strong>für</strong> alle vier Geschäftsbereiche den RORAC, RAROC und den RARORAC; sowohl<br />

unter Verwendung der bankeinheitlichen wie auch der geschäftsbereichsspezifischen Risiko-<br />

kapitalkosten.<br />

Stellen Sie die Ergebnisse in einer Tabelle wie in Frage ii) abgedruckt dar.


LÖSUNG<br />

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RARoC <br />

RARoRAC <br />

RARoRAC <br />

RoRAC = Nettogewinn G<br />

<br />

Risikokapital VaR<br />

Nettogewinn Risikokapitalkosten Risikokapital<br />

Gesamtkapital<br />

Nettogewinn Risikokapitalkosten Risikokapital<br />

Risikokapital<br />

G r VaR<br />

VaR<br />

G r VaR<br />

<br />

VaR VaR<br />

<br />

<br />

G r VaR<br />

K<br />

G r VaR<br />

VaR<br />

RARoRAC RoRAC Hurdle Rate<br />

Geschäftsbereich 1 2 3 4<br />

RoRAC 0,700 0,358 0,375 0,317<br />

RARoC (nach Bank) 0,036 0,003 0,004 -0,002<br />

RARoC (nach Geschäftsbereich) 0,050 0,000 0,007 -0,016<br />

RARoRAC (nach Bank) 0,360 0,018 0,035 -0,023<br />

RARoRAC (nach Geschäftsbereich) 0,500 -0,002 0,055 -0,163


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Frage ii) (7P)<br />

Bei einer weiteren Überprüfung haben sich die Ergebnisse zu Frage (i) wie folgt verändert<br />

und lauten nun:<br />

Geschäftsbereich 1 2 3 4<br />

RoRAC (nach Bank) 0,438 0,375 0,448 0,409<br />

RoRAC (nach Geschäftsbereich) 0,438 0,375 0,448 0,409<br />

RARoC (nach Bank) 0,010 0,005 0,011 0,006<br />

RARoC (nach Geschäftsbereich) 0,024 0,002 0,013 -0,006<br />

RARoRAC (nach Bank) 0,098 0,035 0,108 0,069<br />

RARoRAC (nach Geschäftsbereich) 0,238 0,015 0,128 -0,071<br />

Welchen Geschäftsbereich würden Sie auf Basis dieser Ergebnisse auflösen, wenn Sie bank-<br />

einheitliche Risikokapitalkosten verwenden? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

LÖSUNG<br />

Geschäftsbereich 2, da er die niedrigsten Erfolgsmaße aufweist.<br />

Welchen Geschäftsbereich würden Sie auflösen, wenn Sie geschäftsbereichsspezifische Risi-<br />

kokapitalkosten verwenden? Begründen Sie Ihren Vorschlag und setzten sich diesem kritisch<br />

auseinander.


LÖSUNG<br />

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Geschäftsbereich 4, da er die niedrigsten Erfolgsmaße aufweist.<br />

PROBLEM: Dieser Geschäftsbereich hat nicht den geringsten RORAC. Die aus der Verwen-<br />

dung geschäftsbereichsspezifischer Daten gewonnene Rangfolge wird hier als Ausschlag ge-<br />

bend betrachtet.<br />

Frage iii) (8P)<br />

Welche Vor- und Nachteile bietet die Verwendung von bankeinheitlichen und geschäftsbe-<br />

reichsspezifischen Risikokapitalkosten?<br />

LÖSUNG<br />

Bankeinheitliche Risikokapitalkosten<br />

Vorteile<br />

• Einfachheit,<br />

• keine politischen Auseinandersetzungen bei Festsetzung spezifischer Risikokapital-<br />

Nachteile<br />

kosten<br />

• keine Anpassung an unterschiedliches systematisches Risiko der Geschäftsbereiche


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Geschäftsbereichsspezifische Risikokapitalkosten<br />

Vorteile<br />

• Anpassung an unterschiedliches systematisches Risiko der Geschäftsbereiche<br />

Nachteile<br />

• hoher Komplexitätsgrad,<br />

• Trennung von systematischem und unsystematischem Risiko schwierig;<br />

• Radikale <strong>Lösung</strong>: Annahme einer „Weg-Diversifikation“ des<br />

unsystematischen Risikos ABER: unsystematisches Risiko wird nicht komplett weg-<br />

diversifiziert, da es bewusst <strong>für</strong> Rendite eingegangen wird.


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Aufgabe B (Pre-Commitment Ansatz; 30P)<br />

[B1] (15P)<br />

Gegeben sei eine Bank mit einer Diskontrate der Bankeigner von 0,08. Der Wert eines<br />

Bankportfeuilles zum Zeitpunkt sei . Die Wertveränderung dieses Bankportfeuilles betra-<br />

ge ∆ . Die Dichtefunktion der Wertveränderung werde bezeichnet mit ∆,<br />

ihre Verteilungsfunktion mit ∆, wobei<br />

∆ 0,25 0,25∆ .<br />

Die Funktion sei definiert auf dem Intervall 1 , 3.<br />

Falls der Verlust ∆ den Eigenkapitalbetrag überschreitet, mit die Bank bestraft und muss<br />

in der Folgeperiod ihre Eigenkapitalanlage um – ∆ erhöhen.<br />

Die Bankenaufsicht habe zum Ziel, die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Bank auf 0,05 zu<br />

begrenzen.<br />

Wie hoch muss die Strafe sein, damit die Bank genügend Eigenkapital bereithält, um die<br />

entsprechende Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,05 nicht zu überschreiten?<br />

Beachten Sie <strong>für</strong> den ersten Schritt die Leibniz-Regel:<br />

<br />

<br />

<br />

, , , ,


LÖSUNGEN:<br />

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Die Bank minimiert den Einsatz von Eigenkapital <br />

<br />

min <br />

<br />

1 ∆ ∆ ∆<br />

Nach der Leibniz-Regel lautet die Bedingung erster Ordnung (Ableitung nach )<br />

<br />

<br />

0 1 <br />

<br />

∆<br />

1 <br />

<br />

Der Regulator möchte die Wahrscheinlichkeit, dass die Verluste das Eigenkapital übersteigen<br />

auf 5% (0,05) begrenzen. Das Integral beschreibt gerade die Wahrscheinlichkeit dieses Falls.<br />

Es hat daher den Wert 0,05.<br />

0 1 <br />

<br />

1 0,05<br />

21,6<br />


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[B2] (15P)<br />

Wie hoch muss das benötigte Eigenkapital sein, damit die Bank eine Ausfallwahrschein-<br />

lichkeit von höchstens 0,05 hat?<br />

LÖSUNGEN<br />

Bedingung erster Ordnung:<br />

Mit ∆ <br />

<br />

1 ∆ <br />

0 1 21,6<br />

1,08<br />

<br />

∆ ∆ <br />

<br />

0 1 20 ∆ <br />

∞<br />

0 1 20 – ∞<br />

51 1<br />

– 1<br />

4 1 <br />

∞ 0<br />

0 1 21,6<br />

1,08 1<br />

4 1 0<br />

0 1 20 1<br />

4 1 0<br />

1 0,2<br />

0,8


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Teil 2: Theory of Banking<br />

Aufgabe C (Cash Flow Mapping, Value at Risk; 30P)<br />

Gegeben sei ein Zerobond mit einer Restlaufzeit von 8 Jahren. Aus der Zinsstrukturkurve sind<br />

folgende Daten gegeben:<br />

Korrelation der Preisrenditen 7-jähriger und 9-jähriger Bonds: , 0,991<br />

Standardabweichung (jährl.) der Preisrenditen eines 7-jährigen Zerobonds: 0,005<br />

Standardabweichung (jährl.) der Preisrenditen eines 9-jährigen Zerobonds: 0,006<br />

[C1] (18P)<br />

Wie hoch müssen im Zinsbereich die Gewichte , 1 der Cash-Flow-Aufteilung bei Cash<br />

Flow Mapping sein?<br />

Beachten Sie dabei, dass das Mapping einer Long-Position keine Short Positionen beinhalten<br />

darf und daher 0 1 gelten muss.


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1.Lineare Interpolation der Standardabweichung der Preisrenditen des 8-jährigen Zerobonds<br />

0,5 0,5 0,0025 0,003 0,0055<br />

2.Bestimmung der Aufteilungsgewichte α, 1 α <strong>für</strong> die Aufteilung des Barwertes des 8-<br />

jährigten Zerobonds auf zwei Cash Flows mit Laufzeiten von 7 und 9 Jahren.<br />

2<br />

Es gilt in quadratischer Gleichung aα + bα<br />

+ c = 0<br />

a σ σ 2ρσ σ 1,54 10 <br />

b 2ρ σ σ 2σ 1,254 10 <br />

c σ σ 0,006 0,0055 5,75 10 <br />

3. <strong>Lösung</strong> der quadratischen Gleichung<br />

α b √b 4ac<br />

2a


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α , 1,254 10 1,254 10 ² 4 1,54 10 5,75 10 <br />

2 1,54 10 <br />

α , 1,254 10 1,5725 10 3,542 10 <br />

3,08 10 <br />

α , 1,254 10 1,218 10 <br />

3,08 10 <br />

α 7,655 unzulässige <strong>Lösung</strong><br />

α 0,4877 <strong>Lösung</strong><br />

1 α 0,5111


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[C2] (12P)<br />

Ein Portfolio besteht aus DAX Titeln und hat zum Zeitpunkt ein VaR von 24.654 € auf dem<br />

95%-Signifikanzniveau. Nun soll in eine zusätzliche Aktie investiert werden. Das Verhältnis<br />

des Marktwerts dieser zusätzlichen Position zum Marktwert der Ausgangsposition beträgt<br />

0,03.<br />

Des Weiteren sind folgende Werte gegeben:<br />

Korrelation der zusätzl. Aktie mit dem DAX-Portfolio: , 0,8<br />

Standardabweichung des DAX-Portfolios: 0,007<br />

Standardabweichung der zusätzlichen Aktie : 0,008<br />

Berechnen Sie den marginalen VaR und interpretieren Sie das Ergebnis.<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

β <br />

0,8 0,008<br />

0,007<br />

0,9143<br />

∆VaR1 p , a β VaR95% <br />

0,03 0,9143 24.654€<br />

676,22<br />

Der VaR erhöht sich durch eine zusätzliche Position in Aktie um 676,22 €.


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Aufgabe D (30P)<br />

[D1] (4P)<br />

Was untersucht das Diamond (1984) Modell? Erklären Sie kurz in 1-2 Sätzen.<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

„Banks as delegated monitors“; Informationsproduktion durch Banken als transaktionskos-<br />

tenminimierende Technologie<br />

[D2] (6P)<br />

Welche Technologien werden im Diamond (1984) Modell angenommen? Beschreiben Sie<br />

diese und erklären Sie kurz was darunter zu verstehen ist.<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

Monitortechnologie: Überwachung<br />

Verifikationstechnologie: Bestrafung<br />

[D3] (4P)<br />

Wie lautet die Kernaussage des Diamond (1984) Modells? Nennen Sie diese (1-2 Sätze).<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

Intermediation kann sich lohnen. Dies ist der Fall <strong>für</strong><br />

• eine große Anzahl an Projekten, die zu finanzieren sind<br />

• eine gute Monitoring-Technologie


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[D4] (16P)<br />

Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entschei-<br />

dung kurz (1-2 Sätze).<br />

1. Aus dem Diamond/Dybvic (1983) Modell lässt sich ableiten, dass es keine Möglichkeit<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

Nein<br />

gibt Bankruns verhindert.<br />

Das Diamond/Dybvic (1983) Modell bietet <strong>Lösung</strong>en an, mit der Bankruns verhindert werden<br />

können z.B. Einführung einer Einlagenversicherung (S.33), Moratorium<br />

2. Im Modell zur Effizienz zur Wiederverhandlung hat eine Wiederverhandlung sowohl<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

bei einer Bank- und bei einer Anleihefinanzierung einen positiven Effekt, da Liquida-<br />

tionskosten vermieden bzw. verringert werden können.<br />

Nein Anleihefinanzierung: Wiederverhandlung ist nicht möglich (Annahme)<br />

3. Ein Bankrun als „rational herding“ kann durch externe Effekte oder „informational<br />

cascades“ hervorgerufen werden.


<strong>Lösung</strong>:<br />

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Seite 18 von 18<br />

Ja Rational Herding: Individuen handeln zusammen ohne geplante Richtung.<br />

Informational Cascades: Jedes Individuum trifft die selbe Entscheidung wie<br />

die anderen unabhängig seines privaten Signals.<br />

4. Die „Historische Simulation“ und die „Varianz-Kovarianz-Methode“ berücksichtigen<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

Ja<br />

beide historische Kurse/Renditen bei der Berechnung des VaR.<br />

Bei der Varianz-Kovarianz-Methode werden die Varianzen und Kovarianzen auf Grundlage<br />

historischer Daten ermittelt.

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