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Computertomographie

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<strong>Computertomographie</strong><br />

Werner Backfrieder<br />

Institut fur<br />

Biomedizinische Technik und Physik<br />

Universitat Wien<br />

Sommersemester 1999


INHALTSVERZEICHNIS 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 2<br />

2 Analoge Verfahren der Tomographie 2<br />

3 <strong>Computertomographie</strong> 4<br />

3.1 Motivation............................... 4<br />

3.2 Radontransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.3 Radontransformation in unterschiedlichen Bildgebungsverfahren . 8<br />

3.4 Rontgen-CT { Technische Grundlagen ............... 13<br />

4 Rekonstruktion aus Projektionen 17<br />

4.1 Ruckprojektion ............................ 17<br />

4.1.1 Direkte Ruckprojektion eines Punktes . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.2 Zentralschnitt{Theorem ....................... 18<br />

4.3 Rekonstruktionsmethoden ...................... 20<br />

4.4 Die ge lterte Ruckprojektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.4.1 Implementierung der ge lterten Ruckprojektion ...... 21<br />

4.5 Fouriermethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.6 Algebraische Rekonstruktions Technik (ART) ........... 27<br />

4.6.1 Diskrete Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

4.7 Maximum Likelihood - Expectation Maximisation (ML-EM) ... 32<br />

4.8 Beschleunigte Verfahren, Ordered Subsets ............. 33<br />

Literaturverzeichnis35


1 EINLEITUNG 2<br />

1 Einleitung<br />

Mit der Entdeckung der Rontgenstrahlung im Jahr 1895 war die Grundlage fur<br />

eine Revolutionierung der medizinischen Diagnostik gegeben. Die Medizin war<br />

nun in der Lage in den Menschen hineinzublicken und machte von dieser Moglichkeit<br />

auch sehr bald Gebrauch. In den ersten Jahrzehnte der Radiologie waren<br />

planare Aufnahmen vorherrschend, wobei der untersuchte Korperteil auf einem<br />

Film oder Leuchtschirm dargestellt wurde. Diese Technik war zumeist ausreichend<br />

um einzelne Organe di erenzieren zu konnen, in Durchstrahlungsrichtung<br />

konnte jedoch die Lage der Organe zueinander nicht beurteilt werden. Einen<br />

Meilenstein in der Entwicklung stellte die Tomographie dar, erstmals war man<br />

in der Lage Querschnitte des Korpers selektiv darzustellen. Erste Ansatze dazu<br />

wurden in der analogen Tomographie entwickelt. Durch geeignete Anordnungen<br />

von Film, Rontgenquelle und Patient versuchte man Strukturen au erhalb<br />

der abzubildenden Schicht zuverwischen und so den Kontrast in einer Abbildungsebene<br />

gezielt zu steigern. Die Einfuhrung des ersten klinischen Computer<br />

tomographen durch Houns eld war der Beginn der modernen Radiologie. Mittels<br />

rechnergestutzter Verfahren konnte ein Bild des Querschnitts einer Korperregion<br />

erstellt werden. Diese Methode erlaubt eine di erenzierte Darstellung anatomische<br />

Strukturen und mittels der Ubereinanderreihung mehrerer Schichten ist eine<br />

dreidimensionale Erfassung des Patienten moglich.<br />

Dieses Konzept der Schichtbildgebung wurde auch in anderen Abbildungsverfahren<br />

wie SPECT, PET und auch MR angewendet. Die mathematische Grundlage<br />

dazu wurde vom Wiener Mathematiker Johann Radon im Jahr 1917 erarbeitet.<br />

Bei der Entwicklung der ersten Tomographen durch A. Cormack war jedoch<br />

diese Arbeit nicht bekannt und die Formalismen Radons wurden erst spater in<br />

das Gebiet eingebracht.<br />

In dieser Vorlesung wird das Konzept der Schichtabildungsverfahren vorgestellt<br />

und ein mathematischerFormalismus dazu entwickelt. Dabei werden einige<br />

auf der Methode beruhende Abbildungsverfahren diskutiert. Verschiedene Algorithmen<br />

zur Bildrekonstruktion werden vorgestellt, wobei die gebrauchlichste<br />

Methode, die ge lterte Ruckprojektion, ausfuhrlich behandelt wird. Praktische<br />

Bedeutung kommt der Verwendung geeigneter Filter zu. Im Rahmen der gelterten<br />

Ruckprojektion wird ein Uberblick uber die wichtigsten Filterfamilien<br />

gegeben. Abschlie end wird ein Ausblick auf die wichtigsten Methoden der iterativen<br />

Bildrekonstruktion gegeben.<br />

2 Analoge Verfahren der Tomographie<br />

Die konventionelle Rontgentomographie ist eine fruhe, analoge Methode zur<br />

Schichtabbildung. Dabei wird zwischen der longitudinalen und transversalen Tomographie<br />

unterschieden. In der longitudinalen Tomographie wird eine Objekt-


2 ANALOGE VERFAHREN DER TOMOGRAPHIE 3<br />

Abbildung 1: Konzept der longitudinalen, analogen Tomographie [2]<br />

Abbildung 2: Transversale Tomographie: Anordnung und Prinzip der Projektion<br />

[2]


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 4<br />

schicht auf einen Film projiziert, wobei Film und Rontgenquelle eine gegenlau ge<br />

Linearbewegung durchfuhren (vgl. Abb. 1). Eine bestimmte Objektschicht, die<br />

parallel zur Filmebene liegt, wird scharf abgebildet alle anderen Objektbereiche<br />

au erhalb dieser Schicht werden verschmiert (Artefakte) abgebildet (vergleiche<br />

dazu die Projektion des Punktes B auf verschiedene Bereiche der Photoplatte<br />

entsprechend der unterschiedlichen Quellen/Film{Positionen).<br />

Die Methode der transversalen Tomographie ist konzeptionell der <strong>Computertomographie</strong><br />

wie wir sie heute kennen sehr ahnlich. Diese Methode benutzt eine<br />

Anordnung, in der die Rontgenquelle, die abzubildende Objektschicht und der<br />

Rontgen lm in einer Ebene liegen. Der Rontgen lm weist gegenuber der Ebene<br />

der Strahlrichtung eine leichte Verkippung auf, dadurch wird im Objekt eine bestimmte<br />

Schichte abgebildet. Wahren der Aufnahme rotieren Rontgenquelle und<br />

Film gegenlau g (vgl. Abb. 2), wodurch eine Ebene selektiv abgebildet wird.<br />

Strukturen au erhalb der Ebene werden verschmiert, bzw. artefaktbehaftet abgebildet.<br />

Diese Methode wird auch Layergramm-Technik genannt und entspricht<br />

einer direkten Ruckprojektion, wie sie spater besprochen wird.<br />

3 <strong>Computertomographie</strong><br />

In diesem Abschnitt wird eine anschauliche Darstellung der Abbildungsprinzipien<br />

der <strong>Computertomographie</strong> gegeben. Nach der Einfuhrung eines mathematischen<br />

Formalismus fur die Datenerfassung wird die Implementierung der Methode in<br />

einigen ausgewahlten Modalitaten diskutiert.<br />

3.1 Motivation<br />

Wie sich aus den Experimenten C.F. Rontgens zeigte, wird Rontgenstrahlung<br />

beim Durchtritt durch Materie abgeschwacht. In einer Rontgenaufnahme unterscheiden<br />

sich die Organe und Knochen aufgrund ihrer verschiedenen Abschwachungseigenschaften.<br />

Die Abschwachung ist materialspezi sch und kann<br />

durch den linearen Schwachungskoe zienten (E), der energieabhangig ist, in<br />

einem Exponentialgesetz beschrieben werden. Unter Vernachlassigung der Energieabhangigkeit<br />

la t sich das Abschwachungsgesetz vereinfacht anschreiben<br />

I = I0 e ;R L<br />

(l) dl<br />

: (1)<br />

In dieser Gleichung bezeichnet I0 die Intensitat der Rontgenstrahlung vor dem<br />

Eintritt in den abzubildenden Korper. Mit I wird die Intensitat, die den Korper<br />

durchdringt, bezeichnet. L bezeichnet den Weg durch das Objekt. Die Information<br />

uber die innere Zusammensetzung des Korpers ist im linearen Schwachungskoe<br />

zienten (l) enthalten. Die Inhomogenitat des Objekts druckt sich in der<br />

Ortsabhangigkeit von durch die Variable l aus. Durch Logarithmierung des<br />

Verhaltnisses der Intensitaten von eintretender zu austretender Strahlung kann


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 5<br />

Projection 0 o<br />

Projection 90 o<br />

Projection 45 o<br />

Abbildung 3: Projektion einer Anordnung zylinderformiger Objekte in den Winkeln:<br />

0 o ,90 o und 45 o .<br />

die Summeninformation uber das Objekt entlang des Strahlweges gefunden werden<br />

ln I0<br />

I =<br />

Z<br />

L<br />

(l) dl : (2)<br />

Abbildung 4: Mogliche Objektanordnungen<br />

Aus der Durchleuchtung eines Objekts in einer Richtung kann jedoch nicht die<br />

exakte ortliche Information uber das Objekt gefunden werden. Abbildung 3 zeigt<br />

die Projektion einfacher geometrische Strukturen aus der Vorderansicht (0 o ), Seitenansicht<br />

(90 o )undSchragansicht (45 o ). Zeichnen Sie darunter die moglichen<br />

Objektanordnungen! Je mehr Ansichten (Projektionen aus verschiedenen Winkeln)<br />

verfugbar sind, desto exakter kann die Position bestimmtwerden. In diesem<br />

Beispiel mit einfachen geometrischen Strukturen { deren Form vorher bekannt ist<br />

{reichen drei Ansichten aus. Werden jedoch z.B. komplizierte Knochenfragmente<br />

abgebildet, mussen moglichst viele Projektionen aus verschiedenen Winkeln aufgenommen<br />

werden.<br />

Die intuitiv vorgestellten Prinzipien sind die Voraussetzungen fur eine rechnergestutzte<br />

Rekonstruktion von Schnittbildern in der <strong>Computertomographie</strong>. Die


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 6<br />

mathematische Grundlage wurde von Johann Radon 1917 in seiner Arbeit " Uber<br />

die Bestimmung von Funktionen durch ihre Integralwerte langs gewisser Mannigfaltigkeiten.\[1]<br />

formuliert. Die Aussage des Radon{Theorems kann folgend<br />

zusammengefa t werden:<br />

" Eine zweidimensionale skalare Funktion f(r ) wird durch die Bildung<br />

ihrer Integralwerte entlang aller moglichen linearen Integrationswege<br />

uber ihr De nitionsgebiet bestimmt.\<br />

Unabhangig von Radons Arbeit formulierte A. Cormack 1964 mit der Konstruktion<br />

eines Labor Prototypen fur die Computer Tomographie einen Algorithmus<br />

zur Rekonstruktion von Schichtbildern [4].<br />

3.2 Radontransformation<br />

Die <strong>Computertomographie</strong> ist ein zweistu ges Abbildungsverfahren. Die Daten<br />

werden innerhalb einer ausgewahlten Objektschicht erfa t. Dabei handelt es sich<br />

um eine projektive Datenerfassung, wobei die Objektinformation entlang einer<br />

Linie aufsummiert (integriert wird) und dieser Wert einem Punkt im Projektionsraum<br />

zugeordnet wird. Diese Projektionsdaten sind nicht direkt interpretierbar,<br />

d.h. sie ergeben keine Bildinformation uber die darzustellende Schichte.<br />

Erst in einem zweiten Schritt wird die, durch die Projektion codierte Objektinformation,<br />

entschlusselt und durch eine computergestutzte Rekonstruktion ein<br />

Bild der Objektschicht erstellt. Die Schritte des Abbildungsprozesses lassen sich<br />

folgenderma en schematisieren:<br />

Objekt ! Projektions- ! Schichtbild<br />

daten<br />

Radon- Rekonstruktion<br />

transformation<br />

Linien- ! Punkt- ! Bild-<br />

Information Information Information .<br />

Mathematisch wird die Datencodierung in der Projektion durch die Radontransformation<br />

beschrieben. Die Objektfunktion f beschreibt die zweidimensionale<br />

Verteilung der abbildungsspezi schen, physikalischen Gro e (z.B. linearer<br />

Schwachungskoe zient, Dichte der H-Kerne, Anzahl der Zerfallsereignisse) innerhalb<br />

der Objektschicht. Die Objektfunktion f wird durch die Radontransformation<br />

R in die Punktinformation p des Projektions- oder Radonraumes projiziert.<br />

p(l )=[Rf](l )=<br />

Z 1<br />

;1<br />

dx<br />

Z 1<br />

;1<br />

dy f(x y) (l ; x cos ; y sin ) (3)<br />

Jeder Projektionswert p(l ) wird entsprechend seiner Koordinaten l, dem Abstand<br />

vom Mittelpunkt des Koordinatensystems, und , dem Projektionswinkel,


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 7<br />

R<br />

y<br />

θ<br />

l<br />

Radontransformation<br />

L<br />

x<br />

Linieninformation Punktinformation<br />

Abbildung 5: Radontransformation: Projektion einer Linieninformation in eine<br />

Punktinformation<br />

im Radonraum zugeordnet. Der Winkel wird vom Integrationspfad L und der<br />

y-Achse gebildet. Die entsprechenden Relationen sind in Abb. 5 dargestellt.<br />

Die Gesamtheit der Integralwerte wird auch Sinogramm der Objektfunktion f<br />

genannt. Fur die Existenz des Integrals in Glg. 3mu die Objektfunktion f<br />

nachfolgende Bedingungen erfullen, die weiters hinreichend fur deren Invertierbarkeit<br />

ist, d.h. aus den Projektionsdaten kann ein Bild rekonstruiert werden.<br />

1. Die Funktion ist auf einem kompakten Trager in R2 de niert. Im Hinblick<br />

auf praktische Anwendungen wird ein Kreis mit Radius R als De nitionsbereich<br />

der Funktion f angenommen. Au erhalb diese Kreises ist f gleich<br />

Null.<br />

q<br />

f(x y )=0 8 (x y) : 2 2 x + y >R (4)<br />

2. Die Funktion ist in ihrem De nitionsbereich quadratisch integrierbar.<br />

Z 1<br />

;1<br />

dx<br />

Z 1<br />

;1<br />

θ<br />

dy f(x y) 2 < 1 (5)<br />

3. Auf die Klasse der Objektfunktionen ist ein Ma d de niert, das den Ab-<br />

stand zwischen zwei Funktionen f1 und f2 de niert.<br />

Z 1 Z 1<br />

d(f1f2) =<br />

;1<br />

dx<br />

;1<br />

dy(f1(x y) ; f2(x y)) 2<br />

Durch die Bedingung in Glg. 4 und die Symmetrieeigenschaften<br />

[Rf](l )=[Rf](l +2 )=[Rf](;l + ) (7)<br />

l<br />

(6)


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 8<br />

wird ein nonredundanter De nitionsbereich l 2 [;l l)und 2 [0 )fur die Werte<br />

p(l ) de niert.<br />

In praktischen Anwendungen wird jedoch nur ein endliches Subset pi(l ) der<br />

Projektionswerte gemessen. Der Index i bezeichnet einen diskreten Punkt im<br />

Radonraum. Die Verteilung der Punkte wird durch die Projektionsgeometrie<br />

bestimmt, wobei Serien von Me werten, sogenannten Pro le, aufgenommen werden.<br />

Die Pro le werden durch einen inneren und au eren Parameter bestimmt.<br />

Ublicherweise unterscheidet man eine parallele und eine divergente Projektionsgeometrie<br />

(vgl. Abb. 6). In der Parallelgeometrie werden alle Werte p mit<br />

gleichem Winkel zusammengefa t. Innerhalb des Pro ls werden die Werte<br />

nach steigenden Nullpunktabstand l geordnet. In der divergenten Strahlgeometrie<br />

wird die Lage eines Pro ls durch den Projektionswinkel des Mittelstrahls<br />

als au erem Parameter bestimmt. Der innere Parameter ist der Winkel vom<br />

Mittelstrahl. In Abhangigkeit dieser Parameter ergeben sich die Koordinaten l<br />

und im Radonraum<br />

l = D sin (8)<br />

= + (9)<br />

wobei D der Abstand von der Rontgenquelle zum Ursprung des Koordinatensystems<br />

ist.<br />

Als Beispiel ist in Abb. 7 das Sinogramm eines Punktes gezeigt. Mit der<br />

Angabe des Punktes in Polarkordinaten (r ) ergibt sich fur das Sinogramm<br />

l = r cos( ; ).<br />

3.3 Radontransformation in unterschiedlichen Bildgebungsverfahren<br />

Die oben getro enen Annahmen uber die Radontransformation sind unabhangig<br />

von der physikalischen Natur des Informationstragers, der die Grundlage eines<br />

Schichtabbildungsverfahrens bildet. In den vielfaltigen Anwendungsgebieten der<br />

<strong>Computertomographie</strong> haben sich einige Varianten dieses Abbildungskonzepts<br />

etabliert:<br />

Rontgen-<strong>Computertomographie</strong> (Ro-CT):<br />

Die abgebildete Objektinformation ist die zweidimensionale Verteilung des<br />

linearen Schwachungskoe zienten innerhalb einer Objektschicht. Hat<br />

ein Rontgenstrahl vor dem Eintritt in ein Stuck Materie der Dicke d die<br />

Intensitat I0, so wird er auf seinem Weg durch die Materie entsprechend<br />

des i. a. ortlich variierenden Schwachungskoe zienten (~x) anIntensitat<br />

verlieren. Nach dem Durchtritt wird nur mehr eine verminderte Intensitat<br />

I = I0e ;R d<br />

0(g)<br />

(~x) dx<br />

(10)


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 9<br />

Abbildung 6: Parallelle und facherformige Abtastgeometrie [2].


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 10<br />

Abbildung 7: Sinogramm eines Punktes [2]<br />

me bar sein. Bildet man die Relation<br />

ln( I0<br />

I )=<br />

Z d<br />

0(g)<br />

(~x) dx (11)<br />

so ergibt sich die Radontransformierte der Verteilung des linearen<br />

Schwachungskoe zienten in der Objektschicht. Diese Aussage ist in oben<br />

dargestellter Form jedoch nur fur monochromatische Rontgenstrahlung<br />

gultig, da der lineare Schwachungskoe zient energieabhangig ist, wodurch<br />

bei polychromatischer Durchstrahlung die verschiedenen Spektralanteile der<br />

Rontgenstrahlung unterschiedlich abgeschwacht werden. Aufgrund dieser<br />

Tatsache kann bei wei er Rontgenstrahlung das Linienintegral aus Gleichung<br />

11 nicht mehr in " beliebiger\ Genauigkeit erhalten werden. Die Konsequenz<br />

daraus sind Aufhartungsartefakte in den rekonstruierten Bildern.<br />

Diese Artefakte konnen durch geeignete Vor lterung der Strahlung oder<br />

durch Kalibrierung der Me daten wahrend der Rekonstruktion vermindert<br />

werden.<br />

Emissions-Tomographie<br />

Auch in diesem Anwendungsgebiet erfolgt die Informationsubertragung<br />

durch elektromagnetische Strahlung. Es handelt sich dabei um -Strahlung,<br />

die bei radioaktiven Zerfallen entsteht. Der wesentliche Unterschied zur<br />

oben beschriebenen Transmissions-Tomographie ist jedoch der, da die


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 11<br />

Abbildung 8: Schematische Darstellung der Me werterfassung bei der PET [32]<br />

Strahlung durch Tracer-Substanzen im Korper entsteht. Dabei werden<br />

Radiopharmaka in den Korper injiziert, die am Sto wechsel teilnehmen.<br />

Korperstellen in denen der Tracer angereichert wird, werden abgebildet.<br />

Dabei sind grundsatzlich zwei Methoden zu unterscheiden:<br />

{ Positronen-Emissions-Tomographie (PET)<br />

In Folge eines radioaktiven + {Zerfalls entsteht einPositron, welches<br />

nach einer charakteristischen Laufstrecke (die Lange ist von der umgebenden<br />

Materie abhangig und liegt im Bereichvon einigen Millimetern<br />

bis Zentimetern) auf thermische Energien abgebremst wird und mit<br />

einem Elektron in Wechselwirkung tritt. Elektron und Positron annihilieren<br />

und senden zwei -Quanten, deren Energie der Ruheenergie<br />

der reagierenden Teilchen 0.511 MeV entspricht, in entgegengesetzter<br />

Richtung aus. Abbildung 8 zeigt das Schema einer solchen Anordnung,<br />

mit der das Quanten{Paar detektiert wird. Dabei wird nur in jenen<br />

Fallen ein Ereignis gezahlt, in denen zwei gegenuberliegende Detektoren<br />

innerhalb eines Koinzidenzintervalls zwei Quanten registrieren<br />

(Koinzidenzmessung). Aufgrund der endlichen O nungsbreite der einzelnen<br />

Detektoren und der Geometrie des Annihilationsprozesses mu<br />

ein Detektor mit mehreren gegenuberliegenden Detektoren gekoppelt<br />

werden. Von einem registrierten Impuls kann bis auf die Angabe der<br />

Verbindungslinie zwischen den beiden Detektoren, die diese Quanten<br />

registriert haben, keine genauere Angabe uber den Ort des Zerfallsprozesses<br />

gemacht werden. Da es sich bei Kernzerfallen um statistische<br />

Prozesse handelt und die Wahrscheinlichkeitfur gleichartige Umwandlungsprozesse<br />

bei identischen Isotopen gleich gro ist, ist die Summe


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 12<br />

Abbildung 9: Schematische Darstellung der De nition des Strahlengangs mittels<br />

eines Kollimators in der SPECT [33].<br />

der von einem Detektorpaar in einem bestimmten Zeitintervall gemessenen<br />

Ereignisse gleich dem Erwartungswert uber die Isotopenverteilung<br />

entlang ihrer Verbindungslinie.<br />

{ Einzel-Photonen-Emissions-Tomographie (SPECT)<br />

In diesem Verfahren werden ahnlich wie bei der PET durch Kernumwandlungsprozesse<br />

entstehende {Quanten gemessen. Dabei werden<br />

die Ereignisse jedoch nur in einem Detektor gemessen. Um nun die<br />

registrierten Zerfallsereignisse einer Linie im Objekt (O) zuordnen zu<br />

konnen, wird vor dem Detektor (D) ein Kollimator (K) angebracht<br />

(vergleiche Abbildung 9), der alle Photonen absorbiert, welche nicht<br />

aus der durch die Detektorposition spezi zierten Linie (B) der Objektschicht<br />

stammen. Da zur Bestimmung des Linienintegrals uber<br />

die Isotopenverteilung (R) im Objekt nur ein Detektor (im Gegensatz<br />

zu PET) benotigt wird, konnen in dieser Anwendung beliebige<br />

Isotope, welche bei der Kernumwandlung -Quanten emittieren, verwendet<br />

werden. Die Halbwertszeit eines der gebrauchlichsten Isotope


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 13<br />

99m Tc liegt bei 6 Stunden.<br />

Der logistische Aufwand bei SPECT ist gegenuber PET wesentlich geringer.<br />

Durch Abschwachung im Gewebe, weist SPECT jedoch verstarkte<br />

Bildartefakte im Vergleich zu PET auf. Letztere Methode ist unemp ndlich<br />

gegenuber homogener Abschwachung.<br />

Kernspinresonanz{<strong>Computertomographie</strong> (NMR-CT)<br />

Die Kernspinresonanz grundet auf einer resonanten Wechselwirkung zwischen<br />

Strahlungsfeld und Materie. Dabei ist die Resonanzfrequenz !L dem<br />

angelegten Magnetfeld B proportional und abhangig von der in Wechselwirkung<br />

tretenden Materie<br />

!L = pB: (12)<br />

Diese Resonanzfrequenz !L ist die Lamorfrequenz und sie ist uber das gyromagnetische<br />

Verhaltnis (fur Protonen p =2:676 10 8 Hz/Tesla) mit dem<br />

angelegten Magnetfeld verknupft. Durch geeignete raumliche Veranderung<br />

des Magnetfeldes ist es moglich, aufbauend auf dieser Resonanzfrequenz<br />

raumliche Informationen uber die Materie (=Objekt) zu erlangen. Dabei ist<br />

die einfachste Form die Uberlagerung eines statischen magnetischen Grundfeldes<br />

B0 mit einem in einer Raumrichtung linear ansteigenden magnetischen<br />

Gradienten{Feld G. In Abbildung 10 ist eine quasi zweidimensionale<br />

Probe, wie sie der Schnitt durch ein dreidimensionales Objekt darstellt, gezeigt.<br />

Dabei wird nach resonanter Anregung der Kerne in dieser Schicht<br />

zur Messung des zeitlich abklingenden Induktionssignals (Freier Induktionsabfall)<br />

ein Gradientenfeld ( " Lesegradient\) angelegt. Der Pfeil zeigt<br />

die Richtung des Feldgradienten G an, wobei die Kerne in Richtung des<br />

steigenden Gradienten bei hoheren Kreisfrequenzen !L ihren Beitrag zum<br />

gemessenen Signal liefern. Wird das Induktions{Signal als Funktion dieser<br />

Frequenz aufgenommen, so ist eine ortliche Zuordnung der Signalintensitat<br />

entsprechend der Resonanzfrequenz moglich. Das Signal entspricht einer<br />

Projektion der (i. a. noch durch Relaxationskonstanten gewichteten) Kernspindichte<br />

auf die Richtung des Feldgradienten. Durch Anderungen der<br />

Gradientenrichtung innerhalb der Objektschicht konnen Pro le aus mehreren<br />

Projektionsrichtungen gemessen werden, die als Grundlage fur eine<br />

Bildrekonstruktion dienen. Diese Methode wurde von P. C. Lauterbur erstmals<br />

zur Realisierung eines bildgebenden Verfahrens unter Zugrundelegung<br />

der Kernspin{Resonanz entwickelt [6].<br />

3.4 Rontgen-CT { Technische Grundlagen<br />

In technisch{medizinischen Anwendungen wird nur eine diskrete Untermenge des<br />

Radonraumes aufgefullt. Die verschiedenen Implementierungen der Methode haben<br />

zu einer Einteilung der Scanner in vier Generationen gefuhrt.


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 14<br />

Abbildung 10: Projektion der Kernspin{Dichteverteilung auf den Feld{<br />

Gradienten G<br />

Die Gerate der ersten Generation, wie sie von Houns eld zu Beginn der<br />

siebziger Jahre entwickelt wurde [22], implementierten eine parallele Abtastgeometrie<br />

(vergleiche dazu Abbildung 6 erste Zeile). Das Me system<br />

besteht auseinerRohre und einem einzigen Detektor. Die Objektabtastung<br />

erfolgt durch einen mittels Ausblendung erzeugten Strahls. Um das<br />

Objekt abzutasten, werden Rohre und Detektor in gleichma igen Translationsschritten<br />

uber das Objekt bewegt. Anschlie end erfolgt eine Drehung<br />

der Anordnung um einen Winkelschritt und der Abtastvorgang wird solange<br />

wiederholt, bis uber einen Winkelbereichvon 180 Grad alle Pro le gemessen<br />

sind. Der Positioniermechanik sind Grenzen gesetzt, wodurch die Translation<br />

und Rotation des Systems nicht beliebig schnell durchgefuhrt werden<br />

kann. Die Me dauer ist, um ein ausreichendes Signal{Rauschverhaltnis zu<br />

erhalten, nach unten begrenzt. Somit ergibt sich mit derartigen Geraten<br />

eine Me dauer von einigen Minuten, wodurch gro teils nur ruhende Objekte<br />

abgebildet werden konnen. Ein Einzelstrahl jedoch durch teilweise<br />

sehr aufwendige Kollimierung bis auf wenige Mikrometer gebundelt werden,<br />

wodurch diese Gerategeneration in der Mikrotomographie weiterhin<br />

eingesetzt wird [31]. In Abbildung 11.a ist das Schema eines solchen Gerats<br />

der ersten Generation dargestellt.


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 15<br />

In den Geraten der zweiten Generation wird die Intensitat der Rontgenquelle<br />

besser ausgenutzt. Es werden mehrere Strahlen eingeblendet, die<br />

von korrespondierenden Detektoren ausgewertet werden. Dabei werden<br />

in einem Translationszyklus mehrere Pro le, entsprechend den einzelnen<br />

unterschiedlich positionierten Detektoren, aufgenommen. Mit dieser Anordnung<br />

kann die Anzahl der Winkelschritte vermindert werden und eine<br />

Drehung erfolgt jeweils um eine gro eres Winkelinkrement. Die typischen<br />

Aufnahmezeiten liegen zwischen 10 s und 60 s. In dieser Anwendung werden<br />

die Pro le wieder gema einer parallelen Abtastgeometrie angeordnet.<br />

Abbildung 11.b zeigt das Prinzip dieser Gerategeneration.<br />

Die von der Rontgenrohre erzeugte Strahlung wird in den CT{Systemen<br />

der dritten Generation sehr e zient ausgenutzt. Das abzubildende Objekt<br />

be ndet sich zu jedem Zeitpunkt der Aufnahme innerhalb des Strahlenfachers.<br />

Dadurch sindkeine Translationbewegungen notwendig und die<br />

Rohre rotiert gemeinsam mit einem bogenformigen Detektorarray umden<br />

Patienten (divergente Projektionsgeometrie vergl. Abb. 6zweite Zeile).<br />

An bestimmten Winkelpositionen wird durch eine gepulste Rontgenstrahlung<br />

das Objekt durchstrahlt, ebenso besteht die Moglichkeit einer kontinuierlichen<br />

Bestrahlung und der Aktivierung der Detektoren nur wahrend<br />

bestimmter Zeitfenster. Die Aufnahmezeiten mit einer solchen Anordnung<br />

betragen wenige Sekunden. In Abbildung 11.c ist eine derartige Abtastgeometie<br />

veranschaulicht.<br />

Die Gerate der vierten Generation verwenden ebenfalls diese e ziente<br />

Facherstrahlanordnung. Dabei wird die Strahlung von einem feststehenden<br />

Detektorring ausgewertet, wodurch nur noch eine Rotationsbewegung der<br />

Rohre notwendig ist. Der Strahlengang wird zur Bildrekonstruktion " invertiert\,<br />

d.h. ein Detektor bildet das Projektionszentrum eines Pro ls, wobei<br />

die einzelnen Pro lwerte entsprechend den verschiedenen Rohrenpositionen<br />

gemessen werden, was zur in Abbildung 11.d dargestellten Abtastgeometrie<br />

fuhrt. Dieses Prinzip des inversen Facherstrahls wurde ursprunglich<br />

entwickelt, um nicht ausreichend kalibrierbare Unterschiede der einzelnen<br />

Detektoren des Detektorarrays zu vermeiden, welche zu Ringartefakten im<br />

rekonstruierten Bild fuhrten. Neue Entwicklungen der Detektortechnologie<br />

machen jedoch diesen Schritt uber ussig, soda nahezu alle im medizinischen<br />

Einsatz be ndlichen Ro{CT{Systeme auf der divergenten Projektionsgeometrie<br />

der 3. Generation aufbauen.


3 COMPUTERTOMOGRAPHIE 16<br />

Abbildung 11: Schematische Darstellung der Abtastgeometrie bei CT{Scannern<br />

der ersten (a), zweiten (b), dritten (c) und vierten (d) Generation [18]


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 17<br />

4 Rekonstruktion aus Projektionen<br />

4.1 Ruckprojektion<br />

In diesem Abschnitt wird der Ruckprojektionsoperator B eingefuhrt. Dieser Operator<br />

hat eine zentrale Stellung in der Bildrekonstruktion. Er ist Teil der ge lterten<br />

Ruckprojektion, der hauptsachlich in der <strong>Computertomographie</strong> verwendeten<br />

Rekonstruktionsmethode. In den Anfangen wurde die direkte Ruckprojektion per<br />

se zur Rekonstruktion verwendet (Layergramme). Die so erhaltenen Bilder sind<br />

jedoch stark durch Artefakte beeintrachtigt. Diese Methode entspricht der im<br />

Kapitel 2 vorgestellten analogen transversalen Tomographie.<br />

In der Ruckprojektion werden die Projektionswerte p(l ) entlang ihrem<br />

Strahlengang (=Integrationspfad) streifenweise aufgetragen, oder in anderen<br />

Worten, in jedem Punkt der Bildebene werden jene Projektionswerte aufgetragen,<br />

zu denen der Punkt beigetragen hat. Vergleicht man dazu die Abbildung<br />

des Sinogramms eines einzelnen Punktes 7, so erkennt man, da fur die Ruckprojektion<br />

die Werte des Projektionsdatensatzes entlang einem sinusformigen Integrationspfad<br />

aufsummiert werden mussen. Das fuhrt zu folgender Darstellung<br />

des Ruckprojektionsoperators B<br />

~f(r )=[Bp](r )=<br />

Z<br />

0<br />

p(r cos( ; ) ) d : (13)<br />

Die Ruckprojektion eines Projektionsdatensatzes p fuhrt zu einem artefaktbehafteten<br />

Bild ~ f,welches sich wesentlich vom Objekt f unterscheidet und daher mit<br />

einer Tilde bezeichnet wird. Als Beispiel sei die direkte Ruckprojektion eines<br />

Punktes angefuhrt.<br />

4.1.1 Direkte Ruckprojektion eines Punktes<br />

Als Objekt wird ohne ohne Beschrankung der Allgemeinheit ein in den Ursprung<br />

verschobener Punkt betrachtet. Dieser Punkt kann durch eine zweidimensionale<br />

-Funktion f(x y) = (x) (y) beschrieben werden. Zur Berechnung der Projektionen<br />

p(l ) wird ein um den Winkel gedrehtes Koordinatensystem verwendet<br />

x 0 = x cos + y sin<br />

y 0 = ;x sin + y cos (14)<br />

wodurch die Projektionswerte p(l ) durch die einfache Relation<br />

p(l )=<br />

Z 1<br />

;1<br />

(x 0 = l) (y 0 ) dy 0 = (l) (15)<br />

berechnet werden konnen. Werden die Projektionswerte p(l )ruckprojiziert, so<br />

ergibt sich fur das Bild<br />

~f(r<br />

Z<br />

1<br />

)= (r cos( ; )) d : (16)<br />

0


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 18<br />

y<br />

x<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

120<br />

0.35<br />

0.3<br />

0.25<br />

0.2<br />

0.15<br />

0.1<br />

0.05<br />

Direkte Rückprojektion, 1/r Abhängigkeit<br />

20 40 60 80 100 120<br />

Querschnitt durch den Mittelpunkt<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

Abbildung 12: Direkte Ruckprojektion eines Punktes.<br />

Unter Verwendung der Identitat [17] fur -Funktionen<br />

(g(x)) = X<br />

i<br />

dg<br />

dx<br />

;1<br />

x=xi<br />

(x ; xi) (17)<br />

wobei die xi die Nullstellen der Funktion g(x) bezeichnen. Mit der Tatsache, da<br />

im Integrationsbereichnur jeweils eine Nullstelle existiert, ergibt obige Gleichung<br />

~f(r) =<br />

1<br />

jr sin( ; i)j<br />

Z<br />

0<br />

( ; i) d = 1<br />

r<br />

: (18)<br />

Das berechnet Bild zeigt eine 1=r Verteilung mit Maximum an der Stelle des ursprunglichen<br />

Punktes. Vergleiche dazu Abbildung 12, welche die Objektfunktion<br />

dem ruckprojizierten Bild gegenuberstellt.<br />

4.2 Zentralschnitt{Theorem<br />

Mit Hilfe des Zentralschnitt{Theorems kann die zweidimensionale Fouriertramsformierte<br />

einer Funktion aus deren Projektionen bestimmt werden.<br />

Die Fouriertransformierte eines Pro ls p zum Winkel , das von einer<br />

Funktion f berechnet wurde, ist gleich den Werten der zweidimensionalen<br />

Fouriertransformierten dieser Funktion f, entlang einer<br />

Geraden durch den Ursprung (Zentrum) mit dem Steigungswinkel .<br />

In der folgenden Ableitung wird die Fouriertransformierte einer Funktion mit<br />

dem entsprechenden Gro buchstaben bezeichnet.<br />

0.3<br />

0.25<br />

0.2<br />

0.15<br />

0.1<br />

0.05


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 19<br />

Das Pro l einer Funktion zum Winkel wird in einem um den Winkel<br />

gedrehten Koordinatensystem<br />

x 0 = x cos + y sin (19)<br />

y 0 = ;x sin + y cos (20)<br />

durch das Bereichsintegral entlang der y 0 {Achse berechnet<br />

p(l )=p(x 0 )=<br />

Z 1<br />

;1 f(x0 cos ; y 0 sin x 0 sin + y 0 cos ) dy 0<br />

Die Fouriertransformierte P des Pro ls ist de niert als<br />

P ( 0 )=<br />

Z 1<br />

;1<br />

p(x 0 0 ;2 ix0<br />

)e dx 0<br />

: (21)<br />

: (22)<br />

Durch Substitution mit dem Ausdruck fur p und Rucktransformation in das Koordinationsystem<br />

(x y) ergibt sich der Ausdruck<br />

und weiter Z 1<br />

Z 1<br />

;1<br />

;1<br />

Z 1<br />

Z 1<br />

;1<br />

;1<br />

0<br />

;2 i(x cos +y sin )<br />

f(x y) e dxdy (23)<br />

f(x y) e ;2 i(x 0 cos +y 0 sin ) dxdy : (24)<br />

Dieser Ausdruck ist die zweidimensionale Fouriertransformierte entlang der Geraden<br />

im zweidimensionalen Fourierraum. Somit ergibt sich<br />

P ( 0 )=F ( 0 cos <br />

= 0 cos (25)<br />

= 0 sin (26)<br />

0 sin ) : (27)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 20<br />

4.3 Rekonstruktionsmethoden<br />

Die Methoden zu Rekonstruktion von Schnittbildern aus Projektionen kann grob<br />

in zwei Gruppen eingeteilt werden: (a) Die Transformationsmethoden, welche<br />

ausgehend von einem analytischen Modell die Bildfunktion berechenen. Die digitale<br />

Natur der Projektionsdaten wird erst bei der Implementierung des Algorithmus<br />

berucksichtigt. (b) Die iterativen Methoden. Der Algorithmus wird<br />

mit einem diskreten, numerischen Modell entwickelt und die Bildfunktion durch<br />

schrittweise Verbesserung angenahert. Folgende Aufzahlung zeigt eine Unterteilung<br />

der Rekonstruktionsalgorithmen:<br />

1. Transformationsmethoden<br />

Ge lterte Ruckprojektion<br />

Fouriermethode<br />

2. Iterative Methoden<br />

ART Methoden (additive ART und multiplikative ART)<br />

Maximum Likelihood- Expectation Mazimisation (ML-EM)<br />

Beschleunigte Methoden (ordered subsets)<br />

4.4 Die ge lterte Ruckprojektion<br />

Zur Herleitung der ge lterten Ruckprojektion wird die inverse Fouriertransformation<br />

einer Objektfunktion f(x y) betrachtet<br />

f(x y) =<br />

Mit der Transformation in Polarkoordinaten<br />

und dem neuen inkrementellen Volumselement<br />

wird obige Gleichung zu<br />

f(x y) =<br />

Z 1 Z 1<br />

F ( ) e<br />

;1 ;1<br />

2 i(x +y ) d d : (28)<br />

= l cos (29)<br />

= l sin (30)<br />

d d = ldld (31)<br />

Z 1 Z 2<br />

F (l ) e<br />

0 0<br />

2 il(x cos +y sin ) ldld (32)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 21<br />

umgeschrieben. Vertauscht man die Reihenfolge der Integration, d.h. die Integration<br />

nach dem Winkel wird nach innen geschoben und spaltet man das<br />

Integrationsintervall [0 2 ]in[0 ] und [ 2 ] auf, so erhalt man<br />

Z 1<br />

0<br />

dl<br />

Z<br />

0<br />

lF(l )e 2 il(xcos +y sin ) d +<br />

Z<br />

0<br />

lF(l + )e 2 il(x cos( + )+y sin( + )) d :<br />

(33)<br />

Durch die Verschiebung der Integrationsgrenzen im zweiten Integral von [ 2 ]<br />

nach [0 ] lauten im Integranden die Argumente + . Mit der Identitat<br />

F (l + )=F (;l ) (34)<br />

abermaligem Vertauschen der Integrationsreihenfolge und der Substitution<br />

l !;l egibt sich<br />

Z<br />

0<br />

d<br />

Z 1<br />

0<br />

lF(l )e 2 il(x cos +y sin ) dl ;<br />

Z ;1<br />

(;l)F (l )e<br />

0<br />

2 i(;l)(;x cos ;y sin ) dl :<br />

(35)<br />

Durch Vertauschung der Integrationsgrenzen im letzten Integral und Zusammefassen<br />

der beiden Integrale erhalt man<br />

f(x y) =<br />

Z<br />

0<br />

d<br />

Z 1<br />

;1<br />

jljF (l )e 2 il(xcos +y sin ) dl : (36)<br />

Dieser Ausdruckenthalt die ge lterte Ruckprojektion. Bei festgehaltenem Winkel<br />

konnen die Werte F (l ) laut Zentralschnitt-Theorem durch die Fouriertransformierte<br />

P der Projektionsdaten p (l) ersetzt werden. Mit der Verwendung<br />

der neuen Variable t = x cos + y sin ergibt der Ausdruck eine Filterung der<br />

Projektionsdaten im Ortsfrequenzraum. Der verwendete Filter jlj ist ein Rampen<br />

lter. Die ge lterten Daten im Ortrraum q berechnen sich durchinverse<br />

Fouriertransformation<br />

q (t) =<br />

Z 1<br />

;1<br />

jlj P (l)e 2 ilt dl : (37)<br />

Durch die Winkelintegration erfolgt die Ruckprojektion der ge lterten Projektionswerte<br />

Z Z<br />

q (t) d = q (x cos + y sin ) d : (38)<br />

0<br />

0<br />

Der hergeleitete Formalismus wird auf Funktionen angewandt und setzt kontinuierliche<br />

Projektionsdaten voraus. Fur die Verwendung diskreter Datensatze<br />

mussen die Formeln geeignet adaptiert werden.<br />

4.4.1 Implementierung der ge lterten Ruckprojektion<br />

In Gleichung 37 wird die Filterung der Projektionsdaten im Frequenzraum durchgefuhrt.<br />

Die ge lterten Projektionsdaten q konnen im Ortsraum auch durch eine<br />

Faltung berechnet werden<br />

q = g p (39)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 22<br />

dabei werden die Projektionsdaten p unter festgehaltenem Winkel mit dem<br />

Faltungskern g gefalten. Die Ortsdarstellung des im Frequenzraum verwendeten<br />

Rampen lter j j kann mittels des Faltungstheorems als inverse Fouriertransformation<br />

angeschrieben werden<br />

g(x) =<br />

Z 1<br />

;1<br />

Spaltet man das Integral aus Gleichung 40 auf<br />

g(x) =;<br />

Z ;1<br />

0<br />

j je 2 ix dx : (40)<br />

j je 2 ix d +<br />

Z 1<br />

0<br />

j je 2 ix d (41)<br />

und fuhrt im ersten Integral die Koordinatentransformation 0 = ; durch, so<br />

ergibt sichunter Verwendung der Identitat ei fur den Faltungskern<br />

= cos +i sin die Ortsdarstellung<br />

g(x) =2<br />

Z 1<br />

0<br />

cos(2 x ) d : (42)<br />

In Gleichung 42 ist die Ortsdarstellung des Rampen lters gezeigt. In realen<br />

Anwendungen sind die Projektionsdaten p nicht in ihrer kontinuierlichen Form<br />

gegeben, sondern die Funktion wird an diskreten Stutzstellen abgetastet. Ist<br />

der Abtastabstand T so ergibt sich als Konsequenz eine diskrete Fouriertransformierte<br />

die mit dem Intervall 1=T periodisch ist. Diese Periodizitat ist in Abbildung<br />

13 dargestellt und kann durch die Anwendung des Faltungstheorems unter<br />

Verwendung einer Kammfunktion anschaulich dargestellt werden. Die Daten sind<br />

im Intervall [; 1 1 ] redundant und die Filterung im Frequenzraum wird nicht<br />

2T 2T<br />

mehr uber den gesamten De nitionsbereich von ;1 bis 1 durchgefuhrt. Dadurch<br />

werden gegenuber Gleichung 42 die Integrationsgrenzen nur mehr bis zur<br />

Nyquistfrequenz 1<br />

gezogen. Wie aus Abbildung 13 ersichtlich istkommt esbei<br />

2T<br />

nicht-bandbegenzten Funktionen, d.h. das Spektrum der Funktion reicht uber die<br />

Nyquist Frequenz hinaus, zu Uberlappungen ( aliasing\). Aufgrund dieser Uber-<br />

"<br />

lappungen und dem statistischen Rauschen, das in jeder Messung vorhanden ist,<br />

ist das Signal-Rausch Verhaltnis besonders in den Bereichen der Grenzfrequenz<br />

relativ niedrig. Weiters verstartkt der Rampen lter gerade jene unzuverlassi-<br />

"<br />

gen\ Frequenzbereiche am meisten. Diese E ekte werden im Filterungsproze<br />

durch eine Fensterfunktion unterdruckt, die in Gleichung 43 mit FT bezeichnet<br />

ist<br />

g(x) =2<br />

Z 1<br />

2T<br />

0<br />

FT ( ) cos(2 x) d : (43)<br />

In untenstehender Tabelle sind einige Beispiele fur hau g gebrauchte Fensterfunktionen<br />

angefuhrt.


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 23<br />

Abbildung 13: Periodisches Frequenzspektrum in der diskreten Fouriertransformation<br />

[20]


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 24<br />

Name des Fensters FT ( )<br />

Bandlimiting 1<br />

Cosinus cos( =T)<br />

Sinc sin( =T)=( =T)<br />

Generalisiertes Hamming<br />

mit Parameter +(1; ) cos(2 =T)<br />

(0:5 1)<br />

In Abbildung 14 ist das generalisiert Hamming Window fur die Werte von =1,<br />

0.8, 0.54, 0.5 angegeben. In Abbildung 15 sind die entsprechenden Faltungskerne<br />

in der Ortsdarstellung dargestellt. Fur =1 entspricht der Filter einem Rampen<br />

lter, fur =54 wird das Fenster Hamming Fenster genannt und fur =0.5<br />

Hanning Fenster.<br />

Im Anhang sind die Darstellungen einiger Filterfamilien gegeben, die in der<br />

SPECT verwendet werden.<br />

4.5 Fouriermethode<br />

Einen vollig anderen Ansatz, um Schichtbilder aus ihren Projektionen zu rekonstruieren,<br />

zeigt die Fouriermethode. Die Grundlage bildet das Zentralschnitt{<br />

Theorem besagt, da die Fouriertransformierte der Pro ldaten p(l ) bei festgehaltenem<br />

genau der zweidimensionalen Fouriertransformierten F ( ) der<br />

Objektfunktion entlang einer Geraden durch den Ursprung mit Steigungswinkel<br />

entspricht. Die Gultigkeit des Zentralschnitt{Theorems wurde bereits in<br />

Abschnitt 4.2 gezeigt.<br />

Fur die Rekonstruktion ergibt sich somit folgender Algorithmus:<br />

1. Fouriertransformation der einzelnen Projektionen<br />

2. Interpolation der Daten auf ein quadratisches Gitter, da die e zienten Algorithmen<br />

wie z.B. die FFT [12] auf dieser Basis arbeiten.<br />

3. Inverse zweidimensionale Fouriertransformation<br />

Wird ein Vergleich der Resultate aus ge lterter Ruckprojektion und Fouriermethode<br />

angestellt, so liefert die Fouriermethode i. a. schlechtere Resultate. Die<br />

Bilder zeigen deutliche Artefakte, die auf eine gro e Anzahl von Fehlerquellen<br />

zuruckzufuhren sind:<br />

1. zu gro e Abtastschrittweite ( " Undersampling\) in den gemessenen Pro ldaten<br />

2. Fehler durch die numerische Ausfuhrung der Fourier{Transformation


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 25<br />

Amplitude<br />

Amplitude<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

gen. Hamming Fenster α=1<br />

0<br />

0 50 100 150<br />

Frequenz<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

gen. Hamming Fenster α=0.54<br />

0<br />

0 50 100 150<br />

Frequenz<br />

Amplitude<br />

Amplitude<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

gen. Hamming Fenster α=0.8<br />

0<br />

0 50 100 150<br />

Frequenz<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

gen. Hamming Fenster α=0.5<br />

0<br />

0 50 100 150<br />

Frequenz<br />

Abbildung 14: Generalisiertes Hamming Fenster fur =1, 0.8, 0.54 und 0.5


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 26<br />

Abbildung 15: Ortsdarstellung des Faltungskerns g(x) mit einem generalisierten<br />

Hamming Fenster fur die Werte =1, 0.8 und 0.54 [2].


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 27<br />

Abbildung 16: Anordnung der Fourierkoe zienten aufgrund des Zentralschnitt{<br />

Theorems (links) und fur die FFT (rechts) [2]<br />

3. Abschneidung der Daten im Frequenzraum<br />

4. Fehler aufgrund der Interpolation im Frequenzraum<br />

5. Undersampling im Frequenzraum (In Abbildung 16 ist klar erkennbar, da<br />

zu hoheren Frequenzen hin die Punkte weniger dicht liegen als um den<br />

Urspung.)<br />

6. Numerische Fehler bei der Ausfuhrung der inversen zweidimensionale<br />

Fourier{Transformation.<br />

Soll jedoch zur Bildrekonstruktion eine gro e Datenmenge verarbeitet werden,<br />

so zeigt die Fouriermethode unter Verwendung eines e zienten Transformationsalgorithmus<br />

(FFT) gegenuber der ge lterten Ruckprojektion im Ortsraum einen<br />

entscheidenden Zeitvorteil.<br />

4.6 Algebraische Rekonstruktions Technik (ART)<br />

Ein gemeinsames Merkmal der Transformationsmethoden, (z.B. die in den vorangegangenen<br />

Abschnitten diskutierten Methoden der ge lterten Ruckprojektion<br />

oder die Fouriermethode) ist ein analytischer Algorithmus, der erst im Stadium<br />

der Implementierung die diskrete Natur der Daten berucksichtigt. Mit den iterativen<br />

Algorithmen wird die Problemstellung bereits im ersten Schritt diskret<br />

formuliert und anschlie end ein geigneter Algorithmus zur Rekonstruktion des<br />

Bildes angewandt [11]. Der Vorteil dieser Methodik besteht darin, da der Algorithmus<br />

unabhangig von der Abbildungsgeometrie formuliert werden kann, sowie<br />

da spezi sche Problemstellungen in die Rekonstruktion mit eingebunden<br />

werden konnen [34], [35]. Nachteilig hingegen ist der erhohte Rechenaufwand,


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 28<br />

den die Verwendung iterativer Algorithmen gegenuber Transformationsmethoden<br />

mit sich bringt. Das hat dazu beigetragen, da sie im klinischen Einsatz<br />

nur sehr geringe Anwendung nden. Dabei ist jedoch zuberucksichtigen, da<br />

durch die Entwicklung leistungsstarker Rechnersysteme diese Rekonstruktionsmethoden<br />

zukunftig mehr Bedeutung erlangen werden.<br />

4.6.1 Diskrete Problemstellung<br />

Die kontinuierliche Bildfunktion f(x y) wird mit Hilfe von Basisfunktionen bj in<br />

eine diskrete Darstellung ^ f(x y) transformiert [13]. Die Basisfunktion de niert,<br />

welche Bereiche der Objektfunktion f einem Pixel (=Picture Element) zugeordnet<br />

sind, ebenso mu eine Bildungsvorschrift impliziertwerden, welche angibt wie<br />

aus den Funktionswerten f im Bereich der Basisfunktion der zugehorige Pixelwert<br />

bestimmt wird. Die Basisfunktion ist de niert als<br />

(<br />

1 : (x,y) Element des Pixels<br />

bj(x y) =<br />

(44)<br />

0 : sonst<br />

Das zweidimensionale Bild kann nun mit Hilfe der Basisfunktionen als eindimensionaler<br />

Bildvektor ~ X (keine Matrizendarstellung!!) dargestellt werden. Die<br />

Komponenten xj 1 j J des Bildvektors ~ X geben die einzelnen Pixelwerte in<br />

einer fest de nierten Reihenfolge wieder.<br />

Die Projektionsdaten p(l )werden im Me vektor ~ Y zusammengefa t. In<br />

diesem Fall erubrigt sich die die Diskretisierung, da die Me daten entsprechend<br />

ihrer Natur in diskreter Form vorliegen. Die einzelnen Komponenten yi 1<br />

bezeichnen die Me werte, wobei I die Anzahl der Messungen ist.<br />

i I<br />

Weiters mu in der Formulierung die Geometrie der Messung berucksichtigt<br />

werden. Die Grundidee dabei ist, da die einzelnen Pixel entsprechend ihrer<br />

Gewichtung zu einem beliebigen Me wert yi aufaddiert werden. Dieser Gewichtungsfaktor<br />

rij kann anhand geometrischer Uberlegungen bestimmtwerden (vergleiche<br />

Abbildung 17), wobei der Faktor rij den Beitrag des j{ten Pixels zum<br />

i{ten Me wert bestimmt. Mathematisch kann das folgenderma en formuliert<br />

werden:<br />

yi = X<br />

(45)<br />

j<br />

rij xj<br />

~Y = R ~X (46)<br />

Nun konnte durch Inversion der Matrix R das Rekonstruktionsproblem gelost<br />

werden. Das ist jedoch wegen der Gro e der Matrix R aus praktischen Grunden<br />

ebenso unmoglich, als auch in einer praktischen Anwendung Me fehler auftreten<br />

~Y = R ~ X + ~e: (47)<br />

Diese Me fehler sind im Fehlervektor ~e zusammengefa t, wodurch Gleichung 47<br />

i.a. nicht mehr durch Inversion von R losbar ist.


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 29<br />

Abbildung 17: Disktretisierung des Problems<br />

Die ART bilden eine bedeutende Untergruppe der iterativen Algorithmen,<br />

wobei die Namensgebung historisch begrundet ist, denn diese Methode zeichnet<br />

sich gegenuber den ubrigen iterativen Verfahren nicht durch die Anwendung besonderer<br />

algebraischer Methoden aus. Ein " Markenzeichen\ von ART ist jedoch,<br />

da die einzelnen Bilder einer Iterationfolge (siehe unten) anhand eines einzelnen<br />

Me wertes yi korrigiert werden.<br />

Das Rekonstruktionsschema der ART la t sich wie folgt formulieren:<br />

1. Annahme eines Ausgangsbildes ~X (0)<br />

2. Berechnung eines Me wertes anhand des Bildvektors ~X (k) (Pseudoprojektion)<br />

3. Vergleich dieses Me werts mit dem tatsachlich gemessen Wert<br />

4. Berechnung eines entsprechenden Korrekturfaktors und Anpassung des<br />

Bildvektors<br />

5. Fortsetzung der Iteration bei Schritt 2 oder Beendigung der Rekonstruktion<br />

nach dem Erreichen eines Abbruchkriteriums.<br />

Formal de niert obiger Algorithmus eine Folge von Bildvektoren<br />

~X (0) ~ X (1) ~ X (2) ..., welche anhand der Me werte yi korrigiert werden, da jedoch<br />

i.a. mehr Iterationsschritte als I | die Anzahl der Me werte | zur<br />

Rekonstruktion eines Bildes notwendig sein werden, werden die Me werte<br />

zyklisch rotiert, was durch den Index ik (= k mod I + 1) in den folgenden<br />

Gleichungen angegeben wird. Wie bereits eingangs erwahnt, korrigiert ART den


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 30<br />

Bildvektor ~X (k) im k{ten Iterationsschritt anhand des Me wertes yi k , oder mit<br />

anderen Worten, es wird jeweils die ik{te Zeile ri k des Gleichungssystems 47<br />

gelost. Fur die Durchfuhrung des Iterationsschritt<br />

~X (k+1) = ( ~ X (k) ri k yi k ) (48)<br />

gibt es keine formalen Bedingungen, wodurch die Moglichkeit gegeben ist, an<br />

dieser Stelle a priori{Information einzuarbeiten oder anwendungsorientierte Optimierungen<br />

durchzufuhren.<br />

An dieser Stelle seien die additive<br />

k(x ri k yi k )=<br />

8<br />

<<br />

:<br />

x if hri k ri k i =0<br />

x +<br />

yi k ;hri k xi<br />

hri k ri ki<br />

mit Relaxationsparameter und die multiplikative Methode<br />

k(x ri k yi k )=<br />

8<br />

<<br />

:<br />

ri k<br />

if hri k ri k i 6= 0<br />

x if hri k ri k i =0<br />

x<br />

yi k<br />

hri k xi<br />

if hri k xi 6= 0<br />

explizit angefuhrt. Die Konvergenz der additiven ART sei anhand von Abbildung<br />

18 fur zwei Gleichungen mit dem Relaxationsparameter = 1 (d.h. die entsprechende<br />

Zeile des Gleichungssystems ist nach dem Iterationsschritt exakt gelost)<br />

veranschaulicht. Der Startwert liegt bei X (0) =[8 9] und jeder Iterationschritt<br />

wird durch abwechselnde Projektion auf eine der beiden Geraden H1 und H2<br />

ausgefuhrt, was einer exakten Losung der entsprechenden Gleichung entspricht.<br />

Dieses Verfahren wird bis zum Erreichen der naherungsweisen Losung X =[5 4]<br />

fortgesetzt. In praktischen Anwendungen liegt die Wahl von in der Gro enordnung<br />

von 0.05. Abschlie end kann zur Gegenuberstellung der Transformationsmethoden<br />

und der iterativen Algorithmen folgendes angemerkt werden: Die in<br />

der modernen klinischen Routine (CT,SPECT) eingesetzten Rekonstruktionsmethoden<br />

basieren hauptsachlich auf der Methode der ge lterten Ruckprojektion,<br />

wobei die Filterung zumeist in der Hardware implementiert ist. Es existiert ein<br />

breites Spektrum an Faltungskernen, welche entsprechend empirischen Standards<br />

in den einzelnen Anwendungsgebieten zum Einsatz kommen, dabei spielt die Erfahrung<br />

des Arztes in der Befundung der Aufnahmen eine bedeutende Rolle.<br />

Die Visualisierung erfolgt routinema ig mittels der in das System integrierten<br />

Software, wobei fur die verschiedenen Anwendungen optimierte Voreinstellungen<br />

de niert sind.<br />

Auf dem Gebiet der iterativen Methoden wurden die wesentlichen theoretischen<br />

Grundlagen erarbeitet, durch die vielfaltigen Anwendungsmoglichkeiten<br />

liegt jedoch noch ein breites Arbeitsgebiet o en. Im praktischen Einsatz kommt<br />

den iterativen Methoden zur Zeit eine untergeordnete Bedeutung zu, es besteht<br />

jedoch Aussicht, da sich diese Methode, aufgrund der rasanten Entwicklung der<br />

Hardware, in einer Nische fur Spezialanwendungen etablieren wird.<br />

(49)<br />

(50)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 31<br />

Abbildung 18: Additive ARTmitI = J =2[2]


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 32<br />

4.7 Maximum Likelihood - Expectation Maximisation<br />

(ML-EM)<br />

Der ML-EM Algorithmus wurde von Shepp und Vardi 1982 [36] auf der Grundlage<br />

der Arbeit von Dempster et. al. [37] vorgeschlagen. Hier wird anhand statistischer<br />

Prinzipien von unvollstandigen Daten auf die charackteristischen Parameter<br />

der vollstandigen Daten geschlossen. Die beobachteten Daten Y sind eine<br />

Stichprobe der Zufallsvariablen Y, der unvollstandigen Daten. Die vollstandigen<br />

Daten X sind einer direkten Beobachtung nicht zuganglich es existiert jedoch die<br />

Zuordnung X ! Y von X nach Y. Die Zuordnung ist allgemein und es konnen<br />

meherere Elemente von X auf ein Element von Y abgebildet werden Y = f(X).<br />

Im ML-EM Algorithmus wird die Likelihoodfunktion<br />

L(X) =P (Y jX) (51)<br />

in einem iterativen Verfahren maximiert. In der SPECT sind die unvollstandigen<br />

Daten die in der Detektorposition i gemessene Anzahl von Quanten, deren<br />

Erartungswert mit yi angenommen wird. Die Gesamtheit der gemessenen Projektionen<br />

bilden den Me vektor Y . Die vollstandigen Daten werden durch die<br />

Pixelwerte xi reprasentiert, die den Bildvektor X bilden. Die Zuordnung X ! Y<br />

wird durch die Systemmatrix R gebildet<br />

Y = RX bzw: yi = X<br />

rijxj : (52)<br />

Die Elemente rij geben die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein Quant das im<br />

Pixel j entsteht im Detektor i registriert wird. Mit dieser Interpretation konnen<br />

die wesentlichen E ekte im Abbildungsproze , wie Abschwachung, Streuung und<br />

Detektoremp ndlichkeit, berucksichtigt werden.<br />

Die Zahlung der Quanten im Detektor ist ein Zufallsproze , der der Poissonverteilung<br />

P (y = n) =e ;<br />

n!<br />

(53)<br />

genugt. Obige Verteilung ergibt die Wahrscheinlichkeit, da die Zufallvariable y<br />

den Wert n annimmt, wobei der Erwartungswert der Stichprobe ist. Mit dieser<br />

Annahme ergibt sich dieLikelihoodfunktion<br />

L(X) =P (Y jX) = Y<br />

i<br />

j<br />

n<br />

e ;P j rij xj P j rijxj<br />

yi!<br />

yi<br />

: (54)<br />

Die Produktbildung folgt aus der Unabhangigkeit der Zahlereignisse in den einzelnen<br />

Detektoren. Die Funktion L(X) wird mit einem iterativen Algorithmus<br />

maximiert. Der Iterationsschritt von (n) nach (n + 1) wird folgenderma en be-<br />

rechnet:<br />

x (n+1)<br />

j<br />

= x (n)<br />

j<br />

X<br />

i<br />

yirij<br />

P j 0 rij 0x(n)<br />

j 0<br />

: (55)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 33<br />

im (n+1)-sten Iterationsschritt werden alle<br />

Me werte yi (siehe au ere Summe), sowie alle Pixelwerte x (n)<br />

j der alten Iteration<br />

(zur Berechnung der Pseudoprojektion, siehe innere Summe) berucksichtigt.<br />

Fur die Berechnung eines Bildes werden zwischen 30 und 100 Iterationsschritte<br />

benotigt. Unter diesem Gesichtspunkt stellt der ML-EM Algorithmus eine relativ<br />

rechenaufwendige Methode dar. Mit der stetigen Weiterentwicklung leistungsstarker<br />

Computertechnologie hat die Methode jedoch schon punktuell Eingang<br />

in den klinischen Routinebetrieb gefunden. Daruberhinaus wird in ML-EM der<br />

Poisson-Proze exakt modelliert.<br />

Zur Neuberechnung eines Pixels x (n+1)<br />

j<br />

4.8 Beschleunigte Verfahren, Ordered Subsets<br />

Der gro e Rechenaufwand des ML-EM Algorithmus gegenuber den algebraischen<br />

Methoden (ART) liegt darin begrundet, da fur die Berechnung eines Pixels in<br />

jedem Iterationsschritt alle Projektionswerte, die verfugbar sind, und die dazugehorigen<br />

Pseudoprojektionen berechnet werden mussen. In der ART hingegen<br />

wird das Update eines Pixels jeweils nach dem Vergleich eines Me wertes mit der<br />

zugehorigen Pseudoprojektion durchgefuhrt. Wenn in (55) die au ere Summe<br />

weggelassen wird, so geht die Iterationsvorschrift in die Form der multiplikative<br />

ART (vgl. (50)) uber.<br />

Mit den ordered Subsets [38] wurde ein Mittelweg zwischen ML-EM und multiplikativer<br />

ART gewahlt. Die Menge der Projektionswerte wird in Untermengen<br />

(subsets) unterteilt. Fur die Auswahl der Untermengen existieren keine starren<br />

Regeln. Untenstehend sind zwei Beispiele fur die Einteilung einer Messung<br />

mit 128 Winkelschritten und 128 Detektorpositonen pro Winkelschritt in Subsets<br />

angegeben:<br />

128 Subsets<br />

Das erste Subset S1 wird durch alle Projektionswerte zu einem festgehaltenen<br />

Winkel gebildet. In jedem weiteren Subset werden die Werte von einem<br />

anderen Winkel zu den bestehenden dazugenommen. Das letzte Subset S128<br />

enthalt schlie lich alle Projektionswerte. Es last sich folgende Bedingung<br />

fur die Folge der Subsets angeben:<br />

S1 S2 ::: S128 : (56)<br />

128/N Subsets<br />

Es werden die Projektionswerte fur N beliebige, z.B. fur vier Winkel, die<br />

sichumjeweils =2unterscheiden, ausgewahlt. Diese Werte bilden das erste<br />

Subset S1. Fur das nachste Subset werden wieder N Winkel ausgewahlt, die<br />

Projektionswerte durfen jedoch inkeinem der vorherigen Subset enthalten<br />

sein. Fur die Serie der Subsets la t sich folgende Bedingung angeben:<br />

S1 \ S2 \ :::\ S128 =0 : (57)


4 REKONSTRUKTION AUS PROJEKTIONEN 34<br />

Damit ergibt sich eine Zahl von 128/N Subsets, bzw. fur N=4 ergeben sich<br />

32 Subsets.<br />

Mit jedem dieser Subsets werden entweder eine festgesetzte Anzahl von Iterationsschritten<br />

durchgefuhrt oder die Berechnungen solange weitergefuhr bis ein<br />

de niertes Konvergenzkriterium erreicht ist. Durch die Verwendung von Subsets<br />

wird die Konvergenz beschleunigt und es konnen, bei nahazu gleichbleibender<br />

Bildqualitat, Rechenzeitersparnisse bis zu einem Faktor 30 erreicht werden.


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