APR 29 INHALT
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20. Juli 1998<br />
<strong>29</strong><br />
D 1096<br />
Erscheint 4 x im Monat<br />
ALLGEMEINE<br />
PAPIER-RUNDSCHAU
DIE FÜHRENDEN UNTERNEHMEN DER DEUTSCHEN PAPIERWIRTSCHAFT<br />
Die führenden Unternehmen der deutschen<br />
Papierwirtschaft (ab 20 Mio. DM Umsatz)<br />
Die folgende Aufstellung gibt Aufschluß über die Außenumsätze (netto ohne Mehrwertsteuer) und Beschäftigten der bedeutenden Unternehmen der<br />
deutschen Papierwirtschaft im Jahr 1997, wie sie uns von den Geschäftsleitungen mitgeteilt wurden; Schätzwerte der Redaktion sind durch kursiven<br />
Halbfettdruck gekennzeichnet. Aufgrund der unterschiedlichen Produktion der in den Bereichen Erzeugung und Verarbeitung sowie im<br />
Großhandel tätigen Unternehmen kann aus dem Verhältnis Umsatz zu Beschäftigungszahl nicht unbedingt auf eine gute oder schlechte Produktivität<br />
geschlossen werden. Der letztjährige Rang des jeweiligen Unternehmens ist hinter dem diesjährigen in Klammern vermerkt. Kapitalmehrheits- oder<br />
50-%-Beteiligungen von Unternehmen aus der Papierwirtschaft bei den aufgeführten Firmen wurden soweit der Redaktion bekannt unter dem jeweiligen<br />
Unternehmen vermerkt.<br />
Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie umfaßt mit 184 Firmen drei Positionen weniger als im Vorjahr.<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
1. (1.) PWA Papierwerke<br />
Waldhof-Aschaffenburg<br />
gehört zum SCA-Konzern (S)<br />
Bereiche:<br />
5189,0 10 238<br />
Hygienepapiere 2773,0 6525<br />
Grafische Papiere 1974,0 <strong>29</strong>62<br />
Verpackungen 304,0 386<br />
weitere Aktivitäten 139,0 365<br />
2. (2.) FPB Holding AG<br />
gehört zur Stora AB (S)<br />
4764,9 6483<br />
3. (3.) Konzern Haindl’sche Papierfabriken<br />
KGaA<br />
3042,5 4638<br />
Haindl Papier GmbH 1636,4 1996<br />
4. (5.) Nordland Papier AG 1464,4 1687<br />
Tochter des UPM-Kymmene-<br />
Konzerns (FIN)<br />
5. (4.) Herlitz AG 1400,0 5440<br />
6. (7.) Tetra Pak GmbH<br />
Tochter der schwedischen<br />
Tetra Pak AB<br />
1300,0 1300<br />
7. (8.) G. Schneider & Söhne GmbH & Co. KG 1<strong>29</strong>9,0 1606<br />
8. (9.) SIG Combibloc GmbH<br />
(vorher PKL Verpackungssysteme),<br />
1270,0 3000<br />
gehört zur Schweizerischen Industriegesellschaft<br />
Holding AG (CH)<br />
9. (6.) VP-Schickedanz GmbH 1200 3700<br />
gehört zu Procter & Gamble (USA)<br />
10. (10.) Felix Schoeller jr. GmbH & Co. KG 1177,0 2423<br />
11. (11.) Jackstädt GmbH 1050,0 2100<br />
12. (19.) MD-Papier-Gruppe<br />
gehört zu 50 % zur Metsä-Serla Oy (FIN)<br />
und zu 50 % zur Myllykoski Oy (FIN)<br />
1030,0 1710<br />
13. (13.) Zanders Feinpapiere AG 954,9 2789<br />
mehrheitlich in Besitz der International<br />
Paper Inc. (USA)<br />
14. (–) KNP BT Packaging Deutschland 950,0 3270<br />
(umfaßt die Sieger-Werke, P.E. Hoesch,<br />
Rheinwelle, Herzberger Wellpappe, Holfelder-<br />
Werke und das Wellpappenwerk der Herzberger<br />
Papierfabrik); gehört zu Kappa Packaging (NL)<br />
15. (12.) Classen-Papier KG 870,0 900<br />
wgn. der unterschiedl. Aktivitäten des<br />
Gesamtunternehmens ist der Papiergroßhandelsumsatz<br />
schwer einschätzbar<br />
16. (17.) Stone Europa Carton AG 834,0 2480<br />
mehrheitlich im Besitz der Smurfit-Stone<br />
Container Corp. (USA)<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
17. (16.) Hannover-Papier-Konzern<br />
gehört zu SAPPI Ltd. (Südafrika)<br />
813,0 1837<br />
Hannover Papier AG 789,0 1188<br />
Schwäbische Zellstoff AG 331,0 649<br />
18. (14.) E. Holtzmann & Cie. AG<br />
gehört zum finnischen Enso-Konzern<br />
714,0 1133<br />
19. (18.) Kimberly-Clark GmbH<br />
Tochterunternehmen der<br />
Kimberly-Clark Corp. (USA)<br />
695,0 1200<br />
20. (20.) Papier Union GmbH & Co. KG 627,6 744<br />
21. (21.) Papierfabrik Palm GmbH & Co.<br />
Gruppe<br />
572,0 1400<br />
22. (24.) Papierfabrik August Koehler AG 555,0 903<br />
23. (23.) Bischof + Klein GmbH & Co KG<br />
gehört mehrheitlich zu Frantschach Packaging<br />
501,0 1750<br />
24. (26.) Louis Leitz 460,0 2400<br />
Gruppe<br />
25. (22.) Seyfert Wellpappe GmbH + Co 454,0 1382<br />
26. (28.) Papierfabrik Scheufelen<br />
GmbH + Co. KG<br />
441,0 945<br />
27. (27.) Wilhelm Seiler GmbH<br />
gehört zum Bührmann-Tetterode-Konzern<br />
420,0 495<br />
28. (31.) Georg Leinfelder GmbH + Co.<br />
einschl. Schwedt Papier u. Karton GmbH<br />
401,3 922<br />
<strong>29</strong> (25.) Papierwerke Halstrick GmbH<br />
einschl. Bartling-Werke<br />
381,0 1250<br />
30. (<strong>29</strong>.) Hartmann + Flinsch GmbH<br />
gehört zum Bührmann-Tetterode-Konzern (NL)<br />
380,0 345<br />
31. (40.) Gebr. Lang GmbH Papierfabrik<br />
gehört zum Myllykoski-Konzern (FIN)<br />
369,1 645<br />
32. (32.) Carl Berberich GmbH 360,0 410<br />
33. (37.) Freytag & Petersen GmbH & Co<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
340,0 350<br />
34. (35.) vereinigte papiergroßhandlungen 340,0 350<br />
GmbH&Co<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
35. (36.) Moritz J. Weig GmbH & Co. KG 331,5 648<br />
36. (59.) Gruber + Weber GmbH & Co KG 330,0 850<br />
37. (34.) Herzberger Papierfabrik<br />
Gruppe<br />
gehört zu Kappa Packaging (NL)<br />
319,0 1386<br />
38. (39.) Altonaer Wellpappenfabrik GmbH<br />
(Panther-Gruppe)<br />
302,0 871<br />
39. (–) Steinbeis Temming Papier<br />
GmbH & Co.<br />
<strong>29</strong>7,5 800<br />
655 <strong>29</strong>/98
<strong>29</strong>/98 656<br />
<strong>INHALT</strong><br />
EDITORIAL · NEUES IN KÜRZE UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Die führenden Unternehmen der deutschen<br />
Papierwirtschaft 655<br />
Personalia 662<br />
Handelsregister 662<br />
Kurznachrichten 662<br />
Auf der Pressekonferenz von Schneider & Söhne (von links) Rainer Kurz, Rudolf<br />
Döring, Rainer Köster, Michael T. Mältzer.<br />
Bei der HPV-Mitgliederversammlung (von links): HPV-Präsident Lutz Boeder,<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Horst Kohl, Senator Wolfgang C.O. Kurz, Jochen Wiese.<br />
Der neugewählte Vorstand<br />
des VskE (v. l.)<br />
Gunther Schiller, Anke<br />
Hoefer, Andreas Schlegel,<br />
Helmut Schreiner und<br />
Kurt Ungerath.<br />
Gedruckt auf nopaCoat matt, zweiseitig doppelt gestrichenes<br />
Bilderdruckpapier der Nordland Papier AG, Dörpen/Ems –<br />
Umschlag: 200 g/m 2<br />
, Innenteil: 115 g/m 2<br />
.<br />
Schneider & Söhne will auch im Osten wachsen<br />
HPV-Jahrestagung 1998: Papierverarbeiter mit<br />
663<br />
Umsatzrückgang 663<br />
Die Preisseite 664<br />
VskE-Frühjahrstagung mit Rekordbeteiligung 667<br />
Louis Matussière geht von Bord 670<br />
Grundstein für neues Güterterminal 671<br />
Finnland: Enso-Forstabteilung erhält ISO-Zertifikate 671<br />
PAPIERVERARBEITUNG · DRUCK<br />
Wangner mit gemeinsamen Marktauftritt 672<br />
Corrugated ’98: Ein voller Erfolg<br />
Firmen berichten aus Papiererzeugung und<br />
672<br />
-verarbeitung 675<br />
PAPIERERZEUGUNG<br />
Valmet-Aktivitäten für den Markt in Zentraleuropa 676<br />
Impressum 677<br />
Weiterbildungsangebot zum Thema Schneiden 678<br />
Firmen berichten aus Papierererzeugung und -verarbeitung 678
Dr. Renke Wilken (PTS)<br />
bei der VskE-Tagung.<br />
Louis Matussière verläßt das<br />
Unternehmen.<br />
Dieter Waldbüßer bei<br />
seinem Vortrag auf der<br />
HPV-Tagung<br />
Dr. Klaus Grefermann sprach<br />
beim HPV über die Zukunft<br />
der papierverarbeitenden<br />
Industrie<br />
EDITORIAL AND NEWSFLASH<br />
The leading companies of the German paper<br />
industry and trade 655<br />
Personals 662<br />
News in the trade register 662<br />
News around the world 662<br />
COMPANIES – MARKETS – PRODUCTS<br />
Schneider & Söhne wants to grow in the East<br />
HPV-Convention 1998: Paperconverters with<br />
663<br />
decraesed turnover 663<br />
The price page 664<br />
VskE-Convention with record participation 667<br />
Louis Matussière leaves the company 670<br />
Foundation Stone of new goodsstation<br />
Finland: Enso-forest-department receives<br />
671<br />
ISO-certificate 671<br />
PAPER CONVERTING<br />
Wagner with common market appearance 672<br />
Corrugated ’98: A full success<br />
Companies are reporting on papermaking<br />
672<br />
and -converting 675<br />
PAPERMAKING<br />
Valmet-activities for the market in Central Europe 676<br />
Impressum 677<br />
Offer for further training in cutting 678<br />
News from PTS<br />
Companies are reporting on papermaking<br />
678<br />
and -converting 678<br />
<strong>INHALT</strong><br />
657 <strong>29</strong>/98
40 (43.) Karl-Heinz Geiger Papiergroßhandlung <strong>29</strong>0,0<br />
GmbH & Co.<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
300<br />
41. (42.) Drissler & Co Papiergroßhandel<br />
GmbH&Co<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
<strong>29</strong>0,0 300<br />
42. (63.) Gustav Stabernack GmbH<br />
Umsatz einschl. Schröter + Bake AG<br />
275,0 1500<br />
43. (44.) Wepa Papierfabrik P. Krengel<br />
GmbH&CoKG<br />
270,0 700<br />
44. (56.) Papier-Mettler 268,2 597<br />
45. (48.) E. Michaelis & Co<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
265,0 270<br />
46. (51.) Papierfabrik Schoeller & Hoesch GmbH 262,1 672<br />
gehört der P. H. Glatfelter Company (USA)<br />
47. (52.) Elba Ordner-Fabrik 260,0 1200<br />
48. (41.) Scott-Feldmühle GmbH<br />
gehört zum Kimberly-Clark-Konzern<br />
260,0 500<br />
49. (53.) Heinrich Hermann GmbH + Co. 253,0 920<br />
50. (45.) Deutsche Duni GmbH<br />
gehört zur schwedischen Duni AB (S)<br />
250,0 950<br />
51. (49.) Robert Cordier AG 247,7 676<br />
Gruppe<br />
52. (33.) Thimm KG Verpackungswerke 244,8 727<br />
53. (54.) Klingele-Gruppe<br />
(ohne Auslandsbeteiligungen)<br />
232,0 875<br />
54. (58.) Strepp GmbH & Co. KG 231,5 465<br />
55. (55.) Julius Glatz GmbH<br />
mit Hoffmann & Engelmann AG<br />
223,0 681<br />
56. (57.) FS-Karton GmbH<br />
gehört zur Mayr-Mellnhof-Karton-Gruppe (A)<br />
222,8 <strong>29</strong>6<br />
57. (60.) Kämmerer GmbH<br />
gehört zur Ahlstrom Paper Group GmbH<br />
220,0 520<br />
58. (62.) Fulda Holding<br />
Stabernack jr. Partner GmbH<br />
219,8 9022<br />
69. (64.) 2 H-Papier Großhandels-<br />
GmbH + Co. KG<br />
gehört zur igepa-Gruppe<br />
210,0 180<br />
60. (66.) Hans Kolb Wellpappe 206,0 865<br />
61. (73.) Graphia Hans Gundlach GmbH 200,0 900<br />
62. (89.) Schleicher & Schuell GmbH 200,0 750<br />
63. (67.) S+E Schleipen und Erkens<br />
Papierveredelung<br />
gehört mehrheitlich der G. Schürfeld + Co.,<br />
Hamburg<br />
199,8 358<br />
64. (65.) Hakle-Werke Hans Klenk GmbH & Co. 180,0 330<br />
mehrheitlich in Besitz der Attisholz<br />
Holding AG (CH)<br />
65. (68.) Friedrich Erfurt + Sohn OHG 175,0 420<br />
66. (70.) Kartonfabrik Varel GmbH & Co. KG 170,2 <strong>29</strong>8<br />
67. (38.) VG Nicolaus GmbH<br />
gehört zur Van-Genechten-Gruppe (B)<br />
165,0 740<br />
68. (112.) Zülpich Papier GmbH & Co. KG<br />
gehört zu Kappa Packaging (NL)<br />
165,0 189<br />
69. (76.) Dresden Papier AG<br />
gehört zu Mercer International (CDN)<br />
165,0 475<br />
70. (69.) Papierfabrik Adolf Jass<br />
GmbH & Co. KG<br />
163,0 241<br />
<strong>29</strong>/98 658<br />
DIE FÜHRENDEN UNTERNEHMEN DER DEUTSCHEN PAPIERWIRTSCHAFT<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
71. (71.) Delkeskamp Verpackungswerke GmbH 162,9 6<strong>29</strong><br />
72. (80.) Arjo Wiggins Deutschland GmbH<br />
gehört zur Arjo Wiggins Papiers Speciaux<br />
Holding S.N.C. (F)<br />
160,0 276<br />
73. (72.) Carl Edelmann GmbH 160,0 800<br />
74. (78.) Fripa - Papierfabrik Albert Friedrich 155,1 330<br />
75. (75.) C. D. Haupt Papier- und Pappenfabrik<br />
gehört mehrheitlich der Jefferson Smurfit<br />
Group plc (IRL)<br />
152,6 235<br />
76. (79.) Buchmann GmbH 145,0 360<br />
77. (77.) Baier & Schneider GmbH & Co.<br />
Gruppe<br />
142,0 681<br />
78. (81.) Fa. Kurt H. Schumacher KG 140,5 390<br />
79. (–) FiberMark Gessner GmbH & Co.<br />
gehört der FiberMark Inc. (USA)<br />
140,0 400<br />
80. (82.) Drewsen Spezialpapiere<br />
GmbH & Co. KG<br />
Die Drewsen Silkeborg Papierfabrik ist<br />
zu mehr als 50 % am Unternehmen beteiligt<br />
140,0 330<br />
81. (–) F + B Verpackungen GmbH<br />
inkl. Trebsen GmbH, gehört zur Frantschach<br />
Packaging AG (A)<br />
140,0 460<br />
82. (86.) Vereinigte Papierwarenfabriken GmbH 139,0 580<br />
83. (84.) Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG 138,0 185<br />
84. (74.) E. Gundlach Verpackung & Display<br />
GmbH<br />
137,0 540<br />
85. (100.) Papierfabrik Schoellershammer<br />
GmbH & Co. KG<br />
135,0 300<br />
86. (83.) Becker-Falken-Gruppe<br />
gehört zu 100 % zur Herlitz PBS AG (Berlin)<br />
133,0 375<br />
87. (93.) Reinhart Schmidt GmbH<br />
gehört zur Wolf-Bauwens-Gruppe<br />
132,3 402<br />
88. (102.) Wolf-Bauwens GmbH & Co. KG 131,5 300<br />
89. (87.) Straub-Verpackungen GmbH<br />
einschl. Efkadruck GmbH<br />
130,0 540<br />
90. (85.) Ewald Schoeller & Co. GmbH & Cie. KG 121,5 331<br />
gehört zur dostro Kunststoffwerk GmbH<br />
91. (98.) Walki Wisa GmbH 120,0 211<br />
gehört zur UPM-Kymmene Beteiligungs-GmbH<br />
92. (94.) Weidenhammer Packungen 120,0 500<br />
KG GmbH & Co.<br />
Gruppe<br />
93. (90.) Begra Papierhandelsgesellschaft 116,0 114<br />
H. Langewort GmbH&Co<br />
94. (88.) Gissler & Pass GmbH 112,1 395<br />
95. (97.) Reuther Verpackung GmbH 106,7 367<br />
Gruppe<br />
96. (96.) Korsnäs Wilhelmstal GmbH 105,9 399<br />
Papierfabriken<br />
100 % Tochter der Korsnäs AB (S)<br />
97. (95.) Fr. Schiettinger 105,0 455<br />
einschl. Wellpappe Auerswalde<br />
98. (123.) Landré GmbH 103,7 350<br />
(inkl. Format Werk)/gehört zur Herlitz PBS AG<br />
(Berlin)
DIE FÜHRENDEN UNTERNEHMEN DER DEUTSCHEN PAPIERWIRTSCHAFT<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
99. (99.) AssiDomän Herkules Verpackungswerke<br />
GmbH<br />
gehört zur AssiDomän AB (S)<br />
103,2 436<br />
100. (92.) Kübler & Niethammer<br />
Papierfabrik Kriebstein AG<br />
101,0 270<br />
101. (109.) Hummel GmbH & Co. 100,0 259<br />
102. (91.) Pechiney Scheuch GmbH + Co. KG<br />
gehört zum Pechiney-Konzern (F)<br />
100,0 215<br />
103. (110.) Mochenwangen Papier<br />
gehört zur Gebr. Lang GmbH<br />
99,9 231<br />
104. (104.) Kartonfabrik Rieger GmbH & Co. KG<br />
gehört zur W. Hamburger AG (A)<br />
97,6 181<br />
105. (103.) Wellpappenfabrik GmbH<br />
inkl. Beteiligungen ab 50 %<br />
95,9 421<br />
106. (107.) Erwin Huchtemeier GmbH & Co KG 92,0 340<br />
107. (105.) Åkerlund & Rausing Verpackung GmbH 90,0<br />
gehört zur Stora Beteiligungs GmbH<br />
300<br />
108. (101.) Brohl Wellpappe GmbH & Co. KG 88,1 386<br />
109. (108.) Feinpappenwerk Gebr. Schuster<br />
GmbH & Co. KG<br />
86,7 359<br />
110. (114.) Robert Blessing GmbH & Co. 82,0 420<br />
111. (111.) Wellpappenfabrik Kunert & Söhne<br />
GmbH & Co.<br />
82,0 190<br />
112. (119.) LMG Rotopack GmbH<br />
gehört zur First Carton Group Ltd. (GB)<br />
82,0 367<br />
113. (115.) Georg Kohl GmbH + Co 78,5 355<br />
114. (116.) Behrens GmbH & Co. KG Pack & Print<br />
Mayr-Melnhof-Packaging ist zu mehr als 50 %<br />
am Unternehmen beteiligt<br />
78,0 270<br />
115. (117.) Nestler Wellpappe GmbH 77,0 430<br />
116. (118.) Otto Ficker AG<br />
Gruppe<br />
70,7 307<br />
117. (120.) Casco Nobel GmbH<br />
gehört zu Nobel Industrier GmbH<br />
70,0 185<br />
118. (121.) Karl Knauer KG 70,0 380<br />
119. (122.) Wellpappe Ansbach Duropack Ges. mbH<br />
mehrheitlich in Besitz der Duropack Holding AG<br />
(A)<br />
70,0 232<br />
120. (124.) Reka-Kartonagen, Schröder GmbH 68,3 265<br />
121. (125.) C. P. Schmidt Verpackungs-Werk<br />
GmbH & Co. KG<br />
50-%-Beteiligung der Meyr-Melnhof-Karton-<br />
Gruppe (A)<br />
68,0 198<br />
122. (130.) Römerturm Feinstpapier<br />
Poensgen + Heyer<br />
65,0 240<br />
123. (128.) Carl Eichhorn GmbH 65,0 209<br />
124. (127.) Rössler Papier GmbH & Co. KG 64,9 324<br />
125. (1<strong>29</strong>.) Jagenberg & Söhne GmbH & Co. KG<br />
Die Ahlstrom-Gruppe ist zu mehr als 50 % am<br />
Unternehmen beteiligt (Fin)<br />
64,1 274<br />
126. (137.) CD Cartondruck GmbH 63,0 240<br />
127. (132.) Schreyer GmbH 63,0 210<br />
128. (106.) Papierfabrik Lahnstein GmbH<br />
gehört zur Sihl-Gruppe (CH)<br />
62,5 251<br />
1<strong>29</strong>. (131.) Leunisman GmbH<br />
einschl. Colorpack GmbH, Berlin<br />
61,0 258<br />
130. (133.) M. Neemann Papier- und Kunststoffverarbeitung<br />
60,0 192<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
131. (142.) Schwerdtle & Schantz GmbH 59,0 240<br />
gehört der E. Gundlach GmbH & Co KG<br />
132. (126.) Papierfabrik Lenk GmbH & Co. KG 58,4 235<br />
133. (143.) FixConcept Fix GmbH 57,0 270<br />
134. (113.) ASSIDomän Wellpappe GmbH<br />
gehört zur ASSIDomän Holding GmbH (Lübeck),<br />
die zur ASSIDomän AB (S) gehört<br />
55,0 140<br />
135. (140.) W. Euler Papierfabrik GmbH & Co. KG 55,0 169<br />
136. (138.) Heuchemer Verpackung KG 55,0 190<br />
137. (135.) Kartonagenfabrik Annweiler 53,0 170<br />
138. (134.) Wanfried-Druck Kalden GmbH 53,0 215<br />
139. (144.) dy-pack Verpackungen Gustav<br />
Dyckerhoff GmbH<br />
52,4 159<br />
140. (139.) J. C. König & Ebhardt GmbH & Co. KG<br />
einschl. Tochterfirmen<br />
52,0 <strong>29</strong>5<br />
141. (141.) Friedrich Freund GmbH 51,3 214<br />
142. (147.) Meyer + Stemmle GmbH & Co. KG 50,7 171<br />
143. (150.) Dr. Karl Höhn GmbH 50,0 300<br />
144. (156.) Landerer GmbH & Co. KG<br />
Mitglied der Copaco-Kooperation<br />
50,0 250<br />
145. (146.) Schroeder & Wagner GmbH<br />
mehrheitlich in Besitz der Rentsch Holding<br />
Berlin GmbH<br />
50,0 171<br />
146. (151.) Nord-West-Verpackung GmbH<br />
gehört zur Tenneco Packaging (USA)<br />
50,0 160<br />
147. (148.) Wäsch-Firmengruppe<br />
einschl. Kurt Kuno Wäsch KG<br />
50,0 180<br />
148. (153.) Niedermayr Papierwarenfabrik AG<br />
Mitarbeiterzahl einschl. Kugel<br />
48,8 218<br />
149. (152.) Pfleiderer Teisnach GmbH & Co. KG 48,5 180<br />
150. (145.) Derndruck GmbH 48,0 260<br />
151. (157.) August Faller KG<br />
Mitglied der Copaco-Kooperation<br />
48,0 235<br />
152. (155.) Sachsa Verpackung GmbH<br />
gehört zur Gascogne S.A. (F)<br />
47,4 167<br />
153. (158.) Kawell GmbH Verpackungstechnik 46,0 130<br />
154. (149.) Neuwieder Couvertfabrik 46,0 200<br />
155. (–) Schneverdinger Wellpappenwerk 45,8 142<br />
156. (154.) Schur Pack Germany GmbH & Co. 45,0 165<br />
157. (–) heipa technische Papiere GmbH<br />
gehört zur Cent holding ag (Flörsheim)<br />
43,0 135<br />
158. (173.) Papierfabrik Weissenstein AG 42,9 200<br />
159. (167.) Spezialpapierfabrik Oberschmitten<br />
GmbH<br />
gehört zur FINSPO Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
41,5 204<br />
160. (159.) Papierwarenfabrik Eugen Dierolf GmbH 40,2 137<br />
161. (–) Büttenpapierfabrik Gmund<br />
GmbH & Co KG 40,0 100<br />
162. (163.) Julius Schulte Söhne GmbH + Co 39,5 121<br />
163. (165.) MDV Papierveredelung GmbH<br />
gehört mehrheitlich der K + B Papertex<br />
Beteiligungs-GmbH<br />
39,0 120<br />
164. (160.) Ludwig Clemens GmbH & Co. KG 38,0 200<br />
165. (168.) Buntpapierfabrik Ludwig Bähr KG 38,0 141<br />
166. (169.) Wilhelm Jöntzen GmbH<br />
gehört zu Danapak (DK)<br />
37,0 150<br />
659 <strong>29</strong>/98
167. (164.) Tillmann Verpackungen GmbH 36,0 80<br />
168. (175.) Gebr.Grünewald GmbH & Co. KG 35,1 100<br />
169. (171.) Katz Werke GmbH<br />
100 %ige Tochtergesellschaft der Pfleiderer<br />
Bau- und Verkehrssysteme AG<br />
35,0 185<br />
170. (172.) verpackungswerk colordruck W. Mack<br />
GmbH & Co. KG<br />
35,0 140<br />
171. (170.) AWA Couvert August Wegener<br />
GmbH & Co.<br />
34,0 165<br />
172. (179.) Quack & Fischer GmbH<br />
gehört zu Kaiser`s Kaffee-Geschäft AG<br />
34,0 140<br />
173. (174.) Kramp & Comp. GmbH & Co KG 34,0 160<br />
174. (177.) C. F. Wachendorff GmbH & Co. 33,0 160<br />
<strong>29</strong>/98 662<br />
DIE FÜHRENDEN UNTERNEHMEN DER DEUTSCHEN PAPIERWIRTSCHAFT<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
PERSONALIA<br />
Göran Palmgren (55) wird<br />
ab 1. 1. 1999 zum Geschäftsführer<br />
der UPM-Kymmene (Pty)<br />
Ltd. in Südafrika. Er wird Nachfolger<br />
von Gunnar Liljequist,<br />
der zu diesem Zeitpunkt in den<br />
Ruhestand tritt. Zur Zeit ist<br />
Palmgren stellvertretender Geschäftsführer<br />
der UPM-Kymmene<br />
(Pty) Ltd. Stig Hedman (35)<br />
wird am 1. 8. 1998 neuer Geschäftsführer<br />
der Seven Seas Limited.<br />
Seine Hauptaufgabe ist<br />
der Vertrieb in Osteuropa. Der<br />
jetzige Geschäftsführer Mats<br />
Weckström wird künftig mit<br />
dem Credit-Risk-Management<br />
betraut und weiter Mitglied im<br />
Vorstand des UPM-Kymmene-<br />
Konzerns sein. Hedman ist momentan<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der UPM-Kymmene<br />
AS in Kopenhagen. Jean-Peter<br />
Wallgren (44) ist zum stellvertretenden<br />
Geschäftsführer<br />
der UPM-Kymmene AS in Kopenhagen<br />
ernannt worden. Torkel<br />
Colliander bleibt weiterhin<br />
Geschäftsführer. Wallgren ist<br />
derzeit Vertriebsleiter im Werk<br />
Kaukas. Davor war er unter anderem<br />
für den Absatz von Papier<br />
in Japan und Teheran verantwortlich.<br />
Am 1. 9. 1998 wird<br />
Martti Tissari (43) neuer Productivity<br />
Development Manager.<br />
Er wird für die Zeitungsdruckpapier-Fabriken<br />
von UPM-Kymmene<br />
in Zentraleuropa, d. h.<br />
Shotton, Grand Couronne und<br />
Stracel, wo er auch sein Büro haben<br />
wird, tätig sein. Er untersteht<br />
Jaakko Sarantola, dem<br />
Production Unit Director der Papierfabrik<br />
Stracel. Tissari ist zur<br />
Zeit bei der Fa. Valmet Paper<br />
Machinery beschäftigt.<br />
Markku Saarela (44) wird ab<br />
1. 9. l998 Vice President Information<br />
Technology der<br />
Papierdivision des finnischen<br />
UPM-Kymmene-Konzerns. Zur<br />
Zeit ist er bei IBM als Leiter für<br />
den Bereich technische Anwendungen<br />
zuständig.<br />
HANDELSREGISTER<br />
Basys Print GmbH Systeme<br />
für die Druckindustrie,<br />
19258 Boizenburg, Gülzer<br />
Str. 15. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung<br />
ist das<br />
Stammkapital auf 990 000 DM<br />
erhöht worden.<br />
Die Siebdruckerei Ute Beling<br />
GmbH, 22765 Hamburg,<br />
Friedensallee 44 A. Dirk Eggeling<br />
ist nicht mehr Geschäftsführer.<br />
Geschäftsführerin: Ute Beling.<br />
Rang Vor- Firma Umsatz in Zahl der<br />
Nr. jahr Mio. DM Mitarbeiter<br />
175. (178.) Bercker GmbH 30,0 154<br />
176. (–) Horn Verpackung <strong>29</strong>,0 47<br />
177. (–) Gebr. Knauer GmbH + Co. KG <strong>29</strong>,0 130<br />
178. (176.) Papiersackfabrik Tenax 26,5 75<br />
179. (182.) Schertler Verpackungen, M.K. Schertler 25,0 114<br />
180. (183.) F. Luce Verpackungswerk 23,8 81<br />
181. (180.) Albert Köhler GmbH & Co. KG 23,5 156<br />
182. (187.) Grünperga Spezialpapierfabrik GmbH 22,5 105<br />
183. (184.) Papierfabrik Lunzenau GmbH & Co. KG 22,0 70<br />
184. (–) Torgau-Kuvert<br />
(gehört zur Mayer-Kuvert-Gruppe)<br />
20,0 86<br />
KURZNACHRICHTEN AUS ALLER WELT<br />
DEUTSCHLAND<br />
Die ostdeutsche Papierindustrie<br />
mit ihrem traditionellen<br />
Schwerpunkt in Sachsen<br />
hat zum Jahresbeginn ein<br />
neues Stipendium für Papiertechnikstudenten<br />
der<br />
TU Dresden gestiftet, das gemeinsam<br />
vom Arbeitgeberverband<br />
der ostdeutschen Papierindustrie<br />
e.V. (AGOP), Berlin, und<br />
dem Verband Ostdeutscher<br />
Papierfabriken e.V. (VOP), Heidenau,<br />
jährlich vergeben wird.<br />
Die ostdeutschen Papierfabriken<br />
fördern damit das Universitätsstudium<br />
„Papiertechnik“ an der<br />
Technischen Universität Dresden.<br />
Der Student Patrick<br />
Schindler wurde Ende Mai von<br />
den Vorsitzenden der Verbände<br />
VOP und AGOP mit dem ersten<br />
Stipendium in Höhe von monatlich<br />
500 DM während der Anfertigung<br />
seiner Diplomarbeit<br />
ausgezeichnet. Patrick Schindler<br />
steht – als Vorsitzender des Aktivitas<br />
des Akademischen Papieringenieurvereins<br />
an der TU<br />
Dresden – kurz vor dem Abschluß<br />
seines Studiums.<br />
In den kommenden Monaten<br />
will die Zanders Feinpapiere<br />
AG die Papierproduktion<br />
reduzieren. „Wegen<br />
der verringerten Nachfrage<br />
aus Übersee, besonders Asien,<br />
und der dadurch verschärften<br />
Überkapazitäten in den Märkten<br />
für Selbstdurchschreibeund<br />
Bilderdruckpapiere haben<br />
sich die Lagerbestände erhöht.<br />
Zanders erwidert mit erhöhter<br />
Flexibilität auf diese Herausforderung,“<br />
begründete der designierte<br />
Vorstandsvorsitzende<br />
Paul Herbert die Produktionseinschränkung<br />
bei „Zanders<br />
autocopy“ und „Zanders Mega“.<br />
Heute kann Zanders aufgrund<br />
der mit dem Gesamtbetriebsrat<br />
vereinbarten Maßnahmen<br />
zur langfristigen<br />
Standortsicherung wesentlich<br />
flexibler auf diese Marktsituation<br />
reagieren.<br />
RUSSLAND<br />
Die gegenwärtig in den Ländern<br />
der GUS vorhandenen<br />
Kapazitäten für die Produktion<br />
von Schul- und Schreibheften<br />
in einer Größenordnung<br />
von etwa 2,7 Milliarden Stück<br />
pro Jahr (davon in Rußland ca.<br />
75%) sind ungenügend ausgelastet.<br />
Die Absatzzahlen der<br />
letzten Jahre lagen zumeist bei<br />
rd. 1,5 Milliarden Stück und eine<br />
Steigerung für 1998 ist gegenwärtig<br />
nicht erkennbar.
Schneidersöhne will<br />
auch im Osten wachsen<br />
Der Schneidersöhne-Konzern (Ettlingen)<br />
konnte 1997 seinen Umsatz um ca. 100 Mio.<br />
DM auf 1,3 Mrd. DM steigern und vertrieb<br />
dabei 600 000 t Papier. Noch nicht berücksichtigt<br />
sind dabei die 200 Mio. DM Umsatz<br />
Auf der Pressekonferenz von Schneidersöhne (von links) Rainer Kurz, Rudolf Döring,<br />
Rainer Köster, Michael T. Mältzer.<br />
der Schweizer Fa. Sihl + Eika, die Schneidersöhne<br />
in diesem Jahr für ca. 50 Mio. DM erwarb.<br />
Hauptschwerpunkt der Geschäftstätigkeit<br />
ist nach wie vor der klassische Papiergroßhandel<br />
(Schneidersöhne Papier) mit<br />
einem Umsatzvolumen von 868 Mio. DM<br />
(+7,5%). Daneben spielt mittlerweile die<br />
Schneidersöhne Business Paper GmbH & Co.<br />
mit 193 Mio. DM (+ 9%) eine immer bedeutsamere<br />
Rolle. Einen unveränderten Umsatz<br />
von 28 Mio. DM erzielte die Schneidersöhne<br />
Kuvert. Dabei produzierte dieses Unternehmen<br />
circa eine Milliarde Briefhüllen und Versandtaschen.<br />
Über den Gewinn machte<br />
Schneidersöhne wie immer keine Angaben,<br />
jedoch lag die Umsatzrendite nach Steuern<br />
zwischen 1 und knapp 2% und der Gewinn<br />
damit in einer Größenordnung von 13 und<br />
25 Mio. DM. Das von der Schneidersöhne-Geschäftsführung<br />
bereits in der vergangenen<br />
Zeit aufgestellte langfristige Ziel einer Umsatzrendite<br />
von wenigstens 2% konnte auch<br />
in diesem Jahr noch nicht erreicht werden.<br />
Schneidersöhne-Geschäftsführer Rainer<br />
Köster machte deutlich, wie fragmentiert die<br />
Druckindustrie nach wie vor ist. Von den<br />
13 900 Druckereien in Deutschland haben<br />
mehr als 75% 19 oder weniger Mitarbeiter.<br />
Insofern bearbeitet der Papiergroßhandel die<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Druckereien „in der Fläche“. Dementsprechend<br />
liegt der Durchschnittsauftrag bei<br />
Schneidersöhne bei ca. 140 kg.<br />
Mittlerweile nutzt Schneidersöhne den<br />
elektronischen Datenaustausch (EDIPAP)<br />
für die Übermittlung<br />
von Aufträgen,<br />
Bestellungen, Bestätigungen<br />
und<br />
Rechnungen zwischen<br />
sich und seinenHauptlieferanten.<br />
Auch Kunden<br />
können auf die<br />
Datenverarbeitungssysteme<br />
von<br />
Schneidersöhne zugreifen<br />
und Aufträge<br />
online plazieren.<br />
Auffällig bei der<br />
Betrachtung der Entwicklung im vergangenen<br />
Jahr war, daß die Kundenkredite um 30<br />
Mio. DM stiegen. Dabei mußten Einzelwerberichtigungen<br />
von 1,5 Mio. DM vorgenom-<br />
men werden. Die hohe Steigerungsrate bei den<br />
Krediten lag wohl auch daran, daß das Unternehmen<br />
zum Ende des Jahres besonders viel<br />
auslieferte. Die angespannte wirtschaftliche<br />
Situation bei den Druckereien wirkt sich bei<br />
Schneidersöhne wie bei vielen anderen so aus,<br />
daß die Höhe der Einzelwertberichtigungen in<br />
den letzten Jahren anstieg.<br />
Ausblick<br />
Nach dem Kauf der Schweizer Sihl + Eika<br />
und nachdem in den letzten zwei Jahren<br />
Tochterunternehmen in Prag, Budapest und<br />
Kaunas (Litauen) gegründet wurden, möchte<br />
Schneidersöhne in Zukunft vor allem in Ostländern<br />
wachsen, aber auch günstige Gelegenheiten<br />
zum Kauf interessanter Betriebe,<br />
etwa in England, Frankreich oder anderen<br />
EU-Ländern, werde man sehr genau prüfen,<br />
so Schneidersöhne-Geschäftsführer Rainer<br />
Kurz. Insgesamt waren die Preise im bisherigen<br />
Jahresverlauf stabil bis leicht steigend<br />
und die Absatzentwicklung gut. Die Gewinnsituation<br />
hat sich nach Angaben des Unternehmens<br />
im Vergleich zum Vorjahr nicht entscheidend<br />
verändert. Insoweit bleibt abzuwarten,<br />
ob das Unternehmen Ende 1998<br />
die anvisierten 2% Umsatzrendite erzielen<br />
wird. ����<br />
HPV-Jahrestagung 1998:<br />
Papierverarbeiter mit<br />
Umsatzrückgang<br />
Die papier- und pappeverarbeitende Industrie<br />
in Deutschland setzte 1997 24,5 Mrd.<br />
DM um und mußte damit einen Rückgang<br />
von 6,3% gegenüber 1996 hinnehmen. Schon<br />
im Jahr 1996 hatte die Branche rückläufige<br />
Umsätze von 4,3% zu verkraften, und auch in<br />
den laufenden ersten drei Monaten wird eine<br />
erneute Verringerung um 1,8% gemeldet.<br />
Parallel hierzu sank die Zahl der Beschäftigten<br />
von 96 928 (1996) auf 94 347 (1997) und<br />
in den ersten drei Monaten des laufenden<br />
Jahres weiter auf 92 726. Dies geschah er-<br />
staunlicherweise vor dem Hintergrund steigender<br />
Kapazitätsauslastungen, die von 85%<br />
im Jahresdurchschnitt (1996) auf 89,1% im<br />
laufenden Jahr stiegen. Diese und weitere<br />
wichtige Kennziffern wurden auf der in diesem<br />
Jahr in München stattgefundenen Jahrestagung<br />
des Hauptverbandes der Papier,<br />
Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie<br />
(HPV) präsentiert. Bei einer stabilen<br />
Produktionsmenge von 8 Mio. t (wie 1996)<br />
machten der Branche vor allem Preisrückgänge<br />
von 3,1% im Jahr 1996 und 1,7% im<br />
663 <strong>29</strong>/98
<strong>29</strong>/98 664<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Die Preisseite<br />
Die apr veröffentlicht regelmäßig eine Seite mit wichtigen Rohstoff- und Papierpreisen aus der Branche. Dies geschieht zum<br />
Teil in Zusammenarbeit mit der Papierbörse Schaffrath (Aachen). Für die abgedruckten Preise übernehmen wir keine Gewähr. Bedenken<br />
Sie, daß Preise entscheidend von dem Einkaufsvolumen pro Jahr abhängen. Bei den hier aufgeführten Preisen handelt es sich um<br />
Durchschnittswerte auf der Grundlage von vergleichbaren Erstqualitäten, die vom Feinpapier-Großhandel ab Lager bezogen werden.<br />
Streckengeschäfte bleiben unberücksichtigt. Wir weisen darauf hin, daß traditionell von Norden nach Süden in Deutschland bei vielen<br />
der angegebenen Papiersorten ein Preisgefälle von 10 bis 15% besteht.<br />
Spezielle Tendenz:<br />
Im Bereich der Streckengeschäfte für holzfrei gestrichene Papiere ist ein deutliches<br />
Bemühen die Preise anzuheben festzustellen. Allgemein wird erwartet, daß nach der urlaubsbedingten<br />
Marktberuhigung die Lagerpreise des Großhandels zum September/Oktober<br />
hin ansteigen werden. Im Gespräch ist eine Preissteigerung zwischen 10 und<br />
20 DM pro 100 kg.<br />
Juli 1998 Mai 1998 Juli 1997<br />
Preise in DM Preise in DM Preise in DM<br />
Gestrichene Papiere (alle Preise pro 100 kg)<br />
Holzfrei Bilderdruck 100 – 200 g/m 2<br />
voll gestrichen glänzend/matt 210,– 210,– 205,–<br />
einfach gestrichen glänzend/matt 205,– 205,– 200,–<br />
Holzhaltig Bilderdruck (100– 200 g/m 2 ) 218,– 218,– 205,–<br />
Spezial gestrichene Papiere (z. B. Ikonofix) 100 – 200 g/m 2 315,– 315,– <strong>29</strong>0,–<br />
Einseitig gußgestrichener Karton (z. B. Chromolux) 180 – 400 g/m 2 510,– 510,– 480,–<br />
Offsetpapiere<br />
Holzfrei weiß Offsetpapier 90 – 200 g/m 2 (pro 100 kg) 195,– 195,– 180,–<br />
Holzfrei weiß Offsetpapier 80 g/m 2 (pro 100 kg) 185,– 185,– 165,–<br />
Kopierpapier weiß 80 g/m 2 (1000 Blatt) 8,50 8,50 7,30<br />
Preprint-Papier 80 – 160 g/m 2 (pro 100 kg) 230,– 230,– 220,–<br />
Recycling-Offsetpapier 80 – 200 g/m 2 203,– 203,– 178,–<br />
Holzfreie farbige Offsetpapiere 80 – 200 g/m 2 345,– 345,– 325,–<br />
Selbstdurchschreibepapiere<br />
Selbstdurchschreibepapiere weiß 60 g/m 2 (Preis in 1000 Bogen 43 x 61 cm)<br />
Oberblatt 85,30 94,80 86,–<br />
Mittelblatt 103,20 114,65 104,–<br />
Schlußblatt 58,55 65,05 59,–<br />
Selbstdurchschreibepapiere farbig 60 g/m 2 (Preis in 1000 Bogen 43 x 61 cm)<br />
Oberblatt 89,30 99,20 90,–<br />
Mittelblatt 108,15 120,15 109,–<br />
Schlußblatt 61,50 68,35 62,–<br />
Wellpappenrohpapiere frei Haus<br />
skand. Kraftliner (ab 175 g) pro t in DM 1000,– 920,– 850,–<br />
Fluting pro t in DM (frei Haus) 710,– 700,– 730,–<br />
Testliner II (140 g) pro t in DM (frei Haus) 610,– 580,– 580,–<br />
AP-Wellenstoff pro t (frei Haus) 540,– 510,– 510,–<br />
Duplex GD II (Preis in 100 kg) 150,– 150,– 134,–<br />
Zellstoff (Preis pro metrischer Tonne CIF) NS BK<br />
(aus Skandinavien oder Kanada) (in US-$) 560,– 550,– 575,–<br />
Altpapiere (frei Fabrik)<br />
Gemischte Altpapiere (B12) 100 kg 3,– – 1,– 2,–<br />
Kaufhausaltpapiere (B19) 100 kg 7,– 4,50 6,–<br />
Deinkingaltpapiere (D 39) 100 kg 8,– 7,– 9,–
Jahr 1997 zu schaffen. Auch eine in anderen<br />
Branchen durchaus vorhandene boomende<br />
Exportwirtschaft gab es bei den Papierverarbeitern<br />
nicht. So waren die Ausfuhren mit<br />
7,2% auf 6,1 Mrd. DM rückläufig. Die Einfuhren<br />
hingegen stiegen fast im gleichen Prozentsatz<br />
auf 3,8 Mrd. DM.<br />
Durch die nach langem hin und her Ende<br />
Mai endlich im Bundesrat verabschiedete<br />
Verpackungsverordnung ergibt sich für die<br />
meisten Papierverarbeiter keine wesentliche<br />
Änderung. Dies machte Thomas Pfeiffer vom<br />
HPV deutlich. Bei Transportverpackungen<br />
gibt es nach wie vor keine Holschuld, eine<br />
Tatsache, für die sich der HPV einsetzt. Verbundverpackungen<br />
können nach der neuen<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Dr. Kaus Grefermann<br />
(links) vom ifo-Institut<br />
für Wirtschaftsforschung<br />
und Dr. Dieter Hundt,<br />
Präsident der Bundesvereinigung<br />
der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände.<br />
Verordnung grundsätzlich mit der Hauptmaterialkomponente,<br />
die meist Papier ist, verwertet<br />
werden. Für diese Verpackungshersteller<br />
stellt die Novellierung einen Vorteil<br />
dar. Anders gelagert sind die Verhältnisse bei<br />
den Herstellern von Serviceverpackungen.<br />
Für diese gilt zwar wie bei anderen Verpackungen<br />
eine grundsätzliche Pflicht zur<br />
Rücknahme, allerdings gibt es Sonderregelungen.<br />
So sind die Ladengeschäfte des Lebensmittelhandwerks<br />
von der Dokumentations-<br />
und Nachweispflicht über die Erfüllung<br />
der Rücknahme und Verwertung von<br />
Verpackungen befreit (z. B. Bäckereien und<br />
Metzgereien). Gleiches gilt für Vertreiber mit<br />
einer Verkaufsfläche von weniger als 200 m 2 .<br />
Den Nachweis der Rücknahme und Verwertung<br />
soll in diesem Fall der Hersteller erbringen,<br />
wobei derzeit noch unklar ist, wie<br />
dies geschehen soll (vgl. hierzu die Meldung<br />
des Industrieverbandes Papier- und Plastikverpackungen<br />
in apr Nr. 26, Seite 592).<br />
Bis Oktober 1999 sollen die Hersteller von<br />
Serviceverpackungen Vorschläge unterbreiten,<br />
wie sie dieses Problem zu lösen gedenken.<br />
Nicht geklärt ist derzeit insbesondere<br />
die Frage, wie die deutschen Hersteller vor<br />
Importwaren geschützt werden können. Bei<br />
Bäckertüten z. B. würde die „Grüne-Punkt“-<br />
Gebühr dem Wert der eigentlichen Verpackung<br />
entsprechen oder diesen sogar übersteigen.<br />
Die Zukunft der papierverarbeitenden<br />
Industrie<br />
Im Rahmen der Sitzung des Wirtschaftspolitischen<br />
Hauptausschusses des HPV hielt<br />
Dr. Klaus Grefermann vom ifo-Institut für<br />
Wirtschaftsforschung in München einen Vortrag<br />
mit dem Titel „Die PPV-Industrie an der<br />
Schwelle zum 21. Jahrhundert“. Nach seinen<br />
Worten wird die papier- und pappeverarbei-<br />
665 <strong>29</strong>/98
tende Industrie mehr und mehr von den Entscheidungen<br />
der Zulieferer (Papier- und Pappeerzeuger<br />
auf der einen Seite) und den Abnehmern<br />
mit der wesentlichen Gruppe der<br />
Nahrungs- und Genußmittelindustrie getroffen.<br />
In beiden Branchen sind starke Konzentrationstendenzen<br />
auszumachen. Gerade bei<br />
Nahrungs- und Genußmitteln ist die Nachfrage<br />
in Europa weitgehend gesättigt. Erschwerend<br />
kommt hierbei hinzu, daß bei der<br />
wesentlichen Abnehmergruppe der Nahrungs-<br />
und Genußmittelindustrie, nämlich<br />
dem Lebensmittel-Einzelhandel, ein starker<br />
Verdrängungswettbewerb und ein hohes<br />
Maß an Konzentration herrscht. Entsprechend<br />
dieser Entwicklung wird sich auch innerhalb<br />
der Verpackungsindustrie mehr und<br />
mehr ein europaweiter Einkauf durchsetzen,<br />
in manchen Fällen müsse sogar davon ausgegangen<br />
werden, daß Konzerne ihre Beschaffungsaktivitäten<br />
ähnlich wie die Automobilindustrie<br />
weltweit organisieren. Ein<br />
Anbieter könne vor diesem Hintergrund am<br />
ehesten dann im Wettbewerb bleiben, wenn<br />
es ihm gelänge, nicht nur Produkte, sondern<br />
ganze Problemlösungen anzubieten. Bei Verpackungen<br />
könne dies z. B. bedeuten, daß er<br />
Teile oder die komplette Logistik für seinen<br />
Kunden übernehme.<br />
Grefermann machte auch deutlich, daß<br />
sich die großen Papierverarbeiter einerseits<br />
stärker auf ihre Kunden konzentrieren und<br />
andererseits in wachstumsstärkere Regionen<br />
der Welt investieren. Habe es z. B. in<br />
Schweden vor 30 Jahren noch 50 Unternehmen<br />
der zellstoff- und papiererzeugenden Industrie<br />
gegeben, so liege die Zahl heute bei<br />
acht. Um am Markt zu bestehen, müßten die<br />
Unternehmen Jahr für Jahr kräftig (die finnische<br />
Unternehmensberatung Jaakko Pöy-<br />
<strong>29</strong>/98 666<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Bei der Sitzung des Wirtschaftspolitischen Hauptausschusses (von links): Lothar Jacobmeyer,<br />
Thomas Pfeiffer, Jürgen Theis, Jürgen Pollnow.<br />
ry spricht von 10% des Umsatzes) investieren.<br />
Bei einem durchschnittlichen Materialkostenanteil<br />
von 43% und durchschnittlich 26%<br />
Personalkosten sei die papierverarbeitende<br />
Industrie außerdem besonders anfällig gegenüber<br />
Preisschwankungen wichtiger Rohstoffe<br />
wie z. B. Testliner, Kraftliner, Altpapier<br />
und indirekt Zellstoff. Bisher ist es der Branche<br />
nicht gelungen, dies machte Grefermann<br />
auch an einem Chart deutlich, den starken<br />
Preisschwankungen des Zellstoffs auch nur<br />
annähernd zu folgen.<br />
Thema Euro<br />
Zum Thema Euro erläuterte Grefermann,<br />
daß die Auswirkungen der neuen einheitlichen<br />
Währung von Papierverarbeitern vielfach<br />
unterschätzt würden. Letztlich werde<br />
die neue Währung die Preistransparenz erhöhen,<br />
und über das Internet werde es noch<br />
leichter, Preisvergleiche durchzuführen.<br />
Auch die Umsatzrendite in der Papierverarbeitung<br />
gibt wenig Anlaß zur Freude, lag sie<br />
doch nach der Analyse von Grefermann im<br />
gesamten verarbeitenden Gewerbe im Jahr<br />
1997 bei 4%, während sie bei der Papierverarbeitung<br />
lediglich 1% betrug.<br />
Der Referent beleuchtete in seinem Vortrag<br />
auch eingehend die sich neu ergebende<br />
Situation in Südostasien. Mittlerweile hätten<br />
dort alleine die drei großen Firmen Asia Pulp<br />
and Paper, <strong>APR</strong>IL und Advance Agro ihre Investitionspläne<br />
von 13 Mrd. US-$ auf 8 Mrd.<br />
US-$ in den nächsten Jahren gekürzt. Mit der<br />
Abwertung der dortigen Währungen werde<br />
es für die Firmen leichter, in die europäischen<br />
Märkte zu exportieren, und bereits im lau-<br />
fenden Jahr seien Spot Lots an Papier und<br />
Zellstoff in Europa aufgetaucht. Insgesamt<br />
zeigte sich Grefermann davon überzeugt, daß<br />
die Krise in Asien mittelfristig überwunden<br />
werden könne, und es der Region gelinge, an<br />
ihr hohes Wachstum anzuknüpfen.<br />
Globalisierung als<br />
Chance<br />
Der Vorsitzende des HPV-Außenhandelsausschusses,<br />
Dieter Waldbüßer, hielt auf<br />
der Sitzung des Wirtschaftspolitischen<br />
Hauptausschusses einen Vortrag zum Thema<br />
„Globalisierung – Chancen für den Mittelstand“.<br />
Er machte deutlich, daß die Bundesrepublik<br />
mit 512 Mrd. US-$ Exporten nach<br />
wie vor Vizeweltmeister nach den USA in diesem<br />
Bereich ist. Allerdings gehen lediglich<br />
5% dieser Exporte nach Japan, Singapur,<br />
Hongkong und die Philippinen und noch weniger<br />
nach Indonesien. Die Hauptexportpartner<br />
liegen mit 57% in der Europäischen<br />
Union, danach folgt der Rest Europas (16%)<br />
und Amerika mit 11%. Waldbüßer machte<br />
darauf aufmerksam, daß alleine in Indonesien<br />
200 Millionen Verbraucher lebten, und<br />
hier unter Zuhilfenahme geeigneter Exporteure<br />
oder Handelsbetriebe große Potentiale<br />
lägen. Er forderte die papierverarbeitenden<br />
Unternehmen auf, darüber nachzudenken,<br />
wie sie diese Chancen nutzen können.<br />
Zukunft der Arbeit<br />
Den Hauptvortrag im Rahmen der ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung des HPV hielt<br />
Dr. Dieter Hundt, Präsident des Bundes-<br />
Bei der HPV-Mitgliederversammlung (von links): HPV-Präsident Lutz Boeder, Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Horst Kohl, Senator Wolfgang C.O. Kurz, Jochen Wiese.
Dieter Waldbüßer, der Vorsitzende des HPV-Außenhandelsausschusses.<br />
verbandes Deutscher Arbeitgeberverbände<br />
(BDA), zum Thema „Zukunft der Arbeit – Verantwortung<br />
der Arbeitgeberverbände“.<br />
„Zukunft hat, wer sie sich nicht selbst verbaut“,<br />
dies war eine der ersten Bemerkungen<br />
von Hundt. Auch Politiker müßten erkennen,<br />
daß letztlich alle nationalen, politischen Entscheidungen<br />
auch eine Bedeutung für den<br />
Weltmarkt hätten. Einher mit einer permanenten<br />
Revolution in der Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie gehe die Tatsache,<br />
daß der klassische Fließbandarbeiter<br />
nicht mehr existiere. Die Arbeit werde zunehmend<br />
dezentraler, selbständiger und mit<br />
stärkerer Unternehmerverantwortung organisiert.<br />
In Zukunft würden Subsidiarität und<br />
Wettbewerb als Entdeckungsverfahren eine<br />
wesentlich größere Bedeutung haben. Die<br />
Arbeitgeberverbände müßten sich dieser<br />
Entwicklung anpassen, und die Flächentarifverträge<br />
müßten vor diesem Hintergrund gesehen<br />
werden. Zukunftsweisende Rezepte<br />
seien dabei mehr Flexibilität und Differenzierung<br />
in Form von Öffnungsklauseln und<br />
Korridoren aller Art. Der Flächentarifvertrag<br />
habe keine apodiktische Wirkung mehr.<br />
Den Arbeitgeberverbänden komme auch<br />
mehr und mehr eine integrierte, individuelle<br />
Beratung einzelner Unternehmen zu.<br />
Hundt erteilte allen Versuchen, die Arbeitszeit<br />
weiter zu reduzieren, eine klare Absage.<br />
Dies sei das falsche Signal.Vielmehr gehe<br />
es darum, auch den Mitgliedsunternehmen<br />
in Verbänden zu verdeutlichen, wie<br />
sie die schon bestehende Flexibilisierung<br />
in Manteltarifverträgen nutzen könnten.<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Hundt zeigte sich überzeugt, daß das Vertrauen<br />
in den Markt neue Arbeitsplätze<br />
schaffen werde, und es darum gehe, Sicherheit<br />
und Ordnung mit Elastizität und Freiheit<br />
zu verbinden. „Wer nicht entlassen darf,<br />
wird auch nicht so schnell einstellen“, so der<br />
BDA-Präsident. Es gehe darum, mit den<br />
Marktkräften und nicht gegen sie zu arbeiten.<br />
In einer Art Tour de raison kritisierte<br />
Hundt danach wesentliche Fehlentwicklungen<br />
in unserem Steuersystem (Thema Blokkadepolitik),<br />
im Rentensystem, in der Gesundheitsversorgung<br />
und bei den Krankenversicherungen.<br />
Dabei glaube er persönlich<br />
nicht an ein großes, medienwirksames Bündnis<br />
für Arbeit, sondern eher an viele kleine,<br />
auf Betriebsebene abgeschlossene Bündnisse<br />
für Arbeit, und ihnen gehöre die Zukunft.<br />
Im Rahmen der HPV-Mitgliederversammlung<br />
wurde Präsident Lutz Boeder in seinem<br />
Amt bestätigt. Neu ins Präsidium gewählt<br />
wurde Richard Kögler (Wellpappe Ansbach),<br />
der außerdem stellvertretender Vorsitzender<br />
des Wirtschaftspolitischen Hauptausschusses<br />
wurde und der die Nachfolge von Lothar<br />
Jacobmeyer (Stone ECA) antrat. Jacobmeyer<br />
übernahm vor kurzem das Amt des FEFCO-<br />
Präsidenten. Die übrigen Präsidiumsmitglieder<br />
wurden wiedergewählt. ����<br />
VskE-Frühjahrstagung<br />
mit Rekordbeteiligung<br />
Die Situation auf dem Markt der selbstklebenden<br />
Etiketten war 1997 und auch in<br />
den ersten Monaten des laufenden Jahres<br />
umsatzmäßig durchaus befriedigend. Der<br />
Verlauf entsprach etwa demjenigen der gesamten<br />
papierverarbeitenden Industrie. Verschiedene<br />
Faktoren wie Verdrängungswettbewerb<br />
oder Firmenkonzentrationen ließen<br />
indessen häufig eine angemessene Preisbildung<br />
nicht zu. Dies war – nähere Daten wurden<br />
nicht genannt – am Rande der<br />
Frühjahrstagung des Verbandes der Hersteller<br />
selbstklebender Etiketten e. V. (VskE) zu<br />
hören, die Mitte Mai 1998 in Wuppertal stattfand.<br />
Der 1981 gegründete VskE ist einer von 21<br />
Fachverbänden im Hauptverband der papier-,<br />
pappe- und folienverarbeitenden Industrie<br />
(HPV). Seine Mitglieder vertreten heute über<br />
80% des Marktpotentials. Dazu kommen fördernde<br />
Mitglieder aus dem Kreis der Lieferindustrie.<br />
Der neugewählte Vorstand<br />
des VskE (v. l.)<br />
Gunther Schiller, Anke<br />
Hoefer, Andreas Schlegel,<br />
Helmut Schreiner und<br />
Kurt Ungerath.<br />
667 <strong>29</strong>/98
Der erste Vorsitzende, Helmut Schreiner,<br />
konnte ca. 150 Teilnehmer (Rekordbeteiligung)<br />
begrüßen. Nach Erledigung der Regularien<br />
schritt die Mitgliederversammlung<br />
zur fälligen Neuwahl des Vorstandes und der<br />
Beisitzer. Von den anwesenden und stimmberechtigten<br />
36 ordentlichen Mitgliedsfirmen<br />
wurden gewählt: erster Vorsitzender<br />
Helmut Schreiner (Schreiner Etiketten,<br />
Oberschleißheim), zweite Vorsitzende Anke<br />
Hoefer (Top Label, Alfeld), Schatzmeister<br />
Gunther Schiller (Etiket Schiller, Schorndorf),<br />
erster Beisitzer Andreas Schlegel<br />
(Zweckform, Holzkirchen), zweiter Beisitzer<br />
Kurt Ungerath (Beiersdorf, Hamburg).<br />
Die Vortragsreihe der Verbandstagung<br />
eröffnete Dr. Rainer Mangold vom Oeserwerk,<br />
Göppingen, mit seinen Ausführungen<br />
über den „Heißprägedruck und seine Möglichkeiten“.<br />
Neben den Kunststoffverarbeitern<br />
sind es vor allem die Druckereien, die Papier-<br />
und Kartonverarbeiter und die Verpackungshersteller,<br />
die den Prägefoliendruck<br />
als sehr effektives und wirtschaftliches Verfahren<br />
pflegen. Zu der starken Expansion der<br />
letzten Jahre habe Oeserwerk – „der erste<br />
Prägefolienhersteller überhaupt“ – immer<br />
wieder entscheidende Impulse beigesteuert,<br />
sagte Dr. Mangold. So bestimmen innovative<br />
Ideen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts,<br />
als Ernst Oeser erstmals ein deutsches Patent<br />
auf die „Herstellung farbiger Tiefprägungen<br />
unter Verwendung farbiger Folien“<br />
erlangte, die Produkte des Oeserwerks.<br />
Längst geht die Entwicklung über Rollenprägefolien<br />
aller Arten und Typen hinaus.<br />
Prägewerkzeuge mit Oberflächenstruktur<br />
bereichern die visuelle Vielfalt, Prägezu-<br />
<strong>29</strong>/98 668<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Zum Vortrag „Fit fürs Management – Vitalcoaching“; so<br />
werden die Bauchmuskeln gestärkt.<br />
behör und Hilfsmittel tragen dazu bei, das<br />
Verfahren immer sicherer und wirtschaftlicher<br />
zu machen.<br />
Beim Einsatz von Prägefolien entstehen<br />
nach den Worten des Referenten keinerlei<br />
schädliche Emissionen und auch die Erzeugnisse<br />
werden durch Prägefoliendruck in keiner<br />
Weise belastet. Insbesondere Druckprodukte<br />
und Verpackungen aus Papier und<br />
Karton bleiben auch nach der Veredelung<br />
durch Prägefoliendruck recyclierbar und unbedenklich<br />
bei der Entsorgung, zumal für diesen<br />
Bereich in allen Farbstellungen schwermetallfreie<br />
Pigmentierungen verfügbar sind.<br />
Im Laufe von zwei Jahrzehnten hat sich<br />
der Prägefoliendruck von einem einst seltenen<br />
zu einem zwischenzeitlich unentbehrlichen<br />
Druckverfahren entwickelt. Weit über<br />
Gold- und Silberglanz hinaus, auch mit seinen<br />
bunten und unbunten Hochglanz- und<br />
Seidenglanzeffekten sowie den faszinierenden<br />
Effekten der Hologramm- und Diffraktionstechnik,<br />
bietet der Prägefoliendruck<br />
eine unbegrenzte Vielfalt an Einsatz- und<br />
Wirkungsmöglichkeiten, wie Dr. Mangold an<br />
vielen Beispielen zeigen konnte.<br />
„Fit für Management –<br />
Vitalcoaching“<br />
In unserem Computerzeitalter werden immer<br />
mehr Menschen bewegungskrank – allein<br />
30% des Krankenstandes beruhen auf<br />
Rückenbeschwerden. Und immer noch werden<br />
die meisten Suizide mit Messer und Gabel<br />
begangen.<br />
Für streßgeplagte Bewegungsmuffel und<br />
Ernährungssünder hatte das E•S•G-Team<br />
aus Essen in einem Kurzseminar unter dem<br />
oben genannten Titel einige Rezepte und Tips<br />
für Gesundheit und Fitneß zu bieten. E•S•G<br />
Links Adolf Körschges<br />
(3M), rechts Dr. Renke<br />
Wilken (PTS).<br />
(Ernährung•Sport•Gesundheit) trainieren<br />
seit 1988 Führungskräfte für mehr Fitneß im<br />
Job, beraten Unternehmen generell in Fragen<br />
der aktiven Gesundheitskommunikation<br />
und entwickeln gemeinsam mit ihren Partnern<br />
entsprechende Aktivitäten.<br />
Das Duo Paul Wagner, zuständig für den<br />
Bereich Gesundheits- und Fitneßtraining,<br />
und seine Partnerin Ursula Girreßer, Spezialistin<br />
für Ernährungscoaching von Spitzensportlern<br />
und Führungskräften der Industrie,<br />
demonstrierten recht temperamentvoll, was<br />
man zu tun und zu lassen hat, um gesund und<br />
leistungsfähig zu bleiben: Richtig dosierter<br />
Ausdauersport, gleichgültig ob Jogging, Walking,<br />
Tennis oder Radfahren, ist ein ideales<br />
Mittel, um in jedem Lebensalter Fitneß aufzubauen<br />
und zu erhalten. Regelmäßig betriebener<br />
Ausdauersport reduziert die Rate koronarer<br />
Herzerkrankungen um ca. 64%. Vor allem<br />
beruflich besonders beanspruchte<br />
Führungskräfte profitieren von einem modernen<br />
ganzheitlichen Gesundheitstraining.<br />
Gelehrt wurde, wie durch mehr Vitalstoffe<br />
im Speisenplan die körperliche und<br />
geistige Leistung gesteigert, neue Energiepotentiale<br />
geschaffen und das Immunsystem<br />
gestärkt werden kann – und dies ohne<br />
Genußverzicht. „Nährstoffe in der richtigen<br />
Dosierung sind natürliches Doping für alle<br />
Kopfarbeiter.“<br />
„Innovationsmanagement“<br />
Über das bei der Fa. 3M eingeführte Innovationsmanagementsystem<br />
berichtete<br />
sehr anschaulich Adolf Körschges, der, jetzt<br />
im Ruhestand lebend, die letzten zehn Jahre<br />
bei 3M in diesem Bereich verantwortlich<br />
tätig war.
Der global operierende Mischkonzern<br />
(„Tausendfüßler“) liefert eine Vielzahl von innovativen<br />
Produkten an verschiedene Märkte.<br />
Davon seien 50 bis 60% jünger als zehn<br />
Jahre, und 30% der verkauften Produkte habe<br />
man erst in den letzten vier Jahren entwickelt.<br />
Hier einige Regeln über das, was man bei<br />
3M unter Innovationsmanagement – von der<br />
Idee bis zur Kreation – versteht: Innovation<br />
ist nicht nur eine Frage der Investition.<br />
Außer dem Geld, das zur Schaffung neuer<br />
Produkte und Technologien notwendig ist, bedarf<br />
es auch einer Unternehmenskultur mit<br />
neuen Vorgehensweisen, Mut zum Risiko und<br />
ein innovatives Klima.<br />
Das wichtigste Prinzip ist die Förderung<br />
von Unternehmertum und das Beharren<br />
auf Freiheit am Arbeitsplatz, um innovative<br />
Ideen verfolgen zu können. Dazu gehört<br />
das Delegieren von Verantwortung und<br />
Kompetenzen. Niemals soll ein Mitarbeiter<br />
für einen Fehler bestraft werden,<br />
der aus ehrlichen Bemühungen resultiert.<br />
Man gebe ihm eine Aufgabe und die<br />
Freiheit, sie auf seine Weise zu erledigen.<br />
Innovatoren sollen gefördert und zur Risikobereitschaft<br />
ermutigt werden. Anerkennung<br />
und Lob aussprechen und Arbeitsplatz<br />
sichern. Es sind die Menschen, die Leistung<br />
bringen.<br />
In bereichsübergreifender Zusammenarbeit<br />
sollen Funktionsziele aufeinander abgestimmt<br />
und multifunktionale Teams gebildet<br />
werden. Es gibt zu viele „Oberbedenkensträger“<br />
(wir haben es doch immer so gemacht).<br />
Was heute neu ist, ist morgen alt.<br />
„Projekte und<br />
Ergebnisse“<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Dr. Renke Wilken (PTS) informierte über<br />
Projekte und Ergebnisse von Arbeiten, die<br />
vom VskE gesponsert werden. Vor etwa drei<br />
Jahren hat sich bei der Papiertechnischen<br />
Stiftung (PTS) bekanntlich einiges geändert.<br />
„PTS“ steht seither als Dienstleister der Industrie<br />
für Forschung und Beratung, auch in<br />
Zukunft auch für Management, Technologie<br />
mit Management-Know-how.<br />
Zum Projekt „Anwendungshinweise“ hat<br />
man Richtlinien und Hinweise erarbeitet für<br />
die richtige Auswahl, die richtige Lagerung,<br />
die richtige Verarbeitung und das richtige<br />
Entfernen von Etiketten. Fazit: Je mehr der<br />
Etikettendrucker über den konkreten Anwendungsfall<br />
weiß, desto besser kann er<br />
maßgeschneiderte Lösungen anbieten und<br />
Reklamationen, verärgerte Kunden und teure<br />
Folgeschäden vermeiden helfen.<br />
Das Projekt „Schmieren von Stanzwerkzeugen“<br />
hatte zum Ziel, folgende Fragen zu<br />
klären: Stimmt die Lehrmeinung, daß eine<br />
Verminderung des Verschleißes von Stanzwerkzeugen<br />
mit geeigneten Schmiermitteln<br />
möglich ist und wenn ja, was ist das optimale<br />
Schmiermittel? Und weiter: Erarbeitung<br />
einer VskE-Empfehlung zum Einsatz von<br />
Schmiermitteln. Ergebnis: UV-Flexodruckfarbe<br />
erhöht den Verschleiß und Offsetdrucklack<br />
verringert den Verschleiß.<br />
Dickenschwankungen im Silikonpapier<br />
können zu unbefriedigenden Stanzergebnissen<br />
führen. Das Projekt „Dickenvariation“<br />
befaßte sich mit der Erarbeitung von Prüfmethoden,<br />
Ermittlung der tolerierbaren<br />
Dickenschwankung sowie mit der Erarbeitung<br />
einer VskE-Empfehlung zur Spezifikation<br />
von Silikonpapieren.<br />
An der technischen Realisierung des Projektes<br />
arbeitet die PTS eng mit Silikonrohpapier-Herstellern,<br />
Silikonbeschichtern und<br />
Haftverbundherstellern zusammen. Erste<br />
Ergebnisse liegen vor und PTS-Methoden<br />
sind in Vorbereitung.<br />
„Besuch im Jackstädt-<br />
Werk Schwelm“<br />
Auf Einladung der Geschäftsführung der<br />
Jackstädt GmbH wurde das Werk Schwelm<br />
besucht. Die Jackstädt-Gruppe (JAC) ist ein<br />
typisches mittelständisches Familienunternehmen,<br />
1920 vom Vater des jetzigen Gesellschafters<br />
Dr. h. c. Werner Jackstädt in Elberfeld<br />
als Papiergroßhandlung gegründet. Der<br />
Firmensitz befindet sich noch heute in Wuppertal-Elberfeld.<br />
Mit über 2200 Mitarbeitern und 1,05 Mrd.<br />
DM Gruppenumsatz (1997) – bei einem Auslandsanteil<br />
von 80% – bezeichnet sich JAC<br />
als einer der drei führenden Hersteller<br />
selbstklebender Papiere, Folien und Eitketten<br />
weltweit. Beliefert werden Rollen- und<br />
Bogendrucker, die aus dem Material die verschiedensten<br />
Aufkleber, Etiketten usw. herstellen.<br />
Es besteht ein weltumspannendes Netz<br />
von Tochtergesellschaften und Niederlassungen.<br />
Das Unternehmen unterhält eigene<br />
Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich,<br />
Kanada, Mexiko, Brasilien, Südafrika,<br />
Australien und Malaysia. Darüber hinaus be-<br />
669 <strong>29</strong>/98
finden sich Vertriebstöchter und Niederlassungen<br />
in zahlreichen weiteren Ländern, so<br />
beispielsweise auch in Osteuropa, wo man<br />
sich der qualifizierten Marktführerschaft<br />
rühmen kann.<br />
In dem 1964 errichteten Werk Schwelm<br />
werden rund 600 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Zur Ausrüstung des Betriebes gehören u.<br />
a.: vier Silikonisierungsanlagen, neun Kaschieranlagen,<br />
eine umfangreiche Rollenausrüstung<br />
mit hohem Automatisierungsgrad<br />
und die wahrscheinlich größte<br />
Bogenausrüstung Europas. In Hochregalläger<br />
mit 4000 und 7000 Palettenplätzen<br />
werden Rohstoffe, Halbfertigwaren<br />
und Fertigwaren gestapelt. Der eigene<br />
<strong>29</strong>/98 670<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Louis Matussière geht<br />
von Bord<br />
Nach über 50 Jahren im Dienst und an der<br />
Spitze der Papiergruppe Matussière et Forest<br />
hat Louis Matussière deren Leitung an Michel<br />
Soriano abgegeben. Das Unternehmen<br />
macht wie in der apr berichtet wieder Gewinne<br />
und setzt weiter auf seine bewährte<br />
Nischenstrategie.<br />
Kann man sich den Ausscheidenden für<br />
seinen letzten Lebensabschnitt auf einem<br />
Traktor vorstellen statt im Verwaltungsrat<br />
oder auf dem diplomatischen Parkett des Pariser<br />
Unternehmerverbandes Copacel? Bei<br />
der letzten von ihm selbst geleiteten Bilanz-<br />
F+E-Bereich verfügt über ein großes Laboratorium,<br />
das mit den modernsten Prüfund<br />
Meßgeräten ausgestattet ist. Auf einer<br />
neuen Pilotanlage können neue Produkte<br />
entwickelt und spezifiziert werden. Außerdem<br />
dient sie dazu, Mitarbeiter auszubilden<br />
und hochwertig zu qualifizieren. Auch<br />
denKunden steht sie zur Verfügung.<br />
Im JAC-Hauptwerk Schwelm werden<br />
mehr als 1500 verschiedene Produktarten in<br />
einer Menge von 300 Mio. m 2 pro Jahr hergestellt.<br />
Man geht davon aus, daß dieses Werk<br />
das größte in Europa ist hinsichtlich der Art<br />
und Weise der Produktion und vielleicht sogar<br />
das größte weltweit mit dem wohl weitesten<br />
Sortiment an einem Standort. Di.<br />
pressekonferenz in einem Pariser Nobelhotel<br />
verwies er glaubhaft, mit sich und seiner Leistung<br />
zufrieden zu sein. Stolz und bescheiden<br />
zugleich wolle er sich seinen Gütern in der<br />
Region um Lyon widmen. Bilder malen, „wie<br />
Christian”, werde er nicht. Er müsse vielmehr<br />
raus, aufs Feld. Und daß ihm diese Aussicht<br />
Freude bereitet, stand dem jetzt 77jährigen<br />
Papierfabrikanten ins von hoher<br />
Kompetenz, sehr viel Humor und feiner Ironie<br />
geformte, markante Gesicht geschrieben.<br />
Mit Louis Matussière verläßt nach dem<br />
von ihm schon zitierten Christian Sibille eine<br />
Louis Matussière (links)<br />
und sein Nachfolger<br />
Michel Soriano.<br />
weitere „große” Figur aus der alten französischen<br />
Papiermacherriege die Unternehmensbühne.<br />
Auch er in seiner Art ein<br />
„Grandseigneur”, eine unverwechselbare<br />
Persönlichkeit, die lange, sehr lange nicht<br />
nur die Interessen der beiden Familien Matussière<br />
und Forest mit Umsicht und Geschick<br />
vertreten, sondern dabei immer auch<br />
die der Mitarbeiter im Auge behalten hat. Ein<br />
Denken in und Handeln nach puren Shareholder-Kategorien<br />
ist dieser Generation<br />
nicht nur fremd: es liegt ihr einfach nicht,<br />
paßt mit ihrem Wesen nicht zusammen. Da<br />
ist eine neue Ära herangewachsen, und daß<br />
einer wie Matussière sich noch gerade am Anfang<br />
dieser Entwicklung von der Kommandobrücke<br />
verabschieden kann, wird ihn zusätzlich<br />
freuen.<br />
Die Papeteries Matussière et Forest (PMF)<br />
hat der Nachfolger Soriano schon seit gut<br />
zwei Jahren geleitet. Jetzt kommt die Holding<br />
(S.A.) noch hinzu. Der offizielle Übergang<br />
ist für die Hauptversammlung am 19.<br />
Juni vorgesehen.<br />
Die familienkontrollierte Papiergruppe mit<br />
Sitz in Meylan stellt zu jeweils rund<br />
einem Drittel des Gesamtumsatzes Zeitungsdruck-,<br />
grafische und Packmittelpapiere für<br />
den industriellen Bedarf her. Sie zählt sechs<br />
Standorte mit zusammen 1270 Mitarbeitern.<br />
Die Produktionskapazität liegt bei 380 000 t<br />
pro Jahr, der Einsatz von Sekundärfaserrohstoff<br />
beträgt 80%.Verkauft wurden im letzten<br />
Jahr 378 000 t. Der damit erzielte Umsatz erreichte<br />
umgerechnet 472 Mio. DM, wovon 44%<br />
ins Ausland verkauft wurden, 19% alleine<br />
nach Deutschland, dem wichtigsten Abnehmermarkt<br />
für Matussière. Der Nettogruppengewinn<br />
belief sich auf 8,8 Mio. DM, das Betriebsergebnis<br />
wies 14,5 Mio. DM aus.<br />
In Frankreich kommt Papeteries Matussière<br />
et Forest im Bereich grafi-sche Papiere<br />
auf Marktanteile bis über 50%, in Europa erreicht<br />
die Firma bei farbigen, holzhaltig ungestrichenen<br />
Qualitäten 24%. Im Sektor Industriebedarf<br />
ist die Position noch stärker.<br />
Sie drückt sich auf dem heimischen Markt<br />
zum Beispiel bei Glanzkarton durch Anteile<br />
bis zu mehr als 70% aus; in der EU kommt<br />
Matussière in der gleichen Produktkategorie<br />
auf 67% (vgl. Grafik).<br />
Bis zur Jahrtausendwende will die Gruppe<br />
beträchtliche Mittel aufwenden, um a) durch<br />
bessere Ausnutzung des Sekundärfasermaterials<br />
die Produktqualität zu erhöhen, und<br />
b) mit geringerwertigem Sekundärrohstoff
Marktanteile von M & F in Frankreich und Europa (in %)<br />
„eine konstante Qualität” zu erzielen, erklärte<br />
PME-Chef Soriano. Bereitgestellt wurden<br />
allein für dieses Jahr 43,5 Mio. DM und bis<br />
2000 insgesamt 119 Mio. DM. Im vergangenen<br />
Jahr hatte die Gruppe nur knapp 25 Mio.<br />
Im Beisein von Vertretern aus Politik<br />
und Wirtschaft wurde auf dem 60 000 m 2<br />
großen Gelände im Gewerbegebiet Zinkhütte<br />
der Grundstein für ein modernes Güterterminal<br />
der BGE Eisenbahn Güterverkehr<br />
Gesellschaft mbH (Bergisch Gladbach)<br />
gelegt. Nach einer Bauzeit von nur<br />
15 Monaten soll es in Betrieb gehen. Die<br />
BGE wurde bereits 1997 von den Gesellschaftern<br />
Zanders Feinpapiere AG (Bergisch<br />
Gladbach), dem Logistikunternehmen<br />
P & O Trans European Management<br />
GmbH (Mannheim), der Hafen- und Güterverkehr<br />
Köln AG und der Stadt Bergisch<br />
Gladbach gegründet. Tätigkeitsschwerpunkte<br />
sind neben dem Straßengüterverkehr<br />
der Betrieb von Schienengüterverkehren<br />
auf der Basis einer eigenen<br />
Bahnlizenz sowie die Schaffung der infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen für schnelle<br />
und effektive Güterverladungen. In das<br />
neue Güterterminal werden rund 36 Mio.<br />
DM investiert.<br />
P & O Trans European wird exklusiv den<br />
Betrieb dieses Terminals übernehmen, über<br />
das ein jährliches Versandvolumen von ca.<br />
300 000 bis 330 000 t an Fertigerzeugnissen<br />
Frankreich Europa<br />
Grafische Qualitäten:<br />
Papierstärke h’hungestrichen 24% 8%<br />
Offset weiß recycled ungestrichen 48% 13%<br />
Offset farbig h’h-ungestrichen 53% 24%<br />
Industriebedarfsqualitäten:<br />
Verpackungspapiere, gebleicht, friktioniert 31% 10%<br />
Aktenhüllen recycled, farbig 27% 33%<br />
Aktenhüllen recycled, weiß 60% 27%<br />
Glanzkarton 71% 67%<br />
Hängeordner 50% 28%<br />
Grundstein für neues<br />
Güterterminal<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
DM investiert. Sie<br />
rechnet für das<br />
laufende Jahr mit<br />
einem Vorsteuerergebnis,<br />
das<br />
leicht über dem<br />
des Jahres 1996<br />
liegen könnte, das<br />
heißt um die 20<br />
Mio. DM. Die konjunkturelleEntwicklung<br />
gebe zu<br />
guten Hoff-nun-<br />
gen Anlaß, bei Zeitungsdruckpapier<br />
zeichne sich bis zum Jahr<br />
2001 eine vielversprechende Nachfragetendenz<br />
ab, und bei Industriebedarfs- und grafischen<br />
Qualitäten dürfte es im Herbst zu Preiserhöhungen<br />
kommen. ����<br />
für Zanders abgewickelt werden soll. Die Anlage<br />
wird über eine Kapazität von ca. 35 000<br />
Palettenstellplätzen verfügen und eine eigene<br />
Schienenanbindung erhalten. Diese<br />
schafft in Verbindung mit der erweiterten<br />
Schienennutzung für Rohstofftransporte in<br />
das Zanders-Werk Gohrsmühle auch die<br />
wirtschaftlichen Voraussetzungen, um rund<br />
300 000 t Frachtgüter pro Jahr von der<br />
Straße auf die Schiene zu verlagern. Dadurch<br />
werden rund 40% der bisher mehr als<br />
37 000 LKW-Fahrten wegfallen, die heute<br />
noch notwendig sind, um die Ver- und Entsorgung<br />
des Werkes Gohrsmühle zu gewährleisten.<br />
����<br />
Finnland<br />
Enso-Forstabteilung<br />
erhält ISO-Zertifikate<br />
Die Forstabteilungsbetriebe des finnischen<br />
Holzkonzerns Enso haben für ihre Qualitätsund<br />
Umweltmanagementsysteme Zertifika-<br />
te nach ISO 9002 und ISO 14 001 bekommen.<br />
Die Managementsysteme gelten sowohl für<br />
die mit der Holzbeschaffung verbundenen<br />
Funktionen vom Wald bis zu den Werkstoren<br />
als auch für die Holzproduktion in den konzerneigenen<br />
Wäldern, die Bodennutzung und<br />
die Holzimporte. Die Zertifikate wurden von<br />
dem international anerkannten Gutachter<br />
Det Norske Veritas überreicht. Das Umweltmanagementsystem<br />
von Ensos Forstabteilung<br />
ist in das Qualitätsmanagementsystem<br />
integriert. Beim Aufbau des Managementsystems<br />
wurden die Umweltauswirkungen<br />
aller Funktionen berücksichtigt. Die bedeutendsten<br />
Umweltauswirkungen stehen<br />
bei der Entwicklung der Umweltarbeit an erster<br />
Stelle. Die jetzt zertifizierten Managementsysteme<br />
können auch die Kriterien für<br />
eine Waldzertifizierung integrieren. Die Forstabteilung<br />
hat bereits alle 1200 Mitarbeiter<br />
sowie etwa 500 Subunternehmer in Umweltfragen<br />
geschult. Im kommenden Herbst wird<br />
mit Nordfinnland (früher Veitsiluoto) eines<br />
der fünf Holzbeschaffungsgebiete von Enso<br />
zertifiziert. Im weiteren wird auch abgeklärt,<br />
inwiefern die Systeme von Enso und Stora<br />
kompatibel sind. Die Zertifikate der Forstabteilung<br />
erstrecken sich neben den einheimischen<br />
Funktionen auch auf die Holzimporte.<br />
Das Qualitätsmanagementsystem enthält<br />
genaue Arbeitsanweisungen u. a. darüber,<br />
wie die Herkunft von Importholz verifiziert<br />
wird. Mit der Zertifizierung des Importholzes<br />
will Enso auch den ausländischen Abnehmern<br />
und Endanwendern von Enso-Produkten<br />
versichern, daß der Holzimport kontinuierlich<br />
überwacht wird. Enso hat in Zusammenarbeit<br />
mit Subunternehmern und<br />
Dienstleistern aktiv an der Entwicklung von<br />
Qualitätsmanagementsystemen für Subunternehmer<br />
gearbeitet. Von Ensos Holzernteund<br />
Transport-Subunternehmern – größtenteils<br />
Kleingewerbetreibende mit ein bis zwei<br />
Beschäftigten – hat bereits die Hälfte ein eigenes<br />
Qualitätsmanagementsystem aufgebaut<br />
bzw. es ist derzeit im Aufbau. Die Qualitätsmanagementsysteme<br />
der Subunternehmer<br />
werden mit dem Qualitätsmanagementsystem<br />
der Forstabteilung harmonisiert. Ein<br />
Gutachter von Ensos Forstabteilung stellt sicher,<br />
daß die Qualitätsmanagementsysteme<br />
der Subunternehmer Ensos Anforderungen<br />
an sachgemäße Tätigkeiten und Dienstleistungen<br />
gerecht werden.Als Nachweis erhält<br />
der Subunternehmer eine Qualitätsbescheinigung.<br />
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<strong>29</strong>/98 672<br />
PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />
Wangner mit gemeinsamen<br />
Marktauftritt<br />
Die Wangner Finckh GmbH (Reutlingen)<br />
will in Zukunft mit ihren verschiedenen Einzelunternehmen<br />
Itelpa, MTM, Nordviror,<br />
Perot, Wangner Finckh und Wangner Systems<br />
Corporation unter dem Dach eines gemeinsamen<br />
Logos Zusammengehörigkeit demonstrieren.<br />
Zur Verbesserung des gesamten<br />
Marktangebots hat die Gruppe außerdem<br />
eine neue Unternehmensstrategie entwickelt,<br />
die besonderen Wert auf Qualität von<br />
Produkt und Dienstleistung, der Präsenz in<br />
allen bedeutenden Märkten, einer dezentralen<br />
Produktion und der Erhöhung der Mitarbeiterkompetenz<br />
durch ständige Weiterbildung<br />
legt. Daneben strebt Wangner an, die<br />
Logistik zu optimieren und die Innovationskraft<br />
zu stärken.<br />
Insgesamt steht die Wangner-Gruppe mit<br />
einem Umsatz von 232 Mio. DM (+14 Mio.<br />
DM) im Jahr 1997 mit einer Eigenkapital-<br />
quote von 55% sehr gut da. In Zukunft wird<br />
das Unternehmen nach den Worten des Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung Dieter Polt<br />
sich auch darum bemühen, die Partnerschaft<br />
mit der Papierindustrie zu verstärken. Es gehe<br />
darum, meßbare Erfolge bei der Papierherstellung<br />
in Teamarbeit mit dem Kunden<br />
bei allen Papiersorten zu entwickeln. Nach<br />
der Analyse und der Messung individueller<br />
Prozeßschritte gelinge es heute mehr und<br />
mehr, Ergebnisse reproduzieren zu können<br />
und damit Fehler genauer zu lokalisieren.<br />
Papiermacherei werde zusehends zur Wissenschaft<br />
und sei nicht mehr Handwerk.<br />
Wangner benutzt heute nach den Worten<br />
von Polt völlig neue Servicewerkzeuge wie<br />
zum Beispiel den sogenannten Fabric Scanning<br />
Device (FSD). Mit diesem Gerät ist es<br />
möglich, die Spannung des Papiersiebs an<br />
praktisch allen Stellen zu messen. Parallel<br />
Corrugated ’98: Ein voller<br />
Erfolg<br />
von Dr. Jürgen Briem, Paris<br />
Selten hat wohl eine neue Fachmesse sich<br />
so rasch als das große internationale Branchenereignis<br />
etablieren können wie die Wellpappenmesse<br />
Corrugated. Schon beim Start<br />
vor vier Jahren war das Echo von Ausstellerund<br />
Besucherseite überwiegend positiv. Nachdem<br />
der Sektor lange Zeit bei den Mammutmessen<br />
vom Schlage Drupa oder PaPro seine<br />
reale Bedeutung nicht genügend gewürdigt<br />
wurde, genießt er nun sicht- und fühlbar sein<br />
eigenes großes Schaufenster. Schon die zweite<br />
Ausgabe der internationalen Corrugated<br />
hat bestätigt, daß er aus dem Wellpappengeschehen<br />
nicht mehr wegzudenken ist: zufriedene<br />
Aussteller, mit wem man auch<br />
sprach, und einhellige Zuversicht für die weitere<br />
Aufwärtsentwicklung des Sektors!<br />
Dabei schien der Messebeginn unter einem<br />
eher ungünstigen Stern zu stehen: Streik bei<br />
den Piloten der Fluggesellschaft Air France,<br />
und der FEFCO-Jahreskongreß in Straßburg<br />
dem Pariser Salon direkt vorgeschaltet, sogar<br />
mit zwei Tagen Überschneidung. Jürgen Anderl,<br />
Leiter Anwendungstechnik bei Karl<br />
Marbach Stanzformtechnik GmbH & Co,<br />
Heilbronn, war nicht der einzige Aussteller,<br />
der dieses Zusammentreffen für den Messebesuch<br />
eher abträglich fand. Man hätte versuchen<br />
sollen, den Kongreß „irgendwo in Paris<br />
noch zu integrieren, denn Räume wären<br />
mit Sicherheit noch vorhanden gewesen. So<br />
sind viele bestimmt nur nach Straßburg gegangen”,<br />
bedauerte er. Auch Peter Ford von<br />
Recycled Paper Europe aus Roermond in<br />
dazu wird die Dicke des Papiers ermittelt und<br />
verhindert, daß nichtgleiche Spannungsprofile<br />
zu einer Veränderung des durchschnittlichen<br />
Flächengewichts innerhalb der Bahn<br />
führen. Auch für die Darstellung der Entwässerungskurve<br />
bei Papierbahnen hat das<br />
Unternehmen ein neues Software-Produkt<br />
entwickelt. Letztlich seien dies nur Beispiele<br />
dafür, daß der Kunde heute schnelle Unterstützung<br />
vor Ort möchte, so Polt.<br />
Insgesamt stellt das Unternehmen Wangner<br />
einen wirklichen Sonderfall dar, da es als<br />
typisches schwäbisches Unternehmen nur<br />
10% seines Umsatzes im Inland erzielt und<br />
bei seiner Gesamtstrategie regionale Faktoren<br />
der einzelnen Betriebe in den USA, Spanien,<br />
Brasilien, Argentinien und Schweden<br />
eine wesentliche Rolle spielen. Die finanzielle<br />
Stärke des Unternehmens dokumentiert<br />
sich auch dadurch, daß die Investitionen von<br />
Wangner, die in den letzten vier Jahren bei 70<br />
Mio. DM lagen, alle aus dem Cash-flow erfolgen<br />
konnten. Dieter Polt gab sich insgesamt<br />
für die Zukunft optimistisch, den Slogan<br />
„One name – one promise“ mit Leben zu erfüllen.<br />
����<br />
Holland beklagte das unglückliche Timing,<br />
war aber ansonsten, wie die übergroße Mehrheit<br />
der Aussteller, mit dem Besuch auf seinem<br />
Stand vollauf zufrieden. Im Weltmaßstab<br />
betrachtet hatte der britische Veranstalter<br />
Reed Exhibition Companies nicht unrecht,<br />
wenn er von einem „perfekten Timing”<br />
sprach, denn „die Hersteller in allen Teilen<br />
der Welt melden steigende Nachfrage nach<br />
Transport- und Verkaufsverpackungen.” Gekommen<br />
waren am Ende 9500 Fachbesucher<br />
aus 110 Ländern, wobei die meisten mehrere<br />
Tage blieben, so daß der Veranstalter die Gesamtzahl<br />
auf rund 15 000 schätzt. Sie hätte<br />
damit um 30% über der von 1994 gelegen.<br />
Besonders glücklich zeigte man sich überall<br />
über die hohe „Qualität” und Entscheiderkompetenz<br />
des Fachpublikums. „Häufig<br />
sind es die Chefs selbst, die auf den Stand<br />
kommen, – Leute, die die Schecks unterschreiben”,<br />
freute sich schmunzelnd etwa der<br />
Elsässer Frantz bei Mosca Verpackungstechnik,<br />
der die Waldbrunner Firma in Köln vertritt.<br />
Die Statistik gibt ihm recht: sie notierte<br />
35% Direktoren, 30% Manager aus der<br />
mittleren Führungsebene, und 37% Zuwachs
ei den Besuchern von integrierten Wellpappenfabriken.<br />
Auf der im Vergleich zur Erstausgabe der<br />
Corrugated mehr als doppelt so großen Ausstellungsfläche<br />
dominierten, wie nicht anders<br />
erwartet, die Maschinen- und Systemanbieter,<br />
wie die folgende Übersicht zeigt:<br />
Die Hauptausrüstungsgruppen<br />
auf der Corrugated ’98<br />
Faltklebemaschinen 45<br />
Flexodruck-Faltklebemaschinen<br />
in line 39<br />
Palettierung 31<br />
Materialhandling 30<br />
Stapler 30<br />
Wellpappenmaschinen<br />
– integrierte <strong>29</strong><br />
– dry-end 27<br />
– wet-end <strong>29</strong><br />
Riffelwalzen <strong>29</strong><br />
Druck-/Schlitzmaschinen 27<br />
Streifzug durch die<br />
Hallen<br />
Der deutsche Anbieter kompletter Wellpappenanlagen<br />
vom Abroller bis zur Ablage,<br />
die Firma BHS Corrugated aus Weiherhammer,<br />
hatte seinen zugleich einladend als auch<br />
funktionell gestalteten Stand mit Werken des<br />
hessischen, in Chicago lebenden Wellpappenkünstlers<br />
Jürgen E. Stolte geschmückt. Vor<br />
vier Jahren, fand Christine Loew vom Verkauf<br />
und Marketing, hätte „etwas mehr Aufbruchsstimmung<br />
geherrscht”, weil sich BHS<br />
damals in seiner jetzigen Form gerade neu<br />
konstituiert hatte. Momentan sei das Asiengeschäft<br />
durch die dortige Finanzkrise deutlich<br />
gebremst, man habe schon vereinbarte<br />
Projekte auf unbestimmte Zeit verschieben<br />
müssen, berichtete Frau Loew. Ähnliches war<br />
auch bei anderen Ausstellern zu erfahren<br />
oder als Einschätzung zu hören, sei es Roda<br />
Deutschland oder Dücker Fördertechnik,<br />
den amerikanischen Firmen Langston Corporation<br />
oder United Container Machinery<br />
International, und ebenso bei der italienischen<br />
Agnati Group aus Mailand. Gregor<br />
Landegger, Vice-President von United Container,<br />
sah besonders schwarz: „Über Monate,<br />
wenn nicht Jahre”, seien in der krisengebeutelten<br />
Region „keine Abschlüsse mehr zu<br />
erwarten”, war seine Prognose.<br />
Branchenführer in<br />
Frankreich<br />
BHS ist in Frankreich der größte Lieferant<br />
von Wellpappenmaschinen und kommt dort<br />
auf rund 30 Mio. DM Jahresumsatz. «Den Erwartungen<br />
entsprechend” fand man am<br />
Stand in Halle 5 den Messeverlauf, der nach<br />
schleppendem Beginn am ersten Tag spürbar<br />
an Dynamik und internationaler Farbe gewann.<br />
Nur der Sonntag bescherte die übliche<br />
„tote Hose” ; trotzdem wollte ihn niemand<br />
ganz gestrichen wissen, „denn kommen tun<br />
ja doch immer wieder einige”. Nur über die<br />
Gesamtdauer des Salons gingen die Meinungen<br />
auseinander. „Wir bedauern wirklich,<br />
daß die Messe nur so kurz ist, denn hier geht<br />
es ja um hohe Investitionsvolumen, da reicht<br />
ein 30-Minuten-Gespräch nicht aus”, befand<br />
man bei BHS. „Mindestens zehn Tage” solle<br />
die Ausstellung dauern. In den Hallen mit geringerer<br />
Großanlagendominanz und bei den<br />
Zulieferern wurde die Messelänge dagegen<br />
überwiegend für ausreichend gehalten, jedoch<br />
mit Verständnis für die andersgelagerte<br />
Situation bei den Maschinenbauern.<br />
Wie viele andere Aussteller, mit denen die<br />
apr sprach, war auch Christine Loew von der<br />
Organisation der Corrugated sehr angetan.<br />
Gelobt wurde überdies, daß man sich trotz<br />
Außentemperaturen von mehr als 30 °C<br />
nicht wie in einem Brutofen fühlte. Die hohen,<br />
hellen und klimatisierten Pariser Messehallen<br />
ernteten viel Lob, etwa im Vergleich<br />
zur Drupa.<br />
Präsenzpflicht war für die große Mehrheit<br />
der Aussteller das Hauptmotiv für ihre Messeteilnahme.<br />
„Wer hier nicht da ist, den ver-<br />
PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />
liert der Markt rasch aus den Augen”, lautete<br />
ein oft gehörtes Urteil. Pflege bestehender<br />
Kundenbeziehungen und vielleicht auch die<br />
Anbahnung des einen oder anderen neuen<br />
Kontaktes waren die weiteren Motive, abgesehen<br />
von denen, die die Pariser Bühne für<br />
den erstmaligen Auftritt neuer Produkte<br />
nutzten. Die weithin mit gemischten Gefühlen<br />
verfolgte, wenn auch als unumgänglich<br />
angesehene „wahnsinnige Konzentration<br />
im Wellpappensektor mit immer weniger<br />
Familienbetrieben” gebe der Corrugated ein<br />
zusätzliches Gewicht, hieß es nicht nur bei<br />
Mosca; denn „hier kommen jetzt die großen<br />
Gruppenchefs hin, die für mehrere Länder<br />
auf einen Schlag verhandeln. Hunderte von<br />
Besuchern braucht man von daher gar nicht<br />
zu haben”. Genau diesen „Package”-Effekt<br />
fanden wiederum andere Aussteller bedauerlich,<br />
weil dadurch die Führungsspitzen aus<br />
den Einzelwerken nicht mehr direkt ansprechbar<br />
seien.<br />
Daß sich der Weltmarkt weiter verdichten<br />
wird, davon ist auch Jim Fox von Langston<br />
Corporation überzeugt: „Zu viele Hersteller,<br />
zu wenig Kunden! Denken Sie an das letzte<br />
Konzentrationsbeispiel Smurfit/Stone! Diese<br />
Tendenz wird weitergehen und das Marktgeschehen<br />
der nächsten Jahre dominieren. Die<br />
Zahl der Wellpappenfabriken wird zwar nicht<br />
abnehmen, aber wir werden alle weniger Maschinen<br />
verkaufen.“<br />
Gutes Klima<br />
Trotzdem: Das Klima im Maschinenbau ist<br />
gut, der Aufschwung hat sich stabilisiert. „In<br />
der Branche geht es wieder nach oben, die<br />
Entscheidungs- und Investitionsfreudigkeit<br />
hat spürbar zugenommen”, faßte Esther Göpfert<br />
von der Firma Göpfert Maschinen GmbH<br />
aus dem bayrischen Wiesentheid das allgemeine<br />
Urteil in den Hallen zusammen. Am<br />
Rande wurde etwa bekannt, daß BHS soeben<br />
eine komplette, vollautomatisierte Wellpappenlinie<br />
an die US-Firma Bay Corrugated<br />
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<strong>29</strong>/98 674<br />
PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />
Der Stand der Fa. Recycled Paper Europe Ausschnitt des Bobst-Standes auf der Corrugated ‘98<br />
Container, Inc., verkauft hat ; sie wird dort eine<br />
53 Jahre alte „George Swift” ersetzen. Der<br />
Grund: „Kleinere Stückzahlen bei höheren<br />
Laufgeschwindigkeiten und größerer Kapazität”<br />
(Bay-Chef Carl Reuther). Vier von fünf<br />
seiner exportierten Komplettlinien verkauft<br />
BHS übrigens inzwischen nach Nord- und<br />
Südamerika. Und der in Paris vorgeführte<br />
Single-facer MF-B II Plus Bandleader ist, wie<br />
bei BHS üblich, so flexibel ausgerichtet, daß<br />
er auch auf zukünftige neue Kundenbedürfnisse<br />
antworten kann.<br />
Keine Frage, daß auch die Bobst-Gruppe<br />
von dem allgemeinen Aufwind profitiert. Das<br />
Schweizer Unternehmen hatte fast ein halbes<br />
Fußballfeld angemietet und für seine Vorführungen<br />
sogar eine kleine Zuschauertribüne<br />
aufgebaut. Gezeigt wurde unter anderem<br />
die für sieben Farben eingerichtete Off-line-<br />
Postprint-Druckmaschine Masterflex 203 A<br />
Matic mit maximal 10 000-Blatt-Stundendurchlauf.<br />
Dicht umlagert waren auch die<br />
Flexo 160/200 und die Masterflex 160-A/203-<br />
A Matic mit der neuen automatischen Waschvorrichtung<br />
für den doctor blade.<br />
„Spirit of Synergy” nennt sich ein nichtkommerzieller<br />
Zusammenschluß, zu dem<br />
sich im September 1996 unter Führung von<br />
Bobst die Firmen DuPont Cyrel, Barco graphics,<br />
Rudico Flexo-Processing, Sicpa Sinclair,<br />
Metsä-Serla und Kemlart verbunden<br />
haben, – von den Lausannern auf einer Pressekonferenz<br />
vorgestellt als eine Art Arbeitsgemeinschaft<br />
zur Bündelung aller heute verfügbaren<br />
Möglichkeiten und Techniken im<br />
Bereich Flexo-post-print.<br />
Auch oder gerade der fest etablierte Marktführer<br />
Bobst ist gegen eine Gefahr nicht gefeit,<br />
und die kommt aus Fernost, verstärkt zusätzlich<br />
durch die aktuelle Wertminderung<br />
der dortigen Währungen inklusive des japanischen<br />
Yen. Regelrecht euphorisch war die<br />
Stimmung gleich nebenan auf dem Roda-Gemeinschaftsstand.<br />
Dort wurde die vor dem<br />
Salon sorgfältig unter Verschluß gehaltene<br />
neue Asahi-Stanz- und -Ringmaschine gezeigt,<br />
für die Roda die Europa-Vertretung<br />
übernommen hat. Das Besucherinteresse<br />
daran war „katastrophal gut”, strahlte der<br />
Deutschland-Verkaufsleiter. Nach der Messe<br />
ging die Maschine wie etliche andere der in<br />
Paris ausgestellten Neuheiten direkt weiter<br />
an einen Käufer, in diesem Fall nach Belgien.<br />
Sie sei „eine echte Alternative zu den vergleichbaren<br />
europäischen Fabrikaten”, hieß<br />
es bei Roda, „mit gleicher Leistung, aber um<br />
einige entscheidende Prozente billiger”.<br />
Asiatische Konkurrenz<br />
Daß die Newcomer aus Asien auf Dauer<br />
durchaus Chancen haben werden, im internationalen<br />
Geschäft Marktanteile zu gewinnen,<br />
davon sind die europäischen und amerikanischen<br />
Fabrikanten alle überzeugt. Aussichten<br />
hätten sie vor allem in Einzelbereichen,<br />
wo es nicht auf absolute Spitzenqualität<br />
ankomme und der Kunde „schon mal<br />
gerne 5% oder 10% einsparen” wolle, so die<br />
Einschätzung der etablierten Unternehmen.<br />
Im Hochleistungssektor, noch dazu mit garantiertem<br />
Full-Service-Angebot, könnten<br />
die Asiaten aber wenig Schaden anrichten.<br />
„Die versuchen eben, mit wenig robusten<br />
Niedrigpreismaschinen Konkurrenz zu machen<br />
und behaupten, ihre Maschinen hätten<br />
dieselben Leistungs-Features wie unsere<br />
oder die europäischen Anlagen”, meinte dazu<br />
Marketingchef Jim Fox vom US-Hersteller<br />
Langston; „ich bin aber überzeugt davon, daß<br />
sie den Ansprüchen der großen Weltkonzerne<br />
nicht genügen werden. Nach fünf Jahren können<br />
Sie diese Neuanbietermaschinen wieder<br />
wegwerfen. Da stellt sich doch die Frage, wie<br />
und wofür man sein Geld ausgeben will: als<br />
Kapitalverschwender oder für die operativen<br />
Kosten samt Wartung von Anlagen, die ein<br />
Leben lang halten”.<br />
Weit vorsichtiger beurteilt dagegen Jürgen<br />
Anderl von Karl Marbach die neuen Mitbewerber:<br />
„Gerade bei uns im Werkzeugbaugeschäft<br />
haben wir momentan in Europa einen<br />
enormen Preiskampf, und genauso geht es<br />
auch den Maschinenherstellern. Es werden<br />
da jetzt schon gern mal Billigprodukte gekauft,<br />
um 10% sparen zu können, dies aber<br />
leider auf Kosten der Technik. Von den Anforderungen,<br />
die viele noch vor zwei Jahren<br />
als unabdingbar bezeichnet haben, wird jetzt<br />
auf einmal wieder abgerückt. Was zählt, ist<br />
der Preis, und da springen die Asiaten rein.<br />
Firmen wie Bobst oder Martin, bei denen<br />
man seit Jahrzehnten wußte, was man an<br />
Qualität bekam, die werden plötzlich wegen<br />
5% Einsparungsgewinn übergangen, das tut<br />
schon sehr weh”.<br />
Anderen wiederum machen die US-Hersteller<br />
zu schaffen oder die Italiener, deren<br />
gestiegener Qualitätsstandard inzwischen<br />
weithin anerkannt wird.Volker Konrad, Chef<br />
der Remscheider Maschinenmesserfabrik Vokore,<br />
klagt darüber, daß „die Messer wegen<br />
der Rationalisierungseffekte immer billiger<br />
werden müssen”, weshalb er in CAC-gesteuerte<br />
Hightech-Werkzeugmaschinen investiert<br />
hat, die „natürlich mehr produzieren<br />
als die alten, und wir müssen sehen, wie wir<br />
den Mehrausstoß verkauft bekommen”. Auch<br />
falle heute weniger Verschleiß an, weil durch
den zunehmenden Computereinsatz in der<br />
Wellpappenindustrie immer weniger mit<br />
Handeinstellungen gearbeitet werde, und die<br />
höheren Stahlqualitäten führten zu längeren<br />
Messerwechselzeiten, reduzierten also ihrerseits<br />
den Messerbedarf. Wie Vokore alledem<br />
begegne? „Wir machen auch schon mal Messer<br />
in der Nacht, wenn es sein muß”. Zudem<br />
hat die Firma eine komplett EDV-verwaltete<br />
„Riesenlagerhaltung”, die sie als Wettbewerbsvorteil<br />
ins Feld führt.<br />
Beschränken wir uns zum Abschluß dieses<br />
Messeberichts auf einige Neuheiten oder<br />
Weiterentwicklungen, die uns auf der diesjährigen<br />
Corrugated ins Auge fielen.<br />
Mosca führte eine verbesserte Umreifungsanlage<br />
vor, deren Kopf statt auf bisher<br />
200 kg jetzt auf 300 kg Traglast ausgelegt<br />
ist. Die Maschine ist zudem leichter zugänglich<br />
als vorher und durch Einsparung etlicher<br />
Einzelelemente auch preisgünstiger.<br />
Bei DuPont war die neue „digitale Platte<br />
mit Flachmontage für die Wellpappe” zu sehen;<br />
Höcker aus Hilter am Teutoburger Wald<br />
führte zum ersten Mal ein Abfallentsorgungssystem<br />
auf Unterdruckbasis vor, das<br />
ohne den bisher üblich gewesenen Transportventilator<br />
auskommt, wodurch „eine hohe<br />
Energieeinsparung erzielt wird, weil wir<br />
den Ventilator auf die Saugseite hinter den<br />
Materialabscheider gesetzt haben: kein<br />
Lärm mehr und auch kein Verschleiß im<br />
Laufrad des Ventilators!”. Folge: Die Anlage<br />
ist billiger, kann jetzt noch besser am Markt<br />
konkurrieren.<br />
Agnati aus Mailand stellte in Paris seinen<br />
neuen Master-Single-Facer der Fachöffentlichkeit<br />
vor, der schon seit einem Jahr bei<br />
einem Kunden in Norditalien installiert ist.<br />
Die Maschine kommt auf Geschwindigkeiten<br />
von 450 m pro Minute. („Die Ähnlichkeit gewisser<br />
asiatischer Anlagen mit unseren eigenen<br />
ist schon alarmierend bemerkenswert”,<br />
kommentierte hier der für Verkauf und Marketing<br />
zuständige Keith Adams die neue, in<br />
Paris betont preis-aggressiv auftretende<br />
Konkurrenz aus Fernost).<br />
Bei der Neusser Jagenberg Diana GmbH<br />
war die vierte Generation der Klebe- und Abpackanlage<br />
Diana 165 zu sehen. Mit neuen<br />
Features zur Erhöhung der Schachtelgenauigkeit<br />
war sie eigens für die Messe ausgerüstet<br />
worden und ging anschließend wieder<br />
ins firmeneigene Ausstellungszentrum am<br />
Rhein zurück. Den asiatischen Mitbewerber<br />
Tanabe beurteilt Jagenberg „durchaus als<br />
ernst zu nehmenden Konkurrenten sowohl<br />
im Bereich Well- als auch Vollpappe, genauso<br />
wie Bobst, Jagenberg oder die führenden<br />
amerikanischen Hersteller”.<br />
Valmet, der große finnische Pappen- und<br />
Wellpappenspezialist, war zum ersten Mal<br />
auf der Corrugated und erklärte dort seine<br />
seit Mai 1996 an einem Enso-Standort erprobte<br />
neue Trockenprozeßtechnologie namens<br />
„Condebelt”. Eine zweite Anwendung<br />
ist für November dieses Jahres bei einem<br />
koreanischen Kunden vorgesehen, der Testliner<br />
produziert. Kommentar zur Messe von Timo<br />
Ojala, seines Zeichens Manager Application<br />
Development and Marketing Condebelt:<br />
„A rather excellent and professionally organized<br />
show.”<br />
Schöner Stand<br />
Hätte die apr einen Preis für den schönsten<br />
Messestand vergeben können, wäre er an<br />
Recycled Paper Europe gegangen (siehe Bild<br />
S. 674). Die Holländer nutzten den Salon, um<br />
sich unter ihrem neuen Namen vorzustellen<br />
(früher hieß die Firma Roermond-Zülpich-<br />
Papier), als europäisches Unternehmen zu<br />
profilieren und „neue Kunden auf den Stand<br />
zu ziehen”. Laut Verkaufschef Noten konnten<br />
alle drei Ziele erreicht werden.<br />
Klagen<br />
Und sonst? Gar keine Klagen? Für kleine<br />
Extra-Service-Leistungen habe der Veranstalter<br />
bei den Ausstellern schon „richtig<br />
abgezockt”, befand man nicht nur bei Dücker,<br />
wo im übrigen zwei Videorecorder gestohlen<br />
wurden, „leider auch das Masterband”. Und<br />
bei Bobst sollen „ganz wichtige Videokamerakomponenten<br />
mit Sende- und Empfängerteil<br />
zur Off-line-Präsentation” abhanden<br />
gekommen sein, war am Rande zu hören.<br />
Für die Sicherheit kann eben kein Messeveranstalter<br />
der Welt genügend Vorsorge<br />
treffen. ����<br />
Besuchen Sie uns im Internet!<br />
Es gibt von Ihrer apr auch eine<br />
Homepage !<br />
http://www.a-p-r.de<br />
PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />
Firmen berichten aus<br />
Papiererzeugung und<br />
-verarbeitung<br />
Beloit Corporation (Illinois/USA): SCP<br />
bestellte bei dem Unternehmen einen neuen<br />
Umroller für seine PM 7 im Werk Ruzomberok,<br />
Slowakei. Der neue BelWind-SF-Doppeltrommel-Umroller<br />
für die Fabrik umfaßt<br />
SoftNip-Technik, AutoTrim-Messerausrichtung<br />
sowie eine automatische Umstellungsvorrichtung.<br />
Die SoftNip-Umrolltechnologie<br />
ermöglicht nach Unternehmensangaben die<br />
Produktion hochqualitativer Rollen großen<br />
Durchmessers. Sie umfaßt eine leichte Gelenkpreßwalze,<br />
die den Druck der Preßzone<br />
ausbalanciert, um eine bessere Rollenstruktur<br />
zu erzielen, eine Soft-Nip-Trommel, d. h.<br />
eine Umrolltrommel mit speziell geriffeltem<br />
Bezug, wodurch der Umroller unempfindlicher<br />
gegen Profilschwankungen wird und<br />
schwenkbare Spannköpfe, die die Rollenbewegung<br />
während des Umrollvorgangs flexibel<br />
führen. Der Umroller wird mit dem Bel-<br />
Tronic-Steuersystem ausgestattet. Die PM 7<br />
produziert gestrichene und ungestrichene<br />
grafische Papiere bei einer Leistung von 2200<br />
m/min. Der neue Umroller wird im September<br />
1998 an SCP ausgeliefert.<br />
Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH<br />
(Ravensburg/Deutschland): Das Unternehmen<br />
erhielt von der Steinbeis Temming<br />
Papier GmbH & Co KG den Auftrag zum Umbau<br />
der PM 4 in Glückstadt (Deutschland).<br />
Dabei wird ein herkömmlicher Rollformer<br />
durch einen Bladeformer, den DuoFormer D,<br />
ersetzt. Die Maschine in Glückstadt stellt bei<br />
einer Siebbreite von 5000 mm auf Basis von<br />
deinktem Altpapier Kopierpapiere und<br />
Tabellierpapiere mit einem Flächengewicht<br />
von 50 bis 90 g/m 2 her. Die Tagesproduktion<br />
beträgt 310 t/Tag. Die Umbauarbeiten werden<br />
Ende Juni 1998 durchgeführt. Der Duo-<br />
Former D ist seit 1984 bereits über 100mal in<br />
Betrieb gegangen.<br />
United Container Machinery International,<br />
(Großbritannien), hat vor kurzem eine<br />
2,80 m breite 4-Farben-Eurographix-Rotationsstanze<br />
an SCA Packaging Eerbeek verkauft.<br />
Die Installation der neuen Maschine<br />
soll im Sommer erfolgen. ����<br />
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PAPIERERZEUGUNG<br />
Valmet-Aktivitäten für den<br />
Markt in Zentraleuropa<br />
von Dr. Jürgen Weidenmüller<br />
Valmet hat in den letzten neun Monaten<br />
drei Seminare für Kunden in Zentraleuropa<br />
veranstaltet: Ende April 1998 in München<br />
das Seminar „Kompetenz in Qualität“ über<br />
„Neue Automatisierungskonzepte für die Papierindustrie“,<br />
kurz davor die Valmet „Stock<br />
Prep Days“ in Heidelberg über Stoffaufbereitung<br />
– und schon länger zurückliegend die<br />
Valmet „Board Machine Days“ in Heidelberg<br />
zu den Themenbereichen Herstellung von<br />
Wellpappe und Karton. Während die beiden<br />
Seminare über Kartonherstellung und<br />
Stoffaufbereitung hauptsächlich dem Maschinen-<br />
und Anlagenbau galten, standen<br />
beim Seminar „Kompetenz in Qualität“ mit<br />
den Automatisierungskonzepten die Prozeßüberwachung<br />
und -steuerung sowie die Qualitätssteuerung<br />
ganz im Vordergrund.<br />
Ein Unternehmen von der Größenordnung<br />
und Bedeutung für den Markt und seine<br />
Kunden wie Valmet, muß den Trends der Zeit<br />
folgen. Der Bedarf an Papier und Karton<br />
wächst weltweit weiter kräftig, vor allem in<br />
den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
konzentriert, vornehmlich in Asien. Die Maschinen<br />
und Anlagen werden immer größer<br />
und leistungsfähiger, die Konzentration<br />
nimmt zu. Die Unternehmensaktivitäten<br />
sind interkontinental und global geworden.<br />
Im Maschinen- und Anlagenbau für die Papierherstellung<br />
gibt es inzwischen nur noch<br />
drei große Anbieter. Unter ihnen spielt es inzwischen<br />
kaum noch eine Rolle, wer auf der<br />
Welt die Nummer eins, zwei oder drei ist. Keiner<br />
von ihnen kann nur noch Nischenprodukte<br />
anbieten. Für einen „global player“ besteht<br />
der Zwang, eine sehr breite Produktpalette<br />
anbieten zu können. Das heißt: Angebot<br />
kompletter Fertigungslinien vom Roh- oder<br />
Halbstoff bis zum Fertigprodukt, ggf. dieses<br />
sogar veredelt oder konfektioniert.<br />
Es geht nicht mehr nur um den reinen Maschinenbau,<br />
sondern vielmehr um die Beherrschung<br />
aller Details und Alternativen<br />
der Technik und Technologie, der Verfahrenstechnik,<br />
der Prozeßleittechnik, Automation,<br />
der Kenntnis der Marktbedürfnisse sowie<br />
der Ressourcen- und Umweltschonung,<br />
und letztlich auch um den Maschinenbau.<br />
Eine solche Philosophie war keineswegs Tradition<br />
im klassischen Maschinenbau. Vielmehr<br />
hat man sich bislang vorzugsweise auf<br />
die speziellen Aufgaben der Maschine konzentriert<br />
und diese dafür optimiert. Nun aber<br />
geht es mehr und mehr um die Optimierung<br />
eines kompletten Systems, mit einer Vielzahl<br />
von Einzelschritten, die optimal aufeinander<br />
abzustimmen sind. Das geht nicht ohne intensive<br />
Forschung, auch im Grundlagenbereich,<br />
in fachlich angrenzenden Disziplinen<br />
oder sogar in noch unerforschtem Neuland.<br />
Dafür sind nicht nur Labors erforderlich, sondern<br />
auch flexible halbtechnische Versuchsanlagen,<br />
selbstverständlich auch qualifiziertes<br />
und motiviertes Personal. Zur reinen<br />
Hardware ist also ein gerütteltes Maß an<br />
Software gekommen, über das der Anbieter<br />
verfügen können muß und das die Basis für<br />
die Erstellung seiner zu verkaufenden Hardware<br />
ist! Valmet geht diesen Weg, wie aus den<br />
drei Seminaren zusammenfassend zu erkennen<br />
war.<br />
Nur allzu logisch reiht sich in eine solche<br />
Konzeption die Sparte ein, die Valmet in seiner<br />
Gruppe „Valmet Automation“ betreibt.<br />
Die deutsche Niederlassung „Valmet Automation<br />
GmbH“ hat ihren Sitz in Oberhaching<br />
bei München und betreut mit 50 Mitarbeitern<br />
die Kunden in Deutschland und in der<br />
Schweiz. Aus Gründen der Kundennähe gibt<br />
es zusätzlich Vertriebsniederlassungen mit<br />
Service in Neuss, ein Vertriebsbüro in Altenburg<br />
und ein Servicebüro in Doerpen.<br />
Die Valmet Automation GmbH wurde 1981<br />
gegründet und ist eine Tochter der „Valmet<br />
Automation Inc.“, Helsinki. Der Umsatz dieser<br />
Gruppe betrug 1997 rd. 300 Mio. US-$ und<br />
teilte sich auf auf die Industriebereiche Papiererzeugung<br />
mit 50%, Zellstoff mit 11%,<br />
Energie mit 13%, Öl, Gas und Chemie mit<br />
19% und Diverses mit 7%. Für Forschung und<br />
Entwicklung wurden knapp 7% des Umsatzes<br />
ausgegeben.<br />
Das Produktspektrum und der Service umfassen<br />
Meß- und Regelsysteme mit Transmittern,<br />
Stoff- und Papierqualitätssensoren,<br />
ferner Analysatoren, Automatisierungssysteme<br />
und Qualitätsleitsysteme, für die Prozeß-<br />
und Maschinenkontrolle, für das Antriebsmanagement,<br />
Runnability und Zustandsmonitoring.<br />
Spezialgebiete sind die<br />
Entwicklung von Sensoren, die automatisierte<br />
Papierprüfung und Informationssysteme.<br />
Bekannte Marken sind u. a. die Damatic-<br />
XD- und PaperIQ-Systeme, die Kajaani-Meßgeräte<br />
und das Kajaani PaperLab. Der Verkauf<br />
von inzwischen über 500 Damatic-Systemen,<br />
2700 Bleichsensoren, 32 000 Stoffdichtesensoren<br />
und 700 Faserlängen-Meßgeräten<br />
spricht für bewährte Konzeptionen!<br />
Für die Praxis der Papiermacherei steht<br />
die Automatisierung der Steuerung der<br />
Blattbildung im Vordergrund, vor allem auch<br />
im Hinblick auf die Forderung nach größtmöglicher<br />
Gleichmäßigkeit der wichtigen<br />
Qualitätsparameter, z. B. von Stoffdichte,<br />
Flächengewicht, Füllstoffgehalt, Feuchtigkeitsgehalt,<br />
Formation und Retention auf der<br />
PM. Für diesen Zweck hat Valmet den Verdünnungswasserstoffauflauf<br />
entwickelt, der<br />
mit konstanter Lippenöffnung arbeitet und<br />
über die Stoffverdünnung geregelt wird.<br />
Johann Enzi von der Fa. Laakirchen berichtete<br />
über den sehr erfolgreich verlaufenen<br />
Modellfall, der Planung und Inbetriebnahme<br />
des Verdünnungswasserstoffauflaufes<br />
an der 7,30 m breiten PM 10 in Laakirchen<br />
für SC-Papiere. Die PM 10 wurde in 26<br />
Tagen umgebaut und erhielt einen Gapformer<br />
Typ „Speed Former HS“ mit dem Verdünnungswasserstoffauflauf<br />
„Sym-Flow D<br />
HS“. Das Querprofil wird über 132 Verdünnungsventile<br />
mit einer Breite von jeweils<br />
60 mm gesteuert; als Verdünnungswasser<br />
wird Siebwasser 1 verwendet. Die 2-Sigma-<br />
Werte für das Flächengewicht konnten von<br />
0,5 g/m 2 auf 0,12-,16 g/m 2 verringert werden.<br />
Insgesamt konnten mit den verbesserten<br />
Steuerungsmöglichkeiten höherer Glanz,<br />
bessere Ascheverteilung über die Blattdicke,<br />
bessere Formation, höhere Festigkeitswerte,<br />
niedrigere Ölabsorption, höhere Opazität<br />
und eine Vergleichmäßigung der Faserorientierung<br />
über die Maschinenbreite erreicht<br />
werden. Solche Ergebnisse sind mit einer<br />
Handsteuerung nicht machbar.<br />
Eine für die Technologie der Papierherstellung,<br />
aber auch der Halbstofferzeugung und<br />
-aufbereitung, sehr hilfreiche Ausrüstung<br />
sind die Geräte für die Faseranalyse, ein Spezialgebiet<br />
von Kajaani. Die automatisierte<br />
Faseranalyse begann 1982 mit dem Kajaani-
Ratlos ?<br />
Das Redaktionsteam<br />
der<br />
apr<br />
erreichen<br />
Sie<br />
immer !<br />
Fax-Nr: (0 61 04) 60 61 45<br />
FS-100-Gerät. Mit ihm konnten Messungen<br />
der Faserlänge und der sogenannten Coarseness<br />
vorgenommen werden. Unter Coarseness<br />
versteht man die Masse an Fasersubstanz<br />
in Milligramm je Meter Faserlänge, also<br />
sozusagen der „Grobheit“ bzw. „Feinheit“<br />
von Fasermaterial. Über mehrere Entwicklungsstufen<br />
ist man nun bei der Version Kajaani<br />
Fiberlab 1998 angelangt, mit deren Hilfe<br />
man neben der Faserlänge auch die Faserdicke<br />
und die Wandstärke messen kann. Insgesamt<br />
wurden bislang über 500 Meßgeräte<br />
verkauft. TAPPI hat bereits 1991 das Kajaani<br />
FS-200 zum Standardmeßverfahren für<br />
die Faserlänge gewählt.<br />
Die morphologische Faseranalyse ist ein<br />
wichtiges Hilfsmittel für die Faserstofferzeugung<br />
und -aufbereitung, ferner für die Optimierung<br />
von Papierqualitätsparametern. Bei<br />
der Zellstoffherstellung können die Rohstoffauswahl,<br />
Kochung, Bleiche, Sortierung<br />
und Mahlung optimiert werden, bei der Papierherstellung<br />
die Faserstoffeinträge, Blattund<br />
Festigkeitseigenschaften, Oberflächenstrukturen<br />
sowie bestimmte optische Eigenschaften.<br />
Nach intensiven Forschungsarbeiten liegen<br />
heute gesicherte Kenntnisse über die Zusammenhänge<br />
zwischen den verschiedenen Faserabmessungsparametern<br />
und ihrem Einfluß<br />
auf wichtige Festigkeitsparameter vor, beispielsweise<br />
auf die Zugfestigkeits- und Weiterreißfestigkeits-Indexwerte,<br />
desgleichen über<br />
die Einflüsse der Mahlung. Das macht eine Rezepturgestaltung<br />
programmierbar! Ein weiterer<br />
unschätzbarer Nutzeffekt dieser Art der Faseranalyse<br />
ist die damit ermöglichte Bewertbarkeit<br />
von Rohstoffressourcen. Eine mehrsinnige<br />
Philosophie ist hier:„Mehr Wissen über die<br />
Fasern ermöglicht Papier besser zu machen.“<br />
Welchen Stellenwert die Entwicklung geeigneter<br />
Sensoren erhalten kann, zeigt das<br />
Beispiel der Stoffdichtemessung mit Hilfe<br />
von Mikrowellen. Sie kann über die Messung<br />
der „relativen Permittivität“ (relative DK) erfolgen.<br />
Ihr großer Vorteil ist, daß die Gesamtstoffdichte<br />
mit ausreichender Genauigkeit<br />
ohne besondere Kalibrierung für alle Faser-<br />
und Füllstoffe in Summe ermittelt werden<br />
kann. Es besteht ein linearer Zusammenhang<br />
zu den gravimetrisch bestimmten<br />
Laborwerten. Mit Hilfe dieser Ausrüstung<br />
und zusätzlichen Messungen der Mengenströme<br />
werden die Stoff- und Wasserkreisläufe<br />
der Siebpartie sowie die Retention on<br />
line erfaßbar.<br />
Eine verbesserte Meßtechnik, on line genutzt,<br />
kann ganz wesentlich zu einer Verringerung<br />
von Prozeßschwankungen und damit<br />
Qualitätsschwankungen beitragen. Das ermöglicht<br />
beispielsweise eine Optimierung<br />
des Stoffeintrages und ggf. der Stoffaufbereitung<br />
mit dem Ergebnis einer nicht unerheblichen<br />
Stoffkosteneinsparung. Auf diese Weise<br />
können die Installationskosten für die zusätzliche<br />
Meß- und Regeltechnik in kurzer<br />
Zeit gedeckt und die Produktivität gesteigert<br />
werden.<br />
Die Daten aus der „process operation“ können<br />
zusammen mit anderen Produktionsund<br />
Maschinenzustandsdaten in ein betriebsinternes<br />
Informations- und Kommunikationssystem<br />
eingespeist und dort weiterverarbeitet<br />
werden.Ein solches Intranet<br />
kann beispielsweise über das Internet mit<br />
Kunden oder Lieferanten verknüpft werden<br />
und ermöglicht dann einen kompletten Datenaustausch.<br />
Im vorliegenden, diskutierten<br />
Fall können beispielsweise mit Valmet on-line<br />
Maschinenzustandsdaten, Konstruktionsdetails<br />
und Maschinendiagnosen ausgetauscht<br />
werden, so daß im Bedarfsfall sofortige<br />
Hilfeleistung von der Valmet-Zentrale<br />
aus ohne Zeitverlust wegen einer möglicherweise<br />
längerwierigen Anreise eines Kundendienstingenieurs<br />
möglich wird.<br />
Solche Automatisierungskonzepte in den<br />
Maschinen- und Anlagenbau zu integrieren<br />
ist nicht weit hergeholt, desgleichen nicht<br />
ergänzende Leistungen für Informationsund<br />
Kommunikationssysteme, mill-wide<br />
oder internet-wide. Ein großer Vorteil liegt im<br />
kompletten System darin, daß die Details optimal<br />
aufeinander abgestimmt werden können.<br />
(2. Teil folgt)<br />
PAPIERERZEUGUNG<br />
Impressum<br />
Verlag:<br />
P. Keppler Verlag GmbH & Co KG<br />
Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />
(Germany)<br />
Telefon (0 61 04) 6 06-0<br />
Geschäftsführung:<br />
Hans-Gerd Koenen, Eckhart Thomas<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Kfm. Gerhard W. Brucker<br />
Telefon (0 61 04) 6 06-1 11<br />
zugleich verantwortlich für den Wirtschaftsteil<br />
Fax (0 61 04) 6 06-1 45<br />
Wirtschaftsredaktion:<br />
Dipl.-Betriebsw. Thomas Weber<br />
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Fax (0 61 04) 6 06-3 23<br />
Technische Redaktion:<br />
Dr. Dorothea W. von Gudenberg<br />
Telefon (0 61 04) 6 06-2 04, Fax (0 61 04) 6 06-1 45<br />
Rubrik „Aktuelle PTS-Forschung”:<br />
Papiertechnische Stiftung (PTS), München/<br />
Heidenau<br />
Dipl.-Ing. E. Polmann<br />
Korrespondent in Frankreich:<br />
Dr. Jürgen Briem<br />
Telefon und Telefax 00 33/1 40 81 03 21<br />
Anzeigenleiter:<br />
Michael Pelz<br />
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Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 vom 1. 1. 1998<br />
Anzeigenschluß: 15 Tage vor Erscheinen<br />
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ISSN 0002-5917<br />
Die Allgemeine Papier-Rundschau ist der IVW angeschlossen, die<br />
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bestätigt.<br />
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PAPIERERZEUGUNG<br />
Weiterbildungsangebot<br />
zum Thema Schneiden<br />
Auch in diesem Jahr bietet die Tidland GmbH in Ahaus wieder Seminare zum<br />
Thema „Schneiden von bahnförmigen Materialien“ an. Referent ist Reinhold Schable<br />
(Technical Support Manager bei Tidland Corporation, USA),Verfasser von zahlreichen<br />
Fachartikeln zum Thema Schneiden. Der Vortrag wird simultan durch einen<br />
Fachübersetzer aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt. Jeder<br />
Teilnehmer erhält ein detailliertes und umfangreiches Arbeitshandbuch.<br />
Hauptthemen sind: Schneidmethoden, der Schlüssel zum sauberen, präzisen<br />
Schnitt;Messerstandzeiten,Anschliffwinkel, Messerschlagminimierung; Messeranstellwinkel,<br />
Messerüberlappung, seitlicher Anpreßdruck, optimale Schneidgeometrie,<br />
Untermesserantrieb, Optimierung der Randabsaugung, Besprechung von<br />
unterschiedlichen Materialien (bitte Muster in DIN-A4-Format mitbringen).<br />
Mit diesem Seminar sollen folgende Ziele erreicht werden: verbesserte Messerstandzeiten,<br />
Reduzierung von Staub, verbesserte Schnittqualität und Schnittgenauigkeit<br />
sowie die Reduzierung von Kosten. Zielgruppe: verantwortliche Mitarbeiter<br />
für das Schneiden (z. B. Produktionsleiter, Betriebsingenieure, Maschinenführer<br />
usw.) in der Papier- und Folienindustrie.<br />
Das Ganztagsseminar findet am 22. September 1998 in Nürnberg und am 24.<br />
September 1998 in Hamburg statt. Anmeldungen (bitte bis zum 31. 7. 1998 an: Tidland<br />
GmbH, Frau ten Berge, Siemensstraße 13 – 15, 48683 Ahaus, Telefon. (0 25<br />
61) 6 88-2 24, Fax: (0 25 61) 6 88-2 32. Die Kosten dieses circa siebenstündigen Seminares<br />
betragen 575 DM (inkl. Mittagessen und Pausengetränke). ��<br />
NACHRICHTEN AUS DER PTS<br />
Spezialpapiere –<br />
ein PTS-Manuskript<br />
Die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung<br />
der Gleichmäßigkeit der Oberfläche<br />
eines als Informations- und Werbeträger, Informationsüberträger<br />
oder zur Vervielfälti-<br />
gung dienenden Papiers ist die Gestaltung<br />
der Oberfläche durch Streichen. Das PTS-<br />
Manuskript gliedert sich nach folgenden Themenschwerpunkten:<br />
(1) Überblick über die<br />
Bedeutung, Anforderungen, Marktentwicklung<br />
und Technologietrends ausgewählter<br />
Spezialpapiere, (2) Technologie der Herstellung<br />
gestrichener Spezialpapiere (Überblick<br />
über und Eingangskontrolle von Streichpigmenten<br />
und Bindemitteln, Streichfarbenaufbereitung,<br />
Glättung und Ausrüstung), (3)<br />
Herstellung ausgewählter gestrichener Papiere<br />
(Papiere für den Lebensmittelkontakt,<br />
Etikettenpapier, Laserdruckpapier, Ink-jet-<br />
Papier, Selbstdurchschreibepapier, Thermotransferpapier,<br />
gußgestrichenes Papier sowie<br />
aroma- und fettdichtes Papier), (4) Anwendungsbeispiele<br />
(synthetische Kieselsäure im<br />
Non-impact-Strich, Erzielung spezieller Papiereigenschaften)<br />
und (5) Prüfung von Spezialpapieren.<br />
Das PTS-Manuskript PTS-MS 68 ist<br />
von der Papiertechnischen Stiftung<br />
(PTS), München, Telefon 0 89/1 21 46 41, zu<br />
beziehen. ����<br />
Firmen berichten aus<br />
Papiererzeugung und<br />
-verarbeitung<br />
Valmet (Karlstad/Schweden): In Verbindung<br />
mit der Eröffnung einer neuen Papierfabrik<br />
namens Delipapier in Fruyard,<br />
Nancy (Frankreich) wird das Unternehmen<br />
an den italienischen Hersteller Sofidel Group<br />
S.p.A. eine komplette Papiermaschine für die<br />
Fertigung von hochwertigen Tissueprodukten<br />
liefern. Die Maschine wird im Jahr 1999 ausgeliefert<br />
und wird mit einer Geschwindigkeit<br />
von 1900 m/min und einer fertigen Breite von<br />
5450 mm 212 t/Tag produzieren. Aus Qualitätsgründen<br />
wird die Maschine gemischte<br />
Frischfasern verarbeiten. Das Projekt besteht<br />
aus der gesamten Fabriktechnik sowie<br />
einer Periform ® Crescent-Tissuemaschine,<br />
einschließlich Yankee-Haube, Lüftungssysteme,<br />
Dampf- und Kondensatsysteme sowie<br />
Staub- undDunstentfernungssysteme. ����<br />
GESCHÄFTSVERBINDUNGEN STELLENANGEBOTE