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Ausg. 35 - apr

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5. September 1997<br />

<strong>35</strong><br />

D 1096<br />

4 x im Monat<br />

ALLGEMEINE<br />

PAPIER-RUNDSCHAU


Sehr ehrgeizig sind die Ziele der sich gerade in der Startphase<br />

befindenden Gesellschaft La Compagnie Greenfield im französischen<br />

Château-Thierry (vgl. den Bericht in diesem Heft auf Seite<br />

XXX). Das neu gegründete Unternehmen möchte 150 000 t<br />

Deinking-Pulp einer neuen Qualitätsstufe mit einem Weißegrad<br />

von 88 und einem Anteil holzhaltiger Fasern von unter 10% produzieren.<br />

In Anlagen und Gebäude wurden insgesamt 195 Mio.<br />

US-$ investiert. Negative Erfahrungen anderer Deinking-Pulp-<br />

Hersteller in den USA konnten die Mannen um Generaldirektor<br />

R. Joseph Kneeland nicht abschrecken; im Gegenteil: man habe<br />

aus ihnen viel gelernt.Auch der norwegische Anlagenbauer Kvaerner<br />

verschrieb sich dem Projekt ganz und gar und sieht in ihm<br />

eine Referenzanlage für ähnliche Werke in Europa.<br />

Dreh- und Angelpunkt der Qualität des neuen Stoffes ist die<br />

Beschaffung entsprechender Altpapiersorten. Pro Jahr sollen<br />

220 000 t Altpapier vorwiegend aus Frankreich, 25% alleine aus<br />

dem Großraum Paris, verarbeitet werden. Die dabei verwendete<br />

Technologie ist neu und nach Ansicht der Betreiber etwas Besonderes.<br />

Wer Papierproduzenten kennt, weiß, daß sie nicht so ohne weiteres<br />

von einem Fasermaterial auf ein anderes wechseln, da die<br />

hiermit verbundenen Risiken hinsichtlich der Auswirkungen<br />

auf die Qualität des Endproduktes erheblich sind. Dieser Tatsache<br />

ist sich der Greenfield-Verkaufschef David Stedeford auch<br />

bestens bewußt. Die Überlegung, daß in Zukunft auch grafische<br />

Papiere bzw. Schreibpapiere einen höheren Anteil Altpapier enthalten<br />

sollten, ist insbesondere in Deutschland nicht von der<br />

Hand zu weisen. Politiker aller Couleur fordern dies, insofern<br />

entspricht es dem Zeitgeist.Ein höherer Altpapieranteil auf freiwilliger<br />

Basis oder erzwungen durch Verordnungen ist außerdem<br />

ein nicht zu unterschätzendes Verkaufsargument, insbesondere<br />

dann, wenn es sich um preis- und qualitätsgleiche Sorten<br />

handelt.<br />

75 000 t der geplanten Jahresproduktion von 150 000 t sind bereits<br />

an Papierhersteller wie z. B.Arjo Wiggins quasi „blind“ verkauft,<br />

und Greenfield weiß, daß man von den Papiererzeugern<br />

Greenfield will<br />

neue Zellstoff-<br />

EDITORIAL<br />

qualität produzieren<br />

einen erheblichen Vertrauensvorsprung erhalten hat. Letztlich<br />

gibt dies einen Hinweis auf die fachliche und menschliche Qualität<br />

der am Projekt Beteiligten. Viele Kunden haben sich auch<br />

finanziell engagiert.<br />

Fraglos gibt es auch Papiererzeuger, die den neuen Stoff, der<br />

den Markennamen G-Fibre tragen soll, kritisch abwartend gegenüberstehen,<br />

frei nach dem Motto:„Lassen wir erst einmal andere<br />

testen!” Sollte die Produktion allerdings erfolgreich anfahren,<br />

könnte das Werk, das am Rande des urbanen Waldes von Paris<br />

steht,zahlreiche Nachahmer in Europa finden.Entscheidend<br />

wird dabei die Frage sein, ob es gelingt, den typischen Büroangestellten<br />

darauf „zu trainieren“, holzfreie und holzhaltige Papiere<br />

in zwei verschiedene Abfallbehälter zu trennen.Greenfield<br />

arbeitet in Verbindung mit französischen Altpapierherstellern<br />

nachhaltig an der Einführung dieses Prozesses, wobei die entsprechenden<br />

Abfallbehälter auch werblich auf den späteren Verwendungszweck<br />

des holzfreien Altpapiers hinweisen.Wenn dies<br />

gelingt, können erhebliche Sortierkosten der Altpapierbetriebe<br />

gespart werden und damit die Altpapierpreise sinken bzw. die<br />

Produktionskosten verringert werden. Im Moment rechnet das<br />

Unternehmen mit Altpapierkosten von 500 FF pro Tonnen und<br />

einem Energieaufwand von ca. 800 kW pro lufttrockner Tonne<br />

DIP. Bei lediglich 68 Mitarbeitern dürften sich die Personalkosten<br />

im Rahmen halten. Ein anderes Risiko besteht in der Tatsache,daß<br />

der Preis für die neue G-Fibre auf Gedeih und Verderb<br />

am wahrlich in den letzten Jahren erheblich schwankenden<br />

Preis für Hartholz-Zellstoff hängen soll und davon zumindest in<br />

der Einführungsphase nicht loskommen wird. Sollte sich der<br />

Markenname G-Fibre zu einem dem Tempo-Taschentuch vergleichbaren<br />

Gattungsbegriff entwickeln, könnte sich dies freilich<br />

relativ rasch ändern.<br />

Insgesamt muß man den Mannen Respekt für ihren Mut zollen.<br />

Ich könnte mir außerdem vorstellen, daß ein solches Projekt<br />

in Deutschland auch aufgrund seines positiven Umweltcharakters<br />

mit weit mehr als 20 Mio. FF (nicht einmal 5% der Investitionssume)<br />

gefördert wird. G. W. Brucker<br />

829 <strong>35</strong>/97


<strong>35</strong>/97 830<br />

INHALT<br />

EDITORIAL · NEUES IN KÜRZE UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Greenfield will neue Zellstoffqualität produzieren 829<br />

Das Portrait: Dr. Wilhelm Vorher 832<br />

Kurznachrichten 834<br />

Das neue Werkes von La Compagnie Greenfield.<br />

Der neue Vorsitzende des VDP-Ausschusses Forst und<br />

Holz, Dr. Wilhelm Vorher.<br />

Gedruckt auf nopaCoat matt, zweiseitig doppelt gestrichenes<br />

Bilderdruckpapier der Nordland Papier AG, Dörpen/Ems –<br />

Umschlag: 200 g/m 2<br />

, Innenteil: 115 g/m 2<br />

.<br />

Greenfield geht in Produktionstestphase 8<strong>35</strong><br />

Kone Wood mit Umsatzrekord in 1996 836<br />

Ahlstrom in 1997 bisher zufrieden 838<br />

Weiterbildungsseminare des Papiermacherzentrums<br />

im Jahr 1997 838<br />

Michaelis mit neuem Papiergroßhandelslager 840<br />

Mead mit Umsatz- und Gewinneinbußen 844<br />

Schrifttum 844<br />

Stora mit hohem negativem Cash-flow im ersten<br />

Halbjahr 845<br />

Restrukturierungen bei Kvaerner Pulp & Paper 846<br />

Stora Paperboard prämiierte Gewinner des<br />

Chromocard-Awards 847<br />

UK Paper investiert in Qualitätssysteme 848<br />

SCA Packaging expandiert weiter 848<br />

DuPont ehrt Gewinner des 5. Grand Prix Cyrel 850<br />

Gmund schließt strategische Allianz mit Neenah Paper 850<br />

Faserforum gegründet 850<br />

Rußland: Zellstoff- und Papierindustrie mit<br />

Produktionsrückgang 851<br />

Normenentwurf contra Öko-Kreativität? 851<br />

Schrifttum 851<br />

AssiDomän zertifiziert Wälder nach FSC-Kriterien 852<br />

HPV kritisiert EU-Richtlinie zur Verpackungskennzeichnung<br />

852<br />

Qualität beginnt im Kopf 854<br />

Neue Ergebnisse bei der FSC-Zertifizierung 855<br />

Integrierte Audits nach ISO 9000 und „E. F. Q. M“ 858<br />

VDW-Forschungsstelle ist DAP-akkreditiert 859<br />

Wichtige Internet-Adressen in der Papierindustrie 860<br />

Preisindex verschiedener gestrichener Papiersorten 860<br />

Restrukturierung bei Attisholz 860<br />

Schrifttum 860<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

18. PTS-Streicherei-Symposium 865<br />

Aussteller auf dem Streicherei-Symposium der PTS 866<br />

4. PTS-Symposium „Papierfaserstofftechnik“ 869<br />

26. EUCEPA-Konferenz und 92. Zellcheming-HV<br />

in Baden-Baden vom 23. bis 26.6.1997 (II) 870<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung und -verarbeitung 881<br />

PAPIERVERARBEITUNG · DRUCK<br />

Die Faltschachtel im Flexdruck (2) 882<br />

Neuer Laseretikettenkleber 883<br />

Mexikanischer Sackhersteller mit neuer W-&-H-Sacklinie 884<br />

CTP-Seminare bei DuPont 884<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung und -verarbeitung 884<br />

Nachrichten aus der PTS 887<br />

PTS-Weiterbildungsveranstaltungen 888<br />

Impressum 888


Der neue Büro- und Lagerkomplex<br />

der Fa. Michaelis in<br />

Berlin-Köpenick.<br />

Mit dem Chromocard-Award<br />

prämiierte Arbeit aus<br />

Deutschland.<br />

LEADING ARTICLE & NEWS IN BRIEF<br />

Greenfield aims at producing new pulp quality 829<br />

The portrait: Dr. Wilhelm Vorher 832<br />

Newsflash 834<br />

COMPANIES – MARKETS – PRODUKTS<br />

Greenfield starts production test stage 8<strong>35</strong><br />

Kone Wood with sales record in 1996 836<br />

Ahlstrom satisfied in 1997 838<br />

Development Seminars of the Paper Makers Centre<br />

in 1997 838<br />

Michaelis with new paper wholesale store 840<br />

Mead with sales and return losses 844<br />

Literature 844<br />

Stora with high negative cash-flow in the first half-year 845<br />

Restructuring with Kvaerner Pulp & Paper 846<br />

Stora Paperboard gave out awards to the winners<br />

of the Chromocard-Award 847<br />

UK Paper is investing into quality systems 848<br />

SCA Packaging is further expanding 848<br />

DuPont honours winners of the 5th Grand Prix Cyrel 850<br />

Gmund yields to strategic alliance with Neenah Paper 850<br />

Fibre Forum has been established 850<br />

Russia: Production decline of the pulp and paper<br />

industry 851<br />

Standard draft versus eco-creativity? 851<br />

Literature 851<br />

AssiDomän certifies forests according to FSC-criteria 852<br />

HPV criticizes EU standards for package identification 852<br />

Quality starts in the heads 854<br />

New results of FSC-certification 855<br />

Integrated audits according to ISO 9000 and ”E.F.Q.M.” 858<br />

VDW Research Service has been accredited to DAP 859<br />

Major internet addresses in the paper industry 860<br />

Price index of various coated paper grades 860<br />

Restructuration at Attisholz 860<br />

Literature 860<br />

PAPERMAKING<br />

18th PTS Coating Symposium 865<br />

Exhibitors at the PTS Coating Symposium 866<br />

4th PTS-Symposium ”Paper Pulp Technology” 869<br />

26th EUCEPA-Conference and 92nd Zellcheming AC<br />

in Baden-Baden having taken place from 23 to 26/6/97<br />

in Baden-Baden (II) 870<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

converting 881<br />

Literature 851<br />

PAPER CONVERTING AND PRINTING<br />

The folding box in flexoprinting (2) 882<br />

New laser label adhesive 883<br />

Mexican sack manufacturer presents new<br />

W & H sack making line 884<br />

CTP-Seminars at DuPont 884<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

converting 884<br />

News from PTS 887<br />

PTS Training Events 888<br />

Impressum 888<br />

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Tel. (0 6104) 6 06-3 04<br />

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INHALT INHALT<br />

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Fiele der Blick<br />

unserer Leser hier auf<br />

Ihren Namen, dann wären<br />

Sie IhrenZielen<br />

ein großes Stück näher!<br />

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831 <strong>35</strong>/97


<strong>35</strong>/97 832<br />

DAS PORTRAIT<br />

An der Wand neben dem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer<br />

thront ein stattliches Elchgeweih. „Die Jagd ist eine Passion“, sagt<br />

Dr. Wilhelm Vorher, Geschäftsführer der SCA Holz GmbH und<br />

seit April 1997 Vorsitzender des VDP-Ausschusses Forst und<br />

Holz. Zahlreiche gerahmte Fotografien von Buchenholzwäldern<br />

schmücken den Büroraum, eine wohlproportionierte Grünpflanze<br />

beherrscht eine Zimmerecke.„Mein Weg war von Anfang an mit dem<br />

Wald und der Jagd verbunden“, resümiert er. Die Familie hatte ein<br />

Laubholz-Sägewerk, der Vater ging ebenfalls zur Jagd. Wer unter<br />

solchen Umständen aufwächst, dem ist die Naturverbundenheit<br />

nicht bloß eine leere Worthülse. „Ich habe bei uns zu Hause intensiv<br />

in den Holzeinkauf hineingerochen. Dies war vorausbestimmend<br />

für meinen Weg in die Holzwirtschaft.“ Es ist wahrlich nicht verwunderlich,<br />

daß Vorher beim Verband Deutscher Papierfabriken<br />

e.V. den Vorsitz des Rohstoffausschusses als Nachfolger von Dr.<br />

Klaus Thoma übernommen hat.<br />

Vorher wurde am 13. Januar 1946 in Detmold, am Rande des Teutoburger<br />

Waldes, geboren. „Eine unserer ausgedehntesten Laubholzregionen“,<br />

wie er zu berichten weiß. Nach dem Gymnasium absolvierte<br />

Vorher ein sechsmonatiges Praktikum in verschiedenen<br />

Betrieben der Holzbe- und -verarbeitung. Holz sollte ihn nicht mehr<br />

loslassen. Er studierte Holzwirtschaft an der biologischen Fakultät<br />

der Universität Hamburg,im Hauptstudium mit dem Schwerpunkt<br />

Zellstoff/Papier. Sowohl seine Diplomarbeit als auch die Dissertation<br />

schrieb er im Bereich der Zellstoffherstellung.<br />

Vor der Promotion erfolgte jedoch<br />

zunächst eine zweijährige Tätigkeit als FAO-<br />

Experte (Food and Agriculture Organization<br />

of the United Nations) in Havanna/Kuba, wo<br />

Vorher den Bereich Holztechnologie betreute.<br />

Im April 1976 kam ein Angebot von der<br />

Sulzer-Escher Wyss GmbH in Ravensburg,<br />

einem Tochterunternehmen des Schweizer<br />

Sulzer-Konzerns. Dort leitete er für vier Jahre<br />

den Bereich Holzentrindung und Zellstoffanlagenbau.<br />

1980 folgte der verheiratete<br />

Holzexperte und Vater einer erwachsenen<br />

Tochter einem Ruf des VDP nach Bonn und<br />

übernahm dort die Leitung der Rohstoffreferate<br />

Holz und Altpapier sowie die Geschäftsführung<br />

der entsprechenden Ausschüsse.<br />

Im Rahmen seiner VDP-Tätigkeit kam<br />

Vorher häufig mit der Abteilung Holzeinkauf<br />

verschiedener Unternehmen in Berührung. Dies sollte der<br />

Brückenschlag zu seinem heutigen Arbeitsplatz werden.1984 übernahm<br />

er die Geschäftsführung der damaligen PWA Holzeinkauf<br />

und -handel GmbH in Aschaffenburg,die sämtliche Holzaktivitäten<br />

der Gruppe umfaßte. Mit der mehrheitlichen Übernahme der PWA<br />

durch die Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) Anfang 1995 erfolgte<br />

am 1. Januar 1997 die Umfirmierung des Unternehmens in<br />

SCA Holz GmbH.<br />

„Wir sind im Gegensatz zu unserer Muttergesellschaft kein<br />

Waldbesitzer und müssen deshalb Holz einkaufen“, erklärt Vorher.<br />

Deshalb habe die Gesellschaft mit ihren <strong>35</strong> Mitarbeitern in erster<br />

Linie die Aufgabe, die interne Holzversorgung der deutschen<br />

Standorte zu gewährleisten. Darüber hinaus werden auch Holzhandelsgeschäfte<br />

mit Dritten getätigt. Die Tochtergesellschaft SCA<br />

Holz Hallein GmbH mit sieben Beschäftigten betreibt die Geschäfte<br />

für Österreich.<br />

Wie Vorher erläutert, habe man sich das Motto „Kauf vor Ort“ zur<br />

strategischen Grundüberzeugung gemacht. Die beiden Holzgesellschaften<br />

kaufen und vermarkten jährlich ein Volumen von rund 3,5<br />

Millionen Festmetern Holz. Davon sind 65% Sägenebenprodukte<br />

(im wesentlichen Fichtenhackschnitzel), 20% Laubrundholz und<br />

15% Nadelrundholz. Etwa 2,2 Millionen Festmeter dienen der Versorgung<br />

der konzerneigenen Zellstoffabriken, 1,3 Millionen Festmeter<br />

gehen in den Handel mit Dritten.Der Jahresumsatz liegt zwischen<br />

200 und 250 Mio. DM, je nach Holzpreissituation.<br />

Schon allein die Tatsache, daß sein Tagesgeschäft vom Holz geprägt<br />

ist, prädestinierte Vorher als Vorsitzenden des im VDP beheimateten<br />

Ausschusses Forst und Holz, der sich bis 1995 noch Faserholz<br />

nannte. Er setzt sich zusammen aus Mitgliedsfirmen des VDP,<br />

die Holz als Rohstoff einsetzen, und ist mit der Bearbeitung sämtlicher<br />

Fragen hinsichtlich der Rohstoffbeschaffung beauftragt. Dazu<br />

gehöre vor allem, Marktinformationen zu sammeln und an die Mitglieder<br />

weiterzugeben sowie Initiativen im Wettbewerb mit anderen<br />

Holzverbrauchern zu entwickeln.<br />

Aber auch im Bereich Naturschutz und Zertifizierung sieht Vorher<br />

noch viel Arbeit, da die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes<br />

in der Öffentlichkeit nach wie vor ein vieldiskutiertes Thema sei.<br />

„Wir bemühen uns aktiv, unsere Position als traditioneller und<br />

nachhaltiger Holzverbraucher zu verteidigen.“ Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

sei vor 200 Jahren in Deutschland geboren worden<br />

und manifestiere sich heute in den Forstgesetzen. „Insofern wäre es<br />

ein leichtes für die deutsche Forstwirtschaft, sich zum Sprachrohr<br />

in diesem Bereich zu machen!“ Was sie aber<br />

nicht täte, moniert der Ausschußvorsitzende.Deshalb<br />

sei es wichtig,den Forst dafür zu<br />

sensibilisieren, endlich an die Öffentlichkeit<br />

zu treten. „Ihr tut Gutes, redet darüber“,<br />

bemerkt Vorher in Abwandlung des bekannten<br />

Marketingspruchs.<br />

Sich um eine sachliche aber auch mutigere<br />

Interessenvertretung zu bemühen ist<br />

Vorher deshalb ein wichtiges Anliegen. Dies<br />

spiegelt sich deutlich in seinen vielfältigen<br />

Engagements wider. Er ist Mitglied des<br />

Forstausschusses der CEPI (Confederation<br />

of European Paper Industries) und Mitglied<br />

im Beirat des Deutschen Holzwirtschaftsrates,<br />

dem Spitzenverband der deutschen<br />

Dr. Wilhelm Vorher<br />

Holzwirtschaft. „Daneben versuche ich<br />

auch unsere Position im Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu vertreten, und<br />

zwar in einem interministeriellen Ausschuß, in dem sich Forst- und<br />

Holzwirtschaft seit vielen Jahren um die Entwicklung ihrer Zusammenarbeit<br />

bemühen.“ Des weiteren ist er Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Beirates der Bundesforschungsanstalt für Forstund<br />

Holzwirtschaft in Hamburg.<br />

Das Gejammer um den Standort Deutschland ist Vorher leid.„Wir<br />

müssen lernen, wieder auf das Positive zu schauen, um daraus Mut<br />

für die Zukunft zu schöpfen und uns nicht durch das Negative lähmen<br />

lassen“, konstatiert er energisch.<br />

Nach seiner bisherigen Berufswegstrecke befragt meint Vorher:<br />

„Ich würde den Weg,den ich gegangen bin,immer wieder gehen.“ Die<br />

Kombination von naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten seines Fachgebietes habe etwas Faszinierendes für ihn.<br />

„Wenn Sie dann noch in einem Bereich tätig sind, der sich in einem<br />

nachhaltigen Schema präsentiert, gibt es nichts Schöneres.“ Eine<br />

beneidenswerte Antwort. Thomas Weber


DEUTSCHLAND<br />

Die Prechel GmbH (Schwetzingen),<br />

seit über 45 Jahren Lieferant<br />

für Chemikalien und Mineralien<br />

in der Papierindustrie,<br />

übernahm am 1. April 1997<br />

den Vertrieb und die Anwendungstechnik<br />

der Papierindustrieprodukte<br />

der Dr. Th.<br />

Böhme KG, Chem. Fabrik<br />

GmbH & Co., Geretsried. Die<br />

angebotenen Artikel werden sowohl<br />

in der Masse als auch im<br />

Strich eingesetzt. Die Fa. Prechel<br />

übernimmt auch die Beratung.<br />

Die Firma Mütek (Herrsching)<br />

veranstaltet am 7. November<br />

1997 in den Räumen der<br />

Papiertechnischen Stiftung<br />

(PTS), München, eine Anwendertagung<br />

mit Praxisberichten<br />

aus der Industrie. Themenschwerpunkt<br />

bildet die Online-Störstoffmessung<br />

im Dickstoff<br />

(PCT 10) und die Zetapotentialanalyse<br />

an Fasern und<br />

Füllstoffen (SZP). Des weiteren<br />

werden erstmals Praxisergebnisse<br />

von einem neuen On-line-<br />

Gasanalyser vorgestellt und Anwender<br />

berichten über den Einsatz<br />

der dynamischen Penetrationsmessung<br />

(PDA und EST) im<br />

Bereich der Imprägnierung und<br />

Papierprüfung. Informationen<br />

<strong>35</strong>/97 834<br />

NEUES IN KÜRZE<br />

KURZNACHRICHTEN<br />

Die<br />

unterhält ab sofort eine<br />

Homepage!<br />

http://www.a-p-r.de<br />

können angefordert werden bei:<br />

Mütek Analytic GmbH, Marketingabteilung,<br />

Arzberger Straße<br />

10, D-82211 Herrsching, Telefon<br />

(0 81 52) 93 12-18, Faxnummer<br />

(0 81 52) 43 74.<br />

Gebrauchte Getränkekartons<br />

sind für die Industrie<br />

ein begehrter Rohstofflieferant.<br />

Papierfabriken verwerten<br />

das Gros der Wertstoffe, der Rest<br />

wird von Zementherstellern genutzt.<br />

Nach Angaben der Informationszentrale<br />

Verpackung<br />

und Umwelt in Stuttgart hat die<br />

Papierindustrie im vergangenen<br />

Jahr aus gebrauchten Getränkekartons<br />

rund 90 000 t hochwertigen<br />

Zellstoff zurückgewonnen<br />

und zu Produkten des täglichen<br />

Bedarfs weiterverarbeitet: Hygienepapiere,<br />

Wellpappe, Hülsenkartons<br />

und Kraftpapier für<br />

Säcke. Milch- und Safttüten bestünden<br />

zu etwa 75% aus Zellstoff.<br />

Nach dem Recycling sei<br />

von den Kartons noch ein Restverbund<br />

aus 21% Polyethylen<br />

und 4% Aluminium übrig, der<br />

aufbereitet an die Zementindustrie<br />

weitergereicht werde.<br />

Polyethylen ersetze bei der<br />

Zementherstellung das für die<br />

Energieerzeugung erforderliche<br />

Heizöl, Aluminium diene als<br />

Bauxitersatz, das dem Zement<br />

zur Erhärtung beigemengt<br />

werde.<br />

Aktienkurse (50) Mai Aug.<br />

1997 1997<br />

Altenburger 23,00 25<br />

Bausch 28,00 42<br />

Cordier 71,00 65<br />

Herlitz 188,00 160<br />

Herlitz Int. Trading 270,00 238<br />

Niedermayr 400,00 370<br />

(Nennwert 100)<br />

Papierf. Weissenst. 160,00 185<br />

PWA 328,00 330<br />

SAPPI 15,90 16,50<br />

Schwäb. Zellstoff 230,00 208<br />

Stora Kopparbergs 26,00 31<br />

Temming 102,00 76<br />

Zanders 151,00 155<br />

HOLLAND<br />

Die Fa. Meerssen & Palm,<br />

Hertogenbosch, hat für die Papiermarke<br />

Marsana Total Office<br />

Papier einen neuen Vertriebspartner<br />

gefunden. Rhein-<br />

Main-Papier in Deutschland<br />

wurde mit dem Exklusivvertrieb<br />

beauftragt. Marsana ist ein Total<br />

Office Papier, das in verschiedenen<br />

Farben, Flächengewichten<br />

und Formaten geliefert werden<br />

kann. Das Qualitätspapier<br />

ist sowohl für alle konventionellen<br />

Drucktechniken als auch für<br />

Kopierer sowie Laser- und Inkjetdrucker<br />

geeignet.<br />

RUSSLAND<br />

Mit dem Zellstoff- und Papierkombinat<br />

Nr. 1 in Kaliningrad/<br />

Königsberg (ungebl. Sulfitzellstoffe,<br />

Packpapiere u.a.) hat<br />

ein weiteres bankrottes Unternehmen<br />

der russischen<br />

Zellstoff- und Papierindustrie<br />

die Produktion eingestellt.<br />

Nach Presseinformationen<br />

soll bereits mit der Demon-<br />

tage und teilweisen Verschrottung<br />

der Ausrüstungen begonnen<br />

worden sein. Für<br />

das Betriebsgelände sucht man<br />

nach Abrissen baulicher Anlagen<br />

und Beseitigung von<br />

Altlasten nach einem Investor.<br />

Das Karton- und Polygraphiekombinat<br />

(KPK) in Pawlowsk<br />

bei St. Petersburg, mit<br />

einer Jahreskapazität von rund<br />

200 000 t Schachtel- und Chromoersatzkarton<br />

eines der größten<br />

russischen Unternehmen<br />

bei der Altpapierverarbeitung,<br />

hat in letzter Zeit verschiedene<br />

Rekonstruktions- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

im Bereich<br />

der Kartonerzeugung und<br />

-verarbeitung realisiert. Der Investitionsaufwand<br />

hierfür lag<br />

bei etwa 19 Mio. US-$, wobei die<br />

wichtigsten Ausrüstungen aus<br />

dem Ausland bezogen worden<br />

sind. Die wesentliche Zielsetzung<br />

der Planungen hierfür bestand<br />

in einer entschiedenen<br />

Verbesserung der Qualität – insbesondere<br />

von Chromersatzkarton<br />

im Grammaturbereich von<br />

200 bis 500 g/m 2<br />

bezüglich Glätte,<br />

Weißgrad, Steifigkeit, Profilgleichmäßigkeit,<br />

Verbesserung<br />

der Bedruckbarkeit, Verringerung<br />

des Stäubens. Das Unternehmen<br />

will damit seine<br />

Position auf den Märkten<br />

der GUS festigen bzw. weiter<br />

ausbauen. Der Vertrieb der<br />

Hauptmengen des Kartons erfolgt<br />

nun über die Firma Petro<br />

Board Trading in St. Petersburg.<br />

Zur Sanierung der Staatsfinanzen<br />

hat die russische Regierung<br />

im ersten Quartal 1997<br />

weitere Besitzanteile an Unternehmen<br />

der Zellstoff- und<br />

Papierindustrie zum Verkauf<br />

ausgeschrieben. Es handelt<br />

sich dabei um das Kamsker sowie<br />

Sokolsker Zellstoff- und Papierkombinat.<br />

����


Greenfield geht in<br />

Produktionstestphase<br />

Ziel: Produktion von holzfreiem Deinking-Pulp<br />

mit hohem Weißegrad<br />

Die Compagnie Greenfiled S.A. (Château-<br />

Thierry, Frankreich) hat Anfang August mit<br />

der Testphase der Produktion eines neuen<br />

holzfreien Deinking-Pulps (DIP) mit einer<br />

hohen Weiße von 88 Weißegraden begonnen.<br />

In das neue Werk wurden 195 Mio. US-$ investiert.<br />

Federführend bei der Finanzierung<br />

über 130 Mio. US-$ war die Chase Investment<br />

Bank. Die Gesamtkapazität des neuen<br />

Werkes beträgt 150 000 t DIP, das unter dem<br />

Markennamen G-Fibre verkauft werden soll.<br />

Langfristiges Ziel ist nach Worten von Verkaufschef<br />

David Stedeford die Etablierung<br />

dieser Eigenmarke in einem Segment oberhalb<br />

von Hartholz-Zellstoff. Preislich soll sich<br />

das neue Material eng an den Preisen von<br />

Hartholz-Zellstoff orientieren. 50% der Produktion<br />

(ca. 75 000 t) sind bereits von Kunden<br />

wie z. B. Arjo Wiggins, die sich zum Teil<br />

auch finanziell engagiert haben, gekauft. Die<br />

restliche verfügbare Menge wird zum Teil<br />

Luftaufnahme des neuen Werkes La Compagnie Greenfield.<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

über das Werk selbst, teilweise über verschiedene<br />

Agenten in Europa vertrieben. In<br />

Deutschland und einigen<br />

früheren Ostblockländern<br />

wird der Vertrieb<br />

exklusiv über die<br />

Fa. Gratenau & Hesselbacher<br />

laufen.<br />

Das Unternehmen<br />

verfolgt mit dem neuen<br />

Produkt ehrgeizige<br />

Ziele. So soll der Ascheanteil<br />

unter 5% liegen,<br />

der Anteil an Holzfasern<br />

unter 10% und<br />

der Schmutzanteil un-<br />

ter 5 mm 2 /m 2 . Die<br />

Reißlänge soll 5,8 bis<br />

7 km betragen, der<br />

Reißindex bei 9 bis 10 mN.m 2 pro Gramm liegen.<br />

Technisch federführend für die eigentliche<br />

Deinking-Technologie war die norwegische<br />

Fa. Kvaerner, die das Werk auch als Referenzanlage<br />

für weitere Projekte ähnlicher Art in<br />

Europa sieht. Ab Oktober möchte Greenfield<br />

die erste Ware an bevorzugte Kunden ausliefern,<br />

wobei die Mannen um Generaldirektor<br />

R. Joseph Kneeland von einer Start-up-Phase<br />

ausgehen, die bis Ende des Jahres dauern<br />

könnte. Auf dem Gelände ist außerdem Platz<br />

für eine zweite Linie zur Produktion von<br />

Deinking-Pulp.<br />

Das neue Unternehmen besitzt 40 verschiedene<br />

Anteilseigner und wird vor allem<br />

Der erste Zellstoffbogen wird präsentiert: (von links) Andreas M. Rohardt (Mitinhaber<br />

der Fa. Gratenau & Hesselbacher), R. Joseph Kneeland (Generaldirektor bei Greenfield),<br />

David Stedeford (Verkaufsdirektor).<br />

im Pariser Großraum Altpapier zukaufen.<br />

25% des insgesamt notwendigen Bedarfs von<br />

ca. 220 000 t sollen aus dieser Region gedeckt<br />

werden. Der Durchschnittspreis für die Ware<br />

soll bei ca. 500 FF pro Tonne liegen. Das Unternehmen<br />

beschäftigt 68 Mitarbeiter (ca.<br />

3 Mio. US-$ Investitionssumme pro Mitarbeiter)<br />

und möchte vor allem Hersteller von<br />

Zeitschriften- und Schreibpapieren beliefern.<br />

Zur Produktion einer lufttrocknen Tonne DIP<br />

ist eine Energie von ca. 800 kW notwendig.<br />

Diese wird auf dem Gelände selbst durch<br />

eine entsprechende Turbine unter Verwendung<br />

von Erdgas produziert. Das Projekt<br />

wurde von verschiedenen staatlichen und<br />

Landesbehörden mit ca. 20 Mio. FF gefördert.<br />

Chancen und Risiken<br />

Entscheidend für den Durchbruch des neuen<br />

Werkes wird die Tatsache sein, ob es gelingt,<br />

von französischen Altpapierhändlern<br />

Altpapiere der notwendigen Qualität (ohne<br />

holzhaltige Fasern in nennenswertem Um-<br />

8<strong>35</strong> <strong>35</strong>/97


fang) zu einem angemessenen Preis zu erhalten.<br />

Entsprechende Sammelaktivitäten<br />

vorausgesetzt, wären im Großraum Paris mit<br />

Sicherheit weit mehr als die jetzt angestrebten<br />

45 000 t Altpapiere erster Qualität zu<br />

Blick auf die Flotationszellen.<br />

sammeln. Erfolgsentscheidend wird außerdem<br />

sein, inwieweit sich G-Fibre bei vielen<br />

eher faserwechselscheuen Kunden in der Papierindustrie<br />

als gut genug erweist, um<br />

Frischfaser-Zellstoff zu ersetzen. Prinzipiell<br />

besteht aus Umweltschutzgründen, aber<br />

<strong>35</strong>/97 836<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

auch aus anderen Überlegungen eine Tendenz,<br />

grafische Papiere mit einem Altpapieranteil<br />

von 20 bis 30 % auszustatten und dies<br />

entsprechend werblich zu nutzen. Viele Unternehmen<br />

glauben auch, daß es in Zukunft<br />

stärkeren politischen<br />

Druck geben<br />

wird, Produkte in<br />

diese Richtung zu<br />

entwickeln. Stedeford<br />

sieht seine G-Fibre-Produktejedenfalls<br />

nicht als typischen<br />

Einsatzstoff<br />

für die Produktion<br />

von 100-%-AP-Papieren.<br />

Die ersten Proben,<br />

die die <strong>apr</strong> bei einem<br />

Besuch sah,<br />

ähnelten denn auch<br />

eher einem Frischfaser-Zellstoff<br />

und waren<br />

von diesem mit dem bloßen Auge jedenfalls<br />

kaum zu unterscheiden.<br />

Der gesamte Produktionsprozeß ist aufwendig<br />

gestaltet. Die Fasern gehen dreimal<br />

in eine Flotation und werden über Ozon und<br />

Wasserstoffperoxid gebleicht. Nach einer<br />

Kone Wood mit Umsatzrekord<br />

in 1996<br />

Der Kone-Wood-Konzern (Finnland), der<br />

zur Andritz-Gruppe gehört, erzielte 1996<br />

einen Rekordumsatz von ca. 202 Mio. DM. Die<br />

Fa. Kone Wood stellt Holz-, Hackschnitzelund<br />

Rindenverarbeitungssysteme und -ausrüstungen<br />

für die Zellstoff-, Papier- und Pappenindustrie<br />

her. Kone Wood ist einer der wenigen<br />

Produzenten der Welt, die sich auf die<br />

Lieferung kompletter Systeme spezialisiert<br />

haben; vom Eingang der Rohstoffe bis zur Zuführung<br />

in den Zellstoffkocher.<br />

1996 waren die größten Projekte die Lieferung<br />

eines Holzplatzes für das Werk von<br />

MoDo Paper im Werk Husum in Schweden,<br />

die Holzschleiferei und die automatisierte<br />

Holzschleiferei für das Metsä-Serla-Werk in<br />

Kirkniemi (Finnland) sowie eines 2-Linien-<br />

Holzplatzes nach Indonesien.<br />

Im Jahr 1994 erwarb die Fa.Andritz die Fa.<br />

Kone Wood von der Kone Corporation, um ihre<br />

Produktpalette für die Zellstoff- und Papierindustrie<br />

zu vervollständigen. Derzeit<br />

machen die Zellstoff- und Papieraktivitäten<br />

von Kone Wood über die Hälfte des Umsatzes<br />

von Andritz aus. Im März dieses Jahres wird<br />

der Name von Kone Wood in Andritz Kone<br />

Wood geändert. Die Namensänderung ist Teil<br />

der neuen Identität der Andritz-Gruppe. Die<br />

Akquisitionen der letzten Jahre – Sprout-<br />

Bauer und Durametal zusätzlich zu Kone<br />

Wood – brachten eine Vielzahl von Markenzeichen<br />

innerhalb des Unternehmens hervor.<br />

Vorbehandlung, bei der grobe Verunreinigungen<br />

abgetrennt werden, wird in drei weiteren<br />

Phasen flotiert, gewaschen, dispergiert<br />

und gebleicht. Am Ende wird das Produkt zu<br />

Zellstoffbögen geformt und besitzt dann einen<br />

Trockengehalt von 90 %. Schließlich wird<br />

es in 250-g-Ballen verpackt.<br />

Da bereits heute ein Besucherzentrum vorhanden<br />

ist, sind die Betreiber guter Hoffnung,<br />

daß die neue Fabrik zu einer Art Wallfahrtsort<br />

für mögliche weitere Interessenten,<br />

die eine Deinking-Pulp-Fabrik bauen wollen,<br />

werden könnte. ����<br />

Berichtigung<br />

In der <strong>Ausg</strong>abe Nr. 33/1997 vom 20.<br />

August hat sich auf Seite 791 in unserem<br />

Bericht über Frankreichs Papierindustrie<br />

der Druckfehlerteufel eingeschlichen.<br />

Der Nettogewinn der südwestfranzösischen<br />

Gruppe Gascogne fiel<br />

um 4 Mio. auf 81 Mio. FF zurück und<br />

nicht wie berichtet um entsprechende<br />

Milliardenbeträge. Wir bitten unsere<br />

Leser um Entschuldigung.<br />

Behält man diese Situation bei, könnte es am<br />

Markt zu Verwirrungen kommen. Deshalb<br />

beginnen die Firmen, die zur Andritz-Gruppe<br />

gehören, das gleiche Logo zu verwenden<br />

und ein ähnliches äußeres Erscheinungsbild<br />

zu schaffen.<br />

Außerdem soll zusätzlich zur neuen korporativen<br />

Identität die Struktur der Divisionen<br />

der Andritz-Gruppe prägnanter dargestellt<br />

werden. Es wird vier Divisionen geben, die in<br />

den weltweiten Zellstoff-, Papier- und Pappenindustrien<br />

agieren. Die Andritz-Kone-<br />

Wood-Firmen bilden die Division Wood Processing<br />

der Andritz-Gruppe. Die anderen drei<br />

Divisionen sind Refiner Systems, Pulp Technology<br />

und Paper Technology. ����


Bis April dieses Jahres lag der Nettoumsatz<br />

der finnischen Ahlstrom Corporation<br />

(Helsinki) bei 1479,47 Mio. (+16,4% ggb. Vj.).<br />

Die Steigerung war auf die Firmen Sibille-<br />

Dalle und Sibille Tubes zurückzuführen, die<br />

1996 noch nicht zu Ahlstrom gehörten. Der<br />

<strong>35</strong>/97 838<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Ahlstrom in 1997 bisher<br />

zufrieden<br />

Ahlstrom in Zahlen<br />

(in Mio. DM) 1. 1. – 30. 4. 1997 1. 1. – 30. 4. 1996 1. 1. – 31. 12. 1996<br />

Nettoumsatz 1479,47 1270,52 3914,27<br />

Betriebseinnahmen<br />

Einnahmen vor Steuern<br />

92,48 92,15 299,20<br />

und außerordentlichen Posten 60,49 <strong>35</strong>,92 207,18<br />

Nettoeinnahmen 37,11 2,91 40,36<br />

operative Gewinn bis April 1997 lag bei 92,48<br />

Mio. DM (1996: 92,15 Mio. DM). Die Gewinne<br />

vor Steuern und außerordentlichen Posten<br />

beliefen sich auf 60,49 Mio. DM (i. Vj.: <strong>35</strong>,92<br />

Mio. DM) Die Ergebnisverbesserung ist<br />

hauptsächlich auf das gute Ergebnis der Ahlstrom<br />

Paper Group und dem Fallenlassen der<br />

Weiterbildungsseminare<br />

des Papiermacherzentrums<br />

Gernsbach im Jahr 1997<br />

Technische Fachseminare Papiererzeugung/Ausrüstung/Veredelung<br />

Vertiefungskurs Querschneiden/Rollenschneiden<br />

– VKQR – 6. 10. – 10. 10. 1997<br />

Grundkurs Papiererzeugung/Ausrüstung<br />

Veredelung<br />

– FKM-A – 6. 10. – 24. 10. 1997<br />

Grundlagen Papiertechnologie<br />

– FSP – 10. 11. – 14. 11. 1997<br />

Aufbaukurs Papiererzeugung/Ausrüstung/<br />

Veredelung<br />

– FKM-G – 24. 11. – 5. 12. 1997<br />

Vertiefungskurs Bedrucken von Papier,<br />

Karton und Pappe<br />

– VKDru – 3. 11. – 5. 11. 1997<br />

DIP-Aktivitäten in den USA, durch die der<br />

Gewinn geschmälert wurde, zurückzuführen.<br />

Die Gewinne von Ahlstrom werden, so der<br />

Vorstand, voraussichtlich für den Rest des<br />

Jahres günstig bleiben. Die Nachfrage nach<br />

Spezialpapieren, Pumpen und Elektrozu-<br />

behör soll weiter stabil bleiben.Ahlstrom Machinery<br />

hat große Aufträge aus Finnland und<br />

Südamerika erhalten. Durch Verzögerungen<br />

bei Investitionsentscheidungen im asiatischpazifischen<br />

Raum wird der Nettoumsatz des<br />

Vorjahres der Ahlstrom Machinery Group<br />

wohl nicht erreicht werden können. ����<br />

Vertiefungskurs Kalandrieren<br />

– VKK – 8. 12. – 12. 12. 1997<br />

Trouble Shootings Papiererzeugung/<br />

Ausrüstung/Veredelung<br />

Trouble Shooting Streichmaschine<br />

– FTStr – 20. 10. – 22. 10. 1997<br />

Trouble Shooting Altpapier<br />

– (FTAlt) – 10. 11. u. 12. 11. 1997<br />

Trouble Shooting Hilfsstoffe<br />

– FTHi – 24. 11. – 26. 11. 1997<br />

Trouble Shooting Klima und Papier<br />

– FTKI – 8. 12. – 10. 12. 1997<br />

Technische Fachseminare Wellpappe<br />

Maschinenführer Wellpappenverarbeitung<br />

– FKM-V – 20. 10. – 24. 10. 1997<br />

Prüfen von Wellpappen-Rohpapier u. Wellpappe<br />

– FSPR – 13. 10. – 17. 10. 1997<br />

Maschinenführer Wellpappenerzeugung<br />

– FKM-W – 8. 12. – 12. 12. 1997<br />

Instandhaltung in der Wellpappenindustrie<br />

– FIW– 1. 12. – 5. 12. 1997<br />

Fachseminare Qualitätssicherung/<br />

Qualitätsmanagement<br />

Trouble Shooting Qualitätssicherung/<br />

Qualitätsmanagement<br />

– FT-Qu – 13. 10. – 15. 10. 1997<br />

Fachseminare Umweltschutz/<br />

Umwelttechnik<br />

Umweltfachkraft<br />

– US-FK – 13. 10. – 15. 10. 1997<br />

Trouble Shooting Immissionsschutz<br />

– FT-IM – 24. 11. – 26. 11. 1997<br />

Fachseminare für Instandhalter<br />

Instrumente, Methoden und Arbeitsmittel<br />

für Führungskräfte<br />

– FME – 20. 10. – 22. 10. 1997<br />

Speicherprogrammierbare Steuerungen<br />

Grundkurs<br />

– FSPS-G – 20. 10. – 24. 10. 1997<br />

Grundlagen Papiertechnologie für<br />

Auszubildende<br />

– FSP-AZ – 20. 10. – 24. 10. 1997<br />

METSKO – Hydraulik/ Pneumatik für<br />

Schichtbesatzungen<br />

– M II – 27. 10. – 29. 10. 1997<br />

Trouble Shooting Meß- und Regeltechnik<br />

– FTMSR – 10. 11. – 12. 11. 1997<br />

Hydraulik Aufbaukurs<br />

– FH-A – 10. 11. u. 12. 11. 1997<br />

METSKO – Hydraulik/Pneumatik für<br />

Schichtbesatzungen<br />

– M I – 24. 11.– 26. 11. 1997<br />

Grundlagen Meß- und Regeltechnik<br />

– FMSR – 8. 12. – 12. 12. 1997<br />

Grundlagen der Instandhaltung<br />

– FIPM – 8. 12. – 12. 12. 1997<br />

REFA-Seminare<br />

Arbeitszeitgestaltung<br />

– AZG – 9. 10. u. 10. 10. 1997<br />

Leistungsentlohnung in neuen<br />

Organisationsformen<br />

– LLO – 13. 11. u. 14. 11. 1997<br />

Managementforen<br />

Veränderungsprozesse im Unternehmen<br />

zielgerichtet gestalten<br />

– BFS-V – 13. 10. – 15. 10. 1997


Arbeitsrecht für Manager<br />

– BFS-P – 3. 11. – 5. 11. 1997<br />

Managementseminare für Werkführer<br />

und Meister<br />

Das Gespräch als Führungsmittel<br />

– WMS III/MSV III – 6. 10. – 10. 10. 1997<br />

Gesprächstraining/Mitarbeiterbeurteilung<br />

– WMS IV/MSV IV – 20. 10. – 24. 10. 1997<br />

Persönliche Arbeitstechniken/Teamarbeit<br />

– WMS V/MSV V – 27. 10. – 31. 10. 1997<br />

Workshop Führungsgrundwissen für<br />

Maschinenführer/Vorarbeiter/<br />

Gruppensprecher<br />

Grundlagen des situativen Führungsverhaltens<br />

– WMV I – 10. 11. – 14. 11. 1997<br />

Praktische Gesprächsführung und Arbeitsrecht<br />

– WMV II– 1. 12. – 5. 12. 1997<br />

Workshop Führungspraxis<br />

Problemlösen durch Moderation – Basiskurs<br />

– WS-TM – 6. 10. – 8. 10. 1997<br />

Kundenorientiertes Verhandeln – gewinnbringend<br />

verkaufen<br />

– WS-VT – 27. 10. – 29. 10. 1997<br />

Führen der eigenen Person<br />

– WS-SM – 20. 10. – 22. 10. 1997<br />

Praktische Moderation von Arbeitsgruppen<br />

Aufbaukurs<br />

– WS-TMA – 24. 11. – 26. 11. 1997<br />

Effektives Führen von Mitarbeitergesprächen<br />

– Aufbaukurs<br />

– WS-GBA – 26. 11. – 28. 11. 1997<br />

Führen mit Fakten<br />

– WS-FMF – 10. 11. – 12. 11. 1997<br />

Besprechungen ergebnisorientiert<br />

gestalten<br />

– WS-BT – 1. 12. – 3. 12. 1997<br />

Mitarbeiter leistungsgerecht entlohnen<br />

– WS-LE – 8. 12. – 10. 12. 1997<br />

Leistungssteigerung durch Gruppenarbeit<br />

– WS-TT – 15. 12. – 17. 12. 1997<br />

Gernsbacher Jugendseminare/<br />

Ausbilderseminare<br />

Gernsbacher Woche – Fachtraining<br />

– GSW-FA – 13. 10. – 17. 10. 1997<br />

Gernsbacher Woche – Fachtraining<br />

– GSW-FA – 3. 11. – 7. 11. 1997<br />

Gernsbacher Woche – Teamtraining<br />

– GSW-TT – 8. 12. – 12. 12. 1997<br />

<strong>35</strong>/97 840<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Michaelis mit neuem<br />

Papiergroßhandelslager<br />

Der zur IGEPA-Gruppe gehörende Papiergroßhändler<br />

E. Michaelis & Co (Hamburg)<br />

hat Mitte August ein neues Papiergroßhan-<br />

Der neue Büro- und Lagerkomplex der Fa. Michaelis in Berlin-Köpenick.<br />

delslager in Berlin eingeweiht. Der kombinierte<br />

Lager- und Bürokomplex wurde in<br />

zehnmonatiger Bauzeit erstellt und besitzt<br />

5500 m 2 Lager- und 1650 m 2 Bürofläche. Bereits<br />

seit 1966 ist Michaelis in Berlin vertreten;<br />

der nun gewählte Standort liegt in Berlin-Köpenick<br />

und hält rund 4000 verschiedene<br />

Spezifikationen mit einem Volumen von<br />

bis zu 4500 t Papier vor.<br />

Vor 700 geladenen Gästen war Hauptredner<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter<br />

Rexrodt, der betonte, daß die Bundesregierung<br />

alles tun wolle, um investitionsfreundlichere<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen. Er<br />

beglückwünschte die Druckindustrie, daß es<br />

ihr gelungen sei, die wirtschaftliche Talfahrt<br />

zu bremsen und die Zahl der Lehrlinge zu erhöhen.<br />

In Berlin werden, so Rexrodt, für die<br />

Papierindustrie, für den Papierhandel und<br />

das Druckgewerbe in nächster Zeit aller Voraussicht<br />

nach noch bessere Zeiten anbrechen,<br />

da die Regierung umziehe und die Einführung<br />

des Euros vor der Tür stehe. Beides<br />

werde für den Verbrauch großer Papiermen-<br />

gen sorgen. Mittelfristig allerdings habe die<br />

Bundesregierung wie auch er das Ziel, konsequent<br />

zu deregulieren und die Papierflut<br />

einzudämmen. ����<br />

Die schnelle Umsetzung<br />

Ihrer Werbeziele:<br />

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Wir freuen uns auf<br />

das Gespräch!


Die US-amerikanische Mead Corporation<br />

erzielte im zweiten Quartal 1997 einen Nettogewinn<br />

von 88,43 Mio. DM (i.Vj.: 124,13<br />

Mio. DM). Im ersten Halbjahr lag der Gewinn<br />

des Unternehmens bei 125,8 Mio. DM (– 66<br />

Mio. DM). Diese Steigerung ergab sich u. a.<br />

aus der Akquisition einer Fabrik für gestrichenes<br />

und Spezialpapier in Rumford (Maine)<br />

im November 1996. Bei gestrichenem Papier,<br />

Karton und Wellenrohpapier lag die Liefermenge<br />

über der des Vorjahresquartals. Ge-<br />

<strong>35</strong>/97 844<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Mead mit Umsatz- und<br />

Gewinneinbußen<br />

Umsatz und Gewinn der einzelnen Bereiche von Mead<br />

(in Mio. DM)<br />

1. Halbjahr<br />

29. 6. 1997 30. 6. 1996<br />

Umsatz der einzelnen Industriesegmente<br />

mit nicht eingegliederten<br />

Kunden:<br />

Papier 1425,61 1059,86<br />

Verpackungen und Karton<br />

Vertrieb sowie Schul- und<br />

1283,34 1300,18<br />

Büroprodukte 1838,34 1942,50<br />

Nettoumsatz, gesamt 4473,56 4302,54<br />

Gewinn der einzelnen Industriesegmente:<br />

Papier 159,84 171,31<br />

Verpackungen und Karton 95,46 145,04<br />

Vertrieb sowie Schul- und<br />

Büroprodukte 64,93 89,54<br />

Gesamt 320,23 405,89<br />

Andere Einnahmen (<strong>Ausg</strong>aben)<br />

korporativ 5,92 11,65<br />

Allgemeine korporative <strong>Ausg</strong>aben –50,32 –56,42<br />

Zinsen und Verschuldungsaufwendungen<br />

–88,61 –50,69<br />

Korporativ und<br />

sonstiges, gesamt –133,01 –95,46<br />

Einnahmen aus laufenden<br />

Geschäften vor Einkommenssteuer 187,22 310,43<br />

genüber diesem verringerte sich der Gewinn<br />

jedoch in allen drei Geschäftsbereichen (vgl.<br />

Tabelle); die Preise für Papier und Wellenrohpapier<br />

waren niedriger, und im Großhandelsgeschäft<br />

des Unternehmens verringerte<br />

sich die Menge. Bei Zellstoff, gestrichenem<br />

Papier und Wellenrohpapier festigten sich<br />

die Preise gegen Ende des Quartals. Der Ge-<br />

winn verbesserte sich im Laufe des ersten<br />

Quartals durch eine saisonbedingte Zunahme<br />

bei Getränkeverpackungen und Schulprodukten.<br />

Die Nachfrage nach gestrichenen Papiersorten<br />

bezeichnet der Vorstand als weiter lebhaft,<br />

dazu erhöhten sich die Auftragsrückstände<br />

im zweiten Quartal. Bei gestrichenem<br />

Papier war die gelieferte Menge höher als im<br />

letzten Jahr. Gegen Ende des zweiten Quar-<br />

pier, während die Absatzmenge<br />

und die<br />

Preise für kohlefreies<br />

Papier relativ unverändert<br />

waren. Bei<br />

ungestrichenem Papier<br />

verbesserten<br />

sich die Preise und<br />

die Liefermengen gegenüber<br />

dem ersten<br />

Quartal, sie blieben<br />

jedoch unter dem<br />

Vorjahresniveau.<br />

Der Sektor Coated<br />

Board System erhöhte<br />

seine Lieferungen<br />

gegenüber dem ersten<br />

Quartal. Auf<br />

dem nordamerikanischen<br />

Markt begann<br />

die Sommersaison<br />

mit Getränkeverpackungen<br />

kräftig,<br />

während in Europa<br />

der Umsatz gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal<br />

leicht sank.<br />

Bei gestrichenem<br />

Karton verbesserten<br />

sich die Lieferungen<br />

in den offenen Markt,<br />

obwohl die Preise unter denen des Vorjahres<br />

lagen. Im Juni wurde der geplante vierwöchige<br />

Umbau der Papiermaschine 1 im<br />

Werk Mahrt in Alabama abgeschlossen.<br />

Durch die betriebliche Leistung steigerte sich<br />

der Gewinn der Division Verpackungen gegenüber<br />

dem Vorjahr, wurde jedoch aufgewogen<br />

durch die Devisenkurse und die Kosten<br />

der Schließung des Betriebes dieser Division<br />

in Godfrey (Illinois). Der Preis für Wellenrohpapier<br />

sank im zweiten Quartal, bevor er<br />

sich im Juni wieder festigte. Die neue Maschine<br />

der Division Vollpappe läuft weiter<br />

über der Kapazität. Die Erweiterung der Maschine<br />

und die damit verbundenen Umweltmaßnahmen,<br />

die im Juni 1996 angekündigt<br />

wurden, schreiten schneller als geplant voran.<br />

Mead hofft, daß sich die Produktionskapazität<br />

Mitte 1998 allmählich erhöhen<br />

wird. ����<br />

tals stiegen die Preise für gestrichenes Pa- SCHRIFTTUM<br />

� Die ISO-9000-Familie ist, zusammen mit<br />

dem sie flankierenden Regelwerk, in die nationalen<br />

Normenwerke vieler Staaten übernommen<br />

worden. Der Anspruch auf umfassende<br />

Anwendungsmöglichkeiten dieser Regeln<br />

weltweit, in unterschiedlichen Organisationen<br />

und Wirtschaftsbereichen, erfordert<br />

eine präzise Terminologie und hochgradig<br />

durchstrukturierte Normentexte. Zum Thema<br />

Qualitätsmanagement sind nun zwei<br />

weitere Bände publiziert worden, die von der<br />

Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V.<br />

(DGQ) herausgegeben und beim Beuth Verlag<br />

in Berlin erschienen sind. Der DGQ-Band<br />

11-10 greift den aktuellen Diskussionsstand<br />

zur Prozeßorientierung bei der Gestaltung<br />

von QM-Systemen auf. Dieser praxisnahe<br />

und anwendergerechte Leitfaden unterstützt<br />

insbesondere kleinere und mittlere Betriebe<br />

bei der Konzeption eines eigenen Qualitätsmanagementsystems.<br />

Der DGQ-Band<br />

16-02 beschreibt die statistischen Verfahren,<br />

die zur Beurteilung von Meß- und Beobachtungsergebnissen<br />

aus der Fertigung oder aus<br />

Laborversuchen benötigt werden. Die übersichtliche<br />

Darstellung des Stoffes ermöglicht<br />

einen direkten Zugriff auf das Verfahren, das<br />

für eine bestimmte Problemstellung angemessen<br />

ist. Nicht nur als Einführung geeignet,<br />

dient der Band auch QM-Experten als<br />

Nachschlagewerk. DGQ-Band 11-10 (ISBN<br />

3-410-32894-7), Anleitung zur prozeßorientierten<br />

Betrachtung von QM-Systemen nach<br />

DIN EN ISO 9001 bis 9003, 48 S.,A5. Brosch.,<br />

<strong>35</strong> DM; DGQ-Band 16-02 (ISBN 3-410-<br />

32880-7), Auswertungsverfahren, 122 S., A5.<br />

Brosch., 53 DM. tw


Stora mit hohem<br />

negativem Cash-flow<br />

im ersten Halbjahr<br />

Deutlicher Veräußerungsverlust beim Verkauf des<br />

Kartonwerks Arnsberg<br />

Der schwedische Stora-Konzern erzielte<br />

im ersten Halbjahr 1997 einen Umsatz von<br />

5,1 Mrd. DM (i. Vj.: 5,57 Mrd. DM). Maßgeblicher<br />

Grund für den Umsatzrückgang war<br />

vor allem der Verkauf der Fa. Stora Building<br />

Products mit einem Umsatz von 399,07 Mio.<br />

DM. Der Gewinn nach finanziellen Erträgen<br />

und Aufwendungen fiel deutlich auf 283,99<br />

Mio. DM. Die Preisrückgänge für die einzelnen<br />

von Stora hergestellten Produkte schlugen<br />

sich alleine in einem Umsatzrückgang<br />

von 603,24 Mio. DM nieder. Höhere Produktionsmengen<br />

in den verschiedenen Fertigungssektoren<br />

ergaben ein Umsatzplus von<br />

232,01 Mio. DM. Insgesamt lag der Gewinn<br />

nach Steuern im ersten Halbjahr bei 187,47<br />

Mio. DM (i. Vj.: 245,93 Mio. DM). Aufgrund<br />

hoher Abschreibungen befand sich der operative<br />

Cash-flow von Stora deutlich im negativen<br />

Bereich mit 394,19 Mio. DM (i. Vj.:<br />

588,16 Mio. DM).<br />

Insgesamt sieht der Vorstand in Europa<br />

eine verbesserte Wirtschaftslage aufgrund<br />

der Stärke des US-Dollars. Speziell in<br />

Deutschland sei eine schwache Inlandsnachfrage<br />

und eine gute Exportentwicklung infolge<br />

einer schwachen Deutschen Mark zu verzeichnen.<br />

In England wird die Inlandsnachfrage<br />

als kräftig bezeichnet. Bei der Mehrzahl<br />

der Produkte im Konzern beträgt der Auftragsbestand<br />

drei bis fünf Wochen. Insgesamt<br />

produzierte Stora im ersten Halbjahr 3,399<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Mio. t Zellstoff, Papier und Karton (+10%)<br />

aus. Die Absatzpreise waren im Schnitt für<br />

die Papier- und Kartonerzeugnisse um 13%<br />

niedriger als im Vorjahr. Die Abschreibungen<br />

im ersten Halbjahr waren mit 759,16 Mio.<br />

DM (i. Vj.: 786,31 Mio. DM) wiederum deutlich<br />

höher als die Abschreibungen von 436,65<br />

Mio. DM. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />

ist weiter fallend und betrug Ende Juni<br />

nur noch 20 732 (– 3868). Beim Verkauf der<br />

Kartonfabrik Arnsberg (Deutschland) an die<br />

Cascades S.A. entstand ein Veräußerungsverlust<br />

von 34,8 Mio. DM, der im Ergebnis<br />

des zweiten Quartals ebenfalls enthalten ist.<br />

Außerdem hat Stora seine CTMP-Fluff-Zellstoff-Produktion<br />

in Skoghall sowie seine Kartonherstellung<br />

in Corbehem (Frankreich)<br />

eingestellt.<br />

Umsatzerlöse und Betriebsergebnis nach Produktbereichen (in Mio. DM)<br />

Nettoumsatzerlöse Betriebsergebnis<br />

Januar – Juni Januar – Juni<br />

1997 1996 1995 1997 1996 1995<br />

Energie 203,94 191,18 185,38 41,06 – 0,6 16,24<br />

Forsttätigkeit1 702,08 672,15 807,65 97,21 69,60 83,52<br />

Schnittholz 206,72 160,32 202,78 7,42 –12,52 11,83<br />

Zellstoff 529,23 517,40 837,81 –55,22 –99,07 215,08<br />

Innenumsätze –308,58 –272,15 –337,58 – – –<br />

Basisprodukte 1333,41 1268,90 1696,05 90,48 –42,69 326,68<br />

Druckpapiere 1580,97 1712,76 1839,90 143,61 <strong>35</strong>4,52 263,57<br />

Technische Büropapiere 241,76 227,84 277,22 5,56 –18,09 –<br />

Feinpapiere 929,00 884,45 1265,42 104,87 23,89 212,99<br />

Großhandelstätigkeit 677,49 740,83 886,54 10,90 7,88 33,87<br />

Innenumsätze –201,85 –242,22 –264,73 – – –<br />

Grafische Papiere 3227,37 3323,66 4004,87 264,96 368,21 510,44<br />

Karton und<br />

Verpackungspapiere 1097,44 1096,28 1306,72 59,39 139,90 250,34<br />

Finanztätigkeit – – – 72,15 26,68 19,02<br />

Verkaufte Konzernteile – 399,30 485,38 – –15,54 – 5,56<br />

Strukturaufwendungen<br />

und Veräußerungserlöse – – – 34,80 16,47 63,10<br />

Abschreibungen auf<br />

Überwerte – – – –41,29 –41,76 –47,56<br />

Sonstiges –548,49 –510,10 –701,62 –37,12 –14,38 2 –45,93<br />

Insgesamt 5109,74 5577,95 6791,41 373,78 436,89 1070,53<br />

1 Das Betriebsergebnis enthält bei Liegenschaftsverkäufen erzielte Veräußerungsergebnisse in Höhe von 5,33 Mio. DM,<br />

5,1 Mio. DM und 3,48 Mio. DM.<br />

2 Einschl. Auflösung von Interngewinnen in Vorräten in Höhe von 27,84 Mio. DM.<br />

845 <strong>35</strong>/97


Zellstoff<br />

Die Zellstoffvorräte in Skandinavien sind<br />

in den letzten vier Monaten geschrumpft und<br />

betrugen Ende Juni ca. 1,5 Mio. Tonne. Das<br />

Preisniveau beläuft sich nach Angaben von<br />

Stora seit 1. Juni auf 610 US-$ pro Tonne<br />

Langfaser-Zellstoff bzw. 490 ECU für Kurzfaser-Zellstoff.<br />

Das Ergebnis in diesem Bereich<br />

(vgl. Tabelle) ist weiterhin negativ mit<br />

einer Tendenz zur Gewinnerhöhung.<br />

Druckpapiere<br />

Bei Zeitungsdruckpapieren konnte Stora<br />

seine Auslieferungen im ersten Halbjahr um<br />

2% erhöhen. Die Preise seien in der jeweiligen<br />

Landeswährung zum Jahreswechsel<br />

1996/97 um 15% gefallen. Bei SC-Papieren<br />

konnte Stora seine Liefermenge um 11% steigern,<br />

bei LWC-Papieren gar um 40%. Bei Offsetpapierqualitäten<br />

sind die Preise nach Stora-Angaben<br />

gegenwärtig um 100 DM pro<br />

Tonne höher als zum Jahresanfang.<br />

Aufgrund von Preisrückgängen wurde<br />

auch in diesem Bereich (vgl. Tabelle) im ersten<br />

Halbjahr weniger verdient.<br />

Technische Büropapiere<br />

Bei Selbstdurchschreibepapieren konnte<br />

Stora seine Auslieferungen um 7% steigern,<br />

bei Thermopapieren in Europa um 7%. Erstmals<br />

seit 1991 gelang es Stora, im Halbjahresergebnis<br />

einen Gewinn bei technischen<br />

Büropapieren zu erwirtschaften.<br />

<strong>35</strong>/97 846<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Feinpapiere<br />

Restrukturierungen bei<br />

Kvaerner Pulp & Paper<br />

Für den Kvaerner-Konzern, einen norwegischen<br />

Anlagenbauer, brachte das Jahr<br />

1996 weitreichende Veränderungen. Dazu<br />

gehört die Akquisition der Firma Trafalgar<br />

House plc sowie die Reorganisation in sechs<br />

Geschäftsbereiche. Diese sind Ship-Building,<br />

Process (John Brown), Construction,<br />

Oil & Gas, Metals und Pulp & Paper. Die<br />

Maßnahmen sind Teil der Unternehmens-<br />

Die Kapazitätsauslastung der Feinpapier<br />

produzierenden Betriebe von Stora lag im ersten<br />

Halbjahr auf hohem Niveau. Insgesamt<br />

wurden die Auslieferungen um 18% erhöht.<br />

Weniger gut lief die Produktion bei Sorten,<br />

die Recyclingfasern aufweisen. Insgesamt<br />

hat sich der Gewinn in diesem Bereich (vgl.<br />

Tabelle) verbessert.<br />

In seiner Großhandelstätigkeit mußte Stora<br />

einen Absatzrückgang hinnehmen, der<br />

nach Firmenangaben vor allem darauf<br />

zurückzuführen ist, daß gewisse Lieferungen<br />

nunmehr direkt von den Werken zu den Abnehmern<br />

verrechnet werden. Im Durchschnitt<br />

habe das Preisniveau um rund 5% unter<br />

dem des Vorjahres gelegen.<br />

Karton und Verpackungspapier<br />

Bei Karton und Verpackungspapieren<br />

sieht Stora eine gute Nachfrage (+ 9% bei Verpackungskarton,<br />

+ 9% bei White Top Liner,<br />

+ 7% bei Fluting). Die neue Maschine, die<br />

Karton für Flüssigkeiten herstellt (KM 8),<br />

habe sich besser entwickelt als ursprünglich<br />

geplant. Die neue Bleicherei im Werk Skoghall,<br />

in die ca. 100 Mio. DM investiert wurden,<br />

läuft seit Ende April. Die Stillegung der<br />

alten Bleicherei verursachte Kosten in Höhe<br />

von 11,6 Mio. DM. Auch ein Versuchsbetrieb<br />

mit neuen Produkten sowie das Einfahren der<br />

neuen Maschine belastete das Ergebnis dieses<br />

Sektors. Insgesamt sank der operative Gewinn<br />

deshalb deutlich (vgl. Tabelle). ����<br />

strategie auf die technologischen Entwicklungen<br />

und Marktanforderungen besser zu<br />

reagieren. Geographisch bewegen sich die<br />

Märkte des Unternehmens in Richtung<br />

Asien und Vereinigte Staaten. Kerngeschäfte<br />

sind traditionell der Schiffsbau und Technologien<br />

für die Gewinnung und Verarbeitung<br />

von natürlichen Ressourcen wie Öl und<br />

Gas, Metall und Schnittholz. Firmen die<br />

nicht zu den Kerngeschäften gezählt werden,<br />

wurden unter „Other Businesses“ zusammengefaßt.<br />

Die Ergebnisse des Jahres 1996 waren insgesamt<br />

nicht zufriedenstellend. Insbesondere<br />

gilt das für die traditionellen Geschäftsbereiche<br />

wie Pulp & Paper und Oil & Gas. Das<br />

Unternehmen hatte einen Gesamtumsatz<br />

von 58,2 Mrd. nkr (ca. 11,6 Mrd. DM) im Jahr<br />

1996. Im Jahr 1995 lag er noch bei 29,6 Mrd.<br />

nkr (ca. 5,9 Mrd. DM); der Anstieg ist<br />

hauptsächlich auf den Kauf von Trafalgar<br />

House plc zurückzuführen.<br />

Das schwache Ergebnis von Pulp & Paper<br />

wird unter anderem auf die niedrigen Zellstoffpreise,<br />

die keine Investitionssignale gaben,<br />

Verzögerungen bei größeren Verträgen<br />

und auf die gestiegenen Kosten zurückgeführt.<br />

Zur Restrukturierung gehörte die Akquisition<br />

der Firmen Tampella Power in<br />

Finnland, Bison in Deutschland und die Integration<br />

von Chemetics (vorher Trafalgar<br />

House plc). Das ganze Geschäftsgebiet Pulp<br />

& Paper wurde in die fünf produktbezogenen<br />

Geschäftsteile Fiberline, Power, Hymac, Chemetics<br />

und Panel Systems aufgeteilt. Die Fiberline-Division<br />

hat ihr Hauptquartier in<br />

Karlstad, Schweden, und ist weltweit für Verkauf<br />

und Projektbetreuung von Technologien<br />

für Kochen, Waschen und Bleichen von Zellstoff<br />

zuständig. Die Power-Division hat das<br />

Hauptquartier in Tampere, Finnland, und<br />

hat weltweite Verantwortung für Rückgewinnungskessel,<br />

Verdampfer und Stromerzeugung.<br />

Hauptkunde ist die Zellstoffindustrie<br />

sowie insbesondere für Energiebrenner<br />

öffentliche Versorgungsbetriebe. Seit der Akquisition<br />

von Tampella Power, wurden die<br />

Technologien der beiden Unternehmen kombiniert.<br />

Kvaerner Hymac stellt Anlagen für die<br />

Holzschliff- und Altpapierindustrie her.<br />

Vor 1996 war dieser Unternehmensteil<br />

hauptsächlich Lieferant von Komponenten<br />

für die Altpapierherstellung, Anfang 1996<br />

hat diese Sparte jedoch einen Auftrag für eine<br />

vollständige Altpapierfabrik in der Nähe<br />

von Paris bekommen, die Mitte 1997 fertiggestellt<br />

sein sollte und dann als Referenz dienen<br />

soll. Die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />

hat einen 2-Stufen-Refiner entwickelt,<br />

der laut Unternehmen mit geringen<br />

Installationskosten hochwertigen Deinking-<br />

Pulp produziert. Die Herstellung der Anlagenteile<br />

für das französische Werk findet in<br />

Kanada und Norwegen statt.


Die Firma Chemetics, früher Teil von Trafalgar<br />

House, wurde in den Geschäftsbereich<br />

Pulp & Paper integriert. Von seinen Standorten<br />

in Kanada und Schweden, ist Chemetics<br />

Lieferant von Bleichanlagen, Emissionskontrollsystemen<br />

und fabrikweiten Informati-<br />

onssystemen für die Pulp-&-Paper-Industrie<br />

und von Schwefelsäureapparaturen für andere<br />

Industriezweige. Kvaerner Panel Systems<br />

hat die Firma Bison im Juni 1996 akquiriert.<br />

Sie liefert Problemlösungen für die<br />

holzverarbeitende Industrie. vG<br />

Stora Paperboard<br />

prämiierte Gewinner des<br />

Chromocard-Awards<br />

Zum deutschen Landessieger des europaweit<br />

ausgeschriebenen Chromocard-Awards<br />

der Fa. Stora Paperboard wurde Karsten<br />

Suck von der Fa. Feldmann + Schluchten Design<br />

aus Hamburg gekürt. Die hervorragende<br />

Designqualität und das ausgewogene<br />

Farbkonzept des eingesendeten Klappfolders<br />

begeisterten die internationale Jury gleichermaßen.<br />

Der Titel „Best European Print“<br />

Die Arbeit des deutschen Landessiegers Karsten Suck beim Chromocard-Award der Firma<br />

Stora Paperboard.<br />

des Chromocard-Awards wurde dieses Jahr<br />

gleich zweimal vergeben. Die internationale<br />

Fachjury vergab die beiden Auszeichnungen<br />

an Peter Felder (Felder Grafik Design, Rankweil)<br />

aus Österreich und Maydn Pryor (Infographics<br />

Ltd., Cowbridge) aus Großbritannien.<br />

Die Postkartenbox als Ausstellungseinladung<br />

aus Österreich gefiel der Jury aufgrund<br />

der einheitlichen Gestaltungslinie am<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

besten und erhielt auch die insgesamt höchste<br />

Bewertung der Kategorie Design. Die englische<br />

Einsendung – ein Tischkalender der<br />

BBC – konnte besonders von der Verarbeitungsseite<br />

her überzeugen und gewann ebenfalls<br />

den Europa-Titel.<br />

Von den fast 500 Einsendungen aus 14<br />

europäischen Ländern wurden darüber hinaus<br />

die besten Einsendungen jedes Landes<br />

jeweils mit dem<br />

Chromocard-Länderpreisausgezeichnet.<br />

Alle Gewinnerinnen<br />

und<br />

Gewinner sind nun<br />

von Stora Paperboard<br />

zu einer einwöchigenTraumreise<br />

auf der Luxusjacht<br />

„Mary-<br />

Anne“ von Göteborg<br />

entlang der<br />

Westküste Schwedens<br />

eingeladen.<br />

Die Arbeiten<br />

wurden von einer<br />

internationalen<br />

Fachjury bewertet.<br />

Auch in diesem<br />

Jahr war die Palette der Einsendungen sehr<br />

groß und demonstrierte in überaus anschaulicher<br />

Art und Weise die Einsatzbreite des<br />

grafischen Kartons Chromocard. Zur Bewertung<br />

eingeschickt wurden Grußkarten, Buchund<br />

Heftumschläge, Displays, Spiele, Speisekarten,<br />

Kalender und Schachteln. Die Arbeiten<br />

wurden von einem internationalem Gremium<br />

aus Designern und Produktionsfach-<br />

847 <strong>35</strong>/97


leuten in den Kategorien Design und Produktion<br />

bewertet. Zur Jury gehörten: Mats<br />

Alm (Udden, Schweden), Prof. Peter Andermatt<br />

(Konstanz, Deutschland), Michael<br />

Breitschopf (Heidelberg, Deutschland), Lars<br />

<strong>35</strong>/97 848<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

UK Paper investiert in<br />

Qualitätssysteme<br />

Die UK Paper PLc, Sittingbourne/Kent, investiert<br />

zur weiteren Verbesserung der Papierqualität<br />

und Produktionskapazität 45<br />

Mio. £ in die New Thames Mill. Die erste Ausbaustufe<br />

ist Ende November 1996 angelaufen.<br />

Die Investitionsmaßnahme betrifft u. a.<br />

ein neues Qualitätskontroll- (QCS) und ein<br />

verteiltes Regelsystem (DSC) für die Papiermaschine<br />

PM 6, auf der ungestrichene Papiere<br />

produziert werden.<br />

Die von ABB gelieferte „AccuRay Smart<br />

Platform“ QCS ermöglicht eine Online-Messung<br />

aller Parameter während des gesamten<br />

Herstellungsprozesses, meldet der englische<br />

Papierhersteller. Mit einer einzigen Scannung<br />

liefern Sensoren hoher Auflösung an<br />

Schlüsselpunkten der PM 6 detaillierte Informationen<br />

über Flächengewicht, Dicke,<br />

Feuchtigkeit, Aschengehalt, Weißgrad, Blattbildung<br />

und Opazität des Papiers. Das Foxboro<br />

System Serie I/A liefert die „Open<br />

Architecture Platform“ für das Prozeß- und<br />

Qualitäts-Management-System (PQMS) und<br />

eine direkte Verbindung zur AccuRay Smart<br />

Platform QCS. Diese Systeme sammeln alle<br />

Informationen für ein anlagenweites Management-Informations-System<br />

(MIS). Damit<br />

erhalte die Belegschaft Möglichkeiten zur<br />

Überwachung und Koordinierung der Qualität<br />

und des Produktionsstandes beim Pulping,<br />

in der Stoffmischung, Papiermaschine,<br />

Stärkeküche und bei den Laboreinrichtungen<br />

innerhalb des Produktionsprozesses. Daneben<br />

umfasse die Modernisierung auch<br />

neue Steuermonitore und Operator-Schnittstellen<br />

in den Kontrollräumen der Fabrik.<br />

Derzeit werde ein neuer Decalator von Ahlstrom<br />

zur Kapazitätserweiterung in dieser<br />

wichtigen Stufe des Produktionsprozesses installiert.<br />

Dieser zur Absaugung von Luft aus<br />

dem Dünnstoff ausgelegte Decalator trägt<br />

Carlsson (Waterloo, Belgien), Ernst Hierstand<br />

(Zürich, Schweiz), Lars Lundin (Udden,<br />

Schweden) und Michael Meier (Meersburg,<br />

Deutschland), Jean Parent (Meersburg,<br />

Deutschland). ����<br />

zur Reduzierung von Stillstandszeiten und<br />

zur Steigerung der Papierqualität bei, heißt<br />

es weiter. Außerdem seien ein neuer Rückwassertank<br />

und eine Reihe neuer Pumpen installiert<br />

worden. „Diese sorgen für eine erhebliche<br />

Steigerung der Kapazität, der Wasserzufuhr<br />

zur PM 6 und der Produktivität“,<br />

so UK Paper. Weiterhin erhöhten der neue<br />

Tank und die Pumpen die Umweltfreundlichkeit<br />

der Fabrik durch Reduzierung des<br />

Frischwasserbedarfs. Zudem führte man eine<br />

Reihe von Modernisierungsarbeiten an der<br />

Pressenpartie durch. „Generell führen wir<br />

diese Investitionen durch, um kontinuierlich<br />

den guten Zustand der PM 6 zu gewährleisten,<br />

die Papierqualität weiter zu verbessern<br />

und unseren Umweltrekord aufrechtzuerhalten“,<br />

erklärt Produktionsmanager Graham<br />

Appleby.<br />

Das Unternehmen hat sich auf ungestrichene<br />

Papiere spezialisiert und produziert<br />

ein breitgefächertes Sortenprogramm. Der<br />

rezyklierte Zellstoff „UK Fibre“ besteht zu<br />

100% aus Altpapier und wird in dem angrenzenden<br />

Zellstoffwerk hergestellt. „UK Fibre<br />

ist ein Zellstoff hoher Qualität. Das fertige<br />

Papier hat das gleiche Aussehen und erfüllt<br />

die gleichen Funktionen wie Papier aus<br />

Frischfasern“, berichtet Appleby. ����<br />

SCA Packaging expandiert<br />

weiter<br />

Die SCA Packaging Deutschland AG & Co.<br />

KG, Mannheim, hat eine Minderheitsbeteiligung<br />

an der österreichischen Welpa Wellpappenfabrik<br />

Ges.m.b.H. mit Sitz in Margarethen/Moos<br />

bei Wien mit der Option erworben,<br />

zu einem späteren Zeitpunkt eine Mehrheitsbeteiligung<br />

zu akquirieren. Das Unternehmen<br />

wurde 1954 gegründet und ist ein integriertes<br />

Faltkistenwerk mit einer Jahresproduktion<br />

von 45 Mio. m 2 Wellpappe. Im vergangenen<br />

Jahr wurde mit 130 Mitarbeitern<br />

ein Umsatz von 260 Mio. öS erwirtschaftet.<br />

Nach der Akquisition werden die Aktivitäten<br />

der SCA Packaging in Österreich, die zur Zeit<br />

von Produktionseinheiten der SCA Packaging<br />

in Deutschland und Italien aus gesteuert<br />

werden, koordiniert.<br />

Die Beteiligung an Welpa verstärke die<br />

Präsenz der SCA Packaging in Mittel- und<br />

Osteuropa, teilt das Unternehmen mit. Richard<br />

Höfer, derzeitiger Welpa-Inhaber, werde<br />

weiterhin Vorstand des Faltkistenwerks<br />

bleiben.<br />

Wie es weiter heißt, hat SCA Packaging<br />

den italienischen Verpackungskonzern<br />

Cochis gekauft. Die Akquisition sei Teil der<br />

West-Europa-Strategie, um einen Marktanteil<br />

in der Wellpappenbranche von 15 % zu erreichen.<br />

Cochis ist laut Unternehmensangaben<br />

einer der führenden Hersteller von Wellpappe<br />

in Italien (etwa 150 Mio. m 2 ), dessen<br />

Aktivitäten vier integrierte Faltkistenwerke,<br />

vier selbständige Verarbeitungsbetriebe und<br />

eine kleine Testliner-Papierfabrik einschließen.<br />

Die Papierfabrik und die Werke<br />

liegen in Norditalien. Da Cochis 110 000 t Liner<br />

im Jahr verbrauchte, erhöhe sich die Liner-Integration<br />

der SCA-Gruppe, die in Italien<br />

100 % übersteige. Durch die Akquisition<br />

seien Synergien von rund 40 bis 50 Mio. skr<br />

pro Jahr gegeben. Cochis meldete 1996 einen<br />

Umsatz von 650 Mio. skr bei einem Marktanteil<br />

von 6 % im Faltkistenbereich und hat<br />

420 Mitarbeiter.<br />

Der Kaufpreis liege bei 970 Mio. skr auf<br />

schuldenfreier Basis, was dem viereinhalbfachen<br />

Vorsteuergewinn von 1996 entspreche.<br />

Die Transaktion unterliege noch der Freigabe<br />

des zuständigen Kartellamts. ����


Alle nationalen Gewinner des von der Fa.<br />

DuPont veranstalteten 5. Grand Prix Cyrel ®<br />

nahmen im April dieses Jahres an der<br />

europäischen Endausscheidung im Bad<br />

Homburg teil. Eine internationale Expertenjury<br />

aus sieben verschiedenen Ländern ermittelte<br />

die europäischen Gewinner in zehn<br />

Kategorien nach einem Punktesystem und<br />

anhand der Kriterien Design, Reproduktion,<br />

Druck und Innovation. In jeder Kategorie<br />

wurden drei Preise verliehen. Zudem sprach<br />

die Jury einige besondere Anerkennungen<br />

für außergewöhnliche Ergebnisse aus. Für jede<br />

der 38 prämierten Einsendungen sollen<br />

der Drucker, der Klischeehersteller und die<br />

Reproanstalt ausgezeichnet werden. Über<br />

1100 Einsendungen aus 24 Ländern haben<br />

DuPonts Erwartungen hinsichtlich eines<br />

weiteren Qualitätsschubes im Flexodruck bestätigt.<br />

Alle eingereichten Druckmuster demonstrierten<br />

ein hohes Niveau. Insbesondere<br />

die neue Digitaltechnologie zeigte, daß der<br />

Flexodruck dem Offset- und Tiefdruck in bestimmten<br />

Bereichen bald ebenbürtig ist.<br />

Die Verleihung der Trophäen und Auszeichnungen<br />

des Grand Prix Cyrel ® findet anläßlich<br />

des 3. Flexo-Print-Pack-Kongresses<br />

vom 1. bis 4. Oktober 1997 in Monte Carlo<br />

statt. DuPont hat für diesen Kongreß wieder<br />

<strong>35</strong>/97 850<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

DuPont ehrt Gewinner des<br />

5. Grand Prix Cyrel ®<br />

Die Büttenpapierfabrik Gmund ist mit der<br />

Fa. Neenah Paper, nach eigenen Angaben<br />

nordamerikanischer Marktführer für hochwertige<br />

Feinpapiere, ein Joint-venture eingegangen.<br />

Dadurch wird die Papiermühle am<br />

Tegernsee in Zukunft auch hochwertige Feinpapiere<br />

für den Büro- und Imagebereich anbieten,<br />

die jedoch in einem preislich niedrigeren<br />

Niveau angesiedelt sind, heißt es in einer<br />

Mitteilung des Unternehmens.<br />

ein interessantes Programm mit internationalen<br />

Gastsprechern zu internationalen Themenkreisen<br />

zusammengestellt. Man erwartet<br />

ca. 500 Teilnehmer aus Europa, dem Mittleren<br />

Osten, Afrika, Asien und Amerika. Unter<br />

dem Motto „The Challenge of Change“<br />

werden die Zukunft der Verpackungsindustrie,<br />

deren Entwicklungspotentiale und globale<br />

Märkte von internationalen Wirtschaftsexperten<br />

namhafter Firmen wie Lancaster,<br />

Ikea, Nestlé und Dicomed betrachtet.<br />

Rahmenveranstaltungen passend zum mediterranen<br />

Ambiente des Meridien-Beach-Plaza-Hotels<br />

in Monte Carlo runden das Programm<br />

ab.<br />

Erstmalig veranstaltet DuPont zusammen<br />

mit dem 3. Flexo-Print-Pack-Kongreß den International<br />

Print & Communications Congress<br />

für Druckeinkäufer und Werbeagenturen,<br />

ausgerichtet von der Produktgruppe<br />

DuPont Cromalin ® Proofing Produkte. Beide<br />

Veranstaltungen finden zeitgleich in Monaco<br />

statt und bieten den Kongeßteilnehmern die<br />

Möglichkeit zu neuen Kontakten in einem internationalen<br />

Forum. Informationen und Anmeldeunterlagen<br />

zum 3. Flexo-Print-Pack-<br />

Kongreß können direkt bei DuPont Neu-<br />

Isenburg, Inga Rudolph, Fax +49-(0)61 02-<br />

18 40 <strong>35</strong>, angefordert werden. ����<br />

Gmund schließt strategische<br />

Allianz mit Neenah Paper<br />

Ab sofort seien zwei neue Papierserien erhältlich:<br />

„Environment“ als ein konzeptionell<br />

völlig neues Imagepapier in 15 Naturtönen.<br />

Der Umweltfreundlichkeit werde durch<br />

Recycling-, Baumwoll- und Zuckerrohrfasern<br />

Rechnung getragen. „Neenah Columns“ biete<br />

eine elegante linienförmige Wasserzeichenstruktur<br />

in sieben Pastell- und fünf kräftigen<br />

Tönen. Beide Serien seien im kostensparenden<br />

Format 100 x 70 cm Breitbahn erhältlich.<br />

Sie beinhalteten auch erstmals einen Duplexkarton<br />

in einer für Europa völlig neuartigen<br />

zweifarbigen Version.<br />

Die Allianz der beiden Papiermühlen, die<br />

keinerlei finanzielle Verknüpfungen beinhalte,<br />

solle vor allem zwei Ziele erfüllen. Die zum<br />

Papierkonzern Kimberly Clark gehörende<br />

Fa. Neenah Paper sei auf dem europäischen<br />

Markt noch relativ schwach vertreten. Durch<br />

die Zusammenarbeit mit der Büttenpapierfabrik<br />

solle die Bekanntheit hier gesteigert<br />

werden. Für Gmund biete sich dadurch die<br />

Möglichkeit, preiswerte und dabei hochwertige<br />

Serien im Markt zu plazieren. Neenah<br />

Paper unterstütze dafür Gmund bei den<br />

Bemühungen, auf dem stark umkämpften<br />

nordamerikanischen Markt Fuß zu fassen.<br />

Das Unternehmen vertreibt dort seit Mitte<br />

dieses Jahres die beiden Kollektionen „Bier<br />

Papier“ und „Havanna“. tw<br />

Faserformforum<br />

gegründet<br />

Ende Mai 1997 fand im Novotel Eschborn<br />

die konstituierende Sitzung zum Faserformforum<br />

statt. Der Zusammenschluß beabsichtigt,<br />

alle Interessen der mittelständischen<br />

Faserformprodukte-Hersteller zu bündeln<br />

und einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.<br />

Ziel der Gruppe ist es, zunächst eine Infostelle<br />

Faserformprodukte in Niedernhausen<br />

bei Wiesbaden zu installieren, die einerseits<br />

Marketingmaßnahmen und Informationspolitik<br />

koordiniert, aber auch als Anlaufstelle<br />

für potentielle Kunden dient.<br />

Gründungsmitglieder sind: Maschinenfabrik<br />

Markhorst bv in Hardenberg (Holland),<br />

Firma Buhl Paperform der Heinrich Buhl<br />

GmbH Neunkirchen, Firma Schenk Fibretec<br />

in Balingen/Württ., Firma Paper Pac Verpackungs<br />

GmbH in Sauerlach/Obb., Firma<br />

Fibreform engineering in Lichtenvoorde<br />

(Holland) und die Fagutec Beratung Entwicklung<br />

und Marketing in Donaueschingen.<br />

Die Infostelle in Niedernhausen wird von<br />

Waltram E. Ebmeyer,W.E. Pack Services, eingerichtet.<br />

Fernziel des Forums ist die Erweiterung<br />

über den deutschsprachigen<br />

Raum hinaus, die Klassifizierung von Stoffzusammensetzungen<br />

und die Entwicklung<br />

gemeinsamer Produktkriterien, besonders<br />

für den mittelständischen Unternehmensbereich.<br />

����


Rußland:<br />

Zellstoff- und Papierindustrie<br />

mit Produktionsrückgang<br />

Nach offiziellen Angaben des Staatlichen<br />

Komitees für Statistik der Russischen Föderation<br />

mußte die russische Zellstoff- und Papierindustrie<br />

einen weiteren Produktions-<br />

in 1000 t in %<br />

zum<br />

Vj.-<br />

Zeitraum<br />

Zellstoff aller Sorten<br />

darunter Handels-<br />

502,40 90,3<br />

zellstoff 201,04 82,0<br />

Papier 306,80 75,5<br />

Zeitungsdruckpapier 161,73 72,6<br />

holzfr. Offsetdruckpapier 48,51 67,1<br />

Schreibpapier 11,56 93,5<br />

Karton/Pappe 164,10 124,9<br />

darunter Kraftliner 125,63 144,4<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

rückgang hinnehmen. Für den Zeitraum bis<br />

Ende Februar 1997 werden folgende Produktionszahlen<br />

gemeldet:<br />

Während bei Zellstoff und Papier gegenüber<br />

dem Vorjahr ein Rückgang der Produktionsmengen<br />

registriert werden mußte, konnte<br />

bei der Kartonerzeugung (insb. bei Kraftund<br />

Testliner) nach Jahren eines kontinuierlichen<br />

Produktionsabfalls ertmals wieder ein<br />

Zuwachs bei einigen großen Unternehmen<br />

der Branche (Bratsker Holzindustriekomplex<br />

Holding AG, Zellstoff- und Papierkombinat<br />

Archangelsk AG, Kartonkombinat<br />

Selenga AG u.a.) erreicht werden, allerdings<br />

auf einem niedrigen mengenmäßigen<br />

Niveau. ����<br />

Normenwut contra<br />

Öko-Kreativität?<br />

Die DIN ISO 9706 zur Festlegung der Alterungsbeständigkeit<br />

von Papier droht zur<br />

Fußangel für die Recycling-Wirtschaft zu<br />

werden. Sie legt fest, daß nur holzfreies, aus<br />

Zellstoff hergestelltes Papier alterungsbeständig<br />

ist – trotz anderslautender Ergebnisse<br />

aus der Papierforschung. Die Haltbarkeit<br />

von Papieren hängt jedoch nicht davon<br />

ab, aus welchem Rohmaterial es hergestellt<br />

wurde, so die Recycling-Papier-Experten Dr.<br />

Erich Bayerbach und Andreas Faul von der<br />

Fa. Steinbeis Temming. Verantwortlich für<br />

die Alterungsbeständigkeit sei hauptsächlich<br />

die Art der Leimung. Die Norm bedeute nicht<br />

nur eine Wettbewerbsverzerrung zugunsten<br />

der Zellstoffindustrie, sie mache auch die ökologisch<br />

sinnvollen Fortschritte bei der Wiederverwertung<br />

des ,,Rohstoffs Papier“ zunichte.<br />

Die parallel dazu bestehende Norm DIN<br />

6738 verzichtet gänzlich darauf festzulegen,<br />

wie Papier hergestellt wird. Statt dessen wird<br />

durch eine beschleunigte Alterung gemessen,<br />

ob das Papier alterungsbeständig ist oder<br />

nicht. Es wird in sogenannte Lebens-Dauer-<br />

Klassen (LDKs) eingeteilt. In die LDK 12-80<br />

nach DIN 6738 fallen z. B. neutral geleimte<br />

Papiere wie Steinbeis Recycling Copy, 100 RC<br />

Offset und 100 RC Gestrichen. Sie halten bei<br />

fachgerechter Lagerung immerhin einige<br />

hundert Jahre – ein ausreichender Zeitraum<br />

für praktisch alle amtlichen Dokumente.<br />

Die meisten Papiere benötigen eine Leimung.<br />

Ungeleimte Papiere, etwa Löschpapier,<br />

Filterpapier oder Toilettenpapier, sind<br />

zum Beschreiben ungeeignet. Im Mittelalter<br />

wurde Papier handgeschöpft und dann mit<br />

Tierleim oder Kasein geleimt. Im letzten<br />

Jahrhundert vereinfachte dann die neuentwickelte<br />

,,saure Leimung“ durch Alaun<br />

(Kaliumaluminiumsulfat), später dann<br />

Aluminiumsulfat, die industrielle Produktion<br />

von Papier. Dies hatte einen gravierenden<br />

Nachteil: die Säure spaltete und zerstörte die<br />

Papierfasern. Seit ca. 1980 wenden Papierhersteller<br />

deshalb die sogenannte „Neutralleimung“<br />

an. Sie besteht aus Carbonaten<br />

mit Alkalireserven, die die Säuren neutralisieren.<br />

Ergebnis: Das Dokument zerfällt<br />

nicht.<br />

Genaugenommen betreibt die DIN ISO<br />

9706 nach Ansicht von Steinbeis Temming eine<br />

Schwarz-Weiß-Malerei, die nicht im Sinne<br />

des Verwenders sein kann. Sie legt nur fest,<br />

ob ein Papier Alterungsbeständigkeit besitzt<br />

oder nicht. Die DIN 6738 normt dagegen<br />

meßbare Eigenschaften für die Gebrauchstauglichkeit<br />

und Lebensdauer von Druckund<br />

Schreibpapieren. Gleichzeitig nimmt sie<br />

eine Abstufung in Lebensdauerklassen vor<br />

und bietet so dem Verbraucher eine Unterscheidungsmöglichkeit.<br />

����<br />

SCHRIFTTUM<br />

� Die schweizerische Fa. Fischer-Papier St.<br />

Gallen hat eine Aufklärungsbroschüre<br />

unter dem Titel „Papier – ein umweltfreundliches<br />

Produkt“ veröffentlicht. Der<br />

Untertitel „Gedanken aus ökologischer<br />

Sicht“ faßt zusammen, worum es den beiden<br />

Autoren Rolf und Andreas Bernhard geht:<br />

Das nach wie vor negative und falsche Bild<br />

der Papier- und Zellstoffindustrie in der Öffentlichkeit<br />

zu korrigieren. „Die in dieser Publikation<br />

enthaltenen Informationen bilden<br />

das Resultat unserer Erfahrungen im Papiergeschäft,<br />

des Studiums von uns als zuverlässig<br />

betrachteter Quellen sowie zahlreicher,<br />

fachtechnischer Diskussionen mit Experten“,<br />

heißt es im Vorwort. Aufklärung tut<br />

leider weiterhin not. Die beiden Verfasser betreiben<br />

dies engagiert in der reichhaltig illustrierten<br />

Schrift auf 24 Seiten. Nähere Informationen<br />

zur Broschüre sind unter der Telefonnummer<br />

00 41/ (0) 71-3 11 81 01 erhältlich.<br />

tw<br />

851 <strong>35</strong>/97


<strong>35</strong>/97 852<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

AssiDomän zertifiziert Wälder<br />

nach FSC-Kriterien<br />

Die schwedische FSC-Arbeitsgruppe gab<br />

vor kurzem einen Vorschlag für gemeinsame<br />

Kriterien zur Zertifizierung von Forstbetrieben<br />

bekannt. Hinter den Kriterien stehen<br />

Vertreter der Holz- und Papierindustrie, der<br />

Waldbesitzer, Umweltorganisationen, Einkäufer,<br />

Arbeitnehmerorganisationen und<br />

Vertretern der einheimischen Samen.<br />

AssiDomän setzt seine Bemühungen um<br />

eine Zertifizierung nach den Kriterien des<br />

FSC (Forest Stewartship Council) fort: „Wir<br />

werden unseren gesamten Besitz von 3,3 Mio.<br />

ha produktiver Forstfläche zertifizieren lassen.<br />

Bereits im Sommer rechnen wir damit,<br />

daß zwei Distrikte der Forstverwaltung Örebro<br />

zertifiziert werden können. Danach folgen<br />

unsere großen Verwaltungen in Nordschweden,<br />

Älvsbyn und Kalix, die voraussichtlich<br />

Anfang Herbst zertifiziert sein werden”,<br />

erklärt Olof Johansson, Ökologe und für<br />

den Naturschutz bei AssiDomän Skog & Trä<br />

verantwortlich.<br />

Der Hauptverband der Papier, Pappe und<br />

Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HPV)<br />

e. V. kritisiert den Ende 1996 von der EU-<br />

Kommission vorgelegten Vorschlag für eine<br />

Richtlinie zur Kennzeichnung von Verpackungen<br />

und zur Einführung eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />

für Verpackungen.<br />

Die Hersteller und Verwender<br />

von Verpackungen unterliegen bereits heute<br />

einem dichten Geflecht von Reglementierungen,<br />

wie z. B. Verpackungsverordnung, EU-<br />

Verpackungsdirektive, Kreislaufwirtschaftsund<br />

Abfallgesetz,Abwasservorschriften usw.,<br />

das die unternehmerische Freiheit und die<br />

Marktmechanismen in eklatanter Weise einschränkt.<br />

Die Überreglementierung der Verpackungsmärkte<br />

ist nach Auffassung des<br />

„Seit den Kahlschlägen der 60er und 70er<br />

Jahre hat sich viel in der schwedischen Forstwirtschaft<br />

verändert. Es freut uns unerhört,<br />

daß wir nun zu einem schwedischen Standard<br />

für eine unabhängige Zertifizierung gefunden<br />

haben, der auch die Unterstützung<br />

der Umweltschützer findet. Bei AssiDomän<br />

können wir nun die Forderungen nach Zertifizierung<br />

erfüllen, die unsere Kunden in Europa<br />

in zunehmendem Maß stellen”, kommentiert<br />

Konzernleiter Lennart Ahlgren den<br />

Beschluß.<br />

Der FSC ist eine unabhängige internationale<br />

Organisation, die sich – gestützt auf zehn<br />

übergeordnete Grundsätze – für die Ausarbeitung<br />

nationaler Kriterien in der Forstwirtschaft<br />

einsetzt. Davon ausgehend können unabhängige<br />

Organisationen einzelne Forstbetriebe<br />

zertifizieren. Die Kriterien betreffen z.<br />

B. Wiederaufforstung, biologische Vielfalt, Erhaltung<br />

von Urwäldern und Gebieten mit hohen<br />

Naturwerten oder Rücksichtnahme auf<br />

die Ursprungsbevölkerung. ����<br />

HPV kritisiert EU-Richtlinie zur<br />

Verpackungskennzeichnung<br />

HPV mit dafür verantwortlich, daß zunehmend<br />

Produktion und damit Arbeitsplätze in<br />

das Ausland verlagert werden.<br />

Zwar ist die geplante Verpackungs-Kennzeichnung<br />

für die Hersteller und Verwender<br />

von Verpackungen freiwillig, bisher verwendete<br />

Recycling-Symbole sollen jedoch<br />

grundsätzlich ausgeschlossen werden. Dieses<br />

Verbot anderer als der in der Richtlinie<br />

festgelegten Symbole kann der HPV nicht akzeptieren.<br />

Für Verpackungen aus Papier,<br />

Karton und Pappe hat sich seit langem ein<br />

anerkanntes Recyclingzeichen in zahlreichen<br />

europäischen Staaten durchgesetzt, das Hersteller,<br />

Anwender und Verbraucher über den<br />

Recycling-Charakter dieser Verpackungen<br />

informiert. Ein zukünftiges Verbot dieses<br />

Recyclingzeichens hätte für die Hersteller<br />

und Anwender von Verpackungen aus Papier,<br />

Karton und Pappe wegen den notwendigen<br />

Produktions-Umstellungen bei Gestaltung<br />

und Druck der Verpackungen zusätzliche Kostenbelastungen<br />

zur Folge, die in keinem vertretbaren<br />

Verhältnis zu dem angestrebten Informationsgewinn<br />

stehen, der vom HPV<br />

grundsätzlich in Frage gestellt wird. Das in<br />

der Richtlinie vorgesehene Nummern- und<br />

Abkürzungssystem zur Kennzeichnung von<br />

Verpackungsmaterialien ist nach Auffassung<br />

des HPV keineswegs geeignet, dem Verbraucher<br />

die Erkennung eines Verpackungsmaterials<br />

zu erleichtern. Es kann realistischerweise<br />

nicht erwartet werden, den Verbrauchern<br />

das sehr umfängliche Nummernsystem<br />

für die zahlreichen unterschiedlichen<br />

Verpackungsmaterialien plausibel zu machen.<br />

Die geplante Einführung eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />

hätte für die<br />

Hersteller und Anwender von Verpackungen<br />

eine weitere Bürokratisierung der betrieblichen<br />

Praxis zur Folge. Die verlangten Dokumentationspflichten<br />

sind angesichts der Vielfalt<br />

der Größe, Konstruktion, Materialbeschaffenheit,<br />

Design- und Druckgestaltung<br />

von Verpackungen nur unter großem finanziellem<br />

Aufwand zu erfüllen. Auch hier stünde<br />

dem Verwaltungs- und Kostenaufwand in<br />

den Betrieben kein erkennbarer Nutzen, z. B.<br />

für die Verbraucher, entgegen. ����


<strong>35</strong>/97 854<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Qualität beginnt im Kopf<br />

Total Quality Management heißt das Zauberwort.<br />

Immer mehr Unternehmen haben in<br />

den letzten Jahren ein TQM-Programm gestartet.<br />

Weitsichtig haben sie Themen wie<br />

Abstimmung mit Kunden und Lieferanten,<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter, Fehlervermeidung<br />

statt -korrektur, statistische Überwachung<br />

sowie kontinuierliche Verbesserung in<br />

ihre Geschäftspolitik integriert. Viele andere<br />

haben eingesehen, daß ein Bestehen am<br />

Markt ohne ein umfassendes Qualitätsmanagement<br />

zukünftig nicht mehr garantiert<br />

ist.<br />

<strong>Ausg</strong>ewiesenes Ziel der unternehmensweiten<br />

Verpflichtung zu hoher Qualität ist es, für<br />

den Kunden ein besseres Unternehmen zu<br />

sein, bessere Produkte, bessere Dienstleistungen,<br />

besseren Service zu bieten, erklärt<br />

Rolf Henning von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Qualität e. V. Frankfurt/Main. Um das zu<br />

erreichen, müsse Qualitätsmanagement im<br />

Kopf beginnen, und zwar im doppelten Sinne:<br />

im Kopf des Unternehmens, sprich im<br />

Top-Management, sowie im Kopf jedes einzelnen<br />

Mitarbeiters. Qualität bedeute nicht<br />

nur gute und zuverlässige, funktionelle Produkte,<br />

sondern vielmehr Beratung und Service<br />

sowie die Einhaltung von Gesetzen, Umweltauflagen<br />

und Sicherheitsbestimmungen.<br />

Diese Ansprüche erfülle, wer einen unternehmensweit<br />

gültigen QM-Lösungsansatz<br />

entwickele und etabliere, so Henning.<br />

Entscheidend sei, daß Qualitätsverbesserung<br />

am Anfang des Prozesses stehe. Die daraus<br />

resultierende Produktivitätsverbesserung<br />

führe zu einer Kostenreduzierung (Fehlerkosten,<br />

Garantiekosten, Reparaturkosten<br />

etc.). Diese entwickele sich zu einer Preisreduzierung,<br />

mit der wiederum der Marktanteil<br />

vergrößert werde. „Eine solche Entwicklung<br />

sichert einerseits die Position am Markt,<br />

andererseits die Arbeitsplätze im Unternehmen“.<br />

Die Kette wirke allerdings nur, wenn<br />

sie von Anfang an durchlaufen werde. Seiteneinstiege<br />

erzielten nicht das gewünschte<br />

Ergebnis.<br />

Grundlagen zum Aufbau und Betrieb eines<br />

Qualitätsmanagements seien die Normen<br />

DIN EN ISO 9000 bis 9004. Henning: „ Die<br />

Normen weisen ausdrücklich auf das Beherrschen<br />

des Leistungsprozesses hin, nicht<br />

aber auf das Produkt. Es geht also um den<br />

Nachweis, daß ein Qualitätsmanagement besteht<br />

und angewandt wird, daß ein Unternehmen<br />

in der Lage ist, Anforderungen zum<br />

Beispiel an die Zuverlässigkeit, Sicherheit<br />

und Pünktlichkeit in einem beherrschten<br />

Prozeß zu erfüllen“.<br />

Die Normen mit der Bezeichnung ISO (International<br />

Standard Organization) charakterisierten,<br />

daß die Normenreihen nicht nur<br />

in Deutschland, sondern weltweit anerkannt<br />

sind. Die Nummern 9000 bis 9004 sind Referenznummern<br />

dieser Norm. Die fünf Teile der<br />

Norm haben folgenden Inhalt:<br />

DIN EN ISO 9000 – Qualitätsmanagement<br />

und alle Qualitätsmanagementnormen, Leitfaden<br />

zur Auswahl und Anwendung; DIN EN<br />

ISO 9001 – Qualitätsmanagement-System –,<br />

Modell zur Darlegung des Qualitätsmanagements,<br />

in Design/Entwicklung, Produktion,<br />

Montage und Wartung; DIN EN ISO 9002 –<br />

Qualitätsmanagement-System – Modell zur<br />

Darlegung des Qualitätsmanagements in<br />

Produktion, Montage und Wartung; DIN EN<br />

ISO 9003 – Qualitätsmanagement-System –<br />

Modelle zur Darlegung des Qualitätsmanagements<br />

bei Prüfungen/bei der Endprüfung;<br />

DIN EN ISO 9004, – Qualitätsmanagement<br />

und Elemente eines Qualitätsmanagement-<br />

Systems – Leitfaden; DIN EN ISO 9004,<br />

Teil 2 – Leitfaden für Dienstleistungen.<br />

Nach DIN EN ISO 9004 besteht laut Henning<br />

ein QM-System aus 20 Elementen, die<br />

jedoch für jedes Unternehmen individuell<br />

ausgeprägt sind. Wie das einzelne Qualitätsmanagement-System<br />

letztlich aussieht,<br />

dokumentiert das Unternehmen in seinem<br />

Qualitätsmanagement-Handbuch. Es definiert<br />

den Ist-Zustand des QM-Systems und<br />

gilt gleichzeitig als Entwicklungsrichtlinie<br />

für die Zukunft. Veränderte Prozesse gehen<br />

in Form von Aktualisierungen in das Handbuch<br />

ein. Es beschreibt den Aufbau und die<br />

Ablauforganisation, enthält konkrete Verfahrensanweisungen,<br />

Prüfpläne und -anweisungen<br />

zur detaillierten Umsetzung des QM-Systems<br />

und bildet darüber hinaus eine Grundlage<br />

für regelmäßige Überprüfung, die sogenannten<br />

Audits.<br />

Jeder Arbeitsvorgang sei Teil eines Prozesses.<br />

Prozesse erforderten von jedem das Denken<br />

in Zusammenhängen, das Erkennen von<br />

Verknüpfungen sowie das Berücksichtigen<br />

des geforderten Ergebnisses. „Ganzheitliches<br />

Denken und Handeln ist eine unabdingbare<br />

Forderung an das Qualitätsmanagement“,<br />

sagt Henning.<br />

Der wohl wichtigste Einflußfaktor für ein<br />

erfolgreiches Qualitätsmanagement sei die<br />

Management-Identifikation. Sie beginne in<br />

der obersten Leitung des Unternehmens und<br />

müsse sich durch die gesamte Management-<br />

Hierarchie fortsetzen. Die effektivste Art der


Mitarbeiterüberzeugung liege im aktiven<br />

Vorleben durch das Top-Management und in<br />

der intensiven Beteiligung aller. „Das ge-<br />

Neue Ergebnisse bei der<br />

FSC-Zertifizierung<br />

Die im Juni vergangenen Jahres auf Initiative<br />

der finnischen Waldbesitzer, der holzverarbeitenden<br />

Industrie, des World Wildlife<br />

Funds und des finnischen Naturschutzverbandes<br />

eingeleitete umfassende Zusammenarbeit<br />

zur Festlegung von Standards für eine<br />

nachhaltige Forstwirtschaft hat zu einem Ergebnis<br />

geführt. Die Arbeitsgruppe hat weltweit<br />

erstmals im Konsens etwa 40 nationale<br />

Kriterien für eine auf regionaler Ebene in<br />

kleinen Forstbetrieben durchzuführende<br />

Zertifizierung festgelegt. Die Zahl der privaten<br />

Waldbesitzer ist mit etwa 440 000 in<br />

Finnland besonders groß.<br />

Die Parteien wollen schnell Verhandlungen<br />

über den Zeitplan aufnehmen, nach dem,<br />

auf der Grundlage der bereits geleisteten Arbeit,<br />

mit den Vorbereitungen für einander ergänzende<br />

internationale Zertifizierungs- und<br />

Umweltmanagementsysteme fortgefahren<br />

werden soll. Weiterhin beginnen die Beteiligten<br />

noch im Frühjahr in den Regionen Pirk-<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

meinsame Ziel muß die ständige Verbesserung<br />

aller Prozesse - also des gesamten Qualitätsmanagement-Systems<br />

sein“. ����<br />

anmaa und Nordkarelien sowie in den Gebieten<br />

der Forstzentren von Lappland mit einer<br />

Versuchszertifizierung, bei der die Tauglichkeit<br />

der Kriterien in der Praxis erprobt<br />

werden soll. Mit den Ergebnissen ist für den<br />

Spätherbst dieses Jahres zu rechnen.Auf diese<br />

Weise setzt Finnland seine Entwicklungsarbeit<br />

fort, auf deren Grundlage dann gegebenenfalls<br />

schon zum Jahresende mit einer<br />

umfangreichen Zertifizierung der finnischen<br />

Wälder begonnen werden kann.<br />

Ziel der Anfang 1997 in Kraft getretenen<br />

neuen Wald- und Naturschutzgesetze Finnlands<br />

ist die Sicherung einer ökonomisch, sozial<br />

und ökologisch nachhaltigen Waldpflege<br />

und -nutzung sowie die Sicherung der natürlichen<br />

Artenvielfalt. Auch sind Beschlüsse<br />

zum Schutz wertvoller alter Waldbestände<br />

gefaßt worden.<br />

Die jetzt erreichte Bereitschaft für die Aufnahme<br />

der Zertifizierung ist eine konsequente<br />

Fortsetzung dieser Entwicklung. Das fin-<br />

nische Know-how im Wald- und Umweltsektor<br />

hat gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit geliefert. In der<br />

Standardisierungsgruppe waren Vertreter<br />

von 28 Interessengruppen des wirtschaftlichen,<br />

sozialen und ökologischen Bereichs vertreten.<br />

Lediglich die Jugendorganisation der<br />

Finnische Naturschutzverband („Luonta-<br />

Liito“) wollte sich der gefundenen Lösung<br />

nicht anschließen. Die Zusammensetzung<br />

der Arbeitsgruppe und ihre Arbeitsweise orientierte<br />

sich an den internationalen Prinzipien<br />

des Forest Stewardship Council FSC,<br />

ohne daß die Arbeitsgruppe jedoch eine offizielle<br />

FSC-Arbeitsgruppe gewesen wäre.<br />

Es besteht jetzt jedoch die Bereitschaft zur<br />

Einführung auch der FSC-Kennzeichnung.<br />

Die holzverarbeitende Industrie Finnlands<br />

stellt größtenteils Papier, Karton, Holzplatten<br />

und Schnittholz als <strong>Ausg</strong>angsmaterial<br />

für industrielle Abnehmer auf der ganzen<br />

Welt her. Direkt für den Verbraucher gefertigte<br />

Produkte gibt es dagegen nur wenige.<br />

Gerade für solche Produkte eignet sich die<br />

Kennzeichnung mit einem Umweltsiegel gut.<br />

In der finnischen Forstwirtschaft und in der<br />

Industrie werden derzeit in großem Maßstab<br />

Umweltmanagementsysteme eingeführt,<br />

durch die den Kunden Informationen über<br />

den verwendeten Rohstoff zur Verfügung gestellt<br />

werden. Mit diesem System läßt sich<br />

auch das FSC-Zertifizierungssystem kombinieren.<br />

����<br />

855 <strong>35</strong>/97


Es ist wohl unbestritten, daß der Erfolg eines<br />

Unternehmens davon abhängt, in welcher<br />

Weise die Führung in der Lage ist, Visionen<br />

zu entwickeln, daraus entsprechende<br />

Strategien abzuleiten und diese mit konkreter<br />

Politik und quantifizierbaren Zielen praktisch<br />

faßbar zu machen. Es ist Teil unseres<br />

Wirtschaftslebens, Informationen darüber zu<br />

erhalten, ob Unternehmen ihre Ziele erreicht<br />

haben, ob Umsatz und Rendite dem Plan entsprechen<br />

oder nicht. Letztendlich wird daran<br />

der Wert eines Unternehmens gemessen.<br />

Insbesondere im Zusammenhang mit den<br />

aktuellen Diskussionen über „Total-Quality-<br />

Management”- („TQM”-) und Qualitätsmanagementsystemen<br />

nach ISO 9000 könnte<br />

man den Eindruck gewinnen, daß sich dieser<br />

Maßstab geändert hat.<br />

Obwohl inzwischen Stand der Technik, ist<br />

systematisches Qualitätsmanagement nicht<br />

unumstritten.Wenn es keinen Nutzen gibt,<br />

warum investieren dann Unternehmen in ihre<br />

Qualitätsmanagementsysteme, warum<br />

lassen sie sich deren Funktionstüchtigkeit<br />

durch eine unabhängige Prüfung in Form eines<br />

Zertifikates oder eines Qualitätspreises<br />

bestätigen?<br />

So wie Qualitätsmanagement ein Werkzeug<br />

ist, um Unternehmensziele zu erreichen,<br />

so haben Zertifikate und Qualitätspreise<br />

eine klare Zweckbestimmung. Sie sollen<br />

<strong>35</strong>/97 858<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Integrierte Audits<br />

nach ISO 9000 und<br />

„E. F. Q. M.”<br />

Detlef Meusel*<br />

* Dr. Detlef Meusel ist als Auditor und lizenzierter „E.-F.-Q.-M.”-<br />

Trainer für den internationalen zertifizierer „BVQI” tätig, bei dessen<br />

deutscher Tochtergesellschaft Bureau Veritas Quality International<br />

(Deutschland) GmbH er Geschäftsführer ist.<br />

das Vertrauen von Kunden stärken und die<br />

Mitarbeiter motivieren, im Sinne der Unternehmenspolitik<br />

zu handeln.<br />

Die „European Foundation for Quality Management”<br />

(„E. F. Q. M.”) beschreitet einen<br />

besonderen Weg. In ihrem Modell ist „TQM”<br />

eine Methode auf dem Weg zur höchsten Stufe<br />

des „Business Excellence”, des „European<br />

Quality Awards”. Dieser europäische Qualitätspreis<br />

wird einmal jährlich vergeben.<br />

Die Kriterien, anhand derer die Auswahl<br />

der Kandidaten für diesen Award getroffen<br />

wird, beinhalten sowohl die Herangehensweise<br />

des Unternehmens an die Erreichung<br />

seiner Ziele als auch die über einen längeren<br />

Zeitraum erzielten Resultate. Besonderer<br />

Wert wird auf systematisches Vorgehen, Erreichen<br />

der geplanten Ziele, Entwicklung der<br />

Kundenzufriedenheit und finanzielle Ergebnisse<br />

gelegt. Das Unternehmen bewertet sich<br />

anhand eines Kriterienkatalogs selbst und<br />

ermittelt seinen Stellenwert auf einer Skala<br />

von 0 bis 1000 Punkten. Für den „European<br />

Quality Award” überprüfen spezielle, vom<br />

„E. F. Q. M.” benannte Auditoren die Ergebnisse<br />

der eingereichten „Self Assessments”.<br />

Anschließend auditieren sie die Unternehmen<br />

vor Ort und bewerten sie. Teilweise<br />

streuen die Einzelergebnisse der verschiedenen<br />

Auditoren erheblich. Einer der schwierigsten<br />

Punkte bei der endgültigen Unternehmensbewertung<br />

ist daher die Konsensfindung<br />

der verschiedenen Auditoren für die<br />

Gesamtbewertung. Hier gehen die erreichte<br />

Punktzahl, aber auch die klare Herausarbeitung<br />

von Stärken und Verbesserungspotentialen<br />

des Unternehmens ein. Sehr gute Unternehmen<br />

kommen auf 500 bis 600 Punkte,<br />

Preisträger auf Werte um 700.<br />

Die Teilnahme am „European Quality<br />

Awards” ist keine Kundenforderung. Allerdings<br />

wollen einige Kunden wie beispielsweise<br />

die Mercedes Benz AG, daß ihre Lieferanten<br />

den Weg des „E. F Q. M.” gehen. Dies<br />

erinnert sehr an die Anfänge der ISO 9000,<br />

als der Kundenwunsch zunächst auch darin<br />

bestand, man möge sich doch mit dem Thema<br />

Qualitätsmanagement in Form des Modells<br />

ISO 9000 beschäftigen. Zunächst reichte es<br />

häufig aus, auf Anfragen zu bestätigen, daß<br />

man sich mit dem Thema beschäftige. Später<br />

legte der Kunde dann Wert auf einen objektiven<br />

Nachweis, wodurch die Forderung zur<br />

Zertifizierung ISO 9000 entstand.<br />

ISO 9001, in Deutschland DIN EN ISO<br />

9001, ist ein Modell, anhand dessen ein Unternehmen<br />

nachweisen kann, daß es über ein<br />

Qualitätsmanagementsystem verfügt. Die<br />

ISO 9001 ist dabei der Kriterienkatalog,<br />

wobei es nicht ihr Ziel ist, für die Einheitlichkeit<br />

von Managementsystemen zu sorgen.<br />

In Deutschland ist dieser Katalog<br />

eine DIN-Norm. Ein Zertifikat ISO 9001 ist<br />

die Bestätigung, daß der Kriterienkatalog<br />

vollständig erfüllt wurde. Praktisch erfolgt<br />

auch hier, wie beim „E.-F.-Q.-M.”-Modell,<br />

zunächst eine Selbstbewertung („Self Assessment”)<br />

durch das Unternehmen. Es wird insbesondere<br />

Wert auf die systematische Herangehensweise<br />

gelegt. Resultate im Hinblick<br />

auf Kundenzufriedenheit und finanzielle Ergebnisse<br />

spielen im Gegensatz zum<br />

„E- F.-Q- M.”-Modell nur eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Durch die Vielzahl positiver Zertifizierungen<br />

läßt sich vermuten, daß die Selbstbewertungen<br />

in der Regel gut sind. Natürlich kann<br />

man auch anders herangehen und den Auditor<br />

von vornherein nutzen, diejenigen Stellen<br />

zu finden, wo das System nicht optimal ist.<br />

Dann kommt man zwar nicht mit null Abweichungen<br />

durch das Zertifizierungsaudit,<br />

doch das ist nicht das Wesentliche. An den<br />

Stellen, wo Abweichungen gefunden werden,<br />

liegen in der Regel die Verbesserungspotentiale.<br />

Bedenkt man, daß beim „E.-F.-Q.-M”-Modell<br />

des „European Quality Awards” gerade<br />

die Konsensfindung der verschiedenen Auditoren<br />

eine der schwierigsten Aufgaben ist, so


wird die Verantwortung des ISO-9000-Auditors<br />

besonders deutlich. Er muß permanent<br />

analysieren und bewerten.<br />

Die Auswahl der Auditoren und ihre ständige<br />

Schulung durch den Zertifizierer spielt<br />

eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund<br />

wählen internationale Konzerne zunehmend<br />

einen bzw. einige Zertifizierer aus, die ebenfalls<br />

über eigene internationale Netzwerke<br />

verfügen. Damit gewährleisten sie hinsichtlich<br />

der Auditoren einen weltweit einheitlichen<br />

Standard. Das Unternehmen darf von<br />

allen Auditoren einen „Added Value” erwarten.<br />

Das gilt gleichermaßen für „E.-F.-Q.-M.”-<br />

Auditoren, ISO-9001-Auditoren oder interne<br />

Auditoren. Diese müssen den Unternehmen<br />

Verbesserungspotentiale aufzeigen. In<br />

der Regel bleiben sie im Rahmen ihres Forderungskataloges,<br />

beispielsweise der ISO<br />

9001. Problematisch wird es dann, wenn<br />

der Auditor seine eigenen Forderungen aufstellt.<br />

Wenn behauptet wird, ISO 9001 sei formalistisch,<br />

dann liegt das in erster Linie an dem<br />

von einigen Auditoren und Beratern praktiziertem<br />

unnötigen Formalismus. Leider haben<br />

einige Unternehmen diese Herangehensweise<br />

in einer Art vorauseilendem Gehorsam<br />

angenommen. Hier wird es in der<br />

nächsten Zeit sicher Optimierungen geben.<br />

Insgesamt widersprechen sich die Bewertungsmethoden<br />

für Qualitätsmanagementsysteme<br />

nach „TQM” und ISO 9001 nicht. Für<br />

ISO-9001-Audits bedeutet das die Abkehr<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

von unnötigen Formalismen und die Hinwendung<br />

zum „Added Value”, für „TQM” der<br />

Verzicht auf kurzfristige Modetrends und<br />

VDW-Forschungsstelle<br />

ist DAP-akkreditiert<br />

Als erstes Prüfinstitut für Wellpappenverpackungen<br />

in Deutschland ist die VDW-Forschungsstelle<br />

seit Jahresbeginn 1997 DAPakkreditiert.<br />

Mit der Urkunde, ausgestellt<br />

vom Deutschen Akkreditierungssystem Prüfwesen<br />

(DAP), verbindet sich „die Kompetenz,<br />

nach DIN EN 45 001 Prüfungen in den Bereichen<br />

mechanisch-technologische Prüfungen<br />

an Pappe und Wellpappenpapieren auszuführen”.<br />

Für Manfred Lott, Leiter der<br />

VDW-Forschungsstelle, ist dieses Qualitätserzeugnis<br />

ein Meilenstein auf dem Weg zum<br />

selbstgesetzten Unternehmensziel der „nationalen<br />

Leitfunktion”.<br />

Außer dem Organisationssystem und den<br />

Arbeitsabläufen bewerteten die DAP-Begutachter<br />

vor allem die korrekte Durchführung<br />

der Wellpappenprüfungen. Zu den gängigen<br />

Tests an Wellpappenrohpapieren und Wellpappenverpackungen<br />

zählen beispielsweise<br />

Hinwendung zu systematischen, nachprüfbaren<br />

Modellen wie des „E.-F.-Q.-M.”-European-Quality-Awards.<br />

����<br />

die Ermittlung des Stauchwiderstands, der<br />

Durchstoßarbeit oder der Empfindlichkeit<br />

gegen Feuchtigkeit.<br />

Die VDW-Forschungsstelle testet jährlich<br />

über 500 Wellpappenproben. Zu ihren gut 400<br />

Kunden zählen Papierhersteller, Wellpappenunternehmen,<br />

aber auch die verpackende<br />

Industrie. Einen großen Anteil an den Aufträgen<br />

der Forschungsstelle haben Schiedsfälle.<br />

So werden die Verpackungsexperten als<br />

Gutachter zu Rate gezogen, wenn es bei Lager-<br />

oder Transportschäden zu Streit über<br />

Ursache und Verantwortung gekommen ist.<br />

Ein Prüfbericht des Darmstädter Instituts<br />

kann für Verpackungseinkäufer aber auch eine<br />

wichtige Entscheidungshilfe sein. Einige<br />

Wellpappenhersteller lassen sich mit Hilfe<br />

eines Zertifikats des Darmstädter Instituts<br />

die Leistungswerte ihrer Produkte bestätigen.<br />

����<br />

859 <strong>35</strong>/97


<strong>35</strong>/97 860<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Wichtige Internet-Adressen in der Papierindustrie*<br />

http://www.assidoman.se = AssiDomän-Konzern (englisch)<br />

http://www.beloit.com = Beloit-Konzern (englisch)<br />

http://www.din.de/frames = Deutsches Institut für Normung<br />

http://www.el-bielefeld.de = Erhardt + Leimer<br />

http://www.foex.fi.com = Finnish Options Exchange Ltd.<br />

Zellstoffpreise (englisch)<br />

http://www.gp.com = Georgia-Pacific-Konzern (englisch)<br />

http://www.gruener-punkt.de = Duales System Deutschland<br />

http://www.come. de/infozentrale = Informationszentrale Verpackung und<br />

Umwelt<br />

http://www.ipaper.com = International Paper (englisch)<br />

http://www.mayr-melnhof.co.at = Mayr-Melnhof Karton AG<br />

http://www.mead.com = Mead Corporation (englisch)<br />

http://www.modo.se/engelsha/index.html = MoDo-Konzern (englisch)<br />

http://www.nettingsdorfer.com = Nettingsdorfer Papierfabrik<br />

http://www.ourworld.compuserve.com/<br />

homepages/pts – muc = Papiertechnische Stiftung<br />

http://www.polar-mohr.com = Polar-Mohr<br />

http://www.probox.com = Probox (englisch)<br />

http://www.schneidersoehne.de = Schneider Söhne<br />

http://www.sfms.com/welcome.htm = Canadian Sustainable Forestry<br />

Certification (englisch)<br />

http://www.stora.se/english.maimenu.html = Stora-Konzern (englisch)<br />

http://www.sunds defibrator.com = Sunds Defibrator (englisch)<br />

http://www.valmet.com = Valmet-Konzern (englisch)<br />

http://www.vdp-online.de = Verband Deutscher Papierfabriken<br />

http://www.voith.de = Voith-Dienstleistungsgesellschaft<br />

http://194.175.173.36/pwell/produkte.htm = P-Well-Verpackungen<br />

* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Restrukturierung bei<br />

Attisholz<br />

Im Rahmen der geplanten Neuausrichtung<br />

des Zellstoffbereichs hat die Attisholz Gruppe<br />

die Investmentbank Morgan Stanley & Co.<br />

mit der Abklärung von strategischen Alternativen<br />

für ihre chilenische Tochter Licancel<br />

S.A. beauftragt. Zur Beurteilung steht auch<br />

ein möglicher Verkauf der chilenischen Tochter<br />

an Dritte, heißt es in einer Mitteilung des<br />

Unternehmens.<br />

Die Attisholz Gruppe mit Sitz in Riedholz/Schweiz<br />

ist in der Herstellung und dem<br />

Vertrieb von Hygiene- und Spezialpapieren<br />

sowie Zellstoff tätig. Die Licancel S.A. ist eine<br />

100%ige Tochter der Attisholz Gruppe mit<br />

Sitz in Licantén und betreibt dort seit 1994<br />

eine Sulfatzellstoffabrik sowie einen 32 800<br />

Hektar umfassenden Forstbetrieb. Die<br />

Zellstoffabrik hat eine Produktionskapazität<br />

von jährlich 95 000 t. Dabei sei jedoch noch<br />

ein „erhebliches Expansionspotential“ gegeben.<br />

tw<br />

SCHRIFTTUM<br />

� „Benchmarking im internationalen<br />

Standortwettbewerb: Auf Stärken aufbauen<br />

– Schwachstellen abbauen – Negativtrends<br />

umkehren” lautet der Titel einer<br />

erschienenen Broschüre des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Industrie e. V. (BDI).<br />

Im praktischen Westentaschenformat werden<br />

mit zahlreichen grafischen Darstellungen<br />

auf einen Blick umfassende Informationen<br />

zu der Frage vermittelt, wo Deutschland<br />

im Vergleich zu anderen Ländern steht. Nahezu<br />

alle wirtschaftspolitisch relevanten<br />

Themen, wie Steuerlast und Arbeitskosten,<br />

Bildungsausgaben, Umweltmanagement,<br />

Beschäftigungsentwicklung, Exportperformance<br />

und Direktinvestitionen, werden dokumentiert.<br />

Einzelexemplare der Benchmarking-Broschüre<br />

können kostenlos angefordert<br />

werden. Größere Stückzahlen werden<br />

bei einer Mindestbestellmenge von zehn Exemplaren<br />

zum Stückpreis von 5 DM zzgl.<br />

Mehrwertsteuer und Versandkosten abgegeben.<br />

Die Broschüre ist zu beziehen bei der Industrieförderung<br />

GmbH, Gustav-Heinemann-Ufer<br />

84–88, 50968 Köln, Faxnummer:<br />

(02 21) 3 70 87 40. ����


18. PTS-Streicherei-Symposium<br />

Leitung: J. Weigl<br />

Dr.-Ing. R. Sangl<br />

Ort: Sheraton-Hotel-München<br />

Arabellastr. 6, D-81925 München<br />

Termine: Dienstag, 16. 9. 1997 bis<br />

Donnerstag, 18. 9. 1997<br />

Kurz- ST-SY 701 MUC<br />

bezeichnung:<br />

Gebühren: Die Teilnehmergebühren betragen<br />

1250 DM bzw. 1040 DM für<br />

Mitglieder.<br />

Dienstag, 16. 9. 1997<br />

P. W. Rizzi, D-München<br />

Begrüßung und Einführung<br />

D. R. Dill, USA-Atlanta<br />

Präsident der TAPPI<br />

Grußworte<br />

Diskussionsleitung:<br />

W. Heinrich, D-Bergisch Gladbach<br />

H. J. Kessler, D-Düsseldorf<br />

Die Produktion grafischer holzhaltiger Papiere<br />

und zukünftige technische Entwicklungen<br />

A. M. Helbling, CH-Horgen<br />

Technologische Trends und ihre Auswirkungen<br />

auf gestrichene Papiere<br />

H. Haller, CH-Oftringen<br />

Streichpigmente – Technologien und Märkte<br />

H.-U. Körner, CH-Cham<br />

Thermotransfer-Druckpapiere – Märkte,<br />

theoretische Grundlagen und Produkte<br />

K. Dittrich, R. Sangl und J.Weigl, D-München<br />

Redaktionsfax:<br />

(0 61 04) 60 61 45<br />

Neue Dispergiermittelsysteme für Streichpigmente<br />

M. Lex, Ch. Kohl und W. Probst, D-Hirschau<br />

und D-Ladenburg<br />

Praktische Erfahrungen mit einem neuen<br />

Dispergiermittel<br />

H. W. Maurer, USA-Laurel, Maryland<br />

Überblick über das Internationale TAPPI-<br />

Symposium 1997 zum Thema „Grundlagen<br />

des Streichens sowie die TAPPI-Streicherei-<br />

Konferenz 1997”<br />

Diskussionsleitung:<br />

H.-J. Kessler, D-Düsseldorf<br />

M. Pietsch und C. Nagel, DK-Kopenhagen und<br />

CH-Biberist<br />

Der Einsatz von PCC als Streichpigment –<br />

Einfluß auf Weiße und andere Parameter<br />

U. Forsström, FIN-Espoo<br />

Die Auswirkung der Rohpapierstruktur auf<br />

die Eigenschaften der gestrichenen Papiere<br />

R. J. Dickson und P. Lepoutre, USA-Orono,<br />

Maine<br />

Einfluß des Eindringverhaltens des Strichs<br />

auf die Adhäsion von gestrichenen Papieren<br />

M. Jennekens und J. Pijls, NL-Maastricht und<br />

B-Lanaken<br />

Untersuchung von Faserabdeckung und Faserlifting<br />

bei LWC-Papieren<br />

J. Grön und D. Eklund, FIN-Jyväskylä und<br />

FIN-Turku<br />

Einfluß von Stärkemodifikation auf die<br />

Streichfarben- und Strichschichteigenschaften<br />

P. H. Brouwer, B. Ter Veer und N. N., NL-Foxhol<br />

Beziehungen zwischen der Bindungskraft<br />

von Stärkebindern im Strich und dem<br />

Trockengehalt der Streichfarbe<br />

C. Cerutti und C. Trouvé, I-Mathi und F-Cuise<br />

Lamotte<br />

Erhöhung der Oberflächenfestigkeit von Papier,<br />

Karton und Pappe<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

P. Carreau, CAN-Montreal<br />

Rheologie von Streichfarben bei geringer Verformung<br />

Geselliger Abend im Löwenbräukeller,<br />

Gastgeber: PTS<br />

Es wird ein Transfer vom Sheraton-Hotel<br />

zum Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz<br />

angeboten.<br />

Mittwoch, 17. 9. 1997<br />

Diskussionsleitung:<br />

W. Auhorn, D-Ludwigshafen<br />

Rundgespräch:<br />

Technologie des Filmpressenauftrags (16)<br />

Leitung:<br />

N.-O. Bergh, D-Krefeld<br />

N. O. Bergh, D-Krefeld<br />

Auftragsaggregate<br />

R. Knappich, CH-Horgen<br />

Grundlagen der Technologie<br />

R. Urscheler, CH-Horgen<br />

Zusammenhang physikalischer Meßdaten<br />

und Laufeigenschaften<br />

U. Glittenberg, D-Krefeld<br />

Einfluß der Binder<br />

W. Kogler, CH-Oftringen<br />

Einfluß der Pigmente<br />

U. Rothfuß, D-Krefeld<br />

Einfluß der Oberflächenbehandlung<br />

R. Knop, D-Neuss<br />

Entwicklungstendenzen bei den Aggregaten<br />

P. Salminen, R. Urscheler und J. Roper,<br />

CH-Horgen<br />

Untersuchung des Filmsplittings beim Hochgeschwindigkeitsstreichen<br />

in der Filmpresse<br />

U. Freundschuh, D. Meck und H. Rückert,<br />

D-Ludwigshafen und D-Neuss<br />

Die Filmpresse als Vorstreichaggregat bei<br />

Karton – eine Alternative zum Luftmesser?<br />

W. Gansberger, H. Hess und R. Kurtz,<br />

A-St. Pölten und D-Heidenheim<br />

865 <strong>35</strong>/97


Zukunftsweisende Streichprozesse für breite<br />

und schnelle Kartonmaschinen<br />

H. P. Frei, G. Baldini und P. Smith, I-Pinerolo<br />

und USA-Beloit<br />

Die zweite Generation von Free-Jet-Auftragsgeräten<br />

L. Munter, R. Syding und P. Emilsson, S-Wargön,<br />

S-Nacka und S-Säffle<br />

Automatische Regelung der Dynamik des<br />

Streichens durch neue Technologie des Bladestreichens<br />

unter Einsatz einer Auflage an<br />

der Bladespitze<br />

M. Arnold, E. Beivi, P. Burri und F. Rieben,<br />

CH-Oftringen<br />

Verhalten von pigmentierten Papieren im<br />

konventionellen Zeitungsdruck<br />

Diskussionsleitung:<br />

J. Weigl, D-München<br />

W. Kogler, B. Ter Veer und M. Schachtl, CH-<br />

Oftringen, NL-Foxhol und D-München<br />

Streichen von LWC-Offsetdruckpapier unter<br />

dem Aspekt Hochgeschwindigkeit<br />

H. Graab, R. Knop und J. Becker, D-Bergisch<br />

Gladbach und D-Neuss<br />

Einfluß des Auftragssystems auf die Strichqualität<br />

bei steigenden Geschwindigkeiten<br />

P. Carnevali, D. Poncelet, G. Fadat und R.<br />

Martens, B-Virton und F-Valbonne<br />

Assoziative Verdicker – von der Theorie zur<br />

Praxis<br />

G. Lamprecht, H. Burkhardt und F. Ruf, D-<br />

Hagen-Kabel und D-Moosburg<br />

Einfluß von Bentonit auf Tiefdruck-Streichfarben<br />

A. Ostrowicki, W. Grüber, D. W. Jones und<br />

J. Ramthun, D-Dormagen und D-Leverkusen<br />

Der Einfluß der Verfilmungseigenschaften<br />

von Papierlatizes auf die Strichstruktur<br />

R. Rauch, H. H. Hofer, R. Sangl und J. Weigl,<br />

D-München<br />

Gase in Streichfarben – Auswirkungen auf<br />

Lauf- und Qualitätseigenschaften<br />

I. Roitto, T. Järvensivu und J. Koskinen, FIN-<br />

Raisio<br />

Bedeutung der Entlüftung beim Streichen<br />

<strong>35</strong>/97 866<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Donnerstag, 18. 9. 1997<br />

Diskussionsleitung:<br />

M. Korpela, FIN-Helsinki<br />

V. Moreau-Tabiche, A. Lemaitre und<br />

T. Nguyen Minh, F-Grenoble<br />

Modellierung der Trocknung von gestrichenen<br />

Papieren – Erfahrung auf einer Pilot-<br />

Streichanlage<br />

H. Sommer, D-Mönchengladbach<br />

IR-Trocknungskonzepte mit hoher Energieausbeute<br />

unter Berücksichtigung steigender<br />

Anforderungen bezüglich Strichqualität und<br />

Produktionsgeschwindigkeit<br />

G. Bacquet, F. Dobler und S. Niglio, F-Aubervilliers<br />

und D-Krefeld<br />

Einfluß der dynamischen Kompressibilität<br />

von gestrichenen Papieren auf die Missing<br />

dots<br />

G. Engström und V. Morin, S-Stockholm und<br />

F-Grenoble<br />

Verdichtung der Strichschicht im Glättwerk<br />

W. E. L. Devens und U. Rothfuß, NL-Maastricht<br />

und D-Krefeld<br />

Praxiserfahrungen bei der KNP Leykam in<br />

Maastricht mit den weltweit ersten Kalandern<br />

nach dem Janus-Konzept<br />

B. Reinhardt, I. Cedra, H. Arnold und J. Werres,<br />

D-Osnabrück, D-Dresden und D-Krefeld<br />

Softkalandrierung oberflächenveredelter Papiere<br />

mit hohem Latexanteil unter Verwendung<br />

neuer Antihaftmittel<br />

W. Bauer und F. Dobler, A-Gratkorn und<br />

F-Aubervilliers<br />

Beeinflussung der Papierqualität durch<br />

Wechselwirkung der Strichschichten bei<br />

mehrfach gestrichenen Papieren<br />

R. Paetow und R. Ohrnberger, D-Walsum<br />

Optische Abdeckleistung von Streichfarben<br />

P. Hentzschel, R. Pelzer, G. Martin und K.<br />

Winkler, D-Frankfurt und D-Lörrach<br />

Schritte zur Optimierung des Weißgrades<br />

von gestrichenen Papieren<br />

Diskussionsleitung:<br />

I. Hampel, A-Gratkorn<br />

K. W. Klemm, D-Stuttgart<br />

Penetrationsverhalten von Druckfarben bei<br />

LWC- und SC-Papieren – Auswirkungen auf<br />

die Trocknung<br />

G. Hossli, CH-Biberist<br />

Probleme sind Chancen – Wege einer optimalen<br />

Behandlung drucktechnischer Reklamationsfälle<br />

T. Wirth, H. Nissler, T. Frechen und E.<br />

Schwarzenbach, D-Ludwigshafen<br />

Neue Wege zur Untersuchung von Mottling<br />

am gestrichenen Papier<br />

R. Allem, CAN-Pointe Claire<br />

Charakterisierung von Strichen mittels Rasterelektronenmikroskopie<br />

und Bildanalyse<br />

D. J. Parsons, L. Coggon, A.G. Hiorns und<br />

P. M. McGenity, U. K.-St. Austell/Cornwall<br />

Einflußfaktoren für die Entstehung von<br />

Druckglanz beim Offsetdruck<br />

G. Pantel, D-München<br />

Probleme mit gestrichenen Papieren –<br />

Aktuelle Fälle aus der FOGRA-Gutachtertätigkeit.<br />

����<br />

Aussteller auf dem Streicherei-<br />

Symposium der PTS<br />

Chemag Aktiengesellschaft (Frankfurt/<br />

Main): Das zur BASF-Gruppe gehörende internationale<br />

Handelshaus bietet als Rohstoff<br />

für die europäische Papierindustrie spezielle<br />

Streichkaoline an. Auf dem Stand (Nr. 47)<br />

werden verschiedene Kaoline gezeigt, u. a.<br />

ein calcinierter Kaolin mit verbessertem<br />

Weißgrad und außergewöhnlicher Lichtstreuung,<br />

ein sehr feinteiliger Kaolin mit guten<br />

rheologischen Eigenschaften sowie ein


feinteiliger Kaolin mit erhöhten optischen Eigenschaften.<br />

Greiner & Gaßner GmbH Glastechnik<br />

(München): Das Unternehmen zeigt auf seinem<br />

Stand (Nr. 23) einen Multifunktions-Extraktor,<br />

Kippgeräte für Sedimentationsversuche,<br />

Verteilergeräte und eine Schnellmethode<br />

zur Bestimmung des Aschegehalts.<br />

Diese dient der Bestimmung der Auftragsmenge<br />

bei gestrichenen und pigmentierten<br />

Papieren mittels eines Laborgeräts. Auch die<br />

anderen vorgestellten Geräte werden üblicherweise<br />

in Laboratorien genutzt.<br />

Gretag Macbeth GmbH (Planegg/München):<br />

Das Unternehmen, das aus den beiden<br />

Firmen Kollmorgen Instruments (Martinsried)<br />

und Gretag CCS GmbH (Neu-Isenburg)<br />

hervorging, zeigt auf seinem Stand (Nr.<br />

22) sein neues Online-Farbmeßgerät ER 50<br />

PAF zur Messung von gestrichenen und ungestrichenen<br />

Papieren mit optischen Aufhellern.<br />

Das Gerät mißt dabei die Farbwerte<br />

L*a*b*, die Opazität, den Weißgrad ohne Aufheller<br />

und den Weißgrad mit Aufheller. Dadurch<br />

ist während der Produktion eine<br />

gleichbleibende Farbqualität gewährleistet.<br />

Lehmann Maschinenfabrik GmbH (Aalen):<br />

Die Firma wird auf ihrem Stand (Nr. 47)<br />

ihren Faserseparator, der seit zwölf Jahren in<br />

der Papierindustrie zum Trennen von Fasern,<br />

Wasser und Asche im Einsatz ist, anhand von<br />

Bildern vorstellen. Das Gerät dient dazu,Wasser<br />

mit einer Faserkonzentrion von 0,1 - 2%<br />

weiter von Fasern zu reinigen. Durch das in<br />

dem Faserseparator angewandte Schwingungsprinzip<br />

ist es nach Herstellerangaben<br />

im Feinbereich möglich, eine Faserseparierung<br />

bis knapp unter 100 µ durchzuführen.<br />

Außerdem will die Fa. Lehmann sogenannte<br />

Ersatzsiebträger ausstellen.<br />

Lorentzen & Wettre (L & W) GmbH<br />

(München): Das Unternehmen wird auf seinem<br />

Stand (Nr. 2) seinen MC-90 Zweistrahl-<br />

Spektrophotometer mit 2x128 Dioden, seinen<br />

L& W Strenght Sensor und den L&W Zugfestigkeitsprüfer<br />

SE 064 zeigen. Das Unternehmen<br />

ist einer der weltweit führenden<br />

Hersteller von Geräten und Anlagen für die<br />

Qualitätsüberwachung und die Prozeßoptimierung<br />

und beliefert Papierfabriken auf der<br />

ganzen Welt. L & W beschäftigt insgesamt<br />

180 Mitarbeiter.<br />

<strong>35</strong>/97 868<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Mütek Analytic GmbH (Herrsching):<br />

Die Firma wird (Stand Nr. 18) unter anderem<br />

verschiedene Analysegeräte für Partikel vorstellen.<br />

Dazu gehören zwei verschiedene Partikelladungsdetektoren<br />

zur quantitativen<br />

Ladungsbestimmung mittels Polyelektrolyttitration<br />

in allen wässrigen Systemen bzw.<br />

auf der Basis paralleler pH-Werterfassung.<br />

Gezeigt wird außerdem ein Zetapotential-<br />

Messungsgerät an Fasern und Feststoffteilchen<br />

in hohen Konzentrationen. Neu entwickelt<br />

hat die Fa. Mütek in Verbindung mit<br />

der PTS einen On-line Gasanalyzer zur Erfassung<br />

des freisetzbaren gelösten Gases und<br />

des Kohlendioxidgehaltes. Damit besteht<br />

nach Angaben des Unternehmen die Möglichkeit,<br />

Gasverursacher zu lokaisieren und<br />

Einflüsse chemischer Hilsmittel zu analysieren.<br />

Ebenfalls gezeigt wird ein Surface & Sizing<br />

Test (EST), der den Oberflächencharakter<br />

und die Flüssigkeitsaufnahme von Papier<br />

analysiert.<br />

Neles-Jamesbury GmbH (Overath):<br />

Das Unternehmen wird auf der Ausstellung<br />

die in der Papierindustrie bewährten Armaturen<br />

(Stellklappen, Kugelsegmentventile<br />

mit den dazugehörigen pneumatischen Antrieben<br />

und Steuerungsreglern) vorstellen.<br />

Thematischer Schwerpunkt wird der Einsatz<br />

von Armaturen in den zum Teil sehr abrasiven<br />

Medien der Streichanlagen sein. Neles-<br />

Jamesbury stellt in diesem Zusammenhang<br />

den Keramikkugelhahn der Typenreihe E<br />

aus Zirkonoxid in seiner weiterentwickelten<br />

Form vor. Ferner weden auf dem Stand (Nr.9)<br />

der intelligente Stellungsregler ND 800 und<br />

die Steuerung Nelcross für die Automatisierung<br />

von Verdünnungswasserventilen präsentiert.<br />

Oekophil AG (Baar/Schweiz): Das Unternehmen<br />

zeigt (Stand Nr. 13) Exponate<br />

zum Themenschwerpunkt der Messung des<br />

mikrobiellen Zustandes von Slurry und Methoden,<br />

um auf eine drohende Vergrauung<br />

von Papier reagieren zu können-. Außerdem<br />

wird ein Online-Redox-Meßsystem für sogenannte<br />

Slurry Tanks gezeigt. Weitere Exponate<br />

sind Konservierungsmittel für Füllstoffe<br />

und Stärke, Reiniger für Siebe, Filze und<br />

Maschinenteile, Fixier- und Flockungsmittel,<br />

Produkte für die Sieb- und Filzkonditionierung,<br />

Entschäumer und Entlüfter,<br />

Flockungs- und Fällungsmittel für die Wasseraufbereituung,<br />

Kalkinhibitoren für Was-<br />

serkreisläufe und Mikrobicide für die Papierund<br />

Kartonherstellung.<br />

RS Papiertechnik GmbH (Düren): Die<br />

Firma zeigt (Stand Nr. 19), wie Filtersiebe ohne<br />

Wasser gereinigt werden. DCF-Filter des<br />

Unternehmens werden in Streichapplikationen<br />

mit 100, 75 oder sogar 50 mikron Filterfeinheit<br />

eingesetzt. Die Reinigung des Filters<br />

erfolgt in einem Zyklus, der individuell festgelegt<br />

werden kann. Schmutz- und Faserpartikel<br />

werden aus dem Streichmedium entfernt,<br />

ohne daß der Produktionsprozeß unterbrochen<br />

wird. Das System schützt alle Modelle<br />

und Versionen von Streichanlagen.<br />

Spectrics Meßtechnik GmbH (Gröbenzell):<br />

Das Unternehmen präsentiert auf seinem<br />

Stand (Nr. 48) anhand von Bildern unter<br />

anderem sein Lieferprogramm für Streichereien.<br />

Dieses umfaßt Filmwalzenauftragswerke<br />

für den beidseitigen Auftrag, ein<br />

neues Schaberbalkensystem mit automatischer<br />

Querprofilkontrolle, ein Walzenauftragswerk<br />

für die Befeuchtung, Planlagekorrektur<br />

und Pigmentierung der Papierbahn<br />

und keramisch beschichtete Streichklingen<br />

für lange Standzeiten bzw. eine verbesserte<br />

Strichqualität. Daneben verkauft das Unternehmen<br />

Meß- und Regelgeräte zur Inlineüberwachung.<br />

Vestra Papier-Auftragsforschung GmbH<br />

(München). Das Unternehmen befaßt sich<br />

mit der Durchführung von praxisnahen Versuchen<br />

zur Optimierung von Produktqualität,<br />

mit Streichfarbenrezepturen und<br />

Streichprozessen zwischen 50 m/min und<br />

2500 m/min (auf Wunsch inklusive Rohstoffbeschaffung<br />

und der Papierprüfung). Beoder<br />

Verdruckbarkeit können im Labor oder<br />

auf Praxisdruckmaschinen getestet werden.<br />

Auf dem Stand (Nr.1) werden die Dienstleistungen<br />

mit Postern, einer Diashow und Prospekten<br />

sowie Praxisdruckmustern vorgestellt.<br />

Die<br />

unterhält ab sofort eine<br />

Homepage!<br />

http://www.a-p-r.de


4. PTS-Symposium<br />

„Papierfaserstofftechnik“ 1<br />

Nachtragendes berichtet von Dr. Jürgen Weidenmüller<br />

Die diese Fragen behandelnden Referate<br />

haben sehr umfangreiches Ergebnismaterial<br />

vorgelegt, von W. Alber, K. Erhard und A.<br />

Zaumsegel über das Verhalten von TCF- und<br />

ECF-Zellstoffen in PM-Kreisläufen, von K.<br />

Erhard, U. Andersson und L. Ödberg (10)<br />

über mögliche Einflüsse von Extrakten aus<br />

Zellstoffen auf PM Kreisläufe und von E.<br />

Krüger, L. Göttsching und D. Mönch über das<br />

Verhalten fixierter Störstoffe im Recyclingprozeß<br />

(11). Ermöglicht wurden derartige<br />

Untersuchungen erst nach der Entwicklung<br />

hochauflösender chemischer, physikalischer<br />

und physikalisch-chemischer Untersuchungsmethoden<br />

in Konzentrationsbereichen<br />

von ppm und ppb sowie auch entsprechend<br />

kleiner elektrischer Ladungskonzentrationen.<br />

Hier kann man von der Erschließung<br />

neuer Dimensionen der Papierbzw.<br />

Prozeßchemie sprechen, die peu á peu<br />

die Kunst des Papiermachens zu einer steuerbaren<br />

Technik werden lassen. Das muß<br />

nicht von Nachteil sein, denn man lernt, die<br />

Dinge so besser zu verstehen, und kann sie<br />

dann auch besser, ohne plötzliche Überraschungen,<br />

handeln!<br />

Besonders interessant und verdienstvoll,<br />

deswegen auch mit öffentlichen Mittel gefördert,<br />

sind Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

über Möglichkeiten, Rohstoffe oder<br />

Prozeßchemikalien aus modifizierten nachwachsenden<br />

Rohstoffen herzustellen. Die Papiertechnologie<br />

ist hierfür offensichtlich ein<br />

besonders prädestiniertes Feld. Klassisches<br />

Beispiel ist der Einsatz von Stärke, nativ oder<br />

modifiziert. Hinzukommen können nun auch<br />

nach den interessanten Arbeiten von E. Gruber,<br />

T. Ott und C. Granzow (17) kationisierte<br />

Cellulosen. Anstelle von löslichen kationischen<br />

Polymeren können modifizierte Zellstoffe<br />

als Retentions- oder Entwässerungshilfsmittel<br />

eingesetzt werden, die neben guter<br />

Retentionswirkung auf Füllstoffe und andere<br />

Zusatzstoffe selbst auch gut retendiert<br />

werden und zudem auch biologisch abbaubar<br />

1 Fortsetzung aus <strong>apr</strong> Nr. 33/97<br />

* Diese Zahlenangaben entsprechen der Vortragsnummer der Vortragstexte<br />

im PTS-Vortragsband, PTS Verlag, München 1997,<br />

ISBN 3-89671-017-6<br />

sind. Die Perspektiven sind interessant, und<br />

man steht wohl erst ganz am Anfang vielversprechender<br />

Entwicklungen! Man denke daran,<br />

daß Cellulosen gelöst als Regeneratfaser<br />

oder als Zellstoff zum Einsatz kommen kann.<br />

Über den Einsatz von Weizenmehl bei der<br />

Herstellung von Recyclingpapieren berichteten<br />

K. Ritter und H. Forkel (21). Stärke ist das<br />

wichtigste Hilfsmittel der Papierindustrie.<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Bei einem Jahresverbrauch von 308 kt werden<br />

in der BRD rund 20 kg Stärke pro t Papier<br />

eingesetzt! Neuerdings werden auch kationisch<br />

und anionisch modifizierte Getreidemehle<br />

eingesetzt, die sich durch gute Retention<br />

bei Masseeinsatz auszeichnen!<br />

Biomasse ist nach den Erfahrungen aus<br />

der Natur enzymatisch abbaubar. Das ist<br />

auch bei Druckfarben zu erwarten, deren<br />

Bindemittelsystem auf Pflanzenölen aufgebaut<br />

ist. K. Berger, W. Alber und H. L. Baumgarten<br />

berichteten über den enzymatischen<br />

Abbau von Offsetdruckfarben im Deinkingprozeß.<br />

Danach lassen sich pflanzenölhaltige<br />

Zeitungsdruckfarben frisch bedruckt mit Hilfe<br />

von Lipase durchaus deinken. Auch hier<br />

steht man sicher noch am Anfang von Ent-<br />

869 <strong>35</strong>/97


wicklungen, die schließlich einen stärkeren<br />

Einsatz von nachwachsenden Naturstoffen<br />

anstelle von synthetisch hergestellten Stoffen<br />

ermöglichen.<br />

Eine sehr interessante Entwicklung zur<br />

Herstellung von CTMP aus Nadelhölzern<br />

minderer Qualität und beigemischtem Laubholz<br />

stellten B. Pelech, H. Burkhart und H.<br />

Münster (29) mit dem APTMP (29) („Alkaline<br />

Peroxide Thermo Mechanical Pulp“) vor.<br />

Es wurden Technikumsversuche im Andritz<br />

Sprout-Bauer Technikum im Auftrag von<br />

Stora Kabel GmbH aus pilzbefallenen Fichten-<br />

und Kiefernhölzern unter Beimischung<br />

von Pappelholz für die Herstellung von LWC-<br />

Papier gemacht. Die Nadelholzmischung bestand<br />

zu 50 % aus Fichtenholz, 30 % Kiefernholz<br />

und 20 % Douglasienholz. Es wurden<br />

mit 73 % dieser Nadelholzmischung und<br />

27 % Zusatz von Pappelholz sowohl ATMP-<br />

Stoffe und ATMP-Stoff aus 100 Nadelholzmischung<br />

hergestellt sowie zum Vergleich jeweils<br />

TMP-Versuche gefahren. Beim ATMP-<br />

Verfahren werden das Kreislaufwasser eingedampft,<br />

die Trockensubstanz thermisch<br />

verwertet sowie die Chemikalien zurückgewonnen.<br />

Zur Eindampfung wird die thermische<br />

Restenergie vom Refinerprozeß genutzt.<br />

Das Verfahren liefert einen hervorragenden<br />

Stoff und rechnet sich wirtschaftlich zusätzlich<br />

durch Zellstoffeinsparung. Es kann<br />

einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung<br />

<strong>35</strong>/97 870<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

der Ergebnisse unserer Forstwirtschaft für<br />

die nachhaltige Nutzung unserer Wälder liefern.<br />

Auf dem Gebiet der Prüftechnik gab es eine<br />

Reihe von interessanten Anregungen und<br />

Neuerungen. Herausgegriffen sei der Bericht<br />

von R. Bayer und B. Borchers (19) über die<br />

Messung des Penetrationsverhaltens von Faserstoffen<br />

und Papieren gegenüber Flüssigkeiten<br />

mit der von Emco entwickelten Ultraschall-Methode.<br />

Das inzwischen wiederholt<br />

weiterentwickelte Verfahren ermöglicht die<br />

Kurzzeit-Messung im Millisekundenablauf<br />

des Eindringens von Flüssigkeiten in Papier,<br />

Karton und Pappe und gibt Aufschlüsse über<br />

das Benetzungs- und Penetrierungs-/Imprägnierverhalten<br />

dieser Werkstoffe und<br />

auch der benutzten Flüssigkeiten. Es ist<br />

natürlich auch für die Leimungsprüfung hervorragend<br />

geeignet und füllt, dank der<br />

rechnerbasierten Erfassung und Auswertung<br />

der Ergebnisse, die seit eh und je bestehende<br />

Lücke in der Kurzzeiterfassung der<br />

Vorgänge praxisbezogen aus.<br />

Auf einen besonderen „Leckerbissen“ der<br />

Veranstaltung soll abschließend noch hingewiesen<br />

werden für diejenigen, die sich mit der<br />

Papiergeschichte befassen: F. Schmitt, Deutsche<br />

Bibliothek, Leipzig, gab einen historischen<br />

Rückblick über 200 Jahre Bleiche von<br />

Papierfaserstoff (34). ����<br />

26. EUCEPA-Konferenz und<br />

92. Zellcheming-HV in Baden-<br />

Baden vom 23. bis 26. 6.1997 (II)<br />

Das Rundgespräch (RG) der Cellulosechemiker<br />

am Montag, den 23. Juni 1997<br />

Wie den meisten <strong>apr</strong>-Lesern bekannt, fand<br />

das von Richard Bartunek (und keinem anderen)<br />

1959 ins Leben gerufene Forum für<br />

Diskussionen über Celluloseprobleme stets<br />

am Montag vor Beginn der eigentlichen<br />

Hauptversammlung gewissermaßen als Vorspann<br />

statt. Es blieb dem liebenswerten<br />

1. Vorsitzenden Helmut Cornel (1972 – 1975)<br />

vorbehalten, daraus eine offizielle Veranstal-<br />

tung der Hauptversammlung zu machen, was<br />

die Konsequenz nach sich zog, daß ein beauftragtes<br />

Mitglied der Vereinsgeschäftsführung<br />

schon zu Beginn des RG die jeweilige<br />

HV für eröffnet erklären mußte.<br />

Dieser Beauftragte wurde aber im Regelfall<br />

nicht müde, Jahr für Jahr das Märchen<br />

zu wiederholen, daß das RG gemeinsam von<br />

R. Bartunek und G. Jayme begründet worden<br />

sei. Die einfache Wahrheit hätte aber lauten<br />

müssen: gegen den erbitterten Widerstand<br />

des letzteren, der seinen Mitarbeitern sogar<br />

verbot, am 1. RG 1959 in Baden-Baden überhaupt<br />

teilzunehmen. – Seit der HV 1993 in<br />

Hamburg wird auch der Alleinbegründer<br />

nicht mehr erwähnt.<br />

Das RG geriet so ab 1974 zum Hauptspann<br />

jeder HV, zumal man einen gewichtigen Teil<br />

der Creme der Vereinsmitglieder vorzugsweise<br />

im RG erleben konnte. Das Niveau des<br />

dort Gebotenen wurde manchmal so hoch angesetzt,<br />

daß der durchschnittliche Papiermacher<br />

nur noch akustisch hätte folgen können.<br />

Insbesondere Maschinenbaustudenten mußten<br />

diesbezüglich wohl besorgt sein – weshalb<br />

sie im RG niemals auftauchten.<br />

Das Gremium litt freilich an innerer Auszehrung,<br />

denn die Celluloseregeneratindustrie<br />

unterlag fast überall den petrochemischen<br />

Konkurrenzderivaten, so daß die Forschungen<br />

eingestellt und die Werke geschlossen<br />

wurden. So wird z. B. in der BRD<br />

aktuell keine einzige Tonne Zellophan mehr<br />

produziert; auch die Viskose fristet nur noch<br />

ein Schattendasein.<br />

Das RG erholte sich aber nach der Wiedervereinigung<br />

ab 1990, als die hochqualifizierten<br />

Mitarbeiter der im Osten staatlich geförderten<br />

Institute zu den mittlerweile<br />

schon angreisenden RG-Recken hinzustießen.<br />

Man näherte sich zahlenmäßig wieder<br />

der am Anfang üblichen Hundertschaft,<br />

und das zwischenzeitlich etwas verflachte<br />

Niveau erklomm neue Höhen, nicht zuletzt in<br />

der Diskussion, so daß die Substanz des RG<br />

vorerst nicht gefährdet zu sein scheint.<br />

Dennoch erlitt die Veranstaltung heuer<br />

eine gewisse Zurücksetzung, denn die Doppelkonferenz<br />

begann schon am Montag morgen<br />

und kollidierte direkt mit dem RG-Termin.<br />

Das Programmkomitee hatte ferner so<br />

wenig Sensibilität bei der zeitlichen Abfolge<br />

der Simultanveranstaltungen entwickelt,<br />

daß der RG-Beginn laut Programm um 11<br />

Uhr angesetzt worden war – exakt in der Mitte<br />

der Ausführungen des Redners von Weizsäcker,<br />

was zu einer erheblichen Störung seines<br />

herausragenden Beitrags durch den Hörsaal<br />

wechselnde RG-Teilnehmer geführt hätte<br />

– die RG-Interessenten trafen sich zwei<br />

Stockwerke höher im kleinen Kongreßsaal, in<br />

welchem schon über 20 Rundgespräche stattgefunden<br />

haben.<br />

Glücklicherweise konnte dieser Programmfehler<br />

wenige Minuten vor Beginn der


Eröffnungszeremonien durch ein Seniorenmitglied<br />

des Vereins noch behoben werden,<br />

was freilich ohne die offensichtlichen Managerqualitäten<br />

des EUCEPA-Präsidenten H.<br />

Kessler, Stora Paper AG, Düsseldorf, nicht<br />

möglich geworden wäre. Kessler benötigte<br />

nämlich nach Vortrag der Terminkollision<br />

nur wenige Sekunden, um zu entscheiden,<br />

daß das RG 15 Minuten später beginnen würde,<br />

wie er gleich im Anschluß an die Worte<br />

zur Begrüßung bekanntgab. – In der Tat geriet<br />

die RG-Verlegung dann doch noch zu<br />

einer vollen halben Stunde, weil von Weizsäcker<br />

um zehn Minuten überzog, und Platzmit<br />

Stockwerkwechsel unter fünf Minuten<br />

nicht zu machen war.<br />

Nicht ausgeschlossen übrigens, daß es Absicht<br />

des Komitees war, den erst nach der vormittäglich<br />

angesetzten großen Pause vorgesehenen<br />

Beitrag des Wuppertaler Klimaforschers<br />

ohne die Anwesenheit von RG-Teilnehmern<br />

über die Bühne gehen zu lassen.<br />

Denn nicht wenige Kollegen vertreten die Ansicht,<br />

daß die von Weizsäcker-Lovins’schen<br />

Visionen jenseits aller Umsetzungsmöglichkeiten<br />

liegen, und folglich nur Wirtschaftsphilosophen<br />

und Parteiphantasten in Enthusiasmus<br />

ausbrechen lassen – vorrangig aus<br />

Gründen der Gewissensberuhigung! Aus dieser<br />

Sicht der Dinge wären wirkliche Naturwissenschaftler<br />

also besser bei Beiträgen<br />

aufgehoben, die sich mit nachvollziehbaren<br />

Experimenten beschäftigen – was für RG-Referate<br />

ganz überwiegend zutrifft! – So etwa<br />

könnte man im Programmausschuß argumentiert<br />

haben!<br />

Aber wie dem auch sei: kurz vor dem angesetzten<br />

RG-Beginn hatten sich im kleinen<br />

Saal des Kongreßhauses schon gut 20 RG-<br />

Teilnehmer eingefunden, die a priori keinen<br />

Biß auf von Weizsäcker hatten. Sie wunderten<br />

sich, warum die erwartete Zuhörerschaft<br />

(üblicherweise eine Zahl nahe 100 – auch<br />

heuer wieder) ausblieb, denn von Kesslers<br />

Ankündigung schien niemand Notiz genommen<br />

zu haben. Die mit weiterem Horizont Interessierten<br />

saßen derweil noch im großen<br />

Auditorium und labten sich an der Hoffnung,<br />

daß vielleicht doch noch Wege gefunden würden,<br />

die auch ihren Enkeln ein halbwegs anständiges<br />

Leben auf diesem Planeten sichern<br />

könnten.<br />

Alles klärte sich auf, als das Gros der RG-<br />

Abonnenten endlich auftauchte, damit um<br />

11.40 Uhr endlich das<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

38. Rundgespräch der<br />

Cellulosechemiker<br />

von Gruber eröffnet werden konnte. Er erläuterte<br />

die Verspätung, skizzierte das<br />

Rahmenthema<br />

Cellulose – ein nachhaltiger<br />

Chemierohstoff<br />

als eine zutreffende Definition und ergänzte, daß<br />

aktuell nur noch 1,5% des Chemiezellstoffs (gemeint:<br />

dissolving grade) für die chemische Konversion<br />

genutzt würde. Er faßte sich kurz, um sofort<br />

J. Schurz, Graz, das Wort zur Einleitung zu<br />

erteilen, das heuer unter dem Motto stand:<br />

Gedanken zur Nachhaltigkeit<br />

dem die folgenden 22 Minuten gewidmet waren.<br />

Er bemühte sich zunächst um eine Deutung<br />

und Erweiterung der soeben gehörten<br />

Thesen von von Weizsäcker, die er zu der Einsicht<br />

verdichtete: „Nachhaltigkeit ist Selbsterhaltung!“<br />

871 <strong>35</strong>/97


Darin eingeschlossen ist die Forderung<br />

nach Stationarität (auf altdeutsch „Stete“,<br />

auf neudeutsch „Stetigkeit“)! Das aber wurde<br />

a priori nicht sofort erkannt, wie der<br />

Brundtland-Bericht von 1987 offenbart, in<br />

welchem Nachhaltigkeit noch nicht mit Stationarität<br />

1 identifiziert wird. Inzwischen hat<br />

man erkannt, daß man eine „starke Nachhaltigkeit“<br />

von einer schwachen „Sustainability“<br />

unterscheiden muß – erstere bedeutet<br />

einen ungeheuren Einschnitt in unsere Lebensbedingungen,<br />

während sich letztere mit<br />

einem Ersatz von Primärrohstoffen zufriedengibt,<br />

die man mit Slogans verteidigt wie<br />

z. B.<br />

� Die Genbank ist ein vollwertiger Ersatz für<br />

die Artenvielfalt! Oder<br />

� Kinder zeugt man nicht mehr im Bett, sondern<br />

im Reagenzglas! 2<br />

Die folgenden Ausführungen von Schurz<br />

ließen keinen Zweifel aufkommen, daß die<br />

Systemforschung schon seit manchem Jahr<br />

zu seinem Hobby geriet, das möglicherweise<br />

noch vor seinen Enkeln rangiert. Freilich<br />

sieht man auch ohne Systembezug ein, daß<br />

eine nachhaltige „Übernachhaltigkeit“ (die<br />

also noch einen Vorsorglichkeitsfaktor beinhaltet!)<br />

nicht denkbar ist. Deshalb liegen alle<br />

Vergleiche mit dem „shareholder value” auf<br />

der falschen Ebene, denn dieser „value“<br />

bringt ja nicht nur Zinsen, sondern schließt<br />

auch Kapitalvermehrung ein. Letztere stößt<br />

aber später ebenfalls an ihre Grenzen, da Kapital<br />

dann wertlos ist, wenn es nicht mehr arbeiten<br />

kann – ( aus Land-, Rohstoff- oder Wassermangel<br />

etc.) – möchte man ergänzen.<br />

Kurzum: auch das Kapital ist nur eine<br />

„Scheinware“ wie Boden und Arbeitskraft<br />

auch, wie der Journalist und Anwalt A. Kimbrell<br />

präzisiert, die in mittlerer Zukunft nur<br />

noch zur Verbrauchsbefriedigung 3 reicht.<br />

Schurz plädierte deshalb für eine „stationäre<br />

Nachhaltigkeit“, die die Marktkräfte<br />

als solche natürlich nicht verifizieren können,<br />

da sie der (falschen) Ideologie des Wachstums<br />

unterworfen sind, so daß sich die Gesellschaft<br />

darum kümmern muß. Wachstum<br />

innerhalb eines geschlossenen Systems führt<br />

nämlich zum Schluß unweigerlich zum<br />

Chaos – so die Grundgesetze der Systemtheorie.<br />

Die aktuelle Verunsicherung von Markt<br />

und Menschen wird seit neuestem noch<br />

durch die Globalisierung verstärkt, die die<br />

Flüsse von Material und Know-how 4 atemberaubend<br />

beschleunigt hat. Gleiches gilt für<br />

<strong>35</strong>/97 872<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

den Fortschritt der Wissenschaft in vielen Bereichen<br />

5 . Leider erweisen sich „scheinbar<br />

leichte Probleme“ wie Kriege oder Arbeitslosigkeit<br />

als schlicht nicht lösbar. Offenbar tappen<br />

wir in eine Fortschrittsfalle, weil wir an<br />

der Wirklichkeit vorbeiforschen!<br />

Ein Grundübel unserer Gesellschaft outete<br />

Schurz in der Tatsache, daß die heutigen<br />

Führungspersonen (Margret Thatcher und<br />

Angela Merkel ausgenommen. – Die Red.)<br />

keine Naturwissenschaften studiert haben.<br />

Allein emeritierte Hochschullehrer können<br />

sich erlauben, Fakten in den zu Fokus rücken,<br />

die für agierende Topmanager tödlich wären.<br />

Dabei ist eine Drohung schon zur Binsenweisheit<br />

geraten, die man zur Maxime kondensieren<br />

kann: „Gnade uns Gott, wenn die<br />

3. Welt so weitermacht wie z. Zt. die<br />

1. Welt!“<br />

Nichtsdestoweniger müssen sich das RG<br />

und seine Leistungsträger unbeirrt vom<br />

Trend der Gegenwart bemühen, um der Cellulose<br />

(gemeint war aber wohl der gesamte<br />

Baumstamm. – Die Red.) die umweltfreundlichsten<br />

und z. Zt. noch zukünftigen Verwendungsmöglichkeiten<br />

abzuringen.<br />

Nach der wie üblich diskussionsfreien Einführung<br />

benötigte sein Landsmann Gruber<br />

nur 80 Sekunden, um den ersten Referenten<br />

ans Mikrofon zu hieven: W. Albrecht, Wuppertal,<br />

vor seiner Pensionierung ein Synonym<br />

für Vereinigte Glanzstoff Fabriken, hatte<br />

sich die Frage gestellt:<br />

Ist der heutige<br />

„Dissolving Pulp” noch<br />

zeitgemäß?<br />

Seine Ausführungen mauserten sich kapitelweise<br />

zu einer großartigen Reminiszenz<br />

der 50er und 60er Jahre, als um die Regeneratcellulose<br />

noch echt gerungen wurde. Aber<br />

schon damals war die Regeneratcellulose nur<br />

ein Anhängsel der Papierindustrie, von der<br />

nur wenige ihrer Zellstofflieferanten bereit<br />

waren, für die Regeneratindustrie (Cellophan/Viskose)<br />

verwendbare sog. Chemische<br />

Zellstoffe (engl. dissolving grade) herzustellen<br />

– mit einem Produktionsanteil um 3%.Alle<br />

weitergehenden Ansprüche gehören in das<br />

Reich der Märchen!<br />

Gerungen wurde damals viel um die Kenngrößen<br />

für Zellstoffe variabler Provenienz,<br />

vorzugsweise Buche. Konkret ging es stets<br />

um Hemianteile, Schwefelkohlenstoff-Ein-<br />

satz, NaOH-Verbrauch sowie die Steuerung<br />

der Nachreife, um die Faserqualität zu liften.<br />

Wichtig war auch der Blattzustand des Zellstoffs<br />

sowie dessen Mangangehalt, der die<br />

Vorreife determinierte. Dessen Grenzwert sowie<br />

der Hemigehalt wurden mit dem Lieferanten<br />

vereinbart, der sich auch die endlosen<br />

Diskussionen über „Umsulfidierung“ anhören<br />

mußte.<br />

Nur die älteren Teilnehmer im Greisenalter<br />

konnten sich daran erinnern, daß „Doppeltauchen“<br />

von Zellstoffblättern zwecks Reduktion<br />

des Hemianteils im RG des öfteren<br />

diskutiert wurde, stets in Verbindung mit<br />

den betriebsentscheidenden Filtrationseigenschaften<br />

als Funktion des Gelteilchengehaltes.<br />

Geträumt wurde damals viel von der<br />

Automatisierung der Filtration, die technisch<br />

machbar war, aber letztlich doch zu keiner<br />

Lösung der Verarbeitungsschwierigkeiten<br />

von Zellstoffen führte. Da man über ein tragfähiges<br />

Überstrukturmodell der Cellulose<br />

nicht verfügte (was auch heute noch zutrifft,<br />

möchte man bemerken), konnte man keine<br />

Kennziffern definieren, die das Verhalten<br />

eines Zellstoffs in der Produktion zu beurteilen<br />

vermocht hätten 6 .<br />

Zu diesem Teil des Albrechtschen Vortrages<br />

hatte man beinahe den Eindruck, als sei<br />

Richard Bartunek frei nach Molnars Liliom<br />

für einen Tag aus dem Himmel nach Baden-<br />

Baden auf Urlaub geschickt worden, um die<br />

anstehende Diskussion über Zellstoffparameter<br />

zu leiten – so animierend wurde<br />

Albrechts Diktion von einem Teil des Publikums<br />

empfunden!<br />

Mit dem Ölschreck vom September 1973<br />

verteuerten sich auch die energieabhängigen<br />

Zellstoffe, was u. a. zu einem Rohstoffsicherungsprogramm<br />

durch die Regierung führte.<br />

Im weitesten Gefolge der Ölkrise, die sich<br />

1979 (Khomeni!) wiederholte, verlagerte sich<br />

die Produktion von Regeneratcellulosen nach<br />

Fernost (inzwischen auch nach Südamerika).<br />

Vernünftiger wäre es freilich gewesen, die<br />

Cellulosekonversion im wasserreichen Mit-<br />

1 Im „Webster“ nicht aufgeführt: abgeleitet aus „stationary“ = unveränderliche<br />

Rahmenbedingungen; von lat. stare stehen.<br />

2 Wie wohltuend, daß selbst Simone de Beauvoir („Das andere<br />

Geschlecht“) diesbezüglich noch ganz anderer Meinung war (vgl.<br />

Lettres à Nelson Algren, vgl. Gallimard, Paris).<br />

3 Wie z. B. Neckermann etc.-Reisen oder Bordellbesuche, wofür<br />

die (vornehmlich Single-)Bundesrepublikaner 1994 insgesamt<br />

160 Mrd. DM ausgaben.<br />

4 Vorstellungsgespräche von Jungakademikern etc. finden z. B.<br />

teilweise schon im Internet statt. – Die Red.<br />

5 <strong>Ausg</strong>enommen vielleicht die Celluloseforschung, die durch den<br />

Denkanspruch von „Schulen“ immer noch behindert wird. – Die<br />

Red.<br />

6 Auf dieses Manko hat Balser (Walsrode) wiederholt in RG-Diskussionen<br />

hingewiesen – letztmalig in Hamburg 1993. – Die<br />

Red.


teleuropa zu belassen (im Fernen Osten ist es<br />

periodenweise schon knapp), aber solche Gedanken<br />

widersprachen damals dem Zeitgeist,<br />

dem insbesondere die (meist sachunkundigen<br />

– Die Red.) monetären Großkopfeten in<br />

den Vorstandsetagen huldigten.<br />

Für eine weiterreichende Zellstofforschung<br />

empfahl Albrecht, einheitliche Molekulargewichte<br />

zu erstreben, was möglicherweise<br />

aber nicht oder nur schwer zu realisieren<br />

sei 7 . Einhämmern müsse man sich auch<br />

die Forderung, daß die chemische Industrie<br />

völlig andere Zellstoffe als die Papierindustrie<br />

benötigt, weshalb man der Holzchemie<br />

im Rahmen der wissenschaftlichen Gesamtanstrengung<br />

der BRD-Institutionen<br />

den gebührenden Stellenplatz einräumen<br />

sollte.<br />

Das allein reicht natürlich nicht! Unverzichtbar<br />

bleibt deshalb der sehnsüchtige<br />

Glaube, daß die Cellulose einen bedeutenden<br />

Beitrag für die Rohstoffversorgung zukünftiger<br />

Generationen bieten kann. Er schloß mit<br />

einem Wort von Exupery:<br />

„Wer ein Schiff bauen will, benötigt mehr<br />

als Werkzeug und Arbeiter vor allem die<br />

Sehnsucht nach dem Meer!“<br />

In dieser knappen halben Stunde hatte<br />

Schurz den Eindruck gewonnen, daß der aktuelle<br />

Trend den Celluloseeinsatz nur für hohe<br />

Wertschöpfungen zuläßt – der Einsatz für<br />

Massenprodukte komme wohl kaum in Frage.<br />

Philipp teilte diese Meinung und stellte<br />

die Bedeutung der Aktivierung der Cellulose<br />

heraus, worüber man aber noch im nächsten<br />

Beitrag von Fischer hören würde. Albrecht erinnerte<br />

daran, daß bei Dissolving-gradeZellstoffen<br />

der Titangehalt s. Zt. als kritisch galt.<br />

– Diskussionsredner ohne deutliche Namensnennung<br />

müssen leider unerwähnt<br />

bleiben.<br />

Des verspäteten Beginns wegen verschob<br />

Gruber den nächsten Beitrag auf den<br />

Nachmittag, um allen Anwesenden eine Stärkung<br />

in der 63minütigen Pause zu ermöglichen.<br />

Die Nachmittagssitzung<br />

des RG<br />

eröffnete H. Schleicher, Teltow, als Diskussionsleiter<br />

pünktlich zum Glockenschlag<br />

zwei Uhr und hatte schon zwei Minuten später<br />

K. Fischer, Tharandt, auf dem Rostrum<br />

(Co-Autor: I. Schmidt):<br />

Strahlenchemische Veränderungen<br />

an der Cellulose und deren Auswirkungen<br />

auf die Derivatisierung<br />

die Fischer-typisch zum anpruchsvollsten Beitrag<br />

des 39. RG gerieten. Auch als freier Sprecher<br />

eine Klasse für sich eröffnete er den 23-<br />

Minuten-Diskurs mit dem Hinweis, daß Stöße<br />

von hinreichend beschleunigten Elektronen<br />

mit den Hüllelektronen der Atome nach Anregung<br />

Radikale erzeugen. Bei auf<br />

2 MeV akzelerierten Elektronen kann man eine<br />

Eindringtiefe im Wasser um 8 mm ansetzen,<br />

in der es neben Radikalbildung auch zu<br />

Vernetzungen oder Eliminierungen kommen<br />

kann, wenn man sich im Dosisbereich von 5 bis<br />

20 KGy bewegt. So fand man in Tharandt, daß<br />

bei 20 KGy infolge Wasserstoffabstraktion eine<br />

Carbonyl- und 15 – 20 Carboxyl-Gruppen<br />

gebildet werden, wobei die trockene Cellulose<br />

die Radikalbildung am meisten befördert.<br />

Schon früher hatte der Autor zusammen mit<br />

Goldberg († 1994) um 1987 herausgefunden,<br />

daß Cellulose durch Elektronenstrahlen vorwiegend<br />

abgebaut, aber kaum vernetzt wird.<br />

Die Kinetik des Abbaus verläuft dabei wie<br />

in homogener Lösung auch, wobei in der Eile<br />

des Mitgeteilten nicht registriert werden<br />

konnte, ob es sich um homogene molekulare<br />

oder micellare Lösungen handelte. Die resultierende<br />

Uneinheitlichkeit ist jedenfalls eine<br />

Funktion der Bestrahlungsdosis; sie nimmt<br />

durch Bestrahlung ab, da infolge des statistischen<br />

Abbaus der Cellulosekette eine Vergleichmäßigung<br />

der Molmassenverteilung<br />

bewirkt wird. Dieser Befund begründet zugleich<br />

die gleichmäßige Substitution bei Derivatisierungen.<br />

Als Überraschung wurde jedenfalls<br />

der Befund gewertet, daß die Strahlenbehandlung<br />

den WRV-Wert erhöht! Ergo<br />

muß eine Veränderung der übermolekularen<br />

Struktur eingetreten sein (Denn Kristallite<br />

können ja trotz Radikalbildung kein intrakristallines<br />

Wasser akkommodieren – dachte<br />

man vielleicht im Auditorium; andere mögen<br />

bei diesem Satz die angeblich quellfähigen<br />

sog. amorphen Bereiche in Betracht gezogen<br />

haben!). Doch schon der nächste Satz brachte<br />

die Erhellung: Die Bestrahlung erhöht<br />

nämlich auch die CS2-Akzessibilität! Derart<br />

große Moleküle kommen aber auch durch die<br />

Penetration amorpher Bereiche kaum in Frage<br />

– ohne topochemische Reaktion! Zusätzlich<br />

wurde aber gefunden, daß die Fixierung<br />

von Schwefelkohlenstoff an Alkalicellulose in<br />

deren hoch- wie niedermolekularen Anteilen<br />

gleichmäßig erfolgt. Vergleichbare Effekte<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

traten auch bei der Derivatisierung zu<br />

Ethern auf, die ebenfalls zu ausgeglichen gestalteten<br />

Produkten führte, wenn die Bestrahlung<br />

der Alkalisierung vorausging. Die<br />

Derivate mit Methyl – bzw. Phenylgruppen<br />

selbst reagierten allerdings verzögernd auf<br />

den Strahlenbbau – vielleicht auch infolge<br />

der Obliteration der übermolekularen Struktur?<br />

– möchte man fragen.<br />

Mit einer schwungvoll geführten Diskussion<br />

dankte man den Autoren für ihren so anregenden<br />

Beitrag, die Schleicher umsichtig<br />

leitete. Gruber wollte wissen, wie sich der<br />

Strahlenabbau auf Regenerate auswirkt,<br />

doch lag er damit etwas neben der Sache,<br />

denn Fischer hatte ja nur über die Bestrahlungseffekte<br />

bei nativer Cellulose berichtet.<br />

Philipp wollte wissen, ob die strahlungsinduzierten<br />

Unordnungszentren einmal bei der<br />

nachfolgenden Alkalibehandlung manifest<br />

werden, und ob dieselben zum anderen ausheilen<br />

können. Fischer kommentierte, daß<br />

solche Disorderzentren sehr wohl stabil sind<br />

– sogar über Monate hinweg.<br />

Albrecht erinnerte daran, daß die Festigkeit<br />

von Regeneraten nicht allein vom Polymerisationgrad<br />

beeinflußt wird, sondern<br />

mehr noch von den Spinnbedingungen abhängt,<br />

welchletztere man sehr wohl manipulieren<br />

könne. Ruck hatte nicht verstanden,<br />

warum chaotisch erfolgende Kettenspaltungen<br />

(auch intrakristallin!) das Molekulargewicht<br />

vergleichmäßigen, und wurde dahingehend<br />

belehrt, daß die langen Ketten wahrscheinlicher<br />

getroffen werden als die kürzeren,<br />

was zwangsläufig zu einer Vergleichmäßigung<br />

führen müsse. Der Fragende wagte<br />

wohl nicht den Einwand, daß diese Sicht<br />

der Fakten nicht die von Staudinger und<br />

Sohn 1937 gefundenen Lockerzonen berücksichtigt,<br />

die aufgrund ihrer Entkopplungsenergie<br />

wahrscheinlich eher schneller als<br />

langsamer auf Beschuß reagieren – was im<br />

Endeffekt aber auch die Kettenlänge vergleichmäßigt!<br />

Darüber wurde unter zwei Seminarmitgliedern<br />

sogar noch in der Pause diskutiert,<br />

wobei als weiteres Argument ins Spiel kam,<br />

daß die langen Ketten bei der Viskosimetrie<br />

mit der 1,7-Potenz zu Buche schlagen, so daß<br />

nur wenige lange Molekel halbiert werden<br />

müssen, um eine Pseudovergleichmäßigung<br />

anzudeuten. Beruhigend allerdings, daß eine<br />

7 Solange nicht das Phämonen der Staudingerschen Keltenlängendifferenz<br />

geklärt ist, auf das Dolmetsch 1959 sowie 1961 und<br />

1962 mehrfach hingewiesen hat. – Die Red.<br />

873 <strong>35</strong>/97


einfache Level-off-DP-Bestimmung schon<br />

ausreichen könnte, etwas Licht auf das zitierte<br />

Problem zu werfen.<br />

Eine weitere Frage aus dem Auditorium<br />

galt der Erhöhung des Wasserrückhaltevermögens<br />

durch Bestrahlung, die erst nach<br />

einer Alkalibehandlung manifest wird. Zum<br />

Abschluß verwies Ruck noch auf den grundlegenden<br />

Beitrag von Lenz, Schurz und Esterbauer<br />

vor etwa sieben Jahren, die bei nativer<br />

Cellulose unterschiedliche Geschwindigkeitskonstanten<br />

bei enzymatischem Abbau<br />

gesichert hatten (im Gegensatz zu Regeneraten).<br />

Es wurde deshalb angeregt, die Lenzschen<br />

Untersuchungen gelegentlich mit bestrahlter<br />

Cellulose zu wiederholen. Taeger<br />

warf noch ein, auch die Wirkung einer Bestrahlung<br />

auf den Ablauf des NMMO-Prozesses<br />

nicht zu vergessen, bevor Schleicher<br />

den aus der „Im Westen nichts Neues“-Stadt<br />

stammenden und von allen HV-Teilnehmern<br />

als symphatisch empfundenen Rudolf<br />

ASAM-Patt, Hamburg, (der stellvertretend<br />

auch für O. Kordsachia und H. Sixta, Lenzing,<br />

sprach) zu sich aufs Podium bat, um über<br />

Eignung von Rohstoffen<br />

und Verfahren zur<br />

Herstellung von<br />

Chemiezellstoffen<br />

zu referieren, gewissermaßen in Fortsetzung<br />

der Gedanken von W. Albrecht. Patt stimmte<br />

zunächst die vielen Hörer hoffnungsfroh, die<br />

er aber schon im ersten Satz dahingehend<br />

ernüchterte, daß die 1978er Produktionsmengen<br />

von 4,8 Mio. t Chemiezellstoffen im<br />

Jahre 1994 bereits auf 2,8 Mio. t zurückgefahren<br />

worden seien, was einem Anteil von<br />

nur mehr 1,5% an der gesamten globalen<br />

Zellstoffproduktion entspricht. Dieser Prozeß<br />

wurde besonders durch die Sortenvielfalt<br />

der Chemiezellstoffe beschleunigt, die<br />

viele Produzenten davon abhielt, solche Varietäten<br />

noch weiter herzustellen. Nur noch<br />

30% dieser Zellstoffe werden heute nach<br />

dem Vorhydrolyse-Sulfat-Verfahren produziert.<br />

Grundsätzlich geraten solche Zellstoffe<br />

aus Einjahrespflanzen teurer als solche aus<br />

Holz. So wären theoretisch jährlich 3 Mio. t<br />

Linters verfügbar, aber es hapert an der für<br />

die Ernte notwendigen Infrastruktur bei den<br />

Cottonerzeugern. Ergo werden z. Zt. nur<br />

450 000 t Rohlinters p. a. verarbeitet.<br />

<strong>35</strong>/97 874<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Bei den Holzzellstoffen nimmt der Anteil<br />

an Laubhölzern laufend zu, nämlich von 15%<br />

auf 40% in den letzten 20 Jahren, obwohl<br />

Laubholzzellen uneinheitlicher ausfallen als<br />

solche von Nadelhölzern. Mehr noch: gut zwei<br />

Drittel aller Chemiezellstoffe werden nach<br />

dem Sulfitverfahren erkocht, während die<br />

Papierzellstoffe nur zu 6% das Digesterlicht<br />

unter einer SO2-Haube erblicken – der „Rest“<br />

wurde nach dem Sulfatverfahren erzeugt.<br />

Letzteres penetriert die gesamte Holzfaser<br />

überwiegend homogen, die aber trotzdem als<br />

Fertigprodukt schwerer zugänglich ist. Die<br />

Ursache für diese verfahrensbedingten Unterschiede<br />

muß offensichtlich in der Tatsache<br />

zu suchen sein, daß die Primär- zusammen<br />

mit der Sekundärwand 1 (also P + S1) beim<br />

sauren Sulfitverfahren abhydrolysiert wird,<br />

was letzlich auch den DP der Cellulose zum<br />

Lumen hin ansteigen läßt (im Gegensatz zu<br />

Sulfat mit kongruenten Kettenlängen innerhalb<br />

der gesamten Sekundärwand, wie Luce<br />

1959 unter Krässig in Hawkesbury gezeigt<br />

hat und was grundsätzlich für alle alkalischen<br />

Verfahren gilt). Kein Wunder, daß sich<br />

Sulfatzellstoffe bezüglich der Kennziffer<br />

R10/R18 als eindeutig überlegen erweisen. Kein<br />

Zweifel auch, daß Chemiezellstoffe im gebleichten<br />

Zustand vom Verfahren her teuer<br />

sind. Bei Sulfit- wie Sulfatbetrieben stellt die<br />

Chemikalienrückgewinnung stets die aufwendigste<br />

Anlage dar. Das in Hamburg entwickelte<br />

und in Baienfurt geprüfte (damals<br />

war Baienfurt allerdings noch in deutscher<br />

Hand!) ASAM-Verfahren erfordert dagegen<br />

nur einen Rückgewinnungsaufwand um 200<br />

DM/t Zellstoff; hinzu kommt, daß ASAM sehr<br />

hohe Alpha-Cellulose-Ausbeuten zuläßt<br />

(auch solche mit variablem Hemigehalt!) und<br />

überdies ASAM-Stoffe leichter chlorfrei zu<br />

bleichen sind – insoweit die daraus hergestellten<br />

Regenerate davon überhaupt tangiert<br />

werden (sicherlich nicht z. B. bei spinngefärbten<br />

Fasern!)<br />

Chemiezellstoffe dienen im Augenblick<br />

noch zur Produktion von vorrangig Viskosefasern<br />

und Filamenten (f. atmungsaktive<br />

Futterstoffe und Damenunterwäsche), mit<br />

erheblichen Abstand auch von Acetatcellulose,<br />

Celluloseethern (MC, HEC etc.) und Cellulosenitrat.<br />

Aus der Sicht des Referenten<br />

hängt die weitere Entwicklung der Cellulose<br />

als Chemiezellstoff davon ab, ob man Celluloseisolierungsverfahren<br />

entwickeln kann,<br />

die Zellstoffe mit flexiblem Qualitätsprofil erzeugen<br />

können, und die überdies kostengün-<br />

stiger mit wesentlich geringeren Tageskapazitäten<br />

bei gleichzeitiger Umweltfreundlichkeit<br />

produzieren.<br />

Zum letzten Punkt überfielen nicht wenige<br />

Hörer gleich relevante Gedanken, denn zu<br />

den Methoden, die Zellstoffe unter 1000 DM/t<br />

herstellen, gehört neben dem ASAM-Verfahren<br />

noch das auf der HV 1976 vorgestellte<br />

Kleinertsche Ethanosolv-Verfahren als ein<br />

tatsächlicher Organosolv-Aufschluß 8 , der<br />

sich inzwischen im Betriebsmaßstab im 15tato-Bereich<br />

in Newcastle/N. B. bewährt hat.<br />

Beide Verfahren profitieren ferner von dem<br />

Umweltvorteil, daß mit Kapazitäten auch unter<br />

150 000 jato gewirtschaftet werden kann,<br />

so daß die Logistik bei Einzugsbereichen bis<br />

250 km zur Deckung des Holzbedarfes (vgl.<br />

das Beispiel Stendal) mittels LKW-Transport<br />

unter dem Strich nicht noch mehr CO2 in die<br />

Atmosphäre entläßt als ein petrochemisches<br />

Produkt!<br />

Die Diskussion unter Schleicher umschiffte<br />

freilich die angezeigten Aspekte und befaßte<br />

sich zunächst mit der Verlagerung der<br />

textilen (Regenerat-)Faserproduktion nach<br />

Asien und Südamerika. Etwas sachdienlicher<br />

fiel die Frage von Albrecht aus, was man<br />

heute noch an Alpha-Cellulose-Werten beim<br />

Einkauf von Chemiezellstoffen wirklich<br />

benötigt. Er erinnerte daran, daß Buchesulphit<br />

nur 92% Alpha-Gehalt bringt, womit<br />

man aber über Jahrzehnte hinweg gut gefahren<br />

sei. Dazu wurde entgegnet, daß man<br />

Cellulose auch für hochwertige Produkte wie<br />

Fasern, Lacke oder Klaviertasten (= Ersatzelfenbein<br />

für Laienpianisten) einsetzt, wofür<br />

höhere Alpha-Werte verlangt werden, wie sie<br />

bei Linters üblich sind. Albrecht erwähnte dazu<br />

die globale Wirtschaft, die wir täglich stärker<br />

zu spüren bekommen und uns zu neuen<br />

Anstrengungen zwingt, die nach Patt auch<br />

deshalb unverzichtbar sind, weil die petrochemische<br />

Industrie als großer Konkurrent<br />

der Cellulosechemie (die dringend stärker gepflegt<br />

werden sollte!) maßgeschneiderte Produkte<br />

liefert.<br />

Wie hilfreich wäre es in dieser Situation,<br />

wenn man doch das Schicksal nachwachsender<br />

Rohstoffe mit einen Federstrich dadurch<br />

nachhaltig verbessern könnte, indem man<br />

die nach dem Kriege abgeschaffte Mineralöl-<br />

8 Nicht zu verwechseln mit dem mißratenen Kelheimer Aquasolv-Prozeß,<br />

dessen „Erfinder“ bzw. Geldgeber offenbar übersehen<br />

hatten, daß Methanol ja nur methyliertes Wasser darstellt (mit<br />

53 % Wasseranteil), Äthanol dagegen hydroxyliertes Ethan (mit<br />

63 % Kohlenwasserstoffanteil – noch idealer wäre Butanol (mit<br />

77 % KWSt-Fraktion), das man z. Zt in den USA auf Eignung<br />

prüft.


steuer wieder einführt! Schade nur, daß dafür<br />

in Bonn allenfalls die Opposition zu haben<br />

ist. – So dachte man im Auditorium!<br />

Ohne Pause ging es weiter mit M. P. Fink<br />

(Sprecher), M. J. Purz und P. Weigel, MPI-Teltow:<br />

Strukturelle Aspekte<br />

neuer Cellulosematerialien<br />

Wer zuvor schon einmal eine der überaus<br />

innovationsbefrachteten Rudolstädter<br />

Herbsttagungen auf der Heidecksburg unter<br />

der Leitung von H. Bürger und E. Taeger erlebt<br />

hatte, konnte schon vom Thema her sicher<br />

sein, daß Fink über NMMNO-Regenerate<br />

sprechen würde, deren Lösungszustand<br />

neue Wege für die Herstellung von Cellulosefasern<br />

und Folien freilegt. Wie erwartet, weichen<br />

auch deren Strukturen und Qualitäten<br />

von den bisher gekannten Regeneraten ab.<br />

An- und aufregend in der Tat, daß man aus<br />

Cellulose-Morpholin-N-Methyloxid-Lösungen<br />

auch Blasfolien und thermoplastische Derivate<br />

herstellen kann, was mit den industriell<br />

bereits bewährten Cellulose-Cuoxam-Lösungen<br />

von ebenfalls molekularer Lösekraft<br />

nicht möglich war. 9<br />

Weitere Unterschiede fielen ebenfalls auf:<br />

� Lyocell-Fasern (aus Lenzing/Oberösterreich)<br />

zeigen einen runden Querschnitt im<br />

Gegensatz zu Viskosefasern des gleichen<br />

Hauses mit gelapptem Querschnitt,<br />

� Lyocell-Produkte verfügen über ein ausgerichtetes<br />

Feinstfibrillensystem, das über<br />

eine ausgeprägte Fibrillierungsneigung<br />

verfügt.<br />

� Lyocell-Filamente offenbaren keinen Blättcheneffekt<br />

nach Kratky und besitzen eine<br />

homogene Makrostruktur ohne Kernmantelzonen.<br />

Aber man kann auch anders: vergesellschaftet<br />

man eine Cellulose-MMO-Lösung<br />

mit Isobutanol oder Hexanol, so provoziert<br />

man eine stark gelockerte Struktur bei der<br />

Regeneration, die man tunlichst mittels einer<br />

Zweibadfällung realisiert, worauf sofort<br />

Kernmantelstrukturen auftauchen – wie von<br />

der Viskose bestens vertraut.<br />

Die Blasverformung erlaubt die trockene<br />

Herstellung von Folienschläuchen, deren<br />

Querschnitte mit denen von Cellophan und<br />

Cuprophan (Fabrikat J. P. Bemberg/Akzo-Nobel)<br />

vergleichbar schienen, wobei letztere fast<br />

so aussahen wie solche aus MMO-Lösungen.<br />

Dieser Befund war freilich zu erwarten, denn<br />

in beiden Fällen liegt ja ein identischer Lösungszustand<br />

vor. Die untersuchten Parameter<br />

schlossen ferner die Kristallinität, die<br />

Kristallitgrößen und die Unordnung mit ein,<br />

illustriert an Polfiguren von Blasfolien. Fink<br />

demonstrierte, daß die uniplanare Textur von<br />

Folien in weiten Bereichen geändert werden<br />

kann. Das bedeutet für den Betrieb, daß man<br />

die mechanischen Längs- und Querqualitäten<br />

den Kundenwünschen approximieren<br />

kann. Ein Knallbonbon hatte sich Fink für<br />

seine abschließenden Sätze aufbewahrt.:<br />

Neue thermoplastische<br />

sowie bioabbaubare<br />

Folien<br />

bedienen sich entweder des Hydroxypropyl-<br />

Cellulose-Phthalats, des Cellulose-2-Acetats<br />

oder des Cellulose-Butyrats, von denen die<br />

beiden letzteren nicht kristallin sind. Erstere<br />

versetzt man mit Weichmacher oder auch<br />

mal mit 20% Amylomais-Stärke (aus Detmold).<br />

Manche dieser bioabbaubaren Composite<br />

zeigen sogar Röntgeninterferenzen. Bezüglich<br />

der Morphologie solcher „Blends“, die<br />

im Vortrag aus Zeitmangel nur angeritzt werden<br />

konnten, wird aber noch viel zur Aufklärung<br />

ihrer gemischt-übermolekularen<br />

Struktur zu tun übrigbleiben.<br />

Der Beitrag von Fink beeindruckte sowohl<br />

durch die solide Beherrschung des nicht<br />

leichten Kunsthandwerks, das man mit Makromolekülen<br />

immer verbindet, wie auch<br />

durch den völlig freien und flüssig abgelieferten<br />

Vortrag, dessen Aussprache man mit<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

dem Bühnendeutsch des Berliner Ensembles<br />

assoziieren konnte.<br />

Den inspirierenden 28 Minuten folgten<br />

noch 13 Minuten Diskussion, die Patt mit der<br />

Vermutung initiierte, daß man in Teltow wohl<br />

ein neues Terrain für den Einsatz von Chemiezellstoffen<br />

betreten habe! Fink sieht diesbezüglich<br />

Riesenmöglichkeiten, doch muß<br />

sich erst noch zeigen, ob diese auch industrielle<br />

Bedeutung erlangen. Immerhin sei es<br />

bereits gelungen, Folien mit einer Minimalstärke<br />

von nur 5 µm herzustellen (was sich<br />

nachhaltig auf den Preis von Verpackungen<br />

auswirken dürfte – vor allem in Konkurrenz<br />

zu petrochemischen Folien).<br />

Patt bewunderte die Lösekraft des neuen<br />

Lösemittels, die vermuten lasse, daß man<br />

dafür auch schlechtere Zellstoffe einsetzen<br />

könne. Fink bestätigte, daß MMO auch billigere<br />

Zellstoffe löst, die noch etwas Lignin enthalten,<br />

was Schleicher zu dem Einwurf veranlaßte,<br />

Zweifel an der Ökonomie solcher Billigprodukte<br />

zu äußern – dabei mag er an die<br />

Kosten für den höheren Filtrationsaufwand<br />

gedacht haben, denn Ligninmikropartikel<br />

lassen sich aus einer hochviskosen Lösung<br />

nicht abzentrifugieren.<br />

Taeger fügte hinzu, daß man auch in Rudolstadt-Schwarza<br />

im TITK billigere Zellstoffe<br />

auf Verspinnbarkeit geprüft und dabei<br />

festgestellt habe, daß der damit verbundene<br />

Verlust an Lösemitteln doch zu Buche schlage.<br />

Ein weiterer Hörer wollte wissen, wie bei<br />

9 Was nicht überraschen kann! Cellulose-Kupferoxid-Ammoniak<br />

Lösungen koagulieren bekantlich an freier Luft instantan zu<br />

nicht mehr deformierbaren Festkörpern, sobald sie vielleicht<br />

30% ihres NH 3-Gehaltes um 7 – 8 % verlieren, was wegen des<br />

geringen Molekulargewichtes von NH 3 in Sekunden erfolgt.<br />

NMMNO dagegen diffundiert um Größenordnungen langsamer<br />

(höheres MG und Bildung von Lösemittelsphären mit den Celluloseketten)<br />

und erlaubt deshalb die Deformation der extrem<br />

hochviskosen Lösung in betrieblich vertretbaren Zeiträumen.<br />

875 <strong>35</strong>/97


der Zweibadfällung die Wirkung von Alkoholen<br />

ausfalle, worauf Fink den belangreichen<br />

Hinweis gab, daß sich Methanol so ähnlich<br />

wie Wasser verhalte – was man bei einem<br />

500-Mio.-DM-Versuch schon in Kelheim feststellen<br />

konnte (Aquasolv-Verfahren!). Schurz<br />

erkundigte sich nach Flüssigkristallen, die<br />

neben kleinwinkelaktiven Gelteilchen aber<br />

wohl nicht erkannt werden können. Auch<br />

hier wußte Fink Rat: bereits in den Lösungen<br />

gibt es vorgeordnete Bereiche! Man kann vermuten,<br />

daß solche „Kristallite“ aus etwa 120<br />

Ketten bestehen könnten (was im festen Zustand<br />

Elementarfibrillen von 4 nm Dicke hinterlassen<br />

dürfte!).<br />

Bei diesem Stand der Diskussion wurde es<br />

von einigen Insidern schon als Manko empfunden,<br />

daß die führenden Köpfe in der<br />

MMO-Verfahrenstechnik der produzierenden<br />

Anwender (Courtaulds, Akzo-Nobel und<br />

Lenzing) beim RG in Baden-Baden wie auch<br />

schon zuvor in Rudolstadt durch Abwesenheit<br />

auffielen. Vielleicht gab es dazu innerbetriebliche<br />

Maulkorberlasse, weshalb auch<br />

keine Namen genannt werden können. Wer<br />

aber durch diese Zeilen neugierig wurde, dem<br />

sei die Herbsttagung der Gesellschaft Deutscher<br />

Chemiker in Wien vom 7. bis 11. September<br />

empfohlen (kurz vor dem Streichereisymposium<br />

in München), auf der ein Vortrag<br />

aus Heiligenkreuz (erster Produktionsort für<br />

MMO-Filamente im Burgenland) über einen<br />

Meilenstein in der Faserentwicklung zu<br />

hören sein wird. Der Sprecher wurde bisher<br />

aber noch nicht als RG-Teilnehmer gemeldet.<br />

Abschließend wies Schurz noch auf die<br />

Polyhydroxy-Buttersäure hin, die ebenfalls<br />

bioabbaubar und ein brauchbares Surrogat<br />

für die resistenten Standardkunststoffe sei.<br />

In der anschließenden Pause von 20 Minuten<br />

konnte man den Sauerstoffbedarf des Cerebrums<br />

nur mäßig auffrischen, und auch für<br />

einen Doppelespresso hatte man kaum Zeit.<br />

Es standen nämlich noch drei weitere Titel<br />

an, von denen man zunächst R. Dönges,<br />

Hoechst-AG, Wiesbaden, hörte:<br />

Entwicklungen in der<br />

Herstellung und Anwendung<br />

von Celluloseethern<br />

die seit gut 60 Jahren industriell hergestellt<br />

werden, um vorzugsweise Cellulose wasser-<br />

<strong>35</strong>/97 876<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

löslich zu machen. Dazu überwindet man die<br />

inhärente Kohäsion zwischen Celluloseketten<br />

im Gitter durch Einbau von Gitterdefekten<br />

mittels Derivatisierung wie z. B. durch<br />

Veretherung. Die grundlegenden Erfindungen<br />

reichen fast 80 Jahre zurück, denn das<br />

CMC wurde schon 1918 von Jansen angemeldet.<br />

Hubert folgte 1920 mit dem MEC<br />

(Hydroxyethylcellulose). Letztere produziert<br />

man seit 1945 in Schweden mit einem<br />

Methyletheranteil (heute MHEC abgekürzt).<br />

In freier und gut nachvollziehbarer Rede<br />

schilderte Dönges sodann die Prinzipien der<br />

Veretherung, die mit einer Alkalibehandlung<br />

beginnt, wobei NaOH-Konzentrationen bis<br />

zu 40% zum Einsatz kommen. Diese relativ<br />

aufwendige Stufe verbietet die Recyclierung<br />

der Preßlauge, weil sie Hemisubstanzen enthält,<br />

während die Tauchlauge sehr wohl recyclierbar<br />

ist. Die Alkalicellulose läßt man<br />

anschließend mit dem jeweiligen Reaktant<br />

reagieren, wie z. B mit<br />

� Chloressigsäure oder deren Natriumsalz,<br />

um anionische Carboxymethylcellulose zu<br />

erhalten (CMC wird in der Industrie bereits<br />

kontinuierlich hergestellt);<br />

� Ethylenoxid liefert die nichtionische Hydroxyethylcellulose;<br />

analog bildet Propylenoxid<br />

die Hydroxypropylcellulose (HEC<br />

und HPC);<br />

� Methylchlorid erzeugt die hydrophobe Methylcellulose<br />

(MC), bei der durch Mischveretherung<br />

mit Ethylen – oder Propylenoxid<br />

erst ihre volle Wasserlöslichkeit erhalten<br />

wird.<br />

Alsdann erfolgt die Neutralisation und die<br />

Entfernung von Nebenprodukten (Reinigung),<br />

der sich die Trocknung anschließt. Zur<br />

Verbesserung des verkaufsfähigen Produktes<br />

folgen noch die Mahlung bzw. Siebung sowie<br />

die maßgeschneiderte Abmischung.<br />

HEC und CMC werden bevorzugt nach<br />

dem Rührkesselverfahren hergestellt, wobei<br />

man Substitutionsgrade um 1,6 anstrebt,<br />

wobei die molare Substitution sehr wohl auch<br />

Pegel um MS = 3,6 erreichen kann. Die Zugabe<br />

von Methylchlorid und Ethylenoxid gebiert<br />

ein MHEC, das bevorzugt aus einem<br />

Gasumlaufverfahren hervorgeht (auch kontinuierliches<br />

Verfahren genannt). Der<br />

Flockungspunkt ab ca. 75 °C solcher Mischether<br />

hängt sowohl vom Substitutionsgrad<br />

(DS) der Methylgruppen wie auch von<br />

der molaren Substitution (MS) der Hydoxyethylglieder<br />

ab.<br />

Die Hauptumsatzgebiete der Celluloseether<br />

wurden kurz angeritzt:<br />

� CMC wandert in Reinform überwiegend in<br />

die Textilindustrie, ein kleiner Teil dient<br />

als Gelatineersatz für eine Pseudo-Rote-<br />

Grütze (die echte basiert auf Kollagen)<br />

oder als Zusatz zu Speiseeis.<br />

� CMC technisch gehört zu den Ingredienzen<br />

der Waschmittel, um deren Schmutztragevermögen<br />

zu erhöhen.<br />

� MC findet zu 75% Anwendung in Rezepturen<br />

für Tapetenkleister bzw. in sonstigen<br />

Klebern oder Putzen, zu denen auch die<br />

sog. Trockenmörtel gehören. MC-Pulver<br />

findet man aber auch in Fliesenmörteln,<br />

die zu den sog. Dünnbrettmörteln gezählt<br />

werden und die man im Hausbau bereits<br />

in vielen Funktionen antrifft.<br />

� HEC und MHEC dienen in der Erdölindustrie<br />

dank der hohen Viskosität ihrer Lösungen<br />

als Füller bzw. Verdränger von partiell<br />

ausgebeuteten Erdöllagern. Da bei<br />

solchen oder ähnlichen Anwendungen Enzymkontakte<br />

unvermeidbar sind, stellt<br />

sich die Frage der Enzymstabilität solcher<br />

Mischether, die sich als Funktion der integralen<br />

Substitution herausstellte, wobei<br />

sich eine Relation von (MS/DS) von<br />

(4,6/2,3) besonders bewährte.<br />

Noch ohne großen Markt produziert man<br />

hydrophob modifizierte HEC mit etlichen Alkylseitenketten<br />

(dazu keine quantitativen<br />

Angaben), die sich für Paradeanwendungen<br />

mit hoher Wertsteigerung besonders eignen<br />

sollten. – Schade nur, daß ein Festkörperphysiker<br />

mit einigen Jahren Praxis in der<br />

Prüfung von Textilien nicht anwesend war,<br />

der dazu hätte Einsatzvorschläge machen<br />

können, möchte man bemerken. Dieser Umstand<br />

darf freilich nicht überraschen, denn<br />

wer verirrt sich schon als Physiker in ein RG<br />

der Cellulosechemiker. Vielleicht käme es sogar<br />

zu einem Niveausprung, wenn man anläßlich<br />

des 40. RG 1998 eine Umbenennung<br />

in „RG für Cellulosechemiker und -rheologen“<br />

vornehmen könnte, denn ohne komplementäre<br />

Physik stößt ja jede Polymerchemie<br />

sehr schnell an ihre Grenzen! Speziell in der<br />

Anwendung!<br />

Den erhellenden 34 Minuten des freien<br />

und souveränen Vortrags folgten nur sechs<br />

Minuten der Diskussion, die obendrein nicht<br />

besonders tiefschürfend ausfiel. Dönges bemerkte<br />

noch, daß Know-how für MC-Lösungen<br />

oder Mischungen kaum käuflich sei –<br />

kein Wunder angesichts der Tatsache, daß


man über Flockungsphänomene noch herzlich<br />

wenig weiß. Die dazu auch von angesehenen<br />

Fachleuten entwickelten Hypothesen<br />

stehen nämlich noch immer auf recht<br />

schwankendem Boden, von dem aus eine simple<br />

und einleuchtende Erklärung der dabei<br />

beobachteten rheologischen Effekte noch immer<br />

nicht in Sicht ist.<br />

Der Referent konzedierte, daß die Vermeidung<br />

von Quellkörpern noch immer nicht<br />

ganz einfach sei, um sodann das Podium abzugeben<br />

an N. Wachsmann (Sprecher) und<br />

M. Diamantoglou, Akzo-Nobel, Obernburg<br />

am Main, die über das<br />

Potential des NMMO-<br />

Verfahrens für Fasern<br />

und Membranen<br />

berichteten. Wachsmann erwies sich schon<br />

nach wenigen Sätzen als freier, flüssiger und<br />

eleganter Sprecher, der leger auftrat und der<br />

sein Thema so eindrucksvoll präsentierte, als<br />

handele es sich um eine Diskussion über ein<br />

ideales Frühstücksbutterbrot 10 . Erst in der<br />

Diskussion zeigte sich, daß er kein Ersatz für<br />

den Co-Autor war.<br />

Gleich mit dem ersten Satz führte er das<br />

Auditorium in die zentrale Problemstellung<br />

ein und präsentierte das Phasendiagramm<br />

von Cellulose-Wasser-NMMO-Mischungen<br />

bzw. -Lösungen, das echte Lösungen nur in<br />

einem engen Konzentrationsbereich zuläßt.<br />

Als Beispiel fiel ein Rezept mit 10% Cellulose,<br />

20% Wasser und 70% NMMO auf, ergänzt<br />

durch Stabilisatoren. Dieses Lösemittel wurde<br />

1977 erstmals von Mitarbeitern der Amerikan<br />

Enka in den Carolinas/USA beschrieben<br />

(aber offenbar von den vorwiegend juristisch-kaufmännischen<br />

Vorständen des Konzerns<br />

in seiner Bedeutung nicht erkannt –<br />

wie auch!! 11. ), aber erst sehr viel später von<br />

der Konkurrenz aufgegriffen. Letztere profitierten<br />

auch davon, daß das Grundpatent<br />

schon 1997 ausläuft – nicht dagegen die seit<br />

1989 sprunghaft angestiegenen Anmeldungen<br />

und Verfahrenspatente, die fast lawinenartig<br />

(ca. 60 – 70 p. a.) einsetzten, als Courtaulds<br />

seine TENCEL-Stapelfaser-Anstrengungen<br />

intensivierte. Lenzing zog schon bald<br />

mit LYOCELL-Filamenten nach, die beide<br />

schon produziert werden. Der Glanzstoff-<br />

Nachfolger Akzo-Nobel nannte sein NMMO-<br />

Filament NEWCELL (mit dem man den<br />

Autor Krüger assoziiert) und will in einer Ko-<br />

<strong>35</strong>/97 878<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

operation mit Courtaulds letzteren die Stapelfaserproduktion<br />

überlassen – im Gegenzug<br />

für Know-how bei der Rückgewinnung<br />

des teuren NMMO. Über diesen Zusammenhang<br />

sprach man freilich nur im Auditorium.<br />

Das NMMO-Verfahren ist sehr vielseitig<br />

und gestattet auch die Herstellung von Folien<br />

– aus der Sicht dieses Berichters eine Conditio<br />

sine qua non, um den Overhead einer<br />

wertschöpfenden (und deshalb quantitativ<br />

immer begrenzten) Faserproduktion vom<br />

Cash-flow her zu begründen. Zusätzlich<br />

geraten dünne Folien schnell zu Membranen<br />

– und auch damit läßt sich viel Geld verdienen!<br />

Wachsmann exemplifizierte an Kraft-Dehnungs-Diagrammen<br />

von NMMO-Fasern, daß<br />

sie der klassischen Viskose überlegen und<br />

den Vergleich mit Cordenka Super II und III<br />

nicht zu scheuen brauchen. Auch vom Standpunkt<br />

ihres Einsatzes als textiles Material<br />

darf man sie als ideal bezeichnen – sogar ihre<br />

Neigung zur Fibrillation gilt jetzt als<br />

Chance für Optik (peach skin) und Griff (auch<br />

in Form von Vliesen). Im übrigen hat man inzwischen<br />

gelernt, die Fibrillationsneigung je<br />

nach Wunsch und Bedarf (in Rudolstadt 1994<br />

noch ein ganz großes Thema!) einzustellen,<br />

und zwar durch Maßnahmen, die bereits im<br />

Spinnfluid greifen (zuvor schon im Spalt bzw.<br />

Düsenloch) oder später im Fällbad, bei der<br />

Wäsche oder in der Nachbehandlung. Letztere<br />

hat sich dank der beispielhaften Entwicklungsarbeit<br />

des dänischen Enzymfabrikanten<br />

Novo Nordisk (3000 Mitarbeiter, davon<br />

1000 in F & E) als vielleicht wirksamste Stellgröße<br />

im fertigen Gewebe etabliert, mit der<br />

in Zukunft sicher noch effektiver manipuliert<br />

bzw. veredelt werden kann.<br />

Die Dialysemembranen<br />

aus NMMO-regenerierter<br />

Cellulose<br />

haben bereits eindrucksvoll auf sich aufmerksam<br />

gemacht, denn sie fielen sofort<br />

durch ihre überlegene Blutverträglichkeit<br />

auf. Bisher hat man solche Membranen aus<br />

Celluloseethern ausschließlich aus Cuoxam-<br />

Lösungen hergestellt. Dieses Verfahren stellte<br />

Wachsmann als arbeitsintensiver 12 und<br />

aufwendig im Bereich des Umweltschutzes<br />

dar; aber nicht nur ökologisch, sondern auch<br />

ökonomisch habe NMMO die Nase vorn! Zumindest<br />

aus seiner Sicht!<br />

Für den Markterfolg ist freilich entscheidend,<br />

daß die NMMO-Dialyseleistungen den<br />

Cuprophan-Membranen ganz eindeutig<br />

überlegen sind, wozu nicht zuletzt ihre Hämokompatibilität<br />

gehört. Diese Kennziffer<br />

ist übrigens im NMMO-Prozeß leicht variierbar,<br />

weil man Cellulosederivate unterschiedlicher<br />

chemischer Zusammensetzung und<br />

Konzentration mühelos mit Reincellulose rezeptieren<br />

kann, da derartige Komponenten<br />

in NMMO löslich sind (auf diesen Punkt hatte<br />

zuvor schon Fink aufmerksam gemacht).<br />

Als Beleg für die überlegene Blutverträglichkeit<br />

nannte Wachsmann den Platelet-Count<br />

als Kennziffer der Thrombogenität einer modifizierten<br />

NEWCELL-Hohlfaser. Simultan<br />

verbesserte sich die Komplementaktivierung,<br />

gemessen an der Produktion des Faktors<br />

C5. Nicht minder eindrucksvoll die<br />

Trennleistung bei Ultrafiltrationsleistungen<br />

(UFR) bis zu 50 ml/h ˙ m 2 . High-flux-Membranen<br />

reichen auch noch über 50 ml hinaus.<br />

Abschließend wurde noch auf die Möglichkeit<br />

verwiesen, Kompositmembranen aus<br />

Cellulose, ihren Derivaten und synthetischen<br />

Polymeren zu fabrizieren. Auf diese Kombinationen<br />

darf man mithin besonders gespannt<br />

sein. – Den 25 Minuten des anregendsten<br />

Vortrags dieses RG (dem zuzuhören<br />

auch B. Steenberg/Stockholm die Ehre gab),<br />

folgte noch eine mit Verve geführte Diskussion<br />

von 15 Minuten.<br />

Die erste Frage aus dem Auditorium galt<br />

der Möglichkeit der Passage großer Molekel,<br />

die Wachsmann bestätigte. Ruck kontestierte<br />

die Unterstellung, NMMO-Prozesse seien<br />

preisgünstiger als Cuoxam-Regenerierung<br />

und forderte Taeger (TITK/Rudolstadt-<br />

Schwarza) auf, die an der Wiege der Vistrafaser<br />

gemachten Erfahrungen zu konkretisieren.<br />

Taeger äußerte dazu unmißverständlich<br />

, daß Viskose billiger herzustellen sei als<br />

NMMO-Regenerat, worauf Ruck unter Berufung<br />

auf den Karrer-Schüler Schubert 13 kundtat,<br />

daß Cuoxam-Seide billiger herzustellen<br />

sei als Viskose – was aber Wachsmann keineswegs<br />

von seiner Meinung abbrachte. Offenbar<br />

hatte er keine Ahnung von den Bem-<br />

10 Auf sächsisch: „Bemme“.<br />

11 In Analogie zu den vergeblichen Disputen des Glanzstofftechnikers.<br />

Dr. Ebert mit seinem Kaufleutevorstand Schlange in den<br />

sechziger Jahren über eine vernünftige Faserstrategie. – Die<br />

Red.<br />

12 Ob diese Behauptung auch noch nach den Entlassungen im<br />

Werk Barmen (von über auf deutlich unter 1000 Mitarbeiter) im<br />

letzten Jahr zutrifft, entzieht sich der Kenntnis der Redaktion.<br />

13 P. Schubert war das einzige Vorstandsmitglied, der eine tonnagemäßige<br />

vergleichbare Viskose- und Kupferkunstseide bilanzmäßig<br />

zu vertreten hatte (in Pirna bei Dresden).


erg-Untersuchungen (ab 1960), als es R.<br />

Pohle, G. Dünweg und H. Richter in Oberbruch<br />

nach der Idee eines vierten gelang, die<br />

Lösezeit von etwa 20 Stunden auf eine Sekunde<br />

zu reduzieren – und das einschließlich<br />

Alterung, was erstmals die totale Automatisierung<br />

des Lösungsbetriebes gestattete, und<br />

das zu Roboterlohnkosten. In bezug auf die<br />

erzielbare Spinngeschwindigkeit ist das NM-<br />

MO-Verfahren allerdings der Viskose und der<br />

Kupferkunstseide überlegen, deren Abzüge<br />

nach Eingriff von Albrecht in die Diskussion<br />

bei maximal 200 m/min (oder nur 120 m/min,<br />

wie auch zu hören war) liegen, während<br />

NEWCELL schon eine Grenze von 500 m/min<br />

überschritten hat. Man erfuhr ferner, daß<br />

Asahi in Nobeoke/Japan schon um 1980 bei<br />

klassischen Regeneraten Spinngeschwindigkeiten<br />

von 800 bis 900 m/min erzielt haben<br />

soll (bei Vliesausspinnungen). Sodann<br />

attackierte Ruck die Behauptung, NMMO-<br />

Prozesse seien umweltfreundlicher als Cu-<br />

prophan, was er angesichts der unvermeidbaren<br />

Morpholinverluste von 1 bis 3% (bei 12<br />

DM /kg Lösemittel) für gänzlich ausgeschlossen<br />

hielt, denn Ammoniak sei ja keineswegs<br />

ein Umweltgift, zumal jeder Mensch täglich<br />

30 g Harnstoff ausscheide, die überall in der<br />

Natur durch Urease zu Ammoniak zersetzt<br />

würden. Im übrigen entwickele man z. Zt<br />

außerhalb Europas ein NH3-Rückgewinnungsprinzip,<br />

das letztlich eine 99,9%ige<br />

Rückgewinnung erlaube, womit das Maximalziel<br />

jeder Umweltvorsorge erreicht sei:<br />

erschöpfender Kreislauf aller Agenzien.<br />

Gensrich hakte bezüglich der High-flux-<br />

Membranen nach und ging davon aus, daß<br />

dieselben über gröbere Poren verfügen – was<br />

sehr wohl zutreffen kann, aber nicht muß!<br />

Denn eine gleichmäßige Porendurchmesserausbildung<br />

ohne Flaschenhälse befördert ja<br />

ebenfalls die Dialysanz – speziell im Fall von<br />

Molekeln mit angehobenem MG! Ruck wies<br />

noch darauf hin, daß eine hohe Ultrafiltra-<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

tion keineswegs für das Gros der Niereninsuffizienten<br />

eine Wohltat ist, denn die zu<br />

schnelle Absenkung der Harnstoffkonzentration<br />

im zerebralen Fluid erzeuge das<br />

schmerzhafte Ureasyndrom (das schon dazu<br />

geführt hat, daß sich Patienten selbst von der<br />

Kunstniere abgeklemmt haben, weil der Tod<br />

angenehmer ist – vergaß man zu erwähnen).<br />

Diese Bemerkung war direkt an Diamantoglou<br />

gerichtet, der im RG bereits durch erstklassige<br />

Referate aufgefallen war und über<br />

die auch in Vorständen seltene Gabe der Problemdurchsicht<br />

verfügt – der sich aber in<br />

Schweigen hüllte. Offenbar wußte er zuviel,<br />

was vermutlich der Grund gewesen sein mag,<br />

warum er selbst nicht referieren durfte. So<br />

blieb also dieser Punkt im RG ungeklärt !<br />

Zufälligerweise wurde aber in einem nicht<br />

von der Akzo gesponserten Nierensemimar<br />

kürzlich über die zitierte Qualität der neuen<br />

NMMO-Membran berichtet. Offenbar hat<br />

man damit jetzt ein Mittel in der Hand, dem<br />

879 <strong>35</strong>/97


Karpaltunnelsyndrom zu begegnen. Darunter<br />

versteht man eine Atrophie der Daumenballenmuskulatur,<br />

die durch Einengung von<br />

Nerven- und Sehnenbahnen verursacht wird<br />

und deshalb als Berufskrankheit von Kellnern<br />

gilt, die beladene Tabletts unter scharfer<br />

Abkrümmung der Hand balancieren müssen.<br />

Die Einengung bzw. Abschnürung von<br />

Nerven kann aber auch durch Ablagerungen<br />

von ß2MG (Mikro-Globulin) erfolgen, weshalb<br />

das Karpaltunnelsyndrom auch bei Hämodialysepatienten<br />

häufig vorkommt (neben<br />

mehreren anderen, verwandten Komplikationen).<br />

Das Molekulargewicht von ß2MG<br />

liegt bei 11 KDa und erhöht seine Plasmakonzentration<br />

um 10 – 40 % bei Gebrauch von<br />

Cuprophan oder Hämophan-Membranen.<br />

Merkwürdigerweise bleibt seine Konzentration<br />

bei bereits gebrauchten Cuprophan-Nieren<br />

konstant und nimmt bei Polyacrylnitril<br />

-bzw Polysulfon-Membranen sogar ab 14 , was<br />

bisher mit der Oberflächenspannung von<br />

Membranen assoziiert wurde. Das mit letzteren<br />

beiden vergleichbare Verhalten von Cellulosemembranen<br />

aus NMMO beruht deshalb<br />

auf Effekten, die noch nicht publiziert<br />

wurden – so man sie überhaupt schon<br />

kennt! Als letzter Sprecher trat G. Meister,<br />

Lenzing/Oberösterreich ans Mikrophon,<br />

auch für J. Schmidtbauer, M. Eibel und H.<br />

Sixta aus dem gleichen Hause. Sein Thema<br />

Ökobilanz der Chemiezellstoffherstellung:<br />

Bewertung der Nebenproduktnutzung<br />

das beim ersten Hören etwas trocken wirkte,<br />

aber im Laufe der Ausführungen doch nicht<br />

ohne Reiz blieb. Schon im ersten Satz verblüffte<br />

die Leistungskraft des 1938 an der<br />

Ager (als Ausfluß des Attersees) in einer zauberhaften<br />

Landschaft gegründeten Unternehmens<br />

(mit dabei waren viele leitende Angestellte<br />

aus Rudolstadt-Schwarza):<br />

� 134 000 t/a Viskosefasern, 12 000 t Lyocell-<br />

NMMO-Filamente ab Juli 1997 (in Heiligenkreuz/Burgenland)<br />

sowie 63 000 t Papier!<br />

Die Zellstoffproduktion dieser Produktpalette<br />

erfolgt ebenfalls am Ort, so daß man sich<br />

die Trocknung der TCF-Qualität erspart.<br />

Daraus folgt, daß sich die Lenzing AG wie<br />

kein anderer in Mitteleuropa berufen fühlen<br />

<strong>35</strong>/97 880<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

darf, sich zum Kostenvergleich des CS2 – mit<br />

dem NMMO-Verfahren kompetent äußern zu<br />

können. Leider wurde darauf in der Diskussion<br />

zum vorausgegangenen Vortrag verzichtet,<br />

denn die Anteilseigner hätten gewiß nicht<br />

gerne gesehen, wenn man in dem Zusammenhang<br />

auf die Anlaufschwierigkeiten in<br />

Heiligenkreuz zu sprechen gekommen wäre<br />

15 . Die vorfluter-erlaubten Substanzen der<br />

Zellstoffproduktion gehen in die Ager, deren<br />

Bett 7 m 3 /s Wasser durchfließen. Zunächst<br />

aber wurden die Emissionen ökologisch bewertet,<br />

und zwar unter Berücksichtigung der<br />

Massen- und Energieflußbilanzen. Die dazu<br />

entwickelten Modelle hatten Qualitätsziele<br />

im Visier, doch erwiesen sich die wissenschaftlichen<br />

Konzepte als wenig brauchbar –<br />

im Gegensatz zu den geldorientierten Vorstellungen,<br />

die auch die Bewertung in Schilling<br />

und Groschen erleichterten. So wurde<br />

eine Schadschöpfungseinheit (SE) geboren,<br />

die sich in 1 kg CO2 manifestiert und (in<br />

SE/Mol) in die Bilanz eingeht. Dieselbe ist<br />

leicht zu interpretieren, weil ohne Bewertungsspielräume<br />

definiert – freilich ohne<br />

Berücksichtigung der Bioakkumulation.<br />

Die Inputs (Rohstoffe und Recyclate) und<br />

Outputs (Produkte/Recyclate) wurden in<br />

Säulendiagrammen illustriert, und zwar<br />

getrennt nach wäßrigen (TCC, BSB, CSB,<br />

SO4- Gehalt etc.) und gasförmigen (CO2 , SO2,<br />

NOx) Emissionen. Zu den Produkten zählen<br />

auch die Koppelprodukte Essigsäure (96 kg/t<br />

Zellstoff) und Furfural (25 kg/t), die ebenfalls<br />

in den Markt fließen.<br />

Die Emissionen der Abwasserreinigungsanlage<br />

(ARA) wurden den Verursachern zugewiesen,<br />

wie z. B. der Bleiche, die einen<br />

AOX- Wert von 8 kg/Tag für das gesamte<br />

Werk zu verkraften hat. Letzterer erfaßt allerdings<br />

den Chloroformgehalt (CHCl2) nur<br />

partiell (mit ca. 0,5 kg/t). Essigsäure und Furfural<br />

aus den Brüden gelangen übrigens nur<br />

in ganz geringen Mengen ins Abwasser, so<br />

daß am Schluß aller Bemühungen die Reduktion<br />

des BSB von 150 auf 5 kg / t ˙ d registriert<br />

wurde. Beachtlich immer noch der Energieverbrauch<br />

mit 151 GJ/d, der 285 MSE/d<br />

entspricht.<br />

Der gut halbstündige Vortrag von Meister<br />

erwies sich als beispielhaft fundiert und eignet<br />

sich vermutlich als ökologisches Thermometer<br />

auch für andere Betriebe. Insoweit<br />

dürfte seine Bedeutung über den Tag hinausgehen.<br />

Nicht zuletzt beeindruckte das frei<br />

zelebrierte Bühnendeutsch des Referenten<br />

aus einem Bundesland, in dem die tägliche<br />

Umgangssprache der lokale Dialekt ist.<br />

Da der Uhrzeiger schon 18.15 Uhr überschritten<br />

hatte und außerdem noch die<br />

anschließende Ausschußsitzung bevorstand,<br />

erschöpfte sich die Diskussion schon nach<br />

zwei Minuten und brachte lediglich die triviale<br />

Einsicht, daß die Bewertungsfragen<br />

auch in Zukunft schwierig und streitig bleiben<br />

werden.<br />

Schleicher schloß deshalb bündig das<br />

39. RG und hoffte auf ein Wiedersehen in<br />

einem Jahr in Baden-Baden.<br />

Unter den Nichtausschußmitgliedern wurde<br />

natürlich das Gebotene noch ein wenig bedacht<br />

– auch im Vergleich zum allgemeinen<br />

Niveau der RG im Laufe der letzen zehn Jahre.<br />

Es schien aber die Meinung vorzuherrschen,<br />

daß es sich um eine sehr gehaltvolle<br />

Veranstaltung gehandelt habe, die auf diesem<br />

Pegel nicht jedes Jahr geboten werden<br />

kann. Zum Vergleich wurde das eindrucksvolle<br />

erste RG nach der Wende bzw. Wiedervereinigung<br />

im Jahre 1990 herangezogen, in<br />

dem erstmals auch die Talente bzw. Kapazitäten<br />

aus den neuen Bundesländern voll<br />

zum Zuge kamen. Insoweit handelte es sich<br />

um das achte Rundgespräch neuer Zeitrechnung,<br />

d. h. der neuen Berliner Republik, die<br />

schon 1999 die Bonner Periode wie ein Interregnum<br />

der Historie anvertrauen wird.<br />

Vor diesem Hintergrund darf die Frage gestellt<br />

werden: Wie soll es mit dem Rundgespräch<br />

unter Einschränkung auf die Sparte<br />

Cellulosechemie weitergehen? Lohnt es auch<br />

weiterhin den Aufwand, nur für einen oder<br />

einundeinhalb Tage zur HV zu gehen? Oder<br />

wäre es vernünftiger, sich mit erweitertem<br />

Horizont einer größeren Konkurrenz zu stellen?<br />

Wäre es nicht naheliegend, das RG mit<br />

der stupenden Rudolstädter Tagung zu poolen,<br />

zumal die letztere wegen ihrer innovativen<br />

Beiträge über ein beachtliches Reizpotential<br />

verfügt? Im Rahmen einer Papiermacher-HV<br />

dürfte das so leicht nicht möglich<br />

sein, wenn man an einer Viertagewoche festhält.<br />

Würde man aber das RG auf den Don-<br />

14 Nach A. R. Nissenson, Clinical Dialysis, Prentice-Hall Inc.,<br />

Toronto 1990, ab Seite 82. – Auf Seiten 97 und 98 kann man<br />

ferner erfahren, wie es möglich wurde, bei Celluloseregenerat<br />

eine Wertschöpfung von 2,50 DM / kg Linters auf 400 DM / kg<br />

Regenerat zu kreieren – bei industrieller Nutzung ! – Die Red.<br />

15 In Lenzing hat ja die Belegschaft gegen die Verlagerung der Lyocell-Produktion<br />

in das Burgenland (gehört zum Zielgebiet 1 der<br />

Brüsseler Eurokraten !) protestiert, weil man zu stolz war, sich<br />

von den BRD-finanzierten Gaben von Frau Wulf-Mathies ködern<br />

zu lassen. Dabei wurden aber auch ökonomische Argumente<br />

vorgebracht! – Die Red.


nerstag verlegen, könnte die HV schon am<br />

Montag beginnen und die Aussteller (für die<br />

es heuer keinen Empfang gab!) dürften einen<br />

Tag früher heimkehren. Der Freitag könnte<br />

dann von den Rudolstädtern besetzt werden<br />

inklusive des Samstag morgens. Im Wechsel<br />

könnte man dann diese Cellulosekonferenz,<br />

die weltweit ohne Beispiel wäre, einmal an<br />

der Oos und dann wieder im grünen Herzen<br />

Deutschlands stattfinden lassen, vielleicht<br />

auch mal an der Donau oder an der Spree, um<br />

Werksbesichtigungen nicht auszuschließen.<br />

Vielleicht würde eine solche Veranstaltung<br />

der Zellstoff- und Regeneratindustrie neue<br />

Impulse verleihen, denn „gut Beispiel weckt<br />

Nacheiferung“ (Schiller).<br />

Natürlich würde dann die Meßlatte für<br />

das, was man vor einem sicher überwiegend<br />

international ausgerichteten Publikum bieten<br />

müßte, höher gelegt. Nicht zuletzt müßten<br />

sich selbst die Hochschullehrer bemühen,<br />

ein korrektes Bühnendeutsch zu parlieren,<br />

anstatt sich eines saloppen Dialekts zu bedienen<br />

(„brauchen“ ohne „zu“ etc.!). Und die<br />

Programmkomitees müßten sicherstellen,<br />

daß mehr als 50% der Referate aus der Industrie<br />

kommen, denn nur von dort darf man<br />

Animationen erwarten, die letztlich neue Arbeitsplätze<br />

schaffen. Nicht zuletzt wäre ein<br />

solches Forum instande, bei den Regierungen<br />

Gelder freizumachen, mit denen nicht länger<br />

gekleckert, sondern auch mal geklotzt werden<br />

kann. Die Milliardenpokerei der letzten<br />

Monate ließ ja schon mal die Frage aufkommen:<br />

ist denn nicht auch einmal eine Milliarde<br />

für ein Zellstoffwerk mit mitteleuropäischem<br />

Know-how verfügbar? Hätte der Staat<br />

mit seinem Anteil von gut 50% am gesamten<br />

Umsatz nicht sogar die Pflicht, einer höchst<br />

umweltfreundlich zu gestaltenden Industrie<br />

unter die Arme zu greifen, die mit ihren nachgelagerten<br />

Veredelungsbetrieben (Druck und<br />

Verpackung) immerhin 3% zum GNP (Bruttosozialprodukt)<br />

beisteuert – und das ohne<br />

Subventionen, von denen Landwirtschaft<br />

und ausgewählte Industrien (Schiffbau, Kohle<br />

ect.) jährlich immerhin 10% vom BSP kassieren?<br />

Aus einer solchen Konferenz könnten<br />

schon alsbald Gremien hervorgehen, die u. a.<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

die unverzichtbare Öffentlichkeitsarbeit leisten,<br />

um die Allgemeinheit zu überzeugen,<br />

daß die Finanzierung der Umstellung einer<br />

Wirtschaft auf nachhaltige Rohstoffe eine<br />

Aufgabe der Solidargemeinschaft ist – wie die<br />

Gesundheitsfürsorge auch. Denn die Zeit ist<br />

reif, daß nicht länger nur geredet, sondern<br />

auch gehandelt wird!<br />

Videant intellectuales! (Wird fortgesetzt)<br />

FIRMEN BERICHTEN AUS<br />

PAPIERERZEUGUNG UND -VERARBEITUNG<br />

Sunds Defibrator (Sundsvall): Die<br />

thailändische Advance Agro Public Company<br />

Ltd. hat Sunds Defibrator den Auftrag zur<br />

Lieferung von Ausrüstung und Technologie<br />

für die Zellstofftrocknung und Ballenverpackung<br />

einer zweiten Zellstofflinie erteilt,<br />

die 140 km östlich von Bangkok neben der<br />

vorhandenen Zellstoffanlage im Industrial<br />

Park, Prachinburi Province, gebaut werden<br />

soll. Das ist nach Unternehmensangaben der<br />

größte Auftrag dieser Art, der Sunds Defibrator<br />

– je erteilt wurde. Sunds Defibrator<br />

wird für die Zellstofftrocknung eine komplette<br />

Prozeßausrüstung liefern einschließlich einerPressFormer-Entwässerungsmaschine,<br />

einem Schwebetrockner, einem Querschneider<br />

und einer kompletten Ballenverpackungsanlage.<br />

Die Trocknung ist für eine<br />

Höchstleistung von 890 t pro Tag ausgelegt,<br />

die Schnittbreite beträgt 4,2 m. Der Gesamtauftragswert<br />

liege bei rund <strong>35</strong> Mio. US-<br />

Dollar. Nach dieser Erweiterung werde das<br />

Werk nahezu 500 000 t vollgebleichten Zell-<br />

stoff pro Jahr produzieren. Die Inbetriebnahme<br />

der zweiten Zellstofflinie ist für November<br />

1997 vorgesehen. tw<br />

A. Reker GmbH (Lage): Die Empresas<br />

CMPC S.A. Santiago de Chile hat für die neue<br />

Kartonfabrik „Procart“ eine Verpackungslinie<br />

bei der A. Reker GmbH bestellt. Paletten<br />

mit gestrichenem Faltschachtelkarton werden<br />

dabei vollautomatisch mit einer Leistung<br />

bis zu 50 P/h verpackt. Die Linie umfaßt neben<br />

den gesamten Palettenfördereinrichtungen<br />

einen Deckfolienaufleger, eine vollautomatische<br />

Verpackungsmaschine nach dem<br />

„Vorhang-System“, einen Schrumpfofen mit<br />

patentierter Luftführung auch durch die<br />

Ofentüren sowie eine Umreifungspresse für<br />

Polyesterbänder. Der je nach Palettenhöhe<br />

erforderliche automatische Folienhöhenwechsel<br />

erfolgt mit den Folienmagazinen horizontal.<br />

Der Auftrag wird über die Jagenberg<br />

Engineering GmbH abgewickelt. Inbetriebnahme<br />

ist im Oktober 1997.<br />

881 <strong>35</strong>/97


Bewertet man das Niveau der heute möglichen<br />

Flexodruckqualität und vergleicht sie<br />

mit Ergebnissen der gar nicht allzuweit<br />

zurückliegenden Vergangenheit, so kommen<br />

die immer noch weitverbreiteten Ausdrücke<br />

wie „Quetsch“- oder gar „Kartoffeldruck“ sicherlich<br />

kaum mehr in Betracht. Die Einschränkung<br />

auf limitierte Qualität, hauptsächlich<br />

im Strich- und einfachen Rasterbereich,<br />

ist längst überholt. Rasterfeinheiten<br />

von 54 oder 60 L/cm, feine Hochlichtbereiche,<br />

kritische Verläufe sowie gleichmäßige Vollflächen<br />

ohne den gefürchteten „Flexo-Quetschrand“<br />

sind bei optimaler Auswahl der relevanten<br />

Druckparameter in der regulären<br />

Produktion sicher zu erzielen. Auch die gerade<br />

im Bereich des Verpackungsdruckes geforderte<br />

Reproduzierbarkeit eines einmal erreichten<br />

Ergebnisses ist heute ebenso gewährleistet<br />

wie die gleichmäßige Druckqualität<br />

über eine große Auflage hinweg.<br />

Diese dramatisch gesteigerte Qualität ist<br />

ein wesentlicher Grund für den stetig steigenden<br />

Marktanteil des Flexodruckverfahrens<br />

gegenüber den anderen Drucktechnologien.<br />

Neben den bekannten Marktsegmenten<br />

des Flexodrucks wie der flexiblen Verpackung,<br />

dem Wellpappendruck sowie der<br />

Etikettenproduktion u. v. a. m. stellt der<br />

Druck von Faltschachteln ein neues und<br />

schnell wachsendes Einsatzgebiet dar.<br />

Im folgenden soll die Bedeutung der einzelnen<br />

technischen Komponenten im Hinblick<br />

auf eine optimale Flexodruckqualität<br />

näher erläutert werden.<br />

Die Produktlinie Cyrel ® aus dem Hause Du<br />

Pont de Nemours bietet außer der Druckmaschine,<br />

den Rasterwalzen und der Druckfarbe<br />

alle benötigten Komponenten des Flexodrucks<br />

von der Plattenherstellung – digital<br />

oder analog – bis zum kompletten Druckstock.<br />

<strong>35</strong>/97 882<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Die Faltschachtel im<br />

Flexodruck [2]<br />

Von Jan Scharfenberg*<br />

* Jan Scharfenberg ist Mitarbeiter der DuPont de Nemours<br />

(Deutschland) GmbH.<br />

Qualitätssteigerung und<br />

Standardisierung<br />

Zur Ermittlung der drucktechnischen<br />

Möglichkeiten einer vorhandenen oder geplanten<br />

Druckmaschine mit all ihren einzelnen<br />

Komponenten in bezug auf Volltondichten,<br />

Druckcharakteristik und weitere relevante<br />

Informationen hat das Unternehmen<br />

mit CyFOS 3.0 ein System aus Testform und<br />

entsprechender Auswertungs-Software entwickelt.<br />

Anders als im Offsetdruck, ergibt sich aus<br />

der relativen Vielfalt von möglichen Druckplattentypen<br />

mit unterschiedlichen Unterbauten,<br />

verschiedenen Druckwerksgeometrien,<br />

Rasterwalzenspezifikationen, Farbsystemen<br />

und Bedruckstoffqualitäten eine<br />

größere Varianz an Druckergebnissen. Die<br />

genaue Kenntnis über die Auswirkung der<br />

genannten Parameter ermöglicht die Ermittlung<br />

der passenden Komponenten sowie die<br />

reprotechnische Bearbeitung und Tonwertkorrektur<br />

in der Druckvorstufe. Das System<br />

dient auf diesem Weg als Werkzeug eines<br />

standardisierten Arbeitsablaufes, auch und<br />

gerade in Hinblick auf eine Zertifizierung<br />

nach DIN ISO 9001.<br />

Dünnplattentechnologie<br />

Aufgrund der flexodrucktypischen Besonderheit,<br />

daß die Druckform selbst die kompressible<br />

Komponente im Druckspalt darstellt,<br />

anders als etwa das Gummituch im<br />

Offset- oder der Presseur im Tiefdruck, gilt<br />

die Auswahl des richtigen Plattentyps als<br />

entscheidend für das spätere Druckergebnis.<br />

Das Fotopolymerplatten-Programm bietet<br />

für alle möglichen Substrat-Farbsystem-<br />

Kombinationen die Lösung bei der Erreichung<br />

bester Druckqualitäten. Viele Druckversuche<br />

haben gezeigt, daß sich eine Plattenstärke<br />

von lediglich 1,14 mm als besonders<br />

empfehlenswert erweist, wobei je nach<br />

Auswahl des Typs die Shore-Härte und der<br />

Aufbau der Fotopolymerstruktur entsprechend<br />

der Oberflächenbeschaffenheit des<br />

Kartons variiert werden kann. Die Kombination<br />

feiner Rasterbilder mit größeren Volltonbereichen<br />

in einem Druckwerk, bisher im<br />

Flexodruck häufig problematisch, ist mit Hilfe<br />

der Dünnplattentechnologie sehr gut zu<br />

realisieren. Die Werte der Tonwertzunahme<br />

erreichen dabei zwar nicht ganz die des Offsetdrucks,<br />

sie erweisen sich jedoch bei sorgfältiger<br />

Bearbeitung in der Druckvorstufe sowie<br />

der Plattenherstellung als ohne weiteres<br />

kompensierbar.<br />

CDI-Computer to plate<br />

Mit Hilfe dieser Technologie wird die filmlose<br />

Herstellung von Fotopolymerplatten direkt<br />

aus dem digitalen Datenbestand ermöglicht,<br />

wobei nicht nur der Negativfilm, sondern<br />

auch der für den Analogproof notwendige<br />

Positivfilm entfällt. Offsetähnliche Druckqualitäten<br />

selbst auf relativ rauhen Kartonsorten<br />

eröffnen gerade im Faltschachteldruck<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Klebeband- und<br />

Sleeve-Technologie<br />

Nicht zuletzt in Verbindung mit der Dünnplattentechnologie<br />

hat sich der Einsatz von<br />

Sleeves bzw. Hülsen zu einem Standard in<br />

fast allen Bereichen des Flexodrucks entwickelt.<br />

Open-house-Veranstaltungen verschiedener<br />

Druckmaschinenhersteller brachten<br />

Ergebnisse von weniger als 15 Minuten<br />

Rüstzeit bei einem sechsfarbigen Auftrag.<br />

Die Möglichkeit der Lagerung fertig montierter<br />

Hülsen für Wiederholaufträge ist gerade<br />

im Faltschachteldruck gängige Praxis.<br />

Weiterhin bietet die Varianz der Sleeve-<br />

Wandstärke von wenigen Millimetern bis zu<br />

mehreren Zentimetern die Möglichkeit, eine<br />

Vielzahl unterschiedlichster Rapportlängen<br />

bei gleichem Schaft- bzw. Zylindermaß zu<br />

drucken. Gerade bei den immer häufiger eingesetzten<br />

Druckmaschinen mit zahnradlosem<br />

Direktantrieb lassen sich dadurch exakte<br />

Drucklängen bei minimalem Verschnitt<br />

realisieren.<br />

Man unterscheidet in der Kombination von<br />

Sleeves und Klebebändern zwei Varianten,<br />

ein hartes dünnes Klebeband auf geschäumten,<br />

also kompressiblen Hülsen oder ein kom-


pressibles Schaumklebeband auf einer harten<br />

Hülse. Neben den möglichen unterschiedlichen<br />

Druckergebnissen spielen bei<br />

der Wahl einer der beiden Kombinationen<br />

auch kalkulatorische sowie handlingsbedingte<br />

Gründe eine wichtige Rolle.<br />

Montagesysteme<br />

Noch immer stellt in vielen Bereichen des<br />

Flexodrucks die Plattenmontage auf Slee-<br />

ves oder direkt auf den Druckzylinder ein<br />

Nadelöhr im Produktionsablauf dar, wobei<br />

dies sowohl die Qualität wie auch die aufzuwendende<br />

Zeit betrifft. Aus diesem<br />

Grund wurde mit der Microflex ein Montagesystem<br />

entwickelt, welches sowohl<br />

schnell und einfach zu bedienen ist als auch<br />

höchste Präzision garantiert. Die Kombination<br />

aus variablen Videokameras und<br />

Monitoren erlaubt eine Montagegenauigkeit<br />

im Bereich von Hundertstelmillimetern<br />

ohne den für die bislang noch häufig<br />

Neuer Laseretikettenkleber<br />

Nach einem Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

hat die Firma Samual Jones<br />

Taktik 724 als neuen Acrylatkleber auf den<br />

Markt gebracht. Das Produkt wurde speziell<br />

entwickelt, um eine gute Klebkraft von bedruckbaren<br />

Kopier-Laser- und Ink-jet-Haftrollenmaterialien<br />

auf recycelten Kartonagen<br />

zu erzielen. Während der Permanentkleber<br />

für alle A4-Etiketten im Büro konzipiert wurde,<br />

kann das Produkt auch auf einer Vielzahl<br />

von Oberflächen verklebt werden, deren Temperatur<br />

bei minimal bis 0 ˚C liegt. Für den<br />

A4-Markt besteht der besondere Vorteil darin,<br />

daß der Kleber bei seiner Zusammensetzung<br />

nicht zu Klebstoffbluten neigt. Bei korrekten<br />

Produktionsmethoden für Etiketten,<br />

weist der Kleber einen erheblichen Widerstand<br />

gegen Klebstoffkontamination in Kopiergeräten<br />

und Druckern auf.<br />

Alle Haftmaterialien benötigen ein hochwertiges,<br />

silikonbeschichtetes Trägerpapier,<br />

und aus diesem Grund wurde der Permanentkleber<br />

auf eine technologisch fortgeschrittene<br />

Silikonbeschichtung abgestimmt,<br />

die besondere Leistungscharakteristika verspricht.<br />

Das Produkt verfügt über einen<br />

strengen kontrollierten Releasewert, der so<br />

eingestellt wurde, daß die Etiketten sich<br />

nicht bereits im Drucker verspenden lassen.<br />

Das Releasesystem altert nicht und ermöglicht<br />

somit die Mengenproduktion von Lagerbeständen.<br />

Zusätzlich ermöglicht die Silikonbeschichtung,<br />

daß sich Etiketten entwe-<br />

der für halbautomatische oder manuelle Verarbeitung<br />

eignen. Eine Lagerbeständigkeit<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

verwendeten Spiegelgeräte typischen Interpretationsraum.<br />

Im Bereich des Faltschachteldrucks erweist<br />

es sich als üblich, je Druckwerk lediglich<br />

eine ganze Platte zu montieren, was die<br />

Zeit und die technische Anforderung der Plattenmontage<br />

auf ein Minimum reduziert. Die<br />

für den Formatbereich bis ca. 900 mm Druckbreite<br />

konzipierte Microflex `S` wird speziell<br />

auf das Sleeve- bzw. Zylindersystem der<br />

vorhandenen Druckmaschine zugeschnitten.<br />

����<br />

dieses Klebers von bis zu vier Jahren ist<br />

gewährleistet. ����<br />

883 <strong>35</strong>/97


Mit der Inbetriebnahme der neuen Papiersacklinie<br />

des deutschen Maschinenherstellers<br />

Windmöller & Hölscher verfügt Sacos de<br />

Papel Chihuahua S.A. de C.V. (Sapachisa) mit<br />

Sitz in Chihuahua/Mexiko über eine der modernsten<br />

Anlagen zur Herstellung von mehrlagigen<br />

Papiersäcken Lateinamerikas. Die<br />

Installation besteht aus einer Staffelschlauchmaschine<br />

AM ® 2145 S mit 3-Farben-<br />

Vorsatzdruckwerk ALINA ® 1209, einem Ventilbodenleger<br />

AD ® 2378 verbunden durch die<br />

Materialflußautomation Transystems ® - eine<br />

typische Zementsacklinie.<br />

Die AM ® 2145 S ist eine moderne Hochleistungs-Schlauchmaschine<br />

mit einer maximalen<br />

Leistung von <strong>35</strong>0 Stück/min. Sie ist für<br />

die rationelle Produktion von Staffelschläuchen<br />

in Flach- oder Seitenfaltenversion konzipiert.<br />

Der Formatbereich ist auf eine<br />

Schlauchlänge von <strong>35</strong> bis 105 cm und eine<br />

Breite von 28 bis 60 cm (Flachschlauch) bzw.<br />

15 bis 40 cm (Seitenfaltenschlauch) ausgelegt.<br />

Um die Außenlage der Schläuche<br />

während der Produktion bedrucken zu können,<br />

ist die AM ® 2145 S mit einem Flexovor-<br />

<strong>35</strong>/97 884<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Mexikanischer Sackhersteller<br />

mit neuer W-&-H-Sacklinie<br />

satzdruckwerk ALINA ® 1209 kombiniert. Die<br />

AD ® 2378 ist ein Hochleistungs-Ventilbodenleger<br />

mit einer Produktionsleistung von bis<br />

zu 250 Stück/min. Mit seinem Arbeitsbereich<br />

(Sacklänge 36,5 bis 83 cm, Sackbreite 28 bis<br />

55 cm und Bodenbreite 8,5 bis 13 cm) ist er<br />

optimal auf die gängigen Formate im Bereich<br />

Baustoffsäcke zugeschnitten.<br />

Die Fa. Sapachisa gehört zur Copamex-<br />

Gruppe, deren Zentrale sich in Monterrey/Mexiko<br />

befindet. Zu der Gruppe gehören<br />

insgesamt fünf Papiersackfabriken und mehrere<br />

Papierfabriken, aber auch Motorenfabriken,<br />

Hotels und Immobiliengesellschaften.<br />

Bei Sapachisa werden vor allem Baustoffsäcke<br />

hergestellt. Das Sackpapier, in einer<br />

ebenfalls zur Copamex-Gruppe gehörenden<br />

Papierfabrik produziert, besteht zu 100% aus<br />

Altpapier. In einer speziellen Anlage wird Altpapier<br />

so aufbereitet, daß aus dem langfaserigen<br />

Material neuer Zellstoff gewonnen werden<br />

kann. Es wird keine neue Holzzellulose<br />

zugegeben. Trotzdem liegt die Bruchrate bei<br />

Zementsäcken unter dem internationalen<br />

Standard. ����<br />

CTP-Seminare bei DuPont<br />

Das Interesse an Computer-to-plate (CTP)<br />

Lösungen ist außerordentlich hoch, jedoch<br />

gibt es große Unsicherheiten bezüglich der<br />

technischen und organisatorischen Voraussetzungen.<br />

Dies wurde von Teilnehmern bestätigt,<br />

die während der Imprinta an den von<br />

DuPont veranstalteten Vorträgen zu diesem<br />

Thema teilnahmen. DuPont veranstaltet<br />

nunmehr Seminare, die die Teilnehmer in die<br />

Lage versetzen sollen, ein umfassendes Konzept<br />

zur Einführung von CTP in ihrem Betrieben<br />

zu erstellen. Der Teilnehmer soll Anregungen<br />

und Hilfestellung bekommen zu<br />

den Themen Statusanalyse und Zielsetzung<br />

seines Betriebes, Workflow Management, Arbeitsschritte<br />

im Workflow, Netzwerk und Ser-<br />

ver, Proofing, Plattenbelichter und Druckplatten.<br />

Die Inhalte des Seminars beschränken<br />

sich nicht auf CTP-Lösungen von<br />

DuPont. Um dem Teilnehmer einen möglichst<br />

hohen Nutzen zu bieten, wird die Teilnehmerzahl<br />

auf zwölf beschränkt. Das erste<br />

Seminar fand bereits am 20./21. August in<br />

Neu-Isenburg bei Frankfurt statt. Weitere<br />

Seminartermine sind bereits bis zum Jahresende<br />

festgelegt. Die Teilnahmegebühr für das<br />

Seminar beträgt 960 DM pro Teilnehmer. Anfragen<br />

und Anmeldungen sind zu richten an<br />

DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH,<br />

Printing & Publishing, Klaus Miller, Hugenottenallee<br />

173, D-63257 Neu-Isenburg, Fax<br />

0 61 02-18-32 50. ����<br />

FIRMEN BERICHTEN<br />

AUS PAPIERERZEUGUNG<br />

UND -VERARBEITUNG<br />

ABB Industrial Systems Inc.<br />

(Ohio/USA): Das Unternehmen gibt den Abschluß<br />

eines exklusiven Abkommens mit Monitoring<br />

Technology Corporation über die Vermarktung<br />

und den Verkauf ihrer Überwachungs-<br />

und Diagnostiksysteme für Papiermaschinen<br />

bekannt. Bei dem AccuRay Smart<br />

Diagnostik-System handelt es sich um eine<br />

Online-Einrichtung für die Prozeßüberwachung<br />

und -diagnostik, das dem Bediener ein<br />

besseres Verständnis der Papiermaschine<br />

und damit die Einleitung notwendiger Aktionen<br />

zur Verbesserung der Qualität und Produktionsleistung<br />

ermöglicht. Dieses System<br />

nutzt moderne Diagnostikverfahren, um Probleme<br />

in der Stoffaufbereitungs-, Blattbildungs-,<br />

Pressen- oder Kalanderpartie rasch<br />

zu identifizieren und den Operator zu alarmieren.<br />

Herkömmliche Systeme erfordern<br />

einen in der modernen Signalverarbeitung<br />

erfahrenen Ingenieur zur Interpretation<br />

wichtiger statistischer Daten und nutzen zur<br />

Identifikation und Lösung von Problemen<br />

ein Trial-and-Error-Verfahren. Das Smart<br />

Diagnostik-System verwendet zur Diagnose<br />

von Problemen und für die Entwicklung von<br />

Lösungsvorschlägen Fast Fourier Transform<br />

(FFT-)Algorithmen, Echtzeit-Mittelbildung<br />

und digitale Signalverarbeitung.<br />

ABB Industrial Systems Inc.<br />

(Ohio/USA): Die Firma will zukünftig gemeinsam<br />

mit der Monitoring Technology<br />

Corporation (MTC), Fairfax/Virginia, die<br />

Marketing- und Vertriebsaktivitäten für das<br />

Papiermaschinen-Qualitätsleitsystem Accu-<br />

Ray durchführen. „Die umfangreichen Erfahrungen<br />

und die ausgezeichneten Referenzen<br />

von ABB in der Papierindustrie bilden eine<br />

ideale Ergänzung zur modernen Überwachungs-<br />

und Diagnosetechnik von MTC“,<br />

kommentierte MTC President Michael Maiuri.<br />

Das intelligente Qualitätsleitsystem AccuRay<br />

von ABB ist ein Online-Tool für die<br />

Prozeßüberwachung und -diagnose, das dem<br />

Bedienpersonal einen genaueren Einblick in<br />

die Betriebsabläufe ihrer Papiermaschine ermöglicht.<br />

Das System verwendet modernste<br />

Diagnoseverfahren, mit denen etwaige Probleme<br />

in der Stoffverteilung, bei der Blattbil-


dung, beim Pressen oder Kalandern erkannt<br />

und gemeldet werden.<br />

Andritz AG Graz/Österreich): Die PM<br />

IV der Papierfabrik Strepp in Kreuzau<br />

(Deutschland) ging wieder in Betrieb. Das<br />

Unternehmen hatte an der 2,82 m breiten<br />

Tissuemaschine einen neuen 2-Schicht-Stoffauflauf<br />

installiert. Bei einem Flächengewicht<br />

von 19 g/m 2 konnte eine Spitzengeschwindigkeit<br />

jenseits der 2000-m/min-Marke<br />

erzielt werden, so die Fa. Andritz. Profil,<br />

Blattformation und Festigkeit wurden durch<br />

den Einbau des 2-Schicht-Stoffauflaufs verbessert.<br />

Im Frühjahr 1997 wird Andritz bei<br />

der Fa. Strepp die PM III durch Einbau eines<br />

neuen Stoffauflaufs und durch Umbau eines<br />

Schrägsiebes auf ein Doppelsieb-(C-Wrap-)<br />

System modernisieren. Im Sommer 1997 soll<br />

mit der Montage der neuen 5,60 m breiten<br />

Crescent-Former-Tissuemaschine, die Strepp<br />

1996 bei Andritz bestellte, begonnen werden.<br />

Beloit Walmsley Ltd. (Bolton, Großbritannien):<br />

Die Firma erhielt von AssiDomän<br />

Kraftliner (Piteä, Schweden) einen Auftrag<br />

über die Lieferung von zwei 46-Inch-Double-<br />

Disc-(DD-)Refiner. Beloit stellt auch die Inbetriebnahme<br />

sowie die Schulung der Mitarbeiter.<br />

Die neue Beloit-Anlage wird für die<br />

Mahlung des ungebleichten Nadelholz-Krafteintrags<br />

für die PM 1 eingesetzt und ergänzt<br />

die bereit in der Fabrik in Piteä in Betrieb befindlichen<br />

DD4000-Refiner.<br />

Cartiere Cima (San Giovanni Bianco,<br />

Bergamo/Italien): Das Unternehmen bestellte<br />

bei der Fa. A. Celli (Porcari/Italien) einen<br />

automatischen Umroller für seine Pergamentpapiermaschine.<br />

Die automatische Maschine<br />

rollt Papier (Flächengewicht: 38 bis<br />

200 g/m 2 ), das anschließend bei einer Geschwindigkeit<br />

von 300 m/min in einem Säurebad<br />

behandelt wird. Der maximale Durchmesser<br />

der Umrollwalzen beträgt 2000 mm,<br />

die Breite 2400 mm. Die Maschine ist mit<br />

zwei Wechselstromantrieben und frequenzgesteuerten,<br />

unabhängigen Umrolleinheiten<br />

ausgestattet. Die komplexe automatische<br />

Rollenwechselsequenz wird intern mittels einer<br />

PLC mit für diesen Zweck geeigneter<br />

Software gesteuert.<br />

Cellier S.A. (Aix les Bains/Frankreich):<br />

Nach einem Auftrag des Papierherstellers<br />

PT Riau in Indonesien 1996 ent-<br />

schied sich jetzt die indonesische Papiergruppe<br />

April für das Unternehmen bezüglich<br />

des „APC-PM2“-Greenfield-Projekts in<br />

Changshu. Dabei handelt es sich um die erste<br />

Papierfabrik der Gruppe in China. Cellier<br />

liefert die Streichfarb-Pigmentküche, Ergänzungen<br />

der Naßpartie sowie Filtration und<br />

Lagerung der Pigmente. Die Anlage soll im<br />

September 1997 ausgeliefert und im Mai<br />

1998 in Betrieb genommen werden. Das Unternehmen<br />

erhielt außerdem von Concordia<br />

Paper Hongkong den Auftrag, eine Anlage<br />

zur Steigerung der Produktionsflexibilität<br />

der vorhandenen, 1994 installierten Streichfarbenküche<br />

zu liefern.<br />

Datacolor International/Lorentzen &<br />

Wettre (München): Die Firmen haben einen<br />

Vertrag für die gemeinsame Entwicklung und<br />

Herstellung eines neuen „L&W Elrepho” zur<br />

Prüfung der Farbe, des Weißgrades, der Opazität<br />

und Transparenz, speziell für die Papierund<br />

Zellstoffindustrie, unterzeichnet. Sie werden<br />

in kürze gemeinsam dieses besonders auf die papiererzeugende<br />

und -weiterverarbeitende Industrie<br />

spezifizierte Farbmeßgerät vermarkten.<br />

Degussa (Frankfurt/Main: Prozeßverbesserungen<br />

in der Herstellung von FAS (Formamidinsulfinsäure)<br />

im Werk Weissenstein/<br />

Österreich der Fa. Degussa Austria haben die<br />

Marktposition des Unternehmens als weltgrößter<br />

Hersteller von FAS gefestigt. Die Verbesserungen<br />

sollen nach Herstellerangaben die<br />

Produktqualität und die Effizienz bei der Herstellung<br />

erhöhen. FAS ist ein starkes Reduktionsmittel,<br />

das vorwiegend in der Zellstoff- und<br />

Papier- sowie in der Textilindustrie zur Bleiche<br />

und Entfärbung eingesetzt wird. Der Degussa-<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Anteil am FAS-Gesamtmarkt ist in den vergangenen<br />

Jahren stark gestiegen, was teilweise<br />

auf Zwischenfälle mit Lieferungen chinesischer<br />

Herkunft zurückzuführen ist. Über die<br />

Verbesserung des Herstellverfahrens hinaus<br />

werden zur Zeit weitere Möglichkeiten geprüft,<br />

die Kapazität zu erhöhen.<br />

Jagenberg AG (Düsseldorf): Das Unternehmen<br />

hat einen Auftrag über einen Querschneider<br />

des Typs Synchro 400 von der Firma<br />

Nordland Papier in Dörpen (Deutschland)<br />

erhalten. Dies ist bereits der dritte Querschneiderauftrag<br />

der von der zur UPM-Kymmene-Corporation<br />

gehörenden Nordland-Papier<br />

AG erteilt wurde. Die beiden vorangegangenen<br />

Synchro-Aufträge wurden Ende ‘96<br />

bzw. Anfang ‘97 ausgeliefert. Beide Maschinen<br />

waren baugleiche Anlagen mit 2800 mm<br />

Arbeitsbreite, in denen die Koppeltriebtechnik<br />

zum Einsatz kam. Bei diesem Maschinentyp<br />

wird erstmals die Direktantriebstechnik<br />

bei einer Arbeitsbreite von 2150 mm<br />

eingesetzt. Um die Effizienz der Maschine,<br />

die mit einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von 400 m/min betrieben wird und zur<br />

Verarbeitung von Naturpapieren mit einem<br />

Flächengewicht von 60 bis 300 g/m 2 bzw. gestrichenen<br />

Papieren mit einem Flächengewicht<br />

von 80 bis 300 g/m 2 eingesetzt wird,<br />

noch weiter zu erhöhen, wird sie mit einem<br />

Doppelgutableger und einer Thiessen-Abrollung<br />

ausgestattet. Gesteuert wird der Synchro<br />

400 mittels eines PLR-Prozeßleitrechners<br />

mit Touch-Screen-Bildschirm. Der Start<br />

ist für Anfang 1998 vorgesehen.<br />

Jagenberg AG (Düsseldorf): Mit dem<br />

Combi-Blade-Auftragwerk bietet das Unter-<br />

885 <strong>35</strong>/97


nehmen ein bewährtes und vielseitiges Auftrag-<br />

und Dosiersystem an. Mit ihm kann das<br />

Dosieren mit Bent Blade, Rigid Blade und Vari-Bar,<br />

dem patentierten Rollschaber erfolgen.<br />

In den vergangenen Jahren erfolgte kontinuierliche<br />

Verbesserungen sichern Strichqualität<br />

und Runnability des Systems auch<br />

bei hohen Maschinengeschwindigkeiten. Die<br />

Gleichmäßigkeit der Strichqualität wurde<br />

zudem durch einen höheren Automatisierungsgrad<br />

gesteigert. Ein heute erworbener<br />

Coater muß eine breite Sortenpalette streichen<br />

können, um die Anforderungen des<br />

Marktes zu erfüllen. Beim Modular Combi-<br />

Blade kann der Farbauftrag mittels Feinstrahldüse<br />

oder Auftragwalze erfolgen. Zur<br />

Verbesserung der Vordosierung der Streichfarbe<br />

kann die Auftragwalze zudem pneumatisch<br />

gestützt und mit einem Leitprofil ausgerüstet<br />

werden. Die neue Linearführung der<br />

Papierbahn zwischen Farbauftrag und Farbdosierung<br />

eliminiert den negativen Einfluß<br />

der Zentrifugalkraft auf das Streichergebnis.<br />

Flammigkeit und Streifigkeit im Strich<br />

gehören damit der Vergangenheit an. Außerdem<br />

erlaubt das System den Austausch von<br />

Modulen in kurzen Zeitabständen, zum Beispiel<br />

während Wartungsstillständen.<br />

Jagenberg Papiertechnik GmbH<br />

(Neuss): Der Hersteller Jujo Paperboard hat<br />

für das Werk in Osaka, Japan, bei dem Unternehmen<br />

eine Glättschaber-Streichmaschine<br />

GSM 63 mit Vari-Bar-Dosiersystem sowie<br />

einer SPS-Steuerung bestellt. Diese Anlage<br />

wird zum Auftragen des Deckstriches auf<br />

Faltschachtelkarton mit Flächengewichten<br />

von 160 bis 500 g/m 2 bei einer Arbeitsbreite<br />

von 2700 mm und einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von 300 m/min eingesetzt<br />

werden. Der Liefertermin für diese Anlage ist<br />

zum Jahresende 1996 vorgesehen.<br />

Küsters Beloit GmbH & Co. KG (Krefeld):<br />

Stora Kabel hat auf ihrer Streichmaschine<br />

5 einen neuen Mat-on-line Kalander<br />

installiert. Der Softkalander läuft am Ende<br />

einer Streichmaschine in Soft/Soft-Fahrweise<br />

und ersetzt einen off-line Superkalander<br />

bei der Produktion von seidenmatten Papieren.<br />

Soft/Soft-Fahrweise bedeutet, daß in einem<br />

zweiwalzigen Kalandersystem Oberund<br />

Unterwalze mit einem weichen Belag<br />

versehen sind. Vor der Softkalanderinstallation<br />

mußte ca. 1 1 /4 der Papierproduktion zu<br />

höheren Kosten off-line auf einem Superka-<br />

<strong>35</strong>/97 886<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

lander endbehandelt werden. Durch die Abkehr<br />

von der off-line und der Hinwendung<br />

zur on-line Fahrweise wurde eine Verbesserung<br />

der Produktivität erreicht. Der Softkalander<br />

wurde mit der neuesten Küsters-Walzentechnik<br />

ausgestattet, die sich durch geringe<br />

Leistungsaufnahme auszeichnet; der<br />

U-Rahmen erlaubt ein sehr schnelles Wechseln<br />

der Walzen – insbesondere der Unterwalze.<br />

Laminating Papers Ltd.: Die Firma, eine<br />

100%ige Tochtergesellschaft der Enso Oy,<br />

hat für ihre PM 1 in Kotka, im Südosten Finnlands,<br />

ein Regelsystem von Valmet Automation<br />

Inc. bestellt. Die Lieferung erweitert die<br />

Möglichkeiten des 1990 gelieferten Regelsystems<br />

Damatic XD durch PaperIQ-Qualitätsmessungen<br />

und -regelungen und ein XIS-PaperMap-Reportsystem.<br />

Die Anlage läuft im<br />

Herbst 1997 an. Der finnische Maschinenhersteller<br />

lieferte von 1980 bis 1997 insgesamt<br />

neun Regelsysteme an Laminating<br />

Papers. Die Produktionsleistung der PM 1<br />

beträgt 130 000 jato Kraft-Laminatrohpapier<br />

für Hartpapiere. Der Nettoumsatz<br />

des Unternehmens belief sich 1996 auf<br />

344 Mio. US-$.<br />

Lamb Europe: Für die Zellstoff Pöls AG<br />

bestellte die Fa. Andritz (Graz) bei der<br />

Schweizer Fa. Lamb Europe einen Hochleistungs-Zellstoffquerschneider<br />

mit einer Breite<br />

von 3,<strong>35</strong> m und einer Konstruktionsgeschwindigkeit<br />

von 180 m/min mit Bogenüberlappung<br />

zusammen mit einer Erweiterung<br />

der Ballenverpackungsanlage. Es werden<br />

jeweils fünf Bogen von 670 x 800 mm oder<br />

zwei Packbogen von 1450 x 1200 mm geschnitten.<br />

Der Querschneider neuester Bauart<br />

verfügt über eine automatische Umschaltung<br />

für die Schnittlänge, eine Schlechtbogenausschleusung<br />

sowie eine patentierte<br />

„Micromatic“-Quermesserverstellung, welche<br />

eine Schnittjustierung während des Betriebes<br />

erlaubt. Der Bogenablagetisch ist mit<br />

einem Blattbogenzähler und einer Chargenwaage<br />

ausgerüstet. Angesteuert wird der<br />

Zellstoff-Querschneider von einer Simatic<br />

SPS. Die Ballenverpackungsanlage wird auf<br />

eine Leistung von 140 Ballen/Stunde erhöht.<br />

Die Inbetriebnahme soll im Herbst 1997 erfolgen.<br />

Oy Metsä-Botnia AB investiert ca. 900<br />

Mio. Fmk (180 Mio. US-$) in den Umbau der<br />

Laugenlinie und des Kraftwerks der Zellstoffabrik<br />

Joutseno Pulp in Joutseno, Finnland.<br />

Der Auftrag über die Automation für die Modernisierung<br />

des Prozeßsteuerungssystems<br />

der Laugenlinie ging an Valmet Automation.<br />

Der Wert dieses Auftrags beläuft sich auf ca.<br />

10 Mio. Fmk (2 Mio. US-$). Es ist der erste<br />

Auftrag von Joutseno Pulp über ein Prozeßsteuerungssystem.Valmet<br />

Automation ist für<br />

Konstruktion und Bau der gesamten Anlage<br />

sowie für deren Inbetriebnahme verantwortlich.<br />

Das System umfaßt Valmets modernste<br />

Technologie auf Fuzzy-Logic-Basis, einschließlich<br />

eines Damatic-XDi-Prozeßsteuerungssystems,<br />

eines XIS-Berichtssystems<br />

und Prozeßoptimierungssteuerungen. Die<br />

neue Laugenlinie soll Anfang 1999 ihren Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

Papéis Inapa (Setúbal): Das portugiesische<br />

Unternehmen führte den nächsten<br />

Schritt seines strategischen Plans aus und<br />

gab bei Will-Pemco eine neue Cut-Size-Linie<br />

in Auftrag, die die A4-Kapazität der Fabrik<br />

zuerst auf 140 000 jato und in zwei Jahren<br />

nach einer weiteren Investition auf 170 000<br />

jato erhöhen soll. Der neue Will-Bogenschneider<br />

wird elf Taschen breit sein und in<br />

Verbindung mit der vorhandenen Linie den<br />

Einsatz der vollen Siebbreite der PM 3 nach<br />

ihrem Umbau im Januar 1997 mit MB-Former<br />

und Schuhpresse gewährleisten. Ende<br />

Juli 1997 soll die neue Linie für die Inbetriebnahme<br />

bereit sein.<br />

SICMA S.p.A. (Amden/Schweiz): Eine<br />

nicht näher genannte Papierfabrik in<br />

Holland bestellte bei der Firma SICMA S.p.A.<br />

(Läubin Engineering, CH-Amden) zwei Pulper-Beschickungslinien,<br />

eine für Zellstoff<br />

und eine für Altpapier. Die Zellstofflinie umfasst<br />

eine Aufgabestation, diverse Kettenförderer,<br />

eine Entdrahtungs- und Auspackstation<br />

sowie einen Aufzug um die Ballen in den<br />

ersten Stock vor den Pulper zu transportieren.<br />

Das Lamellenband für Altpapier, welches<br />

auf Meßzellen steht, wird direkt mittels<br />

Stapler mit den Ballen beschickt. Ausschußrollen<br />

werden mit der ebenfalls im Lieferumfang<br />

enthaltenen Rollenguillotine aufgeschnitten<br />

und dem Lamellenband zugeführt.<br />

Die beiden Pulper-Beschickungslinien<br />

werden Ende 1997 in Betrieb genommen.<br />

Sunds Defibrator (Sundsvall): Das Unternehmen<br />

erhielt einen Auftrag von Nippon


Paper über die Lieferung einer TMP-Anlage<br />

für die Papierfabrik des Unternehmens in<br />

Yatsushiro (Japan). Die Anlage, die über eine<br />

Kapazität von 260 tato TMP verfügt, soll im<br />

Sommer 1997 in Betrieb gehen. Als Rohstoff<br />

wird japanische Zeder in Form von Sägewerkhackschnitzeln<br />

dienen. Ein Drittel des<br />

Zellstoffs wird für Zeitungspapier, ein Drittel<br />

für Tiefdruckpapier und ein Drittel für Zeitschriftenpapiere<br />

eingesetzt. Sunds Defibrator<br />

liefert die Maschinenkonstruktion, die Anlage,<br />

den Aufbauservice und die Überwachung<br />

der Inbetriebnahme. Die komplette TMP-Anlage<br />

wird Hackschnitzelwäsche, Vordampfung,<br />

Hackschnitzelimprägnierung, zweistufiges<br />

Refining mit RGP 268 Refinern, jeder davon<br />

durch 14 MW-Motoren angetrieben, sowie<br />

die Sortierung mit D8 DeltaScreen-Einheiten<br />

umfassen. Der Abtransport des Ausschusses<br />

aus dem Refining erfolgt mittels eines RGP<br />

256 6 MW-Refiners. Vier PQM-Zellstoffmonitoren<br />

werden für die Überwachung und Steuerung<br />

der Zellstoffqualität installiert. Ein<br />

PQM-1000 ist für das Labor der Fabrik im Lieferumfang<br />

enthalten. Nach der Bleiche wird<br />

der Zellstoff bei geringer Konsistenz in zwei<br />

JC-04 Conflo Refinern behandelt. Die Conflo-<br />

Refiner sind die ersten in Japan für mechanischen<br />

Zellstoff installierten Einheiten.<br />

Valmet: Die Fa. Valmet erhielt einen weiteren<br />

Auftrag aus Korea über die Lieferung<br />

einer kompletten Papiermaschine. Es handelt<br />

sich dabei um den dritten Auftrag dieser Art<br />

aus Korea und den siebten aus Asien in diesem<br />

Jahr. Er kommt von dem führenden Tissue-Hersteller<br />

des Landes, Yuhan-Kimberly<br />

Ltd., der bisher seine eigenen Tissue-Maschinen<br />

produziert hat. Für die Erweiterung<br />

seiner Kimcheon-Fabrik hat sich das Unternehmen<br />

erstmals dafür entschieden, eine Papiermaschine<br />

aus dem Ausland zu ordern.<br />

Der auch eine neue Deinking- und Verarbeitungslinie<br />

umfassende Ausbau der Fabrik<br />

erfolgt aufgrund des steigenden Tissue-Verbrauchs<br />

in Korea. Die Maschine wird ca.<br />

100 t Tissue pro Tag aus neuen und recyclierten<br />

Fasern produzieren. Mit einer Siebbreite<br />

von 3477 mm und einer Geschwindigkeit<br />

von 1600 m/min wird die gesamte Maschine<br />

vom Typ Periformer Crescent eine der<br />

größten in Korea sein. Sie umfaßt einen einlagigen<br />

Stoffauflauf, einen Yankee-Zylinder<br />

mit einem Durchmesser von 4570 mm sowie<br />

eine von Valmet-Gorizia, Italien, gelieferte<br />

Haube. Auch Walzen und Hilfsanlagen<br />

gehören dazu. Die Arbeiten für das neue Gebäude<br />

haben bereits begonnen. Die Tissue-<br />

Maschine soll im August 1997 geliefert und im<br />

Frühjahr 1998 in Betrieb genommen werden.<br />

Thrace Papierfabrik: Für ihre neue Tissuepapier-Produktionslinie<br />

hat die Thrace<br />

Papierfabrik, Griechenland, einen Auftrag<br />

über einen Abroller Typ AC 860, der mit vier<br />

Umrollern, einem Kalander und einem patentierten<br />

Schneidesystem namens „Slitto“<br />

mit 20 Messern ausgestattet ist, unterzeichnet.<br />

Lieferant ist die Fa. A. Celli (Porcari/Italien).<br />

Der Durchmesser der Mutterrollen beträgt<br />

2500 mm, die Breite 2650 mm, während<br />

die fertigen Rollen einen Durchmesser von<br />

1800 mm haben. Das Umrollen erfolgt bei<br />

einer Geschwindigkeit von 1500 m/min. Der<br />

Antrieb ist ein Gleichstrom-Multisektorenantrieb.<br />

Die 13 Motoren werden mittels einer<br />

Wechselwirkung zwischen Druckfarbe<br />

und Papier - ein PTS-Manuskript. Die<br />

Wechselwirkung zwischen Druckfarbe und<br />

Papier läßt sich besonders gut am Wegschlagprozeß<br />

aufzeigen. Die Analyse des<br />

Wegschlagvorgangs erklärt auch, warum bei<br />

einer schnellen Kombination Druckfarbe/Papier<br />

die Gefahr des Rupfens im Folgewerk<br />

zunimmt und vermehrt Mottlingeffekt,<br />

Aufbauen im Folgewerk sowie Abmehlen<br />

der Druckfarbe auftreten. Weitere<br />

Schwerpunkte des Manuskriptes sind<br />

Scheuern oder Karbonieren, Blasenbildung<br />

bei gestrichenen Rollenoffset-Druckpapieren,<br />

Penetrationsverhalten von Druckfarben<br />

bei LWC- und SC-Papieren, Probleme<br />

der Veredelung von Faltschachtelkarton im<br />

Bogenoffsetdruck mit Dispersionslacken,<br />

Farbabstoßen im Offsetdruck sowie Verminderung<br />

der Staubneigung altpapierstoffhaltiger<br />

Offsetdruckpapiere. Das PTS-Manuskript<br />

ist zum Preis von 64,-- DM zzgl. Versandkosten<br />

von der Papiertechnischen Stiftung<br />

(PTS), München, Telefon 089/1214641,<br />

zu beziehen.<br />

Qualitätsprüfung von Packmitteln -<br />

ein PTS-Manuskript. Die Grundlagen der<br />

Qualitätsprüfung von Packmitteln aus Papier<br />

und Karton werden in folgenden Kapiteln<br />

besprochen: Der Packstoff Karton und<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Nachrichten aus der PTS<br />

PLC gesteuert. Die Maschine verfügt über einen<br />

PC-Supervisor mit einer Connecting<br />

Card zum DCS der Fabrik. Der Kalander hat<br />

gehärtete Stahlrollen mit einem Off-line-System,<br />

das den Balligkeitseffekt kompensiert.<br />

Valmet: Das Unternehmen erhielt aus<br />

Deutschland einen Auftrag über die Modernisierung<br />

einer Streichmaschine. Valmet soll<br />

OptiCoat-Jet-Streichstationen, ausgestattet<br />

mit CoatMatic-Steuersystemen, für die<br />

Streichmaschine 2 der Stora Uetersen GmbH<br />

liefern. Der Auftrag umfaßt außerdem zwei<br />

Valmet-OptiAir-Entlüftungseinheiten. Die<br />

Streichmaschine produziert doppelt gestrichenes,<br />

holzfreies Papier. Die Breite der Offline-Streichmaschine<br />

beträgt 3830 mm, die<br />

Laufgeschwindigkeit soll bei 1500 m/min liegen.<br />

Das Aggregat soll im Januar 1998 in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

sein Sortenschema, Probenahme,Vorbehandlung<br />

der Proben, charakteristische Werkstoffeigenschaften,<br />

Zusammenhang zwischen<br />

Feuchte bzw. Klima und hygroskopischem<br />

Werkstoff, Einfluß der Raumfeuchte auf die<br />

Planlage, übliche Meßmethoden und Geräte,<br />

Dicke, scheinbare Stapeldichte und Blattdichte.<br />

Das PTS-Manuskript “Grundlagen<br />

der Qualitätsprüfung von Packmitteln<br />

aus Papier und Karton, PTS-MS 06/97”<br />

ist mit 192 Seiten zum Preis von 63,-- DM zzgl.<br />

Versandkosten von der Papiertechnischen<br />

Stiftung (PTS), München, Tel. 089/1214641,<br />

zu beziehen.<br />

Prüfung von Haftverbunden - ein PTS-<br />

Manuskript. “Materialprüfung von Haftverbunden,<br />

PTS-MS 11/95/7”, Wilken R. (Hrsg.),<br />

1. teils überarbeitete Auflage 1997, Papiertechnische<br />

Stiftung (PTS), München 1996,<br />

Format DIN A4, kartoniert, 212 Seiten, ISBN<br />

3-930476-28-2, 92,-- DM. Thematische<br />

Schwerpunkte dieses PTS-Manuskriptes<br />

sind Herstellung und Grundeigenschaften<br />

von Haftverbundmaterialien (verfahrenstechnische<br />

Grundlagen, Papiere, Kunststofffolien<br />

und Klebstoffe, Stanzen) sowie Prüfung<br />

der Haftverbundmaterialien und Haftverbunde<br />

(Benetzbarkeit, Festigkeits- und<br />

optische Eigenschaften, Rauhigkeit und Reibung,<br />

Druck und Veredelung).<br />

887 <strong>35</strong>/97


<strong>35</strong>/97 888<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Nachrichten aus der PTS<br />

PTS-Weiterbildungsveranstaltungen<br />

Papiererzeugung (PE), Papierverarbeitung (PV)<br />

Workshop: Durch Teamentwicklung zur Qualitätssteigerung<br />

im Unternehmen – (PE, PV)<br />

Termin<br />

Ort<br />

Preis in DM<br />

Best.-Nr.<br />

Basiselemente eines Qualitätsmanagements; Qualitäts- 22. – 24. 10. 1997 1<strong>35</strong>0 (1125)<br />

zirkelarbeit; Problemlösungsmethoden mit Gruppenübungen;<br />

KVP; Moderationstechnik; Teamentwicklung;<br />

Rollenspiele; Feedback-Übungen.<br />

Lehrgang: Bildanalyse in der Papiererzeugung (PE)<br />

München QW-WS 799<br />

Nutzungs- und Einsatzmöglichkeiten; praktische Arbeiten<br />

an unterschiedlichen Systemen (Formationsmessung,<br />

Bewertung optischer Inhomogenitäten, makro-/mikroskopische<br />

Bewertung).<br />

Seminar: Füllstofftechnik (PE)<br />

21. u. 22. 10. 1997<br />

München<br />

1080 (900)<br />

BI-LE 729<br />

Eigenschaften der Füllstoffe; Wechselwirkung mit 21. u. 22. 10. 1997 940 (780)<br />

Faserstoffen; Sorptionseigenschaften; Festigkeitseigenschaften;<br />

Ver- und Bedruckbarkeit.<br />

Seminar: Wasser- und Umwelttechnik – Grundlagen (PE)<br />

München SB-SE 765<br />

Gesetzliche Anforderungen; Verfahren der Abwasser- 28. u. 29. 10. 1997 940 (780)<br />

reinigung und Bemessungsregeln; Abwasser- und<br />

Reststoffanalytik.<br />

Seminar: Klebende Verunreinigungen (Stickies) bei der<br />

Aufbereitung von Altpapier (PE)<br />

Heidenau WU-SE 713<br />

Herkunft und Zusammensetzung von Stickies; Einfluß 3. u. 4. 11. 1997 980 (820)<br />

von Klebstoffen; Messung und Charakterisierung von<br />

Stickies; Produktionsstörungen; Vermeidung und<br />

Beseitigung von Stickies.<br />

Lehrgang: „Von ISO zu TQM”: Selbstbewertung von<br />

Unternehmen (PE, PV)<br />

München AP-SY 705<br />

Kennenlernen des Modells zur Selbstbewertung; 4. u. 5. 11. 1997 980 (820)<br />

Fallbeispiel; Anwendung von Methoden zur Durchführung<br />

einer Selbstbewertung im Unternehmen;<br />

Erstellen eines Verbesserungsplans.<br />

Seminar: Laserdruckpapiere: Trouble-Shooting (PE, PV)<br />

München QB-LE 765<br />

Funktionsprinzipien; Entwicklungstrends; Herstellung 5. u. 6. 11. 1997 940 (780)<br />

von Laserdruckpapieren; Eigenschaften von Trockentonern<br />

und Ink-jet-Tinten.<br />

München SL-SE 788<br />

Seminar: Leimen und Färben (PE)<br />

Leimungsmittel für Masse- und Oberflächenleimung;<br />

Einfluß der Leimung; Naßverfestigung; Oberflächenleime.<br />

Seminar: Bleiche von Faserstoffen (PE)<br />

10. u. 11. 11. 1997<br />

Heidenau<br />

940 (780)<br />

GL-SE 757<br />

Bleichverfahren; Entwicklungen bei Kochung und 12. u. 13. 11. 1997 940 (780)<br />

Bleichung; Marktanteil der ECF- und TCF-Zellstoffe;<br />

Laborbleichmethoden.<br />

Lehrgang: Grundlagen der Qualitätsprüfung von Pack-<br />

Heidenau ZC-SE 764<br />

mitteln aus Papier und Karton (PV)<br />

GMP-Richtlinien; Festigkeitseigenschaften; Kraftverformungsverhalten;<br />

optische Eigenschaften; Verhalten<br />

gegen Flüssigkeiten.<br />

Seminar: PTS-Analytik-Tage (PE, PV)<br />

17.–22. 11. 1997<br />

München<br />

1980 (1650)<br />

DGQ-LE 764<br />

Summenparameter; Chromatographie; On-line-Meß- 18. u. 19. 11. 1997 980 (820)<br />

technik; spezielle Analyseverfahren; praktische<br />

Vorführungen von Meßgeräten und -verfahren.<br />

Lehrgang: Ausbildung von Auditoren für interne<br />

München AT-SE 722<br />

Qualitätsaudits in der papiertechnischen Industrie<br />

Auditarten und -ziele; Planung und Vorbereitung von<br />

Audits; Durchführung von Qualitätsaudits; Verbesserungsmaßnahmen;<br />

praktische Übungen.<br />

24. u. 25. 11. 1997<br />

München<br />

980 (820)<br />

QA-LE 767<br />

Die Preisangaben in Klammern sind für Mitglieder des Verbandes Deutscher Papierfabriken e.V. (VDP), der<br />

Forschungsvereinigung Papiertechnik e.V. (FPT) und der Forschungsvereinigung Papiertechnische Stiftung e. V. (FPS).<br />

Ausführliche Programme bitte bei der Papiertechnischen Stiftung (PTS) unter 0 89/1 21 46-<strong>35</strong>/-37 anfordern.<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

P. Keppler Verlag GmbH & Co KG<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany)<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-0<br />

Geschäftsführung:<br />

Hans-Gerd Koenen, Eckhart Thomas<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Kfm. Gerhard W. Brucker<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-1 11<br />

zugleich verantwortlich für den Wirtschaftsteil<br />

Fax (0 61 04) 60 61 45<br />

Wirtschaftsredaktion:<br />

Dipl.-Betriebsw. Thomas Weber<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-3 29<br />

Fax (0 61 04) 60 63 23<br />

Rubrik „Aktuelle PTS-Forschung”:<br />

Papiertechnische Stiftung (PTS), München/<br />

Heidenau<br />

Dipl.-Ing. E. Polmann<br />

Korrespondent in Frankreich:<br />

Dr. Jürgen Briem<br />

Telefon und Telefax 00 33/1 40 81 03 21<br />

Verlagsgeschäftsleitung:<br />

Heinz Egon Schmitt, Durchwahl 6 06-1 16<br />

Anzeigenleiter:<br />

Dr. Hermann Refisch, Verlagsanschrift<br />

Durchwahl 6 06-3 04, Fax 6 06-3 36<br />

Anzeigenannahme: Verlagsanschrift<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 1. 1. 1997<br />

Anzeigenschluß: 15 Tage vor Erscheinen<br />

Anzeigenverkaufsleiterin:<br />

Frauke Lorenz, Durchwahl 6 06-1 23<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Petra Mosch, Durchwahl 6 06-1 10<br />

E-Mail über CompuServe:<br />

101464,142 Gerhard Brucker oder<br />

im Internet <strong>apr</strong>pkv@t-online.de<br />

Satz, Druck und Weiterverarbeitung:<br />

Central-Druck Trost GmbH & Co.<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany) – Telefon (0 61 04) 6 06-1 51/1 52<br />

Bezugspreis:<br />

Inland Einzelbezug:<br />

Schwerpunktausgabe – DM 11,–<br />

(+ Versandk. + 7% MwSt.)<br />

Papierzeitung – DM 4,–<br />

(+ Versandk. + 7% MwSt.)<br />

Jahresabonnement – DM 289,–<br />

(+ Versandk. DM 41,40 + gesetzl. MwSt.)<br />

Ausland Einzelbezug:<br />

Schwerpunktausgabe – DM 12,– (+ Versandk.)<br />

Papier-Zeitung – DM 5,– (+ Versandk.)<br />

Jahresabonnement – DM 339,– (+ Versandk. DM 72,–)<br />

Erscheinen 121. Jahrgang:<br />

Monatlich vier <strong>Ausg</strong>aben. Bestellungen direkt beim Verlag oder beim<br />

Buchhandel. Der Mindestbezugszeitraum beträgt ein Jahr. Die Kündigungsfrist<br />

beträgt drei Monate vor Ablauf des Abonnementjahres.<br />

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American Express.<br />

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bestätigt.

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