Ausg. 35 - apr

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Mitarbeiterüberzeugung liege im aktiven Vorleben durch das Top-Management und in der intensiven Beteiligung aller. „Das ge- Neue Ergebnisse bei der FSC-Zertifizierung Die im Juni vergangenen Jahres auf Initiative der finnischen Waldbesitzer, der holzverarbeitenden Industrie, des World Wildlife Funds und des finnischen Naturschutzverbandes eingeleitete umfassende Zusammenarbeit zur Festlegung von Standards für eine nachhaltige Forstwirtschaft hat zu einem Ergebnis geführt. Die Arbeitsgruppe hat weltweit erstmals im Konsens etwa 40 nationale Kriterien für eine auf regionaler Ebene in kleinen Forstbetrieben durchzuführende Zertifizierung festgelegt. Die Zahl der privaten Waldbesitzer ist mit etwa 440 000 in Finnland besonders groß. Die Parteien wollen schnell Verhandlungen über den Zeitplan aufnehmen, nach dem, auf der Grundlage der bereits geleisteten Arbeit, mit den Vorbereitungen für einander ergänzende internationale Zertifizierungs- und Umweltmanagementsysteme fortgefahren werden soll. Weiterhin beginnen die Beteiligten noch im Frühjahr in den Regionen Pirk- UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE meinsame Ziel muß die ständige Verbesserung aller Prozesse - also des gesamten Qualitätsmanagement-Systems sein“. �� anmaa und Nordkarelien sowie in den Gebieten der Forstzentren von Lappland mit einer Versuchszertifizierung, bei der die Tauglichkeit der Kriterien in der Praxis erprobt werden soll. Mit den Ergebnissen ist für den Spätherbst dieses Jahres zu rechnen.Auf diese Weise setzt Finnland seine Entwicklungsarbeit fort, auf deren Grundlage dann gegebenenfalls schon zum Jahresende mit einer umfangreichen Zertifizierung der finnischen Wälder begonnen werden kann. Ziel der Anfang 1997 in Kraft getretenen neuen Wald- und Naturschutzgesetze Finnlands ist die Sicherung einer ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltigen Waldpflege und -nutzung sowie die Sicherung der natürlichen Artenvielfalt. Auch sind Beschlüsse zum Schutz wertvoller alter Waldbestände gefaßt worden. Die jetzt erreichte Bereitschaft für die Aufnahme der Zertifizierung ist eine konsequente Fortsetzung dieser Entwicklung. Das finnische Know-how im Wald- und Umweltsektor hat gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit geliefert. In der Standardisierungsgruppe waren Vertreter von 28 Interessengruppen des wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereichs vertreten. Lediglich die Jugendorganisation der Finnische Naturschutzverband („Luonta- Liito“) wollte sich der gefundenen Lösung nicht anschließen. Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe und ihre Arbeitsweise orientierte sich an den internationalen Prinzipien des Forest Stewardship Council FSC, ohne daß die Arbeitsgruppe jedoch eine offizielle FSC-Arbeitsgruppe gewesen wäre. Es besteht jetzt jedoch die Bereitschaft zur Einführung auch der FSC-Kennzeichnung. Die holzverarbeitende Industrie Finnlands stellt größtenteils Papier, Karton, Holzplatten und Schnittholz als Ausgangsmaterial für industrielle Abnehmer auf der ganzen Welt her. Direkt für den Verbraucher gefertigte Produkte gibt es dagegen nur wenige. Gerade für solche Produkte eignet sich die Kennzeichnung mit einem Umweltsiegel gut. In der finnischen Forstwirtschaft und in der Industrie werden derzeit in großem Maßstab Umweltmanagementsysteme eingeführt, durch die den Kunden Informationen über den verwendeten Rohstoff zur Verfügung gestellt werden. Mit diesem System läßt sich auch das FSC-Zertifizierungssystem kombinieren. �� 855 35/97
Es ist wohl unbestritten, daß der Erfolg eines Unternehmens davon abhängt, in welcher Weise die Führung in der Lage ist, Visionen zu entwickeln, daraus entsprechende Strategien abzuleiten und diese mit konkreter Politik und quantifizierbaren Zielen praktisch faßbar zu machen. Es ist Teil unseres Wirtschaftslebens, Informationen darüber zu erhalten, ob Unternehmen ihre Ziele erreicht haben, ob Umsatz und Rendite dem Plan entsprechen oder nicht. Letztendlich wird daran der Wert eines Unternehmens gemessen. Insbesondere im Zusammenhang mit den aktuellen Diskussionen über „Total-Quality- Management”- („TQM”-) und Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9000 könnte man den Eindruck gewinnen, daß sich dieser Maßstab geändert hat. Obwohl inzwischen Stand der Technik, ist systematisches Qualitätsmanagement nicht unumstritten.Wenn es keinen Nutzen gibt, warum investieren dann Unternehmen in ihre Qualitätsmanagementsysteme, warum lassen sie sich deren Funktionstüchtigkeit durch eine unabhängige Prüfung in Form eines Zertifikates oder eines Qualitätspreises bestätigen? So wie Qualitätsmanagement ein Werkzeug ist, um Unternehmensziele zu erreichen, so haben Zertifikate und Qualitätspreise eine klare Zweckbestimmung. Sie sollen 35/97 858 UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE Integrierte Audits nach ISO 9000 und „E. F. Q. M.” Detlef Meusel* * Dr. Detlef Meusel ist als Auditor und lizenzierter „E.-F.-Q.-M.”- Trainer für den internationalen zertifizierer „BVQI” tätig, bei dessen deutscher Tochtergesellschaft Bureau Veritas Quality International (Deutschland) GmbH er Geschäftsführer ist. das Vertrauen von Kunden stärken und die Mitarbeiter motivieren, im Sinne der Unternehmenspolitik zu handeln. Die „European Foundation for Quality Management” („E. F. Q. M.”) beschreitet einen besonderen Weg. In ihrem Modell ist „TQM” eine Methode auf dem Weg zur höchsten Stufe des „Business Excellence”, des „European Quality Awards”. Dieser europäische Qualitätspreis wird einmal jährlich vergeben. Die Kriterien, anhand derer die Auswahl der Kandidaten für diesen Award getroffen wird, beinhalten sowohl die Herangehensweise des Unternehmens an die Erreichung seiner Ziele als auch die über einen längeren Zeitraum erzielten Resultate. Besonderer Wert wird auf systematisches Vorgehen, Erreichen der geplanten Ziele, Entwicklung der Kundenzufriedenheit und finanzielle Ergebnisse gelegt. Das Unternehmen bewertet sich anhand eines Kriterienkatalogs selbst und ermittelt seinen Stellenwert auf einer Skala von 0 bis 1000 Punkten. Für den „European Quality Award” überprüfen spezielle, vom „E. F. Q. M.” benannte Auditoren die Ergebnisse der eingereichten „Self Assessments”. Anschließend auditieren sie die Unternehmen vor Ort und bewerten sie. Teilweise streuen die Einzelergebnisse der verschiedenen Auditoren erheblich. Einer der schwierigsten Punkte bei der endgültigen Unternehmensbewertung ist daher die Konsensfindung der verschiedenen Auditoren für die Gesamtbewertung. Hier gehen die erreichte Punktzahl, aber auch die klare Herausarbeitung von Stärken und Verbesserungspotentialen des Unternehmens ein. Sehr gute Unternehmen kommen auf 500 bis 600 Punkte, Preisträger auf Werte um 700. Die Teilnahme am „European Quality Awards” ist keine Kundenforderung. Allerdings wollen einige Kunden wie beispielsweise die Mercedes Benz AG, daß ihre Lieferanten den Weg des „E. F Q. M.” gehen. Dies erinnert sehr an die Anfänge der ISO 9000, als der Kundenwunsch zunächst auch darin bestand, man möge sich doch mit dem Thema Qualitätsmanagement in Form des Modells ISO 9000 beschäftigen. Zunächst reichte es häufig aus, auf Anfragen zu bestätigen, daß man sich mit dem Thema beschäftige. Später legte der Kunde dann Wert auf einen objektiven Nachweis, wodurch die Forderung zur Zertifizierung ISO 9000 entstand. ISO 9001, in Deutschland DIN EN ISO 9001, ist ein Modell, anhand dessen ein Unternehmen nachweisen kann, daß es über ein Qualitätsmanagementsystem verfügt. Die ISO 9001 ist dabei der Kriterienkatalog, wobei es nicht ihr Ziel ist, für die Einheitlichkeit von Managementsystemen zu sorgen. In Deutschland ist dieser Katalog eine DIN-Norm. Ein Zertifikat ISO 9001 ist die Bestätigung, daß der Kriterienkatalog vollständig erfüllt wurde. Praktisch erfolgt auch hier, wie beim „E.-F.-Q.-M.”-Modell, zunächst eine Selbstbewertung („Self Assessment”) durch das Unternehmen. Es wird insbesondere Wert auf die systematische Herangehensweise gelegt. Resultate im Hinblick auf Kundenzufriedenheit und finanzielle Ergebnisse spielen im Gegensatz zum „E- F.-Q- M.”-Modell nur eine untergeordnete Rolle. Durch die Vielzahl positiver Zertifizierungen läßt sich vermuten, daß die Selbstbewertungen in der Regel gut sind. Natürlich kann man auch anders herangehen und den Auditor von vornherein nutzen, diejenigen Stellen zu finden, wo das System nicht optimal ist. Dann kommt man zwar nicht mit null Abweichungen durch das Zertifizierungsaudit, doch das ist nicht das Wesentliche. An den Stellen, wo Abweichungen gefunden werden, liegen in der Regel die Verbesserungspotentiale. Bedenkt man, daß beim „E.-F.-Q.-M”-Modell des „European Quality Awards” gerade die Konsensfindung der verschiedenen Auditoren eine der schwierigsten Aufgaben ist, so
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