Ausg. 35 - apr
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Greenfield geht in<br />
Produktionstestphase<br />
Ziel: Produktion von holzfreiem Deinking-Pulp<br />
mit hohem Weißegrad<br />
Die Compagnie Greenfiled S.A. (Château-<br />
Thierry, Frankreich) hat Anfang August mit<br />
der Testphase der Produktion eines neuen<br />
holzfreien Deinking-Pulps (DIP) mit einer<br />
hohen Weiße von 88 Weißegraden begonnen.<br />
In das neue Werk wurden 195 Mio. US-$ investiert.<br />
Federführend bei der Finanzierung<br />
über 130 Mio. US-$ war die Chase Investment<br />
Bank. Die Gesamtkapazität des neuen<br />
Werkes beträgt 150 000 t DIP, das unter dem<br />
Markennamen G-Fibre verkauft werden soll.<br />
Langfristiges Ziel ist nach Worten von Verkaufschef<br />
David Stedeford die Etablierung<br />
dieser Eigenmarke in einem Segment oberhalb<br />
von Hartholz-Zellstoff. Preislich soll sich<br />
das neue Material eng an den Preisen von<br />
Hartholz-Zellstoff orientieren. 50% der Produktion<br />
(ca. 75 000 t) sind bereits von Kunden<br />
wie z. B. Arjo Wiggins, die sich zum Teil<br />
auch finanziell engagiert haben, gekauft. Die<br />
restliche verfügbare Menge wird zum Teil<br />
Luftaufnahme des neuen Werkes La Compagnie Greenfield.<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
über das Werk selbst, teilweise über verschiedene<br />
Agenten in Europa vertrieben. In<br />
Deutschland und einigen<br />
früheren Ostblockländern<br />
wird der Vertrieb<br />
exklusiv über die<br />
Fa. Gratenau & Hesselbacher<br />
laufen.<br />
Das Unternehmen<br />
verfolgt mit dem neuen<br />
Produkt ehrgeizige<br />
Ziele. So soll der Ascheanteil<br />
unter 5% liegen,<br />
der Anteil an Holzfasern<br />
unter 10% und<br />
der Schmutzanteil un-<br />
ter 5 mm 2 /m 2 . Die<br />
Reißlänge soll 5,8 bis<br />
7 km betragen, der<br />
Reißindex bei 9 bis 10 mN.m 2 pro Gramm liegen.<br />
Technisch federführend für die eigentliche<br />
Deinking-Technologie war die norwegische<br />
Fa. Kvaerner, die das Werk auch als Referenzanlage<br />
für weitere Projekte ähnlicher Art in<br />
Europa sieht. Ab Oktober möchte Greenfield<br />
die erste Ware an bevorzugte Kunden ausliefern,<br />
wobei die Mannen um Generaldirektor<br />
R. Joseph Kneeland von einer Start-up-Phase<br />
ausgehen, die bis Ende des Jahres dauern<br />
könnte. Auf dem Gelände ist außerdem Platz<br />
für eine zweite Linie zur Produktion von<br />
Deinking-Pulp.<br />
Das neue Unternehmen besitzt 40 verschiedene<br />
Anteilseigner und wird vor allem<br />
Der erste Zellstoffbogen wird präsentiert: (von links) Andreas M. Rohardt (Mitinhaber<br />
der Fa. Gratenau & Hesselbacher), R. Joseph Kneeland (Generaldirektor bei Greenfield),<br />
David Stedeford (Verkaufsdirektor).<br />
im Pariser Großraum Altpapier zukaufen.<br />
25% des insgesamt notwendigen Bedarfs von<br />
ca. 220 000 t sollen aus dieser Region gedeckt<br />
werden. Der Durchschnittspreis für die Ware<br />
soll bei ca. 500 FF pro Tonne liegen. Das Unternehmen<br />
beschäftigt 68 Mitarbeiter (ca.<br />
3 Mio. US-$ Investitionssumme pro Mitarbeiter)<br />
und möchte vor allem Hersteller von<br />
Zeitschriften- und Schreibpapieren beliefern.<br />
Zur Produktion einer lufttrocknen Tonne DIP<br />
ist eine Energie von ca. 800 kW notwendig.<br />
Diese wird auf dem Gelände selbst durch<br />
eine entsprechende Turbine unter Verwendung<br />
von Erdgas produziert. Das Projekt<br />
wurde von verschiedenen staatlichen und<br />
Landesbehörden mit ca. 20 Mio. FF gefördert.<br />
Chancen und Risiken<br />
Entscheidend für den Durchbruch des neuen<br />
Werkes wird die Tatsache sein, ob es gelingt,<br />
von französischen Altpapierhändlern<br />
Altpapiere der notwendigen Qualität (ohne<br />
holzhaltige Fasern in nennenswertem Um-<br />
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