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Ausg. 35 - apr

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erg-Untersuchungen (ab 1960), als es R.<br />

Pohle, G. Dünweg und H. Richter in Oberbruch<br />

nach der Idee eines vierten gelang, die<br />

Lösezeit von etwa 20 Stunden auf eine Sekunde<br />

zu reduzieren – und das einschließlich<br />

Alterung, was erstmals die totale Automatisierung<br />

des Lösungsbetriebes gestattete, und<br />

das zu Roboterlohnkosten. In bezug auf die<br />

erzielbare Spinngeschwindigkeit ist das NM-<br />

MO-Verfahren allerdings der Viskose und der<br />

Kupferkunstseide überlegen, deren Abzüge<br />

nach Eingriff von Albrecht in die Diskussion<br />

bei maximal 200 m/min (oder nur 120 m/min,<br />

wie auch zu hören war) liegen, während<br />

NEWCELL schon eine Grenze von 500 m/min<br />

überschritten hat. Man erfuhr ferner, daß<br />

Asahi in Nobeoke/Japan schon um 1980 bei<br />

klassischen Regeneraten Spinngeschwindigkeiten<br />

von 800 bis 900 m/min erzielt haben<br />

soll (bei Vliesausspinnungen). Sodann<br />

attackierte Ruck die Behauptung, NMMO-<br />

Prozesse seien umweltfreundlicher als Cu-<br />

prophan, was er angesichts der unvermeidbaren<br />

Morpholinverluste von 1 bis 3% (bei 12<br />

DM /kg Lösemittel) für gänzlich ausgeschlossen<br />

hielt, denn Ammoniak sei ja keineswegs<br />

ein Umweltgift, zumal jeder Mensch täglich<br />

30 g Harnstoff ausscheide, die überall in der<br />

Natur durch Urease zu Ammoniak zersetzt<br />

würden. Im übrigen entwickele man z. Zt<br />

außerhalb Europas ein NH3-Rückgewinnungsprinzip,<br />

das letztlich eine 99,9%ige<br />

Rückgewinnung erlaube, womit das Maximalziel<br />

jeder Umweltvorsorge erreicht sei:<br />

erschöpfender Kreislauf aller Agenzien.<br />

Gensrich hakte bezüglich der High-flux-<br />

Membranen nach und ging davon aus, daß<br />

dieselben über gröbere Poren verfügen – was<br />

sehr wohl zutreffen kann, aber nicht muß!<br />

Denn eine gleichmäßige Porendurchmesserausbildung<br />

ohne Flaschenhälse befördert ja<br />

ebenfalls die Dialysanz – speziell im Fall von<br />

Molekeln mit angehobenem MG! Ruck wies<br />

noch darauf hin, daß eine hohe Ultrafiltra-<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

tion keineswegs für das Gros der Niereninsuffizienten<br />

eine Wohltat ist, denn die zu<br />

schnelle Absenkung der Harnstoffkonzentration<br />

im zerebralen Fluid erzeuge das<br />

schmerzhafte Ureasyndrom (das schon dazu<br />

geführt hat, daß sich Patienten selbst von der<br />

Kunstniere abgeklemmt haben, weil der Tod<br />

angenehmer ist – vergaß man zu erwähnen).<br />

Diese Bemerkung war direkt an Diamantoglou<br />

gerichtet, der im RG bereits durch erstklassige<br />

Referate aufgefallen war und über<br />

die auch in Vorständen seltene Gabe der Problemdurchsicht<br />

verfügt – der sich aber in<br />

Schweigen hüllte. Offenbar wußte er zuviel,<br />

was vermutlich der Grund gewesen sein mag,<br />

warum er selbst nicht referieren durfte. So<br />

blieb also dieser Punkt im RG ungeklärt !<br />

Zufälligerweise wurde aber in einem nicht<br />

von der Akzo gesponserten Nierensemimar<br />

kürzlich über die zitierte Qualität der neuen<br />

NMMO-Membran berichtet. Offenbar hat<br />

man damit jetzt ein Mittel in der Hand, dem<br />

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