Uganda: Dieses wundervolle Lächeln - Arche Deutschland
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Das Leben der <strong>Arche</strong>-Gemeinschaften in ärmeren Ländern teilen<br />
Ausgabe 23 Sommer 2010<br />
<strong>Uganda</strong>: <strong>Dieses</strong> <strong>wundervolle</strong> <strong>Lächeln</strong><br />
Dorothea Jähne, Sonderpädagogin und Assistentin der <strong>Arche</strong> Gouda/<br />
Niederlande, lebte für drei Monate in der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong>. Hier schildert die<br />
junge Frau, die aus Schwarzenberg im Erzgebirge stammt, ihre Erfahrungen.<br />
Die Haupstadt Kampala, in der die <strong>Arche</strong> zwei Häuser besitzt, ist eine laute und<br />
geschäftige Stadt. Als ich mich zum ersten Mal dem Stadtkern näherte, erfasste<br />
mich unweigerlich Angst beim Überqueren einer Straße. Der Verkehr erschien<br />
mir chaotisch und nicht so “schön organisiert”, wie ich es von Europa kenne.<br />
Oft stand man im Stau, was die Fahrt in den kleinen Taxibussen zu einer langen<br />
und schweißtreibenden Angelegenheit machte. Zwischen die Taxibusse und die<br />
Autos drängten sich zudem Motorräder (“Border Borders” genannt) und ganz<br />
mutige Fahrradfahrer. Ich habe mich konsequent geweigert, „Border Borders“<br />
zu benutzen – deren Fahrstil erschien mir ausgesprochen lebensgefährlich.<br />
Die lokale Sprache in Kampala und Umgebung ist Luganda. Sie stellte eine<br />
wahre Herausforderung für mich dar. Nach einigem Üben war ich wenigstens<br />
in der Lage zu grüßen und Danke zu sagen. Das Wort, das ich am wenigsten<br />
mochte, war “Msungu” (Europäer). Mit „Msungu“ wurde ich regelmäßig auf<br />
der Straße gerufen. Manchmal wünschte ich mir, für drei Monate eine dunkle<br />
Hautfarbe zu haben, um nicht so aufzufallen.<br />
Anders als erwartet war es in <strong>Uganda</strong> nicht ausschließlich heiß. Die Regengüsse<br />
erinnerten mich manchmal an europäische Klimaverhältnisse. Bei Sonnenwetter<br />
erwies sich meine Sommerkleidung als äußerst praktisch. Doch<br />
angesichts der wahrhaft wunderschön gekleideten Afrikanerinnen fühlte ich<br />
mich durch mein Motto „back to basics“ unweigerlich in den Grundfesten<br />
erschüttert – was, wie ich herausfand, andere europäische Frauen ähnlich erlebt<br />
haben. Ich habe also des Öfteren zweifelnd an mir herunter geschaut, letztlich<br />
aber entschieden, dass praktisch auch schön sein kann.<br />
In der <strong>Arche</strong> sind Badezimmer für Männer und Frauen getrennt, was ich aus<br />
Unkenntnis die ersten Tage konsequent ignorierte. Das Wäschewaschen per<br />
Hand bescherte mir anfangs viele offene Wunden. Ich schaute mir aber die<br />
Waschtechnik von den Assistenten und Bewohnern ab. So gelang es mir, die �<br />
Alle lächeln Dich an: Assistentinnen und Bewohner der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong><br />
Liebe Freundinnen und<br />
Freunde der <strong>Arche</strong>!<br />
Die <strong>Arche</strong> besteht<br />
nicht nur aus weltweit<br />
137 Gemeinschaften,<br />
sondern<br />
auch aus dem Austauschuntereinander.<br />
Etwa bei den<br />
internationalen<br />
Mitgliederversammlungen<br />
(2008<br />
in Kolkata/Indien, 2011 in Atlanta/<br />
USA) oder den Regionaltreffen.<br />
Verbindungen schaffen auch die vielfältigen<br />
Kontakte untereinander. Vom<br />
Besuch unserer Regionalkoordinatorin<br />
Astrid Froeb bei der <strong>Arche</strong> Simbabwe<br />
berichtete sie im letzten Newsletter<br />
(siehe auch Seite 4). Dorothea Jähne<br />
aus der holländischen <strong>Arche</strong> Gouda<br />
machte kürzlich einen dreimonatigen<br />
Freiwilligeneinsatz in <strong>Uganda</strong> und teilt<br />
nebenstehend ihre Erfahrungen mit<br />
uns. Alljährlich sendet auch die <strong>Arche</strong><br />
Ravensburg Freiwillige in ihre Partnergemeinschaft<br />
Chennai/Indien.<br />
Auch unsere finanzielle Solidarität<br />
trägt zur Verbundenheit bei. So<br />
konnten wir für die vom Erdbeben<br />
betroffene <strong>Arche</strong> Haiti mehr als<br />
15.000 Euro sammeln. Allen Spendern<br />
senden wir als Dank diesen Newsletter<br />
(siehe den Bericht auf Seite 3). Wer<br />
den Newsletter künftig nicht mehr<br />
beziehen möchte (oder lieber per E-<br />
Mail), kann uns das gern (per E-Mail,<br />
Telefon oder Postkarte) mitteilen. Ab<br />
Herbst wollen wir auch die regionale<br />
Verbundenheit und Solidarität stärken<br />
durch einen neuen Rundbrief über<br />
unsere regionale Arbeit. Wer auch<br />
diesen Rundbrief (nur per E-Mail)<br />
lesen möchte, möge das bitte ebenso<br />
mitteilen. THOMAS BASTAR
� kleinen Wunden auf ein Minimum zu reduzieren. Die Assistenten sind auch<br />
Künstler auf den Trommeln, deren Klänge zu jedem Morgen- und Abendgebet<br />
das Haus erfüllten. Ich denke, dass ich selbst rhythmisch veranlagt bin. Bei den<br />
sehr komplizierten Rhythmen habe ich jedoch aufgegeben und mich mit dem<br />
Grundschlag begnügt. Dafür gelang mir das Essen mit den Händen besser. Dies<br />
tat ich dann so oft wie möglich. In der <strong>Arche</strong> essen einige der Bewohner und<br />
Assistenten mit den Händen, andere nutzen Besteck. „Es schmeckt sehr lecker,<br />
wenn du mit den Händen isst“, erklärte mir ein Mann einmal.<br />
Gekocht wird in der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong> auf Feuer. Der Steinofen in der Küche hat<br />
drei große Löcher, auf denen die Mahlzeiten zubereitet werden. Ich dachte,<br />
dass ich gut kochen kann. Ich war auch überzeugt, dass ich Wäsche waschen<br />
und Rhythmen halten kann. In <strong>Uganda</strong> konnte ich aber das alles nicht mehr.<br />
Alles wird dort etwas anders gemacht, so dass ich eine Menge neu lernen<br />
musste.<br />
Viel gelernt habe ich auch von Kayima, wie die folgende Geschichte zeigt:<br />
Kayima, ein Bewohner der <strong>Arche</strong>, ist eine sehr freundliche und fröhliche Natur,<br />
wie auf dem obersten Bild rechts zu erkennen ist. Eines Tages stand ich im<br />
Wohnzimmer, als Kayima hereinkam. Er nahm meine Hand, schaute mich mit<br />
einem „Ich weiß etwas, was du nicht weißt“-Blick an und führte mich in sein<br />
Zimmer. Da stand er dann vor mir, lächelte mir zu mit seinem <strong>wundervolle</strong>n<br />
<strong>Lächeln</strong> und legte etwas Winziges in meine Hand. Als ich auf meine<br />
Handfläche blickte, sah ich einige kleine Bonbons. Kayima besitzt nur wenig,<br />
aber wenn er vom Verkäufer um die Ecke ein paar Süßigkeiten geschenkt<br />
bekommt oder etwas von der Teepause aufhebt, dann bewahrt er es in seinem<br />
Zimmer auf und teilt es mit jemandem, den er mag. Er gibt das Wenige, was er<br />
besitzt, weiter und schenkt dir selbst noch sein <strong>Lächeln</strong>.<br />
Die Menschen der <strong>Arche</strong> haben nicht viel und trotzdem lächeln sie dir zu und<br />
geben freimütig. Die <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong> benötigt so unendlich viele Dinge, angefangen<br />
bei Geschirrhandtüchern, Schulmaterialien und Nahrungsmitteln bis hin<br />
zu einem neuen Sofa, die Instandsetzung der kaputten Fenster und Benzin für<br />
den Gemeinschaftsbus. Aber auch wenn so viel fehlt, scheinen die Menschen<br />
glücklich und teilen das Wenige, das sie besitzen – so wie Kayima.<br />
Um die Gastfreundschaft der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong> zu erfahren, ist ein Besuch unumgänglich.<br />
Vielleicht bewahrt Kayima ein paar Bonbons für dich auf. Um zu<br />
fühlen, wie schön es ist, wenn die Mundwinkel sich langsam zu den Ohren hin<br />
ausbreiten – so wie es die meinen in der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong> unendlich oft taten –,<br />
musst du nur in die Gesichter der <strong>Arche</strong>-Menschen blicken. Und nicht vergessen,<br />
deine Mundwinkel aufmerksam zu beobachten.<br />
Was Spenden in der <strong>Arche</strong> <strong>Uganda</strong> bewirken<br />
5 Euro Ernähren drei Kinder mit Behinderung einen Tag lang<br />
10 Euro reichen für Materialien der Schmuckwerkstatt für<br />
einen Monat<br />
20 Euro kostet eine Matratze für ein behindertes Kind<br />
30 Euro sind nötig für Taschengeld und medizinische<br />
Versorgung eines/r Assistenten/in im ersten Jahr<br />
40 Euro kosten zehn Moskitonetze<br />
55 Euro brauchen wir für Benzin pro Woche für den Minibus,<br />
der die Kinder aus der Umgebung abholt<br />
100 Euro erhalten langjährige Assistent/innen im Monat<br />
170 Euro ernähren die ganze Gemeinschaft ( 60 Personen) eine<br />
Woche lang<br />
220 Euro kostet die Epilepsie-Medizin für Kahima pro Jahr<br />
350 Euro zahlen wir im Quartal für unseren Physiotherapeuten<br />
400 Euro erhält der Gemeinschaftsdoktor für drei Monate<br />
555 Euro kostet der Unterhalt für ein in der <strong>Arche</strong> lebendes<br />
1000<br />
Euro<br />
Waisenkind mit Behinderung pro Jahr<br />
reichen aus, um für zehn Monate lang die<br />
Stromrechnung zu bezahlen<br />
Übung für die Mundwinkel: Kayima<br />
(oben) und weitere <strong>Arche</strong>-Menschen
Meldungen aus der<br />
internationalen <strong>Arche</strong><br />
Die internationale Föderation der<br />
<strong>Arche</strong> hat ihre Organisationskraft mit<br />
drei neuen Mitarbeitern gestärkt.<br />
Neben einer Delegierten für<br />
strategische Entwicklung und einer<br />
Teilzeitkraft für Personal übernimmt<br />
Jane Salmonson die neue Stelle<br />
einer Fundraiserin für <strong>Arche</strong> International.<br />
Jane leitete bisher den<br />
„Overseas Development Fund“<br />
(ODF), das Solidaritätswerk der<br />
<strong>Arche</strong> in Großbritannien.<br />
„Ein Haus für die <strong>Arche</strong>“ möchte<br />
die Autorin Marianne Efinger mit<br />
dem Erlös ihres Buches „Gottes<br />
leere Hand“ finanzieren. Der Roman<br />
über einen Mann mit Glasknochenkrankheit<br />
und die Themen Liebe,<br />
Krankheit und Tod ist im Juni erschienen.<br />
Mehr Infos im Internet:<br />
www.ein-haus-fuer-die-arche.org<br />
Jean Vanier, der Gründer der<br />
<strong>Arche</strong>, ist jetzt auch im Weltall<br />
bekannt. Vor Jahren sprach er in<br />
Frankreich über die Schönheit des<br />
Universums und erzählte dabei seinem<br />
Publikum, dass er gern Astronom<br />
geworden wäre. Jetzt hat das<br />
„Minor Planet Center“ der Internationalen<br />
Astronomischen Union den<br />
1929 entdeckten Asteroiden 8604<br />
nach Jean Vanier benannt. So ging<br />
Jeans Berufswunsch immerhin namentlich<br />
in Erfüllung.<br />
Zwei Freiwillige kann die <strong>Arche</strong><br />
Ravensburg in diesem Jahr in ihre<br />
Partnergemeinschaft nach Chennai<br />
in Indien entsenden. Da die <strong>Arche</strong><br />
Chennai große Schwierigkeiten hat,<br />
ausreichend Assistenten für das Zusammenleben<br />
mit geistig behinderten<br />
Menschen zu gewinnen, werden<br />
Matthias Wössner aus Berg und<br />
Raphael Zellhausen aus Stuttgart<br />
eine wichtige Stütze sein. Matthias<br />
nimmt am Weltwärts-Programm des<br />
Bundesentwicklungsministeriums teil<br />
und Raphael wird ein freiwilliges<br />
Praktikum absolvieren. Für die<br />
Unterstützung von Matthias und<br />
Raphael bittet die <strong>Arche</strong> Ravensburg<br />
um Spenden. Für Vorbereitungsseminare,<br />
Flugkosten und Visa<br />
fehlen noch rund 2000 Euro. Wer mit<br />
einer Spende beitragen möchte,<br />
kann diese mit dem Stichwort<br />
„Freiwilligendienst“ auf unser Solidaritätskonto-Konto<br />
einzahlen (siehe<br />
nächste Seite).<br />
Die <strong>Arche</strong> Haiti nach dem Erdbeben<br />
Isabelle Robert, die delegierte Koordinatorin der <strong>Arche</strong> Haiti, schreibt uns über die Lage sechs<br />
Monate nach dem Erdbeben. Rund 350.000 Euro haben die <strong>Arche</strong>-Gemeinschaften weltweit<br />
für die <strong>Arche</strong> Haiti bisher gesammelt (15.000 Euro kamen aus <strong>Deutschland</strong> und Österreich).<br />
Der Wiederaufbau des Landes kommt nur langsam voran. Mehr als 1,6 Millionen<br />
Katastrophenopfer leben in einem der 1.300 Flüchtlingslager, unzählige<br />
weitere auf der Straße. In Carrefour, dem Epizentrum des Bebens, sind die<br />
Straßen allmählich unter Schutt verschwunden. Ein schmaler Weg bietet den<br />
einzigen Zugang zur <strong>Arche</strong> Carrefour. Rund 70 unserer Nachbarn leben auf<br />
dem Gelände. Jean-Robert, Ti-Francoise, Myrta und die anderen <strong>Arche</strong>-<br />
Bewohner sind das Herz dieses kleinen Dorfes.<br />
Am Ende dieses kleinen Weges ist die <strong>Arche</strong> eine Oase des Friedens - trotz der<br />
bevorstehenden Hurrikansaison, trotz des Windes, der die meisten Planen über<br />
unseren Zelten zerstört<br />
hat, trotz des<br />
tropischen Regens,<br />
der dafür sorgt, dass<br />
unsere Füße nie trocken<br />
sind. Dank Ihrer<br />
Hilfe, dank des Netzwerks<br />
der Freundschaft<br />
sind wir in der<br />
Lage, den alltäglichen<br />
Bedarf zu decken –<br />
ohne Unterstützung<br />
durch die nichtstaatlichen<br />
Organisationen,<br />
die von der Not ringsum<br />
überwältigt werden.<br />
Und vor allem<br />
sind wir in der Lage,<br />
an die Zukunft zu<br />
denken.<br />
Wir haben das <strong>Arche</strong>-<br />
Büro in Petionville am<br />
Stadtrand von Port-au-<br />
Prince wieder eröffnet<br />
und Jocelyne Mercier,<br />
die zuvor für die Inter-<br />
American Development<br />
Bank tätig war,<br />
Leben unter Planen in der <strong>Arche</strong> Carrefour<br />
als Geschäftsführerin für den Wiederaufbau eingestellt. Sie ist der Gemeinschaft<br />
freundschaftlich seit 15 Jahren verbunden. Jocelynes erstes Projekt wird<br />
der Bau vorübergehender Schutzhütten auf dem Grundstück unserer Werkstatt<br />
sein, um rund 30 Personen für die folgenden zwei Jahre unterzubringen. Wir<br />
haben dazu gerade einen Vertrag über 144.000 Dollar mit einem haitianischen<br />
Ingenieurbüro unterzeichnet.<br />
An drei Tagen im Oktober wollen wir über die Zukunft der Gemeinschaft<br />
beraten. Es ist mittlerweile klar, dass die <strong>Arche</strong> Carrefour nicht auf ihrem alten<br />
Standort wiederaufgebaut werden kann. Deshalb ist die wichtigste Frage: Wo<br />
können wir unseren Auftrag am besten erfüllen? Wo können wir möglicherweise<br />
sogar mehr Menschen mit geistigen Behinderungen aufnehmen und ein deutliches<br />
Zeichen sein für Menschlichkeit im Herzen der haitianischen Gesellschaft?<br />
Wir werden Sie über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten.<br />
Unsere tiefste Hoffnung ist, dass die <strong>Arche</strong> Carrefour noch stärker als bisher<br />
den einzigartigen Platz der Menschen mit geistigen Behinderungen im Herzen<br />
der haitianischen Gesellschaft bezeugen kann. Was sie uns schenken, ist jetzt<br />
klarer als zuvor: Nancy, Jean-Robert, Ti-Francoise, Jolibois und die Anderen<br />
haben keine Furcht davor, ihres Besitzes oder ihres Wohlergehens beraubt zu<br />
werden in dieser neuen Situation, die vor allem Solidarität erfordert. Ihre<br />
Reaktion ist die schönste Lektion, die sie uns lehren können.<br />
Wir danken Ihnen, dass Sie mit der <strong>Arche</strong> Haìti auf dieser Straße der<br />
Bescheidenheit und der Menschlichkeit mitgehen. ISABELLE ROBERT
KUDA NZUDA, SIMBABWE<br />
Kuda Nzuda ist ein großer, sanfter Mann von 22 Jahren. Seine Eltern hatten nicht<br />
das Geld, ihn auf die Schule zu schicken. Aber ein Stipendium ermöglichte ihm<br />
den Besuch einer Missionsschule, wo er das Abitur ablegen konnte. Danach war<br />
er auf sich selbst gestellt. Aufgrund der desolaten Lage in Simbabwe gab es für<br />
ihn keine Möglichkeit, einen Beruf zu lernen. Ein Priester erzählte ihm von der<br />
<strong>Arche</strong> – so kam Kuda in die Gemeinschaft.<br />
Morgens um 6 Uhr fängt für ihn der Tag an: Er weckt die Bewohner, hilft ihnen<br />
beim Aufstehen, putzt das Haus und kocht das Frühstück.. Da die Schulbaracke<br />
wegen Einsturzgefahr unbenutzbar ist, gehen die Kinder nach dem Morgengebet<br />
gemeinsam zum zweiten <strong>Arche</strong>-Haus, wo der Unterricht behelfsmäßig in zwei<br />
wenig geeigneten Räumen stattfindet. Kuda unterrichtet auch und orientiert sich<br />
an den offiziellen Lehrplänen.<br />
Er lässt sogar Klausuren<br />
schreiben. Ab 16 Uhr<br />
ist er wieder stellvertretenderHausverantwortlicher.<br />
Nach dem Abendgebet<br />
begleitet er die<br />
Bewohner beim Zubettgehen.<br />
Um 21 Uhr ist<br />
Feierabend.<br />
„Mir ist es noch nie so gut<br />
gegangen wie hier“, erzählt<br />
er mit leuchtenden<br />
Augen. Seit 18 Monaten<br />
ist er in der <strong>Arche</strong>. Er lebt<br />
aus dem Glauben an Gott<br />
und möchte ihm dienen.<br />
Es gefällt ihm, wenn Menschen<br />
nicht zuerst an sich<br />
selbst denken, sondern<br />
sich in den Dienst für die<br />
Allgemeinheit stellen. Er<br />
weiß aber auch zu schät-<br />
Kuda Nzuda ist Assistent und zugleich auch<br />
Lehrer in der Schule der <strong>Arche</strong> Simbabwe<br />
zen, dass es in der Gemeinschaft regelmäßige Mahlzeiten gibt; in seinem Dorf<br />
war das nicht immer der Fall.<br />
Für Kuda hat das Leben in der <strong>Arche</strong> eine Perspektive: gesicherte Lebensgrundlagen,<br />
eine Gemeinschaft von Christen, eine sinnvolle Beschäftigung und<br />
die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Das ist auch ein Glück für die <strong>Arche</strong>.<br />
Denn die meisten Assistenten verlassen die Gemeinschaft nach wenigen Monaten.<br />
Sie denken – wie viele in Simbabwe –, dass Menschen mit einer geistigen<br />
Behinderung ein Fluch seien. Viele haben sogar Angst, sie könnten sich<br />
„anstecken“. Kuda glaubt das nicht. Liebevoll kümmert er sich um die Bewohner<br />
und fördert sie, so gut er kann. ASTRID FROEB<br />
Mit einem Dauerauftrag geben Sie unserer Arbeit Kontinuität.<br />
<strong>Arche</strong> Solidarität koordiniert die<br />
Unterstützung für die <strong>Arche</strong>-<br />
Gemeinschaften in den ärmeren<br />
Ländern, besonders in Afrika<br />
(<strong>Uganda</strong>, Simbabwe) und Indien. Da<br />
auch die <strong>Arche</strong> in Polen noch zu<br />
wenig staatliche Förderung erhält,<br />
unterstützen wir sie ebenfalls bei<br />
Bedarf mit Spendenmitteln. Dabei<br />
arbeiten wir eng mit den anderen<br />
<strong>Arche</strong>-Gemeinschaften in Europa<br />
zusammen.<br />
Wenn Sie gezielt für die <strong>Arche</strong> in<br />
einem Land spenden möchten, geben<br />
Sie bitte in der Überweisung das<br />
entsprechende Land als Stichwort<br />
an (zum Beispiel „Simbabwe“). Für<br />
allgemeine Spenden nennen Sie<br />
bitte das Stichwort „Solidarität“.<br />
Gern geben wir Ihnen weitere<br />
Informationen. Schrei ben Sie uns<br />
oder rufen Sie an:<br />
<strong>Arche</strong> Solidarität<br />
Bodelschwinghweg 6<br />
49545 Tecklenburg<br />
DEUTSCHLAND<br />
E-Mail-Adresse:<br />
solidaritaet@arche-deutschland.de<br />
Telefon (Thomas Bastar):<br />
040/712 02 95<br />
Internet: www.arche-deutschland.de<br />
Spendenkonto: <strong>Arche</strong> <strong>Deutschland</strong> und Österreich e.V.: Kreissparkasse Steinfurt (BLZ: 403 510 60), Konto 3111 3061<br />
Für internationale Überweisungen: IBAN: DE61 4035 1060 0031 1130 61; BIC: WELADED1STF<br />
Auftraggeber/in:__________________________________ Konto-Nr.: _______________________<br />
bei Geldinstitut: __________________________________ BLZ: ___________________________<br />
Ich/Wir spenden monatlich/zweimonatlich/vierteljährlich/hal bjährlich* ab ________2010 _______Euro.<br />
Verwendungszweck: Solidarität/Simbabwe/<strong>Uganda</strong>/_________*<br />
Ort, Datum, Unterschrift: ___________________________________________________________<br />
Den Coupon bitte bei Ihrem Geldinstitut einreichen. * Nichtzutreffendes streichen.