Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
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<strong>Geschichten</strong><br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
<strong>2007</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Wachstum und Verän<strong>der</strong>ung ........................................................ 3<br />
Zwei große Männer - ein Nachruf................................................. 4<br />
Hallo an alle alten und neuen Bekannten...................................... 5<br />
Seit einiger Zeit — neuer Bewohner in <strong>der</strong> Apfelallee ................ 6<br />
Bewohner in <strong>der</strong> Apfelallee ......................................................... 7<br />
Assistenten in <strong>der</strong> Apfelallee ........................................................ 8<br />
August, <strong>der</strong> neueste Bewohner...................................................... 9<br />
Komm, iss ein Eis ......................................................................... 10<br />
Bewohner im Bodelschwinghweg................................................. 11<br />
Assistenten im Bodelschwinghweg .............................................. 12<br />
Gott sei Dank, wir wachsen ......................................................... 13<br />
Gespannunfall ............................................................................... 15<br />
Die AIDA ..................................................................................... 16<br />
Brücken bauen .............................................................................. 17<br />
Dönekes......................................................................................... 18<br />
Jörg erzählt über das Regionaltreffen ........................................... 19<br />
Was <strong>aus</strong> dem Led<strong>der</strong> Abendgebet entstehen kann........................ 20<br />
Eine Reise zu den <strong>Arche</strong>n in Südindien........................................ 21<br />
Willst du mein Freund sein? ......................................................... 24<br />
Interview mit Jonathan.................................................................. 25<br />
Die <strong>Arche</strong> landet! .......................................................................... 27<br />
Dönekes......................................................................................... 30<br />
Erste Erfahrungen von dem Renewal in Indien ............................ 31<br />
Auf dem Wege .............................................................................. 32<br />
Was war bei den Bodels los? ........................................................ 33<br />
Gebet <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> ............................................................................ 35<br />
Impressum..................................................................................... 36
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Wachstum und Verän<strong>der</strong>ung<br />
Im Mai war ich in Trosly, dem Dorf in<br />
Frankreich, wo die erste <strong>Arche</strong> entstanden<br />
ist. Ich nahm dort an einer Fortbildung<br />
teil und konnte unter an<strong>der</strong>em auch<br />
einen Vortrag von unserem Grün<strong>der</strong>vater<br />
Jean Vanier hören.<br />
Er beschrieb die <strong>Arche</strong> damals und heute<br />
als Ort des Wachstums. Er sprach von<br />
<strong>der</strong> individuellen Entwicklung des Einzelnen<br />
und <strong>der</strong> gesamten Gemeinschaft.<br />
„Menschen, mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung,<br />
sind in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong>, um zu wachsen“, sagte<br />
er.<br />
Ein interessanter und her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Blickwinkel, wie ich finde.<br />
Wir, die <strong>Arche</strong> <strong>Tecklenburg</strong>, sind gerade<br />
dabei zu wachsen und uns zu erweitern.<br />
Wir nehmen sechs Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
auf. Jonathan, Marvin, Steffi,<br />
Lina, Frie<strong>der</strong>ike und Hans-Christof<br />
und einige Assistenten werden in den<br />
nächsten Wochen bei uns einziehen. Ein<br />
großes H<strong>aus</strong> wurde umgebaut und nach<br />
und nach wohnlich gemacht. Auch die<br />
bestehende Gemeinschaft hat viel Verän<strong>der</strong>ung<br />
erlebt in diesem Jahr.<br />
Der Tod von Willi, <strong>der</strong> Wechsel <strong>der</strong><br />
Gemeinschaftsleitung, <strong>der</strong> Einzug von<br />
August, sind nur ein paar <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>nden<br />
Ereignisse.<br />
3<br />
In diesem bewegten Jahr wurde immer<br />
wie<strong>der</strong> spürbar, dass Gott mit uns geht,<br />
uns segnet, her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>t und beschenkt.<br />
Es wurde deutlich in diesem Jahr, dass<br />
unsere <strong>Arche</strong> von vielen Menschen innerhalb<br />
und außerhalb <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
getragen wird. Viele haben sich in unterschiedlicher<br />
Weise eingebracht. An dieser<br />
Stelle ein herzliches Dankeschön an<br />
unsere Freunde und die, die sich uns<br />
verbunden fühlen.<br />
Im Wissen um Gottes Beistand und die<br />
Freunde an unserer Seite, stellen wir uns<br />
den neuen Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen und dem<br />
Abenteuer des Wachsens.<br />
Conny Döhling<br />
Gemeinschaftsverantwortliche<br />
Zwei große Männer – Ein Nachruf<br />
Anfang Januar starb unser Bewohner<br />
Willi und wenige Wochen danach unser<br />
guter Freund Pfarrer Klemens Niermann.<br />
Hier ein paar persönliche Erinnerungen<br />
an die beiden.<br />
Klemens leitete manchmal seine Gottesdienste<br />
in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> mit den Worten ein:<br />
„Jetzt machen wir alle ein frommes Ge-<br />
sicht und dann kann <strong>der</strong> Gottesdienst<br />
beginnen.“<br />
Er hatte Humor und salbungsvolle Worte<br />
waren nicht sein Ding.<br />
Ich erinnere mich an die letzte Predigt,<br />
die ich von ihm gehört habe, über die<br />
Bibelstelle „Eher geht ein Kamel durch<br />
ein Nadelöhr als das ein Reicher in das<br />
Reich Gottes gelangt.“ Die Predigt war<br />
befremdend radikal und doch voller Liebe.<br />
Während eines an<strong>der</strong>en Gottesdienstes<br />
hielt Klemens die Predigt auf einem<br />
Wollteppich kniend. Seine Worte habe<br />
ich vergessen, aber diese Geste <strong>der</strong> Demut<br />
ist mir in Erinnerung geblieben.<br />
Ich erinnere mich, dass er hier und da<br />
einen Briefumschlag mit Geld mitbrach-<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
te, den er lachend und verstohlen einem<br />
Assistenten <strong>aus</strong> dem In- o<strong>der</strong> Ausland<br />
zusteckte. Man konnte sich diesen<br />
Schenkungen kaum entziehen.<br />
Er war ein Mann Gottes. Mit Liebe und<br />
Freiheit setzte er sich ein, für die Menschen,<br />
für die Ökumene….<br />
Wir, die <strong>Arche</strong>, waren ihm wichtig. Er<br />
sagte manchmal: „ Ich würde ja sofort<br />
bei Euch einziehen, aber ich bin zu alt,<br />
ihr seid ja kein Altenheim.“<br />
Und Willi…<br />
Er sei ein roher, ungeschliffener Diamant,<br />
sagte ein ehemaliger Assistent<br />
über ihn.<br />
In den Wochen nach seinem Tod trafen<br />
Briefe ein von Menschen, die eine längere<br />
o<strong>der</strong> kürzere Zeit mit uns gelebt<br />
hatten und die Willi beeindruckt und<br />
berührt hat.<br />
Menschen, die er mochte, hat er mit den<br />
Worten „Komm wie<strong>der</strong>“ verabschiedet.<br />
Es war ein Privileg von Willi ein<br />
„Komm wie<strong>der</strong>“ zu hören.<br />
Er konnte ein ganz schöner Haudegen<br />
sein. Hier und da gab es, als pädagogische<br />
Maßnahme, keinen Tabak mehr für<br />
ihn.<br />
4
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Er mochte Kin<strong>der</strong> sehr gerne. Ich erinnere<br />
mich wie er sich im letzten Sommer<br />
zu einigen Kin<strong>der</strong>n auf die Wiese setzte.<br />
Er wollte möglichst nah dabei sein und<br />
er hat sich selber gefreut wie ein Kind.<br />
In seinem letzten Lebensjahr wurde er<br />
zusehends schwächer, er brauchte mehr<br />
Nähe und konnte Nähe an<strong>der</strong>s als bislang<br />
zulassen und annehmen. Willi saß<br />
manchmal still neben einem Assistenten<br />
und hielt dessen Hand. Diese neue Seite<br />
an ihm, haben alle, die ihn kannten, als<br />
Geschenk empfunden.<br />
Einer seiner Freunde wünschte Willi<br />
zum Abschied, dass <strong>der</strong> Himmel für ihn<br />
voller Pfeifen hänge.<br />
Wir sind dankbar für unsere Freunde<br />
Willi und Klemens, freuen uns an dem<br />
Gewesenen und manchmal fehlen sie<br />
uns.<br />
Conny<br />
Hallo an alle alten und neuen Bekannten<br />
und Freunde!<br />
Mein Name ist Catrin und ich bin seit<br />
September neu in <strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />
STOP! Halt das stimmt gar nicht: Ich<br />
bin seit September zurück in <strong>der</strong> <strong>Tecklenburg</strong>er<br />
<strong>Arche</strong>!<br />
In diesen beiden Sätzen drückt sich mein<br />
Gefühl <strong>der</strong> ersten Monate <strong>aus</strong>: es begegnet<br />
mir im Alltagsleben viel Vertrautes,<br />
aber dann frage ich mich sofort: Ist das<br />
wirklich noch so, wie ich es kenne, o<strong>der</strong><br />
hat sich etwas in den drei Jahren meiner<br />
Abwesenheit verän<strong>der</strong>t?<br />
Da bleibt mir nichts an<strong>der</strong>es übrig, als<br />
den Rat, den ich an alle neuen Assisten-<br />
5<br />
ten gebe, selbst zu befolgen:<br />
FRAGEN! FRAGEN! FRAGEN!<br />
So konnte ich mir bis jetzt ein gutes<br />
Fundament aufbauen, um im <strong>Arche</strong>-<br />
Alltag wie<strong>der</strong> „Fuß zu fassen“.<br />
Es gibt auch etwas, das hat sich überhaupt<br />
nicht verän<strong>der</strong>t und über das freue<br />
ich mich jeden Tag wie<strong>der</strong> neu, und das<br />
sind die Freundschaften zu Erika, Dieter,<br />
Jörg, Winfried, Antje, Brigitte,<br />
Agnes, Irene, Christa und Nicole.<br />
Ebenso sind Freundschaften zu Assistenten<br />
über die Jahre geblieben und oft<br />
sogar gewachsen. Da kann ich anknüpfen<br />
und „auftanken“, wenn ich im Alltagschaos<br />
o<strong>der</strong> in meinen neuen Büroaufgaben<br />
mal nicht weiter weiß.<br />
Aber auch neue Beziehungen wollen<br />
geknüpft werden und entstehen gerade –<br />
zu August und Stefan und allen<br />
„neuen“ Assistenten. Stefan und ich<br />
entdecken Spaß an gemeinsamen Witzen.<br />
Wenn August redet, höre ich das<br />
Plattdeutsch meiner Heimat durchklingen<br />
und genieße das sehr.<br />
Es gibt noch einen Schatz, den ich mitbringe!<br />
Damit meine ich die Freundschaft<br />
zur <strong>Arche</strong> Landsberg. Dort habe<br />
ich in den vergangenen drei Jahren gelebt<br />
und die Gemeinschaft mit aufgebaut.<br />
Ich freue mich über Freds Anrufe,<br />
Corinas Briefe und darüber, dass viele<br />
von den Landsberger Archis zu Besuch<br />
kommen wollen. Die ersten Planungen<br />
laufen schon…<br />
Aber auch wir <strong>Tecklenburg</strong>er sind in<br />
Landsberg herzlich willkommen. So<br />
hoffe ich, dass unsere beiden Gemeinschaften<br />
in ihrer Verbindung zueinan<strong>der</strong><br />
wachsen werden.<br />
Catrin<br />
Seit einiger Zeit gibt es in <strong>der</strong> Apfelallee<br />
einen neuen Bewohner<br />
In einem Interview hat er mir erzählt,<br />
wie er so in die Gemeinschaft gekommen<br />
ist…<br />
„Ich heiße Stefan<br />
Förster und ich<br />
habe vorher in Lengerich<br />
mit meiner<br />
Mutter und meinem<br />
Vater gewohnt.<br />
Aber mein<br />
Vater ist schon<br />
gestorben. Ich<br />
wusste, dass ich<br />
auch eines Tages<br />
<strong>aus</strong>ziehen musste,<br />
weil meine Mutter<br />
das nicht mehr<br />
schafft. Sie war<br />
manchmal im Krankenh<strong>aus</strong> und da habe<br />
ich in verschiedenen Wohnheimen gewohnt.<br />
Aber in den an<strong>der</strong>en Wohnheimen<br />
haben die Betreuer nicht mit im<br />
H<strong>aus</strong> gelebt und das hat mir nicht so gut<br />
gefallen.<br />
Von Antje habe ich dann von <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
gehört und sie hat erzählt, dass da die<br />
Assistenten mit im H<strong>aus</strong> leben. Das hat<br />
mir gefallen und das wollte ich kennen<br />
lernen.<br />
Dann habe ich von Antje gehört, dass in<br />
<strong>der</strong> Apfelallee ein Platz frei ist und da<br />
habe ich mich angemeldet.<br />
Die Assistenten haben mich zum Jubiläum<br />
eingeladen, damit sie mich kennen<br />
lernen konnten. Da konnte ich aber nicht<br />
lange bleiben, weil ich mit dem Bus<br />
gekommen war, nur ungefähr zwei Stunden.<br />
Das war wie auf einem Geburtstag,<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
da waren auch sehr viele Leute, das hat<br />
mich aber nicht erschreckt.<br />
Die meisten Bewohner kannte ich ja<br />
schon von <strong>der</strong> Arbeit in Ledde und bei<br />
<strong>der</strong> Gelegenheit habe ich dann auch die<br />
Assistenten kennen gelernt - ein paar,<br />
die hatten ja auch viel zu tun.<br />
Dann musste ich<br />
mehrere Papiere<br />
unterschreiben, um<br />
mich für die <strong>Arche</strong><br />
zu bewerben. Und<br />
im Sommer war es<br />
dann soweit. Es<br />
ging dann plötzlich<br />
ganz schnell, dass<br />
ich eingezogen bin,<br />
nur 2 Tage. Es ist<br />
mir nicht so schwer<br />
gefallen, von Zuh<strong>aus</strong>e<br />
wegzugehen,<br />
denn das wusste ich<br />
ja schon, dass das<br />
nötig ist. Und zweimal im Monat gehe<br />
ich auch für ein Wochenende zu Besuch<br />
zu meiner Mutter. Und manchmal<br />
kommt sie auch hierher - nicht so oft.<br />
Sie hat mit uns Silvester gefeiert - sonst<br />
wäre sie ja so einsam gewesen Zuh<strong>aus</strong>e.<br />
Zuh<strong>aus</strong>e gibt es immer ein warmes<br />
Abendbrot - nur für mich, das gefällt<br />
mir. Das gibt es hier nicht und daran<br />
muss ich mich erst gewöhnen.<br />
Aber sonst gefällt es mir gut in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong>,<br />
das darfst Du schreiben.<br />
Mehr weiß ich nicht!“<br />
Stefan und Karin<br />
6
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
7<br />
August<br />
Stefan<br />
Bewohner in <strong>der</strong> Apfelallee<br />
Agnes<br />
Brigitte<br />
Antje<br />
Apfelallee Nicole<br />
Irene<br />
Christa<br />
Werner<br />
Elisabeth<br />
Joel<br />
Assistenten <strong>der</strong> Apfelallee<br />
Eugen<br />
Usa<br />
Louis<br />
Celia<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Gertrud<br />
Monika<br />
Eva<br />
8
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
August, <strong>der</strong> neueste Bewohner in <strong>der</strong><br />
Apfelallee stellt sich vor:<br />
Ich heiße August Heeke, bin 49 Jahre<br />
alt und komme <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ecke Hörstel,<br />
Bevergern, Rheine, genau in <strong>der</strong> Mitte<br />
zwischen Hörstel und Bevergern.<br />
Ich habe noch 5 Geschwister: Manfred -<br />
hat zwei Kin<strong>der</strong> -,<br />
Monika - die wohnt<br />
jetzt in Hamburg -<br />
und Berthold, Andreas<br />
und Günther.<br />
Aber ich bin <strong>der</strong><br />
Älteste.<br />
Wie bin ich auf die<br />
<strong>Arche</strong> gekommen:<br />
Also, die Christa<br />
kannte ich schon<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Werkstatt<br />
und auch die Irene<br />
und die Antje und<br />
auch den Ewald Teepe. Der war mein<br />
Gruppenleiter früher und jetzt ist er ja<br />
H<strong>aus</strong>meister hier in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong>…<br />
Ja damals in <strong>der</strong> Werkstatt kam die<br />
Christa zu mir und wollte wissen, wie<br />
sie denn Kontakt zur <strong>Arche</strong> aufnehmen<br />
soll. Da habe ich ihr gesagt, sie soll doch<br />
mit ihrer Mutti sprechen. Und dann ist<br />
sie in die <strong>Arche</strong> gekommen und hat<br />
mich nachgezogen.<br />
Wie bin ich in die <strong>Arche</strong> gekommen?<br />
Meine Mutti ist schon 72, mein Vater ist<br />
1990 gestorben und da hat mich meine<br />
Mutti gefragt, wo ich denn mal hin will.<br />
Ich habe mir auch an<strong>der</strong>e Wohnheime<br />
angeschaut und dann hat mich Werner<br />
letztes Jahr zum <strong>Arche</strong>jubiläum eingeladen<br />
und da habe ich mich sofort in die<br />
<strong>Arche</strong> verliebt. Hier ist die Landschaft<br />
so schön…<br />
9<br />
Meine Mutti hat mich dann gebracht und<br />
meine Brü<strong>der</strong> haben meinen Schrank<br />
und mein Bett aufgebaut und dann war<br />
ich hier…<br />
Mir geht es ganz gut hier. Ich war ja<br />
schon vorher immer im Krankenh<strong>aus</strong><br />
wegen meiner Anfälle und ich hatte<br />
auch schon mal Gehirnerschütterung<br />
und da haben mich<br />
die Ärzte nach Bielefeld<br />
geschickt,<br />
um mich medikamentöseinzustellen.<br />
Im 2. Schuljahr<br />
fing das an mit<br />
meinen Krampfanfällen.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
habe ich mich auch<br />
schon verletzt als<br />
ich während eines<br />
Anfalls gestürzt bin<br />
und mir die Rippen geprellt habe, aber<br />
das geht schon wie<strong>der</strong>. Einmal bin ich<br />
im Wald gestürzt und dann bin ich nach<br />
Lengerich gekommen. Deshalb gehe ich<br />
jetzt bald wie<strong>der</strong> nach Bielefeld, weil es<br />
vielleicht neue Medikamente gibt, auf<br />
die ich besser anspreche.<br />
Wie das ist in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong>?<br />
Ich habe zur Conny gesagt, sie soll sich<br />
von meiner Schokolade nehmen, die ist<br />
so dünn und ich brauche ja nicht soviel…<br />
August und Karin<br />
„Komm, iss ein Eis, …“<br />
Urlaub in Bad Sachsa<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Die Bodels haben dieses Jahr wie<strong>der</strong> Bad Sachsa (hauptsächlich die Eiscafes) und die<br />
umliegenden Wäl<strong>der</strong> „unsicher gemacht“. Dieses Mal hatten sie Unterstützung <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Apfelallee: Irene und Joel.<br />
Für uns haben alle zusammen ein Lied mitgebracht:<br />
Auf die Melodie von „Komm, bau ein H<strong>aus</strong>“ zu singen:<br />
Refrain:<br />
Komm, iss ein Eis, das uns erfüllt,<br />
mit Sahne drauf, die ist so süß,<br />
und beschreibe den Becher,<br />
<strong>der</strong> uns schmeckt.<br />
1. Lad viele Bodels ein ins Cafe<br />
und iss mit ihnen ein großes Eis.<br />
Lass sie dort lange sitzen,<br />
wo keiner ihren Dieter stört.<br />
Wo waren unsere Urlauber jetzt mehr?<br />
Im Eiscafe o<strong>der</strong> im Wald?<br />
2. Lad viele Bodels ein in den Wald<br />
und geh die ganze Zeit bergauf.<br />
Lass sie dort lange wan<strong>der</strong>n,<br />
wo keine von den Zecken sticht.<br />
3. Folgt vielleicht im nächsten Jahr … ☺<br />
Joel und Timo<br />
10
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
11<br />
Winfried<br />
Bewohner im Bodelschwinghweg<br />
Bodelschwinghweg<br />
Jörg<br />
Dieter<br />
Erika<br />
Assistenten im Bodelschwinghweg<br />
Karin<br />
Lydia<br />
Timo<br />
Monika<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Catrin<br />
12
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Gott sei Dank, wir wachsen!<br />
Viele von Euch und Ihnen haben es schon gehört o<strong>der</strong> an an<strong>der</strong>er Stelle in diesem Heft<br />
gelesen: Die <strong>Arche</strong> in <strong>Tecklenburg</strong> eröffnet gerade ihre dritte H<strong>aus</strong>gemeinschaft.<br />
Nach langjährigem Vorlauf ist es jetzt endlich so weit: im Dezember <strong>2007</strong> werden die<br />
ersten Bewohner in den Hofbauers Kamp 6 einziehen.<br />
Im H<strong>aus</strong> wohnen jetzt schon fünf Assistenten: Manu, Kai, Kata, Ingeborg und Sarolt.<br />
Aus <strong>der</strong> Apfelallee wird Louis Mitte Dezember als sechster Assistent zu den<br />
„Campern“ - so ihr neuer H<strong>aus</strong>name - wechseln.<br />
Auch Eugen lebt mit im H<strong>aus</strong>, genauer gesagt mit Manu zusammen in einer Einliegerwohnung.<br />
Jonathan, <strong>der</strong> erste Bewohner, ist schon da! Er wohnt vorübergehend bei den Bodels.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> nächsten Monate werden Marvin, Lina, Hans-Christoph, Frie<strong>der</strong>ike<br />
und Steffi willkommen geheißen werden.<br />
Ein großes Danke gebührt an dieser Stelle allen, die in <strong>der</strong> Vorbereitung, im Umbau<br />
und Einrichten ein wenig o<strong>der</strong> auch mehr ihres Geldes o<strong>der</strong> ihrer Zeit gegeben haben.<br />
Beson<strong>der</strong>s erwähnen möchte ich hier Ulla Heinemann, unsere Bauleiterin vom Vorstand,<br />
sowie Manu und Kai, die einfach fantastische Vorarbeit geleistet haben! Weiterhin<br />
möchte ich Ewald Teepe, unserem H<strong>aus</strong>meister, danken, <strong>der</strong> beinahe jeden Tag<br />
unermüdlich Möbel aufbaut, Lampen anbringt, Gardinenstangen montiert und was noch<br />
so alles in einem neu eingerichtetem H<strong>aus</strong> gemacht werden muss.<br />
Danke auch an alle, die diesen wichtigen Schritt unserer Gemeinschaft im Gebet mittragen<br />
13<br />
Steffi<br />
Lina<br />
Jonathan<br />
Hans-Christoph<br />
Frie<strong>der</strong>ike<br />
Marvin<br />
Manu Kai<br />
Kata<br />
Sarolt<br />
Ingeborg<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
14
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
„Gespannunfall durch Fahrrad auf Fahrbahn“ - Eine Geschichte von Marvin<br />
Im Folgenden drucken wir zum ersten Mal eine Geschichte von Marvin Sattlegger ab.<br />
Marvin ist vor kurzem in unser drittes H<strong>aus</strong> gezogen.<br />
In seiner Freizeit schreibt er am eigenen PC <strong>Geschichten</strong>, die Meldungen von Unfällen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en „Katastrophen“ aufnehmen. In <strong>der</strong> nachfolgenden Geschichte lehnt Marvin<br />
sich an den Stil einer Zeitungsmeldung an, aber er lässt auch seine Fantasie spielen.<br />
O<strong>der</strong> haben Sie schon vom Ort „Jeerapp“ gehört, in dem man mit <strong>der</strong> Währung<br />
„Truggels“ bezahlt?<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Gespannunfall durch Fahrrad auf Fahrbahn<br />
Mitsubishi Pajero mit Altreifen beladenen Anhänger<br />
hintenan überfuhr Fahrrad geriet ins Schlingern<br />
stellte sich quer und überschlug sich Dichtisuhr<br />
Auf <strong>der</strong> A70 ist gestern ein Mitsubishi Pajero mit einem<br />
mit Altreifen beladenen Pritschenanhänger hintenan durch ein auf <strong>der</strong> Fahrbahn<br />
liegendes Fahrrad verunglückt.<br />
Der 49-jährige Reifenhändler und seine acht Jahre ältere Ehefrau hatten<br />
bei einem Gebrauchtwagenhändler in Himmosse die angesammelten<br />
Altreifen eingesammelt und hatten sich dann wie<strong>der</strong> auf den Rückweg<br />
nach Fuhnieso gemacht. Der 49-jährige Reifenhändler und seine 57-<br />
jährige Frau waren dann an <strong>der</strong> Auffahrt Jeerapp in Richtung<br />
Kiedissah auf die A70 aufgefahren und hatten an <strong>der</strong> Autobahnraststätte<br />
Nuredarro Mittag gegessen, danach hatte die 57-jährige Ehefrau auf<br />
Wunsch ihres Mannes das Lenkrad übernommen, weil dieser sich vom<br />
Schleppen <strong>der</strong> Reifen <strong>aus</strong>ruhen wollte. Die 57-jährige Frau war mit dem<br />
Mitsubishi Pajero mit dem mit Altreifen beladenen Anhänger hintenan<br />
zwischen den Anschlussstellen Kiessolomm und Dichtiesuhr unterwegs<br />
als von dem Fahrradheckträger eines vor<strong>aus</strong>fahrenden Renault Kangoo<br />
eines Fahrradhändlers ein Fahrrad herunterfiel, <strong>der</strong> Mitsubishi Pajero<br />
überfuhr das Fahrrad, geriet ins Schlingern, stellte sich quer und<br />
überschlug sich und blieb auf dem Dach quer zur Fahrbahn liegen. Die<br />
57-jährige Reifenhändlerin und ihr 49-jähriger Ehemann wurden bei dem<br />
Unfall leicht verletzt. Die freiwillige Feuerwehr Kiessolomm sammelte<br />
die herum liegenden Reifen ein, anschließend wurde das Gespann mit<br />
einem Kran wie<strong>der</strong> auf die Rä<strong>der</strong> gestellt. Die A70 musste wegen <strong>der</strong><br />
Räumungsarbeiten ab <strong>der</strong> Anschlussstelle Kiessolomm in Richtung<br />
Kiedissah voll gesperrt werden. Bei dem Unfall entstand ein Schaden<br />
von 72462 Truggels. Marvin<br />
15<br />
Die Aida Surprise – Cruise<br />
Es war wirklich eine Überraschungskreuzfahrt,<br />
mein Geschenk zum 40. Geburtstag<br />
im letzten Jahr von meiner Mutter.<br />
Mama hat so lange gewartet, bis sie ein<br />
Superangebot buchen konnte. Die Route<br />
war egal. Passend zum 41. Geburtstag<br />
kam die Nachricht,: am 19.10 bis zum<br />
26.10.<strong>2007</strong> ins westliche Mittelmeer von<br />
Mallorca, weiter nach Tunis, Valetta,<br />
Catania, Neapel und zurück.<br />
Der Flug nach Mallorca war OK. Und<br />
auch das Einbooten ging flott. Die Kabine<br />
war klein, aber sonst sehr chic.<br />
Und dann ging es los:<br />
Routen-Än<strong>der</strong>ung wegen Orkanböen!<br />
Statt Tunis nun nach Neapel. Nachts war<br />
es so wackelig, dass noch mal alles ge-<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
än<strong>der</strong>t wurde. Nun ging es nach Civitavecchia,<br />
dem Hafen von Rom. Man<br />
kann wirklich sagen: eine Seefahrt die<br />
ist lustig! So ein Durcheinan<strong>der</strong> hatte es<br />
laut dem Kapitän noch nie gegeben.<br />
Nun hieß unsere Route: Rom, Neapel,<br />
Catania, Valetta und zurück nach Mallorca.<br />
Selbst den Doktor lernte ich kennen, ich<br />
war so seekrank. Aber unsere Hafen<strong>aus</strong>flüge<br />
fanden alle statt und waren anstrengend,<br />
aber schön. Eine Kreuzfahrt<br />
ist schon etwas Beson<strong>der</strong>es, gutes Essen<br />
und gutes Programm. Wir haben viele<br />
nette Leute kennen gelernt.<br />
Zur Erinnerung habe ich ganz viele Fotos<br />
mit meiner neuen Kamera gemacht.<br />
Es war ein Erlebnis und ein wun<strong>der</strong>schönes<br />
Geburtstagsgeschenk.<br />
Antje und Brigitte Zeitz<br />
16
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
„Brücken bauen“<br />
Regionaltreffen <strong>der</strong> deutschen <strong>Arche</strong>gemeinschaften<br />
in Stapelfeld vom<br />
16.-19.08.07<br />
Unter dem Motto „Brücken bauen“ haben<br />
sich für ein paar Tage im August die<br />
drei deutschen Gemeinschaften getroffen.<br />
Als unsere Gäste war eine kleine<br />
Delegation <strong>aus</strong> <strong>der</strong> polnischen <strong>Arche</strong><br />
dabei.<br />
Bei schönem, aber kühlem Sommerwetter<br />
drehte sich alles um die Themen<br />
„Aufeinan<strong>der</strong> zu gehen“, „Vertrauen<br />
wagen“, „Vergeben“ und „Miteinan<strong>der</strong><br />
weitergehen“, so dass am Ende<br />
viele Brücken zwischen den Gemeinschaften<br />
entstanden waren.<br />
Am Begrüßungsabend fanden wir uns<br />
als müde Pilger am Ende unserer (An-)<br />
Reise an einem reißenden Fluss wie<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> unüberbrückbar schien.<br />
Bei einer Vertrauensrallye am nächsten<br />
Morgen galt es in kleinen Gruppen zueinan<strong>der</strong><br />
zu finden und sich besser kennen<br />
zu lernen. Am Nachmittag standen<br />
Ausflüge in die nähere Umgebung auf<br />
dem Plan, damit auch das Miteinan<strong>der</strong> -<br />
Spaß - Haben nicht zu kurz kam.<br />
Zum Thema Vergebung gestalteten wir<br />
17<br />
am Samstagmorgen Pappkartons, <strong>aus</strong><br />
denen später eine Brücke über den trennenden<br />
Fluss gebaut wurde. Versöhnung<br />
schafft Brücken…<br />
Ein Höhepunkt nahte am Nachmittag:<br />
das traditionelle Fußballturnier! Publikum<br />
und Mitspieler waren gleichermaßen<br />
begeistert. Elisabeth ließ sich sogar<br />
so sehr von <strong>der</strong> Begeisterung anstecken,<br />
dass sie sich spontan ins <strong>Tecklenburg</strong>er<br />
Tor stellte. Ihr Mann Jürgen war ein<br />
über<strong>aus</strong> fairer und gewissenhafter Spielleiter<br />
und Schiedsrichter, <strong>der</strong> am Ende<br />
gleich zwei Mannschaften als Sieger<br />
küren durfte – Ravensburg und <strong>Tecklenburg</strong><br />
teilen sich den ersten Platz!<br />
Die Landsberger Mannschaft wurde<br />
Zweiter.<br />
Am Abend schloss sich ein Brückenfest<br />
an, bei dem ein Clown <strong>aus</strong> unserer Pappbrücke<br />
ein Kreuz baute – unsere Brücke<br />
in den Himmel. Was für ein eindrucksvolles<br />
Zeichen!<br />
Verabschiedet wurden wir mit einem<br />
Gottesdienst, <strong>der</strong> uns auf den Weg zurück<br />
in unsere jeweiligen Gemeinschaften<br />
begleitete.<br />
Alles in allem war das Regionaltreffen<br />
ein wun<strong>der</strong>bares Fest <strong>der</strong> Begegnung,<br />
des Kennenlernens, des Wie<strong>der</strong>sehens<br />
und des Entdeckens von Gemeinsamkeiten.<br />
Catrin<br />
Dönekes<br />
22:30 in <strong>der</strong> Apfelallee.<br />
Stefan spielt mit den Assistenten im<br />
Wintergarten.<br />
Ich komme in die Küche und sehe ihn da<br />
Sitzen und sage: “Was machst Du denn<br />
hier, ab ins Bett! Es ist schon spät!!!“<br />
Stefan: „Du hast Feierabend!!!“ ☺<br />
Monika<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Nicole zwei Tage vor ihrem Geburtstag<br />
zu Monika: „Muss ich Dir übermorgen<br />
gratulieren?!?“<br />
Monika: „Ich muss Dir doch gratulieren!!!“<br />
Nicole: (mit ihrer bekannten Handbewegung<br />
und Grinsen) „Und Gott sei<br />
Dank!!!“<br />
Brigitte zu mir an einem Nachmittag:<br />
„Wann kommt denn die Klavierspielerin<br />
wie<strong>der</strong>?!?“<br />
Monika: „Was für eine Klavierspielerin<br />
denn???“<br />
Brigitte: „Joel!!!!!!!!!!“ ☺<br />
Christa betet nach dem Abendessen.<br />
„Wir danken Dir Herr Jesus… (kurze<br />
Stille) Scheiße!!! Ich habe versaut!!!<br />
Noch mal bitte!!!“<br />
Ich sitze mit Fernando in <strong>der</strong> Landsberger<br />
<strong>Arche</strong> auf <strong>der</strong> Couch und unterhalte<br />
mich mit ihm über Bücher. Ich frage ihn,<br />
was er für Bücher liest? er sagt:<br />
“Fachbücher“.<br />
Ich frage ihn welches? Da sagt er<br />
“die Bibel“.<br />
Irgendwie passt das, ganz nüchtern betrachtet.<br />
Kai<br />
18
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Jörg erzählt über das Regionaltreffen:<br />
Beim Regionaltreffen war es gut. Die<br />
Kleingruppen haben mir gefallen, wir<br />
haben gemalt und etwas erzählt. Ich war<br />
mit Birgit in einer Kleingruppe, Birgit<br />
Lotthammer <strong>aus</strong> Ravensburg.<br />
Mit <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>tür nachts fand ich das<br />
nicht gut. Ich habe geguckt, ob die Tür<br />
nachts offen ist. Ich wollte wissen, ob<br />
die ganze Nacht jemand im H<strong>aus</strong> ist,<br />
falls mal <strong>der</strong> Strom <strong>aus</strong>fällt, und da habe<br />
ich bei Manu geklopft.<br />
Das war nicht so gut!!! �<br />
Deshalb haben wir das sofort am ersten<br />
Abend bei <strong>der</strong> Pforte mit Manu und<br />
Timo gesagt, dass sie die H<strong>aus</strong>tür nicht<br />
abschließen sollen. Das hat geklappt, die<br />
H<strong>aus</strong>tür war nachts immer offen!<br />
So ein Glück! ☺<br />
Und das Freitag war auch schön gewesen<br />
– mit <strong>der</strong> Talsperre. Da sind wir hingelaufen.<br />
Das Wetter war gut gewesen.<br />
Da waren etliche Leute dabei gewesen.<br />
Und den Samstag in <strong>der</strong> Kleingruppe,<br />
beim Mittagessen und nach dem Mittagessen<br />
da war ich so aufgewühlt gewesen,<br />
so unruhig gewesen, wann wir am Sonntag<br />
wie<strong>der</strong> zurück zur <strong>Arche</strong> fahren.<br />
Sonntagmittag, aber ich wollte doch<br />
19<br />
schon Sonntagmorgen wie<strong>der</strong> zurückfahren<br />
zur <strong>Arche</strong>! Aber Sonntagmittag<br />
ging das erst!<br />
Das Fußballspiel, das fand ich auch gut,<br />
schön. Ich habe auch mitgespielt und ein<br />
Tor geschossen und ich war auch Torwart!<br />
Diese Spaziergänge, diese Wan<strong>der</strong>ung<br />
war auch gut gewesen, schön gewesen.<br />
Um das H<strong>aus</strong> bin ich spazieren gegangen.<br />
Das Essen war auch gut gewesen, schön<br />
gewesen. Alles hat mir gut geschmeckt!<br />
Ich habe viel gegessen!<br />
Das Fest mit dem Tanzen hat mir auch<br />
gut gefallen am Samstag. Da habe ich<br />
ganz viel getanzt mit Manu und für<br />
mich alleine habe ich auch viel getanzt.<br />
Jörg<br />
Was <strong>aus</strong> dem Led<strong>der</strong> Abendgebet entstehen kann…<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Jörg bereitet mit Hans-Martin das Abendgebet vor. Er ist einverstanden als Thema den<br />
Wochenspruch zu nehmen: „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wun<strong>der</strong>!“<br />
Von <strong>der</strong> Begrüßung bis zum Segenslied am Ende nennt er jeden Punkt <strong>der</strong> kleinen<br />
„Liturgie“, aber zum Ausgang will er noch etwas zum Verteilen – „Schokoladeherzen“.<br />
Die haben wir lei<strong>der</strong> nicht, nur alte Walnüsse vom letzten Herbst! Weil sie nicht mehr<br />
so schön <strong>aus</strong>sehen, werden sie in gelbe Servietten eingepackt und mit bunten Schleifchen<br />
zugebunden.<br />
„Mogelpackung“ nennt man wohl so etwas, in diesem Fall allerdings war es <strong>der</strong> TIPP<br />
für den Kirchentag.<br />
Als Jochen in diesem Abendgebet für den Kirchentag betete, da war es plötzlich sonnenklar,<br />
dass solche Päckchen mit zwei Bonbons gefüllt den Vers transportieren können,<br />
den wir den Kirchentagsbesuchern, mitgeben möchten.<br />
Unmengen „Wun<strong>der</strong>tüten“ hat Astrid auf dem Weg nach Stuttgart zum Treffen <strong>der</strong><br />
Gemeinschaften fertig gemacht.<br />
Auf <strong>der</strong> Schleife steht: Joh. 13,35.<br />
von Jörg<br />
Dorothea Lagemann<br />
20
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Eine Reise zu den <strong>Arche</strong>n in<br />
Südindien<br />
Schon lange war es ein Traum von mir,<br />
einmal nach Indien zu fahren. Dieses<br />
Jahr ergab sich die Möglichkeit, mit drei<br />
Freundinnen für 4 Wochen eine private<br />
Rundreise durch Südindien zu machen.<br />
Dies gab mir die Gelegenheit, auch drei<br />
<strong>der</strong> vier <strong>Arche</strong>gemeinschaften von<br />
Indien ein wenig kennen zu lernen. Viel<br />
gäbe es auch über den Rest <strong>der</strong> Reise zu<br />
erzählen und wer daran interessiert ist,<br />
kann meinen kompletten Reisebericht<br />
gerne bei mir anfor<strong>der</strong>n.<br />
Nun aber zu unseren Erlebnissen in <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong>.<br />
Als erstes besuchten wir die <strong>Arche</strong> in<br />
Bangalore, die dortige Gemeinschaftsleiterin<br />
Katherine Hall <strong>aus</strong> England<br />
kannte ich noch <strong>aus</strong> uralten <strong>Arche</strong>zeiten.<br />
Das neue H<strong>aus</strong> liegt in einem relativ<br />
zentralen Stadtteil und war von unserem<br />
Hotel in <strong>der</strong> Mahatman Ghandi Road <strong>aus</strong><br />
normalerweise in 20 Minuten mit den<br />
üblichen Motorrikschas zu erreichen.<br />
Wir wurden sehr freundlich empfangen<br />
und man zeigte uns die Werkstätten, die<br />
direkt im H<strong>aus</strong> liegen. Aus Bambus werden<br />
Behälter für Stifte gefertigt, Kerzen<br />
werden gegossen und konfektioniert, <strong>aus</strong><br />
Pappmachée werden Papierkörbe und<br />
Lampen gefertigt.<br />
Dann war Tea-Time und alle versammelten<br />
sich im Gemeinschaftsraum.<br />
Matten wurden auf <strong>der</strong> Erde <strong>aus</strong>gebreitet<br />
und je<strong>der</strong> suchte sich einen Platz am<br />
Boden, Stühle gab es so gut wie gar<br />
nicht. An diesem Tag war unser Besuch<br />
nur recht kurz, aber wir wurden eingeladen<br />
noch einmal zu kommen, zu einer<br />
Geburtstagsfeier ein paar Tage später.<br />
21<br />
Auf <strong>der</strong> Geburtstagsfeier wurden dann<br />
von 6 Gemeinschaftsmitglie<strong>der</strong>n gleichzeitig<br />
die Geburtstage dieses Monats<br />
gefeiert. Neben <strong>der</strong> Würdigung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Geburtstagskin<strong>der</strong> wurde ein<br />
‚Drama’ aufgeführt, was sich recht bald<br />
als die indische Form von Schneewittchen<br />
entpuppte, unterlegt mit Elementen<br />
<strong>aus</strong> dem <strong>Arche</strong>alltag. Es gab Geschenke<br />
und Kuchen für alle. Das Fest wurde<br />
dann mit einer kurzen Gebetszeit beendet.<br />
Alles, was Katherine auf Englisch erzählte,<br />
wurde in die Sprache übersetzt,<br />
die in Bangalore von den Einheimischen<br />
gesprochen wird. Es gibt in Indien<br />
eine Unzahl von Dialekten und Sprachen<br />
neben <strong>der</strong> Amtssprache Englisch und<br />
viele Bewohner und auch einige Assistenten<br />
<strong>der</strong> <strong>Arche</strong> können kein Englisch,<br />
son<strong>der</strong>n nur die Sprache ihrer Region.<br />
Ein paar Tage später fuhren wir nach<br />
Nandi Bazar, an die Küste von Kerala.<br />
Bangalore liegt auf 1000 Meter Höhe<br />
und es ist dort im Frühjahr angenehme<br />
‚30°’ warm. Zur Küste runter ging es<br />
steil in Serpentinen bergab. Unten war<br />
es gleich sehr viel wärmer. Nandi Bazar<br />
liegt in einem kleinen Dorf an <strong>der</strong> Küste.<br />
Es ist dort sehr ländlich und kaum einer<br />
in <strong>der</strong> Gemeinschaft spricht Englisch.<br />
Wir wurden mit einer Hibiskusblüte<br />
empfangen und gleich zum Essen mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n eingeladen. Die <strong>Arche</strong> dort<br />
hat eine kleine Schule, die tagsüber geistig<br />
behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> <strong>aus</strong> dem Dorf betreut.<br />
Die Schule ist ganz neu gebaut<br />
und neben dem Unterricht lernen die<br />
Kin<strong>der</strong> z.B. auch wie man Cashewnüsse<br />
erntet und zum Trocknen säubert. Eine<br />
Mordsarbeit! Ich werde in Zukunft jede<br />
einzelne Cashewnuss mit mehr Respekt<br />
behandeln!<br />
Die Kin<strong>der</strong> waren sehr lebhaft und anhänglich<br />
und sie amüsierten sich über<br />
unsere Versuche, mit den Fingern zu<br />
essen. Dann besichtigten wir noch die<br />
Werkstatt, wo die Erwachsenen z.B.<br />
Besen <strong>aus</strong> Kokosfasern herstellen, Kokosfett<br />
zu Seife verarbeiten, Briefkuverts<br />
falten und viele weitere Tätigkeiten<br />
verrichten. Auch hier wie<strong>der</strong> alles am<br />
Boden sitzend. Wir hatten wenig Zeit<br />
und mussten uns bald verabschieden.<br />
Eine längere Zeit in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> konnte<br />
ich am Ende meiner Reise verbringen,<br />
weil ich vor meinem Rückflug noch 4<br />
Tage in Madras (Chennai) Zeit hatte.<br />
In Chennai wurde ich sehr herzlich willkommen<br />
geheißen, mein Zimmerchen<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
war mit Blumen geschmückt und auf die<br />
Tür war mit Kreide ein Willkommensgruß<br />
geschrieben. Neben mir wohnten<br />
noch zwei Bewohner auf dem Dach,<br />
Peter de Cruz und Bala. Bei letzterem<br />
dachte ich immer an ‚Balu’ <strong>aus</strong> dem<br />
Dschungelbuch, den gemütlichen Bären.<br />
Bala hatte etwas von ihm. Die <strong>Arche</strong> in<br />
Madras liegt an <strong>der</strong> Küstenstrasse. Die<br />
Welle des Tsunami an Weihnachten vor<br />
einigen Jahren hatte bis 200 Meter an<br />
das H<strong>aus</strong> herangereicht. Wie durch ein<br />
Wun<strong>der</strong> waren alle Bewohner verschont<br />
geblieben.<br />
Die Gemeinschaft besteht <strong>aus</strong> mehreren<br />
Häusern, Büro, Kapelle, Werkstatt, die<br />
alle durch einen Hof umschlossen auf<br />
einem kleinen Gelände nahe beieinan<strong>der</strong><br />
liegen. Ich wurde gleich gebeten, für die<br />
nächsten drei Tage mit Brenda, einer<br />
Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>in, ein Tagesangebot für die<br />
Bewohner und Tagesbesucher zu organisieren,<br />
weil die Assistenten wichtige<br />
Auswertungsgespräche hatten.<br />
Das war ein Sprung ins kalte Wasser,<br />
aber alle waren guten Willens und so<br />
spielten wir mit einem Ball, den wir<br />
fanden und sangen Lie<strong>der</strong> wie‚ Hab ne<br />
Tante in Marokko! Das fanden alle<br />
ganz lustig. Aber weil man das nicht<br />
einen ganzen Tag lang machen kann und<br />
weil viel Unrat im Vorgarten lag, dachte<br />
ich in meiner deutschen Naivität, wir<br />
könnten vielleicht auch ein wenig davon<br />
einsammeln. Das hielten alle für eine<br />
gute Idee, allerdings sammelten die Leute<br />
nur die Blätter, die auf den Weg gefallen<br />
waren auf. Der Papier- und Plastikmüll<br />
blieb liegen. Den sammelte ich<br />
dann ein und musste erfahren, dass es<br />
we<strong>der</strong> Mülltonnen noch eine Müllabfuhr<br />
gibt, son<strong>der</strong>n, dass alles auf einen Hau-<br />
22
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
fen geworfen wird und dann angezündet<br />
wird. Ok. Der Gummi stank dann<br />
schwarz gegen den Himmel, die Plastikflaschen<br />
verströmten einen beißenden<br />
Geruch.<br />
Nun wusste ich Bescheid, aber ich war<br />
dennoch etwas schockiert. Später erzählte<br />
ich den Assistenten, dass beim<br />
Verbrennen von Plastik giftige Gase<br />
entstehen können, niemand hatte jemals<br />
davon gehört… Das war so eine Seite<br />
von Indien… Es gibt aber auch Orte, wo<br />
bereits eine funktionierende Müllabfuhr<br />
installiert ist.<br />
Die an<strong>der</strong>e Seite waren die immer lächelnden<br />
Gesichter und die Freundlichkeit<br />
<strong>der</strong> Menschen<br />
Peter de Cruz hat mir dann noch als<br />
ortskundiger Führer einiges von Madras<br />
gezeigt und sich als eifriger Begleiter<br />
erwiesen. Er hätte mir sicher gerne noch<br />
mehr von seiner Stadt gezeigt, aber irgendwann<br />
kapitulierte ich dann doch vor<br />
<strong>der</strong> ungeheuren Hitze (mind. 40°, dem<br />
Lärm und dem Stress durch das ständige<br />
Feilschen um Fahrpreise).<br />
Ich genoss es auch einfach mit den an<strong>der</strong>en<br />
zusammen im Gemeinschaftsraum<br />
23<br />
zu sitzen, den Streifenhörnchen o<strong>der</strong><br />
Geckos zuzuschauen o<strong>der</strong> mich am Tanz<br />
einer Bewohnerin mit einer Assistentin<br />
zu erfreuen. Die Gebetszeiten waren<br />
Quellen <strong>der</strong> Ruhe und <strong>der</strong> Besinnung.<br />
An das Auf-dem-Boden Sitzen konnte<br />
ich mich nicht gewöhnen, aber es war<br />
ok, auch auf einem Stuhl zu sitzen. Trotz<br />
<strong>der</strong> Fremde fühlte ich mich in allen Gemeinschaften<br />
wie zu H<strong>aus</strong>e und alles<br />
kam mir sehr vertraut vor.<br />
Ich hoffe, auch in Zukunft vielleicht<br />
noch einmal die Möglichkeit zu haben,<br />
dorthin zu fahren, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>n zu helfen,<br />
dort eine Zeit lang als Assistent zu<br />
verbringen.<br />
Ulrike Dürrbeck<br />
ulrike-duerrbeck@onlinehome.de<br />
„Willst du mein Freund sein?“<br />
Ich habe einen Brief bekommen und<br />
Gertrud auch, mit einer Einladung. Wir<br />
sollten uns mit vielen Leuten <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong> treffen, eine Woche lang.<br />
Dann sind wir ganz weit mit dem Zug<br />
gefahren, nach Belgien zum Kloster<br />
Orval. Dort ist es sehr schön.<br />
Birgit und Simone <strong>aus</strong> Ravensburg sind<br />
auch gekommen, darüber haben wir uns<br />
sehr gefreut. Es war schön, dass wir die<br />
An<strong>der</strong>en alle kennen lernen konnten.<br />
Das war manchmal nicht so einfach,<br />
weil ich die Sprache nicht verstand. Birgit<br />
und Gertrud haben mir dann geholfen.<br />
Maria Garvey war die Leiterin und sie<br />
hat uns zum Beginn versprochen: "Wir<br />
werden eine ganz wun<strong>der</strong>bare Woche<br />
zusammen erleben. Warum? Gott ist<br />
hier - wir sind zusammen - und wir sind<br />
Freunde." Das war wirklich so!<br />
Wir haben zusammen Spaß gehabt, sind<br />
Erikas Artikel<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
spazieren gegangen, haben gesungen und<br />
gebetet und ganz viel gehört: auf Gott in<br />
unseren Herzen und aufeinan<strong>der</strong>. Wir<br />
haben überlegt, wie unsere Freundschaft<br />
wachsen kann und wie alle Menschen auf<br />
<strong>der</strong> Welt Freunde werden können. Wir<br />
wollen mit den hungrigen und durstigen<br />
Menschen teilen, so wie Jesus.<br />
Mir hat die Kirche gut gefallen. Die Brü<strong>der</strong><br />
haben ihre Gebete wun<strong>der</strong>schön gesungen<br />
und sie haben leckeres Essen für<br />
uns gemacht.<br />
Am Schluss waren wir traurig, weil wir<br />
Abschied nehmen mussten von unseren<br />
neuen Freunden. Gertrud und ich möchten<br />
sie gerne wie<strong>der</strong> sehen: Bobby, Jilian,<br />
Veronique und die an<strong>der</strong>n. "Kommt<br />
doch zu uns!" haben wir gesagt.<br />
Und nun träumen wir und warten auf<br />
Besuch von unseren Freunden <strong>aus</strong> Belgien,<br />
Irland, England und Polen.<br />
Christa und Gertrud<br />
24
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Interview mit Jonathan unserem ersten<br />
Bewohner <strong>aus</strong> dem 3. H<strong>aus</strong><br />
Hallo Jonathan, stell dich doch mal<br />
bitte vor, damit dich die Leser kennen<br />
lernen.<br />
„Hallo ich bin Jonathan Jahn, bin 20<br />
Jahre alt und komme <strong>aus</strong> Dormagen und<br />
bin bei meiner Oma aufgewachsen. Ich<br />
gehe gern Schwimmen und Fahrrad fahren.<br />
Ich spiele gern Basketball und<br />
Playstation (z.B. Autorennspiel). Ich<br />
höre gern Musik (z.B. DJ Ötzi o<strong>der</strong> die<br />
Ärzte). Ich lese gern, „Die wilden Kerle“<br />
und surfe viel im Internet z.B. auf<br />
RTL.de, ZDF.de, BAHN.de, KI-<br />
CKER.de o<strong>der</strong> Google Earth und bin ein<br />
großer Fan von Borussia Dortmund“<br />
Wie lange hast du bei deiner Oma gelebt?<br />
„Bis zu meinem 7. Lebensjahr. Danach<br />
bin ich in ein Kin<strong>der</strong>internat nach Maria<br />
Veen gezogen. Mit 18 zog ich dann nach<br />
Neuss, in das Vincent von Paul Wohnheim.<br />
Ich habe dort mit neun an<strong>der</strong>en<br />
beeinträchtigten Menschen gelebt. Am<br />
Anfang hatte ich auf <strong>der</strong> Gruppe<br />
„Thomas“ ein Doppelzimmer, später auf<br />
<strong>der</strong> Gruppe „Clara“ hatte ich dann ein<br />
Einzelzimmer.“<br />
Was hast du dort gemacht?<br />
„Ich fing dann im Berufsbildungsbereich<br />
<strong>der</strong> GWN an zu arbeiten. Dort arbeitete<br />
ich ca. 1 Woche im Elektrorecyclingbereich.<br />
Danach begann ich in <strong>der</strong> Verpackungsabteilung.<br />
Dort hat es mir sehr<br />
viel Spaß gemacht. Ich verpackte zum<br />
Beispiel Nagelfeilen, Maoams o<strong>der</strong> Damenbinden.“<br />
25<br />
Was hast du am liebsten verpackt?<br />
„Die verschiedenen Maoams zu verpacken<br />
hat mir am meisten Spaß gemacht.“<br />
Wie hast du von <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> gehört?<br />
„Von Britta Demes, sie war eine Lehrerin<br />
im Kin<strong>der</strong>internat. Wir kamen dann<br />
vor ein paar Jahren zum Zeltwochenende,<br />
um die <strong>Arche</strong> kennen zu lernen.“<br />
Wie war Dein erster Eindruck?<br />
„Ganz gut! Am besten gefiel mir die<br />
Ausbesserung vom Teich in <strong>der</strong> Apfelallee.<br />
Danach kam ich jährlich mit meiner<br />
Oma zum Zeltwochenende.“<br />
Wie geht’s dir jetzt, wo du hier bist?<br />
„Ganz gut!“<br />
Worauf freust du dich am meisten?<br />
„Aufs dritte H<strong>aus</strong> und auf mein Zimmer<br />
im Keller, auf die Werkstatt in Ledde<br />
und auf die an<strong>der</strong>en Bewohner, mit denen<br />
ich bald zusammen wohne.“<br />
Was erwartest du von dem Leben in <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong>?<br />
„Das ich viel mit helfen kann, z.B. in <strong>der</strong><br />
Küche, im Garten, beim Einkauf o<strong>der</strong><br />
bei <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>arbeit. Ich freu mich auch<br />
auf die an<strong>der</strong>en im H<strong>aus</strong>.“<br />
Gibt es jemanden auf denn du dich<br />
beson<strong>der</strong>s freust?<br />
„Ja auf Hans-Christof, Marvin, Frie<strong>der</strong>ike,<br />
Lina und Steffi“<br />
(Das ist Gemeinschaftssinn!)<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Was gefällt dir beson<strong>der</strong>s am 3. H<strong>aus</strong>?<br />
„Beson<strong>der</strong>s gefällt mir die Kamera mit<br />
<strong>der</strong> man in den Fahrstuhlschacht gucken<br />
kann, mein Zimmer, die Küche und das<br />
Wohnzimmer“.<br />
Ok, Danke Jona für das Interview!!<br />
Kai<br />
26
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Die <strong>Arche</strong> landet!!!<br />
Ist das eine fliegende Untertasse?!?<br />
Am 4. Oktober war es endlich mal so<br />
weit!!!<br />
Agnes und ich wurden zum Regionaltreffen<br />
<strong>der</strong> polnischen <strong>Arche</strong> eingeladen.<br />
Die Einladung haben wir natürlich<br />
angenommen und sind mit dem Nachtzug<br />
nach Breslau gefahren. Wir waren<br />
froh, als sie um 5:00 Uhr morgens zu<br />
Ende ging.<br />
Der Empfang war sehr nett. ☺ Eine Assistentin<br />
ist extra aufgestanden, um uns<br />
zu begrüßen. Wir sind nach einem kurzen<br />
Gespräch ins Bett gegangen.<br />
Nach ca. drei Stunden Morgenschlaf bin<br />
ich wach geworden, bin nach unten gegangen<br />
und wollte Agnes wecken. Aber<br />
sie saß schon am Schreibtisch und zeichnete<br />
ihr „Rahmenbild“. An dem Tag<br />
hat sie das Bild Artur, einem Bewohner,<br />
geschenkt. ☺ Er hat sich darüber sehr<br />
gefreut.<br />
Dann bemerkte sie plötzlich, dass <strong>der</strong><br />
Frühstückstisch noch gar nicht gedeckt<br />
war, ist sofort in die Küche gegangen<br />
und machte sich auf die Suche nach<br />
Besteck und Tassen. ☺ Alles muss doch<br />
in Ordnung sein, o<strong>der</strong>?!? ☺<br />
Eine Assistentin hat ihr gezeigt, wo alles<br />
steht und Agnes konnte helfen. Alle haben<br />
sich gefreut, dass sie sich wie Zuh<strong>aus</strong>e<br />
fühlte. Sie staunten, dass Agnes,<br />
trotz einer fremden Sprache, so einen<br />
entspannten Eindruck machte. Wichtig<br />
für sie war auch das Bild, das sie Artur<br />
geschenkt hat. Es wurde auf eine große<br />
Pinnwand aufgehängt, so dass je<strong>der</strong> es<br />
sehen konnte. Ich fand das sehr schön,<br />
wie sie Agnes aufgenommen haben.<br />
Ein paar Stunden später waren wir schon<br />
27<br />
wie<strong>der</strong> auf dem Weg. Wir mussten mit<br />
dem Zug nach Glogow fahren. So hieß<br />
<strong>der</strong> Ort, wo das Regionaltreffen stattfand.<br />
Am Abend war die offizielle Begrüßung<br />
in einem riesigen Saal.<br />
Wir haben gesungen, gebetet, lecker<br />
gegessen und gelacht. ☺ Zwischendurch<br />
mussten Agnes und ich 1000 Fragen<br />
beantworten, so groß war das Interesse<br />
an uns. Wir haben gerne von den drei<br />
deutschen <strong>Arche</strong>n erzählt und Erfahrungen<br />
<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht. Viele „Archies“, die<br />
wir in Glogow kennen gelernt haben,<br />
kannten unsere Gemeinschaften und<br />
ehemalige Assistenten, was mich sehr<br />
überrascht hat. Die Welt ist klein, sagt<br />
man und die <strong>Arche</strong>welt sowieso. ☺<br />
Wir waren froh endlich schlafen gehen<br />
zu können. Das Zimmer haben wir geteilt,<br />
was für Agnes schön war. Denn<br />
wer will schon in einem großen Zimmer,<br />
in einem riesigen H<strong>aus</strong>, in einem fremden<br />
Land, wo alle so komisch reden,<br />
alleine bleiben? Niemand! Kann ich<br />
auch gut nachvollziehen. ☺<br />
Wir haben am Samstag mit biblischen<br />
Texten gearbeitet und ihre Bedeutung in<br />
unserem Alltag gesucht.<br />
Auf den Bil<strong>der</strong>n, die wir dazu gebastelt<br />
haben, konnte man unsere Kreativität<br />
bewun<strong>der</strong>n. ☺ Eine lustige Aufgabe hat<br />
den Bewohnern richtig gut gefallen. Sie<br />
haben Gemüse als Bastel-Material bekommen<br />
und dar<strong>aus</strong> sollten sie eine Person<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gemeinschaft vorstellen, die<br />
für sie eine wichtige Rolle spielt. Agnes<br />
wählte drei frische Gurken, ein paar Salatblätter<br />
und Weintrauben.<br />
Dann hat sie angefangen damit unsere<br />
Conny Döhling zusammen zu bauen. ☺<br />
Zwei lange Gurkenbeine, ein langer<br />
Gurkenkörper, die Haare <strong>aus</strong> Salat und<br />
Weintrauben als Augen. ☺ Sie war so<br />
angeregt, dass sie gleich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Kiste<br />
eine Kartoffel <strong>aus</strong>gesucht hat und voll<br />
Freude vorgestellt hat: „Werner, Werner!!!“.<br />
Ich musste laut lachen. ☺<br />
Es lebe die Kreativität!!! ☺<br />
Agnes war am Tag sehr aktiv, hat gerne<br />
mit allen gespielt und Spaß gehabt. Sie<br />
hat meistens die Zeit mit Wiola verbracht.<br />
Wiola ist eine Bewohnerin <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Arche</strong> Breslau, die mich sehr an unsere<br />
Christa erinnert hat. Wahrscheinlich<br />
hat sich Agnes deswegen so gut mit ihr<br />
verstanden! Wir waren sehr aktiv und<br />
freuten uns mittags auf etwas leckeres<br />
zur Stärkung. Ich habe schon polnisches<br />
Essen vermisst!!! Für Agnes war das ein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass wir erst um 14:30 geges-<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
sen haben, aber anscheinend hat ihr alles<br />
geschmeckt, sie hatte einen großen Appetit<br />
und Hunger durch die Zeitverschiebung.<br />
☺<br />
Nach dem Abendgebet konnten wir<br />
endlich erfahren, warum das Thema des<br />
Regionaltreffens irgendwie so KOS-<br />
MISCH lautete.<br />
Wir saßen in einem Raum, wo an <strong>der</strong><br />
Wand eine fliegende Untertasse aufgehängt<br />
war und haben uns gewun<strong>der</strong>t,<br />
was das eigentlich bedeuten soll. Dann<br />
kamen plötzlich zwei grüne Außerirdischen<br />
an. Sie haben uns aufmerksam<br />
und vorsichtig angeschaut, als wären<br />
wir giftig o<strong>der</strong> so. ☺ Dann erzählten sie<br />
uns, dass sie mit <strong>der</strong> Mission gekommen<br />
sind, uns kennen zu lernen.<br />
Sie hatten Zetteln mitgebracht wo von<br />
einer Seite etwas auf „KOSMISCH“<br />
stand und von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en auf polnisch.<br />
Polnisch konnten sie kaum verstehen,<br />
also unsere Aufgabe war zu erklären,<br />
was die Worte bedeuten. Dass waren die<br />
Worte, von den wir schon an Tag gehört<br />
hatten. Die Worte, die uns so wichtig<br />
sind in unserem <strong>Arche</strong>leben.<br />
Die Bewohner haben alles ganz toll den<br />
Außeririschen berichtet, wie das in <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong> ist und was die schweren Worte<br />
alles bedeuten. Die Zetteln wurden neben<br />
<strong>der</strong> fliegenden Untertasse aufgehängt<br />
und irgendwann wurde das alles<br />
so schwer, dass das obere Teil des<br />
Raumschiffs runter gefallen ist, dort<br />
erschienen drei Menschen.<br />
Alle fingen an zu klatschen und freuten<br />
sich riesig. Warum? Weil ihren Augen<br />
ein bekanntes Bild erschien, das für sie<br />
so wichtig ist. Das war nämlich keine<br />
fliegende Untertasse mehr, son<strong>der</strong>n ein<br />
<strong>Arche</strong>schiff, das Zuh<strong>aus</strong>e bedeutet.<br />
28
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Das, was die Bewohner erzählt haben,<br />
zeigt, dass wir alle gleich sind, egal ob<br />
weiß, schwarz o<strong>der</strong> grün, ob behin<strong>der</strong>t,<br />
o<strong>der</strong> nicht. Wir brauchen Liebe und ein<br />
Ort auf <strong>der</strong> Welt, wo es uns gut gehen<br />
soll.<br />
Voll Freude haben wir noch eine Disko<br />
organisiert. Alle hatten Spaß ohne Ende.<br />
Dann haben wir ein Abschiedsgottesdienst<br />
gefeiert und es blieb uns<br />
noch die letzte Aufgabe des Treffens zu<br />
erfüllen.<br />
Wir haben Briefe für die Welt geschrieben<br />
und an Luftballons gebunden. Wir<br />
standen eng aneinan<strong>der</strong> und 3-2-1-0 flogen<br />
die Luftballons mit unseren Botschaften<br />
in den Himmel. Die Adresse<br />
unserer <strong>Arche</strong> haben wir auch beigefügt<br />
mit <strong>der</strong> Hoffnung, dass jemand den Brief<br />
29<br />
lesen wird und wir einen neuen Brieffreund<br />
bekommen. Wäre spannend! ☺<br />
Die Zeit ging zu Ende und wir mussten<br />
uns verabschieden.<br />
Mit den Archies <strong>aus</strong> Breslau sind wir<br />
zurückgefahren und konnten uns <strong>aus</strong>ruhen.<br />
Sehr berührt hat mich auch die Begegnung<br />
mit einem Obdachlosen, die Agnes<br />
und ich vor unserer Rückfahrt am Breslauer<br />
Bahnhof hatten. Agnes hat ihm<br />
ohne zu Zögern von ihrem Reiseproviant<br />
abgegeben. Da ist sie uns ein Vorbild!<br />
Für mich hatte die Einladung eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung: Ich komme <strong>aus</strong> Polen<br />
und wusste früher nicht, dass wir da<br />
drei Gemeinschaften haben. Die erste<br />
<strong>Arche</strong> habe ich hier in <strong>Tecklenburg</strong> kennen<br />
gelernt. Jetzt hatte ich Möglichkeit,<br />
die in Polen zu besuchen und bin froh,<br />
dass Agnes mit mir gefahren ist.<br />
Wir bedanken uns recht herzlich, dass<br />
wir die schöne Zeit in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> Breslau<br />
und in Glogow verbringen konnten!<br />
Agnes und Monika<br />
Dönekes<br />
Christa und ich haben uns vorgenommen,<br />
das Grab von Willi mit Blumen zu<br />
bepflanzen.<br />
Dazu war es nötig, die alten Pflanzen<br />
zuerst <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Erde her<strong>aus</strong>zuholen. Das<br />
war teilweise etwas schwierig, und beim<br />
Entwurzeln verlor ich kurz mein Gleichgewicht<br />
und wäre beinahe auf das Grab<br />
gefallen. Christa meinte dazu:<br />
"Na, dann leg dich mal gleich neben<br />
Willi!"<br />
Timo: „Jörg, woher kommt Joel?“<br />
Jörg: „Der So-so-soel kommt <strong>aus</strong> Mikado!“<br />
[er meint: Joel kommt <strong>aus</strong> Chicago]<br />
Dieter sitzt beim Essen und wartet auf<br />
den Salat, von dem sich Jörg gerade<br />
großzügig auf seinen Teller füllt.<br />
Dieter: „Der isst mir alles weg!“<br />
Kai: „Jörg, wenn du dir <strong>aus</strong>suchen<br />
könntest, ob du am Wochenende arbeiten<br />
o<strong>der</strong> spazieren gehen könntest, was<br />
würdest Du machen?“<br />
Jörg: „Gar nichts!“<br />
Neulich Abend im Taize-Gebet.<br />
Winfried, <strong>der</strong> meist still ist und nicht oft<br />
die Initiative ergreift, hatte super gute<br />
Laune. Er hat die 10minütige Stille im<br />
Taize-Gebet zu einem Blinzelspiel genutzt.<br />
Er hat Christa zugeblinzelt und<br />
sie hat zurückgeblinzelt, die Monika hat<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
mitgemacht und noch ein o<strong>der</strong> zwei an<strong>der</strong>e<br />
Personen. Die nonverbale Kommunikation<br />
lief auf Hochtouren. Und im<br />
Chorraum <strong>der</strong> Kirche saßen plötzlich<br />
viele Leute mit einem breiten Grinsen<br />
auf dem Gesicht.<br />
Danke Winfried !<br />
Im Tierpark mit Bewohnern und Assistenten<br />
<strong>der</strong> Landsberger <strong>Arche</strong>.<br />
Wir bleiben vor einem Gehege mit<br />
Skunks/Stinktieren stehen. Michaela<br />
packt ihren mitgebrachten Kuchen <strong>aus</strong><br />
und sagt: „Mmh, Stachelbeeren!“ (denn,<br />
die befanden sich im Kuchen)<br />
Ich habe den Blick nur auf die Tiere<br />
gerichtet und sage ganz empört: „Das<br />
sind doch keine Stachelbären, das sind<br />
Stinktiere.“<br />
Conny<br />
Manu schaut Tattoo-Zeitungen an.<br />
Schüttelt den Kopf, findet manches ekelig<br />
und meint: “Ich bin doch auch alternativ.“<br />
Eugen daraufhin „Nein altmodisch!“<br />
30
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Erste Erfahrungen von dem Renewal<br />
in Indien/Bangladesch<br />
„Wir können so viel von den Ärmsten<br />
lernen. Wenn ich nach H<strong>aus</strong>e komme,<br />
sehe ich wie beschäftigt alle sind. Hier<br />
braucht das alltägliche Leben so viel<br />
mehr Zeit, man baut <strong>aus</strong> Steinen einen<br />
Kochplatz auf <strong>der</strong> Strasse, macht Feuer<br />
(das Feuerholz muss erst beschafft werden),<br />
weite Wege für alles, ohne Auto,<br />
in Hitze und Regen, wenn es regnet,<br />
lösen sich die Strassen auf und man watet<br />
im Wasser…<br />
Die Europäer haben eigentlich keinen<br />
Grund ständig im Stress zu sein, aber<br />
alle sind immer beschäftigt, die Gesichter<br />
verbissen... Wenn ich in die Slums<br />
komme, sehe ich, dass die Leute sich<br />
Zeit nehmen und man sieht nur strahlende<br />
Gesichter trotz allem Elend...”<br />
Das waren fast die ersten Worte eines<br />
Taizé-Bru<strong>der</strong>s in Mymensingh, mit<br />
denen die <strong>Arche</strong> Bangladesch eng verbunden<br />
ist. Die Brü<strong>der</strong> haben geholfen<br />
die <strong>Arche</strong> hier ins Leben zu rufen und<br />
einige Projekte mit behin<strong>der</strong>ten Menschen<br />
machen sie gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong>.<br />
Die Beobachtungen von Bru<strong>der</strong> Guillaume<br />
sind für mich auch in <strong>Arche</strong><br />
wirklich beeindruckend.<br />
In <strong>Deutschland</strong> sind wir in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
wahrscheinlich weniger beschäftigt als<br />
so mancher Manager und wir wissen um<br />
den Wert, einfach gemeinsam zu sein,<br />
anstatt ständig etwas tun zu müssen.<br />
Aber verglichen mit <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> Bangladesch<br />
sind wir wirklich sehr gestresst!<br />
Es ist faszinierend für mich zu sehen,<br />
31<br />
wie lange man sich glücklich mit 3 Stücken<br />
Steckspiel beschäftigen kann, wenn<br />
man es zu zweit macht, o<strong>der</strong> dass man<br />
auch ohne Sprache, nur mit einem Lächeln,<br />
einfach nur gemeinsam sein kann,<br />
ohne etwas zu tun!<br />
Natürlich, vieles ist fremd hier und vieles<br />
würde ich an<strong>der</strong>s machen, aber es ist<br />
faszinierend und sie nehmen uns wirklich<br />
mit offenen Armen und Ohren auf.<br />
“Der Fremde ist Gast und in einem<br />
Gast kommt Gott zu uns.”<br />
Wir werden hier viel herumgereicht und<br />
bekommen nicht nur <strong>Arche</strong> zu sehen,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Familien in den Slums,<br />
Gefangene im Gefängnis... und selbst<br />
die Ärmsten sind überglücklich, uns<br />
willkommen zu heißen in ihren Hütten<br />
und das bisschen mit uns zu teilen, was<br />
sie haben.<br />
“Vieles hier ist fremd und für vieles<br />
weiß ich einen besseren Weg es zu tun.<br />
Aber weiß ich wirklich, dass es besser<br />
ist, wie ich es tun würde?”<br />
Mit diesen weisen Worten von Katherine<br />
Hall, einer Britin, die <strong>der</strong>zeit Gemeinschaftsverantwortliche<br />
in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
in Bangalore ist, wurden wir in die verschiedenen<br />
Gemeinschaften geschickt.<br />
Und es ist wirklich bereichernd zu erfahren,<br />
wie sich erste Eindrücke revidieren,<br />
wenn man beobachtend und fragend<br />
abwartet wie Dinge in einer so an<strong>der</strong>en<br />
Kultur einen völlig an<strong>der</strong>en Sinn machen...<br />
Karin Schmidt<br />
Auf dem Wege – die Apfelallee <strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong> – ein Jahr, in dem wir als einzelne<br />
und auch als ganze H<strong>aus</strong>gemeinschaft<br />
vielerlei Wege gegangen sind. Unmöglich,<br />
diese alle aufzuzählen, aber hier ein<br />
paar „Wegbeschreibungen“:<br />
Auf den Weg gemacht hat sich im Januar<br />
Willi, einen Weg, von dem er nicht<br />
zurückkehrte. Er ist am 11.1. gestorben.<br />
Vielleicht, weil es ihm schwer fiel zu<br />
gehen, vielleicht, weil es ein neuer Weg<br />
für ihn war, hat er einige Zeit schwer<br />
gekämpft, auch als er schon ganz<br />
schwach war und intensive Pflege<br />
brauchte. Dann aber ist er gegangen,<br />
ganz ruhig und entspannt, mit einem<br />
Gesichts<strong>aus</strong>druck, <strong>der</strong> sagte: „Es ist<br />
gut.“ Mit einer Ausstrahlung, die sagte:<br />
„Ich bin angekommen.“ Wir haben<br />
ihm auf dem Totenbett einen seiner ge-<br />
liebten Schlüssel, die zeitlebens so wich-<br />
Stefan<br />
tig für ihn waren, in die Hand gedrückt,<br />
aber nur für einen <strong>der</strong> Trecker im Himmel,<br />
nicht für irgendeine Tür. Ich stelle<br />
mir vor, dass die sicher schon weit offen<br />
stand und Gott persönlich gewartet hat,<br />
weil man sich auf so einen wie Willi nur<br />
freuen kann.<br />
Die Zeit von Willis Sterben und sein<br />
Tod war auch ein neuer Weg für die<br />
ganze H<strong>aus</strong>gemeinschaft. Es war ein<br />
Weg, den Willi wir nicht kannten, und es gab<br />
viele Fragen und Unsicherheiten, auch<br />
Ängste. „Wir kennen den Weg nicht,<br />
aber er kommt auf uns zu, wenn wir<br />
ihn gehen,“ sagt ein afrikanisches<br />
Sprichwort. So war es auch für uns. Im<br />
Gehen, Schritt für Schritt, durch<strong>aus</strong><br />
nicht heldenhaft, kam <strong>der</strong> Weg auf uns<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
zu. Es öffnete sich ein Weg voller<br />
Schmerz und Trauer, aber auch voller<br />
Schönheit und Reichtum. Dass Willi, so<br />
wie er es wollte, zuh<strong>aus</strong>e sterben konnte<br />
und einen Platz in unserer Mitte hatte,<br />
war nicht nur für ihn, son<strong>der</strong>n auch für<br />
uns ein Geschenk und etwas ganz Kostbares.<br />
„Da berühren sich Himmel und<br />
Erde, dass Frieden werde unter uns…“<br />
Im Februar hat sich Joel <strong>aus</strong> den USA<br />
auf den Weg gemacht, um für 2 Jahre als<br />
Assistent zu uns zu kommen. Er ist auch<br />
als „JD“ (sprich: Jeydii), „Scholl“ o<strong>der</strong><br />
schlicht als „<strong>der</strong> Klavierspieler“ bekannt.<br />
Wir alle freuen uns, dass er da ist,<br />
aber ganz beson<strong>der</strong>s Brigitte, denn Joel<br />
mag das Klavier fast so sehr wie sie. Der<br />
einzige Unterschied: Joel ist <strong>der</strong>jenige<br />
von beiden, <strong>der</strong> dem Klavier abends<br />
nicht ehrfürchtig einen Gute-Nacht-Kuss<br />
gibt. Jedenfalls hat es noch niemand<br />
gesehen...<br />
Zurück über den großen Teich ist Rebecca<br />
geflogen. Nach 2 Jahren in <strong>der</strong><br />
Apfelallee führte ihr Weg zurück in die<br />
USA, wo sie weiter studiert. Da sie wenig<br />
Zeit hat, lässt sie ihre E-Mails von<br />
einem Computerprogramm von Englisch<br />
auf Deutsch übersetzen, was sehr lustig<br />
klingt. Wahrscheinlich wir besser könnten<br />
verstehen, was sie ist schreibend,<br />
wenn sie würde senden ihren E-Mail in<br />
Englisch, aber Rebecca weiß, dass wir<br />
im schweren, schweren ☺ <strong>Arche</strong>-Alltag<br />
etwas zu lachen brauchen.<br />
Mutig einen neuen Weg beschritten, hat<br />
August Heeke, <strong>der</strong> am 17. März in <strong>der</strong><br />
Apfelallee eingezogen ist. Er ist 49 Jahre,<br />
kommt <strong>aus</strong> Rheine Rodde, und war<br />
32
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
allen Bewohnern schon <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Led<strong>der</strong><br />
Werkstatt bekannt, wo er seit über 30<br />
Jahren arbeitet. Es ist schön zu sehen,<br />
wie gut er sich bei uns eingelebt hat. Ja,<br />
er passt gut zu uns und bereichert unser<br />
Leben – und ganz beson<strong>der</strong>s das von<br />
Christa. Ihre alte Werkstatt-<br />
Freundschaft ist ganz neu aufgeblüht –<br />
und es ist schön, die beiden in trauter<br />
Eintracht zusammen zu sehen. Muss<br />
Liebe schön sein☺… Ja, das ist sie tatsächlich!<br />
Auf einem mittlerweile schon langen<br />
<strong>Arche</strong>-Weg befindet sich Usa. Es gab<br />
Wegetappen im Bodelschwinghweg, <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong> Daybreak und während ihres Studiums<br />
in Münster als Mandatsträgerin<br />
und Freundin <strong>der</strong> Gemeinschaft. Super,<br />
dass sie sich nun entschlossen hat, das<br />
Team in <strong>der</strong> Apfelallee zu verstärken.<br />
Sie ist ein großer Gewinn für die H<strong>aus</strong>gemeinschaft.<br />
Es gab viele an<strong>der</strong>e Weg-Erfahrungen –<br />
große und kleine:<br />
Da sind Gertrud und Christa, die sich<br />
auf den Weg nach Orval in Belgien gemacht<br />
haben, um an einer Bündnis-<br />
Retraite <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> teilzunehmen, mit <strong>der</strong><br />
Beson<strong>der</strong>heit, dass Assistenten und Bewohner<br />
eingeladen waren. Das Thema<br />
<strong>der</strong> Retraite war Freundschaft, und beide<br />
kehrten begeistert von dieser gemeinsamen<br />
Erfahrung zurück.<br />
Da sind Monika und Agnes, die nach<br />
Polen gereist sind, um dort am Regionaltreffen<br />
<strong>der</strong> polnischen <strong>Arche</strong>-<br />
Gemeinschaften teilzunehmen und dadurch<br />
auch die Verbundenheit in <strong>der</strong><br />
großen „<strong>Arche</strong>-Familie“ <strong>aus</strong>drückten.<br />
Antje war auf vielen Urlaubswegen –<br />
33<br />
Lanzarote im Frühjahr, Kreuzfahrt auf<br />
dem Mittelmeer im Herbst...<br />
Irene war in Kirchähr (...wo immer das<br />
ist), weil sie in einer Arbeitsgruppe von<br />
<strong>Arche</strong> <strong>Deutschland</strong> mitarbeitet.<br />
Wir alle haben uns auf den Weg gemacht:<br />
ob in den gemeinsamen Sommerurlaub<br />
an <strong>der</strong> Nordsee, zum Regionaltreffen<br />
<strong>der</strong> <strong>Arche</strong> in Stapelfeld…o<strong>der</strong><br />
zur Eisdiele in Lengerich.<br />
Man muss aber nicht immer reisen, um<br />
auf dem Weg zu sein. Seit 1987 lebt<br />
Antje in <strong>der</strong> Apfelallee und ist in <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong> und mit <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> auf dem Weg.<br />
In diesem Jahr feierte sie ihr 20-jähriges<br />
<strong>Arche</strong>-Jubiläum – und wir freuen uns,<br />
dass sie da ist!<br />
Wegbeschreibungen <strong>2007</strong>. Manchmal<br />
sind Wege, die wir gehen, unbekannt,<br />
schwierig o<strong>der</strong> gar bedrohlich. Gerade<br />
auch im gemeinschaftlichen Leben. Und<br />
doch: Es ist gut auf dem Weg zu sein,<br />
Schritte zu wagen, voranzugehen und zu<br />
wachsen. So wie wir manchmal gemeinsam<br />
singen:<br />
„Schritte wagen im Vertrauen auf einen<br />
guten Weg,<br />
Schritte wagen im Vertrauen, dass letztlich<br />
Er mich trägt,<br />
Schritte wagen, weil im Aufbruch ich<br />
nur sehen kann,<br />
für mein Leben gibt es einen Plan.“<br />
Für die Apfels,<br />
Werner Heidebrecht<br />
Was war bei den Bodels los?<br />
Jahresrückblick in Schlaglichtern<br />
� Im Januar 07 fuhr ich für knappe 2<br />
Wochen nach Schottland, in die <strong>Arche</strong><br />
Edinburgh. Im Februar konnte ich an<br />
<strong>der</strong> Retraite für erstjährige Assistenten in<br />
Spa teilnehmen. Inzwischen hatte ich<br />
mich entschlossen, ein zweites Jahr in<br />
<strong>der</strong> <strong>Arche</strong> <strong>Tecklenburg</strong> zu bleiben.<br />
� Ostern war eine sehr schöne Zeit im<br />
H<strong>aus</strong>. Es gab leckeres Essen, Kuchen<br />
und Ostereier suchen im Garten. Am<br />
Ostersonntag stand für unser H<strong>aus</strong> eine<br />
kleine Feier an, um den Wechsel in <strong>der</strong><br />
H<strong>aus</strong>verantwortung zu begehen. Manu<br />
verabschiedete sich <strong>aus</strong> dieser Rolle, um<br />
sich auf ihre neue Aufgabe im dritten<br />
H<strong>aus</strong> vorzubereiten, und so übernahm<br />
Karin das Amt <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>verantwortlichen.<br />
� Im Mai hat unser H<strong>aus</strong> neue Fenster<br />
bekommen. Draußen machte sich ein<br />
Bagger daran, ein großes Loch vor dem<br />
Kellereingang zu graben. Der Keller war<br />
an dieser Stelle zu feucht und die Drainage<br />
musste verbessert werden. Mein eigenes<br />
Zimmer stand vorher zweimal unter<br />
Wasser! Inzwischen ist dort ein trockenes<br />
Büro für Catrin und ich wohne jetzt im<br />
Erdgeschoß zwischen Dieter und Jörg.<br />
� Am Zeltwochenende standen weitere<br />
Umgestaltungsaktionen an: Im Bad von<br />
Dieter und Jörg musste die dunkle Holzdecke<br />
einem weißen Rauhfaser-Anstrich<br />
weichen. (Danke an alle, die uns geholfen<br />
haben!)<br />
� Im Juli kam Anna <strong>aus</strong> Belgien als<br />
Sommerhelferin zu uns ins H<strong>aus</strong>. Sie hat<br />
mit Erika, Usa und Kai den Sommerurlaub<br />
in <strong>der</strong> Apfelallee verbracht.<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
� Vom 16. bis 29. Juli war unsere<br />
H<strong>aus</strong>gemeinschaft im Urlaub. Aber dieses<br />
Mal war alles an<strong>der</strong>s!!! Denn zu den<br />
Bodel-Männern gesellte sich Irene. Des-<br />
weiteren fuhren Karin, Anastasia, Joel<br />
und ich mit.<br />
� Vom 16. bis 19. August nahmen wir<br />
alle gemeinsam am Regionaltreffen teil.<br />
� Anastasia verabschiedete sich mit<br />
einem Fest Ende August von uns, da<br />
ging ihr freiwilliges soziales Jahr in <strong>der</strong><br />
<strong>Tecklenburg</strong>er <strong>Arche</strong> zu Ende.<br />
� Im September zog Catrin wie<strong>der</strong> bei<br />
uns ein. Sie war drei Jahre in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Landsberg gewesen. Jetzt übernimmt sie<br />
bei uns die Assistentenkoordination,<br />
arbeitet aber auch als Assistentin im<br />
Bodel-Weg.<br />
� Mit ihr ist Monika <strong>aus</strong> Polen als neue<br />
Freiwillige vom ICE zu uns gekommen.<br />
� Am 17. September zog Joel <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Apfelallee zu uns. Er unterstützt uns,<br />
während Karin für drei Monate in Indien<br />
ist.<br />
� Manu startet als H<strong>aus</strong>verantwortliche<br />
das dritte H<strong>aus</strong>. Seit September war sie<br />
zunehmend weniger in unserem H<strong>aus</strong>,<br />
vorübergehend hat sie sogar bei Conny<br />
gewohnt, um Platz für unsere neuen<br />
Assistenten zu machen. Auch Kai ist<br />
Ende Oktober <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Begleitung <strong>der</strong><br />
Bodels <strong>aus</strong>gestiegen und ins dritte H<strong>aus</strong><br />
umgezogen. Danke an beide für alles,<br />
was sie für und mit den Bodels gemacht<br />
haben!<br />
� Seit Anfang November komplettiert<br />
Lydia unser Team. Sie interessiert sich<br />
für die <strong>Arche</strong> in Afrika, konnte dort aber<br />
lei<strong>der</strong> kein FSJ machen und ist so glücklicherweise<br />
bei uns gelandet.<br />
Timo Stiller<br />
34
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
35<br />
Gebet <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Guter Gott,<br />
komm und segne unser H<strong>aus</strong>,<br />
bewahre uns in deiner großen Liebe.<br />
Lass uns in <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> geborgen sein.<br />
Hilf uns, Gutes und Schweres miteinan<strong>der</strong> zu teilen.<br />
Lass uns gemeinsam <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Quelle des Lebens schöpfen<br />
und Zuspruch und Ermutigung für unseren Alltag erfahren.<br />
Mache unsere Herzen offen und bereit für alle,<br />
die bei uns anklopfen.<br />
Lass sie unter uns willkommen sein.<br />
Gib, dass die <strong>Arche</strong> ein Ort <strong>der</strong> Begegnung mit dir und den<br />
Menschen wird,<br />
ein Ort an dem Verletztes verbunden wird<br />
und Verwundetes heilen kann.<br />
Lass sie ein Zeichen des Frieden und <strong>der</strong> Versöhnung sein.<br />
Guter Gott, segne uns und unser H<strong>aus</strong>,<br />
segne uns durch die, die mit uns leben,<br />
segne uns durch die, die uns begegnen,<br />
segne uns durch deinen heiligen Geist in unserer Mitte,<br />
<strong>der</strong> uns Lebendigkeit, Empfindsamkeit und Liebe schenkt.<br />
Amen<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
In <strong>der</strong> <strong>Arche</strong> teilen Menschen mit und ohne geistiger Behin<strong>der</strong>ung wie in<br />
einer Familie ihr Leben miteinan<strong>der</strong>.<br />
Unsere Gemeinschaft in <strong>Tecklenburg</strong> besteht <strong>der</strong>zeit <strong>aus</strong> zwei Häusern. In<br />
<strong>der</strong> Apfelallee leben 8 behin<strong>der</strong>te Bewohner mit 6 Assistenten zusammen,<br />
im Bodelschwinghweg sind 4 Bewohner und 4 Assistenten zu H<strong>aus</strong>e.<br />
Und bald kommt eine dritte H<strong>aus</strong>gemeinschaft im Hofbauers Kamp<br />
mit 6 Bewohnern und 6 Assistenten dazu.<br />
Wir hoffen, dass unsere <strong>Geschichten</strong> Euch/Ihnen gefallen haben<br />
und freuen uns über jede Unterstützung in Form von Gebeten,<br />
Freundschaft, tatkräftiger Mithilfe o<strong>der</strong> auch Spenden.<br />
Wir sind als mildtätige Einrichtung anerkannt und<br />
stellen gerne eine Spendenbescheinigung <strong>aus</strong>.<br />
Christlicher Verein zur För<strong>der</strong>ung von Wohn- und<br />
Lebensgemeinschaften von behin<strong>der</strong>ten<br />
und nicht behin<strong>der</strong>ten Menschen, „<strong>Arche</strong>“ e.V.<br />
Bodelschwinghweg 6<br />
49545 <strong>Tecklenburg</strong><br />
Tel.: 05482 / 7700<br />
Fax: 05482 / 974024<br />
e-mail: tecklenburg@arche-deutschland.de<br />
www.arche-deutschland.de<br />
Konto 311 127 33<br />
Kreissparkasse Steinfurt<br />
BLZ 403 510 60<br />
Verantwortlich: Conny Döhling, Gemeinschaftsverantwortliche<br />
Redaktion: Jürgen Fischer<br />
Druck: Sonntag Druckt.<br />
Osnabrücker Str. 6<br />
49525 Lengerich<br />
Auflage: 600 Stück<br />
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