Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
Tecklenburg 2007 Geschichten aus der Arche - Arche Deutschland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
Die <strong>Arche</strong> landet!!!<br />
Ist das eine fliegende Untertasse?!?<br />
Am 4. Oktober war es endlich mal so<br />
weit!!!<br />
Agnes und ich wurden zum Regionaltreffen<br />
<strong>der</strong> polnischen <strong>Arche</strong> eingeladen.<br />
Die Einladung haben wir natürlich<br />
angenommen und sind mit dem Nachtzug<br />
nach Breslau gefahren. Wir waren<br />
froh, als sie um 5:00 Uhr morgens zu<br />
Ende ging.<br />
Der Empfang war sehr nett. ☺ Eine Assistentin<br />
ist extra aufgestanden, um uns<br />
zu begrüßen. Wir sind nach einem kurzen<br />
Gespräch ins Bett gegangen.<br />
Nach ca. drei Stunden Morgenschlaf bin<br />
ich wach geworden, bin nach unten gegangen<br />
und wollte Agnes wecken. Aber<br />
sie saß schon am Schreibtisch und zeichnete<br />
ihr „Rahmenbild“. An dem Tag<br />
hat sie das Bild Artur, einem Bewohner,<br />
geschenkt. ☺ Er hat sich darüber sehr<br />
gefreut.<br />
Dann bemerkte sie plötzlich, dass <strong>der</strong><br />
Frühstückstisch noch gar nicht gedeckt<br />
war, ist sofort in die Küche gegangen<br />
und machte sich auf die Suche nach<br />
Besteck und Tassen. ☺ Alles muss doch<br />
in Ordnung sein, o<strong>der</strong>?!? ☺<br />
Eine Assistentin hat ihr gezeigt, wo alles<br />
steht und Agnes konnte helfen. Alle haben<br />
sich gefreut, dass sie sich wie Zuh<strong>aus</strong>e<br />
fühlte. Sie staunten, dass Agnes,<br />
trotz einer fremden Sprache, so einen<br />
entspannten Eindruck machte. Wichtig<br />
für sie war auch das Bild, das sie Artur<br />
geschenkt hat. Es wurde auf eine große<br />
Pinnwand aufgehängt, so dass je<strong>der</strong> es<br />
sehen konnte. Ich fand das sehr schön,<br />
wie sie Agnes aufgenommen haben.<br />
Ein paar Stunden später waren wir schon<br />
27<br />
wie<strong>der</strong> auf dem Weg. Wir mussten mit<br />
dem Zug nach Glogow fahren. So hieß<br />
<strong>der</strong> Ort, wo das Regionaltreffen stattfand.<br />
Am Abend war die offizielle Begrüßung<br />
in einem riesigen Saal.<br />
Wir haben gesungen, gebetet, lecker<br />
gegessen und gelacht. ☺ Zwischendurch<br />
mussten Agnes und ich 1000 Fragen<br />
beantworten, so groß war das Interesse<br />
an uns. Wir haben gerne von den drei<br />
deutschen <strong>Arche</strong>n erzählt und Erfahrungen<br />
<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht. Viele „Archies“, die<br />
wir in Glogow kennen gelernt haben,<br />
kannten unsere Gemeinschaften und<br />
ehemalige Assistenten, was mich sehr<br />
überrascht hat. Die Welt ist klein, sagt<br />
man und die <strong>Arche</strong>welt sowieso. ☺<br />
Wir waren froh endlich schlafen gehen<br />
zu können. Das Zimmer haben wir geteilt,<br />
was für Agnes schön war. Denn<br />
wer will schon in einem großen Zimmer,<br />
in einem riesigen H<strong>aus</strong>, in einem fremden<br />
Land, wo alle so komisch reden,<br />
alleine bleiben? Niemand! Kann ich<br />
auch gut nachvollziehen. ☺<br />
Wir haben am Samstag mit biblischen<br />
Texten gearbeitet und ihre Bedeutung in<br />
unserem Alltag gesucht.<br />
Auf den Bil<strong>der</strong>n, die wir dazu gebastelt<br />
haben, konnte man unsere Kreativität<br />
bewun<strong>der</strong>n. ☺ Eine lustige Aufgabe hat<br />
den Bewohnern richtig gut gefallen. Sie<br />
haben Gemüse als Bastel-Material bekommen<br />
und dar<strong>aus</strong> sollten sie eine Person<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gemeinschaft vorstellen, die<br />
für sie eine wichtige Rolle spielt. Agnes<br />
wählte drei frische Gurken, ein paar Salatblätter<br />
und Weintrauben.<br />
Dann hat sie angefangen damit unsere<br />
Conny Döhling zusammen zu bauen. ☺<br />
Zwei lange Gurkenbeine, ein langer<br />
Gurkenkörper, die Haare <strong>aus</strong> Salat und<br />
Weintrauben als Augen. ☺ Sie war so<br />
angeregt, dass sie gleich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Kiste<br />
eine Kartoffel <strong>aus</strong>gesucht hat und voll<br />
Freude vorgestellt hat: „Werner, Werner!!!“.<br />
Ich musste laut lachen. ☺<br />
Es lebe die Kreativität!!! ☺<br />
Agnes war am Tag sehr aktiv, hat gerne<br />
mit allen gespielt und Spaß gehabt. Sie<br />
hat meistens die Zeit mit Wiola verbracht.<br />
Wiola ist eine Bewohnerin <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Arche</strong> Breslau, die mich sehr an unsere<br />
Christa erinnert hat. Wahrscheinlich<br />
hat sich Agnes deswegen so gut mit ihr<br />
verstanden! Wir waren sehr aktiv und<br />
freuten uns mittags auf etwas leckeres<br />
zur Stärkung. Ich habe schon polnisches<br />
Essen vermisst!!! Für Agnes war das ein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass wir erst um 14:30 geges-<br />
<strong>Geschichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Arche</strong><br />
sen haben, aber anscheinend hat ihr alles<br />
geschmeckt, sie hatte einen großen Appetit<br />
und Hunger durch die Zeitverschiebung.<br />
☺<br />
Nach dem Abendgebet konnten wir<br />
endlich erfahren, warum das Thema des<br />
Regionaltreffens irgendwie so KOS-<br />
MISCH lautete.<br />
Wir saßen in einem Raum, wo an <strong>der</strong><br />
Wand eine fliegende Untertasse aufgehängt<br />
war und haben uns gewun<strong>der</strong>t,<br />
was das eigentlich bedeuten soll. Dann<br />
kamen plötzlich zwei grüne Außerirdischen<br />
an. Sie haben uns aufmerksam<br />
und vorsichtig angeschaut, als wären<br />
wir giftig o<strong>der</strong> so. ☺ Dann erzählten sie<br />
uns, dass sie mit <strong>der</strong> Mission gekommen<br />
sind, uns kennen zu lernen.<br />
Sie hatten Zetteln mitgebracht wo von<br />
einer Seite etwas auf „KOSMISCH“<br />
stand und von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en auf polnisch.<br />
Polnisch konnten sie kaum verstehen,<br />
also unsere Aufgabe war zu erklären,<br />
was die Worte bedeuten. Dass waren die<br />
Worte, von den wir schon an Tag gehört<br />
hatten. Die Worte, die uns so wichtig<br />
sind in unserem <strong>Arche</strong>leben.<br />
Die Bewohner haben alles ganz toll den<br />
Außeririschen berichtet, wie das in <strong>der</strong><br />
<strong>Arche</strong> ist und was die schweren Worte<br />
alles bedeuten. Die Zetteln wurden neben<br />
<strong>der</strong> fliegenden Untertasse aufgehängt<br />
und irgendwann wurde das alles<br />
so schwer, dass das obere Teil des<br />
Raumschiffs runter gefallen ist, dort<br />
erschienen drei Menschen.<br />
Alle fingen an zu klatschen und freuten<br />
sich riesig. Warum? Weil ihren Augen<br />
ein bekanntes Bild erschien, das für sie<br />
so wichtig ist. Das war nämlich keine<br />
fliegende Untertasse mehr, son<strong>der</strong>n ein<br />
<strong>Arche</strong>schiff, das Zuh<strong>aus</strong>e bedeutet.<br />
28