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PULSZONE 10 VERÄNDERUNG MUTIG ANGEHEN Wer seine Karriere in einem vermeintlich gesunden Unternehmen startet, ist oft überrascht, wenn etablierte Firmen Fotolia/Tomasz Trojanowski/javarman/ Roman Dekan/michanolimit/Jaimie Duplas, Olaf Meyer Michael Lindner BERNADETTE BÜSGEN IST FÜHRUNGSKRÄFTE-COACH, SYSTEMISCHE BERATERIN UND AUTORIN. WWW.BUESGEN-CONSULT.DE plötzlich Probleme bekommen, egal wie groß und stark sie wirken, wie traditionsreich ihre q COACHING ZONE SPÄTESTENS DIE AUSLÖSER der globalen Wirtschaftskrise haben gezeigt, dass die dynamische und komplexe Welt eine „Neue Leadership“ notwendig macht. Aber wie bringen Sie als junge, engagierte Nachwuchsführungskraft den neuen Leadership-Kodex in ein traditionelles Unternehmen? Stellen Sie sich vor, Sie werden gebeten, eine Abteilung als neue Führungskraft zu übernehmen, und Sie wollen Einzelkämpfer in ein leistungsstarkes Team überführen. Wie gehen Sie am besten vor? Beginnen Sie mit Ihrer inneren Einstellung zu Ihren Mitarbeitern. Sieht Ihr Menschenbild vor, dass sich jeder Mitarbeiter unter den richtigen Rahmenbedingungen engagiert und Spaß an seiner Arbeit hat? Sieht Ihr Ideal so aus, dass Menschen danach streben, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung für ihre eigenen Ideen zu überneh-
EN Geschichte ist. Um zu überleben, müssen sich Unternehmen permanent verändern. Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein? Was Nachwuchsführungskräfte? bedeutet andauernder Wandel für Wie können sie Veränderungskompetenz erwerben Unternehmen sind heute Strömungen ausgesetzt, die rasanter und stärker sind denn je. Sie werden ausgelöst von einem Markt, der sich ständig ändert. Aber auch von einem Kunden, der ganz neue Bedürfnisse hat. Um zu beschreiben, wie zwingend sich Unternehmen heute den Veränderungen stellen müssen, hat der Trendforscher Matthias Horx den Begriff „Evolutionsdruck“ gefunden: Ganze Branchen wie die Auto- oder Luftfahrtindustrie oder der Versandhandel haben gar keine andere Wahl, als sich den neuen Ansprüchen des Marktes anzupassen. Aber viele Unternehmen haben diesen Evolutionsdruck zu lange verkannt. Sie haben die Veränderungsdynamik offenbar unterschätzt. und sich ergebnisorientiert Albrecht Enders, Professor für Unternehmensstrategie der renommierten Business-School IMD im schweizerischen Lausanne, hat Antworten auf die Frage nach der Veränderungsdynamik gefunden. Über fünf Jahre hat der Ökonom 30 Fallstudien in unterschiedlichen Branchen durchgeführt, die von radikalem Wandel betroffen waren. Das Ergebnis: Jede Organisation durchläuft bei dem Bestreben, sich zu verändern, Phasen. Und in jeder Phase können Fehler gemacht werden, die zur Folge haben, dass die Veränderung misslingt. einbringen? Von Fred Blumenthal Für Karrierestarter sind besonders die frühen Phasen interessant, denn hier können sie konkret eingreifen: In der Wahrnehmungsphase werden sich abzeichnende Veränderungen nicht oder zu spät erkannt, in der Beurteilungsphase Entwicklungen vom Management falsch eingestuft. Hier schlägt die Stunde der Young Professionals, denn sie erkennen und bewerten die Dinge, die sich ändern, oft schneller als langjährige Mitarbeiter, weil sie frisch und ohne Betriebsblindheit e an Aufgaben herangehen – und so dazu beitragen können, dass das Unternehmen in den nächsten Phasen, der Entscheidung und der Maßnahme, Fahrt auf den richtigen Kurs nimmt. Was ein Unternehmen in diesen Phasen braucht, ist ein Blick für Abweichungen und den Mut, notwendige Veränderungen anzustoßen, zu planen und durchzuführen. Wenn Young Professionals in diesem Augenblick die Chance ergreifen und das Richtige tun, helfen sie ihrem Unternehmen dabei, den Anforderungen des Wandels gerecht zu werden. men? Mit diesem Mitarbeiterbild im Kopf legen Sie das wesentliche Fundament des neuen Leadership-Verständnisses. Doch wie gelingt es Ihnen tatsächlich, ein leistungsstarkes Team aufzubauen? Ihnen ist es wichtig, dass die Gedanken Ihrer Mitarbeiter maßgeblich in das Abteilungsergebnis einfließen. Sie treffen aber auf eine Mannschaft, die seit Jahren gewohnt ist, nach Anweisungen zu arbeiten. Damit stehen Sie vor einem Kulturwandel, der jedoch absolut notwendig ist, um Ihre Abteilung zu einer erfolgreichen Teamleistung anzuspornen. Fragen Sie nicht nur in den ersten 100 Tagen Ihres Führungsdaseins nach der Meinung Ihrer Mitarbeiter, sondern integrieren Sie einen offenen Austausch in den gelebten Alltag. 9Hinterfragen Sie bestehende Abläufe und Tätigkeitsabgrenzungen. Erbitten Sie Vorschläge und ermutigen Sie die Kollegen immer wieder, Ihre Vorstellungen einzubringen. Etablieren Sie Teambesprechungen, die zwar stringent, aber gleichzeitig in einer offenen Art und Weise durchgeführt werden. Achten Sie darauf, dass Sie über offene Fragestellungen führen und die Gruppenergebnisse mit klaren Vereinbarungen sichern. Nur auf Grundlage verschiedener Perspektiven und Blickwinkel lassen sich nachhaltig gute Entscheidungen treffen. Sie als Führungs- 11
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