MANUSKRIPTE THESEN INFORMATIONEN - bei Bombastus-Ges.de
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Wir leben – und Sie in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
noch in viel stärkerem Maße –<br />
in einer säkularisierten Welt, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Glaube an Jesus Christus nur noch für wenige<br />
Menschen eine Be<strong>de</strong>utung hat, und<br />
diese Be<strong>de</strong>utung wird gesellschaftlich kaum<br />
mehr sichtbar. Ein Indiz dafür ist die Tatsache,<br />
dass Religionsunterricht nicht mehr<br />
als konstitutives Schulfach empfun<strong>de</strong>n wird<br />
und wir wohl früher o<strong>de</strong>r später keinen<br />
konfessionell gebun<strong>de</strong>nen Religionsunterricht<br />
mehr an <strong>de</strong>n Schulen haben wer<strong>de</strong>n.<br />
Gera<strong>de</strong> einmal an Heiligabend hört vielleicht<br />
<strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re, <strong>de</strong>r, weil es <strong>de</strong>r<br />
eigenen Stimmung so gut tut, eine Kirche<br />
aufsucht, von <strong>de</strong>r Geburt dieses Kin<strong>de</strong>s, das<br />
für Paracelsus so be<strong>de</strong>utungsvoll war.<br />
Ostern dagegen hat mittlerweile nur noch<br />
<strong>de</strong>n Osterhasen zu bieten. Dass Ostersonntag<br />
als Tag <strong>de</strong>r Auferstehung Jesu Christi<br />
gefeiert wird, ist, glaube ich, immer weniger<br />
bekannt.<br />
Trotz<strong>de</strong>m spiegeln sich in vielen Bewegungen<br />
unserer <strong>Ges</strong>ellschaft Gefühle, die<br />
zeigen, dass auch heute die Menschen<br />
Sehnsucht nach Erlösung empfin<strong>de</strong>n und<br />
eine Erlösung suchen, die im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
durch die Reformation untrennbar mit<br />
Jesus Christus verknüpft wor<strong>de</strong>n ist. Viele<br />
Menschen interessieren sich für an<strong>de</strong>re<br />
Weltreligionen. Der Buddhismus als friedfertige<br />
und undogmatische Religion interessiert<br />
da<strong>bei</strong> beson<strong>de</strong>rs. Die Anthroposophie<br />
gewinnt immer mehr Anhänger, weil sie ein<br />
ganzheitliches Weltbild, das alle Lebensbereiche<br />
<strong>de</strong>s Menschen umfasst, anbietet;<br />
an<strong>de</strong>re Menschen suchen ihr Heil im Engagement<br />
für <strong>de</strong>n Umweltschutz o<strong>de</strong>r im <strong>Ges</strong>talten<br />
eines harmonischen Familienlebens.<br />
Jugendliche bin<strong>de</strong>n ihr Heil an Popgruppen,<br />
die sie so verehren, dass man wohl von mo<strong>de</strong>rner<br />
Heiligenverehrung sprechen kann.<br />
Und <strong>de</strong>r Film <strong>de</strong>s Jahres 1998, Titanic, spiegelt<br />
eigentlich <strong>de</strong>n genuin christlichen Erlösungsgedanken:<br />
Ein lieben<strong>de</strong>r Mensch gibt<br />
sein Leben für einen an<strong>de</strong>ren. Vielleicht<br />
stehen wir also <strong>de</strong>m, was ich Ihnen vorstellen<br />
will, zwar in <strong>de</strong>r Ausdrucksweise nicht<br />
mehr nahe, aber unseren mo<strong>de</strong>rnen Heilssehnsüchten<br />
nach eventuell doch noch.<br />
Im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt ist die Religion Konstitutivum,<br />
gehört untrennbar zum Leben<br />
je<strong>de</strong>s Menschen, ist <strong>de</strong>r Alltag durchdrungen<br />
von Ritualen und Manifestationen <strong>de</strong>r<br />
Religion: Die spätmittelalterlichen Städte<br />
und Dörfer wer<strong>de</strong>n beherrscht durch<br />
die Kirchengebäu<strong>de</strong>, die die höchsten Gebäu<strong>de</strong><br />
sind, das sonn- und feiertägliche<br />
Läuten <strong>de</strong>r Kirchenglocken dominiert <strong>de</strong>n<br />
Sonntag, geht noch nicht im großstädtischen<br />
Lärm unserer Tage unter. Der gera<strong>de</strong><br />
geborene Mensch wird getauft und damit<br />
in die Kirche und in die Gemeinschaft mit<br />
Jesus Christus aufgenommen. Das Hören<br />
<strong>de</strong>s Wortes Gottes in <strong>de</strong>r sonntäglichen<br />
Predigt bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>s Gottesdienstes.<br />
Das Sakrament <strong>de</strong>s Abendmahls<br />
begleitet <strong>de</strong>n Menschen sein Leben lang<br />
als geistliche Nahrung und Stärkung.<br />
Nach seinem Tod erwartet er das Bei-Gott-<br />
Sein und nach <strong>de</strong>m Jüngsten Gericht am<br />
Welten<strong>de</strong> die Auferstehung von <strong>de</strong>n Toten.<br />
Der Glaube an Jesus Christus bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />
Mittelpunkt dieser i<strong>de</strong>altypischen Beschreibung<br />
vor allem protestantischen Glaubens.<br />
Jesus Christus ist darum Zentrum, weil<br />
er <strong>de</strong>rjenige ist, <strong>de</strong>r durch seine Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Menschen aus seiner Sün<strong>de</strong>nverfallenheit<br />
erlöst und ihn ohne eigene Verdienste, d.h.<br />
ohne eigene gute Taten annimmt. Sün<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Menschen be<strong>de</strong>utet da<strong>bei</strong> nicht so<br />
etwas Banales wie eine Kaloriensün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
eine Parksün<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn sie meint die<br />
Grundunfähigkeit <strong>de</strong>s Menschen zum<br />
Guten, ist die Erkenntnis, dass <strong>de</strong>r Mensch,<br />
wenn er sich an <strong>de</strong>m misst, was er eigentlich<br />
erfüllen können müsste, immer hinter<br />
seinen Erwartungen zurückbleibt. Die einzige<br />
Hoffnung, von Gott angenommen zu<br />
wer<strong>de</strong>n, liegt in Jesus Christus selbst, <strong>de</strong>r<br />
dadurch, dass er Mensch gewor<strong>de</strong>n ist und<br />
sein Leben für die Sün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Menschen<br />
geopfert hat, diese überwun<strong>de</strong>n hat und<br />
auch <strong>de</strong>n Tod. Durch die Auferstehung<br />
Christi wissen die Gläubigen, dass auch für<br />
sie nach <strong>de</strong>m Tod ein neues Leben <strong>bei</strong><br />
Gott beginnen wird. Soviel kurz und umrisshaft<br />
zu <strong>de</strong>n dogmatischen Grundlagen<br />
<strong>de</strong>r Reformation.<br />
Es wür<strong>de</strong> zu weit führen, in allen Einzelheiten<br />
die Verän<strong>de</strong>rungen zu beschreiben,<br />
die sich für das religiöse Leben <strong>de</strong>r Menschen<br />
durch die Reformation ergaben,<br />
aber ich möchte Ihnen zumin<strong>de</strong>st kurz<br />
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