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STUDIEN ZUR - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Konfliktanalyse Bosnien und Herzegowina, November 2005<br />

Namen „Dayton“ verbundenen starren Rahmenbedingungen zu lockern, die einer gesunden<br />

wirtschaftlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Entwicklung Bosniens heute noch<br />

entgegenstehen. An<strong>der</strong>nfalls dürfte <strong>der</strong> Weg „von Dayton nach Brüssel“ kaum gelingen.<br />

1.2 Zielsetzung und Kontext <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>studie<br />

Studien zu län<strong>der</strong>bezogenen Konfliktanalysen sollen die Projektverantwortlichen vor Ort<br />

darin unterstützen, ihre aktuellen und zukünftigen Handlungsansätze systematisch und<br />

gezielt konfliktsensitiv auszurichten. Auf dieser Grundlage können Wirkungen und<br />

Dynamiken von gewaltsamen Konflikten bewusster und konsequenter in <strong>der</strong> Arbeit<br />

politischer <strong>Stiftung</strong>en berücksichtigt werden und dadurch gezielter zur Transformation<br />

gewalttätiger Konflikte beitragen. Konfliktanalysen sind eine Momentaufnahme. Auf Grund<br />

<strong>der</strong> raschen Verän<strong>der</strong>ungen von Konfliktdynamiken auf regionaler und nationaler Ebene<br />

erfor<strong>der</strong>n sie kontinuierliche Anpassungen. Im Falle <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong> (FES)<br />

dienen sie im Rahmen eines übergreifenden Pilotprojektes dem Aufbau eines langfristigen<br />

konflikt- und friedensbezogenen Monitoringsystems.<br />

Auftraggeberin dieser Studie ist die FES. An <strong>der</strong> Mission in Bosnien vom 29. August bis 2.<br />

September 2005 nahmen Markus Bickel als Gutachter, Britta Joerißen (FES Berlin), Edhem<br />

Musikic (FES Sarajevo) und Tanja Topic (FES Banja Luka) teil.<br />

Zielrichtung und Fragestellung <strong>der</strong> län<strong>der</strong>bezogenen Konfliktanalyse wurden auf Grundlage<br />

<strong>der</strong> Terms of Reference vom März 2005 zwischen <strong>der</strong> FES und dem Gutachter abgestimmt.<br />

Sie wurden im August 2005 auf folgende zentrale Fragen präzisiert:<br />

a) Aus welchen Sektoren droht Gefahr, die Annäherung an die EU zu behin<strong>der</strong>n?<br />

b) Entlang welcher Konfliktlinien könnte Bosnien erneut in ethnonationalistische<br />

Parzellen zerfallen; um welche Streitgegenstände würde es gehen?<br />

c) Welche Akteursgruppen würden gegeneinan<strong>der</strong> stehen?<br />

d) Welche Rolle soll in Zukunft die internationale Gemeinschaft bei <strong>der</strong> Lösung von<br />

Konflikten einnehmen?<br />

e) Wo bestehen Ansatzmöglichen für die politischen <strong>Stiftung</strong>en (insbeson<strong>der</strong>e FES) und<br />

an<strong>der</strong>e EZ-Organisationen? Was sollte prioritär aufgegriffen werden? Mit welchen<br />

Akteuren sollte vorrangig gearbeitet werden?<br />

Methodisch orientiert sich die Studie am Leitfaden „Konfliktanalyse zur Entwicklung von<br />

Handlungsoptionen für gesellschaftspolitische Kooperationsprogramme“, <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gruppe Friedensentwicklung/FriEnt im Bundesministerium für Wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung von Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> FES und <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Technische Zusammenarbeit (GTZ) entwickelt wurde.<br />

Die vorliegende Studie basiert im Wesentlichen auf Erkenntnissen aus:<br />

a) Gesprächen – informellen wie offiziellen – mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

gesellschaftlich relevanter Gruppen und Einzelpersonen aus dem politischen,<br />

wirtschaftlichen und NGO-Spektrum sowie mit leitenden Diplomaten <strong>der</strong><br />

internationalen Organisationen und Institutionen in Bosnien;<br />

b) Strukturierten auswertenden Diskussionen des Gutachterteams und einem<br />

Auswertungsworkshop im FES-Büro Sarajewo am Ende <strong>der</strong> Feldphase;<br />

c) Vorliegenden Analysen und Berichten <strong>der</strong> FES, internationaler Organisationen sowie<br />

Think Tanks wie <strong>der</strong> International Crisis Group (ICG), <strong>der</strong> European Stability Initiative<br />

(ESI) und <strong>der</strong> Mitte 2005 von bosnischen Experten gegründeten Working Group –<br />

Political Analysis;<br />

d) Hintergrundanalysen und wissenschaftliche Publikationen zu Bosnien und für<br />

Bosnien relevante Themen.<br />

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