Colour Reconnection - Lehrstuhl Schaile
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24 KAPITEL 4. DAS EXPERIMENT<br />
4.1 LEP - Large Electron Positron Collider<br />
Der Elektron-Positron-Speicherring LEP wurde von 1989 bis 2000 als weltgrößter<br />
Teilchenbeschleuniger betrieben (Abbildung 4.2). Er verlief in 100 m<br />
Tiefe mit einem Umfang von 27 km.<br />
In seinem System aus Vakuumröhren werden die aus Vorbeschleunigern mit<br />
20 GeV und nahezu Lichtgeschwindigkeit entlassenen Bündeln aus Positronen<br />
und Elektronen durch vielfachen Umlauf beschleunigt. Die Kreisbahn wird<br />
durch Magnetfelder erzwungen, die die positiv bzw. negativ geladenen Bündel<br />
in vertikale und in horizontale Richtung fokussieren und abzulenken vermögen.<br />
Die Umlaufrichtungen beider Strahlen sind entgegengesetzt.<br />
An vier Stationen entlang des LEP-Ringes befanden sich in der Zeit des Betriebes<br />
die Kollisionspunkte der Strahlen. An ihnen waren die Experimente<br />
OPAL, DELPHI, L3 und ALEPH eingerichtet.<br />
In einer ersten Phase wurde der Beschleu-<br />
s,<br />
niger bei einer Schwerpunktsenergie ¡<br />
keV¡<br />
Abbildung 4.2: Tunnel<br />
ΔE 88 E4 GeV¡<br />
m¡ R<br />
Pro Umlauf geht durch diese eine Energie verloren von<br />
die<br />
der zweifachen Strahlenergie entspricht, von 91<br />
GeV betrieben, der Erzeugungsschwelle des Z 0 -<br />
Bosons. Ab 1995 wurde die Energie erhöht,<br />
1996 überstieg sie bei 161 GeV die W-Paar-<br />
Produktionsschwelle. Im Jahr 2000 betrug die<br />
höchste Schwerpunktsenergie 209 GeV.<br />
Der Erhöhung der Energie in einem ringförmigen<br />
Beschleuniger wirkt das Phänomen der<br />
Synchrotron-Strahlung, der Strahlung durch geladene<br />
Teilchen auf einer Kreisbahn, entgegen. Im<br />
Fall von e¤ e¥ -Beschleunigern ist der Energieverlust<br />
pro Umlauf ΔE<br />
4πα ¢ 2<br />
ΔE cβ<br />
3<br />
γ4<br />
R<br />
Vergleicht man einen Kreisbeschleuniger für Elektronen und einen für Protonen<br />
gleicher Energie, so findet man<br />
e¥ © ΔE¨<br />
p©<br />
1¡ 6 ¢ 10<br />
ΔE¨ 13<br />
Der Energieverlust ΔE kann bei Protonbeschleunigern vernachlässigt werden.<br />
Somit sind dort höhere Schwerpunktsenergien möglich.<br />
Der Vorteil von Elektronen ist jedoch, daß es sich hierbei um strukturlose<br />
Teilchen handelt und daher der Anfangszustand in den beobachteten Reaktionen<br />
wesentlich genauer definiert ist.<br />
mp ¢<br />
me£<br />
4