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Verordnung über den Erschwernisausgleich und den Vertrags ...

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- nichtamtliche Lesefassung -<br />

<strong>Verordnung</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erschwernisausgleich</strong> <strong>und</strong> <strong>den</strong> <strong>Vertrags</strong>naturschutz<br />

in geschützten Teilen von Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

(<strong>Erschwernisausgleich</strong>sverordnung – EA-VO –)<br />

Aufgr<strong>und</strong><br />

vom 10. Juli 1997 (Nds. GVBl. S. 344), zuletzt geändert durch<br />

Art. 1 der <strong>Verordnung</strong> vom 9. November 2005 (Nds. GVBl. S. 339)<br />

des § 29 Abs. 3 Sätze 2 <strong>und</strong> 3 <strong>und</strong> des § 52 Abs. 1 Satz 4 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes<br />

(NNatG) in der Fassung vom 11. April 1994 (Nds. GVBl S. 155, 267), zuletzt<br />

geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 23. Juni 2005 (Nds. GVBl. S. 210),<br />

des § 52 Abs. 1 Satz 4 NNatG in Verbindung mit § 26 Satz 1 des Gesetzes <strong>über</strong> das Biosphärenreservat<br />

„Niedersächsische Elbtalaue“ (NElbtBRG) vom 14. November 2002 (Nds.<br />

GVBl. S. 426), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 23. Juni 2005 (Nds.<br />

GVBl. S. 210), sowie<br />

des § 19 Abs. 4 Nr. 1 NElbtBRG,<br />

wird verordnet: *<br />

§ 1<br />

<strong>Erschwernisausgleich</strong><br />

(1) <strong>Erschwernisausgleich</strong> wird gewährt für Grünland<br />

1. in einem Schutzgebiet, wenn die wirtschaftliche Bo<strong>den</strong>nutzung<br />

a) in einem Naturschutzgebiet durch die Naturschutzgebietsverordnung,<br />

b) im Nationalpark „Harz“ durch das Gesetz <strong>über</strong> <strong>den</strong> Nationalpark „Harz“,<br />

c) im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ durch das Gesetz <strong>über</strong> <strong>den</strong> Nationalpark<br />

„Niedersächsisches Wattenmeer“ oder<br />

d) im Gebietsteil C des Biosphärenreservats „Niedersächsische Elbtalaue“ durch das<br />

Gesetz <strong>über</strong> das Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ (NElbtBRG)<br />

eingeschränkt wird,<br />

2. in besonders geschützten Biotopen nach § 28 a Abs. 1 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes<br />

(NNatG) <strong>und</strong> in besonders geschütztem Feuchtgrünland nach § 28 b<br />

Abs. 1 NNatG, die in das Verzeichnis geschützter Teile von Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

* Präambel der Änderungsverordnung vom 9. November 2005 (Nds. GVBl. S. 339)


- nichtamtliche Lesefassung -<br />

eingetragen sind oder deren Vorhan<strong>den</strong>sein nach § 28 a Abs. 4, auch in Verbindung<br />

mit § 28 b Abs. 3 NNatG, mitgeteilt wurde, wenn<br />

a) die zum Zeitpunkt der Mitteilung ausgeübte wirtschaftliche Bo<strong>den</strong>nutzung auf Veranlassung<br />

der Naturschutzbehörde eingeschränkt wird oder<br />

b) der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte die Entstehung des geschützten Biotops<br />

im Sinne von § 52 Abs. 1 Satz 3 NNatG bewirkt hat,<br />

oder<br />

3. in besonders geschützten Biotopen, die in das Verzeichnis nach § 17 Abs. 4 Satz 1<br />

NElbtBRG eingetragen sind oder <strong>über</strong> deren Vorhan<strong>den</strong>sein nach § 17 Abs. 5<br />

NElbtBRG Auskunft erteilt wurde, wenn<br />

a) die zum Zeitpunkt der Mitteilung ausgeübte wirtschaftliche Bo<strong>den</strong>nutzung auf Veranlassung<br />

der Naturschutzbehörde eingeschränkt wird oder<br />

b) der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte die Entstehung des geschützten Biotops<br />

im Sinne von § 52 Abs. 1 Satz 3 NNatG in Verbindung mit § 26 Satz 1<br />

NElbtBRG bewirkt hat.<br />

(2) Absatz 1 gilt nicht für<br />

1. Gr<strong>und</strong>stücke im Eigentum von Gebietskörperschaften,<br />

2. Flächen an<br />

a) der Nordsee oder<br />

b) <strong>den</strong> tidebeeinflussten Flussläufen<br />

ohne Schutz vor Überflutungen oder Hochwasser,<br />

3. Flächen von weniger als 0,5 ha <strong>und</strong> Flächen nach § 28 a oder § 28 b NNatG oder §<br />

17 NElbtBRG von weniger als 0,25 ha je Bewirtschafter.<br />

§ 2<br />

Höhe des <strong>Erschwernisausgleich</strong>s<br />

(1) Die Höhe des <strong>Erschwernisausgleich</strong>s ist nach der Anlage (Punktwerttabelle) zu berechnen.<br />

(2) Liegt eine Fläche nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 in einem Naturschutzgebiet oder einem Nationalpark<br />

oder liegt eine Fläche nach § 1 Abs. 1 Nr. 3 im Gebietsteil C des Biosphärenreservats<br />

„Niedersächsische Elbtalaue“, so wird <strong>Erschwernisausgleich</strong> nur nach § 1 Abs. 1<br />

Nr. 1 gewährt.<br />

(3) 1 In Fällen des § 1 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b oder Nr. 3 Buchst. b sind die Regelungen<br />

der abgelaufenen Vereinbarung Gr<strong>und</strong>lage der Bemessung des <strong>Erschwernisausgleich</strong>s<br />

nach der Punktwerttabelle. 2 Für dar<strong>über</strong> hinausgehende Einschränkungen der Bo<strong>den</strong>nut-


- nichtamtliche Lesefassung -<br />

zung nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a oder Nr. 3 Buchst. a wird ein zusätzlicher Ausgleich<br />

nach Absatz 1 gewährt.<br />

(4) Erhält der Bewirtschafter Zahlungen für ähnliche Verpflichtungen auf derselben<br />

Fläche, so wird dieser Betrag auf <strong>den</strong> <strong>Erschwernisausgleich</strong> angerechnet.<br />

(5) Beträge unter 50 Euro jährlich wer<strong>den</strong> nicht ausgezahlt.<br />

§ 3<br />

Begünstigter, Antrag<br />

(1) 1 <strong>Erschwernisausgleich</strong> wird auf schriftlichen Antrag durch die Landwirtschaftskammer,<br />

in deren Zuständigkeitsbereich die Hofstelle des Antragstellers liegt, gewährt. 2 Die<br />

Landwirtschaftskammer nimmt insoweit eine staatliche Aufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

wahr. 3 Der Antrag auf <strong>Erschwernisausgleich</strong> muss der Landwirtschaftskammer innerhalb<br />

eines Monats<br />

1. nach In-Kraft-Treten der für <strong>den</strong> jeweiligen <strong>Erschwernisausgleich</strong> in § 1 Abs. 1 vorausgesetzten<br />

Schutzvorschrift für das Naturschutzgebiet, <strong>den</strong> Nationalpark oder das<br />

Biosphärenreservat,<br />

2. nach Bekanntgabe der Mitteilung nach § 28 a Abs. 4 NNatG oder, soweit eine solche<br />

Mitteilung nicht erfolgt ist, nach Bekanntgabe der Eintragung nach § 28 a Abs. 3<br />

NNatG, jeweils auch in Verbindung mit § 28 b Abs. 3 NNatG, oder<br />

3. nach Bekanntgabe der Auskunft nach § 17 Abs. 5 NElbtBRG oder, soweit eine solche<br />

Bekanntgabe nicht erfolgt ist, nach Bekanntgabe der Eintragung nach § 17 Abs. 4<br />

Satz 4 NElbtBRG,<br />

vorliegen. 4 In <strong>den</strong> Folgejahren muss der Antrag bis zum 15. Mai des Jahres vorliegen, für<br />

das <strong>Erschwernisausgleich</strong> beantragt wird.<br />

(2) 1 Der <strong>Erschwernisausgleich</strong> wird dem Bewirtschafter gewährt. 2 Bewirtschafter ist,<br />

wer auf Gr<strong>und</strong> Eigentums oder privatrechtlicher Vereinbarungen berechtigt ist, ein Gr<strong>und</strong>stück<br />

zu nutzen.<br />

§ 4<br />

<strong>Vertrags</strong>naturschutz<br />

1<br />

Mit Bewirtschaftern von Flächen in geschützten Teilen von Natur <strong>und</strong> Landschaft können<br />

öffentlich-rechtliche Vereinbarungen nach § 29 Abs. 3 NNatG oder § 19 Abs. 1<br />

NElbtBRG abgeschlossen wer<strong>den</strong>, die sie verpflichten, Bewirtschaftungsbeschränkungen<br />

hinzunehmen oder Pflegemaßnahmen durchzuführen, die <strong>über</strong> diejenigen hinausgehen,<br />

die vorgeschrieben sind


- nichtamtliche Lesefassung -<br />

1. in der jeweiligen Naturschutzgebietsverordnung,<br />

2. in dem Gesetz <strong>über</strong> <strong>den</strong> Nationalpark „Harz“,<br />

3. in dem Gesetz <strong>über</strong> <strong>den</strong> Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ oder<br />

4. in dem Gesetz <strong>über</strong> das Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“, soweit der<br />

Gebietsteil C betroffen ist.<br />

2<br />

Die Unterlassungen oder Leistungen <strong>und</strong> das Entgelt dafür sind in entsprechender Anwendung<br />

der Punktwerttabelle zu vereinbaren. 3 In der Vereinbarung sind auch die Laufzeit,<br />

die Art <strong>und</strong> Weise der Zahlung, die Kündigungsmöglichkeit <strong>und</strong> die Zulassung von<br />

Kontrollen zu regeln.<br />

§ 5<br />

In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten<br />

(1) Diese <strong>Verordnung</strong> tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1997 in Kraft.<br />

(2) Diese <strong>Verordnung</strong> tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2010 außer Kraft.<br />

Die Vorschrift betrifft das In-Kraft-Treten der <strong>Verordnung</strong> in der ursprünglichen Fassung vom 10. Juli 1997 (Nds.<br />

GVBl. S. 344). Der Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der Änderungen ergibt sich aus <strong>den</strong> jeweiligen Änderungsverordnungen.


EA-VO<br />

Punktwerttabelle zum <strong>Erschwernisausgleich</strong> für Grünland<br />

Anlage<br />

(zu § 2 Abs. 1)<br />

Naturschutzgebiet / Nationalpark / Gebietsteil C des Biosphärenreservats „Niedersächsische Elbtalaue“ / Biotop § 28 a,<br />

§ 28 b NNatG, § 17 NElbtBRG *)<br />

Spalte<br />

A, B<br />

Zeile a,<br />

b<br />

A 1 A 2 F G H I J K L M N X<br />

Keine Max. Bewei- Mähen Mahd Dün- Mähen Keine Keine<br />

Dün- zwei dung nach max. gung nach PortiorganigungWeide- max. dem zwei- max. dem onsschetiere zwei 30. Juni mal 80 kg 15. Juni <strong>und</strong>Dün- Auflagen<br />

bis Weide-<br />

pro N/ha/a<br />

Umgung der Schutzgebiets-<br />

30. Juni tiere bis Jahr<br />

triebsverordnung<br />

21. Juni<br />

weide<br />

Punktwerte einzelner Abweichende Punktwerte bei Kombination mit kompensatorisch Eintrag<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Keine maschinelle<br />

Bo<strong>den</strong>bearbeitung vom<br />

1. März bis 15. Juni<br />

Maschinelle Bo<strong>den</strong>-<br />

bearbeitung nach dem<br />

30. Juni<br />

Keine Grünlanderneuerung,<br />

Nachsaat als<br />

Übersaat möglich<br />

Keine chemischen<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Moorbö<strong>den</strong><br />

Auflagen<br />

Mineralbö<strong>den</strong><br />

7 3<br />

8 4<br />

8 3<br />

e<br />

Verbot der Umwandlung<br />

der Grünland- in<br />

Ackernutzung sowie der<br />

Einebnung/Planierung<br />

3<br />

f Keine Düngung 20<br />

g<br />

Max. zwei Weidetiere<br />

19 4<br />

bis 30. Juni<br />

h<br />

Beweidung max. zwei<br />

Weidetiere bis 21. Juni<br />

17 3 0<br />

I Mähen nach dem 30. Juni 25 5 0 0<br />

j<br />

Mahd max. zweimal<br />

20 0 0 0 0<br />

pro Jahr<br />

2<br />

wirken<strong>den</strong> Auflagen<br />

k<br />

Düngung max.<br />

80 kg N/ha/a<br />

13 0 0 0 0 0<br />

l Mähen nach dem 15. Juni 11 2 0 0 0 3 3<br />

m<br />

Keine Portions- <strong>und</strong><br />

Umtriebsweide<br />

9 0 3 4 3 0 6 5<br />

n<br />

Keine organische<br />

3 0 3 3 3 3 3 3 3<br />

Düngung<br />

o<br />

Mahd einseitig oder von<br />

innen nach außen,<br />

2,5 m Randstreifen<br />

2 1 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

Summe der Punkte aller Auflagen:<br />

<strong>Erschwernisausgleich</strong> in Euro/ha/Jahr (10,22584 Euro je Punkt)<br />

Wird durch Bewirtschaftungsauflagen eine atypische besondere Erschwernis bewirkt, so kann die jeweilige Punktwertzahl durch besondere<br />

Vereinbarung oder im Rahmen des <strong>Vertrags</strong>naturschutzes bis zum 1,5fachen erhöht wer<strong>den</strong>.<br />

*) Unzutreffendes streichen <strong>und</strong> Name oder Nummer einsetzen<br />

Die Bemessung des <strong>Erschwernisausgleich</strong>s ist an Hand der Punktwerttabelle wie folgt herzuleiten:<br />

1. Zunächst alle gemäß der Schutzgebietsverordnung relevanten Auflagen in der Spalte „Auflagen“ markieren.<br />

2. Für die markierten Auflagen a bis e wird der in Spalte A 1 (Moorbö<strong>den</strong>) oder A 2 (Mineralbö<strong>den</strong>) vorgesehene Punktwert in die<br />

Summenspalte „X“ <strong>über</strong>tragen.<br />

3. Von <strong>den</strong> markierten grau unterlegten Auflagen f bis o wird zunächst nur der Punktwert der Spalte A für die erste (oberste) markierte<br />

Auflage in die Summenspalte X eingetragen. Die dieser (ersten) Auflage entsprechende Auflage der senkrechten Spalte (F bis<br />

N) ist für die Bewertung aller weiteren markierten Auflagen maßgebend. Die Punkte aller weiteren markierten Auflagen wer<strong>den</strong> in<br />

<strong>den</strong> senkrechten Spalten abgelesen <strong>und</strong> in die Summenspalte „X“ <strong>über</strong>tragen.<br />

4. Addition der Punktwerte in der Summenspalte „X“ <strong>und</strong> Multiplikation der Summe mit 10,22584 Euro.<br />

Punkte

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