25.08.2013 Aufrufe

Lärmmesstechnik-Ermittlung des Lärmexpositionspegels am ...

Lärmmesstechnik-Ermittlung des Lärmexpositionspegels am ...

Lärmmesstechnik-Ermittlung des Lärmexpositionspegels am ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erfassen der Lärmexposition<br />

5.10.2 Unsicherheit nach DIN EN ISO 9612<br />

A) Allgemeines<br />

28<br />

Die DIN EN ISO 9612 beschreibt ein Verfahren zur<br />

<strong>Ermittlung</strong> der Unsicherheit entsprechend dem Internationalen<br />

Leitfaden zur Angabe der Unsicherheit<br />

beim Messen (DIN EN 13005 – Vornorm 6/1999 [30]).<br />

Da die Berechnungen relativ aufwändig sind, wurde<br />

als Hilfe ein Tabellen-Kalkulationsprogr<strong>am</strong>m (Excel-<br />

Progr<strong>am</strong>m) entwickelt, das vom Deutschen Institut<br />

für Normung – DIN im Internet zur Verfügung gestellt<br />

wird: http://www.nals.din.de/cmd?level=tplartikel&cmstextid=101191<br />

In die angebotenen Tabellen sind nur die Messwerte,<br />

die ermittelten Zeitdauern und einzelne Standardunsicherheiten<br />

(Standardabweichungen) einzutragen, um<br />

d<strong>am</strong>it die auszuweisende Unsicherheit <strong>des</strong> ermittelten<br />

<strong>Lärmexpositionspegels</strong> zu berechnen. Zur Unsicherheit<br />

bei der <strong>Ermittlung</strong> <strong>des</strong> Spitzenschalldruckpegels werden<br />

in DIN EN ISO 9612 mangels ausreichender Erfahrungen<br />

keine Angaben gemacht.<br />

Die <strong>Ermittlung</strong> der Unsicherheit nach DIN EN ISO 9612<br />

und die Eingabe in das Kalkulationsprogr<strong>am</strong>m soll im<br />

Folgenden erläutert werden. Dabei sind die Unsicherheiten<br />

nach der Tabelle 10 zu unterscheiden.<br />

Tabelle 10: Bei der Unsicherheitsbetrachtung nach<br />

DIN EN ISO 9612 zu berücksichtigende Einflussfaktoren<br />

Unsicherheitsquelle/Einflussfaktor Standardunsicherheit<br />

Messgerät u2<br />

Mikrofonposition u3<br />

Tätigkeitsbezogene<br />

Messung:<br />

Berufsbildbezogene<br />

Messung:<br />

Lärmpegel der<br />

einzelnen Tätigkeit<br />

Dauer der einzelnen<br />

Tätigkeit<br />

Stichprobennahme<br />

Aus den Standardunsicherheiten (Standardabweichungen)<br />

ui der einzelnen Eingangsgrößen und den zugehörigen<br />

Empfindlichkeitskoeffizienten ci lassen sich die<br />

entsprechenden Unsicherheitsbeiträge ci ⋅ ui berechnen<br />

und in Form einer Unsicherheitsbilanz tabellarisch darstellen.<br />

Anmerkung:<br />

Der Empfindlichkeitskoeffizient ci ist ein Maß dafür, wie ein<br />

geänderter Eingangswert den Wert <strong>des</strong> zu berechnenden <strong>Lärmexpositionspegels</strong><br />

beeinflusst. Er errechnet sich durch partielle<br />

Ableitung der Funktion zur Bestimmung <strong>des</strong> Lärmexpositi-<br />

u1a<br />

u1b<br />

u1<br />

onspegels nach der entsprechenden Eingangsgröße. So ergibt<br />

sich beispielsweise bei einer tätigkeitsbezogenen Messung für<br />

den Messwert einer sehr leisen Tätigkeit ein niedriger Empfindlichkeitskoeffizient,<br />

weil dieser Messwert von geringem<br />

Einfluss auf die Unsicherheit <strong>des</strong> <strong>Lärmexpositionspegels</strong> ist.<br />

Zur Berechnung der kombinierten Standardunsicherheit<br />

u <strong>des</strong> <strong>Lärmexpositionspegels</strong> sind die ermittelten<br />

Unsicherheitsbeiträge ci ⋅ui nach der folgenden Gleichung<br />

zu addieren:<br />

u² = (8)<br />

mit:<br />

ci - Empfindlichkeitskoeffizient der einzelnen Eingangsgröße<br />

ui - Standardunsicherheit der einzelnen Eingangsgröße<br />

Aus der kombinierten Standardunsicherheit u errechnet<br />

sich die erweiterte Unsicherheit U durch Multiplikation<br />

mit dem Erweiterungsfaktor k:<br />

U = k ⋅ u (9)<br />

Durch die Addition der erweiterten Unsicherheit U zum<br />

Lärmexpositionspegel lässt sich der Vertrauensbereich<br />

beschreiben, in dem der Lärmexpositionspegel mit<br />

einer bestimmten Aussagewahrscheinlichkeit zu erwarten<br />

ist. Die DIN EN ISO 9612 verlangt die <strong>Ermittlung</strong> und<br />

Angabe eines einseitigen Vertrauensbereiches mit einer<br />

Aussagewahrscheinlichkeit von 95% – entsprechend<br />

dem Erweiterungsfaktor k = 1,65. Somit ergibt sich die<br />

erweiterte Unsicherheit zu:<br />

U = 1,65 ⋅ u. (10)<br />

Das bedeutet, dass der berechnete Lärmexpositionspegel<br />

LEX,8h mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% unter<br />

dem Wert [LEX,8h + U] anzunehmen ist.<br />

B) Unsicherheit der Messgeräte<br />

Nach DIN EN ISO 9612 sind für die Messgeräte die Standardunsicherheiten<br />

u2 entsprechend der Tabelle 11 anzusetzen.<br />

Diese Standardunsicherheiten basieren auf<br />

empirisch ermittelten Werten und gelten für die Bestimmung<br />

<strong>des</strong> äquivalenten Dauerschallpegels LpAeq. Bei der<br />

Bestimmung <strong>des</strong> Spitzenschalldruckpegels LpCpeak muss<br />

man mit größeren Unsicherheiten rechnen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!