EulenWelt 2007 - Landesverband Eulenschutz in Schleswig ...
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Jahresbericht 2006 Ste<strong>in</strong>kauz<br />
Dirk-Peter Meckel & Peter F<strong>in</strong>ke<br />
15<br />
Zusammenfassung<br />
Im Berichtsjahr 2006 wurde von den GebietsbetreuerInnen des <strong>Landesverband</strong>es Eulen-Schutz<br />
e<strong>in</strong> Bestandsrückgang der kontrollierten Ste<strong>in</strong>kauzpopulation festgestellt. Die<br />
GebietsbetreuerInnen haben von <strong>in</strong>sgesamt 813 Standorten 636 mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Nistkasten<br />
kontrolliert. Nachgewiesen wurden <strong>in</strong>sgesamt 91 Bruten (Vorjahr 107); davon gab es 8<br />
Brutaufgaben (Vorjahr 12). Bruten <strong>in</strong> Naturhöhlen s<strong>in</strong>d wiederum nicht gemeldet worden.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d 244 Jungkäuze flügge geworden; im Vorjahr waren es 273. Ber<strong>in</strong>gt wurden 183<br />
Jungkäuze (Vorjahr 197). Der theoretisch kalkulierte Reproduktionswert von 2,35<br />
Jungkäuzen/erfolgreichem Gelege wurde mit 2,94 (Vorjahr 2,87) wieder deutlich übertroffen.<br />
Die Verbreitungsschwerpunkte liegen <strong>in</strong> den weiträumigen Flussniederungsbereichen der<br />
Eider/Sorge/Treene, der Dithmarscher Geest sowie der Störniederung. Brutvorkommen <strong>in</strong> anderen<br />
ehemaligen Traditionsgebieten, wie z.B. im Kreis Stormarn, Oldenburger Graben oder auf der<br />
Insel Fehmarn gelten seit geraumer Zeit als erloschen. E<strong>in</strong>ige isolierte Restvorkommen <strong>in</strong> der<br />
Krückau-, P<strong>in</strong>nau- und Alsterniederung konnten für das Berichtsjahr leider nicht mehr bestätigt<br />
werden. Besondere Beachtung sollte <strong>in</strong> dieser Region die vor e<strong>in</strong>igen Jahren durchgeführte<br />
Förderung des Waldkauzbestandes mit der Installation von Nistkästen f<strong>in</strong>den. Die Interaktion<br />
zwischen Restvorkommen des Ste<strong>in</strong>kauzes und der Vermehrung des Waldkauzes auch <strong>in</strong> für ihn<br />
ehemals suboptimalen Habitaten, z.B. Bauernwälder im Niederungsbereich, ist leider nicht<br />
begleitet worden.<br />
Als M<strong>in</strong>imumfaktoren für den Bestandsrückgang <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d generell die<br />
Lebensraumzerstörung bzw. -veränderung durch die Intensivierung und strukturelle Änderung <strong>in</strong><br />
der Landwirtschaft (z.B. Grünlandumbruch, großflächige Monokulturen mit wenig<br />
Nahrungsangebot, wie Mais- und Rapskulturen; Rückgang der bäuerlichen Kle<strong>in</strong>strukturen und<br />
Biotopvielfalt) sowie veränderte Dorfrandbereiche mit modernen Wohn- und Gewerbegebieten<br />
und der Straßen- und Schienenverkehr vorrangig zu sehen. Optimale Habitatkriterien werden bei<br />
der Habitaterkundung immer seltener von den GebietsbetreuerInnen vorgefunden. Die Erhaltung<br />
und Gestaltung von Ste<strong>in</strong>kauzhabitaten wird auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e primäre Bedeutung haben. Im<br />
Berichtsjahr waren die länger anhaltende Kälte- und Schneeperiode im W<strong>in</strong>ter sowie das verm<strong>in</strong>derte<br />
Kle<strong>in</strong>säugeraufkommen wie bei der Schleiereule sicherlich auch bestandslimitierende<br />
Faktoren. Generell s<strong>in</strong>d dann noch das sich ändernde Klima sowie die nördliche<br />
Verbreitungsgrenze als begrenzende Faktoren bei der Fortentwicklung der Ste<strong>in</strong>kauzpopulation<br />
<strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> zu betrachten.<br />
1. Standorte mit Nistkästen für den Ste<strong>in</strong>kauz<br />
Standorte mit Nistkästen s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> unserer Kartei erfassten Adressen <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, wo<br />
Ste<strong>in</strong>kauzvorkommen wegen der günstigen Habitatvoraussetzungen möglich s<strong>in</strong>d bzw. bestehen<br />
und m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en Nistkasten im Freiland auf Bäumen und/oder im Gebäudebereich <strong>in</strong>nen oder<br />
außen <strong>in</strong>stalliert wurde. Es werden jährlich auf Grund von Witterungsschäden, Fällen von Bäumen,<br />
Gebäuderenovierungen oder Habitaterkundungen/Neuansiedlungen Nistkästen ausgetauscht oder<br />
neu <strong>in</strong>stalliert. E<strong>in</strong>en Überblick über die Aufteilung der Nistkästen nach Kreisen gibt Tab.1.<br />
<strong>EulenWelt</strong> <strong>2007</strong>