Weltkrieg Hatzenport - Europeana 1914-1918
Weltkrieg Hatzenport - Europeana 1914-1918
Weltkrieg Hatzenport - Europeana 1914-1918
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Im Dezember 1916 verwurstete der hiesige Kriegerverein ein 3 Zentner schweres Schwein. Jedem<br />
Kriegsteilnehmer <strong>Hatzenport</strong>s wurde als Weihnachtsgeschenk ein Paket mit Wurst und 1 Paket mit<br />
Zigarren zugesandt.<br />
Die Kälte in diesem Winter war sehr groß. Das Thermometer sank auf 21°. Die Mosel ging zu. 16 Tage<br />
lang, vom 5. II. - 21. II. 17 konnte man über die Mosel gehen und fahren.<br />
Die Kinder der hiesigen Schule zeichneten zur 6. Kriegsanleihe 35 200 M.<br />
Jakob Gödert erkrankte im Felde, kam ins Lazarett Stettin und starb nach langem Krankenlager am 7.<br />
7. 1917. Auf seinem Sterbebette hat er seiner Kompagnie und des hiesigen Kriegervereins gedacht,<br />
indem er ihnen je 100 M. vermachte.<br />
1917<br />
Am 30. Sept. 1917 fand die Reichtagswahl für die Kreise Mayen und Ahrweiler statt. In <strong>Hatzenport</strong><br />
wurde in der Knabenschule gewählt. Aufgestellt war der Professor Schmitz, Andernach. Derselbe<br />
erhielt hier 49 Stimmen.<br />
In den Tagen vom 26. - 31. August setzte ein gewaltiger Sturm ein. Vieles Obst wurde von den<br />
Bäumen geschüttelt, welches zu 10 M. pro Zentner verladen wurde.<br />
In diesem Jahre war hierorts, wie an der ganzen unteren Mittelmosel eine gute Weinernte. Der<br />
Sauerwurm trat nur in den minderen Lagen auf. Infolge des günstigen Wetters kamen die Trauben<br />
sehr früh in den Wein. So kam es, daß die Weinlese schon am 26. September begann. Selbst den<br />
ältesten Bewohnern <strong>Hatzenport</strong>s gedenkt es nicht, daß jemals die Weinlese im September war. Der<br />
Zentner Trauben kostete im Durchschnitt 110 M, ein noch nie dagewesener Preis.<br />
Auch die Obsternte fiel sehr reichlich aus. die Preise dafür sind vom Kriegsernährungsamt festgesetzt<br />
wie folgt: I. Gruppe: 40 M, II. Gruppe: 25 M, III. Gruppe: 20 M, IV. Gruppe (Schütteläpfel) 10<br />
M, Birnen 35 M, 20M, 8 M.<br />
Auf die 7. Kriegsanleihe wurden in <strong>Hatzenport</strong> 206 000 M gezeichnet. Davon zeichnete die Schule 28<br />
000 M. Von den Kindern der hiesigen Schule wurden in diesem Jahre gesammelt: 3,20 Zentner<br />
Kastanien, 1,20 Zentner Obstkerne, 2,50 Zentner Getreidekörner, 1,20 Zentner Teeblätter und einige<br />
Pfund Brennesseln.<br />
Ende November 1917 sammelten die Schulkinder das übriggebliebene Obst auf den Feldern, das zu<br />
80 M verkauft wurde. 50 M wurden davon dem Kriegerverein zur Verfügung gestellt, der auch in<br />
diesem Jahre unsern Kriegern Wurstpaketchen ins Feld schickte<br />
<strong>1918</strong><br />
Auf die 8. Kriegsanleihe wurden in <strong>Hatzenport</strong> 402 000 M gezeichnet. Die Schule zeichnete 8 400 M.