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Zur Genealogie des Namens Vanselow - Europeana 1914-1918

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Laut Deutsches Geschlechterbuch 1 geht der Name<br />

<strong>Vanselow</strong> auf den Ort <strong>Vanselow</strong> bei Demmin in<br />

Vorpommern zurück, der erstmalig 1249 urkundlich<br />

erwähnt wird. Die Bedeutung <strong>des</strong> <strong>Namens</strong> ist nicht<br />

geklärt. Er wurde mit der slawischen Wortwurzel<br />

wąs zusammengebracht, die „Bart“ bedeutet und mit<br />

dem Namen der alten Provinz Wanzlow zusammenhängt;<br />

andererseits ist darin eine Wurzel enthalten,<br />

die sonst noch in dem Ort Vansenitz auf Rügen zu<br />

finden ist.<br />

Der Ortseingang <strong>Vanselow</strong>, im Sommer 1990<br />

noch DDR-Bezirk Neubrandenburg Foto: A.V.<br />

Der Name wurde zeitweilig van Seeland bzw. van<br />

Seelow geschrieben. Das hat zur Vermutung geführt,<br />

dass sich die Familie anfänglich nach einem<br />

Herkunftsort Seeland (Zeeland) in Holland benannte<br />

und dies durch den ähnlich klingenden slawischen<br />

Ortsnamen <strong>Vanselow</strong> ersetzte, nachdem sie dort<br />

eingewandert war.<br />

1 Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch<br />

Bürgerlicher Familien), Band 40<br />

(Pommersches Geschlechterbuch Band 1),<br />

hg.v. Dr. jur. Bernhard Koerner,<br />

bearb. mit Baurat Dipl.-Ing. Hans Scheele,<br />

Druck und Verlag von C.A. Starke, Görlitz 1923.<br />

Aktuell erhältlich auf CD-ROM mit identischem Inhalt<br />

und diversen Suchfunktionen programmiert von Johann<br />

Heinrich Barth, C.A. Starke Verlag, Limburg 2003<br />

<strong>Zur</strong> <strong>Genealogie</strong> <strong>des</strong> <strong>Namens</strong> <strong>Vanselow</strong><br />

von Alfred <strong>Vanselow</strong><br />

Die Lage <strong>des</strong> Ortes <strong>Vanselow</strong> bei Demmin in Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

(Quelle: http://www.gutshaeuser.de/lageplan/j5.html,<br />

26.06.2005, Ausschnitt)<br />

Das Herrenhaus <strong>Vanselow</strong> bei Demmin hat mit dem Geschlecht<br />

<strong>Vanselow</strong> nichts zu tun. Es wurde 1869/71 auf dem Gut der<br />

Familie von Maltzahn erbaut und wird heute von dieser als<br />

Wohnhaus und Hotel genutzt.<br />

(Quelle: http://www.gutshaeuser.de/<br />

gutshaeuser_v/vanselow.html, 27.06.2005)<br />

Als Sippen-Name tritt der Name <strong>Vanselow</strong> (auch<br />

Vanzelow) zuerst in der Demminer Gegend auf, und<br />

zwar in Groß-Methling, einem Eigentumsdorf von<br />

Demmin. Dort wird 1338 ein Radeke <strong>Vanselow</strong> als<br />

zinspflichtiger Bauer <strong>des</strong> Klosters Dargun erwähnt.<br />

Die zusammenhängende (männliche) Geschlechterfolge<br />

beginnt mit Titeke (Dietrich) <strong>Vanselow</strong>, geb.<br />

1460 oder 62.<br />

Titeke <strong>Vanselow</strong> war vermählt mit Dorothea Gottfried,<br />

Tochter <strong>des</strong> herzoglichen Haus-Rentmeisters<br />

Paul Gottfried in Stettin. Der Ehe entsprossen sechs<br />

Töchter und sechs Söhne Hans, Titus, Andreas,<br />

Görges, Jochim und Severin. Diese gelten als Väter<br />

der sechs Stämme <strong>des</strong> <strong>Vanselow</strong>schen Geschlechts.<br />

Zum Stamm Görges gehört auch der Staatsrechtler<br />

Dr. Ernst <strong>Vanselow</strong>, der als Kapitän zur See für die<br />

Kaiserliche Marine am 11. November <strong>1918</strong> den<br />

Waffenstillstand von Compiègne mit unterzeichnete.<br />

Daran genealogisch noch nicht angeschlossen existieren<br />

neben mehreren einzelnen Trägern <strong>des</strong> Na-<br />

1


mens weitere Stammbäume <strong>Vanselow</strong> 2 , darunter der<br />

Freetzer Stamm. Er beginnt mit Erdmann <strong>Vanselow</strong>,<br />

Büdner 3 zu Freetz, <strong>des</strong>sen Frau Dorothea geb. Brandenburg<br />

drei Söhne Peter (1797), Gottfried (1801)<br />

und Martin (1804) zur Welt bringt. Gottfried <strong>Vanselow</strong><br />

begründet den Altschlawer Ast, indem er mit<br />

Christina geb. Jeske die Kinder Martin (1829), Friederike<br />

(1831), Eduard (1842) und Richard (1845)<br />

hat. Eduard <strong>Vanselow</strong>, Ziegelei-Verwalter zu Altschlawe<br />

(heute Sławsko/Polen), heiratet Karoline<br />

geb. Burmeister. Als achtes ihrer neun Kinder wird<br />

am 22.9.1879 Max Berthold <strong>Vanselow</strong> geboren.<br />

Die Städte und Dörfer im Kreis Schlawe<br />

(http://www.haus-schlawe.net/gemeinden.htm, 26.06.2005)<br />

2 Die weitere Forschung muss klären, ob diese Stammfolgen<br />

und Familien einem der Stämme <strong>des</strong> Titeke oder den<br />

Nachkommen der Einzelvertreter <strong>des</strong> <strong>Namens</strong> anzugliedern<br />

sind. Außerdem ist es möglich, dass aus dem Ort<br />

<strong>Vanselow</strong> seinerzeit auch andere Geschlechter ausgewandert<br />

sind, die sich denselben Namen zugelegt haben,<br />

die aber mit dem hier aufgeführten Geschlecht verwandtschaftlich<br />

nicht verbunden waren. Hinweise gibt<br />

Gunthard Stübs, (Hg.): Wegweiser für familien- und<br />

ortsgeschichtliche Forschung in Pommern,<br />

Verlag Gunthard Stübs, Konstanz 1999<br />

3 Ein Büdner oder auch Häusler war ein Dorfbewohner<br />

mit eigenem Häuschen, aber mit nur wenig oder gar keinem<br />

eigenen Land. Er mußte also bei Landbesitzenden<br />

(Bauern ...) seinen Unterhalt z.B. als Tagelöhner verdienen.<br />

(Quelle: http://www.wispor.de/wpx-k-b.htm, 07.07.05)<br />

Das <strong>Vanselow</strong>sche Wappen aus Rügenwalde hat sich aus<br />

Siegeln entwickelt, von denen das älteste 1550 erstmals die<br />

drei Sterne enthält. Dazu kommen später ein erniedrigter goldener<br />

Sparren auf blauem Grund sowie ein blau-golden bewulsteter<br />

Stechhelm. Auf diesem steht als Hausmarke 4 eine goldene<br />

gewendete Laf-Rune mit Kreuz schräglinks aufwärts (Binde-<br />

Rune mit der durchstrichenen Eh-Rune).<br />

Das Wappen wird von allen Familien <strong>Vanselow</strong> verwendet, die<br />

nicht dem Bayerischen Zweig <strong>des</strong> Titusschen Stamms oder<br />

dem Camminer Ast <strong>des</strong> Jochimschen Stamms angehören. Für<br />

diese existieren eigene Wappen.<br />

(Quelle: Deutsches Geschlechterbuch, a.a.O.)<br />

4 Hausmarke, auch Hauszeichen, Hofmarke, -zeichen,<br />

meist erstgeburtsrechtlich erbliches Eigentumszeichen an<br />

Haus oder Hof, oft rechtsverbindlich anstelle der Unterschrift.<br />

Die jüngeren Söhne fügen dem Stammzeichen je<br />

einen neuen Strich hinzu.<br />

(Quelle: http://www.uelze.de/<br />

stilkunde/H/Hausmarke.htm, 07.07.05)<br />

2


Die pommerschen Kreise Ende 1913 (Quelle: http://www.hinterpommern.de/Karten/Pommern/kreise1913.html, 05.06.2005)<br />

Schlawe: Sławno<br />

Alt-Schlawe: Sławsko<br />

3

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