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Leistungsvereinbarung - Albert Schweitzer Kinderdorf Hessen ev

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Organisatorische<br />

Einbindung<br />

Diagnostisches Vorgehen<br />

Neutralität bedeutet eine respektvolle Haltung gegenüber allen am<br />

Familiengespräch Beteiligten, mit dem Ziel, ein tragfähiges Arbeitsbündnis<br />

herzustellen. Hierbei wird zugleich die Verantwortlichkeit und ggfs.<br />

Parteilichkeit für das anvertraute Kind berücksichtigt, wenn das Kindeswohl<br />

(Gefahr für Leib und Psyche des Kindes) gefährdet ist. Dies bedeutet, dass<br />

der Therapeut sowohl seine eigene Meinung äußern darf, als auch, dass er<br />

keinesfalls physische und psychische Gewalt (körperliche und seelische<br />

Misshandlung, sexueller Missbrauch, Vernachlässigung etc.) toleriert.<br />

- Kundenorientierung begreift den Klienten als kundig. Der Klient äußert, was<br />

er möchte, was für ihn hilfreich ist, welche Ziele er hat. Nach diesem<br />

Verständnis wird die Institution bzw. der Therapeut zum Anbieter einer<br />

Dienstleistung.<br />

- Lösungs- und Ressourcenorientierung geht davon aus, dass wenig<br />

Kenntnisse und Erklärungen über ein Problem notwendig sind, um eine gute<br />

Lösung zu finden. Im Beratungsgespräch wird bei bereits vorhandenen<br />

effektiven Kompetenzen angeknüpft und versucht, diese im Sinne einer<br />

Lösungsorientierung auf weitere Handlungsfelder auszudehnen. Die<br />

Ressourcenorientierung meint die Betonung der Fähigkeiten und Stärken des<br />

Klienten in seinem (Familien-) System. Das System selbst verfügt über die<br />

Ressourcen, eine für sich zufriedenstellendere Lösung zu finden. Auch<br />

Symptome oder Probleme können als Ressource gesehen werden, d.h. sie sind<br />

zu einem bestimmten Zeitpunkt eine (noch) nützliche Lösungsstrategie.<br />

- Zielorientierung ist ein weiteres Merkmal der systemischen Therapie, was<br />

bedeutet, dass mit dem Klienten in Bezug auf ein Problem, Symptom,<br />

Fragestellung ein mit genauen Verhaltensbeschreibungen versehenes<br />

konkretes Ziel entwickelt bzw. formuliert wird, welches in einem<br />

überschaubarem und realistischem Zeitraum vom Klienten zu erreichen ist.<br />

Damit ist dann auch das Ende der Therapie definiert.<br />

- Kontextbezogenheit von Phänomenen wird in der systemischen Therapie<br />

besonders berücksichtigt.<br />

Der Beratungsdienst arbeitet verpflichtend mit den Familiengruppen auf<br />

kollegialer Basis zusammen. Er erarbeitet mit den Gruppen ein gemeinsames<br />

Bild über mögliche Hypothesen und Interventionen. Die pädagogischen<br />

Mitarbeiter müssen im Rahmen ihrer Gesamtverantwortung den Prozessen<br />

zustimmen. Bei nachhaltigen Unstimmigkeiten entscheidet die Erziehungs-<br />

bzw. Einrichtungsleitung.<br />

Die einzelnen Mitarbeiterinnen des Beratungsdienstes sind den einzelnen<br />

Gruppen fest zugeordnet und es findet eine kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

statt. Im 3- 4 wöchigem Rhythmus erfolgen gemeinsame Fallgespräche mit<br />

dem Erzieherteam. Schwerpunkt ist, das gesamte Lebensfeld des Kindes zu<br />

reflektieren.<br />

In der systemischen Arbeit ist eine isolierte Diagnostik nicht vorgesehen.<br />

Diagnose, Hypothesenbildung und Intervention sind miteinander verknüpft<br />

und in jedem Prozessstadium vorhanden.<br />

Korritke Seite 19 18.01.2006

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