87 / 2013

An - gedacht
„Soviel du brauchst“ – lautete die
Losung auf dem 34. Deutschen
Evangelischen Kirchentag in Hamburg.
Das ist ein kleiner Textabschnitt aus
einer großen alttestamentlichen
Geschichte, die vom Auszug des
Volkes Israel aus Ägypten erzählt
und vom Durchzug durch die Wüste.
Da fällt als Wegzehrung für
das hungernde Volk jeden Tag
neu Manna vom Himmel. Jeder
Mensch bekommt soviel davon,
wie er braucht, soviel er essen
kann, um satt zu werden. Nicht
mehr und nicht weniger.
Das ist eine tröstliche Geschichte.
Sie sagt uns: „Gott sorgt für dich.
Es ist so viel da, wie du brauchst.“
Und sie sagt uns auch: „Gebrauche
nur so viel, wie da ist!“
Das leitet zu Fragen über: wie
viel brauchst du? Was ist notwendig?
Was ist überflüssig? Wie viel
reicht aus?
Ich merke, ich brauche Vertrauen,
um leben zu können. Vertrauen in
Gottes Fürsorge und Liebe, Vertrauen
zum Ehepartner und zur
Familie, Vertrauen im Mitarbeiterkreis,
Vertrauen in der Gemeinde,
Vertrauen beim Einkaufen, Vertrauen
zu Handwerkern und so weiter
und so weiter.
Immer dann, wenn Vertrauen
enttäuscht wurde, merke ich, wie
schwer das Leben wird. Da entsteht
ein Riss, manchmal auch
ein Abbruch. Da brauche ich das
Gespräch mit Gott, Zurechtweisung,
Stärkung auf dem Weg,
um Schritte zu überlegen und zu
gehen, die Vertrauen wieder aufbauen.
Es sind lohnende Fragen, die durch
diesen kleinen Vers aufgeworfen
werden. Wenn ich sie zulasse,
kann viel in Bewegung kommen.
Ulrike Eidam
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