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ÖRK und Pfingstkirchen vertiefen ihre Gespräche - Evangelisch ...

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<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 4 von 16 n<br />

unabhängige oder indigene Kirchen entstanden sind. In Asien ist die Pfingstbewegung in<br />

Ländern wie den Philippinen, Korea, Indien stark vertreten <strong>und</strong> auch die Mehrheit der<br />

Hauskirchen in China ist pfingstlich orientiert. Die größten Pfingstgemeinden der Welt<br />

befinden sich in Seoul <strong>und</strong> Surabaya. In der Anfangszeit der Pfingstbewegung entstanden<br />

mehrere autochthone <strong>Pfingstkirchen</strong> in Chile (1910) <strong>und</strong> anderswo in Lateinamerika, die<br />

von den nordamerikanischen Missionsbemühungen nicht direkt beeinflusst waren. Diese<br />

Kirchen stehen der ökumenischen Bewegung am offensten gegenüber. Einige von ihnen<br />

traten dem <strong>ÖRK</strong> in den 1960er Jahren bei <strong>und</strong> ein großer Teil schloss sich dem<br />

Lateinamerikanischen Rat der Kirchen nach dessen Gründung im Jahr 1982 an.<br />

Die Mehrheit der <strong>Pfingstkirchen</strong> hat sich dafür entschieden, in keiner ökumenischen<br />

Organisation mitzuarbeiten. Dies ist zum Teil auf <strong>ihre</strong> restaurationistische Sicht der<br />

Kirchengeschichte zurückzuführen, nach der die bestehenden Kirchen durch <strong>ihre</strong><br />

kompromittierende <strong>und</strong> sündige Lebensweise Gottes Willen nicht mehr entsprächen. Ein<br />

weiterer Gr<strong>und</strong> liegt in der Ausgrenzung der Pfingstler durch viele der etablierten<br />

Kirchen, die deren Zeugnis vom Wirken Gottes in <strong>ihre</strong>m Leben ablehnend<br />

gegenüberstanden. In der Folge dominierten sektiererische Tendenzen in einem Großteil<br />

der Bewegung, die vielfach eschatologische Vorstellungen entwickelte, die sie vor<br />

ökumenischen Kontakten zurückschrecken ließen. 1947 versammelten sich alle Pfingstler<br />

mit Ausnahme der Oneness-Gruppierungen zu einer Weltpfingstkonferenz in Zürich.<br />

Viele leitende Vertreter <strong>und</strong> Vertreterinnen der Pfingstbewegung hatten damals die<br />

Hoffnung, für die Pfingstler eine Organisation schaffen zu können, die dem im<br />

Gründungsstadium befindlichen <strong>ÖRK</strong> entsprechen würde. Aufgr<strong>und</strong> des Einflusses der<br />

stark kongregationalistisch geprägten Pfingstler aus Skandinavien <strong>und</strong> Brasilien gelang<br />

dies jedoch nicht. Seither kommen leitende Persönlichkeiten der Pfingstler zu<br />

Weltkonferenzen zusammen, auf denen ein kleines Präsidium über gemeinsame Anliegen<br />

<strong>und</strong> Fragen von gegenseitigem Interesse diskutiert. 2004 nahm diese Weltkonferenz<br />

formell den Namen Welt-Pfingst-Forum (Pentecostal World Fellowship) an.<br />

Im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert tendierten die Pfingstler zum größten Teil dazu, sich mit der<br />

evangelikalen Bewegung zu identifizieren <strong>und</strong> evangelikalen Strukturen beizutreten. In<br />

jüngerer Zeit sind in einer Reihe von Ländern <strong>und</strong> in einigen Teilen der Welt Pfingst-<br />

Foren, -Vereinigungen oder -Räte entstanden. Pfingstlich orientierte Theologen/innen<br />

haben daran gearbeitet, eine umfassende Pfingsttheologie zu entwerfen.<br />

Der Pfingstbewegung ist es gelungen, auf die Bedürfnisse vieler Menschen einzugehen,<br />

die am Rande der Gesellschaft <strong>und</strong> der Kirche stehen, <strong>und</strong> Menschen in eine persönliche<br />

Beziehung mit Gott durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes zu bringen.<br />

Sie ermutigt <strong>ihre</strong> Mitglieder, ihr persönliches Glaubenszeugnis mit anderen zu teilen,<br />

Heiligung in <strong>ihre</strong>m Leben anzustreben, gute Werke als integralen Bestandteil eines<br />

"geisterfüllten" Lebens zu praktizieren, offen für das uneingeschränkte Wirken des<br />

Heiligen Geistes durch Charismen, Zeichen <strong>und</strong> W<strong>und</strong>er zu sein <strong>und</strong> die Arbeit der<br />

Kirche durch regelmäßige Zahlung des Zehnten zu unterstützen. In den letzten Jahren<br />

sind einige der klassischen <strong>Pfingstkirchen</strong> dazu übergegangen, der Zungenrede als<br />

Beweis für die Taufe im Geist weniger Bedeutung beizumessen, obwohl sie sie nach wie<br />

vor als authentische Geistesgabe ansehen. Einige <strong>Pfingstkirchen</strong> predigen mittlerweile die

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