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ÖRK und Pfingstkirchen vertiefen ihre Gespräche - Evangelisch ...

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<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 1 von 16 n<br />

Prof. Dr. M. Käßmann, Seminar: „Die ökumenische Bewegung“, RUB, SS 2011 (13.07.)<br />

Vortrag zum Thema: Ökumenischer Rat der Kirchen <strong>und</strong> (deutsche) Freikirchen.<br />

Texte zur Vorbereitung, zusammengestellt von Manfred Hauenschild, hauenmfg@rub.de.<br />

Bitte die vollständigen Texte im Internet nachschlagen.<br />

http://www.oikoumene.org/de/nachrichten/news-management/a/ger/<br />

browse/5/article/1634/oerk-<strong>und</strong>-pfingstkirchen-v.html<br />

?tx_ttnews[cat]=79&cHash=6b4de2360976d1e38317af9330e4dc30<br />

Eine weltweite Gemeinschaft von 349 Kirchen auf der Suche nach Einheit in<br />

gemeinsamem Zeugnis <strong>und</strong> christlichem Dienst<br />

Sie sind hier: <strong>ÖRK</strong> > Nachrichten ><br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> <strong>vertiefen</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Gespräche</strong><br />

Teilnehmende der Tagung im Fokolar-Zentrum in Baar. (Foto nur im Internet)<br />

Eine zweite Dialogr<strong>und</strong>e zwischen Mitgliedern des Ökumenischen Rates der<br />

Kirchen (<strong>ÖRK</strong>) <strong>und</strong> verschiedener <strong>Pfingstkirchen</strong> hat letzte Woche in Baar in der<br />

Schweiz begonnen. Eine Gruppe von siebzehn evangelischen, orthodoxen <strong>und</strong><br />

pfingstkirchlich orientierten Christen/innen kam zusammen, um die Arbeit<br />

fortzuführen, die die erste Gemeinsame Beratungsgruppe des <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> der<br />

<strong>Pfingstkirchen</strong> in der Zeit von 2000 bis 2005 geleistet hatte.<br />

In seiner Reflexion über die Bedeutung dieses Treffens erklärte Cecil M. Robeck Jr.,<br />

Professor für Kirchengeschichte <strong>und</strong> Ökumene im Fuller Theological Seminary, der die<br />

<strong>Pfingstkirchen</strong> auch dieses Mal als Ko-Vorsitzender der Gruppe vertritt, dass "dieses<br />

Treffen uns einen sehr guten Start in unsere gemeinsame Arbeit der nächsten fünf Jahre<br />

ermöglicht hat".<br />

Jennifer S. Leath von der Afrikanischen Methodistisch-Bischöflichen Kirche (USA), die<br />

als Ko-Vorsitzende des <strong>ÖRK</strong> in der Gruppe fungiert, gab <strong>ihre</strong>r Hoffnung Ausdruck, dass<br />

die Mitglieder der Gemeinsamen Beratungsgruppe "im gegenseitigen Verständnis<br />

wachsen <strong>und</strong> schwierigen Fragen oder Herausforderungen für die Einheit der Kirche<br />

nicht aus dem Weg gehen werden".<br />

Nach mehreren Jahren des Dialogs mit <strong>Pfingstkirchen</strong> aus aller Welt wurde die erste<br />

Gemeinsame Beratungsgruppe des <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> der <strong>Pfingstkirchen</strong> 1998 von der<br />

Vollversammlung in Harare eingesetzt. 2006 legte sie der Vollversammlung in Porto<br />

Alegre <strong>ihre</strong>n Bericht vor <strong>und</strong> empfahl, die Gemeinsame Beratungsgruppe als wichtige<br />

Plattform für die Fortsetzung der <strong>Gespräche</strong> zwischen dem <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> den <strong>Pfingstkirchen</strong><br />

<strong>und</strong> die Entwicklung eines tieferen Verständnisses zwischen ihnen fortzuführen. Einige<br />

Mitglieder der ersten Gruppe wurden von <strong>ihre</strong>n Kirchen in <strong>ihre</strong>r Funktion bestätigt <strong>und</strong><br />

werden dazu beitragen, die Kontinuität der <strong>Gespräche</strong> zu gewährleisten.


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 2 von 16 n<br />

Die Zusammenkunft in Baar begann <strong>und</strong> endete jeden Tag mit Gebeten <strong>und</strong><br />

Bibellesungen der verschiedenen Kirchentraditionen. Jeden Morgen stand intensive<br />

Bibelarbeit auf dem Programm <strong>und</strong> die Teilnehmenden sprachen über <strong>ihre</strong> persönlichen<br />

Glaubenserfahrungen <strong>und</strong> berichteten aus dem Leben <strong>ihre</strong>r Kirche. Die Gruppe nahm sich<br />

auch Zeit, noch einmal über den Dialog nachzudenken, der in den Jahren 2000 bis 2005<br />

geführt worden war. Ferner stellte sie eine Tagesordnung für <strong>ihre</strong> zukünftige Arbeit auf.<br />

Veli-Matti Kärkkäinen von der Finnischen Pfingstmission gab einen Überblick über den<br />

bilateralen Dialog der <strong>Pfingstkirchen</strong> mit der römisch-katholischen Kirche <strong>und</strong> dem<br />

Reformierten Weltb<strong>und</strong> sowie die <strong>Gespräche</strong> mit dem Lutherischen Weltb<strong>und</strong>. Er betonte,<br />

dass diese Arbeit das F<strong>und</strong>ament gelegt habe, "auf dem die <strong>Pfingstkirchen</strong> <strong>ihre</strong><br />

Mitwirkung am Ringen um die Einheit der Kirche Christi fortsetzen".<br />

Harold D. Hunter von der International Pentecostal Holiness Church leitete ein Gespräch<br />

über die "Geistesgaben in der Kirche". Unter der Leitung von Marina Kolovopoulou,<br />

Kirche von Griechenland, <strong>und</strong> Cephas Omenyo, Presbyterianische Kirche von Ghana,<br />

wurde über die "Sakramente als Gottes Gabe an die Kirche" diskutiert. Beide Themen<br />

waren von der ersten Beratungsgruppe für weitere <strong>Gespräche</strong> empfohlen worden.<br />

Die Gruppe setzte die Fortführung des theologischen Dialogs über das Wesen der Kirche<br />

auf <strong>ihre</strong> Tagesordnung <strong>und</strong> wird 2008 mit einer Untersuchung der Kirchenmerkmale -<br />

Einheit, Heiligkeit, Katholizität <strong>und</strong> Apostolizität - beginnen. Im weiteren Verlauf <strong>ihre</strong>r<br />

Arbeit wird sie 2009 über das Wesen der Mission diskutieren.<br />

Die Gruppe wurde zu <strong>ihre</strong>m ersten Treffen im Fokolar-Zentrum in Baar<br />

willkommengeheißen <strong>und</strong> verbrachte einen gemeinsamen Abend mit der dort lebenden<br />

Fokolar-Gemeinschaft. Gruppenmitglieder nahmen an Gottesdiensten der reformierten,<br />

der freikirchlichen <strong>und</strong> der syrisch-orthodoxen Gemeinde teil. Das zweite Treffen der<br />

Gruppe ist auf Oktober 2008 anberaumt.<br />

Liste der Teilnehmenden an der Tagung in Baar (auf Englisch)<br />

Bericht der Gemeinsamen Beratungsgruppe des <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> der <strong>Pfingstkirchen</strong><br />

2000-2005 (nicht erreichbar!)<br />

© 2011 Ökumenischer Rat der Kirchen (page 1725)<br />

http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/kirchenfamilien/pfingstkirchen.html<br />

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gemeinsamem Zeugnis <strong>und</strong> christlichem Dienst<br />

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<strong>Pfingstkirchen</strong>


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 3 von 16 n<br />

Die Pfingstbewegung schließt eine große Zahl von Denominationen, unabhängigen<br />

Kirchen <strong>und</strong> parakirchlichen Organisationen ein, die das Wirken des Heiligen Geistes im<br />

Leben gläubiger Christen betonen. Sie begann Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts in<br />

Nordamerika, als Mitglieder der wesleyanischen Heiligungsbewegung anfingen, in<br />

Zungen zu reden, <strong>und</strong> dies als "biblischen Beweis" dafür ansahen, dass sie im Heiligen<br />

Geist getauft worden waren (Apg 1,8; 2,1-4). Diese Geisttaufe, so hieß es, verleihe den<br />

Gläubigen die Kraft zu einem "apostolischen" Leben <strong>und</strong> einem "apostolischen" Dienst,<br />

der die in 1. Kor 12,8-10 genannten Geistesgaben einschließe. Innerhalb der Bewegung<br />

gab es unterschiedliche Selbstbezeichnungen, wie "Apostolischer Glaube", "Volles<br />

Evangelium", "Spätregen" (auch "letzter Regen", latter rain), "pfingstlich". Eines der<br />

ersten <strong>und</strong> wichtigsten Zentren pfingstlicher Aktivitäten entstand im April 1906 unter der<br />

Leitung eines afroamerikanischen Pastors, William Joseph Seymour, <strong>und</strong> der Apostolic<br />

Faith Mission in der 312 Azusa Street in Los Angeles. Bereits 18 Monate später hatte die<br />

Azusa Street Mission Heerscharen von Evangelisten ausgesandt, die überall in<br />

Nordamerika unterwegs waren, <strong>und</strong> Missionare, die in Europa, dem Nahen Osten, Afrika,<br />

Asien <strong>und</strong> Mexiko tätig wurden.<br />

Die frühesten Pfingstler hatten <strong>ihre</strong> Wurzeln in der methodistischen <strong>und</strong> wesleyanischen<br />

Heiligungsbewegung <strong>und</strong> beschrieben <strong>ihre</strong>n Eintritt in die Fülle christlichen Lebens in<br />

drei Etappen: Bekehrung, Heiligung <strong>und</strong> Geisttaufe. Jede dieser Etappen wurde häufig als<br />

eigene, zeitlich abgrenzbare "Krisen"-Erfahrung verstanden. Andere Pfingstler, die aus<br />

der reformierten Tradition stammen oder von den Keswick-Lehren vom Höheren<br />

Christlichen Leben beeinflusst sind, verstanden Heiligung nicht als Moment der crisis,<br />

sondern als fortwährende Suche. Diese Debatte führte zu einer ersten großen Spaltung<br />

unter den frühen Pfingstlern. Gruppen wie die Church of God in Christ, die Church of<br />

God (Cleveland, TN), <strong>und</strong> die International Pentecostal Holiness Church vertreten nach<br />

wie vor die erstgenannte Position im Blick auf die "Heiligung". Gruppen wie die<br />

Assemblies of God <strong>und</strong> die International Church of the Foursquare Gospel hingegen<br />

vertreten letztere Position, die mit finished work (Geschlossenheit des Gnadenwerks)<br />

umschrieben wird.<br />

Zu einer zweiten größeren Spaltung kam es in den Jahren 1907 bis 1916 über die Frage<br />

der "apostolischen" Taufformel. Die meisten Pfingstler sprachen sich für die klassische<br />

trinitarische Formel aus, andere wiederum forderten die Rückkehr zu der Formel "auf den<br />

Namen Jesu Christi", wie sie in der Apostelgeschichte überliefert ist (vgl. Apg 2,38).<br />

1916 war eine neue Gruppe von Kirchen entstanden, die als Oneness oder Jesus Only-<br />

Kirchen bekannt wurden. Zu ihnen gehören die Pentecostal Assemblies of the World <strong>und</strong><br />

die United Pentecostal Church. Viele dieser Gruppen sind schließlich zu einem<br />

Verständnis der Gottheit gelangt, das an ein modales Verständnis grenzt.<br />

Alle drei Strömungen der Pfingstbewegung - "Heiligung", "finished work" <strong>und</strong> "Oneness"<br />

- gehen von der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Jesu Christi aus <strong>und</strong> sind<br />

infolgedessen stark evangelistisch <strong>und</strong> missionarisch ausgerichtet. Infolgedessen ist die<br />

Pfingstbewegung heute in allen Teilen der Welt vertreten <strong>und</strong> wächst weiterhin. In<br />

Lateinamerika ist sie die zweitstärkste Gruppe nach der katholischen Kirche. In ganz<br />

Afrika ist die Zahl <strong>ihre</strong>r Anhänger rapide angestiegen, wodurch oftmals afrikanische


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 4 von 16 n<br />

unabhängige oder indigene Kirchen entstanden sind. In Asien ist die Pfingstbewegung in<br />

Ländern wie den Philippinen, Korea, Indien stark vertreten <strong>und</strong> auch die Mehrheit der<br />

Hauskirchen in China ist pfingstlich orientiert. Die größten Pfingstgemeinden der Welt<br />

befinden sich in Seoul <strong>und</strong> Surabaya. In der Anfangszeit der Pfingstbewegung entstanden<br />

mehrere autochthone <strong>Pfingstkirchen</strong> in Chile (1910) <strong>und</strong> anderswo in Lateinamerika, die<br />

von den nordamerikanischen Missionsbemühungen nicht direkt beeinflusst waren. Diese<br />

Kirchen stehen der ökumenischen Bewegung am offensten gegenüber. Einige von ihnen<br />

traten dem <strong>ÖRK</strong> in den 1960er Jahren bei <strong>und</strong> ein großer Teil schloss sich dem<br />

Lateinamerikanischen Rat der Kirchen nach dessen Gründung im Jahr 1982 an.<br />

Die Mehrheit der <strong>Pfingstkirchen</strong> hat sich dafür entschieden, in keiner ökumenischen<br />

Organisation mitzuarbeiten. Dies ist zum Teil auf <strong>ihre</strong> restaurationistische Sicht der<br />

Kirchengeschichte zurückzuführen, nach der die bestehenden Kirchen durch <strong>ihre</strong><br />

kompromittierende <strong>und</strong> sündige Lebensweise Gottes Willen nicht mehr entsprächen. Ein<br />

weiterer Gr<strong>und</strong> liegt in der Ausgrenzung der Pfingstler durch viele der etablierten<br />

Kirchen, die deren Zeugnis vom Wirken Gottes in <strong>ihre</strong>m Leben ablehnend<br />

gegenüberstanden. In der Folge dominierten sektiererische Tendenzen in einem Großteil<br />

der Bewegung, die vielfach eschatologische Vorstellungen entwickelte, die sie vor<br />

ökumenischen Kontakten zurückschrecken ließen. 1947 versammelten sich alle Pfingstler<br />

mit Ausnahme der Oneness-Gruppierungen zu einer Weltpfingstkonferenz in Zürich.<br />

Viele leitende Vertreter <strong>und</strong> Vertreterinnen der Pfingstbewegung hatten damals die<br />

Hoffnung, für die Pfingstler eine Organisation schaffen zu können, die dem im<br />

Gründungsstadium befindlichen <strong>ÖRK</strong> entsprechen würde. Aufgr<strong>und</strong> des Einflusses der<br />

stark kongregationalistisch geprägten Pfingstler aus Skandinavien <strong>und</strong> Brasilien gelang<br />

dies jedoch nicht. Seither kommen leitende Persönlichkeiten der Pfingstler zu<br />

Weltkonferenzen zusammen, auf denen ein kleines Präsidium über gemeinsame Anliegen<br />

<strong>und</strong> Fragen von gegenseitigem Interesse diskutiert. 2004 nahm diese Weltkonferenz<br />

formell den Namen Welt-Pfingst-Forum (Pentecostal World Fellowship) an.<br />

Im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert tendierten die Pfingstler zum größten Teil dazu, sich mit der<br />

evangelikalen Bewegung zu identifizieren <strong>und</strong> evangelikalen Strukturen beizutreten. In<br />

jüngerer Zeit sind in einer Reihe von Ländern <strong>und</strong> in einigen Teilen der Welt Pfingst-<br />

Foren, -Vereinigungen oder -Räte entstanden. Pfingstlich orientierte Theologen/innen<br />

haben daran gearbeitet, eine umfassende Pfingsttheologie zu entwerfen.<br />

Der Pfingstbewegung ist es gelungen, auf die Bedürfnisse vieler Menschen einzugehen,<br />

die am Rande der Gesellschaft <strong>und</strong> der Kirche stehen, <strong>und</strong> Menschen in eine persönliche<br />

Beziehung mit Gott durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes zu bringen.<br />

Sie ermutigt <strong>ihre</strong> Mitglieder, ihr persönliches Glaubenszeugnis mit anderen zu teilen,<br />

Heiligung in <strong>ihre</strong>m Leben anzustreben, gute Werke als integralen Bestandteil eines<br />

"geisterfüllten" Lebens zu praktizieren, offen für das uneingeschränkte Wirken des<br />

Heiligen Geistes durch Charismen, Zeichen <strong>und</strong> W<strong>und</strong>er zu sein <strong>und</strong> die Arbeit der<br />

Kirche durch regelmäßige Zahlung des Zehnten zu unterstützen. In den letzten Jahren<br />

sind einige der klassischen <strong>Pfingstkirchen</strong> dazu übergegangen, der Zungenrede als<br />

Beweis für die Taufe im Geist weniger Bedeutung beizumessen, obwohl sie sie nach wie<br />

vor als authentische Geistesgabe ansehen. Einige <strong>Pfingstkirchen</strong> predigen mittlerweile die


so genannte "Wohlstandstheologie", der zufolge Gott sowohl das geistliche als auch das<br />

körperliche (<strong>und</strong> damit auch das materielle) Wohl des Volkes Gottes will. Kirchen wie die<br />

Universal Church of the Kingdom of God <strong>und</strong> die Pentecostal Church God is Love, die in<br />

den 1980er Jahren in Brasilien entstanden sind, sind allerdings aufgr<strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r starken<br />

Betonung dieser Lehre sogar bei anderen <strong>Pfingstkirchen</strong> umstritten.<br />

Die Entstehung der National Association of Evangelicals in den USA <strong>und</strong> der World<br />

Evangelical Fellowship (jetzt World Evangelical Alliance, Weltweite <strong>Evangelisch</strong>e<br />

Allianz) in den 1940er Jahren, das Glaubenszeugnis der lateinamerikanischen<br />

<strong>Pfingstkirchen</strong>, die dem <strong>ÖRK</strong> beigetreten sind, <strong>und</strong> insbesondere die Pionierarbeit des<br />

Pfingstlers David du Plessis haben dazu geführt, dass die Pfingstbewegung sich in<br />

begrenztem Maße für ökumenische Kontakte geöffnet hat. Seit 1972 stehen die Pfingstler<br />

im Dialog mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen der römischkatholischen<br />

Kirche. Seit 1993 sind sie auf der jährlichen Konferenz der Sekretäre <strong>und</strong><br />

Sekretärinnen der weltweiten christlichen Gemeinschaften vertreten. 1995 begann der<br />

internationale Dialog zwischen den <strong>Pfingstkirchen</strong> <strong>und</strong> dem Reformierten Weltb<strong>und</strong>, <strong>und</strong><br />

im Rahmen der 1998 von der <strong>ÖRK</strong>-Vollversammlung in Harare gebilligten Gemeinsamen<br />

Beratungsgruppe findet ein Dialog zwischen den <strong>Pfingstkirchen</strong> <strong>und</strong> dem Rat statt. Des<br />

Weiteren traten die <strong>Pfingstkirchen</strong> 2005 in einen neuen Dialog mit Mitgliedern des<br />

Lutherischen Weltb<strong>und</strong>es ein. Gruppen, die sich der Charismatischen Erneuerung<br />

zurechnen, aber Mitglieder <strong>ihre</strong>r etablierten Kirchen bleiben, haben häufig positive<br />

Beziehungen zu den älteren klassischen <strong>Pfingstkirchen</strong> hergestellt.<br />

Desgleichen stehen Kirchen der so genannten "Dritten Welle" (vor allem charismatische<br />

Gruppen wie Vineyard) <strong>und</strong> viele "neuapostolische" Gruppen in Beziehung zur<br />

klassischen Pfingstbewegung. Sie alle haben viele gemeinsame theologische<br />

Überzeugungen <strong>und</strong> Erfahrungen. Laut World Christian Database zählen die klassischen<br />

<strong>Pfingstkirchen</strong> 78 Millionen Mitglieder, die Charismatiker 192 Millionen <strong>und</strong> die<br />

Neocharismatiker 318 Millionen.<br />

Websites<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 5 von 16 n<br />

www.pctii.orgwww.sps-usa.orgwww.cepla.org<br />

<strong>ÖRK</strong>-Mitgliedskirchen in dieser Familie<br />

Kirche Gottes<br />

Christlich-Biblische Kirche<br />

<strong>Evangelisch</strong>e Pfingstkirchliche Mission von Angola<br />

Kirche der Freien Pfingstmissionen von Chile<br />

Internationale <strong>Evangelisch</strong>e Kirche<br />

Pfingstkirche von Chile<br />

Pfingstkirchliche Mission<br />

Letzte Aktualisierung: 1.1.2006<br />

© 2011 Ökumenischer Rat der Kirchen (page 4580)<br />

Mitglieder<br />

Welt-Pfingst-Forum


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 6 von 16 n<br />

http://www.oikoumene.org/de/dokumentation/documents/oerk-vollversammlung/<br />

porto-alegre-2006/3-vorbereitungs-<strong>und</strong>-hintergr<strong>und</strong>dokumente/<br />

gemeinsame-beratungsgruppe-des-oerk-<strong>und</strong>-der-pfingstkirchen-2000-2005.html<br />

Eine weltweite Gemeinschaft von 349 Kirchen auf der Suche nach Einheit in<br />

gemeinsamem Zeugnis <strong>und</strong> christlichem Dienst<br />

English [Deutsch] Français Español Русский<br />

Sie sind hier: <strong>ÖRK</strong> > Dokumentation > Dokumente > <strong>ÖRK</strong> Vollversammlung > Porto<br />

Alegre, 2006 > 3. Vorbereitungs- <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>dokumente ><br />

Gemeinsame Beratungsgruppe des <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> der <strong>Pfingstkirchen</strong> 2000 - 2005<br />

Dokument-Datum: 14.02.2006<br />

Gemeinsame Beratungsgruppe des <strong>ÖRK</strong><br />

<strong>und</strong> der <strong>Pfingstkirchen</strong> 2000 - 2005<br />

Auszüge aus dem Bericht an die Neunte Vollversammlung<br />

Die Gemeinsame Beratungsgruppe wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage einer Entscheidung der<br />

<strong>ÖRK</strong>-Vollversammlung in Harare eingerichtet <strong>und</strong> traf erstmals vom 19. bis 23. Juni<br />

2000 in der Abtei Hautecombe (Frankreich) zusammen. Bei diesem Treffen gab sie sich<br />

die folgenden Aufgaben:<br />

"Im Vertrauen auf die Führung des Heiligen Geistes <strong>und</strong> auf Einladung der Achten<br />

Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen sind wir zusammengetreten. Aus<br />

unserer Sicht hat die Beratungsgruppe die folgende Aufgabenstellung:<br />

- nach Möglichkeiten für ein besseres gegenseitiges Verständnis zu suchen,<br />

- neue Chancen zu erkennen, wie wir voneinander lernen <strong>und</strong> gemeinsam handeln<br />

können,<br />

- uns darüber auszutauschen, wie wir das christliche Zeugnis erleben,<br />

- die Herausforderungen zu diskutieren, vor denen wir stehen, in der Hoffnung, sie aus<br />

dem Weg zu räumen,<br />

- die neuen Erkenntnisse, die sich uns erschließen, an unsere jeweiligen Kirchen<br />

weiterzugeben<br />

- <strong>und</strong> so unser gemeinsames Leben im Heiligen Geist zu bekennen:<br />

‚Singt <strong>und</strong> spielt dem Herrn in eurem Herzen <strong>und</strong> sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für<br />

alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus' (Epheser 5,19-20)."<br />

In der Folge fanden jährliche Treffen statt, <strong>und</strong> zwar in Quito (Ecuador, 2001), Seoul<br />

(Korea, 2002), Cleveland, TN (USA, 2003), Johannesburg (Südafrika, 2004) <strong>und</strong> Kairo<br />

(Ägypten, 2005).


Bei <strong>ihre</strong>n letzten Tagungen erarbeitete <strong>und</strong> beschloss die Beratungsgruppe zwei Texte, die<br />

eine Reihe gemeinsamer Tendenzen, die in den Dialogen festgestellt wurden, sowie<br />

wichtige noch bestehende Herausforderungen zusammenfassen, <strong>und</strong> sie formulierte<br />

Empfehlungen an die Vollversammlung in Porto Alegre. Diese drei Texte lauten wie<br />

folgt:<br />

"Unser gemeinsamer Glaube<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 7 von 16 n<br />

Seit dem Jahr 2000 vereint die Gemeinsame Beratungsgruppe auf der Gr<strong>und</strong>lage des von<br />

der <strong>ÖRK</strong>-Vollversammlung in Harare 1998 erteilten Mandats Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter<br />

einer Bandbreite von <strong>ÖRK</strong>-Mitgliedskirchen sowie <strong>Pfingstkirchen</strong> weltweit. Als wir, die<br />

Mitglieder der Beratungsgruppe, in Hautecombe (Frankreich) erstmals zusammentrafen,<br />

hatten wir Ängste, Vorurteile <strong>und</strong> Befürchtungen, aber auch Zuversicht <strong>und</strong> Hoffnung im<br />

Gepäck. Unser gemeinsames Beten, Hören auf die Verkündigung des Wortes Gottes,<br />

unsere gemeinsamen Bibelarbeiten <strong>und</strong> unser Dialog haben uns echte Gemeinschaft<br />

miteinander erfahren lassen.<br />

Die Zeit, die wir im Gebet <strong>und</strong> im Hören auf die Bibel verbrachten, sowie das Zeugnis<br />

der Teilnehmenden davon, wie Gott in unserem Leben wirkte <strong>und</strong> wirkt, haben uns<br />

deutlich gemacht, dass uns alle eine tiefe, persönliche Bindung an Gott eint, <strong>und</strong> bei jeder<br />

<strong>und</strong> jedem Einzelnen wurde der tiefe Wunsch erkennbar, dem Willen Gottes entsprechend<br />

zu handeln. Wir hatten die Chance, uns mit zahlreichen stereotypen Vorstellungen<br />

auseinanderzusetzen, die zu Spaltungen, Missverständnissen <strong>und</strong> Fehlurteilen beigetragen<br />

haben. Wir haben viele falsche Vorstellungen, die wir voneinander hatten, zurechtgerückt<br />

<strong>und</strong> viele unserer Befürchtungen als gr<strong>und</strong>los beiseite gelegt.<br />

Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir viel mehr gemeinsam haben, als uns am<br />

Anfang unserer Arbeit bewusst war. Wir alle sind der Überzeugung, dass es nur eine<br />

Kirche gibt. Sie ist nicht unsere Kirche, sondern die Kirche unseres Herrn Jesus Christus.<br />

Er ist es, der uns zusammenruft <strong>und</strong> uns beruft, Leib Christi zu sein, <strong>und</strong> er ist es, dem<br />

unsere Liebe, Hingabe <strong>und</strong> Treue gilt. Wir erkennen ihn als Haupt der Kirche an. Darüber<br />

hinaus haben wir, da wir uns im gemeinsamen Gebet <strong>und</strong> in der gemeinsamen Arbeit<br />

gegenseitig angenommen haben (Eph 4,2-3), erkannt, dass wir alle Christinnen <strong>und</strong><br />

Christen sind. Wir haben Jesus Christus als unseren Herrn <strong>und</strong> Erlöser nach der Schrift<br />

bekannt <strong>und</strong> bemühen uns, ihm nachzufolgen. Wir haben den Heiligen Geist, den<br />

lebensspendenden <strong>und</strong> lebenserhaltenden, angerufen <strong>und</strong> um seine Begleitung auf dem<br />

Weg gebeten. Wir haben zudem das Licht Christi einer in dem anderen erkannt <strong>und</strong> sind,<br />

wie der Apostel Paulus sagt, "einer des andern Glied" (Röm 12,5).<br />

Jedes Mal, wenn wir zusammentrafen, beteten wir miteinander. In unseren Gebeten<br />

erkennen wir die Gegenwart des Heiligen Geistes <strong>und</strong> wir beten zu Gott dem Vater, Sohn<br />

<strong>und</strong> Heiligen Geist, der unsere Gebete hört. Wir haben es uns auch zur Gewohnheit<br />

gemacht, gemeinsam die Bibel zu lesen <strong>und</strong> zu bedenken. Die Heilige Schrift hat für uns<br />

eine Autorität für das gesamte Leben der Kirche <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r Mitglieder, wie es keine andere<br />

gibt. Die Worte der Schrift, die der Heilige Geist in unseren Herzen inspiriert, lehren,<br />

hinterfragen, stärken, ermutigen <strong>und</strong> trösten uns. Zwar stimmen wir nicht immer überein,<br />

was Formen <strong>und</strong> Methoden die Bibel zu lesen <strong>und</strong> auszulegen betrifft, doch wächst<br />

unsere Wertschätzung für die vielfältigen Verständnisweisen der Schrift. Wir stimmen


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 8 von 16 n<br />

noch nicht überein, was die Bedeutung aller biblischen Texte angeht, aber sind zu der<br />

Erkenntnis gelangt, dass diese vom Heiligen Geist inspirierten Texte eine reichere<br />

Bedeutung in sich tragen, als wir ursprünglich annahmen. In all unserer Arbeit mit der<br />

Bibel haben wir voneinander lernen können.<br />

In der Zeit, die wir miteinander verbracht haben, haben uns der Reichtum <strong>und</strong> die Vielfalt<br />

berührt, die wir mitbrachten. Wir kommen von vielen Orten, wir haben eine je<br />

unterschiedliche Geschichte, wir kommen aus vielen Konfessionen mit unterschiedlichen<br />

Erwartungen, wir haben unterschiedliche Hautfarben <strong>und</strong> gehören zu vielen<br />

verschiedenen ethnischen Gruppen, wir kommen zusammen als ältere <strong>und</strong> jüngere<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen. So haben wir die Gaben schätzen gelernt, die jede <strong>und</strong> jeder<br />

Einzelne in den Dialog einbringt. Wir haben tiefer erkannt, welche Vielfalt die Kirche<br />

Jesu Christi erfüllt. Uns ist bewusst geworden, dass jeder <strong>und</strong> jedem Raum gegeben<br />

werden muss, dem ganzen Leib die Gaben zugänglich zu machen, die er oder sie von<br />

Gott erhalten hat (1 Kor 12ff.). Unsere gemeinsame Arbeit war geprägt von diesem<br />

Austausch, <strong>und</strong> der Bericht über unsere Treffen wurde auf die eine oder andere Art von<br />

uns allen mitgestaltet. Wir glauben, dass wir vor Gott alle den gleichen Wert haben,<br />

ungeachtet unserer Unterschiede <strong>und</strong> unserer Vielfalt. Wir sind uns bewusst, dass die<br />

verschiedenen Gaben, die wir einbringen, wichtig sind, sie aber an Wert noch gewinnen,<br />

wenn wir erkennen, dass sie zusammen als Ganzes zu dem einen Leib Christi beitragen.<br />

Wir alle stimmen darin überein, dass wir beauftragt sind, der Welt die Güte Gottes <strong>und</strong><br />

die gute Nachricht des Evangeliums zu verkündigen. Gottes Handeln in Leben, Tod <strong>und</strong><br />

Auferstehung seines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, hat uns neues Leben in<br />

Christus geschenkt, <strong>und</strong> wir haben so auf neue Weise Zugang zur Gegenwart Gottes<br />

erlangt. Wir sind gestärkt <strong>und</strong> bevollmächtigt worden zu dem Leben <strong>und</strong> Wirken, das<br />

Gott uns so großzügig schenkt, <strong>und</strong> haben Hoffnung für die Zukunft empfangen. Es kann<br />

ein Schwerpunkt gesetzt werden bei der Verkündigung dieser Botschaft der Erlösung <strong>und</strong><br />

Hoffnung in Christus durch das persönliche Wort. Ein anderer Schwerpunkt ist die<br />

Demonstration der Wirklichkeit dieser Botschaft durch das Zeugnis von Zeichen <strong>und</strong><br />

W<strong>und</strong>ern. Wiederum andere Schwerpunkte sind die konsequent gelebte Verkündigung<br />

oder aber der tätige Dienst in der Welt im Namen Jesu Christi. Die meisten von uns<br />

würden mehr als einen solchen Schwerpunkt für sich akzeptieren. Wir haben erkannt,<br />

dass alle diese unterschiedlichen Methoden im Beispiel Jesu Christi wurzeln, dass wir<br />

unsere Praxis jedoch immer am Wirken Christi prüfen müssen. Daher ist uns klar, dass<br />

wir uns der verschiedenen Weisen, wie das Evangelium verkündigt wird, bewusst werden<br />

<strong>und</strong> um des Dialogs willen eine Diskussionsmethode entwickeln müssen, die darauf<br />

ausgerichtet ist, Wissen zu sammeln anstatt einander zu kritisieren.<br />

In unseren <strong>Gespräche</strong>n wurde uns deutlich, dass die Spaltungen, die gegenwärtig<br />

innerhalb der christlichen Gemeinschaft bestehen, das Wirken <strong>und</strong> Zeugnis der Kirche in<br />

der Welt behindern. Diese Spaltungen verwirren diejenigen, die vom Evangelium<br />

Hoffnung erwarten. Wir glauben, dass viele Christinnen <strong>und</strong> Christen, uns selbst<br />

eingeschlossen, der gemeinsamen Berufung, Schwestern <strong>und</strong> Brüder in Christus zu sein,<br />

die einander lieben, sich einander unterordnen <strong>und</strong> denen der Aufbau des gesamten<br />

Leibes Christi am Herzen liegt, nicht gerecht werden. Die zentrale Botschaft des


Evangeliums ist, dass durch Jesus Christus alle geheilt <strong>und</strong> mit Gott <strong>und</strong> miteinander<br />

versöhnt werden sollen. Wir sind uns unserer eigenen Schuld, dieser Botschaft nicht voll<br />

<strong>und</strong> ganz gehorcht zu haben, bewusst.<br />

Die Frage der Unterscheidung der Geister stellte sich in unseren Diskussionen mehrfach.<br />

Wie können wir wissen, ob der Geist in uns <strong>und</strong> unseren Gemeinschaften am Werk ist,<br />

oder ob es nicht vielmehr menschliche Interessen sind, von denen wir behaupten, es sei<br />

der Geist, der wirke? Wie können wir wissen, wo die Grenzen unseres Glaubens <strong>und</strong><br />

Handelns gezogen werden sollten? Wir stimmten darin überein, dass diese Fragen wichtig<br />

sind, dass es aber sehr schwierig ist, sie zu beantworten. Wir konnten uns bisher nicht auf<br />

ein gemeinsames Verständnis im Blick auf Kriterien einigen, mit deren Hilfe eine<br />

Unterscheidung möglich wäre <strong>und</strong> Grenzen gesetzt werden könnten. Und wir haben nicht<br />

immer klar sagen können, wer die Autorität hierzu hat. Wir sind uns bewusst, dass<br />

Christus uns lehrt, einander nicht zu richten (Mt 6), gleichzeitig fordert uns die Schrift<br />

aber auf, die Geister zu unterscheiden, die Früchte unseres Tuns zu prüfen <strong>und</strong> innerhalb<br />

der christlichen Gemeinschaft Zucht zu üben. Im Hören aufeinander ist uns deutlich<br />

geworden, dass diese Fragen von zentraler Bedeutung sind für unseren Dialog, <strong>und</strong> dass<br />

es notwendig ist, uns weiter mit ihnen auseinanderzusetzen."<br />

Fortbestehende Herausforderungen<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 9 von 16 n<br />

Im Verlauf unserer gemeinsamen Zeit haben wir die verschiedenen Lehren unserer<br />

jeweiligen Kirchen diskutiert <strong>und</strong> erörtert, wie wir einander gegenseitig wahrnehmen.<br />

Obwohl wir in den vergangenen sechs Jahren regelmäßig tagten, hat die Gruppe die<br />

vielen Unterschiede <strong>und</strong> Anfragen, die bei unserem ersten Treffen gesammelt wurden,<br />

lediglich ansprechen können. Deutlich wurde überdies, dass innerhalb beider Gruppen -<br />

dem <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> den <strong>Pfingstkirchen</strong> - erhebliche Unterschiede bestehen. Die Vertreter <strong>und</strong><br />

Vertreterinnen von Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen vertraten<br />

unterschiedliche Auffassungen zu bestimmten theologischen Lehren, ähnlich stellte sich<br />

die Situation unter den Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern der <strong>Pfingstkirchen</strong> dar. Dies<br />

bereicherte unsere Diskussionen <strong>und</strong> komplizierte die Abläufe unserer Tagungen.<br />

Im Folgenden seien einige der Bereiche aufgelistet, die von der Beratungsgruppe in<br />

Zukunft weiter zu <strong>vertiefen</strong> sein werden:<br />

1. Nach wie vor fehlt es in manchen Bereichen am Verständnis füreinander, diese<br />

müssen eingehender behandelt werden. Noch wichtiger ist jedoch vielleicht, was<br />

wir voneinander gelernt haben, an unsere jeweiligen Glaubensgemeinschaften<br />

weiterzugeben.<br />

2. Es wurden erste Diskussionen über die Frage der Mission <strong>und</strong> Evangelisation<br />

geführt. Die Bedeutung des Dialogs zwischen den Kirchen im Blick auf<br />

Evangelisation, auf die Achtung der jeweils anderen Kirchen sowie auf den<br />

Proselytismus kann nicht hoch genug gewertet werden. Die Beratungsgruppe ist<br />

entschlossen, sich den Spannungen zu stellen, die zwischen uns bestehen, <strong>und</strong><br />

nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir in der Mission zusammenarbeiten<br />

könnten.


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 10 von 16 n<br />

3. Die Gaben des Heiligen Geistes (charismata) sind für viele Mitglieder der Gruppe<br />

von Interesse. Was sind sie? Wie werden sie definiert? Wie manifestieren sie sich?<br />

Wie erkennen wir sie?<br />

4. Die Sakramente erwiesen sich ebenfalls als Bereich, der der weiteren Diskussion<br />

bedarf. Die Kirchen messen den Sakramenten in unterschiedlicher Weise<br />

Bedeutung bei. Welche Rolle haben die Sakramente im Leben der Kirche?<br />

5. Obwohl die Gruppe viel Zeit für das Studium der Bibel aufwandte, ist weitere<br />

Arbeit nötig im Blick auf die verschiedenen Weisen, die Schrift auszulegen <strong>und</strong><br />

zu verstehen.<br />

6. Spiritualität war während der gesamten sechs Jahre unserer Zusammenarbeit ein<br />

zentrales Thema. Wir setzten uns mit den vielfältigen Ansätzen auseinander, das<br />

Wirken des Geistes zu erkennen. Wie erkennen wir das Wirken des Geistes?<br />

Welche Kriterien haben unsere jeweiligen Kirchen im Blick auf die Erkenntnis<br />

des Wirkens des Heiligen Geistes entwickelt?<br />

7. Und schließlich ergab sich bei unseren <strong>Gespräche</strong>n die generelle Frage, inwieweit<br />

sich die Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen <strong>und</strong> die<br />

<strong>Pfingstkirchen</strong> gegenseitig als "Kirchen" sehen. In unseren Diskussionen über die<br />

christliche Einheit fragten wir: Was ist das Wesen der Kirche? Wer sind die<br />

Glieder der Kirche? Was ist Kirche, was ist nicht Kirche? Was oder wer hat die<br />

letztgültige Autorität in der Kirche? Anhand welcher Kriterien erkennt eine<br />

einzelne Kirche eine andere als Kirche an?<br />

Unsere Gruppe legt diese Fragen denjenigen vor, die die Aufgabe haben werden, dieses<br />

Gespräch fortzusetzen. Die Gemeinsame Beratungsgruppe betrachtet sie als die Aspekte,<br />

die dem Dialog zwischen dem Ökumenischen Rat der Kirchen <strong>und</strong> den <strong>Pfingstkirchen</strong><br />

zukünftig die Richtung weisen werden.<br />

Empfehlungen an die Neunte Vollversammlung<br />

1. Wir empfehlen, die Gemeinsame Beratungsgruppe fortzuführen, mit der<br />

Zielsetzung, durch fortlaufende theologische <strong>Gespräche</strong> <strong>und</strong> Studien (mit den<br />

Schwerpunkten Wesen der Kirche, Mission, Verständnis der Geistesgaben, Sakramente<br />

<strong>und</strong> das Wesen der Heiligen Schrift sowie anderen Schwerpunkten, soweit sie aus den<br />

<strong>Gespräche</strong>n erwachsen) Beziehungen aufzubauen, in der Hoffnung, dass wir uns vertieft<br />

mit unserer jeweiligen Theologie auseinander setzen <strong>und</strong> in unseren jeweiligen<br />

Gemeinschaften ein gestärktes Bewusstsein schaffen.<br />

Die Gemeinsame Beratungsgruppe sollte bei <strong>ihre</strong>r Arbeit auch auf die Kommissionen des<br />

<strong>ÖRK</strong> (etwa Glauben <strong>und</strong> Kirchenverfassung oder die Kommission für Weltmission <strong>und</strong><br />

Evangelisation) <strong>und</strong> andere Programmbereiche soweit möglich eingehen <strong>und</strong> mit ihnen<br />

zusammenarbeiten.<br />

2. Wir empfehlen die Ausweitung dieser Dialogform in folgender Hinsicht:<br />

a. Auf der Ebene regionaler, subregionaler <strong>und</strong> nationaler Kirchenräte, deren<br />

Aufgabenstellung der Gemeinsamen Beratungsgruppe ähneln könnte im Blick auf den<br />

Aufbau von Beziehungen durch Bewusstseinsbildung <strong>und</strong> theologische <strong>Gespräche</strong>. Auf


allen Ebenen könnte der Dialog die Mitarbeit der jeweiligen ökumenischen Gremien (d.h.<br />

der Regionalen ökumenischen Organisationen) nutzen. Der <strong>ÖRK</strong> sollte die Initiative im<br />

Blick auf solche Dialoge ergreifen, die betreffenden Kirchenräte ansprechen <strong>und</strong> zu<br />

Dialog <strong>und</strong> Zusammenarbeit ermutigen sowie die Namen der Mitglieder der<br />

Beratungsgruppe aus der Region weitergeben, die bereit wären, mit <strong>ihre</strong>n Erfahrungen<br />

Hilfestellung zu leisten.<br />

b) Mit Hilfe von Initiativen einzelner Mitglieder der Beratungsgruppe, vorzugsweise auf<br />

dem Weg über deren eigene kirchliche Anbindung.<br />

c) Über laufende Dialoge mit den Weltweiten christlichen Gemeinschaften (z.B. bilaterale<br />

theologische Konsultationen).<br />

d) Durch die gemeinsame Initiative <strong>und</strong> Zusammenarbeit im Blick auf Diakonie <strong>und</strong><br />

praktische Arbeit im Rahmen der verschiedenen christlichen Entwicklungs- <strong>und</strong><br />

Hilfsorganisationen sowie Bibelgesellschaften. Wir sind uns bewusst, dass in manchen<br />

Regionen eine solche Arbeit bereits existiert.<br />

e) Durch den Dialog innerhalb akademischer Institutionen:<br />

i. Konsultationen über Pfingstbewegung <strong>und</strong> Ökumene (unter Beteiligung von<br />

Wissenschaftlern/innen sowie kirchenleitenden Personen),<br />

ii. Prüfung von Möglichkeiten einer Aufnahme von Kursen über die Ökumene in die<br />

Ausbildungsprogramme an pfingstkirchlichen theologischen Seminaren,<br />

iii. Prüfung von Möglichkeiten einer Aufnahme von Kursen über die<br />

Pfingstbewegung in die Ausbildungsprogramme an ökumenischen <strong>und</strong><br />

konfessionellen Einrichtungen der Mitgliedskirchen <strong>und</strong><br />

iv. Publikation von wissenschaftlichen Zeitschriften (Aufnahme der Arbeiten<br />

pfingstkirchlicher Wissenschaftler/innen in theologische Publikationen,<br />

Weiterentwicklung ökumenischer Zeitschriften seitens der <strong>Pfingstkirchen</strong>) <strong>und</strong><br />

Einrichtung von Webseiten zur Förderung der theologischen Forschung <strong>und</strong><br />

Bewusstseinsbildung bei allen relevanten Zielgruppen.<br />

3. Wir empfehlen den <strong>Pfingstkirchen</strong>,<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 11 von 16 n<br />

a) Dialoge untereinander (<strong>und</strong> insbesondere einen Nord-Süd-Dialog) zu fördern,<br />

b) 9 auf der lokalen <strong>und</strong> nationalen Ebene zum Dialog mit <strong>ÖRK</strong>-Mitgliedskirchen zu<br />

ermutigen sowie<br />

c) <strong>Pfingstkirchen</strong>, die <strong>ÖRK</strong>-Mitglieder sind, <strong>und</strong> solche, die nicht Mitglieder sind, zum<br />

Dialog zu ermutigen.<br />

4. Wir empfehlen dem <strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> seinen Mitgliedskirchen,<br />

a) als Teil <strong>ihre</strong>r Programmarbeit Konsultationen zur Pfingstbewegung <strong>und</strong> zu verwandten<br />

Themen zu planen <strong>und</strong> die <strong>Pfingstkirchen</strong> in die Planung solcher Konsultationen sowie<br />

die Teilnahme daran einzubeziehen,<br />

b) die Beziehungen mit <strong>Pfingstkirchen</strong> auf lokaler <strong>und</strong> nationaler Ebene aufzubauen <strong>und</strong>


c) mehr Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern der <strong>Pfingstkirchen</strong> die Möglichkeit zu geben, als<br />

Mitglieder in den Kommissionen <strong>und</strong> Beratungsgruppen des <strong>ÖRK</strong> mitzuarbeiten <strong>und</strong> sich<br />

verstärkt an dessen Programmarbeit zu beteiligen.<br />

Teilnehmende der Gemeinsamen Beratungsgruppe (beide Teams)<br />

Ko-Vorsitzende: Cecil M. Robeck Jr. (<strong>Pfingstkirchen</strong>), Bruce Robbins (<strong>ÖRK</strong>)<br />

Für die <strong>Pfingstkirchen</strong>: Miguel Alvarez, Danielle Augustine, Sheri R. Benvenuti, Harold<br />

Hunter, Veli-Matti Kärkkäinen, Japie Jimmy LaPoorta, Young-Hoon Lee, Paulson<br />

Pulikottil, Stephen Safwali, Frederick L. Ware<br />

Für den <strong>ÖRK</strong>: Lesley G. Anderson, José Domingos Caetano, Yo Han Lee, Cecilia<br />

Castillo Nanjarí, Bruder Grigori Dovgjallo, Katjarina Pastuchowa, Paul Goodliff, Nahed<br />

Fahim Habaschi, Yueh-wen Lu, Hector Osvaldo Petrecca, Bas Plaisier, Despina Prassas<br />

1 Die Gemeinsame Beratungsgruppe steht auf der Tagesordnung des<br />

Weisungsausschusses für Gr<strong>und</strong>satzfragen, der der Vollversammlung eine Empfehlung<br />

zur Beschlussfassung vorlegen wird. Der vollständige Bericht ist beim Sekretariat des<br />

Ausschusses erhältlich oder vom <strong>ÖRK</strong>-Büro für kirchliche <strong>und</strong> ökumenische Beziehunge,<br />

PF 2100, CH-1211 Genf 2, Schwiez.<br />

Dokumente zum Thema<br />

• Pentecostal Churches<br />

• Porto Alegre, Brazil, 2006, February 14-23, WCC ninth Assembly<br />

© 2011 Ökumenischer Rat der Kirchen (page 1552)<br />

http://www.bfp.de/pages/kontakt.php<br />

Der B<strong>und</strong> freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) hat keine Beziehungen zum <strong>ÖRK</strong>,<br />

aber zur <strong>Evangelisch</strong>en Allianz Deutschland, zur Lausanner Bewegung <strong>und</strong><br />

probeweise zum ACK. (Tel. Auskunft von Herrn Huber, BFP am 27.05.2011)<br />

http://www.baptisten.de/<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 12 von 16 n<br />

B<strong>und</strong> <strong>Evangelisch</strong>-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. (BEFG)<br />

Zur Ehre Gottes <strong>und</strong> zum Wohle der Menschen


Gott erfahren.<br />

Gemeinschaft leben.<br />

Gesellschaft gestalten.<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 13 von 16 n<br />

In unseren Gemeinden finden Sie nicht auf jede Frage eine Antwort. Aber Sie finden<br />

Menschen, die in Beziehung zu Gott leben wollen. Menschen, denen Glaube <strong>und</strong><br />

Gemeinschaft wichtig ist. Sie finden Christen, die sich für andere in der Gesellschaft<br />

engagieren.<br />

Besuchen Sie uns in einer unserer mehr als 800 Gemeinden ...<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Lausanner_Bewegung<br />

Die Lausanner Bewegung, so genannt nach dem Internationalen Kongress für<br />

Weltevangelisation 1974 in Lausanne, ist eine überkonfessionelle evangelikale Bewegung<br />

mit dem Ziel, Kirchen, Konfessionen, Organisationen, Netzwerke <strong>und</strong> Einzelne zu mehr<br />

Engagement bei der Evangelisation der Welt zu bewegen. Die von der Lausanner<br />

Bewegung herausgegebenen Dokumente werden als Gr<strong>und</strong>konsens der evangelikalen<br />

Bewegung angesehen.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltweite_<strong>Evangelisch</strong>e_Allianz<br />

Die Weltweite <strong>Evangelisch</strong>e Allianz (WEA; engl. World Evangelical Alliance) ist ein<br />

weltweites evangelikal ausgerichtetes Netzwerk von 128 nationalen <strong>und</strong> regionalen<br />

<strong>Evangelisch</strong>en Allianzen, die jeweils aus verschiedenen reformatorischen Kirchen,<br />

Organisationen <strong>und</strong> Einzelpersonen gebildet werden, sowie verschiedenen<br />

Partnerorganisationen <strong>und</strong> internationalen christlichen Werken. Die WEA vertritt nach<br />

eigenen Angaben weltweit über 600 Millionen Menschen. [1] Die Leitung hat der<br />

Internationale Direktor, Geoff Tunnicliffe, gemeinsam mit dem Internationalen Komitee.<br />

Ständige Kommissionen für Theologie, Kommunikation, Religionsfreiheit, Mission <strong>und</strong><br />

Hilfen in Übersee decken die Arbeit in Einzelbereichen ab. Sitz der WEA ist New York.<br />

Ziel <strong>ihre</strong>r Arbeit ist „die Zusammenarbeit <strong>und</strong> das Zeugnis evangelikaler Christen<br />

weltweit zu fördern“. [2]<br />

Die theologische Basis der <strong>Evangelisch</strong>en Allianz ist eine Interpretation der Aussagen der<br />

historischen reformatorischen Bekenntnisse.<br />

Deutsche <strong>Evangelisch</strong>e Allianz<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_<strong>Evangelisch</strong>e_Allianz<br />

Die Deutsche <strong>Evangelisch</strong>e Allianz (DEA) (http://www.ead.de/) ist ein<br />

Zusammenschluss evangelisch <strong>und</strong> vor allem evangelikal gesinnter Christen


verschiedener Gemeinden <strong>und</strong> Gruppen. Sie bildet den deutschen Zweig der<br />

internationalen <strong>Evangelisch</strong>en Allianz.<br />

Derzeit bekennen sich in Deutschland nach eigenen Aussagen der DEA r<strong>und</strong> 1,3<br />

Millionen Menschen zu Organisationen oder Einrichtungen, die zur <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Allianz gehören oder ihr nahestehen. Es gehören etwa 1100 örtliche Allianzkreise zur<br />

Deutschen <strong>Evangelisch</strong>en Allianz [22] , in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen<br />

Gemeinden <strong>und</strong> Organisationen, aus Landes- <strong>und</strong> Freikirchen <strong>und</strong> christlichen Gruppen<br />

<strong>und</strong> Werken treffen, um gemeinsam die Ziele der <strong>Evangelisch</strong>en Allianz zu fördern.<br />

Die Deutsche <strong>Evangelisch</strong>e Allianz hat jährlich zwei Hauptveranstaltungen: die<br />

„Internationale Gebetswoche“ (Allianzgebetswoche) Anfang Januar, die in ca. 1100 Orten<br />

stattfindet <strong>und</strong> ca. 300.000 Besucher zählt, [23] <strong>und</strong> die seit 1886 jährlich stattfindende Bad<br />

Blankenburger „Allianzkonferenz“ Anfang August mit ca. 2500 Teilnehmern. [24]<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> WEA<br />

http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/kirchenfamilien/<br />

evangelikale-bewegung/wea.html<br />

www.bible-only.org/.../Evangelikale_<strong>und</strong>_Oekumene.html<br />

Weltweite <strong>Evangelisch</strong>e Allianz<br />

Auf internationaler Ebene sind die evangelikalen Gemeinden, Gruppen, Organisationen<br />

<strong>und</strong> manchmal auch Einzelpersonen durch die Weltweite <strong>Evangelisch</strong>en Allianz vertreten,<br />

die 1951 gegründet wurde (eine erste <strong>Evangelisch</strong>e Allianz war bereits 1846 gegründet<br />

worden, stellte <strong>ihre</strong> Tätigkeit aber nach dem ersten Weltkrieg ein, als sich der<br />

F<strong>und</strong>amentalismus mehr <strong>und</strong> mehr ausbreitete). Der Weltweiten <strong>Evangelisch</strong>en Allianz<br />

(WEA) gehören nationale <strong>und</strong> regionale evangelische Allianzen oder Gemeinschaften an,<br />

die es in 123 Ländern <strong>und</strong> auf allen Kontinenten gibt. Die WEA hat zum Ziel: „Die<br />

christliche Einheit zu fördern <strong>und</strong> evangelikalen Christinnen <strong>und</strong> Christen weltweit eine<br />

Identität, eine Stimme <strong>und</strong> eine Plattform anzubieten. Unter der Leitung des Heiligen<br />

Geistes bemüht sie sich, durch die Verkündigung des Evangeliums an alle Völker <strong>und</strong><br />

durch christuszentrierte Veränderungen in der Gesellschaft das Reich Gottes zu<br />

verbreiten“ (WEA-Zielsetzung, gebilligt vom Internationalen Rat, Juli 2002). Sie setzt<br />

diese Zielsetzung um, indem sie: (a) einen Rahmen bietet, der im Gehorsam gegenüber<br />

dem großen Gebot <strong>und</strong> dem Missionsbefehl eine evangelikale Perspektive zu globalen<br />

Anliegen anregen <strong>und</strong> fördern, vernetzen <strong>und</strong> vermitteln kann; (b) regionale <strong>und</strong><br />

nationale evangelikale Bewegungen aufbaut <strong>und</strong> stärkt; (c) Kommissionen einrichtet <strong>und</strong><br />

Mittel der Mitglieder verfügbar macht, um auf die Bedürfnisse der weltweiten Kirche<br />

einzugehen; (d) zu strategischen Partnerschaften anregt, um christliches Zeugnis <strong>und</strong><br />

diakonischen Dienst in einem jeden Land zu stärken.<br />

Aus der Glaubenserklärung der WEA:<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 14 von 16 n<br />

„Wir glauben an die Heilige Schrift, an <strong>ihre</strong> göttliche Inspiration, <strong>ihre</strong> Unfehlbarkeit <strong>und</strong><br />

völlige Zuverlässigkeit <strong>und</strong> an <strong>ihre</strong> höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens <strong>und</strong>


<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 15 von 16 n<br />

der Lebensführung… an einen Gott, der in Ewigkeit als drei Personen existiert, Vater,<br />

Sohn <strong>und</strong> Heiliger Geist… an unseren Herrn Jesus Christus, dem Fleisch gewordenen<br />

Gott, an seine jungfräuliche Geburt, sein sündloses menschliches Leben, seine göttlichen<br />

W<strong>und</strong>ertaten, an sein stellvertretendes Sühneopfer, die Auferstehung seines Leibes, an<br />

Jesus als Mittler <strong>und</strong> an seine persönliche, sichtbare Wiederkunft in Macht <strong>und</strong><br />

Herrlichkeit… an die Erlösung des verlorenen <strong>und</strong> sündigen Menschen durch das von<br />

unserem Herr Jesus Christus vergossene Blut, allein durch den Glauben <strong>und</strong> nicht durch<br />

Werke, <strong>und</strong> an die Erneuerung durch den Heiligen Geist… an den Heiligen Geist, der uns<br />

durch sein Innewohnen befähigt, ein heiliges Leben zu führen, Zeugnis abzulegen <strong>und</strong><br />

dem Herrn Jesus Christus zu dienen… an die Einheit aller Gläubigen im Heiligen Geist,<br />

die Kirche, den Leib Christi… an die Auferstehung aller, der Erlösten zur Auferstehung<br />

des Lebens <strong>und</strong> der Verlorenen zur Auferstehung des Gerichts.“<br />

Das höchste Leitungsorgan der WEA ist die Generalversammlung. Sie ernennt einen<br />

Internationalen Rat, in dem die geografischen Regionen, die die WEA umfasst, vertreten<br />

sind. Das WEA-Sekretariat befindet sich in einem internationalen Dienstleistungszentrum<br />

<strong>und</strong> wird von einem internationalen Koordinator/Direktor geleitet, dem ein<br />

internationales Geschäftsführungsteam zur Seite steht. Die WEA hat Kommissionen zu<br />

folgenden Themen: Mission, Theologie, Religionsfreiheit, Frauen, Jugend,<br />

Informationstechnologien.<br />

Regionale Mitglieder der WEA sind: Vereinigung evangelikaler Christen <strong>und</strong> Christinnen<br />

in Afrika (AEA), Evangelikale Gemeinschaft Asiens (EFA), Evangelikale Vereinigung<br />

der Karibik (EAC), Europäische <strong>Evangelisch</strong>e Allianz (EEA), Lateinamerikanische<br />

Evangelikale Gemeinschaft (FIDE), der Nordamerikanische Rat sowie die Evangelikale<br />

Gemeinschaft des Südpazifik (EFSP).<br />

Die Zahl der nationalen evangelikalen Allianzen, die die WEA bilden, betrug 123 im Jahr<br />

2005; sie vertreten schätzungsweise 3 Millionen Ortsgemeinden <strong>und</strong> 380 Millionen<br />

Christen <strong>und</strong> Christinnen.<br />

Viele Nationale Mitglieder der WEA gehören zum <strong>ÖRK</strong>,<br />

nicht die EAD, die Deutsche <strong>Evangelisch</strong>e Allianz.<br />

ACK Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen http://www.oekumene-ack.de/<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist das offizielle<br />

Arbeitsorgan der christlichen Konfessionen in Deutschland.<br />

Mitglieder unter http://www.oekumene-ack.de/Mitgliedskirchen.42.0.html<br />

Aufnahme in den ACK zunächst auf Probe. Erst wenn einige lokale ACK eine<br />

Konfession aufnehmen, erfolgt die Aufnahme in die ACK Deutschland.<br />

Der BFP ist z.Z. in der Probephase.<br />

Zum besseren Verständnis siehe auch Artikel zu evangelikal <strong>und</strong> charismatisch.


http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus<br />

<strong>ÖRK</strong> <strong>und</strong> <strong>Pfingstkirchen</strong> Seite 16 von 16 n<br />

Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung<br />

innerhalb des Protestantismus, die auf den deutschen Pietismus, den englischen<br />

Methodismus <strong>und</strong> die Erweckungsbewegung des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zurückgeht.<br />

Evangelikale sind der Überzeugung, dass zum Christentum eine klare persönliche<br />

Willensentscheidung (Bekehrung) <strong>und</strong> eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus<br />

gehören. Zentrales Element ist die Berufung auf die Autorität der Bibel als zentrale<br />

Gr<strong>und</strong>lage christlichen Glaubens. Zum Teil wird an die Irrtumsfreiheit der Bibel<br />

geglaubt.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Charismatische_Bewegung<br />

Die charismatische Bewegung oder charismatische Erneuerung ist eine christliche,<br />

konfessionsübergreifende geistige Strömung. Der Begriff wird oft synonym für<br />

Pfingstbewegung gebraucht.<br />

Sie ist eine geistige Bewegung, welche die besonderen Begabungen hervorhebt, die nach<br />

christlichem Verständnis Gott einem Menschen verleiht: Diese Fähigkeiten sind die so<br />

genannten Gnadengaben oder Geistesgaben (von griech. charis = Gnade). Für die<br />

christliche Lehre (Theologie), für die Lebensführung, für die Führung der Gemeinde <strong>und</strong><br />

Praxis ist das Wissen um solche charismatischen Begabungen gr<strong>und</strong>legend. Vermutlich<br />

hat es im Verlauf der Geschichte von Kirche <strong>und</strong> Theologie oft derartige Strömungen<br />

gegeben.

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