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Grundsätze für Leitung, Führung und Zusammenarbeit in der EKvW

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Ausschuss:<br />

Reformprozess „Kirche mit Zukunft“<br />

Berichterstattung:<br />

Synodaler Mucks-Büker<br />

Vorlage:<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> <strong>für</strong> <strong>Leitung</strong>, <strong>Führung</strong> <strong>und</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>EKvW</strong><br />

BESCHLUSSVORSCHLAG:<br />

2.4.1<br />

1. Die Landessynode nimmt die vorgelegten „<strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> <strong>für</strong> <strong>Leitung</strong>, <strong>Führung</strong> <strong>und</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>EKvW</strong>“ zustimmend entgegen.<br />

2. Sie bittet die Kirchenleitung, diese <strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> <strong>für</strong> die Landeskirche (Landeskirchenamt,<br />

Ämter <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> landeskirchliche Schulen) e<strong>in</strong>zuführen <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

3. Die Landessynode bittet alle Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Kirchenkreisen, die vorgelegten<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> ebenfalls e<strong>in</strong>zuführen <strong>und</strong> umzusetzen, um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Anwendung sicher<br />

zu stellen.<br />

4. Über die nach E<strong>in</strong>führung <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> gemachten Erfahrungen soll<br />

<strong>der</strong> Landessynode 2005 berichtet werden.<br />

(Sab<strong>in</strong>e Flöthmann): D:\croth\Projekte\synode_2003\dokumente\beschluesse\R_2_4_1.doc<br />

Zuletzt gedruckt: 14.11.2003 13:21 Uhr; zuletzt gespeichert von: Daniela Schmidt


- 2 -<br />

Präambel<br />

„Die verschiedenen Ämter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche<br />

begründen ke<strong>in</strong>e Herrschaft <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en über die an<strong>der</strong>en,<br />

son<strong>der</strong>n die Ausübung des <strong>der</strong> ganzen Geme<strong>in</strong>de anvertrauten <strong>und</strong> befohlenen Dienstes.“<br />

(Barmen IV)<br />

Die Evangelische Kirche von Westfalen bezeugt die Botschaft des Evangeliums <strong>in</strong> Wort<br />

<strong>und</strong> Tat, auch mit ihrer Ordnung (Barmen III). Sie ist von den Geme<strong>in</strong>den her aufgebaut<br />

<strong>und</strong> wird durch Presbyterien <strong>und</strong> Synoden geleitet, <strong>in</strong> denen gewählte <strong>und</strong> berufene Geme<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> ord<strong>in</strong>ierte Pfarrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pfarrer ihre <strong>Leitung</strong>saufgabe geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

jeweils eigener Verantwortung wahrnehmen. Um ihrem Auftrag nachzukommen, richtet die<br />

Kirche Ämter <strong>und</strong> Dienste e<strong>in</strong>. Durch ihren Auftrag unterscheidet sich die Kirche von privaten<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>en ebenso wie von staatlichen <strong>und</strong> kommunalen Behörden.<br />

Sie hat dementsprechend auch eigene <strong>Leitung</strong>s-, Kooperations- <strong>und</strong> Kommunikationsstrukturen<br />

entwickelt.<br />

In Kirchengeme<strong>in</strong>den, Kirchenkreisen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Landeskirche wirken Menschen<br />

ehren- <strong>und</strong> hauptamtlich <strong>in</strong> Wort <strong>und</strong> Tat an <strong>der</strong> Verkündigung des Evangeliums mit.<br />

Dabei nehmen sie vielfach <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>saufgaben wahr.<br />

Die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> folgenden <strong>Gr<strong>und</strong>sätze</strong> <strong>für</strong> <strong>Leitung</strong>, <strong>Führung</strong> <strong>und</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>EKvW</strong> nimmt Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en Organisationen auf. Sie dienen <strong>der</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Klärung <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche<br />

unter Beachtung <strong>der</strong> presbyterial-synodalen Ordnung.<br />

- 3 -


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1. Wir leiten <strong>und</strong> führen <strong>in</strong> klaren Strukturen<br />

Klare Strukturen s<strong>in</strong>d Voraussetzung <strong>für</strong> verantwortungsvolle <strong>Leitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>.<br />

• Die Befugnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Leitung</strong>sebenen werden verständlich <strong>und</strong> übersichtlich<br />

dargestellt. Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Entscheidungskompetenzen werden klar beschrieben.<br />

Arbeitsaufgaben <strong>und</strong> Zuständigkeiten werden e<strong>in</strong>deutig zugeordnet.<br />

• Es ist <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>saufgabe, die Verantwortungsbereiche regelmäßig zu überprüfen<br />

<strong>und</strong> dabei unklare Kompetenzen <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten sowie Lücken <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Beschreibung zu erfassen <strong>und</strong> zu klären.<br />

2. Wir nehmen e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion wahr<br />

Persönliche, soziale <strong>und</strong> fachliche Kompetenz s<strong>in</strong>d die Voraussetzung <strong>für</strong> vorbildliche <strong>Leitung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Führung</strong>.<br />

• Der <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sstil ist von gegenseitiger Wertschätzung, Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

Konfliktfähigkeit, Toleranz <strong>und</strong> Fairness geprägt. Dazu gehören klare Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> verb<strong>in</strong>dliche Absprachen.<br />

• Die Gleichstellung <strong>und</strong> Gleichberechtigung von Frauen <strong>und</strong> Männern s<strong>in</strong>d unverzichtbare<br />

Elemente unseres <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>shandelns.<br />

• Das kooperative <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverhalten zeigt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> vertrauensvollen<br />

<strong>und</strong> motivierenden <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Dienststellen, <strong>der</strong> Dienststellen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

sowie mit <strong>der</strong> Mitarbeitendenvertretung.<br />

- 4 -


- 4 -<br />

3. Wir leiten durch Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

Zielvere<strong>in</strong>barungen beschreiben, was geme<strong>in</strong>sam erreicht werden soll.<br />

• Ziele <strong>und</strong> Schritte zu ihrer Umsetzung werden auf alle Ebenen vere<strong>in</strong>bart <strong>und</strong> festgelegt.<br />

Sie werden geme<strong>in</strong>sam mit den jeweiligen Mitarbeitenden abgesprochen, schriftlich<br />

festgehalten <strong>und</strong> regelmäßig überprüft.<br />

• Die von den verantwortlichen Gremien beschlossenen Rahmenvorgaben werden durch<br />

die Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung zielorientiert <strong>und</strong> verb<strong>in</strong>dlich<br />

umgesetzt.<br />

• Die Zielerreichung wird bei Mitarbeitenden <strong>und</strong> Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung<br />

überprüft.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung achten darauf, dass Ziele <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>barungen<br />

<strong>in</strong> dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich nicht mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> konkurrieren.<br />

4. Wir för<strong>der</strong>n die Eigenverantwortung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

Eigenverantwortliches Handeln <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter entspricht <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Weise dem Selbstverständnis <strong>der</strong> evangelischen Kirche.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung för<strong>der</strong>n das selbstständige <strong>und</strong> verantwortliche<br />

Handeln <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Sie unterstützen die Mitarbeitenden bei <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung ihrer Aufgaben.<br />

• Die Mitarbeitenden treffen die <strong>für</strong> die Erledigung <strong>der</strong> übernommenen Aufgaben notwendigen<br />

Entscheidungen selbstständig. Sie verantworten Handlungen <strong>und</strong> Unterlassungen<br />

<strong>in</strong> ihrem Aufgabenbereich.<br />

- 5 -


- 5 -<br />

• Durch regelmäßige Rückkopplung zwischen allen Beteiligten wird das Maß <strong>der</strong><br />

Verantwortung festgelegt <strong>und</strong> realistisch angepasst.<br />

5. Wir <strong>in</strong>formieren rechtzeitig, verständlich <strong>und</strong> umfassend<br />

Umfassen<strong>der</strong> Informationsfluss ist e<strong>in</strong> wichtiges Element guter <strong>Zusammenarbeit</strong>.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung <strong>in</strong>formieren die Mitarbeitenden<br />

rechtzeitig über alles, was diese wissen müssen, um selbstständig arbeiten <strong>und</strong> entscheiden<br />

zu können. Sie erwarten, dass die Mitarbeitenden ihrerseits notwendige Informationen<br />

e<strong>in</strong>holen <strong>und</strong> weitergeben.<br />

• Neue Mitarbeitende werden umfassend <strong>in</strong>formiert <strong>und</strong> sorgfältig e<strong>in</strong>gearbeitet.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung werden von den Mitarbeitenden <strong>in</strong><br />

wichtigen Angelegenheiten ihres Aufgabenbereichs <strong>in</strong>formiert.<br />

6. Wir üben Dienstaufsicht aus<br />

Die Wahrnehmung <strong>der</strong> Dienstaufsicht gewährleistet die verb<strong>in</strong>dliche <strong>Zusammenarbeit</strong> von<br />

Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung <strong>und</strong> Mitarbeitenden.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung führen die Dienstaufsicht über die<br />

Mitarbeitenden. Sie bestätigen durch Anerkennung <strong>und</strong> Würdigung <strong>der</strong>en Leistungen.<br />

• S<strong>in</strong>d Leistungs- o<strong>der</strong> Verhaltensdefizite erkennbar, so werden sie angesprochen.<br />

Mitarbeitende werden angehalten <strong>und</strong> unterstützt, diese Defizite abzubauen.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung <strong>und</strong> Mitarbeitende suchen <strong>in</strong> allen<br />

Situationen konstruktive Lösungen im Interesse des geme<strong>in</strong>samen Arbeitsauftrages.<br />

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7. Wir gestalten systematische <strong>und</strong> planmäßige Personalentwicklung<br />

Damit geeignete Personen zur Wahrnehmung des kirchlichen Auftrags zum richtigen Zeitpunkt<br />

an <strong>der</strong> passenden Stelle zur Verfügung stehen, benötigt die Kirche e<strong>in</strong>e systematische<br />

<strong>und</strong> planmäßige Personalentwicklung.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung för<strong>der</strong>n Mitarbeitende so, dass sie<br />

die gefor<strong>der</strong>ten Aufgaben bestmöglich erfüllen können. Der Leistungsstand <strong>und</strong> das<br />

Leistungsspektrum wird durch gezielte, systematische Fortbildungsmaßnahmen verbessert.<br />

• Regelmäßige Mitarbeitendengespräche s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e unentbehrliche Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den<br />

s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> langfristige Maßnahmen <strong>der</strong> Personalplanung.<br />

• Mitarbeitende werden zur persönlichen <strong>und</strong> fachlichen Weiterentwicklung angehalten.<br />

Beson<strong>der</strong>s befähigte <strong>und</strong> leistungsbereite Mitarbeitende werden auf die Übernahme von<br />

<strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>saufgaben vorbereitet.<br />

• Personen <strong>in</strong> <strong>Leitung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>sverantwortung stellen sich gr<strong>und</strong>legenden Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

<strong>und</strong> för<strong>der</strong>n diese. Sie verpflichten sich zur eigenen Fortbildung <strong>und</strong><br />

gezielter Reflexion <strong>der</strong> eigenen Arbeits- <strong>und</strong> Verhaltensweisen.

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