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Vortrag von Annette Kurschus - Evangelische Kirche von Westfalen

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Weil es jetzt einfach nicht geht?<br />

Gotteslob – fehl am Platz?<br />

I.2 Generalversammlung des Reformierten Weltbundes in Accra in Ghana<br />

Einige Jahre liegt es mittlerweile zurück.<br />

Die Ärmsten haben zu sich nach Hause eingeladen.<br />

Mit Würde und mit einem beeindruckenden Stolz.<br />

Von überall her, aus sämtlichen Regionen der Erde, haben sich rund tausend Gäste aufge‐<br />

macht und sind der Einladung nach Afrika gefolgt.<br />

Unser Thema ist heikel: Es geht um die Folgen der Globalisierung, um wirtschaftliche Ge‐<br />

rechtigkeit, um das krasse Gefälle zwischen Reichtum und Armut, um die wachsende Kluft<br />

zwischen nördlicher und südlicher Hemisphäre.<br />

Auf dass alle das Leben in Fülle haben (Johannes 10,10): So lautet das biblische Motto.<br />

Wir diskutieren. Hart und kontrovers. Es wird laut zwischendurch; deutliche Worte fallen.<br />

Arm gleich gut; Reich gleich schlecht, gierig und böse – so einfach ist die Sache nicht.<br />

Mit banalen Verurteilungen und Polarisierungen kommen wir nicht weiter.<br />

Wir streiten – ja. Das ist anstrengend, aber letztlich gut, weil es die Achtung voreinander<br />

deutlich macht.<br />

Und: Wir feiern Gottesdienste.<br />

Beten, tanzen, singen, trommeln.<br />

Im Gottesdienst finden wir auf selbstverständliche Weise zueinander.<br />

Hier ist nicht bestimmend, was uns so schmerzlich unterscheidet.<br />

Im gemeinsamen Hören und Beten wachsen neue Gemeinschaft, neue Hoffnung und neue<br />

Perspektiven für die nächste Debatte.<br />

Die Afrikaner ziehen dazu das Kostbarste und Festlichste an, was sie besitzen.<br />

Wunderschön sehen sie aus in ihren farbenfrohen gottesdienstlichen Kleidern, besonders<br />

die Frauen<br />

Die reichen Gäste, auch wir aus Deutschland, haben vorsichtshalber nur die dritte Garnitur<br />

mitgebracht: Das ausgeblichene T‐Shirt, die verwaschene Jeans, die ausgetretenen Birken‐<br />

stocksandalen.<br />

Für Afrika müsste das doch angemessen sein.<br />

Ein wenig schäme ich mich für uns.<br />

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