Gemeindebrief Herbst 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Sulz ...
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hungstexte, des Innewerdens der Erfahrungen vom lebendigen<br />
Gott, geht mir immer wieder auf: so wie der Sommer in den <strong>Herbst</strong><br />
und Winter übergeht und es dann wieder Frühling wird, so ist auch<br />
unser Leben – und zwar von der Geburt bis zum Tod. Ohne den<br />
<strong>Herbst</strong> und Winter gäbe es kein neues Leben im Frühling, und ohne<br />
das Aufkeimen des neuen Lebens keine Reife des Sommers und<br />
das Früchteernten im <strong>Herbst</strong>. Wenn etwas stirbt, wird neues geboren<br />
und so auch wir: wir sterben und werden neu geboren, unabhängig<br />
davon, wie alt wir sind, wenn wir sterben.<br />
Es ist eine der schwersten Aufgaben für uns Menschen zu erkennen,<br />
dass unser Leben nicht in dem aufgeht, was wir von uns als<br />
Person und als Raum und Zeit kennen. Wir gehen nicht in dem auf,<br />
wie wir uns vorfinden, sondern unser Leben ist eingebettet in die<br />
grenzenlose Barmherzigkeit und Liebe Gottes. Sie umgibt uns und<br />
ist sogar in uns. Es gilt, dieses Leben in uns zu entdecken, denn<br />
Gott hat es in uns hineingelegt. Wir sind sein Ebenbild, Spiegel Gottes,<br />
jeder und jede Einzelne von uns. Unser Leben ist eingebettet in<br />
dieses lebendige Sein Gottes. Aus diesem Sein kommen wir und<br />
fallen wir wieder, wenn wir sterben. Das hat Jesus Christus ans Tageslicht<br />
gebracht. Eine Wegstrecke ist unser Leben, das erst in Gott<br />
die letzte Erfüllung erhält. Dies zu erkennen und im Laufe des Lebens<br />
zu verinnerlichen, kann schmerzhaft sein, setzen wir doch allzu<br />
oft alleine auf unser jetziges Leben.<br />
Wenn wir jedoch diesem Leben Gottes, dieser Kraft auf die Spur<br />
kommen, werden wir schon jetzt verwandelt: im Sinne der Liebe für<br />
mich, meinen Nächsten und die Schöpfung. Und das kann dann<br />
auch hoffnungsvoll und zuversichtlich machen. Denn wir werden<br />
sehen und erkennen, was der Monatsspruch für den Monat November<br />
bereit hält:<br />
„Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes.“ 2Kor 6,16<br />
Es gibt nichts, was von Gott getrennt ist – wir nicht und seine<br />
Schöpfung nicht. Paulus hat die Erfahrung gemacht und im Römerbrief<br />
formuliert: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die<br />
in Christus ist. Wir müssen uns nur auf den Weg machen, Gott entgegen<br />
gehen, unsere Herzenstür öffnen und unsere Seele bereiten,<br />
damit er in unser heutiges Leben kommen kann und wir schon jetzt<br />
etwas erfahren von dem ewigen, lebendigen und wahren Leben.<br />
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