PDF (1) - Evangelische Kirche Saar
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Fünfstundendienst.<br />
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Eine halbe Stunde Anfahrt.<br />
Warum sitze ich hier? Ich warte auf Anrufende.<br />
Da will ich zuhören, will mitfühlen, will helfen.<br />
„Telefonseelsorge <strong>Saar</strong>“<br />
Weinen, weinen…... nur weinen.<br />
Ich höre förmlich die Tränen.<br />
Ich spüre meine lähmende Betroffenheit.<br />
Kann ich Sie zulassen? Halte ich das aus? Was<br />
macht sie mit mir?<br />
Sie rührt mich an! Nicht nur äußerlich am<br />
„Gewand“, nein ganz tief innen, dort, wo mein<br />
eigener Schmerz sitzt.<br />
Ja, ich halte sie aus!<br />
„Mein Mann ist heute Morgen Frühstücksbrötchen<br />
kaufen gegangen. Er ist nicht nach Hause<br />
zurückgekommen.<br />
Tod – Herzinfarkt – Er lag im Garten.<br />
Er war erst vier Wochen in Pension.<br />
Wir hatten noch so viel vor!“<br />
Ist das auszuhalten?<br />
„Ich stehe auf der Bliesbrücke. Ich will nicht mehr<br />
zwangseingewiesen werden …..“<br />
Wie nehme ich seinen Hilferuf zum Leben auf?<br />
Er will nicht sterben. Aber…<br />
Und dann auch Testanrufe.<br />
Nach der fünften Anruferin, angeblich 13 Jahre<br />
und schwanger, ist meine Geduld am Ende.<br />
Und doch, was wollen die Mädchen mir sagen?<br />
Wo sind ihre Väter und Mütter, denen dieser<br />
Anruf gilt? Überfordert? Warum lassen sie ihre<br />
Kinder allein, wenn sie Fragen haben?<br />
Leerlauf.<br />
Das Gehörte wirkt nach, ich bin froh,<br />
nicht dauernd mein Ohr hinzuhalten.<br />
Was macht das Gehörte mit mir?<br />
Manches kann ich auf dem Nachhauseweg<br />
loslassen. Manches, was in mir angestoßen<br />
wurde, löst sich im Gespräch zu Hause.<br />
Den Rest bespreche ich in meiner<br />
Supervisionsgruppe.<br />
Dort werde ich wahrgenommen, ich werde aufgefangen,<br />
ich werde getragen.<br />
64 Jahre, m., Mitarbeiter seit 1989<br />
headline<br />
Die abgebildeten Personen sind nicht von der TelefonSeelsorge-<strong>Saar</strong>, alle Scenen sind gestellt.<br />
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