PDF (1) - Evangelische Kirche Saar

Im Blickpunkt: 35 Jahre Ehrenamt bei der TelefonSeelsorge Saar
Im Jahr 2010 arbeiteten durchschnittlich 78
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bei der TelefonSeelsorge Saar. Sie haben sich
jeweils zu 10 – 15 Stunden Telefondienst im
Monat und der regelmäßigen Teilnahme an
Fortbildung und Supervision verpflichtet. Sie
sind bereit, sowohl Tag- wie auch Nachtdienste
zu übernehmen und sichern damit den 24-stündigen
Dienst am Telefon. Fünf Ehrenamtliche
berieten zusätzlich auch in der Onlineberatung.
Auch sie erhielten eine Ausbildung für ihre
Tätigkeit und werden in der Supervision von
den Hauptamtlichen fachlich begleitet.
Vier Männer und fünf Frauen begannen 2010
ihre Ausbildung. Vier Frauen und vier Männer
beendeten ihre Ausbildung und nahmen den
regulären Dienst am Telefon in 2010 auf.
Im Jahr 1974 begann die erste
Ausbildungsgruppe. 29 Menschen waren
damals bereit, sich auf den Weg zu machen,
um Menschen in Notlagen am Telefon zu
begleiten und erstmals 1975 für die
TelefonSeelsorge Saar den Dienst
aufzunehmen.
Damals wie auch heute waren Selbsterfahrung,
Gesprächsführung und das Einüben im Rollenspiel
Grundlagen für die Arbeit am Telefon und
wichtige Bestandteile der Ausbildung. Sie um -
fasste 90 Stunden. Heute sind weitere Bereiche
dazu gekommen, wie die Schulung im Umgang
mit Jugendlichen oder auch mit psychisch Kranken,
die damals noch nicht in diesem Umfang
zu unseren Anrufern gehörten. Heute umfasst
die Ausbildung daher 150 Stunden.
Insgesamt ca. 500 Menschen aus dem Saarland
ließen sich in den 35 Jahren zu ehrenamtlichen
Telefonberaterinnen und Beratern von den
jeweiligen Hauptamtlichen ausbilden und in
ihrer Arbeit begleiten. Sie liehen zusammen in
ca. 302 400 Stunden Menschen in Not ihr Ohr,
ließen sich bewegen von den Anliegen der
Anrufer, begleiteten manche Menschen über
eine längere Zeit der Krise hinweg, zeigten
Grenzen auf, hielten Not mit aus und waren
einfach da. Sie prägten die Gemeinschaft der
Ehrenamtlichen und unterstützten sich gegenseitig.
Sie gaben den Hauptamtlichen wichtige
Rückmeldungen und entwickelten gemeinsam
das Angebot der TelefonSeelsorge weiter.
Manche dieser 500 Menschen blieben über
30 Jahre bei uns. Andere verließen uns nach
den zwei Jahren, zu denen sie sich vor der
Ausbildung verpflichtet hatten, weil andere
Aufgaben warteten. Sie nahmen dabei neue
Erfahrungen mit sich und anderen und wertschätzendes
Gesprächsverhalten mit in ihr
soziales Umfeld, die Familie oder den Beruf.
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