28.08.2013 Aufrufe

Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität ...

Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität ...

Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Heidelberger</strong> <strong>Instrument</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Lebensqualität</strong> Demenzkranker (H.I.L.DE.)<br />

Dr. Stefanie Becker<br />

Forum 1<br />

Folie 1


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1) Leitgedanken <strong>der</strong> <strong>Erfassung</strong> von <strong>Lebensqualität</strong><br />

mit H.I.L.DE.<br />

2) Die richtige Sprache finden: Emotionalität<br />

3) Fallbeispiel<br />

Folie 2


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1) Leitgedanken <strong>der</strong> <strong>Erfassung</strong> von <strong>Lebensqualität</strong><br />

mit H.I.L.DE.<br />

2) Die richtige Sprache finden: Emotionalität<br />

3) Fallbeispiel<br />

Folie 3


Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Pflege<br />

und Betreuung Demenzkranker<br />

• Qualitätsvolle Versorgung demenzkranker<br />

Menschen<br />

• Beson<strong>der</strong>e Situation <strong>der</strong> Betroffenen in<br />

bereits fortgeschrittenem Stadium <strong>der</strong><br />

Erkrankung<br />

• Grenzen <strong>der</strong> verbalen Kommunikation<br />

• Notwendigkeit <strong>der</strong> Unterstützung durch Dritte<br />

• Psycho-sozialen Bedürfnissen adäquat<br />

begegnen<br />

<strong>Lebensqualität</strong> erhalten und för<strong>der</strong>n<br />

Folie 4


Verän<strong>der</strong>ung von Fähigkeiten<br />

Fähigkeiten:<br />

und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Zunehmende Verluste<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Pflege:<br />

Orientierung an individuellen<br />

Bedürfnissen<br />

Folie 5


<strong>Lebensqualität</strong> und Demenz?<br />

Kognitive Einschränkungen und<br />

krankheitsbedingte Einbußen im Bereich <strong>der</strong><br />

Sprachproduktion (d.h. selbst sprechen) und dem<br />

Sprachverständnis<br />

Gefahr <strong>der</strong> Unterschätzung vorhandener<br />

Ressourcen und Kompetenzen<br />

Chancen und Möglichkeiten <strong>zur</strong> positiven<br />

Beeinflussung des subjektiven Wohlbefindens<br />

bleiben ungenutzt<br />

Folie 6


Voraussetzungen <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong><br />

von <strong>Lebensqualität</strong> bei<br />

Demenzerkrankung<br />

a) Lebenswelt(en) demenzkranker<br />

Heimbewohner verstehen<br />

b) Erhaltene Kompetenzen berücksichtigen<br />

und differenzieren<br />

c) Beurteilungskriterien entwickeln<br />

Folie 7


<strong>Erfassung</strong>sheft<br />

2 6<br />

1<br />

5<br />

Lebenswelt(en)<br />

A Schmerzerleben und med. Versorgung<br />

B Räumliche Umwelt<br />

C Aktivitäten<br />

D Soziales Bezugssystem<br />

E Emotionalität<br />

Referenzheft<br />

Individuelles, bereichsspezifisches<br />

Profil realisierter Lebensverhältnisse<br />

Folie 8


<strong>Erfassung</strong>sheft<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

6 9<br />

Lebenswelt(en)<br />

A Schmerzerleben und med. Versorgung<br />

B Räumliche Umwelt<br />

C Aktivitäten<br />

D Soziales Bezugssystem<br />

E Emotionalität<br />

Referenzheft<br />

Folie 9


Lebenswelten differenzieren<br />

Erhaltene Kompetenzen<br />

berücksichtigen:<br />

--> Demenzspezifität von HILDE:<br />

Syndromorientierung<br />

Folie 10


Beurteilungskriterien entwickeln<br />

<strong>Erfassung</strong>sheft<br />

Kompetenzgruppenspezifische Referenzhefte:<br />

Demenzspezifische Referenzwerte<br />

als Vergleichsstandard<br />

Folie 11


Beurteilungskriterien entwickeln<br />

Lebensverhältnisse von<br />

Bewohner mit ähnlichen<br />

Kompetenzen<br />

spezifische Referenzwerte als<br />

standardisierter Maßstab<br />

Was ist für den einzelnen<br />

Bewohner gut?<br />

individuelle Präferenzstrukturen<br />

Professionell und privat Pflegende bleiben Experten<br />

Kompetenzgruppenspezifische Referenzhefte:<br />

Folie 12


Zusammenfassung <strong>der</strong><br />

Leitgedanken von HILDE<br />

a) Lebenswelt(en) demenzkranker Heimbewohner<br />

verstehen<br />

detaillierte <strong>Erfassung</strong> und Erstellung von<br />

Kennwerteprofilen<br />

b) Erhaltene Kompetenzen berücksichtigen und<br />

differenzieren<br />

demenzspezifische Kompetenzgruppe<br />

c) Beurteilungskriterien entwickeln<br />

Referenzmaßstäbe als Bewertungsstandard<br />

Folie 13


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1) Leitgedanken <strong>der</strong> <strong>Erfassung</strong> von <strong>Lebensqualität</strong><br />

mit H.I.L.DE.<br />

2) Die richtige Sprache finden: Emotionalität<br />

3) Fallbeispiel<br />

Folie 14


Emotionalität als<br />

Ausdrucksmöglichkeit<br />

Folie 15


Zentrale Annahmen<br />

• Emotionsfähigkeit Demenzkranker bleibt<br />

erhalten, auch wenn kognitive und funktionale<br />

Fähigkeiten verloren gehen (z.B.<br />

Sprachverständnis, Sprechen)<br />

• Demenzkranke sind in <strong>der</strong> Lage<br />

ihre momentane Stimmungslage<br />

auszudrücken<br />

Folie 16


18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Positiv und negativ erlebte<br />

Situationen<br />

positiv negativ<br />

LD MD SD-S SD-P<br />

• Affektbilanz ist deutlich ungünstiger bei schwereren<br />

Beeinträchtigungen<br />

• Positive Emotionalität <strong>der</strong> verhaltensauffälligen Bewohner ist<br />

nicht reduziert<br />

Folie 17


Schlussfolgerung<br />

Mimisches<br />

Ausdrucksverhalten<br />

bleibt auch bei<br />

fortgeschrittener Demenz<br />

in <strong>der</strong> Regel erhalten<br />

Emotionen können ausgedrückt, d.h. auch<br />

beobachtet werden!<br />

Folie 18


Emotionen in Alltagssituationen<br />

Ruhe<br />

Aktivität<br />

Pflege<br />

Freude Wohlbefinden Missempfinden Ärger<br />

Angst Traurigkeit keine Emotion<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

• Alltagssituationen werden unterschiedlich empfunden<br />

• Pflegesituation ist am häufigsten mit negativen Emotionen<br />

verbunden<br />

Folie 19


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1) Leitgedanken <strong>der</strong> <strong>Erfassung</strong> von <strong>Lebensqualität</strong><br />

mit H.I.L.DE.<br />

2) Die richtige Sprache finden: Emotionalität<br />

3) Fallbeispiel<br />

Folie 20


Än<strong>der</strong>ungssensitivität:<br />

Fallbeispiel<br />

Identifikation <strong>der</strong> Bedarfe <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung von <strong>Lebensqualität</strong><br />

im Bereich <strong>der</strong> Aktivitäten:<br />

- Bewohnerin empfindet nicht bei allen Aktivitäten Freude<br />

- Pflegeteam entwickelt verschiedene Ideen zu möglicher<br />

Freude bei an<strong>der</strong>en Aktivitäten<br />

T1<br />

Folie 21


Än<strong>der</strong>ungssensitivität:<br />

Fallbeispiel<br />

T1 T3<br />

För<strong>der</strong>ung und Optimierung ausgeübter Aktivitäten unter<br />

Ausnutzung <strong>der</strong> zu T1 entwickelten Ideen<br />

Sensibilisierung für die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewohnerin<br />

als Grundlage gelungener Pflegeplanung<br />

Verän<strong>der</strong>ungen sind mit HILDE abbildbar<br />

Folie 22


Konsequenz für die Praxis<br />

Der Blick auf das emotionale Befinden<br />

offenbart ein Spektrum positiver und<br />

negativer Erfahrungen im Alltag!<br />

Diese können <strong>zur</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Lebensqualität</strong><br />

<strong>der</strong> Menschen<br />

genutzt werden<br />

Folie 23


Individuelles Spektrum positiver und<br />

negativer Erfahrungen im Alltag<br />

- Qualitatives Interview -<br />

Freude<br />

• „Wenn man mit ihr auf und<br />

ab o<strong>der</strong> spazieren geht“<br />

•„Wenn man mit ihr über ihren<br />

früheren Alltag in <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft redet“<br />

Wohlbefinden<br />

• „Wenn sie in ihrer<br />

Tischgemeinschaft sitzt“<br />

•„Wenn sie in Illustrierten<br />

blättert“<br />

Ärger<br />

Traurigkeit<br />

• „Wenn sie ihrer Meinung<br />

nach zu früh ins Bett<br />

gebracht wird“<br />

•„Wenn sie sieht, dass<br />

Mitbewohner Angehörigenbesuch<br />

erhalten“<br />

•„Wenn sie durch Frau W. verbal<br />

angegriffen wird“<br />

Folie 24


Bedeutung dieser Perspektive<br />

• Freude und Wohlbefinden zu erleben, ist eine<br />

wichtige Fähigkeit, die auch bei schwerer<br />

Demenz erhalten bleibt<br />

• Auch Menschen mit schwerer Demenz können<br />

nonverbal zeigen, wie es ihnen geht <br />

Sensibilisierung <strong>der</strong> Beobachtung<br />

• Demenzkranke Menschen brauchen<br />

Unterstützung, um in solche<br />

Situationen zu kommen,<br />

die für sie positiv sind<br />

Folie 25


Emotionalität als Grundlage <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung von LQ bei Demenz<br />

• Gefühlsäußerungen demenzkranker Menschen sind<br />

wichtige Mitteilungen für das pflegerische Handeln<br />

• Einsatz strukturierter Beobachtungs- und<br />

Dokumentationsinstrumente, um objektive Kriterien<br />

auch kommunizierbar zu machen<br />

• Die Berücksichtigung dessen, was für einen Menschen<br />

individuell positiv und wichtig ist, ist auch ein Weg,<br />

ihm Wertschätzung<br />

Hierzu muss für die aufmerksame<br />

Beobachtung des emotionalen<br />

Befindens als wichtigster<br />

Zugangsweg sensibilisiert werden<br />

Folie 26


Kontakt:<br />

Dr. Stefanie Becker<br />

Dipl.-Psychologin, Dipl.-Gerontologin<br />

Bergheimer Str. 20<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel 06221 / 54 81 71<br />

stefanie.becker@gero.uni-heidelberg.de<br />

Folie 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!