Johannisburger Heimatbrief 1973 - Familienforschung S c z u k a
Johannisburger Heimatbrief 1973 - Familienforschung S c z u k a
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Kreis<br />
Johannisburg<br />
JOHANNISBURGER-<br />
HEIMATBRIEF <strong>1973</strong><br />
=====================================<br />
Abendstimmung in Masuren<br />
(aufgenommen Juni 1972)<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Graf-Yorck-Schule (Oberschule) in Johannisburg, Aufn. 1972<br />
Frühere Pestalozzischule (Volksschule) in Johannisburg, Aufn. 1972<br />
Früheres Lyzeum, Gymnasium und später Berufsschule<br />
in Johannisburg (1972)<br />
www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Grußwort des Patenkreises<br />
Liebe <strong>Johannisburger</strong>!<br />
Am 28. Juli 1953 faßte der Kreistag des Landkreises Flensburg den einstimmigen<br />
Beschluß, die Patenschaft für Ihren alten Kreis Johannisburg zu übernehmen.<br />
Unsere Patenschaft kann also in diesem Jahr auf ihr zwanzigjähriges Bestehen<br />
zurückblicken. Aus diesem Anlaß grüßt der Patenkreis Flensburg-Land alle <strong>Johannisburger</strong><br />
Freunde in nah und fern ganz besonders herzlich.<br />
Als äußerliche Höhepunkte unserer Patenschaft möchte ich die Überreichung der<br />
Patenschaftsurkunde am 19. Juni 1954 anläßlich Ihres Heimattreffens auf dem<br />
Scheersberg, die Enthüllung des Gedenksteines zur Erinnerung an Ihren alten<br />
Kreis Johannisburg am 29. August 1964 auf dem Grundstück der Kreisverwaltung<br />
in Flensburg und die feierliche Übergabe des Wandteppichs mit den Grenzen und<br />
Motiven Ihres Heimatkreises am 20. Mai 1967 in das Gedächtnis zurückrufen. Alle<br />
Teilnehmer an diesen Veranstaltungen werden sich auch heute noch — wenn vielleicht<br />
auch mit etwas Wehmut — an die besondere Feierlichkeit dieser Anlässe erinnern.<br />
Wenn ich in diesem Zusammenhang von einer auch wehmütigen Erinnerung spreche,<br />
so will ich damit die Hoffnungen und Erwartungen ansprechen, die wir seinerzeit<br />
gemeinsam hegten. Wir alle gingen damals noch von dem Glauben und der<br />
Überzeugung an eine Wiedervereinigung unseres Vaterlandes in Frieden und Freiheit<br />
aus. Verschiedentlich habe ich in meinem Grußwort zu Ihrem <strong>Heimatbrief</strong> der<br />
Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Ihre Anliegen eines Tages für Sie befriedigend<br />
gelöst werden. Wir sind heute um manche Hoffnung ärmer.<br />
Seien Sie meiner Verbundenheit bei Ihrer immer schwerer werdenden Arbeit versichert.<br />
Durch die Presse werden viele von Ihnen erfahren haben, daß zum 1. April 1974<br />
eine abschließende Gebietsreform in Schleswig-Holstein durchgeführt wird. Dabei<br />
wird Ihr Patenkreis Flensburg-Land leider aufgelöst und voraussichtlich mit dem<br />
Kreis Schleswig zu einem Kreis Schleswig-Flensburg mit dem Sitz in Schleswig<br />
vereinigt werden. Ich bedauere diese Entwicklung natürlich mit Ihnen, wobei ich<br />
aber beruhigend sagen möchte, daß kein Zweifel darüber besteht, daß die übernommenen<br />
Patenschaftsverpflichtungen auch vom neuen Großkreis im bisherigen<br />
Geist fortgeführt werden. Wir konnten Ihnen als Ihr Patenkreis in den ganzen vergangenen<br />
Jahren unsere menschliche Verbundenheit bekunden, und wir sind froh<br />
darüber, daß wir Ihrer Kreisgemeinschaft darüber hinaus im Rahmen unserer<br />
Möglichkeiten unter die Arme greifen konnten, wobei ich als Beispiele hier nur die<br />
Hilfe bei der Herausgabe Ihrer Kreischronik, die jährlich durchgeführten Jugendfreizeiten<br />
in Neukirchen und die Weiterführung Ihrer Heimatkartei ansprechen<br />
möchte. Nach fast 20 Jahren Patenschaft sei mir dieser kleine Rückblick als Beweis<br />
dafür, daß wir die Patenschaft haben mit Inhalt füllen können, erlaubt. Wir werden<br />
uns dafür einsetzen, daß sich das auch im neuen Kreis nicht ändert.<br />
Die jährliche Herausgabe eines <strong>Heimatbrief</strong>es hat für mich zu den guten Gewohnheiten<br />
der Kreisgemeinschaft Johannisburg gehört. Ich habe Ihnen daher<br />
auch immer gerne ein Grußwort geschrieben, war es doch für mich die Gelegenheit,<br />
gewissermaßen mit allen ehemaligen <strong>Johannisburger</strong>n Kontakt aufzunehmen.<br />
Mit dem heutigen Grußwort muß ich mich nun gleichzeitig von Ihnen verabschieden,<br />
da ich in Kürze die Kreisverwaltung Flensburg verlasse. Ich möchte<br />
daher an dieser Stelle all denjenigen Ihrer Kreisgemeinschaft meinen Dank aus-<br />
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sprechen, die sich in den vielen Jahren bemüht haben, den Kontakt zum Patenkreis<br />
Flensburg aufrechtzuerhalten. Mein besonderer Dank gilt Ihrem ausgeschiedenen<br />
Kreisvertreter, Herrn Kautz, Ihrem neuen Kreisvertreter, Herrn Wippich,<br />
sowie den Damen und Herren Ihres Kreisvorstandes für die langjährige vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Ich darf Ihnen versichern, daß es mir immer eine<br />
große Freude war, wenn ich bei Ihrem Heimattreffen unter Ihnen sein konnte.<br />
Mit allen guten Wünschen für die Kreisgemeinschaft Johannisburg als solcher, für<br />
eine auch weiterhin erfolgreiche Arbeit des Vorstandes und für eine glückliche Zukunft<br />
aller ehemaliger <strong>Johannisburger</strong> darf ich mich nun von Ihnen verabschieden.<br />
gez. Lausen<br />
Landrat<br />
des Patenkreises Flensburg-Land in Flensburg<br />
Liebe <strong>Johannisburger</strong> Landsleute!<br />
Nach Jahresfrist wird ein neuer <strong>Heimatbrief</strong> den Weg zu Ihnen finden. Er wird Sie<br />
zwangsläufig nicht nur in die Zeit zurückführen, die wir und unsere Vorfahren in<br />
der Heimat erleben durften, sondern Sie auf dem Weg in die Heimat begleiten.<br />
Das Jahr 1971/1972 hat uns alle hart gefordert. Die Ratifizierung der Ostverträge,<br />
die hierzu geführten Auseinandersetzungen, die Entscheidungen mit allem Für<br />
und Wider, die Enttäuschungen, die uns alle politischen Parteien bereiteten, sind<br />
uns mitten durch unsere Herzen gegangen. Uns haben viele Briefe erreicht. Viele<br />
Gespräche, auch auf den Heimatkreistreffen, sind geführt worden. Ich selbst habe<br />
die Briefe nicht alle beantworten können. Ich bitte um Ihr Verständnis. Hierzu<br />
konnte die Zeit nicht ausreichen, die neben meinem Beruf und der Erledigung von<br />
anderen Aufgaben noch übrig blieb. Die Briefe waren uns für unsere Arbeit alle<br />
wichtig. Dies einerlei, ob meinen Mitarbeitern und mir zum Einsatz für die Heimat<br />
Mut gemacht wurde, ob Zweifel angemeldet wurden, ob sie unsere Arbeit für sinnlos,<br />
ja dem Zuge der Zeit folgend für friedensgefährdend hielten oder sich zu persönlichen<br />
Beschimpfungen und bösen Drohungen herabließen. Diese Aufzählung<br />
darf nicht gleichwertig erfolgt gesehen werden. Die zustimmenden Äußerungen waren<br />
fast einhellig, andere Äußerungen an wenigen Fingern aufzählbare Randbemerkungen.<br />
Aber sie waren da. Bis auf wenige Ausnahmen haben unsere Landsleute<br />
die Heimat nicht aufgegeben. Für sie ist Ostpreußen deutsches Land geblieben.<br />
Sie haben die gegen ihren Willen geschlossenen Verträge nicht gebilligt. Sie<br />
werden jede Regierung daran erinnern, daß sie an den Wortlaut der „Gemeinsamen<br />
Erklärung des Deutschen Bundestages vom 17. Mai 1972” dahin gebunden<br />
und verpflichtet bleibt, daß die Verträge weder einen Friedensvertrag vorwegnehmen<br />
noch eine Rechtsgrundlage für heute bestehende Grenzen schaffen. Wir dürfen<br />
nicht gehindert bleiben, für eine friedliche Lösung der Frage des Rechts auf die<br />
angestammte Heimat unter Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes der Betroffenen<br />
eintreten zu können.<br />
Wir Ostpreußen haben den Mut nicht verloren. Dies ist nicht immer leicht. Ohne<br />
die vielen zustimmenden Äußerungen unserer Landsleute ginge es auch nicht. Die<br />
Schwierigkeiten im Zusammenleben mit den Menschen in Ost- und Mitteldeutschland<br />
und in Polen sind nicht vom Tische. Noch ist die Frage nicht entschieden,<br />
ob sich die Vorleistungen auszahlen. Noch gilt es zunächst, unseren<br />
Mitmenschen in den Vertreibungsgebieten und diejenigen unter uns von ihren<br />
dringensten Sorgen zu befreien. Erst dann wird an die Lösung der politischen<br />
4<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Fragen gedacht werden können. Eine harte Zeit ist für diejenigen angebrochen, die<br />
offen für die alte Heimat eintreten. Schon erschwert man uns die Ausübung verfassungsgemäß<br />
garantierter Rechte, weil wir anders denken als die Herrschenden.<br />
Weil wir offen unsere Meinung sagen, will man uns zu Bürgern zweiter Klasse<br />
stempeln. Weil wir an die Einhaltung von Rechtstiteln erinnern, sind wir lästige<br />
Mahner geworden. Man will uns Mittel für unsere Arbeit bereits dort sperren, wo<br />
wir auch bisher noch keine erhalten haben. Wir sollen uns nicht mehr dort versammeln,<br />
wo sich andere Gruppen versammeln dürfen. Dies alles nur, weil wir<br />
nicht aufhören wollen und aufhören werden, von Ostpreußen als einem deutschen<br />
Land zu sprechen.<br />
Zu dieser Aussage muß ich Ihnen keine Beispiele nennen. Es gibt sie schon landauf,<br />
landab. Mögen sie ein schlechter Zeitspuk bleiben.<br />
Mein Dank gilt hier den Landsleuten, die treu zur Heimat stehen und weiter stehen<br />
werden. Er gilt meinen Mitarbeitern, die alle Kleinarbeit selbstlos erledigen.<br />
Dank auch denen, die uns in Zuschriften Mut machen, unsere Arbeit ideell und finanziell<br />
unterstützten. Um unserer Heimat Willen dürfen wir nicht resignieren.<br />
Mit heimatlichen Grüßen<br />
Gerhard Wippich<br />
Kreisvertreter<br />
Zur Organisation des <strong>Heimatbrief</strong>es <strong>1973</strong><br />
Für die Zusammenstellung des <strong>Heimatbrief</strong>es <strong>1973</strong> erhielt ich auf Grund des Aufrufes<br />
im Ostpreußenblatt eine Menge Zuschriften mit Bild- und Bericht-material.<br />
Von jeder Fotografie wurde für das Heimatbildarchiv eine Reproduktion hergestellt.<br />
Nicht alle Bilder konnten in diesem Brief veröffentlicht werden. Ich bitte dafür um<br />
Verständnis! In diesem Jahr kamen insbesondere Johannisburg und Gehsen zu<br />
Wort. In Zukunft sollen die <strong>Heimatbrief</strong>e schwerpunktmäßig nach Orten ausgerichtet<br />
werden. Das setzt natürlich voraus, daß ich für diese Orte dann auch genügend<br />
Bild- und Berichtsmaterial zur Auswahl habe. Im nächsten Brief soll evtl.<br />
schwerpunktmäßig außer dem allgem. Kreisgeschehen besonders Gehlenburg und<br />
Umgebung zu Wort kommen. Deshalb bitte ich schon heute um laufende Zusendung<br />
von geeignetem Material, besonders auch von Berichten. Innerhalb von 14<br />
Tagen erhält jeder Einsender sein Bildmaterial wieder zurück. Für die Beilage eines<br />
frankierten Briefumschlags zur Rücksendung wäre ich dankbar. Allen Einsendern<br />
danke ich sehr herzlich!<br />
Wieder versenden wir rund zwölftausend <strong>Heimatbrief</strong>e an unsere Landsleute, außer<br />
Westdeutschland und West-Berlin nach: USA, Kanada, Schweiz, England, Australien,<br />
Österreich, Dänemark, Schweden, Israel, Belgien, Chile, Frankreich,<br />
Griechenland, Ägypten, Indonesien, Niederlande, Italien, Brasilien, Südafrika, u. a.<br />
Druck und Versand kosten viel Geld. Wir sind deshalb für jede Spende von Herzen<br />
dankbar, vor allem jetzt, wo mit der Streichung der Geldmittel für die Vertriebenenverbände<br />
gerechnet werden muß (Forderung von Bundestagsabgeordneten!)<br />
Für viele ist der <strong>Heimatbrief</strong> die noch einzige Beziehung zur verlorenen Heimat.<br />
In heimatlicher Verbundenheit!<br />
Gerhard Bosk<br />
2358 Kaltenkirchen / Oersdorf<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Tanzveranstaltung der Kosker Dorfjugend im Garten von Bauer Galda 1923<br />
6<br />
Gesangverein Kosken 1930<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Aufruf an die Jugend<br />
Liebe Mädchen und Jungen!<br />
<br />
In den Nachbarkreisen ist Jugendarbeit längst ein alter Zopf. Ich meine, daß es<br />
nun auch an der Zeit ist, daß sich die Jugend des Heimatkreises Johannisburg<br />
zusammenfindet. Natürlich ist aller Anfang schwer, wenn man ihn alleine machen<br />
soll. Das braucht Ihr nicht, denn ich biete Euch die Hilfe der Gemeinschaft Junges<br />
Ostpreußen an. Ihr könnt unsere Gemeinschaft beim Bundestreffen der Ostpreußen<br />
Pfingsten in Köln kennenlernen. Mit besonderen Jugendveranstaltungen<br />
wird sie sich Euch vorstellen.<br />
Ihr kommt doch nach Köln?<br />
Wir können uns dort auch persönlich kennenlernen. Ihr findet mich an einem Informationsstand<br />
der Jugend bei Eurem Heimatkreis. Ich würde mich sehr freuen,<br />
wenn Ihr Euch nicht nur über unsere Gemeinschaft, unser Ziel und die Art unserer<br />
Zusammenkünfte informieren laßt, sondern wenn wir gleich ein besonderes<br />
Treffen der <strong>Johannisburger</strong> Jugend für den Herbst vereinbaren könnten.<br />
Wer schon vor dem Bundestreffen mit mir Verbindung aufnehmen möchte, der<br />
kann das gerne tun.<br />
Schreibt mir, ich antworte umgehend.<br />
Kreisgruppe Johannisburg in Berlin<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Herzlichst Euer<br />
Jürgen-Karl Neumann<br />
4300 Essen 1<br />
Weserstraße 11<br />
Kreisbetreuer: Heinrich Wischnewski, 1 Berlin 30, Victoria-Luise-Platz 12<br />
Wenn ich von der Kreisgruppe Berlin spreche, kann ich nicht umhin, über Berlin<br />
selbst zu sprechen.<br />
Berlin war einst unsere „Reichshauptstadt”. Das klingt ironisch. Aber ich kann<br />
mich noch gut erinnern, als Herr Brandt, damals Regierender Bürgermeister von<br />
Berlin, wohl nicht von der Reichshauptstadt, so aber von der Hauptstadt eines<br />
wiedervereinigten Deutschland immer wieder sprach. Auch die Vertreter des Parteipräsidiums<br />
der SPD erklärten am 13./14. Januar 1960:<br />
„Die SPD anerkennt das Recht auf landsmannschaftlichen Zusammenschluß und<br />
landsmannschaftliches Wirken. Die SPD will nicht, daß die Deutschen weiter aufgespalten<br />
und gegeneinander ausgespielt werden. Die SPD tritt für das Recht auf<br />
Heimat und das Selbstbestimmungsrecht ein.<br />
Die SPD wird, soweit das mit den Mitteln der Politik erreichbar ist, dieses Recht<br />
durchsetzen helfen.” Sogar Herr Wehner, der stellvertretende Vorsitzende der SPD,<br />
sagte in einer Ansprache zu den Heimatvertriebenen:<br />
„Wenn Sie mit dieser Ihrer Veranstaltung feststellen wollten, wie die politischen<br />
Parteien zu den von Ihnen gehegten Rechtsvorstellungen stehen, so will ich Ihnen<br />
7
und darf Ihnen für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands rundheraus sagen:<br />
Sie können auf uns rechnen!"<br />
Aber was wird aus Berlin nach den Grundverträgen? Viel Gutes ist wohl nicht zu<br />
erwarten. Eine Besuchsregelung ist wohl für einen Teil der Westberliner getroffen<br />
worden. Wie lange? Wo aber bleibt die Besuchsregelung für die Menschen aus dem<br />
Ostteil unserer Stadt und aus der DDR?<br />
Wird man vielleicht sagen, diese Worte stammen von einem heimatvertriebenen<br />
Einpeitscher?<br />
Dazu muß gesagt werden, daß unsere Vorsitzenden alle zwei Jahre frei gewählt<br />
werden und hinter ihnen hundertprozentig die Mitglieder stehen. Die Tätigkeit der<br />
Vorsitzenden ist ehrenamtlich und weder die Wahlen noch Propagandamaterial<br />
werden finanziert. Sie sind an keine Partei gebunden. Sie werden aber nie aufhören,<br />
weiterhin für Einigkeit, Recht und Freiheit zu kämpfen.<br />
Am 2. November 1972 waren zwei Landsleute vom <strong>Johannisburger</strong> Vorstand bei<br />
unserer Kreisgruppe zu Gast. Sie zeigten neueste Dias aus unserer Heimat.<br />
Schade, daß kein Politiker der Bundesregierung dabei war. An den Gesichtern und<br />
an den Tränen hätten sie die ungebeugte Haltung und Treue zu unserer Heimat<br />
ablesen können.<br />
Wir sind den beiden Landsleuten aus Westdeutschland für ihren Besuch sehr<br />
dankbar.<br />
Unsere Kreisgruppe vergrößerte ihre Mitgliederstärke trotz aller Schwierigkeiten<br />
besonders nach der letzten Wahl. Auch viele Berliner wurden aus Solidarität Mitglied<br />
unserer Gruppe.<br />
Mit unseren Berlinern werden wir gemeinsam einer Zukunft in Freiheit entgegensehen,<br />
denn wir stehen der Unfreiheit näher als je zuvor.<br />
8<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Die Crutinna b. Crutinnen<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Sehnsucht nach der Heimat<br />
Edith von Sanden-Guja<br />
Ich möchte nach Hause wandern Und ob auch die Füße bluten —<br />
In einem Bettlergewand: Die Kräfte langsam vergehn —<br />
Auf stillen und einsamen Straßen Ich wollte wandern und wandern,<br />
Von niemand erkannt. Bis ich die Heimat gesehn!<br />
Und wenn meinen Händen entglitte<br />
Zuletzt auch der Wanderstab — Nur<br />
Glück wärs für meine Seele,<br />
Ich fänd in der Heimat mein Grab.<br />
Guicziner-See Roschsee<br />
Der Spirdingsee<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Erinnerungen an das Dorf Gehsen<br />
1445 Freidorf mit 30 Hufen u. 3 Diensten. Großes Kirchdorf mit<br />
Kirchspiel 1846 gegründet. Am Pissek, Eisenbahnverbindung nach<br />
Johannisburg. 1939 630 Einwohner.<br />
Zum Amtsbezirk Gehsen gehörten ' :<br />
Fischborn, Königstal, Lipnicken, Sernau, Turau, Reihershorst.<br />
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Erinnerungsbericht über das<br />
Schulwesen und Imkerei in Gehsen<br />
Von Wilhelm Grönberg<br />
Seit der Herausgabe unserer Kreischronik sind 8 Jahre vergangen. Was besonders<br />
auffällt, ist die ungenügende Würdigung des Gehsener Schulwesens und die damit<br />
verbundene Imkerei.<br />
Als einer der älteren Zeugen der schulischen Entwicklung von Gehsen will ich versuchen,<br />
einige wichtige Daten zu ergänzen. Die jüngere Generation, die die alte<br />
Heimat gar nicht oder nur wenig kennt, hat ein Recht darauf, zumal sich die Nachwelt<br />
mehrere Jahrhunderte auf dieses Buch stützen wird.<br />
Diese Bilder zeigen: die Mühle in Gehsen, das Gefallenen-Ehrenmal, das Gasthaus mit<br />
Saal und die Schule.<br />
Die zweistöckige Schule wurde in der 2. Hälfte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />
erbaut und 1945 dem Erdboden gleichgemacht. Der erste Leiter dieser<br />
Schule war Rektor Kelch. Er war auch Imker. Ich erinnere mich noch gut, als mein<br />
Vater Gustav Gorski (geb. 1858) von ihm einen ausgehöhlten Eichenstamm, etwa 70<br />
X180 cm groß, erwarb, der mit Bienen besetzt war. Dem Aussehen nach konnte dieser<br />
Stamm schon viele Jahre alt sein. Aus solchen Stämmen wurde früher von den<br />
Beutnern die Honigwabe mit einem langen zweischneidigen Schmiedemesser herausgeschnitten<br />
und der Honig mit der Hand ausgedrückt.<br />
Leider fiel dieser mit Bienen besetzte Hohlbaum, viele Jahre ein Denkmal, im April<br />
1915 einem Großbrand zum Opfer. Soweit ich mich zurückerinnern kann, waren alle<br />
leitenden Pädagogen der alten vierklassigen Schule gleichzeitig Imker, so auch<br />
Rektor Robatzek und Lehrer Tews. Bei Rektor Robatzek machte ich meinen Schulanfang.<br />
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Schon vor dem 1. Weltkrieg war die Schule räumlich zu klein. Die 4. Klasse (2 Abteilungen)<br />
wurde beim Landwirt Gottlieb Segareck untergebracht. Beide erwähnten<br />
Rektoren waren mit der Dorfbevölkerung verwurzelt. Eine Familienfeier<br />
ohne sie war kaum denkbar. So wählten auch beide den Gehsener Friedhof als ihre<br />
letzte Ruhestätte.<br />
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Hauptlehrer Sokolofski Schulleiter. Auch er war begeisterter<br />
Bienenhalter. Zur selben Zeit war auch Lehrer Labusch in Gehsen tätig.<br />
Als Nachgründer des Kriegervereins sowie Neugründer des ersten Gehsener Sportvereins<br />
erfreute er sich großer Beliebtheit.<br />
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges leitete Hauptlehrer Proboll, ebenfalls Imker, die<br />
Schule. Er erwarb sich als Gründer und Leiter des Gehsener Gesangvereins große<br />
Verdienste. Eine neue, ganz moderne Schule wurde 1930/1931 gebaut. Sie erhielt<br />
den Namen des berühmten Patrioten aus dem Befreiungskrieg, des Freiherrn vom<br />
Stein. In diese Schule, inzwischen 7—8-klassig geworden, zog Lehrer Friedrich<br />
Bosk ein. Er war Groß-Imker. Im großen Schulgarten neben dem war Karl Rehs,<br />
der Vater unseres vor kurzem verstorbenen Landessprechers Schulhof stellte er<br />
ein Heer von Bienenstöcken auf. So ein großer Bienenstand war breit und weit<br />
nicht ein zweitesmal anzutreffen. Lehrer Bosk war Gründer und Vorsitzender des<br />
Imkervereins und Kreisbienenwart. (Landesbienenvater Reinhold Rehs).<br />
Nach der Gründung des Imkervereins kam auch die Imkerzeitung ins Haus. Sie<br />
war ein wahrer Helfer für den Imker und berichtete über Seuchenbekämpfung,<br />
Königinnenzucht, Vereinigung von Völkern u. a. m.<br />
Auch ich war selbstverständlich begeisterter Imker. Meine ersten Bienen schenkte<br />
mir Wilhelm Dade, Reihershorst (Abbau). Mit meinem Kahn brachte ich sie stromaufwärts<br />
nach Gehsen. Gern erinnere ich mich dieser so unbeschwerten Zeit. Alle<br />
in meinem Bericht erwähnten Personen sind bereits verstorben. Sie in Erinnerung<br />
gerufen zu haben, ist mir eine Ehre. Vielleicht können sie als eine Ergänzung zur<br />
Heimatchronik aufgefaßt werden.<br />
12<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Jahrgang 1924, 4. Schuljahr, Lehrerin Frl. Balzer, Gehsen<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Zum Schluß sei eine humorvolle Begebenheit erwähnt:<br />
Für jede Jahreshauptversammlung der Imker wurde Bärenfang zubereitet. Um<br />
das Getränk zu verdünnen, brachte ich ein Gefäß mit Wasser. Aber der Bienenvater<br />
schaute mich mit stechenden Augen an und meinte: „Bärenfang mit Wasser<br />
verdünnt, ist ein Getränk für schwangere Frauen — aber wir sind alle Männer!<br />
Ein Kilo Honig und 1 Kilo 96°/oiger Sprit ergibt Bärenfang. Und je länger er steht,<br />
umso besser wird er.”<br />
Schule in Gehsen<br />
Kirche zu Gehsen<br />
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13
Das Dorf war nicht mehr da<br />
Eine Wanderung durch die <strong>Johannisburger</strong> Heide<br />
Ich bin keine Ostpreußin und habe mit meinem Mann in diesem Sommer seine<br />
Heimat kennengelernt. Wir wohnten am herrlichen stillen Niedersee in Ruciane-<br />
Nida, (Niedersee).<br />
Schon lange war mir Masuren nicht mehr fremd. Mein Mann schilderte in den vergangenen<br />
Jahren immer wieder Erlebnisse seiner Kinder- und Jugendjahre. Aber<br />
nun saßen wir wirklich im Zug und fuhren von Ruciane nach Johannisburg. Zur<br />
Linken die Landstraße, nicht so befahren wie hier in Westdeutschland, dahinter<br />
Wald und immer wieder Wald, ein ruhiges und erholsames Bild. Johannisburg,<br />
jetzt Pisz, wir waren für wenig Geld und in kurzer Zeit da. Vor dem Bahnhof standen<br />
einige Taxis. Mein Mann konnte sich gut verständigen und wir stiegen ein, —<br />
Richtung Königstal. Es ging vorbei am Marktplatz, jetzt als Grünanlage und mit<br />
Rosen bepflanzt. Schnell ließen wir die Stadt hinter uns. — Richtung Königstal —<br />
ja, aber wo war der Ort? Nicht mehr da. Unser Taxifahrer war erstaunt, als wir ihn<br />
baten anzuhalten. Wir bezahlten und sagten uns, nun wollen wir die alte Heimat<br />
erwandern. —<br />
Hier stand früher Schiast Die Dorfstraße<br />
„Hier an der Ecke war einmal die Gastwirtschaft Tomzig und dann kam das Sägewerk<br />
Jaedke,” sagte mein Mann. Es war nichts mehr davon zu sehen, aber der Weg<br />
nach Schiast war noch da und unsere Wanderung fing an. Wir überquerten auf<br />
Brettern die Galinda, die Brücke wird von den Polen zur Zeit neu erbaut. Hinter<br />
dem Fluß fängt gleich der Wald an, oft geordnet angepflanzt, oft unregelmäßig<br />
und natürlich, urwüchsig. Die Straße, jetzt ein breiter Waldweg, es ließ sich gut<br />
wandern. Rechts von der Straße die „Druska”, der Fahrradweg,<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
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Hier stand früher die Schule in Schiast<br />
noch genau wie früher. Die Sonne begleitete uns, wir hatten ostpreußischen, beständigen<br />
Sommer. Wir wanderten und niemand begegnete uns. Manchmal hörten<br />
wir den Buntspecht klopfen. Ich erlebte die erste Zeile des Ostpreußenliedes: Land<br />
der dunklen Wälder . . . — Nun mußte bald Schiast kommen, das Heimatdorf meines<br />
Mannes. Was werden wir vorfinden,? so waren immer wieder unsere Gedanken.<br />
Zwei Tage zuvor hatten wir Kontakt mit einem polnischen Förster. Er war<br />
freundlich, gastfrei und hilfsbereit. Vorsichtig versuchte er uns auf deutsch zu erklären,<br />
daß wir keine großen Erwartungen haben sollten, Schiast wäre auch nicht<br />
mehr. Wir hofften aber doch Einiges wiederzufinden, mein Mann wollte mir ja seine<br />
Heimat zeigen. Nun war es soweit, wir kamen die Dorfstraße entlang — und standen<br />
mitten im Wald. Von allen Höfen waren nur noch Grundmauern da, bewachsen<br />
mit wildem Flieder, Brennesseln und vielem Gestrüpp. Vor dem einstigen<br />
Schulgebäude steht noch die Linde. Wie oft hat sie dem lauten Schwatzen der Kinder<br />
zugehört, unter ihr tummelten sich die Kinder beim Spiel — und nun ist sie<br />
ganz allein gelassen. —<br />
Nun gingen wir von Hof zu Hof, durch die Grundmauern noch deutlich zu erkennen.<br />
In einem gewesenen Vorgarten blühten noch Blumen. Seit siebenundzwanzig<br />
Jahren suchen sie sich den Weg durch Unkraut und wilden Flieder und<br />
blühen jährlich. Nun waren wir auch bei dem elterlichen Hof meines Mannes angekommen.<br />
Die Grundmauern des Wohnhauses, der Stallungen und der Scheune<br />
erinnerten uns an das, was gewesen war. Wir saßen lange hier und in Gedanken<br />
sah ich die ganze Familie, wie sie hier vor dreißig Jahren lebte und arbeitete. Da<br />
war der Pferdestall mit den Trakehnern, um die es manche Träne gab als die<br />
Flucht begann. Gewesene Heimat, — nun waren wir wirklich hier und schämten<br />
uns nicht, daß auch jetzt ein paar Tränen kamen. — Auf dem zerstörten und verfallenen<br />
Friedhof fanden wir die Gräber der Angehörigen. (Einige Tage später kauften<br />
wir in Johannisburg Blumen und bepflanzten die Gräber neu.)<br />
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15
Bilder aus Johannisburg<br />
(aufgenommen 1972)<br />
Früher Spedition Meier<br />
Auf dem <strong>Johannisburger</strong> Friedhof Auf dem <strong>Johannisburger</strong> Friedhof<br />
16<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Krankenhaus in Johannisburg Forsthaus Kienitz<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Unser Weg ging weiter zum Fluß. Wir überquerten die eigenen Wiesen und Felder,<br />
oft jetzt mit Wald bepflanzt.<br />
Dann gingen wir Richtung Pogauen. Etwa fünf km waren es noch bis zu diesem<br />
Ort. In der würzigen Waldluft fiel es uns nicht schwer weiterzuwandern. Kurz vor<br />
Pogauen hütete ein polnischer Junge Kühe. Am Anfang des Dorfes fragten wir<br />
nach deutschen Familien. Uns wurde gesagt, zwei Familien seien noch da. Wir<br />
suchten sie auf. War das eine Freude, die alte Mutter kannte noch meine Schwiegereltern<br />
und sie konnte es kaum fassen, daß mein Mann vor ihr stand. Dann erlebte<br />
ich echte ostpreußische Gastfreundschaft. Es gab Bärenfang, dazu Brot und<br />
Schinken. Nun wurde erzählt und erzählt. Als wir uns nach einigen Stunden verabschiedeten,<br />
sagten sie immer wieder: „Kommt wieder, kommt wieder und vergeßt<br />
uns nicht.” — Ja, wir möchten wiederkommen.<br />
Am Forsthaus wartete unser Taxi. Sechs Stunden waren wir gewandert, froh und<br />
traurig, — müde und erfüllt von allem Erlebten, — denn wir waren ja zu Hause<br />
gewesen.<br />
(1. -16. August 1972)<br />
Bericht eines Westfalen von seiner zweiten<br />
Reise durch Masuren im Juni 1972<br />
„Tallin”. — Schwach erkennbare kyrillische Schrift am rostigen Heck eines Trawlers.<br />
Sein Hafen ist Reval.<br />
Die Erinnerung an das traurige Schicksal der baltischen Republiken wird wach,<br />
schon früh in unserer jüngsten Geschichte setzte hier in Europa eine Vertreibung<br />
ein, die ausgelöst vom Machtstreben und nach Gebietsgewinn des Kommunismus<br />
bestimmt war.<br />
Ich befinde mich auf einer Reise nach Finnland, das mir einen Vergleich zu Masuren<br />
vermitteln soll. Ein Land, das in seinem Charakter den lieblichen Wäldern<br />
und Seen Südostpreußens so ähnlich sei.<br />
An Bord eines Fährschiffes mit finnischer Flagge von Travemünde nach Helsinki,<br />
steuerbord weit ab die pommersche Küste, Kolberg, dann später können nur noch<br />
Gedanken das Samland, Königsberg, die Kurische Nehrung, Memel erreichen.<br />
Immer häufiger sind es Hammer und Sichel am Schornstein eines Schiffes, die<br />
mich wissen lassen, daß die Ostsee hier im Nordosten ein russisches Meer geworden<br />
ist. Die Gedanken gehen auch zum Ausgangspunkt dieser geschichtlichen<br />
Wende zurück und haften an ihrem mit unermeßlichem menschlichen Leid verbundenen<br />
Ende: „Wilhelm Gustloff”, „Goya”, „Hela”, „Pillau”, „Frische Nehrung”<br />
sind ihre Gedenksteine.<br />
Zwei Monate vor dieser Reise nach Finnland, im Juni 1972, besuchte ich Masuren.<br />
Es war ein Wiedersehen nach 12 Monaten. Inzwischen war auf der politischen<br />
Bühne viel geschehen, manch Bekannter, der noch im Vorjahr gastlich sein Haus<br />
am Wiartelsee oder in Johannisburg offenhielt, war ausgesiedelt. War es noch Masuren,<br />
wie ich es in seiner Schönheit, durch Landsleute vermittelt, erleben durfte?<br />
Der Mensch wird durch die Landschaft, in der er lebt, geprägt, seine Ausstrahlung<br />
und Persönlichkeit aber vermittelt erst die Bindung, die ein Besucher empfindet,<br />
wenn er als Außenstehender kommt.<br />
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17
So war es meine Befürchtung in diesem Jahr, daß Masuren leer sein würde, daß<br />
es zwar die gleichen großartigen Kiefernwälder zeige und die reizvollen Seen, wie in<br />
Finnland, aber daß es nicht mehr spreche, stumm sei, nur anschaubar, museal.<br />
Die Befürchtung wuchs, ich kam in Rudczanny an, mich empfing ein Waldbahnhof,<br />
dessen neues Kleid phosphorgelb war und sich nicht in die Ruhe des Kiefernwaldes<br />
fügen wollte. Fremde Empfindung hatte hier schmerzend gewirkt, vielleicht<br />
war es aber auch nur die Notwendigkeit einer staatlich gelenkten Wirtschaft,<br />
die im Moment über keine andere Farbe verfügte. Es war nicht die einzige Enttäuschung,<br />
die später noch durch behördliche Kleinlichkeit übertroffen werden sollte.<br />
Aber Masuren sprach. Es sprach deutsch, es war herzlich. Die Begegnung in Krutinnen<br />
ließ alle Widernisse vergessen.<br />
Wieder, wie im Vorjahr, kam ich über Ortelsburg, und einer meiner Freunde stellte<br />
vor Babenten fest, daß die Opukelmühle, deren Verfall ich bei verschiedenen früheren<br />
Fahrten beobachtet hatte, jetzt erneuert wird. Sie soll Touristen aufnehmen.<br />
Ihre idyllische Lage als Wassermühle am Kaddigfluß wird sicherlich vielen Menschen<br />
eine romantische Obhut bieten.<br />
Wir erreichen Zgon.<br />
Vorher noch grüßte der Muckersee hinter bunter Wiese und morschem Zaun in<br />
seiner ruhigen, ja selbstverständlichen Schönheit. Ich mag ihn nicht mit dem Niedersee<br />
vergleichen, wie denn überhaupt die Schönheit der masurischen Seen nicht<br />
wägbar sind, sie sind anders als andere. Herber der eine, rätselhaft, launisch verspielt<br />
der andere, aber alle sind sie bestimmend schön. Es ist das nicht zu verändernde<br />
Selbstverständnis ihrer Beziehung zu Wald und Mensch, das sie allesamt<br />
lieben läßt.<br />
In Zgon deutsche Laute auf der Straße. Wir hören, daß die Motorsäge in den letzten<br />
Jahren nicht aufhörte, planvolle Forstwirtschaft der Vergangenheit in Frage zu<br />
stellen. Aber die Hoffnung wird laut, daß es jetzt besser werde. Hier in Zgon, später<br />
zu deutsch Hirschen, macht es noch immer seinem Namen Ehre: das Hochwild<br />
kommt bis an die Häuser, wenn die Unruhe des Sommers gewesen ist. Wir verweilen.<br />
Es ist der Ferienort eines meiner Begleiter vor dem Krieg gewesen. Liebevolle<br />
Geborgenheit im masurischen Bauernhaus, das noch unverändert vor uns liegt.<br />
Der Garten zeigt den Fleiß des Besitzers, schön, es zu sehen. In Nieden wohnen wir<br />
dann im Holzbungalow am Niedersee. Die Schwüle des Sommers entlädt sich mit<br />
einem schweren Gewitter. Die Fülle und die Macht der Natur offenbart sich mit<br />
Kraft — und nicht endenwollendem Regen. Der nächste Morgen hat längst den<br />
Ausbruch der Gewalten vergessen. Wir nehmen Besitz vom Wasser des immer wieder<br />
heimelnden Sees, schwimmen hinaus, sind fröhlich. Johannisburg eine Stunde<br />
später. Dem Heldenfriedhof gleich am Stadteingang gilt unser erster Besuch. Wir<br />
finden ihn schwerlich, hoch überwachsen. Gewesen. Aber Steine mit verwitterter<br />
Schrift veranlassen zum Gedenken. Die Fülle des Erlebens, vornweg das Wiedersehen<br />
meines Bekannten mit lieben Freunden nach einem Vierteljahrhundert hinterläßt<br />
Eindrücke, die ich schwer schildern kann. Ich kann sie nur nachempfinden —<br />
und auch dann sollten sie nur die Beteiligten sprechen lassen.<br />
Wir sehen Johannisburg vom Roschsee aus, fuhren abends hinaus, um zu schwimmen.<br />
Wir waren allein — es ist ein Zauber, der die Stadt gegen die untergehende<br />
Sonne von weitem erkennen läßt. Die Kirche als Mittelpunkt, um sie herum Bäume,<br />
schwach erkennbar Schornsteine, eine Stadt im abendlichen Frieden. Zurück<br />
am früheren Jachthafen vorbei, das schöne Bootshaus, blasse Farben am zum Teil<br />
morschen Holz, Erinnerung an fröhliche Abende im Kreise der Wassersportler.<br />
18<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Zurück über Snopken durch den dunklen Hochwald, vorbei am Bahnhof Breitenheide,<br />
fahren wir nach Nieden in unser Quartier. Die Stille des masurischen Sommerabends,<br />
die Gleise der Bahnstrecke Allenstein—Ortelsburg—Lyck bringen uns<br />
auf den Gedanken, noch etwas am Bahnhof Rudczanny zu verweilen, um den<br />
Spätzug, der um 22.16 Uhr Rudczanny erreichen soll, abzuwarten. Wir wollen den<br />
„Rasenden Masur” erleben und sitzen auf einer soliden alten Holzbank, die sicherlich<br />
noch die Reichsbahn aufgestellt hat, blicken über die Bahngleise in den Hochwald,<br />
ein seltsamer Gegensatz: Schiene und Wald.<br />
Plötzlich kommt Leben in die abendliche Stille, fern tauchen matte Lichter aus der<br />
Biegung auf, es faucht und stöhnt, ein Pfiff. Da schnaubt sie an uns vorbei, die<br />
gute alte Dampflok, bremst, Türen schlagen. Schon gibt der Lokführer Dampf. Die<br />
Straße nach Nieden wird gekreuzt, ab in Richtung Breitenheide. Ankunft Johannisburg<br />
22.42 Uhr.<br />
Der nächste Tag sieht uns in Krutinnen. Einkehr bei lieben Freunden. Eine so selten<br />
erlebte natürliche Herzlichkeit läßt uns diesen Besuch zum weiteren Höhepunkt<br />
unserer Reise werden.<br />
Boote werden gemietet, wir fahren die Krutinna herauf zum Krutinner See. Die<br />
Strömung ist stark, das Boot schwer. Es ist ein kleiner Familienausflug, mit fünf<br />
Booten, wie er sicherlich auch früher üblich war, wohl damals unbeschwerter. Wir<br />
nehmen alles in uns auf, die Entenfamilie, die Fischschwärme im seichten klaren<br />
Wasser, der gestürzte Uferbaum, das Dach des Flüßchens, grün üppig, seinen<br />
ganzen Zauber, den schon das Wort Krutinna trägt, atmen wir.<br />
Später, flußab, vereinen sich die Boote, wir singen deutsche Volkslieder. Es ist für<br />
mich Vergangenheit, stehengebliebene Jahre, als sei alles noch wie es war. Ich<br />
kann es nur vom Gelesenen her beurteilen — aber so muß es wohl gewesen sein.<br />
Der Mensch, gefangen von der unbeschreiblichen Schönheit der Natur, alles atmet<br />
Andacht, es ist die Krutinna.<br />
Wir scheiden, Gottes Segen soll uns in Zukunft begleiten. Wir meinen, Gott ein<br />
Stück näher gewesen zu sein. Stumm, gar nicht fähig zu sprechen, fahren wir zurück<br />
nach Nieden. Jeder von uns hängt seinen Gedanken nach. Ich glaube, die Bindung<br />
zum Osten unseres Vaterlandes ist noch stärker geworden.<br />
Rudczanny-Nikolaiken per Schiff. Es regnet. Wir sind fast die einzigen Gäste an<br />
Bord. Plötzlich deutsche Schlagermusik aus dem Lautsprecher. Bekanntschaft mit<br />
dem Kapitän, der uns als seine deutschen Gäste auf seinem sauberen Schiff begrüßt.<br />
Herzliches Verstehen, auch er fern seiner Heimat, die Wilna war. Gleiches<br />
Schicksal. Vertrieben.<br />
An der Bordbar versorgt uns Hedwig, sie stammt aus Lauken bei Rhein und blieb<br />
in Masuren. Wir nehmen in Nikolaiken Abschied, nicht ohne das Gefühl gegenseitiger<br />
Achtung.<br />
Freunde hatten mich gewarnt. Wenn ich erst in Finnland gewesen sei, würde ich<br />
sicherlich Masuren schnell vergessen. Ohne Frage, Finnland könnte mir Ersatz<br />
sein, Wald und See auch dort. Es ist der Ersatz im Sinne seines Wortes Bedeutung.<br />
Die geschichtliche Bindung an eine deutsche Provinz ist nicht ersetzbar.<br />
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W. S.<br />
19
Eine Bitte unserer Schriftführerin<br />
Liebe Landsleute,<br />
alle, die einen Wohnungswechsel vornehmen bzw. vorgenommen haben, bitte ich,<br />
mir ihre neue Anschrift mitzuteilen. Wer eine Spende für den <strong>Heimatbrief</strong> auf der<br />
beigelegten Zahlkarte einschickt, kann auf der Rückseite des Empfängerabschnitts<br />
einen entsprechenden Vermerk machen. Wenn Sie von Landsleuten wissen, die<br />
den <strong>Heimatbrief</strong> nicht bekommen, teilen Sie mir bitte Namen, jetzige Anschrift und<br />
den ehemaligen Heimatwohnort mit. Aus gegebenem Anlaß bitte ich höflich um<br />
leserliche Schrift, möglichst Blockschrift!<br />
Landsleute, die für sich oder ihre Angehörigen im vorgerückten Alter eine Veröffentlichung<br />
ihres Geburtstages in der Glückwunschrubrik des Ostpreußenblattes<br />
wünschen, bitte ich um Zuschrift an mich mit Namen, Anschrift, Geburtsdatum,<br />
Alter und Heimatort, und zwar möglichst 2 Monate vor dem in Frage kommenden<br />
Termin.<br />
Ihre Schriftführerin<br />
Roswitha Thomsen<br />
44 Münster/ W.<br />
Beethovenstr. 21<br />
Das Wort hat der Geldverwalter<br />
Liebe Landsleute!<br />
Mit dem B. 10. 1972 habe ich die Kassengeschäfte für die Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
von meinem Vorgänger, Herrn Niederhausen, der nach einem schweren<br />
Leiden Ende Oktober 1972 von uns gegangen ist, übernommen. Ich habe Herrn<br />
Niederhausen selbst nicht gekannt, dafür mich aber von seiner gewissenhaften<br />
und umsichtigen Kassenführung überzeugen können und darf Ihnen versichern,<br />
daß gut, d. h. recht sparsam gewirtschaftet worden ist. Alle und vor allen Dingen<br />
der große Kreis der treuen Spender werden in heimatlicher Verbundenheit seiner<br />
gedenken und ihn in steter Erinnerung behalten als ein Stück unserer Heimat.<br />
Ich übernehme sein Amt in der Überzeugung, den Aufgaben gerecht zu werden<br />
und den kleinen „Schatz” ordentlich und gewissenhaft zu verwalten. Hierzu bedarf<br />
es allerdings Ihrer Hilfe. Vergeßt bitte nicht, daß wir die Interessen der Kreisgemeinschaft<br />
nur dann voll wahren können, wenn uns die notwendigsten Mittel zur<br />
Verfügung stehen. Deshalb werft die beiliegende Zahlkarte nicht achtlos weg, füllt<br />
sie bitte aus und gebt sie zur Post.<br />
Ihr dient damit nicht uns, sondern der Gesamtheit, die gewillt ist, den Gedanken<br />
an die Heimat nicht untergehen zu lassen.<br />
Neues Konto der Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
Postscheck-Konto Köln, Nr. 285187-506<br />
20<br />
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Ihr Geldverwalter<br />
Walter Sagorski 5<br />
Köln 51<br />
Brühler Straße 46
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Ostpreußen 1971<br />
Das ist Masuren, kein Zweifel …<br />
Eine Reise auf den Spuren der Kindheit<br />
Von Gerhard von Glinski<br />
An diesem Freitagmorgen sind alle Panjewagen Polens unterwegs, zur Sternfahrt<br />
auf die Städte angetreten. Vorn hockt der Bauer auf einer Schütte Stroh, hinter<br />
ihm hat es sich die Familie zwischen Kartoffelsäcken und Kohlköpfen bequem gemacht.<br />
Man fährt zum Markt wie eh und je, nur daß die Wagen durch Gummibereifung<br />
ein bißchen komfortabler geworden sind.<br />
Zwischen Lomza und Ostrolenka sucht Edmund den kürzesten Weg nach Norden.<br />
Wir wollen nach Lyck, der alten deutschen Kreisstadt in Masuren. Sechsundzwanzig<br />
Jahre lang haben wir sie nicht wiedergesehen. Es ist die Stadt der Kindheit<br />
— kleine heile Welt zwischen Kiefernwäldern und Seen. Erinnerung an heiße,<br />
früchtereiche Sommer und kalte, beißende Winter. Geborgenheit bei Eltern und<br />
Großeltern.<br />
Allmählich wird die Landschaft welliger. Die Ebenen Masowiens liegen hinter uns.<br />
Aus dem Straßengraben schießt ein Hund. Bremsen ist nicht mehr möglich. Unter<br />
dem Wagenboden poltert es dumpf. Noch dreißig Kilometer bis Lyck. Der Himmel<br />
hat sich aufgehellt. Gleich müssen wir an der Grenze sein, die einst Polen vom<br />
Deutschen Reich schied.<br />
Eine langgezogene Kurve, ein kleines gelbes Schild: Prostki. Das deutsche Grenzdorf<br />
Prostken. Langsam fahren wir hindurch. Die alten Häuser erkennt man auf<br />
den ersten Blick. Eine Bauweise wie überall in der Norddeutschen Tiefebene. Hier<br />
ist der Vater geboren. Der Bahnhof mit seinen relativ großen Gleisanlagen, ein<br />
Überbleibsel aus den Zeiten, in denen Prostken als Grenzstation noch etwas bedeutete.<br />
„Die Straßenbäume”, sagt Edmund. „Sehen Sie sich das an. Der Blechbeschlag.<br />
Nirgendwo sonst gibt es das in Polen.” Wir sind schon auf der Chaussee nach<br />
Lyck. Der erste masurische Wald nimmt uns auf. Kiefern, Fichten, Birken. In einem<br />
solchen Wald haben wir Blaubeeren und Erdbeeren gesucht, Pfifferlinge gefunden.<br />
Der Weg zum Badesee führte hindurch, an moorigen Stellen gab die Erde<br />
unter den bloßen Füßen nach. Mücken tanzten in der langen Helligkeit des Sommers.<br />
Mal Lyck, mal Elk<br />
„Halt! Stop!” Hinter dem Bahnübergang bringt Edmund das Auto abrupt zum Stehen.<br />
Da ist das Panorama, unversehrt. „Elk”, sagt das Straßenschild. Über dem<br />
Seespiegel auf der Anhöhe die Kirche, seitlich davon der Wasserturm, der aus der<br />
Erinnerung geschwunden war. Einen Augenblick lang der Gedanke, man könnte<br />
nun einfach nach Hause gehen.<br />
In die Stadt hinein. An der Kirche wird das Auto abgestellt. Du liebes bißchen, wie<br />
sieht die Kaiser-Wilhelm-Straße aus! Wir sagten immer Kaiser-Wilhelm-Straße,<br />
obwohl sie damals schon „Straße der SA” hieß. Nun ist es die „Straße der polnischen<br />
Armee”. Was sind Namen?<br />
Schön war sie ja eigentlich nie, die breite Straße mit reichlich Platz zum Abstellen<br />
der Marktwagen. Aber nun, im nüchternen Märzlicht, ist sie häßlich. Die alten<br />
Häuser wirken grau, der Putz blättert. In die in den letzten Kriegswochen geschlagenen<br />
Lücken sind neue, glatt verputzte Bauten gesetzt. Die Ecke zur Hindenburgstraße<br />
ist frei.<br />
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21
Ein Kaffee täte jetzt gut, aber der Ausschank ist geschlossen. Beim Weggehen treffen<br />
wir den Leiter des neuen Kulturhauses, das jetzt an der Seeseite steht. „Bitte,<br />
kommen Sie herauf.” Die Sekretärin versorgt uns mit Kaffee. Was tut sich in Lyck?<br />
Er sagt mal Lyck, mal sagt er Elk.<br />
Rund 30 000 Einwohner hat die Stadt jetzt, 18.000 waren es vor dem Kriege. Die<br />
Häuser waren leer, als die ersten Polen hier einzogen. Die Rote Armee hatte sie<br />
vorher ausgeräumt. So fing man bei Null an. Zu 45 Prozent war die Stadt zerstört.<br />
Nun wird es wieder, langsam. Fabriken werden angesiedelt, Stadtviertel entstehen<br />
neu. Die letzten Trümmer werden beiseite geräumt.<br />
Er reicht mir ein Buch herüber: „Elk”. Eine Erfolgsbilanz. Na schön. Die Suche in<br />
der Vergangenheit nach polnischen Spuren führt zu kuriosen Resultaten. Ein Foto<br />
von der alten „Gazeta Ludowej”, der masurischen „Volkszeitung”, muß mithelfen,<br />
Propaganda zu machen. Wo doch jeder weiß, daß Masurisch und Polnisch zweierlei<br />
sind. So tolerant war dieses Preußen, daß die Masuren ein paar hundert Jahre ihre<br />
Eigenart bewahren konnten. Die kläglichen 44 Stimmen für Polen bei der Volksabstimmung<br />
von 1920. Ach, lassen wir das. Dank für den Kaffee.<br />
Der Eingang zur Kirche ist jetzt an der Seite. Hier wurden die Eltern getraut, hier<br />
wurde der Bruder getauft. Der rote Backsteinbau ist innen nicht wiederzuerkennen.<br />
Der katholische Ritus hat sich seine eigenen Dekorationen geschaffen.<br />
Wir sind hier fremd. Nur die Orgel scheint noch die alte zu sein.<br />
„Bitte schön”, sagt Edmund, „hier sind Sie der Führer.” Wir gehen die Hindenburgstraße<br />
hinunter, mehr alte als neue Gebäude. Der "Kaiserhof"! Aus dem früheren<br />
Saalbau ist ein Kino geworden. Hier sahen wir das erste Nummern-Girl, den<br />
ersten Messerwerfer. Amüsierzentrum der Kleinstadt. Und Quartier für den „Führer”,<br />
der wohl in den vierziger Jahren aus der Rastenburger „Wolfsschanze” mal für<br />
einen Tag herüberkam. Gerauntes Geheimnis in den Kriegsjahren.<br />
Am Ende der Hindenburgstraße liegt der Bahnhof. Das wissen wir noch. Aber das<br />
Hauptgebäude ist neu. Am 20. Juli 1944 war das. Die Front rückte näher. Mit den<br />
beiden kleinen Jungen an der Hand ging die Mutter zum Bahnhof. Sie reisten zum<br />
Onkel, erst mal nach Danzig-Oliva. „Wir kommen wieder, ja, wir kommen wieder.”<br />
In Danzig dann die Zeitungen voll mit Berichten und Fotos vom Attentat auf Adolf<br />
Hitler. Ein eingeblendeter Pfeil wies zwischen Trümmern auf einen Punkt: „Hier<br />
stand der Führer.” Sechsundzwanzig Jahre, bald ein Menschenleben, sind darüber<br />
hin. Wir sind wiedergekommen.<br />
Einmal nach links und wieder nach links, das muß die Bismarckstraße sein. Das<br />
Haus mit der Wohnung im ersten Stock steht nicht mehr, an seiner Stelle ein neuer<br />
Kasten. Aber daneben ein altes vom selben Typ. Ja, so hat es ausgesehen. Was<br />
nützt uns das? Das Krankenhaus ist, was es war: Krankenhaus. Statt des weißen<br />
Anstrichs nun ein gelber. Der Luisenplatz ist der Luisenplatz. Immer diese patriotischen<br />
Namen. Das ist uns früher doch nicht aufgefallen.<br />
Im Kulturhaus hatte man es uns schon gesagt: Das Landratsamt steht. Und wie es<br />
steht! Das Fundament aus behauenen Feldsteinen, in grauem Verputz eine trutzige<br />
Burg darauf gesetzt. Wer sich den preußischen Staat nicht vorstellen kann, hier<br />
ist er mit Händen zu greifen. Obenauf der Flaggenturm. Es war häufig geflaggt in<br />
jenen Jahren. Heute ist die Flaggenstange kahl, und am Eingang dokumentieren<br />
rot-weiße Schilder, daß die polnische Kreisverwaltung hier Quartier gemacht hat.<br />
Gehen wir ein bißchen herum. Vater und Großvater haben hier gearbeitet. Links<br />
vom Gebäude ist die Einfahrt. Auf dem Hof stehen neue, noch unverputzte Garagen.<br />
Aber die alte ist auch noch da, Heimstatt für den schwarzen Mercedes des<br />
Kreisleiters. Diese blankgewichsten Stiefel. Der Mann schien nur aus Stiefeln,<br />
Koppel und Mütze zu bestehen. Etwas zu fett für die Uniform.<br />
22<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Die Bismarckstraße stößt oben wieder auf die Kaiser-Wilhelm-Straße, Baustellen<br />
über Baustellen. Zum See sind es nur ein paar Schritte hinunter. Er ist noch gefroren.<br />
Überall Schilder, die das Baden verbieten. Das Wasser ist verseucht. Für<br />
die größer gewordene Stadt und für die inzwischen angesiedelten Industriebetriebe<br />
reicht das alte Klärwerk nicht mehr aus. Und ein neues ist unvorstellbar teuer.<br />
Die Prommenade führt, heute wie einst, auf die Brücke zu, die zwischen den beiden<br />
Teilen des Sees aufs andere Ufer hinüberreicht. Promenade ist ein großer<br />
Ausdruck für den schmalen Weg zwischen den Birken. Blickt man nach rechts,<br />
sieht man den Wasserturm und die Stelle, wo einst „Fligges Garten” gestanden<br />
haben muß, ein Ausflugslokal für den Sonntagnachmittag. Das Brückengeländer,<br />
die Ketten — alles unverändert. Aber das Gefängnis auf der anderen Seite hat einen<br />
Anbau bekommen.<br />
Das ist Masuren, kein Zweifel. Der Blick schweift über den See in die durch die<br />
dunklen Waldränder nur schwach begrenzte Ferne. Wie ruhig es ist! Urlaub müßte<br />
man hier machen. Der Gedanke überkommt uns noch mehrmals an diesem Tag<br />
zwischen Wald und Seen. Weite und Ruhe. Im Sommer ein Ruderboot nehmen und<br />
angeln. Die selbstgefangenen Fische braten.<br />
Wir werfen noch einen ziemlich verständnislosen Blick auf das Denkmal für Mikolaj<br />
Hajk. „Der masurische Goethe”, sagt Edmund erklärend. Das Denkmal ist neu.<br />
Dann die stille Straße hinaus durch den Wald Richtung Arys, wo der Truppenübungsplatz<br />
wieder in Gebrauch ist. Die Straße ist gut instand, leicht geschwungen<br />
und für Stunden ohne andere Autos.<br />
Nikolaiken und Rudczanny, die beliebten Ausflugsorte an den Seen, haben ihr altes<br />
Gesicht behalten. Erst im Sommer wird hier der Zulauf wieder einsetzen. Die<br />
Tafeln, auf denen wie früher die Abfahrten der Schiffe durch das masurische Seengebiet<br />
angezeigt werden, sind noch leer. Auch die Sommerhäuser an den Hängen,<br />
eher kleine zweizimmrige Kabinen, sind unbelebt. „Im August ist der Wald voller<br />
Menschen.” Das dürfte übertrieben sein, bei der Weite.<br />
Hakenkreuze am Garagentor<br />
Am späten Nachmittag biegt Edmund plötzlich von der Straße ab. Zwei Kilometer<br />
geht es durch den Wald bis zu einer Lichtung. Wir wollen noch Walter Müller besuchen,<br />
einen Deutschen, der hier in der Försterei lebt. Man muß jetzt die Deutschen<br />
suchen in einem Lande, wo sie zu einer kleinen Schar geworden sind. Walter<br />
Müller ist nicht mehr da. Vor zwei Monaten hat er die Genehmigung zur Ausreise<br />
bekommen. Aus der Waldeinsamkeit irgendwo hier ins Ruhrgebiet.<br />
Am Abend — wir denken schon an die Rückfahrt nach Warschau — machen wir<br />
dann doch noch bei einer deutschen Familie Station. Wir sind der erste Besuch<br />
aus der Bundesrepublik nach langer, langer Zeit. Der Mann, ein Handwerker, hat<br />
sich nach dem Krieg wieder emporgearbeitet. Der Betrieb läuft, man hat ein Haus.<br />
Er schaltet das Tonbandgerät an. Während des ganzen Abends bringt es uns<br />
Volksmusik, deutscher Lieder, „volkstümliche Klänge”, irgendwann mitgeschnitten<br />
von alten Schallplatten oder Rundfunksendungen.<br />
Man möchte ausreisen, aber zugleich hat man Angst vor dem Neuen in der Bundesrepublik.<br />
Wird man einen Ausgleich erhalten für das, was man sich mühsam in<br />
den Jahren nach dem Krieg geschaffen hat? Die Einzelheiten über die Familienzusammenführung<br />
sind unklar. Wir reden und reden: von der schrecklichen<br />
Zeit nach dem Krieg, von den Hakenkreuzen, die polnische Nachbarn heute noch<br />
aufs Garagentor malen. Aber auch von der Wertschätzung, die deutsche Arbeit<br />
von hier bis nach Lodz genießt.<br />
Das wird eine schweigsame Rückfahrt im Dunkeln. Alle Panjewagen Polens sind<br />
wieder zu Hause. Nur die Katzen sind noch unterwegs. „Haben Sie geweint in<br />
Lyck?” fragt der Mann in Warschau. „Nein, warum denn?”<br />
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23
Drittes Wiedersehen ehemaliger Schüler des<br />
Graf-Yorck-Gymnasiums<br />
(Johannisburg) in Bad Pyrmont<br />
(Eindrücke eines Lehrers dieser Schule)<br />
Nach mehr als 30 Jahren sah ich meine „Ehemaligen” wieder. Es war kein Klassen-,<br />
sondern ein Schultreffen. Das sei deshalb hervorgehoben, weil durch Krieg<br />
und sonstiges Schicksal die Klassen nicht mehr als solche existieren.<br />
Von diesem Wiedersehen werde ich viele Jahre zehren. Es war mir zumute, als befände<br />
ich mich auf einem ausgelassenen Schulfest früherer Zeiten. Nein, es war<br />
noch schöner! Ich entdeckte nach all den vielen Jahren Ostpreußen wieder: Alle,<br />
die längst aus dem Schulalter herausgewachsenen und heute in verantwortlichen<br />
Berufen tätigen ehemaligen Schüler waren dieselben. Es war so schön wie bei Robert<br />
Budzinski, als er Ostpreußen wiederentdeckte, und so schön wie bei den guten<br />
alten Skowronneks. Erinnerungen an schöne Jahre wurden plötzlich wieder<br />
wach, die ich als junger Lehrer in diesem masurischen Naturparadies erleben<br />
durfte: Erinnerungen an die Schulfeste, die gleichermaßen von Lehrern, Schülern<br />
und Eltern in echter masurischer Ausgelassenheit und Sorglosigkeit gefeiert wurden,<br />
an die herrlichen Bootsfahrten über die unvergleichlich schönen Seen und<br />
Kanäle, an die Abende in Forst- und Lehrerhäusern.<br />
Es ist unmöglich, meine Eindrücke von diesem Wiedersehen so mit Worten zu<br />
schildern, wie ich sie wirklich echt empfand, ohne Namen nennen zu können.<br />
Nicht wie damals, als wir stimmungsvoll sangen „Wohl unter Linden, wo wir uns<br />
finden”, diesmal „Wo wir uns fanden, aus fremden Landen”, auch zur Abend-zeit<br />
im Haus des Deutschen Ostens in Bad Pyrmont.<br />
Die ersten Teilnehmer schienen mich wohl für einen mehr oder weniger seriösen<br />
Weinreisenden zu halten, als ich etwas beklommen in die Diele schaute, so daß<br />
ich mich vorbeidrückte, des Glaubens, Pyrmonter Hausbesitzer berieten über die<br />
Erhöhung der Altmieten. Aber schließlich schien diesen großbürgerlich anmutenden<br />
Landsleuten doch ein Licht aufzugehen, und eine ebenfalls schüchterne Frühvierzigerin<br />
fragte mich, ob ich nicht der und der sei. Und bald war das Eis geschmolzen.<br />
Jahrzehnte schwanden, und Namen immer noch trautster Marjellchen<br />
und ihrer noch immer munteren Nebenmänner, d. h. Klassenkameraden, klangen<br />
an mein Ohr. — Gottlob vertrat ich nicht als einziger das <strong>Johannisburger</strong> Lehrerkollegium.<br />
Die Damen F. u. W. waren mit von der Partie. Weniger heiter, aber mit<br />
einer gewissen Rührung, gedachte ich der Kollegen Winter, Müller, Casmir, Pusch,<br />
Schmidt und meines Freundes Franz Maaß.<br />
Leider sah ich viele nicht, die ich gerne gesehen hätte. Es wurde nicht nur getanzt<br />
und geprostet in Pyrmont. Am nächsten Tag war man mit Ernst und Heimatliebe<br />
bei der Sache. Der „boarische” Klaus, ein unermüdlicher hilfsbereiter Organisator,<br />
hatte ein reiches Programm entworfen. Man erlebte in Wort und Bild die Arbeit<br />
ostdeutscher Jugend auf Soldatenfriedhöfen des Auslandes. Der Sprecher und<br />
Kreisvertreter Gerhard W. setzte sich mit Energie und Leidenschaft für die Ostpolitik<br />
der Vertriebenenverbände ein.<br />
Alle waren für die Heimat außergewöhnlich engagiert. Farbdias aus Johannisburg<br />
und dem Märchenland zwischen Krutinnen und Drygallen, zwischen Wiersbinnen<br />
und Turoscheln rundeten das unvergeßliche Treffen ab.<br />
24<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Der Verfasser dieser Zeilen versuchte das so sympathische Rumpfparlament des<br />
Graf-Yorck-Gymnasiums durch einige literarisch-historische Reminiszenzen von Pisanski<br />
bis Werner Forßmann aus Mittelmasuren sowie durch persönliche Erinnerungen<br />
an Schulleben und Freizeitgestaltung im Traumland der <strong>Johannisburger</strong><br />
Heide zu unterhalten, so daß er sich gefreut hätte, wenn es ihm gelungen<br />
wäre. Aber er freut sich dennoch auf ein Wiedersehen, so Gott will, im Jahre 1974.<br />
L. J.<br />
Bemerkung der Redaktion:<br />
Das ausführliche Original mit vielen erwähnten Namen befindet sich bei Gerhard<br />
Bosk., 2358 Kaltenkirchen und kann angefordert werden.<br />
<strong>Johannisburger</strong> Heimattreffen <strong>1973</strong><br />
Großes Bundestreffen der Ostpreußen<br />
am 9. und 10. Juni <strong>1973</strong> in Köln<br />
Die Landsleute sollten sich zu Gemeinschaftsfahrten mit den örtlichen Gruppen zusammenschließen,<br />
auch dann, wenn sie noch nicht Mitglied eines Ortsverbandes<br />
sind.<br />
Jeder Kreis wird seinen eigenen „Treffpunkt” erhalten. Auch Begleittreffen wie<br />
Schul- und Soldatentreffen finden statt.<br />
2. September <strong>1973</strong> Dortmund — Reinholdi-Gaststätten<br />
30. September <strong>1973</strong> Hamburg — Haus des Sports<br />
Das Treffen in Hannover-Limmerbrunnen fällt <strong>1973</strong> anläßlich des Kölner Bundestreffens<br />
aus.<br />
Näheres erfahren Sie stets kurz vorher durch die Bekanntmachung im Ostpreußenblatt.<br />
Wir freuen uns auf ein persönliches Wiedersehen!<br />
Verlag: Kreisgemeinschaft Johannisburg<br />
in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Kreisvertreter Gerhard Wippich 5 Köln 30, Everhardstr. 54<br />
Druck: Buchdruckerei Nolte, Gifhorn<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
So wie unsere edlen Tra-<br />
kehner uns 1945 die Treue<br />
hielten, als es galt, die<br />
schwerbeladenen Treckwa-<br />
gen in eisiger Kälte wo-<br />
chenlang durch Schnee und<br />
Matsch zu ziehen, um den<br />
sowjetischen Einheiten zu<br />
entkommen ...<br />
... so müssen wir Ost-<br />
preußen unserer Heimat die<br />
Treue halten, unsere 700-<br />
jährige Kultur bewahren und<br />
die Streiter für die ost-<br />
preußischen Belange sein in<br />
nie erlahmender ge-<br />
meinsamer Aktivität.<br />
Den Zusammenhalt der Ost-<br />
preußen und ihrer Freunde<br />
im Bundesgebiet und im<br />
Ausland gibt uns<br />
zu beziehen durch Ihr Postamt oder<br />
direkt durch unsere Vertriebsabteilung, 2 Hamburg 13, Postfach 8047<br />
Tel. (0411) 45 25 41 / 42 Anrufbeantworter!<br />
Bezugspreis im Inland DM 3,20, im Ausland DM 4,- monatlich
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Bilder aus unserem Kreisgebiet<br />
(aufgenommen im Sommer 1972)<br />
Am Pissek (Galinde)<br />
Blick auf die Treppenbrücke flußabwärts Blick von der Zementbrücke flußabwärts<br />
Unser Segelboothaus Blick von der Treppenbrücke flußaufwärts<br />
Der Jeglinner Kanal<br />
Kanalspitze Bei Jeglinnen vom Kanal aus gesehen<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1973</strong><br />
Bilder aus dem Kreisgebiet<br />
1921<br />
Nach dem Fußballspiel Altwolfsdorf gegen Stollendorf<br />
(Pianken — Wersbinnen 2 : 2)<br />
Fragen zum Foto vom Fußballspiel an<br />
Lm. Adolf Gorlo 6751 Sembach b. Kaiserslautern<br />
Glückliche Jugend in Kosken<br />
Fragen an Frau Helene Olschewski, 514 Erkelenz, Liegnitzer Str. 21<br />
Glückliche Dorfjugend in Kosken 1928<br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Auf dem See in Morgen 1937