Konzeption kath. Kindergarten St. Marien Rheine - Familienzentrum
Konzeption kath. Kindergarten St. Marien Rheine - Familienzentrum
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PÄDAGOGISCHE KONZEPTION
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
1. Einleitungsgedanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4<br />
2. Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6<br />
3. Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />
ein bedeutender Teil der Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7<br />
4. Leitgedanke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />
5. Rahmenbedingungen<br />
5.1. Betreuungszeiten und -angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10<br />
5.2. Pädagogisches Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11<br />
5.3. Die Kindertageseinrichtung als Erlebnisraum . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12<br />
5.4. Die Betreuung der Kinder unter 3 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13<br />
6. Lebens- und Wohnumfeld der Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />
7. Bildungs- und Lernziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15<br />
7.1. Die frühkindliche Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />
7.2. Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />
7.3. Körper, Bewegung und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19<br />
7.4. Soziale Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20<br />
7.5. Natur, Umwelt und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21<br />
7.6. Musikalische Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />
7.7. Mathematische Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />
7.8. Medienkompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23<br />
7.9. Religiöse Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23<br />
7.10. Interkulturelle Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24
8. Weitere pädagogische Schwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />
8.1. Gemeinsame Erziehung (Integration) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />
8.2. Interkulturelle Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />
8.3. Über-Mittag-Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />
8.4. Bildungsdokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />
9. Ein ganz „normaler“ <strong>Kindergarten</strong>tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27<br />
10. Zusammenarbeit mit dem Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27<br />
11. Zusammenarbeit mit den Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />
12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />
13. Öff entlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />
14. Die Tageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />
15. Projekt „Kinder stark machen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />
16. Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 33<br />
17. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35<br />
3
1. Einleitungsgedanken<br />
4<br />
Liebe Eltern!<br />
Liebe Gemeindemitglieder!<br />
Liebe interessierte Leser!<br />
„Lasset die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran, denn Menschen wie ihnen<br />
gehört das Reich Gottes.“ Zu diesem Gedanken aus dem Markusevangelium (Mk. 10,13)<br />
ist das Bild über dem Eingang der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> gestaltet. Das Wohl<br />
des Kindes aus christlicher Sicht steht im Mittelpunkt. Fast fünf Jahrzehnte besteht der<br />
<strong>Kindergarten</strong> <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> in Trägerschaft der Kath. Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt,<br />
die mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern der Gremien die Arbeit der hauptamtlichen<br />
Erzieherinnen unterstützt.<br />
Die vorliegende aktuelle pädagogische <strong>Konzeption</strong> gibt Ihnen die Möglichkeit, sich umfassend<br />
über die Arbeit unserer Tageseinrichtung für Kinder zu informieren. Fachliche<br />
Kompetenz, Motivation und Engagement seitens der Erzieherinnen sowie des Trägers<br />
tragen zu einer guten Zusammenarbeit bei. Diese wird gestärkt und unterstützt von einer<br />
lebendigen und ideenreichen Elternschaft. Nur in einem off enen Miteinander kann<br />
eine gute pädagogische Arbeit zum Wohl des Kindes gelingen. Hier sind alle Beteiligten<br />
dankbar. Sprechen Sie die Mitarbeiterinnen oder mich gerne an.<br />
Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> war immer eingebunden in das Leben der Kirchengemeinde.<br />
Die Kinder erleben christlich-religiöse Gemeinschaft und ihre Traditionen.<br />
Sie sind einbezogen in die Feiern des Kirchenjahres sowie in die Aktivitäten einer<br />
lebendigen und off enen Kirchengemeinde. Unsere Zielsetzung als <strong>kath</strong>olischer Träger ist<br />
es, dazu beizutragen, das Vertrauen in den Kindern für ihr zukünftiges Leben zu stärken.<br />
Im Namen des Trägers danke ich dem <strong>Kindergarten</strong>team, das unter der Leitung von Frau<br />
Hildegard Eilinghoff dieses pädagogische Konzept erstellt hat.<br />
Bernhard Brirup, Pfarrer
Seit dem 01.08.2008 habe ich die Leitung der Kath. Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong><br />
übernommen. Ich habe ein sehr engagiertes und qualifi ziertes Team vorgefunden, dass<br />
es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ihnen anvertrauten Kinder nach bestmöglicher Art<br />
zu begleiten und zu fördern.<br />
Auch der Träger setzt sich stets aktiv für die Belange der Kindertageseinrichtung ein. Er<br />
kümmert sich nicht nur um die fi nanzielle und materielle Ausstattung, sondern setzt sich<br />
vor allem auch sehr für die Anliegen der pädagogischen Mitarbeiter/innen und Familien<br />
ein.<br />
Diese pädagogische <strong>Konzeption</strong> gibt Ihnen Einblicke in unsere Arbeit, die sich mit dem<br />
Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz) erneut verändert hat. Sie verdeutlicht das, was in unserer<br />
Einrichtung tagtäglich in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern geschieht.<br />
Seit Juli 2008 ist unsere Kindertageseinrichtung im Verbund mit dem Haus der Kinder <strong>St</strong>.<br />
Martin zum <strong>Familienzentrum</strong> <strong>Rheine</strong>-Eschendorf qualifi ziert und zertifi ziert worden. Das<br />
<strong>Familienzentrum</strong> bietet mit den unterschiedlichen Kooperationspartnern allen Familien<br />
in diesem <strong>St</strong>adtteil ein vielseitiges Angebot. Beachten Sie hierzu bitte unseren Veranstaltungskalender,<br />
der zweimal im Jahr erscheint.<br />
Alle Beteiligten haben mit viel Engagement, Freude und Gewissenhaftigkeit an dieser<br />
<strong>Konzeption</strong> gearbeitet. Für eine Rückmeldung und über Anregungen sind wir daher stets<br />
dankbar.<br />
Ich grüße Sie herzlich auch im Namen meiner Mitarbeiter/innen<br />
Hildegard Eilinghoff , Leiterin<br />
5
2. Der Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung für Kinder<br />
Der Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung<br />
für Kinder<br />
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)<br />
ist die Grundlage für das Angebot „Kindertageseinrichtungen“.<br />
Der Grundgedanke<br />
der Jugendhilfe wird in § 1 KJHG formuliert<br />
und in § 22 KJHG bezogen auf die Kindertageseinrichtung<br />
konkretisiert.<br />
Das Ausführungsgesetz zum KJHG ist das<br />
„Kinderbildungsgesetz in Nordrhein-Westfalen“<br />
(KiBiz), welches seit dem 01.08.2008<br />
in Kraft getreten ist. Es löst das bislang geltende<br />
Gesetz für Tageseinrichtungen für<br />
Kinder (GTK) ab.<br />
Laut Auftrag ist die Kindertageseinrich-<br />
6<br />
tung eine eigenständige Bildungs-, Erziehungs-<br />
und Betreuungseinrichtung.<br />
Sie hat einen familienergänzenden Charakter.<br />
Dieser Auftrag wird im KiBiz näher<br />
beschrieben. Folgende Ziele werden mit<br />
dem neuen Gesetz u.a. verfolgt:<br />
Kinder sollen noch besser und individueller<br />
gefördert werden. Eine frühzeitige Sprachstandsfeststellung<br />
mit einer bedarfsorientierten<br />
zusätzlichen Sprachförderung soll<br />
einen reibungslosen Übergang vom <strong>Kindergarten</strong><br />
in die Grundschule gewährleisten.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
soll durch den Ausbau der Plätze für unter<br />
dreijährige Kinder verbessert werden.<br />
Dies schließt eine noch bessere Wahlmöglichkeit<br />
bei den Betreuungszeiten mit noch<br />
mehr Flexibilität ein.<br />
Die Arbeit unserer Kindertageseinrichtung<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> gründet sich auf dem Glauben<br />
der <strong>kath</strong>olischen Kirche und ist ein Angebot<br />
an die Erziehungsberechtigten und<br />
deren Kinder.<br />
Unsere Einrichtung ist ein Teil der Kath.<br />
Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt<br />
und steht allen Kindern off en, egal welcher<br />
Konfession sie angehören. Im Vordergrund<br />
steht für uns jedoch immer der zentrale<br />
Glaube des Christentums.<br />
Im <strong>St</strong>atut für <strong>kath</strong>olische Tageseinrichtungen<br />
für Kinder werden die Zielsetzung<br />
und verbindliche Aussagen zur Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Träger, den Eltern<br />
und den Mitarbeiter/innen getroff en.<br />
Auf der Grundlage des <strong>kath</strong>olischen<br />
Glaubens erfüllen <strong>kath</strong>olische Kirchengemeinden<br />
als Träger von Kindertageseinrichtungen<br />
im Zusammenwirken mit<br />
dem pädagogischen Personal, den oben<br />
genannten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag.<br />
In der Broschüre „Für Ihr Kind die <strong>kath</strong>olische<br />
Kindertageseinrichtung“ wird die<br />
Vertragsgrundlage für alle <strong>kath</strong>olischen<br />
Tageseinrichtungen in NRW beschrieben.<br />
Sie wird den Eltern bei der Unterzeichnung<br />
des Aufnahmevertrages ausgehändigt.<br />
Hier ist auch das <strong>St</strong>atut für Kindertageseinrichtungen<br />
im Bistum Münster mit verbindlichen<br />
Aussagen zur Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Träger, den Eltern und den<br />
pädagogischen Mitarbeiter/innen in den<br />
entsprechenden Gremien beschrieben.
Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />
ein bedeutender Teil der Gemeinde<br />
Der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> fällt<br />
eine große Bedeutung für die Gemeinde<br />
<strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt zu. Sie ist oft der<br />
erste Ort, an dem Kinder – und mit ihnen<br />
manchmal auch die Eltern – einen Zugang<br />
zum christlichen Glauben fi nden.<br />
Damit kommt der Kindertageseinrichtung<br />
eine wesentliche pastorale Aufgabe zu.<br />
Kinder gehören zur Gemeinde und bringen<br />
sich in das kirchliche Leben ein, in dem<br />
sie sich mit den Erzieher/innen und auch<br />
mit den Familien an Aktionen beteiligen.<br />
So tragen wir alle zu einer lebendigen<br />
Gemeindearbeit bei. Ein weiterer Schwer-<br />
punkt für uns ist es, die Anliegen der Kinder<br />
und ihrer Familien an die Gemeinde<br />
heranzutragen, um gemeinsame Lösungen<br />
zu fi nden. Unsere Kindertageseinrichtung<br />
in <strong>kath</strong>olischer Trägerschaft bietet für<br />
die Kinder und Eltern auf vielfältige Weise<br />
die Möglichkeit, ermutigende Erfahrungen<br />
mit der Kirche zu machen. Hier fi nden sie<br />
einen Platz, wo ihre Bedürfnisse, Fragen,<br />
Vorschläge und Anregungen eingebracht<br />
werden können.<br />
Um die Aufgaben im Gemeindeleben zu<br />
erfüllen, haben wir die Unterstützung unseres<br />
Pfarrers und der Pastoralreferentin.<br />
Durch ihre Besuche in der Kindertageseinrichtung<br />
und der Teilnahme an be-<br />
3. Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />
ein bedeutender Teil der Gemeinde<br />
sonderen Veranstaltungen wird das vertrauensvolle<br />
Miteinander von Träger und<br />
Kindertageseinrichtung gefördert.<br />
In personellen, fi nanziellen und rechtlichen<br />
Fragen steht uns der Kirchenvorstand zur<br />
Seite. Seit dem Juli 2008 bildet die Kindertageseinrichtung<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> mit dem Haus<br />
der Kinder <strong>St</strong>. Martin das <strong>Familienzentrum</strong><br />
<strong>Rheine</strong>-Eschendorf. Hier fi nden viele breit<br />
gefächerte und niederschwellige Angebote<br />
für alle Familien im Sozialraum statt.<br />
Zur besseren Vernetzung unterstützen uns<br />
die unterschiedlichen Kooperationspartner<br />
(s. Seite 30).<br />
7
4. Leitgedanke<br />
Leitgedanke<br />
Die Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung<br />
orientiert sich an den Grundaussagen<br />
des christlichen Menschenbildes:<br />
Jeder Mensch hat seinen Ursprung in Gott<br />
und ist dadurch unverwechselbar und einmalig!<br />
Er besitzt eine elementare Würde, unabhängig<br />
von Geschlecht, Nationalität, Religion,<br />
seiner Entwicklung, seinem Alter<br />
und sozialem <strong>St</strong>and. Niemand darf über<br />
ihn verfügen. Der Mensch ist aber auch<br />
aufgefordert, seiner Würde entsprechend<br />
zu handeln. Aus diesem Leitgedanken entsteht<br />
unsere Wahrnehmung für jedes einzelne<br />
Kind.<br />
In unserer Pädagogik wird die Entwicklung<br />
des Kindes als ein Prozess der aktiven<br />
Auseinandersetzung mit seiner Umwelt<br />
8<br />
verstanden. Jedes Kind verfügt über natürliche<br />
Gaben und Möglichkeiten von großer<br />
Vielfalt und Kraft.<br />
Kinder, so sagen wir, sind Forscher, die sich<br />
Fragen stellen und nach Antworten suchen.<br />
Sie forschen mittels ihrer sehenden,<br />
hörenden und fühlenden Eindrücke und<br />
durch ihr aktives Handeln. Sie verknüpfen<br />
sinnliche Wahrnehmungen und körperliche<br />
Erfahrungen.<br />
Kinder sind soziale Wesen. Sie haben den<br />
Wunsch, mit anderen Menschen in Beziehung<br />
zu treten und zu kommunizieren.<br />
Ihre Möglichkeiten und ihre Bedürfnisse<br />
bestehen von Geburt an und sind ein<br />
grundlegendes Element für ihr Überleben<br />
und die Basis für die Entwicklung ihres<br />
Selbstbildes und ihres Selbstwertes. Für<br />
Kinder ist das Zusammenleben nicht nur<br />
mit ihren Eltern, sondern auch im sozialen<br />
Sage es mir, und ich vergesse –<br />
zeige es mir, und ich erinnere mich –<br />
lass es mich tun, und ich behalte es!<br />
Konfuzius<br />
Gefüge, eine Freude und eine Notwendigkeit.<br />
Kinder können sich auf vielfältige Art und<br />
Weise ausdrücken. Sie können sich über<br />
Spiele, Bilder, plastisches Gestalten, Klänge,<br />
Worte usw. artikulieren.<br />
Kinder haben andere Zeiten. Sie handeln<br />
nicht nach der Uhr, sondern geben sich<br />
den Dingen hin, ohne an die Zeit zu denken.<br />
Sie geben und nehmen sich selbst die<br />
Zeit, die sie benötigen, Dinge zu begreifen<br />
und zu verstehen.<br />
Kinder sind sehr wissbegierig. Sie wollen<br />
die Welt erkunden und verstehen. Das Bedürfnis,<br />
in der Welt wirkungsvoll zu handeln,<br />
führt zu dem Wunsch, die eigenen<br />
Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
5. Unsere Rahmenbedingungen<br />
5.1. Die Betreuungszeiten und -angebote:<br />
10<br />
Die Betreuungszeiten und -angebote:<br />
Die <strong>kath</strong>olische Kirche betont die Bedeutung der Familie als soziale Größe. Daraus entsteht<br />
für uns als Kindertageseinrichtung die Verpfl ichtung, attraktive und bedarfsgerechte<br />
Angebote zur Verfügung zu stellen. Die Familien werden so in ihren individuellen<br />
Lebenslagen unterstützt und entlastet. Unsere Kindertageseinrichtung besteht aus vier<br />
Gruppen mit einem Betreuungsangebot für insgesamt 90 Kinder. Zwei Gruppen werden<br />
mit je 20 Kindern im Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung geführt. Zwei weitere Gruppen<br />
bestehen mit je 25 Kindern im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung.<br />
Die Öff nungszeiten richten sich in jedem <strong>Kindergarten</strong>jahr nach den Bedürfnissen der Eltern,<br />
die in einer jährlichen Bedarfsanalyse festgehalten werden. Nach dem KiBiz (Kinderbildungsgesetz)<br />
buchen die einzelnen Familien für ein <strong>Kindergarten</strong>jahr ein bestimmtes<br />
Betreuungsbudget von 25, 35 oder 45 <strong>St</strong>unden.<br />
Hieraus ergeben sich folgende aktuelle Öff nungszeiten:<br />
25 <strong>St</strong>unden:<br />
08:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
35 <strong>St</strong>unden ausschließlich der Mittagszeit:<br />
Morgens 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr von Montag bis Freitag<br />
Nachmittags 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr von Montag bis Donnerstag<br />
35 <strong>St</strong>unden Block einschließlich der Mittagszeit:<br />
07:30 Uhr bis 14:30 Uhr<br />
35 <strong>St</strong>unden in Kombination:<br />
3 Tage 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr und<br />
2 Tage 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr<br />
45 <strong>St</strong>unden einschließlich der Mittagszeit:<br />
07:30 Uhr bis 16:30 Uhr von Montag bis Freitag
Melanie Janßen,<br />
Alina Heuwers,<br />
Berufspraktikantin, 26 <strong>St</strong>d.<br />
Das pädagogische Personal<br />
Das pädagogische Personal ist mit unterschiedlichem<br />
<strong>St</strong>undenbudget beschäftigt.<br />
Dieses ist an die Vorgaben der Personalvereinbarung<br />
des KiBiz (Kinderbildungsgesetz<br />
NRW) gebunden. Der <strong>St</strong>undenumfang<br />
steht in Verbindung mit dem Buchungsverhalten<br />
der Familien und variiert somit<br />
jährlich. Die Gemeinsame Erziehung (Integration)<br />
wird durch eine heilpädagogische<br />
Fachkraft begleitet. Der <strong>St</strong>undenumfang<br />
orientiert sich an der Anzahl und Anerkennung<br />
der zu betreuenden Kinder durch<br />
Tanja Ludden,<br />
Britta Johnson,<br />
Ergänzungskraft, 19,5 <strong>St</strong>d.<br />
den LWL (Landschaftsverband Westfalen-<br />
Lippe) (s.Seite 25).<br />
Als Ausbildungsbetrieb ermöglichen wir<br />
Schüler/innen, die den Beruf als Erzieher/<br />
in kennen lernen oder ergreifen möchten,<br />
ein Praktikum. <strong>St</strong>aatlich geprüfte Erzieher/<br />
5. Unsere Rahmenbedingungen<br />
5.2. Das pädagogische Personal<br />
Ergänzungskraft, 33 <strong>St</strong>d.<br />
Sabrina Herbers,<br />
Berufspraktikantin, 26 <strong>St</strong>d.<br />
innen können in unserer Tageseinrichtung<br />
ihr einjähriges Berufspraktikum absolvieren<br />
und damit die staatliche Anerkennung<br />
für diesen Beruf erlangen. Die Sprachförderung<br />
für Kinder (nach Delfi n 4) wird<br />
durch eine zusätzliche Erzieherin begleitet.<br />
Für den organisatorischen Ablauf arbeiten<br />
neben den pädagogischen Fachkräften<br />
folgende Mitarbeiter/innen: zwei Raumpfl<br />
egerinnen und ein Hausmeister.<br />
11
5. Unsere Rahmenbedingungen<br />
5.3. Die Kindertageseinrichtung als Erlebnisraum<br />
12<br />
Die Kindertageseinrichtung als<br />
Erlebnisraum<br />
Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> verfügt<br />
über vier Gruppen. Wir unterscheiden<br />
die rote, blaue, grüne und gelbe Gruppe.<br />
Zwei Gruppen betreuen ca. 20 Kinder im<br />
Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung<br />
und zwei Gruppen betreuen ca. 25 Kinder<br />
im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung.<br />
Allen Kindern steht ein großzügiges Raumprogramm<br />
zur Verfügung.<br />
Jeder einzelne Gruppenraum wird durch<br />
die Erzieher/innen und Kinder individuell<br />
gestaltet. Feste Bestandteile in den<br />
Gruppen sind der Frühstücksbereich, ein<br />
Kreativ- und Konstruktionsbereich, ein<br />
Rollenspielbereich, Spielteppiche und ein<br />
Computerplatz. Außerdem verfügt jede<br />
Gruppe über eine kindgerechte Küchenzeile.<br />
Hier werden die Kinder in hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten mit einbezogen.<br />
Je nach Gruppensituation und den jeweiligen<br />
Interessen und Bedürfnissen der Kinder<br />
entstehen immer wieder neue aktuelle<br />
Spiel- und Aktionsbereiche, die zur ganzheitlichen<br />
Förderung der Kinder beitragen.<br />
Zu jedem Gruppenraum gehört auch ein<br />
Nebenraum, der variabel genutzt wird, z.B.<br />
für Bewegungs- oder Ruheerfahrungen<br />
wie auch zum Durchführen von Aktivitäten<br />
in Kleingruppen. Zwei Gruppen verfügen<br />
jeweils über eine zweite Ebene, die zum<br />
intensiven Spiel einlädt.<br />
Zu jeder Gruppe gehören ein eigener<br />
Garderobenbereich und ein eigener Sanitärbereich.<br />
Auf Grund der Erweiterung im<br />
U3-Bereich wurde aktuell ein separater Wickelraum<br />
eingerichtet.<br />
Der Turnraum ist mit einer fest installierten<br />
Sprossenwand und unterschiedlichen Turn-<br />
und Spielgeräten ausgestattet. Hier fi nden<br />
vielfältige Bewegungsaktivitäten z.T. auch<br />
gruppenübergreifend statt. In der Mittagszeit<br />
wird dieser Raum für die Kinder genutzt,<br />
die noch einen Mittagsschlaf benötigen.<br />
Der großzügige Eingangsbereich wird von<br />
den Kindern ebenfalls als Spielraum genutzt.<br />
In einem Teil ist auch das Elterncafé eingerichtet.<br />
Hier können die Eltern Zeit und Raum<br />
für Gespräche bei einem Kaff ee nutzen.<br />
Die Kindertageseinrichtung verfügt über<br />
ein großzügiges Außengelände mit einem<br />
großen Sandbereich und attraktiven Spielgeräten.<br />
Vor jeder Gruppe befi nden sich eine<br />
eigene kleine Terrasse und ein Garten. Eine<br />
Gruppe besitzt zusätzlich einen eigenen kleinen<br />
Spielbereich mit Sandkasten hinter dem<br />
Haus.<br />
Selbst bei schlechtem Wetter können größere<br />
Gruppen von Kindern auf einer überdachten<br />
Spielfl äche spielen.
Die Betreuung der Kinder unter 3 Jahre<br />
Außerfamiliäre Betreuungsangebote für<br />
Kinder unter drei Jahren sind immer noch<br />
sehr begrenzt. Dennoch werden immer<br />
mehr Betreuungsplätze für Kinder unter 3<br />
Jahren benötigt. Zum einen um Eltern die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern,<br />
zum anderen um Kindern von<br />
Anfang an Chancengleichheit in Sachen<br />
Bildung zu ermöglichen. Gerne nehmen wir<br />
die Herausforderung an, die Betreuung von<br />
unter 3jährigen in unsere pädagogische Arbeit<br />
mit aufzunehmen. Wir möchten auch<br />
schon den Jüngsten unter uns ein frühes<br />
Lernen in der Gruppe ermöglichen. Unsere<br />
altersgemischten Gruppen (von 2 Jahren<br />
bis zum Schuleintritt) bieten Kindern und<br />
Eltern gut ausgebildete und weitergebildete<br />
Fachkräfte im Bezug der Betreuung<br />
unter 3jähriger Kinder an. Verlässlichkeit<br />
und Kontinuität in der Betreuung für die<br />
ganzheitliche Entwicklung ist für uns von<br />
besonderer Bedeutung.<br />
Eingewöhnungsphase<br />
Die Eingewöhnungsphase ist ein wichtiger<br />
Prozess. Wir arbeiten nach dem „Berliner<br />
Eingewöhnungsmodell“. Unsere neu aufgenommenen<br />
Kinder gewöhnen sich in<br />
einer individuellen Eingewöhnungsphase<br />
in unsere Einrichtung ein. Diese Zeit wird<br />
von den Eltern bzw. Bezugspersonen intensiv<br />
begleitet. Die Loslösung von den<br />
gewohnten Bezugspersonen erfolgt in<br />
der Eingewöhnungsphase schrittweise<br />
und nach den Bedürfnissen der Kinder. In<br />
dem Eingewöhnungsgespräch wird den<br />
Eltern verdeutlicht, das sie der sichere Hafen<br />
für ihr Kind sind. In dem gemeinsamen<br />
Gespräch mit den Eltern werden besondere<br />
Bedürfnisse und Gewohnheiten des Kindes<br />
sowie Erwartungen der Eltern besprochen.<br />
Ziel des Gesprächs ist es, in Kooperation mit<br />
den Eltern und dem Kind, das Vertrauen mit<br />
der neuen Umgebung und den Aufbau einer<br />
Beziehung zur Erzieherin zu ermöglichen.<br />
Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn<br />
die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert<br />
wird und das Kind sich von ihr trösten lässt.<br />
Um den individuellen Bedürfnissen der<br />
jüngeren Kinder und dem höheren Pfl egeaufwand<br />
besser gerecht werden zu<br />
können, wurde in zwei unserer Gruppen<br />
die Gruppenstärke den gesetzlichen Vorgaben<br />
entsprechend abgesenkt. In diesen<br />
Gruppen, die ihren pädagogischen Alltag<br />
in enger Zusammenarbeit gestalten, werden<br />
Kinder von 2 Jahren bis zum Schuleintritt<br />
aufgenommen. So ist neben der<br />
Altersmischung auch der Wunsch nach<br />
gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen<br />
Spielpartnern für alle Altersgruppen am<br />
ehesten gewährleistet. Die vorhandenen<br />
Räumlichkeiten können gezielt nach verschiedenen<br />
Themenschwerpunkten für<br />
5. Unsere Rahmenbedingungen<br />
5.4. Die Betreuung der Kinder unter drei Jahre<br />
beide Gruppen gemeinsam gestaltet werden<br />
und nicht jede Gruppe muss jeweils<br />
Platz und Ausstattung für alle Angebote<br />
vorhalten. Die enge Kooperation der Erzieher/innen<br />
erleichtert die Umsetzung alters-<br />
oder geschlechtsspezifi scher Angebote.<br />
Die Erzieher/innen haben sich mit Hilfe von<br />
Fachliteratur und Fortbildungen auf die besonderen<br />
Anforderungen und notwendigen<br />
Veränderungen vorbereitet, denn die<br />
Bedürfnisse der Jüngeren müssen je nach<br />
ihrem Entwicklungsstand besonders fl exibel<br />
berücksichtigt werden, sei es beispielsweise<br />
in der Veränderung des Tagesablaufs,<br />
bei der Gestaltung des Sitzkreises oder der<br />
persönlichen Zuwendung.<br />
Aus Sicherheitsgründen wird nur das altersgerechte<br />
Spielmaterial für die Jüngeren<br />
in erreichbarer Höhe angeboten. Spiele für<br />
die älteren Kinder sind in den Regalschränken<br />
in höher gelegenen Fächern untergebracht.<br />
Weniger Tische und mehr Spielteppiche<br />
kommen dem Bewegungsdrang und<br />
dem kindgerechten Spielen eher entgegen.<br />
Um den pfl egerischen Bedürfnissen<br />
gerecht zu werden, verfügt unsere Einrichtung<br />
über einen gemeinsamen, optimal<br />
gestalteten Wickelraum. Unter Beachtung<br />
der individuellen Ruhebedürfnisse der<br />
Kinder stehen ihnen ständig zugängliche<br />
Rückzugsmöglichkeiten, wie Höhlen, Matratzen,<br />
Kuschelecken o.ä. zur Verfügung.<br />
13
6. Das Lebens- und Wohnumfeld der Kinder<br />
14<br />
Das Lebens- und Wohnumfeld der Kinder<br />
Unsere Kindertageseinrichtung liegt am östlichen <strong>St</strong>adtrand von <strong>Rheine</strong>, im kommunalen<br />
<strong>St</strong>adtteil Eschendorf. In unmittelbarer Nähe befi nden sich die Kirche, das Pfarrhaus,<br />
das Gemeindezentrum, die Annette-Grundschule sowie die Peter-Pan-Schule als Verbundschule.<br />
Die Pfarrgemeinde ist Träger weiterer Kindertageseinrichtungen für Kinder, dem Haus<br />
der Kinder <strong>St</strong>. Martin und der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. Joseph in Rodde. Unsere Kindertageseinrichtung<br />
wird hauptsächlich von Kindern aus der Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä<br />
Himmelfahrt besucht. Ein Teil kommt aus einem nahen Wohngebiet. Hier leben überwiegend<br />
Familien in Einfamilienhäusern mit kleinen Gärten. Unser Einzugsgebiet umfasst<br />
auch Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern mit begrenzten Spielmöglichkeiten.<br />
Zu unseren Familien gehören<br />
• Familien mit einem Kind oder mehreren Kindern<br />
• Familien mit einem Elternteil<br />
• Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind<br />
• Aussiedlerfamilien<br />
• Familien unterschiedlicher Herkunftsländer und Glaubensrichtungen<br />
Der <strong>St</strong>adtteil Eschendorf verfügt über gute Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung,<br />
Freizeit- und Sportmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung.<br />
Die Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt bietet den Familien ein breit gefächertes<br />
Programm und Betreuungsangebot.<br />
Als zertifi ziertes <strong>Familienzentrum</strong> sprechen wir alle Menschen im Sozialraum an. Ein vielfältiges<br />
Angebot lädt zum Austausch, zur Beratung und zur Bildung ein. Ein aktueller<br />
Veranstaltungskalender wird im gesamten <strong>St</strong>adtteil veröff entlicht.
„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, es sei denn, mit sich selbst!“<br />
Pestalozzi<br />
7. Unsere Bildungs- und Lernbereiche<br />
15
7.1. Die frühkindliche Bildung<br />
7.2. Sprache<br />
Die frühkindliche Bildung<br />
Kinder lernen von Anfang an und ständig.<br />
Sie erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten<br />
kontinuierlich, ganz nebenbei und<br />
selbstverständlich in ihrem Alltag. Mit allen<br />
Sinnen begreifen, erforschen, experimentieren,<br />
erfahren und erleben sie die Welt und<br />
gewinnen so wertvolle Erkenntnisse.<br />
Kinder lernen ganzheitlich, d.h. sie schließen<br />
alle Sinne mit ein: Sehen, Hören, Schmecken,<br />
Fühlen und Riechen. Sie lernen spielend.<br />
Für die Kinder ist das Spielen allein<br />
oder mit anderen die elementarste Form,<br />
sich mit der Welt auseinander zu setzen und<br />
sich auszudrücken. In einer alters- und geschlechtsgemischten<br />
Gruppe lernen die Kinder<br />
voneinander und stärken ihre sozialen<br />
Kompetenzen. Mit immer neuen Herausforderungen<br />
und deren erfolgreicher Bewältigung<br />
erweitern die Kinder ihre Fähigkeiten.<br />
Dabei ist zu beobachten, dass jedes Kind in<br />
seinem eigenen Tempo die Welt erschließt.<br />
Die individuellen Entwicklungen und Potenziale<br />
der Kinder verlangen deshalb unterschiedliche<br />
Wege für ihre Förderung. Daher<br />
sehen wir unsere Aufgaben darin, dass<br />
• wir als verlässliche und vertraute Bezugs-<br />
person Zuwendung, Schutz, Sicherheit<br />
und Geborgenheit geben.<br />
• wir off en für die Anliegen und Wünsche<br />
der Kinder sind und ihre Bedürfnisse und<br />
Gefühle ernst nehmen.<br />
16<br />
• wir altersentsprechende Bedingungen<br />
und Erfahrungsräume schaff en.<br />
• wir die individuelle Entwicklung beob-<br />
achten und die Erfahrungsmöglichkeiten<br />
durch eine vorbereitete und gestaltete<br />
Umgebung anregen.<br />
• wir die Kinder an der Planung und Gestal-<br />
tung des Zusammenlebens beteiligen.<br />
Das Freispiel ist für die Kinder daher die<br />
wichtigste Form der Bildung. Vor allem<br />
das soziale Lernen ist im freien Spiel ein<br />
Übungsfeld, denn unterschiedliche Interessen,<br />
Gefühle und Wahrnehmungen treff en<br />
hier aufeinander. Konfl ikte sind daher auch<br />
normal. Die Kinder können und wollen<br />
Konfl ikte klären. In unserer pädagogischen<br />
Arbeit ist die „Gewaltfreie Kommunikation“<br />
daher ein wichtiger Schwerpunkt.<br />
Sprache<br />
Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Sie<br />
ist Voraussetzung zur Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben. Sprache bildet und<br />
erweitert den Horizont. Sprache fördert<br />
Chancengleichheit und verbindet die<br />
Menschen.<br />
Menschen gebrauchen sowohl die verbale,<br />
als auch die nonverbale Sprache als Medium,<br />
um Gedanken, Wünsche und Gefühle<br />
ausdrücken und mit anderen austauschen<br />
zu können. Kinder brauchen daher Kommunikationspartner/innen,<br />
die ihre Worte<br />
wahrnehmen und zuverlässig darauf reagieren.<br />
Die Sprachentwicklung der Kinder<br />
ist im hohen Maß abhängig von<br />
• der Sprechfreude,<br />
• den Bewegungsanreizen,<br />
• dem Sprachschatz der Bezugspersonen<br />
(Vorbildfunktion) und<br />
• den Möglichkeiten der Erkundung ihrer<br />
Umgebung in Zusammenhang mit anre-<br />
gender und förderlicher Gesprächsbereit-<br />
schaft der Bezugspersonen.<br />
Das Kind wächst durch Sprache in die Kultur<br />
seiner Familie und der Gesellschaft hinein.<br />
Es erkennt Meinungen und Ansichten<br />
anderer und entwickelt eigene Vorstellungen<br />
von der Welt.<br />
Die Sprache dient bzw. hilft den Kindern,<br />
eigene Bedürfnisse zu artikulieren. Sie<br />
können Hilfe einfordern, Gefühle ausdrücken<br />
– sowohl verbal als auch nonverbal<br />
– und Konfl ikte ohne Anwendung von Gewalt<br />
lösen. Sie können sich auf Gesprächspartner/innen<br />
einstellen und angemessen<br />
sprachlich reagieren.<br />
Die Kinder sind off en, neue Wörter und Begriff<br />
e aufzunehmen. Sie sind in der Lage,<br />
gehörte Geschichten und erlebte Sachverhalte<br />
zu behalten und mit eigenen Worten<br />
wiederzugeben.
Wir sehen unseren Beitrag zur Entwicklung<br />
der Sprache in der Bereitstellung einer<br />
anregenden Umgebung, die Freude an<br />
der Sprache fördert. Wir unterstützen die<br />
Kinder durch möglichst vielfältige Sprechanlässe,<br />
Sprachspiele und Sprachförderprogramme,<br />
wie z.B. das „Delfi n 4“ und<br />
„Hören-Lauschen-Lernen“ .<br />
Durch die umfassende Entwicklung der<br />
Sprache wachsen die Kinder in die Kultur<br />
der Familie und der Gesellschaft hinein.<br />
Die Sprache können die Kinder konkret wie<br />
folgt erlernen:<br />
• Wir hören den Kindern zu und lassen sie<br />
ausreden.<br />
• Wir benutzen Fragestellungen, die die<br />
Kinder zum Sprechen auff ordern und an-<br />
regen.<br />
• Wir achten auf eine gute Gesprächskultur.<br />
• Wir betrachten gemeinsam Bilderbücher.<br />
Sie regen die Fantasie der Kinder an.<br />
• Kinderkonferenzen bieten allen Kindern<br />
die Möglichkeit, sich an Gesprächen zu<br />
beteiligen. Auf die Meinung der Kinder<br />
wird viel Wert gelegt und sie wird bei<br />
wichtigen Entscheidungen berücksich-<br />
tigt.<br />
• Das Singen von Liedern bringt die<br />
Sprache zum Klingen.<br />
• Abzählreime, Kinderreime, Reimspiele,<br />
Lauschspiele und freies Reimen, sowie<br />
Fingerspiele, mundmotorische Spiele<br />
und Gedichte fi nden ebenfalls ihren<br />
Raum.<br />
• Wir bieten den Kindern die Möglichkeit,<br />
bei angeleiteten Theaterstücken mitzu-<br />
wirken.<br />
• Alltägliche Rollenspiele ermöglichen den<br />
Kindern ebenfalls viele Sprachanlässe.<br />
Multikulturelle Erziehung und damit verbundene<br />
Vielfalt von Kulturen und unterschiedlichen<br />
Sprachen bereichert unsere<br />
pädagogische Arbeit. Wir stehen daher<br />
einer Mehrsprachigkeit off en gegenüber.<br />
Wir zeigen ein wertschätzendes Verhalten<br />
gegenüber der Muttersprache jedes Kindes.<br />
Wir unterstützen mehrsprachige Eltern<br />
gern darin, bewusst herauszufi nden, welcher<br />
Weg der Spracherziehung für sie der<br />
richtige ist. Bei Bedarf ziehen wir Dolmetscher<br />
für Übersetzungen bei Elterngesprächen<br />
zur besseren Verständigung hinzu.<br />
Das Bielefelder Screening (BISC) und<br />
das Würzburger Trainingsprogramm<br />
„Hören-Lauschen-Lernen“ (HLL)<br />
Zusätzlich bieten wir das „Bielefelder Screening“<br />
(BISC) mit anschließendem Würzburger<br />
Trainingsprogramm „Hören-Lauschen-Lernen“<br />
(HLL) an:<br />
Das Bielefelder Screening ist eine wissenschaftliche<br />
Untersuchung und ein erprobtes<br />
Verfahren zur Früherkennung von<br />
7.2. Sprache<br />
Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten für<br />
angehende Schulkinder. Voraussetzung<br />
ist die Zustimmung der jeweiligen Erziehungsberechtigten.<br />
Das Testverfahren erlaubt die zuverlässige<br />
und objektive Erfassung spezifi scher<br />
vorschulischer Schriftsprachvoraussetzungen.<br />
Es besitzt eine hohe Vorhersagekraft<br />
für späteres Auftreten einer Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />
in den ersten zwei<br />
Schuljahren.<br />
Ausgangspunkt für die theoretische <strong>Konzeption</strong><br />
des Bielefelder Screening bildet<br />
die Annahme, dass Kinder beim Schriftspracherwerb<br />
an vorhandene Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten anknüpfen. Die Wurzeln<br />
für viele Schwierigkeiten liegen vor dem<br />
eigentlichen Lesen- und Schreibenlernen,<br />
d.h. wir können Schwierigkeiten schon im<br />
<strong>Kindergarten</strong> erkennen und aufgreifen.<br />
Nachdem wir die Kinder mit dem Bielefelder<br />
Screening überprüft haben zeigt sich,<br />
welche Kinder möglicherweise eine Lese-<br />
Rechtschreib-Schwäche entwickeln könnten.<br />
Mit diesen Kindern wird dann das Trainingsprogramm<br />
„Hören-Lauschen-Lernen“<br />
(HLL) durchgeführt.<br />
Das Trainingsprogramm ist ein wissenschaftlich<br />
erarbeitetes Programm zur Vorbereitung<br />
auf das Lesen-und Schreibenlernen.<br />
17
7.2. Sprache<br />
Es besteht aus sechs umfangreichen<br />
Übungseinheiten, die inhaltlich aufeinander<br />
aufbauen:<br />
• Lauschspiele<br />
• Reimspiele<br />
• Sätze und Worte<br />
• Silbenanalyse<br />
• Anlauterkennung<br />
• Buchstabenanalyse<br />
Das Trainingsprogramm wird zwanzig Wochen<br />
lang täglich durchgeführt. Nach diesem<br />
Trainingsprogramm werden die geförderten<br />
Kinder nochmals überprüft um<br />
zu sehen, wie sich das Kind entwickelt hat.<br />
Es besteht eine 80%ige Chance, dass diese<br />
18<br />
Kinder die Lese-Rechtschreibschwäche in<br />
der Schule nicht zeigen werden.<br />
Delfi n 4<br />
Sprachkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz.<br />
Von ihr hängen die Persönlichkeitsentwicklung<br />
sowie die Bildungsprozesse<br />
junger Kinder entscheidend ab. Kinder, die in<br />
Deutschland aufwachsen, sich aber nicht gut<br />
in der deutschen Sprache ausdrücken können,<br />
haben deshalb häufi g eingeschränkte<br />
Entwicklungs- und Bildungschancen. Sie haben<br />
gehäuft Probleme im sozialen Bereich.<br />
Sie können ihre Emotionen weniger gut ausdrücken.<br />
Sie haben es schwerer, sich die Welt<br />
kognitiv zu erschließen usw. Infolgedessen<br />
gestaltet sich ihr Schulstart schwieriger. Sie<br />
haben mehr Lern- und Leistungsprobleme.<br />
Sie erleben öfter Misserfolge in der Schule.<br />
Und sie erreichen seltener hochwertige<br />
Schulabschlüsse.<br />
Das sind wichtige Gründe, schon vierjährige<br />
Kinder so zu unterstützen, dass möglichst<br />
alle ihre deutsche Sprache altersgerecht<br />
entwickeln können. Das setzt eine Sprachförderung<br />
voraus welche sich konsequent<br />
am <strong>St</strong>and der Wissenschaft und am <strong>St</strong>and<br />
der Praxis orientiert.<br />
Das Schulministerium NRW hat deshalb<br />
festgelegt, dass alle Kinder vor dem Eintritt<br />
in die Grundschule an einer Sprachstandserhebung<br />
(Delfi n 4) teilnehmen müssen.<br />
Zielgruppe dieser Sprachförderung sind<br />
alle Kinder, die zwei Jahre vor der Einschulung<br />
stehen. Daran nehmen Kinder teil<br />
• mit Deutsch als Erstsprache, die nicht<br />
altersgerecht entwickelte Fähigkeiten in<br />
Deutsch aufweisen und<br />
• Kinder mit nicht deutscher Erstsprache,<br />
die nur über unzureichende Deutsch-<br />
kenntnisse verfügen. Zweck von Delfi n 4<br />
ist lediglich festzustellen, ob und wie-<br />
weit eine zusätzliche Sprachförderung<br />
in Deutsch erforderlich ist. Das Screening-<br />
verfahren nach Delfi n 4 wird von einer<br />
qualifi zierten Grundschullehrerin in Ko-<br />
operation mit den Erzieher/innen durchgeführt.<br />
In unserer Kindertageseinrichung<br />
wird die anschließende Sprachförderung<br />
durch eine erfahrene Erzieherin begleitet.
Körper, Bewegung und Gesundheit<br />
Bewegung macht Spaß. Kinder wollen sich<br />
nicht nur gern bewegen, sie brauchen auch<br />
vielfältige und motivierende Bewegungsanreize<br />
für eine harmonische und ganzheitliche<br />
Entwicklung. Ein kindgerechter<br />
und bewegungsintensiver Alltag kann<br />
Defi zite im motorischen, psychischen und<br />
sozialen Bereich ausgleichen. Bewegung<br />
beeinfl usst die geistige Entwicklung. Sie<br />
vermittelt Wissen über die spezifi schen Eigenschaften<br />
und Gesetzmäßigkeiten von<br />
Gegenständen und Materialien. Sie fördert<br />
das Denkvermögen und das praktische<br />
Tun und beeinfl usst positiv die Sprachentwicklung.<br />
Bewegung beeinfl usst das soziale Lernen<br />
wie Rücksichtnahme und Toleranz. Sie<br />
fördert soziale Sensibilität, Kooperationsfähigkeit<br />
und das Regelverständnis und<br />
das nicht nur im motorischen Bereich. Bewegung<br />
beeinfl usst die Entwicklung wichtiger<br />
Organsysteme. Das Herz-Kreislauf-<br />
System wird angeregt, Wachstumsreize<br />
unterstützt, die Muskulatur trainiert und<br />
die Koordination verbessert.<br />
In keiner anderen Lebensphase spielen<br />
Bewegung, Spiel und Spaß eine so große<br />
Rolle wie in der Kindheit. Deshalb kommt<br />
den täglichen Bewegungen im Innen- und<br />
Außenbereich eine große Bedeutung zu.<br />
Das Kennen und die Wahrnehmung des ei-<br />
genen Körpers ist die Grundvoraussetzung<br />
für ein positives Selbstwertgefühl. Gesunde<br />
Ernährung und Bewegung bedingen<br />
sich und tragen zu einem gesunden Körpergefühl<br />
bei. In wöchentlichen Bewegungseinheiten,<br />
die gezielt und altersentsprechend<br />
von uns geplant und durchgeführt<br />
werden, lernen die Kinder motorische Kompetenzen<br />
wie Gleichgewicht, Koordination,<br />
Klettern, Springen, Laufen, Rennen usw. Wir<br />
geben den Kindern Raum und Zeit, die Fähigkeiten<br />
experimentell zu erleben und zu<br />
festigen.<br />
Bewegung in kleinen Gruppen fördert das<br />
Gruppengefühl und stärkt das Sozialverhalten.<br />
In den einzelnen Bewegungseinheiten<br />
beobachten wir die Kinder gezielt. Zeigt ein<br />
Kind besondere <strong>St</strong>ärken in einem Bereich,<br />
bieten wir die Möglichkeit, diese Kompetenz<br />
auszuweiten und zu entfalten.<br />
Eine gute Körperhaltung und Bewegung<br />
sind Voraussetzung für die spätere Körperentwicklung.<br />
Aus diesem Grund können<br />
alle Kinder freiwillig vor der Einschulung<br />
an einer Rückenschule teilnehmen. Essen<br />
macht Spaß. Wir vermitteln den Kindern<br />
ein gesundes Ernährungsverhalten. Deswegen<br />
bitten wir die Eltern, den Kindern<br />
ein gesundes Frühstück mitzugeben und<br />
auf Süßigkeiten zu verzichten. Auch durch<br />
das regelmäßige gemeinsame Zubereiten<br />
eines „gesunden Frühstücks“ lernen die<br />
7.3. Körper, Bewegung und Gesundheit<br />
Kinder eine Vielfalt von gesunden Nahrungsmitteln<br />
kennen. Ebenfalls achten<br />
wir beim Kochen und Backen auf eine gesunde<br />
Zubereitungsweise. Die Kinder sind<br />
von Beginn an aktiv beteiligt: beim Planen<br />
der Gerichte, Einkauf gesunder und nicht<br />
vorgefertigter Lebensmittel, Zubereiten<br />
der Speisen, Decken des Tisches, bei der<br />
gemeinsamen Mahlzeit und der Nachbereitung.<br />
Die Ausgangsbedingung für eine Ernährungserziehung<br />
im Vorschulalter ist das<br />
Einschätzen der eigenen Bedürfnisse. Die<br />
Kinder dürfen mit der notwendigen Unterstützung<br />
wählen, was sie essen möchten<br />
und wie viel sie davon essen möchten.<br />
19
7.4. Soziale Kompetenz<br />
20<br />
Soziale Kompetenz<br />
Mit dem Eintritt in die Kindertageseinrichtung erweitert sich für das einzelne Kind der soziale<br />
Erfahrungsraum. Es verlässt seine gewohnte und vertraute Umgebung, die Familie<br />
und öff net sich für neue Kontakte.<br />
In der Gruppe triff t es auf viele unterschiedliche und individuell verschiedene Charaktere.<br />
Nach und nach kommt es zur ersten Kontaktaufnahme. Sie beobachten die anderen,<br />
gehen neugierig auf andere zu oder reagieren zurückhaltend und schüchtern. In diesen<br />
unterschiedlichen Situationen beobachten wir die Kinder und geben ihnen individuelle<br />
Hilfestellung. Schüchterne und zurückhaltende Kinder werden bei ihren ersten „Schritten“<br />
begleitet und langsam an Neues herangeführt. Andere Kinder werden in ihrer Kontaktaufnahme<br />
positiv bestärkt.<br />
Im sozialen Miteinander können Freundschaften entstehen im Parallel-Spiel, im Spielen<br />
mit Gleichaltrigen und in altersgemischten Gruppen. Jede Freundschaft entwickelt sich<br />
individuell und verändert sich im Laufe der <strong>Kindergarten</strong>zeit.<br />
Soziale Kompetenzen im Alltag bedeuten auch, sich mitteilen lernen (sprachlich, mimisch),<br />
mit anderen Pläne verwirklichen, Toleranz und Hilfsbereitschaft, Beziehungsfähigkeit,<br />
Konfl iktfähigkeit, Teamfähigkeit und Solidarität. Diese Kompetenzen werden im<br />
<strong>Kindergarten</strong>alltag, besonders in den Freispielphasen, von den Kindern erworben. Die<br />
Erzieher/innen begleiten diesen Prozess, in dem sie als Vorbild fungieren. Das beinhaltet<br />
das Spannungsfeld zwischen Zurückhalten und Eingreifen in einer Situation. Nur hierdurch<br />
kann das Kind selbstständig werden und sein Selbstwertgefühl stärken.<br />
Konfl ikte sind nicht nur normal, sie bieten auch eine Lernchance und ein soziales Übungsfeld<br />
für die Kinder. Denn Kinder wollen und können Konfl ikte klären. Sie brauchen dazu<br />
die entsprechenden Rahmenbedingungen in der Kindergruppe und die Unterstützung<br />
durch die Erzieherin. So lernen die Kinder Verantwortung für sich aber auch für andere<br />
zu übernehmen.<br />
Hilfsbereitschaft wird in unserer Einrichtung besonders betont. Dies beinhaltet vor allem<br />
auch den Respekt vor der Andersartigkeit des Anderen.
Natur, Umwelt und Kultur<br />
Wir bereichern und unterstützen das Leben<br />
der Kinder und Eltern durch kulturelles<br />
Leben und Traditionen. Feste und Feiern<br />
gehören als fester Bestandteil zu unserem<br />
<strong>Kindergarten</strong>leben. Sie sind eine Art<br />
Geländer, an dem Kinder sich festhalten<br />
können. Feste und Feiern berühren Emotionen,<br />
lösen Fantasie aus und unterstützen<br />
das Leben in der Gemeinschaft.<br />
Die christlichen Feste werden häufi g an<br />
Tagen gefeiert, an denen die Kinder nicht<br />
in die Kindertageseinrichtung kommen.<br />
Diese Feste werden dann zum Erlebnis,<br />
wenn eine freudig erlebte Einstimmung<br />
und eine Vorbereitung auf den jeweiligen<br />
Feiertag erfolgt. Hier unterstützt die Kindertageseinrichtung<br />
das Elternhaus. Das<br />
wird z.B. besonders in der Advents- und<br />
Osterzeit deutlich. Kinder und Familien<br />
aus einer anderen Kultur oder einem anderen<br />
religiösen Hintergrund sind uns<br />
herzlich willkommen. Wir respektieren die<br />
verschiedenen Religionen und Bräuche.<br />
Beobachtungen, Erlebnisse und Fragen<br />
bezüglich des Glaubens werden mit den<br />
Kindern und auch mit den Eltern besprochen.<br />
So kann ein Austausch stattfi nden<br />
über das, was fremd und vielleicht beängstigend<br />
ist, aber auch über das, was uns gemeinsam<br />
verbindet. Unsere traditionellen<br />
<strong>Kindergarten</strong>feste sind „Highlights“ im <strong>Kindergarten</strong>alltag.<br />
Wichtig für die Kinder ist,<br />
dass sie aktiv in die Vorbereitung der Feste<br />
einbezogen werden. Deshalb sind in einem<br />
Festverlauf auch Frei- und Spielräume<br />
für alle gesichert. Wir legen großen Wert<br />
auf die Unterstützung der Eltern. Natürlich<br />
kommen sie als unsere Gäste. Aber auch<br />
wer als Gast an einer Feier teilnimmt, kann<br />
bei der Festgestaltung mitwirken und durch<br />
sein Talent und Hobby, durch bestimmte Fähigkeiten<br />
und Verbindungen zum Gelingen<br />
eines Festes beitragen. Der Elternrat unterstützt<br />
uns dabei und organisiert selber für<br />
die gesamte Elternschaft Feste. Viele Eltern<br />
haben diese Kindertageseinrichtung schon<br />
als Kind besucht. Zwischen damals und heute<br />
fi nden sie so manche Veränderungen,<br />
aber auch beibehaltene Traditionen wie z.B.<br />
die Gruppennamen. So kommt ein Gefühl<br />
der Vertrautheit in ihnen auf. Sie können an<br />
frühere Zeiten anknüpfen und ihren Kindern<br />
davon erzählen.<br />
Das Essen und gemeinsame Mahlzeiten<br />
gehören ebenfalls zu unserer Kultur. Zur<br />
Esskultur gehören für uns ein schön gedeckter<br />
Tisch, eine angenehme ruhige<br />
Atmosphäre und das Tischgebet. Gemeinsame<br />
Mahlzeiten sind schöne Gelegenheiten<br />
zur Kommunikation, zum Verweilen<br />
und Ausruhen, zum Genießen und Miteinanderteilen.<br />
Um den Kindern auch den<br />
wichtigen Bereich der Esskulturen im Zusammenleben<br />
einer multikulturellen Gesellschaft<br />
zu eröff nen, kochen wir auch<br />
7.5. Natur, Umwelt und Kultur<br />
Gerichte anderer Länder.<br />
Kinder sind neugierig auf ihre Umgebung<br />
und die Natur. Sie betrachten, fühlen und<br />
entdecken mit allen Sinnen und nehmen<br />
Veränderungen wahr. Wir geben den Kindern<br />
die Möglichkeit, die belebte und unbelebte<br />
Natur forschend und nach ihrem Alter<br />
und Entwicklungsstand entsprechend zu<br />
erfahren. Das schließt mit ein, dass wir auch<br />
bei Regenwetter draußen spielen, denn nur<br />
wer den Regen gespürt hat, weiß auch, dass<br />
er nass ist. Nur wer Sonne und Wind fühlt,<br />
weiß was es ist. Für uns gibt es kein schlechtes<br />
Wetter, sondern nur eine „schlechte“ d.h.<br />
unpassende Kleidung. Wir bereichern das<br />
freie Experimentieren und Forschen durch<br />
gezielte Angebote wie z.B. Spaziergänge<br />
in die nähere Umgebung, Waldtage, Säen<br />
von verschiedenen Samen, Schmecken<br />
und Riechen von Früchten usw.<br />
Mit Lupengläsern können die Kinder Kleintiere<br />
wie Käfer, Ameisen usw. genauer<br />
beobachten und erforschen. Situationsorientiert<br />
bieten wir den Kindern die Möglichkeit,<br />
ihr Wissen durch Bilder, Bücher<br />
und Spiele zu erweitern.<br />
Auch wir wollen die Natur, die uns geschenkt<br />
ist, schützen, in dem wir respektvoll<br />
mit ihr umgehen. Diese Sicht geben wir in<br />
unseren Projekten an die Kinder weiter.<br />
21
7.6. Musikalische Kompetenz<br />
7.7. Mathematische Kompetenz<br />
Musikalische Kompetenz<br />
Kinder lieben Musik. Sie tut ihnen gut und<br />
sie lernen durch diese. Kinder brauchen<br />
Musik. Bereits im Kleinkindalter reagieren<br />
Kinder positiv auf Musik. Sie selbst singen<br />
und bewegen sich gern dazu.<br />
In unserer Kindertageseinrichtung ist Musik<br />
ein fester Bestandteil im alltäglichen<br />
Leben. Geburtstagslieder werden gemeinsam<br />
gesungen und mit Instrumenten begleitet.<br />
Feste und Feiern im Jahreskreis<br />
werden musikalisch mit den Kindern untermalt.<br />
Singspiele begleiten die Kinder an<br />
ihrem <strong>Kindergarten</strong>tag und somit die gesamte<br />
<strong>Kindergarten</strong>zeit.<br />
22<br />
Durch die jährlichen wiederkehrenden Anlässe<br />
geübt, wird auf diese Weise ein musikalischer<br />
Fundus gelegt.<br />
Die Kinder werden in Kleingruppen spielerisch<br />
neben dem Experimentieren mit<br />
den Instrumenten an die richtige Nutzung<br />
der Instrumente angeleitet. Hierzu gehört<br />
auch das Kennenlernen der einzelnen Instrumentennamen.<br />
Kleine Theaterstücke<br />
werden mit Instrumenten untermalt. So<br />
werden Gefühle nicht nur durch den Text,<br />
sondern auch durch den Klang spürbar.<br />
Mathematische Kompetenz<br />
Kinder begegnen Zahlen fast überall in ihrer<br />
alltäglichen Lebenswelt. Auch im Spiel<br />
kommen Zahlen selbstverständlich vor.<br />
Das Erlernen mathematischer Grundkenntnisse<br />
wird in der Kindertageseinrichtung<br />
ganzheitlich, d.h. für alle Sinne erfahrbar,<br />
und lebensnah in die Welt der Kinder<br />
eingebettet. Es gilt dabei, der Neugier<br />
und dem natürlichen Entdeckungsdrang<br />
entsprechend entgegen zu kommen. Die<br />
Mathematik hilft uns, über die Welt diff erenziert<br />
nachzudenken.<br />
Zahlen sind Kindern bereits aus anderen<br />
Zusammenhängen vertraut, ohne dass sie<br />
als solche immer bewusst wahrgenommen<br />
werden, z.B. die Paar- und Gruppenkons-<br />
tellationen in den Bewegungseinheiten,<br />
das Auff ädeln von Perlen, das Sortieren<br />
nach Formen, Farben, Größen und Gewichten,<br />
Abzählverse oder die Kerzen auf dem<br />
Geburtstagstisch.<br />
Die Förderung mathematischer Grundfähigkeiten<br />
und –fertigkeiten ist mit der Förderung<br />
der Sprachkompetenz verbunden.<br />
Neue Begriff e werden mit allen Sinnen<br />
erfahren und in der Sprache umgesetzt<br />
und vertieft. Das bedeutet die Beziehung<br />
zwischen Greifen und Begreifen. Kinder ertasten<br />
z.B. Gegenstände und erkennen für<br />
sich die Eigenschaften „rund“ und „eckig“.<br />
Erfahrungen mit der dinglichen Umwelt<br />
werden durch Eigenbewegungen gesammelt.<br />
Handlungsgebundene Begriff e wie<br />
Gleichgewicht, Schwung oder Fliehkraft<br />
erfahren Kinder durch Balancieren, Schaukeln<br />
und Werfen.<br />
Alle ganzheitlich gemachten Erfahrungen<br />
werden als Informationen im Gedächtnis<br />
abrufbar gespeichert. Sie bilden deshalb<br />
den Hintergrund eines erfolgreichen Lernens.<br />
Aus diesem Grund ermöglichen wir<br />
den Kindern ein möglichst eigenständiges<br />
Forschen und Experimentieren.
Medienkompetenz<br />
Medienerfahrungen beginnen früh, denn<br />
Kinder wachsen heute mit Medien auf:<br />
Die meisten Kinder schauen zu Hause fern,<br />
hören Hörspielkassetten und –CDs und<br />
kennen aus ihrer Familie Foto- und Filmkameras,<br />
Telefon und Handy. Einige haben<br />
schon erste Erfahrungen mit Computerspielen,<br />
Lernsoftware und dem Internet<br />
gemacht und auch Werbung hat Kinder<br />
längst als Zielgruppe entdeckt und spricht<br />
sie gezielt über die Medien an. Dabei sind<br />
die Kinder im Umgang mit Medien sehr<br />
aktiv: Sie spielen die Geschichten ihrer<br />
Serienhelden nach und führen sie in der<br />
Fantasie weiter, bedienen Geräte wie CD-<br />
Player am liebsten selbst. Sie benutzen im<br />
Rollenspiel (Spiel-)Telefone, Fotoapparate<br />
und Mikrofone.<br />
Medien können wichtige Funktionen beim<br />
gemeinsamen Lernen erfüllen und bieten<br />
vielfältige Möglichkeiten, Ideen und Sichtweisen<br />
auszudrücken. Einige Erzieherinnen<br />
haben sich im Bereich Medienkompetenz<br />
fortgebildet. Sie ermöglichen den<br />
Kindern individuell und dem Alter entsprechend<br />
Erfahrungen zu sammeln und stärken<br />
sie, verantwortungsvoll mit Medien<br />
umzugehen.<br />
Religiöse Erziehung<br />
Wir machen den christlichen Glauben für<br />
die Kinder erlebbar. Dies bedeutet, dass<br />
wir in kindgemäßer Weise die Kinder über<br />
Zeichen, Bilder und Geschichten an die<br />
Glaubensgrundlagen heranführen. Diese<br />
Inhalte drücken sich unter anderem in den<br />
Festen des kirchlichen Jahreskreises aus.<br />
Rituale, Traditionen und Brauchtümer vermitteln<br />
den Kindern einen positiven und<br />
christlichen Leitfaden für die Zukunft. Wir<br />
bringen den Kindern die Schöpfung der<br />
Welt als Werk Gottes nahe. Durch vielfältige<br />
Naturerfahrungen lernen sie die Natur<br />
kennen, die es zu lieben, wertschätzen und<br />
zu schützen gilt.<br />
Unsere religionspädagogische Arbeit beinhaltet<br />
auch, selbst Vorbild für die Kinder<br />
zu sein. Für uns bedeutet das, die Kinder<br />
zu fördern und zu begleiten, dass für jedes<br />
einzelne Kind ein Leben nach seinen<br />
Bedürfnissen und Fähigkeiten in sozialer<br />
Gemeinschaft möglich ist. Wir vermitteln<br />
ihnen unser Verständnis vom Menschen,<br />
seiner Würde, seiner Wertschätzung und<br />
seiner Einmaligkeit. Dabei haben wir besonders<br />
das Wohl benachteiligter Kinder<br />
und Familien im Auge. Durch Erzählungen<br />
aus dem Leben Jesu zeigen wir den Kindern<br />
ein Bild des Miteinander, der Freundschaft<br />
und der respektvollen Beziehung<br />
zueinander. Wir schaff en gemeinsam eine<br />
Atmosphäre des Angenommen-Seins und<br />
7.8. Medienkompetenz<br />
7.9. Religiöse Erziehung<br />
der Wärme, in der die Kinder eine selbstbestimmte<br />
Beziehung zu den Erwachsenen<br />
und zu den anderen Kindern aufbauen<br />
können. Angelehnt an den Jahreskreis der<br />
Kirche feiern wir mit den Kindern Gottesdienste.<br />
Beim Essen beten wir gemeinsam<br />
als Ausdruck des Dankes. Zu verschiedenen<br />
Anlässen besuchen die Kinder die<br />
Kirche und erleben hier einen Raum, der<br />
sich abhebt von den Räumen, die das Kind<br />
sonst kennt. Einmal im Monat besuchen<br />
der Pfarrer und die Pastoralreferentin die<br />
Kinder und bringen ihnen in kindgerechter<br />
Weise ein religionspädagogisches Angebot<br />
nahe. So wird ein Bezug zu der Kirchengemeinde<br />
hergestellt und gefestigt.<br />
23
7.10. Interkulturelle Arbeit<br />
24<br />
Interkulturelle Arbeit<br />
Ein elementarer Grundsatz in unserer pädagogischen<br />
Arbeit ist die Öff nung für alle<br />
Nationalitäten und Glaubensrichtungen.<br />
Im alltäglichen Gruppengeschehen vermitteln<br />
wir den Kindern den respektvollen<br />
und vorurteilsfreien Umgang miteinander.<br />
Dazu gehört auch die Berücksichtigung<br />
der religiösen Feiertage, die ggf. auf<br />
Wunsch der Eltern, in unserer Einrichtung<br />
gefeiert werden können.<br />
Für die Übermittagkinder bieten wir selbstverständlich<br />
ein auf die religiösen Ansprüche<br />
zugeschnittenes Mittagessen an.<br />
Es ist uns wichtig, allen Kindern und deren<br />
Familien als eigenständige Persönlichkeiten<br />
mit eigenen Rechten und Meinungen<br />
ernst zu nehmen. Durch vielfältige interkulturelle<br />
Angebote ermöglichen wir den<br />
Familien gesellschaftliche Teilhabe.
Gemeinsame Erziehung behinderter<br />
und nicht behinderter Kinder in Tageseinrichtungen<br />
für Kinder<br />
Besucht ein behindertes bzw. von Behinderung<br />
bedrohtes Kind eine Tageseinrichtung<br />
für Kinder sprechen wir von „Gemeinsamer<br />
Erziehung behinderter und nicht<br />
behinderter Kinder“. Seit vielen Jahren ist<br />
dies ein wichtiger und selbstverständlicher<br />
Teil unserer pädagogischen Arbeit.<br />
Als erstes klären wir, ob für jedes dieser<br />
Kinder entsprechend seiner Behinderung<br />
ein zufriedenstellender Rahmen geschaffen<br />
werden kann. Ist dies der Fall, stellen<br />
wir einen Antrag auf Anerkennung eines<br />
Kindes für die integrative Fördermaßnahme<br />
beim Landesjugendamt Westfalen-<br />
Lippe. Wird der Antrag genehmigt, ist die<br />
Voraussetzung für die Gemeinsame Erziehung<br />
gegeben. Dabei arbeiten wir eng mit<br />
verschiedenen sozialen Institutionen und<br />
Fachärzten zusammen. In der Einrichtung<br />
8. Weitere pädagogische Schwerpunkte<br />
8.1. Gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder<br />
in Tageseinrichtungen für Kinder<br />
werden wir unterstützt von einer zusätzlichen<br />
pädagogischen bzw. heilpädagogischen<br />
Fachkraft. Sie ist mitverantwortlich<br />
für den pfl egerischen und erzieherischen<br />
Mehraufwand. Den Kindern hilft sie, sich in<br />
die Gruppe zu integrieren und Alltagssituationen,<br />
soweit wie möglich, selbstständig<br />
zu meistern. Sie fördert Fähigkeiten und<br />
<strong>St</strong>ärken. Gemeinsam mit den anderen Erzieher/innen<br />
schaff t sie Bedingungen, die<br />
es den unterschiedlichen Kindern ermöglichen,<br />
in kleinen Gruppen und gruppenübergreifend,<br />
in Projekten und vielen Bewegungsaktivitäten<br />
miteinander zu spielen<br />
und voneinander zu lernen. Spezielle Förderangebote<br />
werden dabei individuell auf<br />
die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet.<br />
Daneben ist für uns eine enge und vertrauensvolle<br />
Elternarbeit selbstverständlich.<br />
Wichtig für uns ist,<br />
• dass die Kinder wohnortnah betreut<br />
werden,<br />
„Es ist normal verschieden zu sein!“<br />
R.v.Weizsäcker<br />
• dass auch Kinder, deren Entwicklungs-<br />
probleme erst im Laufe der Kindergar-<br />
tenzeit festgestellt wurden, in der Ein-<br />
richtung bleiben können,<br />
• dass diese Kinder nicht ausgegrenzt wer-<br />
den, sondern dass sie gemeinsam mit<br />
Kindern ohne Behinderung aufwachsen,<br />
• dass auch die Eltern der behinderten<br />
Kinder soziale Kontakte auf- und<br />
ausbauen können,<br />
• dass auch notwendige Therapien<br />
(z.B. Frühförderung, Logopädie usw.) in<br />
der Einrichtung durchgeführt werden<br />
können.<br />
Durch die Gemeinsame Erziehung behinderter<br />
und nicht behinderter Kinder wird gegenseitige<br />
Akzeptanz und soziales Miteinander gefördert.<br />
Es ist für alle Kinder eine positive Bereicherung,<br />
sich mit den Besonderheiten anderer<br />
auseinanderzusetzen. Sie lernen, dass Anderssein<br />
eines Jeden zu akzeptieren. „Unterschiede<br />
leben“ wird somit selbstverständlich.<br />
25
8.2. Über-Mittag-Betreuung<br />
8.3. Bildungsdokumentation in unserer Kindertageseinrichtung<br />
Über-Mittag-Betreuung<br />
Für die Kinder, die über Mittag in der Einrichtung<br />
verbleiben, beginnt um 12:00<br />
Uhr die Mittagspause. Gemeinsam nehmen<br />
die Kinder in zwei Gruppen in einer<br />
familiären Atmosphäre mit jeweils zwei<br />
Erzieher/innen ein warmes Mittagessen<br />
ein. Das Mittagessen wird von dem Mensaverein<br />
der Euregio-Gesamtschule in<br />
<strong>Rheine</strong> täglich frisch geliefert. Vor dem<br />
Mittagessen wird gemeinsam gebetet<br />
und ein immer wiederkehrendes Ritual<br />
des „Guten Appetit“-Wünschens durchgeführt.<br />
Durch die täglich variierende Menükarte<br />
des Mensavereins lernen die Kinder<br />
unterschiedlichste Gerichte und Speisen<br />
kennen. Den Kindern werden während<br />
des Essens verschiedenste Tischmanieren<br />
vermittelt. Schon die jüngeren Kinder erlernen<br />
während des gemeinsamen Essens<br />
den selbstständigen Umgang mit Messer<br />
und Gabel. Beim Essenaufgeben helfen die<br />
älteren Kinder den jüngeren Kindern und<br />
lernen voneinander.<br />
Während des Essens führen die Kinder<br />
spannende und wichtige Gespräche über<br />
Erlebnisse vom Vormittag. Nach dem Essen<br />
räumen wir gemeinsam mit den Kindern<br />
den Tisch ab. Anschließend besteht<br />
für die jüngeren Kinder die Möglichkeit einen<br />
Mittagsschlaf zu machen. Die älteren<br />
Kinder verbringen die Mittagspause bei einem<br />
ruhigen Spiel in einem Gruppenraum.<br />
26<br />
Jeweils zwei Erzieher/innen betreuen die<br />
schlafenden Kinder und die spielenden<br />
Kinder in je einer Gruppe. Nach der Mittagspause<br />
werden die Kinder je nach Buchungszeit<br />
abgeholt oder treff en sich zu<br />
einem weiteren Spiel bzw. Angebot in den<br />
Gruppen.<br />
Bildungsdokumentation in unserer Kindertageseinrichtung<br />
Im Jahr 2003 wurde zwischen dem Land<br />
NRW und den Trägern aller Kindertageseinrichtungen<br />
eine Bildungsvereinbarung<br />
beschlossen. Neben der Betreuungsaufgabe<br />
haben die Kindertageseinrichtungen<br />
einen eigenständigen Bildung- und Erziehungsauftrag.<br />
Höchstes Ziel ist dabei die<br />
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
des Kindes. Das Kind soll sich in der Tageseinrichtung<br />
wohl fühlen und sich nach seinen<br />
Fähigkeiten bestmöglich entwickeln.<br />
Um diesem Ziel gerecht zu werden wird<br />
das Kind in seinem Verhalten, im Spiel, in<br />
der Bewegung und in der Sprache gezielt<br />
beobachtet. Diese Beobachtungen wiederum<br />
sind Grundlage für individuelle Förderschritte.<br />
Die Erziehungsberechtigten können sich<br />
im Betreuungsvertrag damit einverstanden<br />
erklären, dass eine Bildungsdokumentation<br />
erstellt wird. Außer den Erziehungsberechtigten<br />
hat niemand ein Recht auf<br />
Einblick in die Bildungsdokumentation.<br />
Wozu dienen die Beobachtung und die<br />
Dokumentation?<br />
• Wir pädagogischen Fachkräfte erhalten<br />
einen detaillierten Einblick in die individuellen<br />
Fortschritte eines jeden Kindes.<br />
• Wir richten unsere pädagogische Arbeit<br />
auf die <strong>St</strong>ärken und Schwächen der Kin-<br />
der aus.<br />
• Wir können die Kinder gezielter unter-<br />
stützen und ihnen entsprechende<br />
Materialien anbieten.<br />
• Die Dokumentationen dienen als Grund-<br />
lage für die regelmäßig stattfi ndenden<br />
Elterngespräche.<br />
• Die Eltern erhalten am Ende der Kinder-<br />
gartenzeit eine umfassende Dokumenta-<br />
tion über die Entwicklung ihres Kindes.
Ein ganz normaler <strong>Kindergarten</strong>alltag<br />
Der Tagesablauf ist nur grob vorstrukturiert.<br />
Er gibt deshalb Freiräume für Spontaneität<br />
und Flexibilität.<br />
Der Morgen beginnt mit der persönlichen<br />
Begrüßung jedes Kindes und der<br />
Betreuungspersonen. Es ist uns wichtig,<br />
die Kinder mit ihren augenblicklichen Gefühlsregungen<br />
wahrzunehmen und die<br />
Möglichkeit zu einem kurzen Gespräch zu<br />
nutzen. Nach der Begrüßung werden die<br />
Kinder in das laufende Freispiel begleitet.<br />
Hierbei wählen die Kinder, mit welchen<br />
anderen Kindern und/oder Erwachsenen<br />
und mit welchen Spielen oder Aktivitäten<br />
sie sich beschäftigen möchten.<br />
Während der alltäglichen Freispielphasen<br />
werden vom jeweiligen Gruppenteam<br />
verschiedene Aktivitäten und Projekte in<br />
Kleingruppen angeboten, wie z.B. aus den<br />
Bildungsbereichen religiöse Erziehung,<br />
Sprache, kreatives Gestalten, Körperwahrnehmung,<br />
Bewegung, Musik, Natur, usw.<br />
Während des Freispiels haben die Kinder<br />
Gelegenheit, ihr mitgebrachtes Frühstück<br />
zu verzehren.<br />
Die Länge der Freispielphase variiert täglich.<br />
Je nach Gruppensituation endet sie<br />
individuell. Dann haben die Kinder Zeit,<br />
auf dem Spielplatz zu spielen.<br />
Der Vormittag wird in der Regel in jeder<br />
Gruppe durch einen gemeinsamen Abschluss<br />
beendet, an dem die Kinder altersentsprechend<br />
teilnehmen. Es werden Lieder<br />
gesungen, Bewegungsspiele gemacht<br />
und wichtige Dinge in Kinderkonferenzen<br />
besprochen. Im Anschluss daran beginnt<br />
die Abholphase auf unserem Außengelände.<br />
Für die Kinder, die über Mittag in der Einrichtung<br />
verbleiben, beginnt die Mittagspause.<br />
Am Nachmittag können sich die Kinder<br />
zum weiteren Spiel treff en. Es fi nden auch<br />
zusätzliche Angebote zur Bildung statt, die<br />
über die morgendliche Bildung hinausgehen.<br />
D.h., dass wir zum Teil Angefangenes<br />
in kleineren Gruppen weiterführen und<br />
vertiefen können oder neue Dinge einführen.<br />
Für uns ist es wichtig, jedes Kind nach<br />
seinem Alter und seinem Entwicklungsstand<br />
individuell zu fördern.<br />
Desweiteren haben die einzelnen Gruppenteams<br />
jeweils an einem Nachmittag in<br />
der Woche Zeit und Gelegenheit, die pädagogische<br />
Arbeit innerhalb der Gruppe<br />
zu planen.<br />
9. Ein ganz normaler <strong>Kindergarten</strong>alltag<br />
10. Zusammenarbeit mit dem Träger<br />
Zusammenarbeit mit dem Träger<br />
Mit dem Träger unserer Tageseinrichtung<br />
für Kinder stehen wir in regelmäßigem<br />
Kontakt und Austausch. Sowohl verwaltungstechnische,<br />
organisatorische als<br />
auch inhaltliche Fragen und Gegebenheiten<br />
werden gemeinsam mit ihm geklärt.<br />
Mindestens einmal im Jahr fi ndet eine Mitarbeiterversammlung<br />
aller hauptamtlich<br />
Angestellten der Kirchengemeinde statt.<br />
Der Pfarrer der Gemeinde und ein Mitglied<br />
des Kirchenvorstandes nehmen regelmäßig<br />
an den Sitzungen des Rates der Tageseinrichtung<br />
teil.<br />
Einige Mitarbeiter/innen engagieren sich<br />
ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde.<br />
Der Pfarrer unserer Kirchengemeinde wird<br />
in regelmäßigen Abständen von unseren<br />
Kindern und Mitarbeiter/innen besucht.<br />
Auch er ist stets gern bei den Kindern und<br />
bei uns gesehen. Wir freuen uns, in ihm einen<br />
vertrauten Ansprechpartner zu haben.<br />
27
11. Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
Wir schätzen die tägliche Begegnung zwischen<br />
den Eltern und Erzieher/innen sehr.<br />
Zum einen stabilisiert sie die Beziehung<br />
zwischen beiden Erziehungsfeldern. Zum<br />
andern erleichtert sie dem Kind den Wechsel<br />
von einer Bezugsperson zur anderen.<br />
In der gegenseitigen vertrauensvollen<br />
Unterstützung kann ein wohlwollendes Erziehungsklima<br />
entstehen, in dem sich ein<br />
Kind gut entfalten kann.<br />
Hier sind einige Beispiele unserer<br />
Angebote:<br />
• Aufnahmegespräche<br />
Tür- und Angelgespräche<br />
• Elterngespräche mit Übergabe der<br />
Bildungsdokumentationen<br />
• Gespräche zu den Anliegen der Eltern<br />
• Gespräche zu den Anliegen der Erzieher/<br />
innen<br />
• Auf Wunsch: Gespräche mit Eltern und<br />
pädagogischen Mitarbeiter/innen<br />
anderer Institutionen, z.B. Frühförde-<br />
rung, Psychologische Beratungsstelle,<br />
Schulen, Kinderschutzbund usw.<br />
• Informationstafeln<br />
• Elternbriefe und Elterninformationshefte<br />
• Gremienarbeit<br />
• Informationsabend für die Eltern der Kin-<br />
der, die neu in die Kindertageseinrich-<br />
tung aufgenommen werden<br />
• Elternversammlung<br />
28<br />
• Elternratswahl<br />
• Sitzungen des Elternrates<br />
• Sitzungen des Rates der Tageseinrich-<br />
tung für Kinder<br />
• Thematische Veranstaltungen<br />
• Klönnachmittage<br />
• Angebote für Eltern durch das Familien-<br />
zentrum<br />
• Austausch im off enen Elterncafé<br />
Zu Beginn jedes neuen <strong>Kindergarten</strong>halbjahres<br />
planen wir, das Mitarbeiterteam in<br />
Absprache mit dem Elternrat bzw. dem Rat<br />
der Tageseinrichtung für Kinder, verschiedene<br />
Eltern-Kind-Aktionen, z.B.<br />
• Vater-Kind-Morgen<br />
• Frühlingsfest, Sommer- und Herbstfest<br />
• <strong>St</strong>ehcafé am Kinderkarnevalstag<br />
• Wortgottesdienste zu verschiedenen reli-<br />
giösen Festen<br />
• Adventsfeier<br />
Eltern unterstützen uns:<br />
• bei der Gestaltung von kleinen Überraschungen<br />
für die Kinder<br />
• bei Gestaltung von Festen und Feiern<br />
• bei der Vorbereitung des Frühstücks<br />
für Kinder und Mitarbeiter/innen<br />
nach der Übernachtung der angehen-<br />
den Schulkinder zu<br />
• bei der Gestaltung und Pfl ege des Außen-<br />
geländes<br />
• Der Elternrat organisiert Feste für alle Kin-<br />
dergarteneltern<br />
• Der Elternrat organisiert Kinderkleider-<br />
börsen<br />
• Der Elternrat unterstützt das Pfarrfest<br />
Zusammenarbeit mit anderen<br />
Institutionen<br />
Unsere Kindertageseinrichtung arbeitet<br />
Hand in Hand mit anderen Institutionen<br />
zusammen. Die Vernetzung mit anderen<br />
Institutionen und anderen Initiativen erleichtert<br />
die Umsetzung einer modernen<br />
Jugendhilfe. Dadurch können wir zur Verbesserung<br />
der Lage und Lebensqualität<br />
von Familien im Wohnumfeld beitragen.<br />
Wichtig:<br />
Die Weitergabe personenbezogener Informationen<br />
und jegliche Zusammenarbeit<br />
mit anderen Institutionen geschehen nur<br />
mit Zustimmung und Einbeziehung der<br />
Eltern! Hier ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
sehr wichtig. Wir reden miteinander<br />
und nicht übereinander!
Gemeinde:<br />
• Kirchengemeinde (Zusammenarbeit mit<br />
dem Träger und den Gremien der<br />
Pfarrgemeinde)<br />
• Bücherei (Bibfi t für die angehenden<br />
Schulkinder)<br />
• <strong>St</strong>adtteil (Erweiterung des Lebensumfeldes<br />
der Kinder durch Besuche der<br />
Banken und Geschäfte)<br />
• Seniorengemeinschaft<br />
Verwaltung:<br />
• Zentralrendantur Dekanat <strong>Rheine</strong> (verwal-<br />
tungstechnische und rechtliche Aspekte)<br />
• Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
(Landesjugendamt)<br />
• <strong>St</strong>adt <strong>Rheine</strong> – Amt für Kinder, Jugend<br />
und Familie (Jugendamt)<br />
Fachdienste:<br />
• Diözesan-Caritasverband Münster<br />
(verwaltungstechnische Aspekte,<br />
Fachberatung, Fortbildung)<br />
• Ärzte und Fachärzte (Hilfe, Unterstützung<br />
und Beratung bei verschiedenen Krank-<br />
heitsbildern, Fortbildung)<br />
• Beratungsdienste (Psychologische<br />
Beratungsstelle, Beratungsstelle für<br />
Ehe, Familie und Lebensfragen,<br />
Deutscher Kinderschutzbund, Pädagogi-<br />
sche Dienste)<br />
• Therapeutische Dienste (Haus der Früh-<br />
förderung, Ergotherapie, Logopädie)<br />
• Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />
Ämter / Behörden:<br />
• Gesundheitsamt (regelmäßige ärztliche<br />
und zahnärztliche Untersuchungen,<br />
Meldepfl icht bei bestimmten übertrag-<br />
baren Krankheiten)<br />
• Polizei/Feuerwehr (gegenseitige Besuche<br />
zur Prävention)<br />
• Landesunfallkasse NRW<br />
• Vereinigte IKK (Gesundheitsprojekt)<br />
Pädagogische Nachbareinrichtungen:<br />
• Kindertageseinrichtungen (Erfahrungs-<br />
und Informationsaustausch, gemeinsame<br />
Erarbeitung verschiedener Themen-<br />
schwerpunkte, Hospitation in anderen<br />
pädagogischen Einrichtungen, Arbeits-<br />
kreise, Leiter/innenkonferenzen)<br />
• Heilpädagogisches Zentrum<br />
Schulen:<br />
• Grundschulen / Förderschulen (gegen-<br />
seitige Besuche von <strong>Kindergarten</strong>kindern<br />
und Schüler/innen, gegenseitige<br />
Hospitationen von Erzieher/innen und<br />
Lehrer/innen, gemeinsame Weiterbildun-<br />
gen und Einschulungskonferenzen)<br />
• Berufskollegs, Berufsfachschulen (Praxis-<br />
anleitung und Informationsaustausch)<br />
• Allgemeinbildende Schulen (Anleitung<br />
von Praktikant/innen)<br />
Öff entlichkeit:<br />
• Presse<br />
• Internet (www.familienzentrum-rheine- eschendorf.de<br />
oder www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de)<br />
29
13. Öff entlichkeitsarbeit<br />
Öff entlichkeitsarbeit<br />
Als Teil der Gemeinde stellen wir unsere<br />
Arbeit dar durch<br />
• Kontaktpfl ege zum Träger, Familien und<br />
Gemeindemitgliedern<br />
• regelmäßige Berichte in<br />
Gemeindebriefen<br />
• Mitwirkung und Präsenz bei Gottesdiens-<br />
ten, Gemeindefesten und -aktionen<br />
• Auslegen der Veranstaltungskalender<br />
über Angebote des <strong>Familienzentrum</strong>s<br />
im Sozialraum der Kindertageseinrich-<br />
tung und Gemeinde<br />
• Auslegen der <strong>Konzeption</strong> in öff entlichen<br />
Einrichtungen der Gemeinde<br />
• Vorstellen der pädagogischen Arbeit in<br />
Gremien der Gemeinde<br />
Weiterhin betreiben wir Öff entlichkeitsarbeit<br />
in verschiedene Richtungen durch<br />
• Projektdokumentationen in öff entlichen<br />
Einrichtungen<br />
• aktive Teilnahme am öff entlichen Leben<br />
durch Besuche bei der Post, der<br />
Apotheke, dem Bäcker, der<br />
Feuerwehr und der Polizei<br />
• Berichterstattung in diversen Tageszei-<br />
tungen<br />
Kommen Sie und informieren Sie sich!<br />
30<br />
Die Kindertageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong><br />
Seit dem 01. August 2008 sind wir im Verbund mit dem Haus der Kinder <strong>St</strong>. Martin zertifi<br />
ziertes <strong>Familienzentrum</strong> NRW.<br />
„Wir schaff en gemeinsam eine Atmosphäre des Angenommen-Seins, der Wärme und der<br />
Wertschätzung, in der die Kinder eine selbstbestimmte Beziehung zu den Erwachsenen<br />
und zu den anderen Kindern aufbauen können.“<br />
Werte<br />
• Liebe<br />
• Echtheit<br />
• Akzeptanz<br />
• gewaltfreie Kommunikation<br />
• Demokratie<br />
• Empathie<br />
• Toleranz<br />
Bildungsbereiche<br />
• Soziale Erziehung<br />
• Sprache<br />
• Bewegung<br />
• Spiel<br />
• Kreativität<br />
• Religionspädagogik<br />
• Musik<br />
• Natur und Umwelt
Das <strong>Familienzentrum</strong> bietet zusätzliche Angebote<br />
zur Förderung und Unterstützung,<br />
die über den originären Auftrag einer Kindertageseinrichtung<br />
hinausgehen. Dabei<br />
berücksichtigen wir ihre unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse und Lebenslagen.<br />
Im respektvollen und toleranten Miteinander<br />
lassen sich individuelle Lösungen für<br />
Familien fi nden, die es ihnen ermöglichen,<br />
den wechselnden gesellschaftlichen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden.<br />
Besondere Angebote des <strong>Familienzentrum</strong>s<br />
<strong>Rheine</strong>-Eschendorf beinhalten:<br />
1. Beratung und Unterstützung von Kindern<br />
und Familien<br />
• Off ene Sprechstunden durch die Psycho-<br />
logische Beratungsstelle und der Frühför-<br />
derung des Caritasverbandes <strong>Rheine</strong><br />
• Sprachfördermaßnahmen<br />
• Eltern-Kind-Workshops „Kinder stark<br />
machen“ in Kooperation mit dem<br />
Deutschen Kinderschutzbund <strong>Rheine</strong> e.V.<br />
2. Familienbildung und Erziehungspartnerschaft<br />
• Elterncafé<br />
• Vater-Kind-Aktionen<br />
• Interkultureller Gesprächskreis<br />
• Gesundheits- und Bewegungsangebote<br />
(Vereinigte IKK)<br />
• Seniorenangebote<br />
14. Die Kindertageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong><br />
3. Kindertagespfl ege<br />
• Hilfestellung bei der Kontaktaufnahme<br />
zwischen Eltern und Tagesmüttern/vätern<br />
in Kooperation mit der <strong>St</strong>adt<br />
<strong>Rheine</strong> und dem Caritasverband<br />
4. Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
• Betreuung von Kindern unter 3 Jahren<br />
• Notfallbetreuung<br />
• Babysittervermittlung<br />
• Organisation von Bring- und<br />
Abholdiensten im Bedarfsfall<br />
Unser breit gefächertes Angebot für Jung<br />
und Alt fi nden Sie in unserem halbjährlich<br />
erscheinenden Veranstaltungskalender,<br />
der in unseren Kindertageseinrichtungen<br />
und im gesamten Sozialraum ausliegen.<br />
E-Mail:<br />
kita.stmarien-rheine@bistum-muenster.de<br />
Internet:<br />
www.familienzentrum-rheine-eschendorf.de<br />
oder www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de<br />
31
15. Projekt „Kinder stark machen“<br />
32<br />
Projekt „Kinder stark machen“<br />
„Gehe nie mit einem Fremden mit.“ So lautet bis vor wenigen Jahren der allgemeine pädagogische<br />
Grundsatz. Diese Aussage ist nach heutigen Erkenntnissen überholt, denn:<br />
körperliche, seelische und sexuelle Übergriff e auf Kinder geschehen in den meisten Fällen<br />
in deren persönlichem Umfeld. Der Schwerpunkt der heutigen Pädagogik ist die „Prävention“<br />
(Vorbeugung). Das Ziel ist: „KINDER STARK MACHEN“. Es geht darum, Kinder zu<br />
stärken, damit sie, wenn sie von körperlicher und/oder seelischer Gewalt bedroht sind,<br />
besser mit diesen Situationen umgehen können. Aus diesen Gründen haben vier Erzieherinnen<br />
aus unserer Kindertageseinrichtung an der zweijährigen berufsbegleitenden<br />
Fortbildung „Trainerin im Bereich Selbstbehauptung / Selbstverteidigung zur Prävention<br />
von sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“ des Deutschen Kinderschutzbundes<br />
<strong>Rheine</strong> e.V. erfolgreich teilgenommen.<br />
In unserer pädagogischen <strong>Konzeption</strong> sind daher Eltern-Kind-Workshops zum Thema<br />
„Kinder stark machen“ fest verankert.<br />
Zielgruppe:<br />
Kinder der Kindertageseinrichtungen unserer Gemeinde mit einem Elternteil in ihrem<br />
letzten <strong>Kindergarten</strong>jahr<br />
Zielsetzung der Workshops:<br />
• <strong>St</strong>ärkung des Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins<br />
• Eigene, neue Durchsetzungsstrategien entwickeln und fördern<br />
• Gruppenbewusstsein wecken<br />
• Deeskalationstraining<br />
• Prävention von Gewalt und sexuellen Übergriff en<br />
• Freude an Bewegung und eigener Kraft entdecken<br />
Inhalte der Workshops:<br />
• Gefühle<br />
• Mutmachspiele<br />
• Körperwahrnehmung<br />
• Nein-Sagen<br />
• Elterntraining
Schlusswort<br />
Wir hoff en, dass wir Ihnen einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> ermöglichen konnten.<br />
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie uns und<br />
unsere Einrichtung persönlich kennen lernen möchten, freuen wir uns über Ihren Besuch.<br />
„Kinderseelen mutig machen,<br />
damit sie selbstbewusst und selbstbestimmt am Leben teilnehmen<br />
und die Zukunft mitgestalten können!“<br />
Autor unbekannt<br />
16. Schlusswort<br />
33
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong><br />
Osnabrücker <strong>St</strong>r. 339<br />
48429 <strong>Rheine</strong><br />
Tel. 05971 7715<br />
Email: kita.stmarien-rheine@bistum-muenster.de<br />
<strong>Konzeption</strong>sbearbeitung:<br />
Pädagogische Mitarbeiter/innen<br />
Träger: Pfarrer Bernhard Brirup<br />
Layout und Druck: Konzeptiv Media Agentur, <strong>Rheine</strong><br />
www.konzeptiv.de<br />
3. Ausgabe <strong>Rheine</strong>, 2009/2010<br />
Literatur:<br />
-Arbeitshilfe <strong>Konzeption</strong>sentwicklung<br />
Diözesan-Caritasverband Münster e.V.<br />
-<strong>Kindergarten</strong> heute – Basiswissen Kita<br />
<strong>Konzeption</strong>sentwicklung Verlag Herder<br />
- Welt des Kindes, Verlag Kösel<br />
Diverse Fachartikel<br />
-<strong>Kindergarten</strong> heute, Verlag Herder<br />
Diverse Fachartikel<br />
35
www.familienzentrum-rheine-eschendorf.de<br />
www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de