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Konzeption kath. Kindergarten St. Marien Rheine - Familienzentrum

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PÄDAGOGISCHE KONZEPTION


Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

1. Einleitungsgedanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4<br />

2. Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6<br />

3. Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />

ein bedeutender Teil der Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7<br />

4. Leitgedanke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

5. Rahmenbedingungen<br />

5.1. Betreuungszeiten und -angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10<br />

5.2. Pädagogisches Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11<br />

5.3. Die Kindertageseinrichtung als Erlebnisraum . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12<br />

5.4. Die Betreuung der Kinder unter 3 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13<br />

6. Lebens- und Wohnumfeld der Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />

7. Bildungs- und Lernziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15<br />

7.1. Die frühkindliche Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />

7.2. Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />

7.3. Körper, Bewegung und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19<br />

7.4. Soziale Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20<br />

7.5. Natur, Umwelt und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21<br />

7.6. Musikalische Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />

7.7. Mathematische Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />

7.8. Medienkompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23<br />

7.9. Religiöse Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23<br />

7.10. Interkulturelle Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24


8. Weitere pädagogische Schwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />

8.1. Gemeinsame Erziehung (Integration) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />

8.2. Interkulturelle Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25<br />

8.3. Über-Mittag-Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />

8.4. Bildungsdokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />

9. Ein ganz „normaler“ <strong>Kindergarten</strong>tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27<br />

10. Zusammenarbeit mit dem Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27<br />

11. Zusammenarbeit mit den Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />

12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />

13. Öff entlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />

14. Die Tageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />

15. Projekt „Kinder stark machen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />

16. Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 33<br />

17. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35<br />

3


1. Einleitungsgedanken<br />

4<br />

Liebe Eltern!<br />

Liebe Gemeindemitglieder!<br />

Liebe interessierte Leser!<br />

„Lasset die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran, denn Menschen wie ihnen<br />

gehört das Reich Gottes.“ Zu diesem Gedanken aus dem Markusevangelium (Mk. 10,13)<br />

ist das Bild über dem Eingang der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> gestaltet. Das Wohl<br />

des Kindes aus christlicher Sicht steht im Mittelpunkt. Fast fünf Jahrzehnte besteht der<br />

<strong>Kindergarten</strong> <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> in Trägerschaft der Kath. Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt,<br />

die mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern der Gremien die Arbeit der hauptamtlichen<br />

Erzieherinnen unterstützt.<br />

Die vorliegende aktuelle pädagogische <strong>Konzeption</strong> gibt Ihnen die Möglichkeit, sich umfassend<br />

über die Arbeit unserer Tageseinrichtung für Kinder zu informieren. Fachliche<br />

Kompetenz, Motivation und Engagement seitens der Erzieherinnen sowie des Trägers<br />

tragen zu einer guten Zusammenarbeit bei. Diese wird gestärkt und unterstützt von einer<br />

lebendigen und ideenreichen Elternschaft. Nur in einem off enen Miteinander kann<br />

eine gute pädagogische Arbeit zum Wohl des Kindes gelingen. Hier sind alle Beteiligten<br />

dankbar. Sprechen Sie die Mitarbeiterinnen oder mich gerne an.<br />

Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> war immer eingebunden in das Leben der Kirchengemeinde.<br />

Die Kinder erleben christlich-religiöse Gemeinschaft und ihre Traditionen.<br />

Sie sind einbezogen in die Feiern des Kirchenjahres sowie in die Aktivitäten einer<br />

lebendigen und off enen Kirchengemeinde. Unsere Zielsetzung als <strong>kath</strong>olischer Träger ist<br />

es, dazu beizutragen, das Vertrauen in den Kindern für ihr zukünftiges Leben zu stärken.<br />

Im Namen des Trägers danke ich dem <strong>Kindergarten</strong>team, das unter der Leitung von Frau<br />

Hildegard Eilinghoff dieses pädagogische Konzept erstellt hat.<br />

Bernhard Brirup, Pfarrer


Seit dem 01.08.2008 habe ich die Leitung der Kath. Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong><br />

übernommen. Ich habe ein sehr engagiertes und qualifi ziertes Team vorgefunden, dass<br />

es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ihnen anvertrauten Kinder nach bestmöglicher Art<br />

zu begleiten und zu fördern.<br />

Auch der Träger setzt sich stets aktiv für die Belange der Kindertageseinrichtung ein. Er<br />

kümmert sich nicht nur um die fi nanzielle und materielle Ausstattung, sondern setzt sich<br />

vor allem auch sehr für die Anliegen der pädagogischen Mitarbeiter/innen und Familien<br />

ein.<br />

Diese pädagogische <strong>Konzeption</strong> gibt Ihnen Einblicke in unsere Arbeit, die sich mit dem<br />

Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz) erneut verändert hat. Sie verdeutlicht das, was in unserer<br />

Einrichtung tagtäglich in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern geschieht.<br />

Seit Juli 2008 ist unsere Kindertageseinrichtung im Verbund mit dem Haus der Kinder <strong>St</strong>.<br />

Martin zum <strong>Familienzentrum</strong> <strong>Rheine</strong>-Eschendorf qualifi ziert und zertifi ziert worden. Das<br />

<strong>Familienzentrum</strong> bietet mit den unterschiedlichen Kooperationspartnern allen Familien<br />

in diesem <strong>St</strong>adtteil ein vielseitiges Angebot. Beachten Sie hierzu bitte unseren Veranstaltungskalender,<br />

der zweimal im Jahr erscheint.<br />

Alle Beteiligten haben mit viel Engagement, Freude und Gewissenhaftigkeit an dieser<br />

<strong>Konzeption</strong> gearbeitet. Für eine Rückmeldung und über Anregungen sind wir daher stets<br />

dankbar.<br />

Ich grüße Sie herzlich auch im Namen meiner Mitarbeiter/innen<br />

Hildegard Eilinghoff , Leiterin<br />

5


2. Der Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung für Kinder<br />

Der Auftrag der <strong>kath</strong>olischen Tageseinrichtung<br />

für Kinder<br />

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)<br />

ist die Grundlage für das Angebot „Kindertageseinrichtungen“.<br />

Der Grundgedanke<br />

der Jugendhilfe wird in § 1 KJHG formuliert<br />

und in § 22 KJHG bezogen auf die Kindertageseinrichtung<br />

konkretisiert.<br />

Das Ausführungsgesetz zum KJHG ist das<br />

„Kinderbildungsgesetz in Nordrhein-Westfalen“<br />

(KiBiz), welches seit dem 01.08.2008<br />

in Kraft getreten ist. Es löst das bislang geltende<br />

Gesetz für Tageseinrichtungen für<br />

Kinder (GTK) ab.<br />

Laut Auftrag ist die Kindertageseinrich-<br />

6<br />

tung eine eigenständige Bildungs-, Erziehungs-<br />

und Betreuungseinrichtung.<br />

Sie hat einen familienergänzenden Charakter.<br />

Dieser Auftrag wird im KiBiz näher<br />

beschrieben. Folgende Ziele werden mit<br />

dem neuen Gesetz u.a. verfolgt:<br />

Kinder sollen noch besser und individueller<br />

gefördert werden. Eine frühzeitige Sprachstandsfeststellung<br />

mit einer bedarfsorientierten<br />

zusätzlichen Sprachförderung soll<br />

einen reibungslosen Übergang vom <strong>Kindergarten</strong><br />

in die Grundschule gewährleisten.<br />

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

soll durch den Ausbau der Plätze für unter<br />

dreijährige Kinder verbessert werden.<br />

Dies schließt eine noch bessere Wahlmöglichkeit<br />

bei den Betreuungszeiten mit noch<br />

mehr Flexibilität ein.<br />

Die Arbeit unserer Kindertageseinrichtung<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> gründet sich auf dem Glauben<br />

der <strong>kath</strong>olischen Kirche und ist ein Angebot<br />

an die Erziehungsberechtigten und<br />

deren Kinder.<br />

Unsere Einrichtung ist ein Teil der Kath.<br />

Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt<br />

und steht allen Kindern off en, egal welcher<br />

Konfession sie angehören. Im Vordergrund<br />

steht für uns jedoch immer der zentrale<br />

Glaube des Christentums.<br />

Im <strong>St</strong>atut für <strong>kath</strong>olische Tageseinrichtungen<br />

für Kinder werden die Zielsetzung<br />

und verbindliche Aussagen zur Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Träger, den Eltern<br />

und den Mitarbeiter/innen getroff en.<br />

Auf der Grundlage des <strong>kath</strong>olischen<br />

Glaubens erfüllen <strong>kath</strong>olische Kirchengemeinden<br />

als Träger von Kindertageseinrichtungen<br />

im Zusammenwirken mit<br />

dem pädagogischen Personal, den oben<br />

genannten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag.<br />

In der Broschüre „Für Ihr Kind die <strong>kath</strong>olische<br />

Kindertageseinrichtung“ wird die<br />

Vertragsgrundlage für alle <strong>kath</strong>olischen<br />

Tageseinrichtungen in NRW beschrieben.<br />

Sie wird den Eltern bei der Unterzeichnung<br />

des Aufnahmevertrages ausgehändigt.<br />

Hier ist auch das <strong>St</strong>atut für Kindertageseinrichtungen<br />

im Bistum Münster mit verbindlichen<br />

Aussagen zur Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Träger, den Eltern und den<br />

pädagogischen Mitarbeiter/innen in den<br />

entsprechenden Gremien beschrieben.


Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />

ein bedeutender Teil der Gemeinde<br />

Der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> fällt<br />

eine große Bedeutung für die Gemeinde<br />

<strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt zu. Sie ist oft der<br />

erste Ort, an dem Kinder – und mit ihnen<br />

manchmal auch die Eltern – einen Zugang<br />

zum christlichen Glauben fi nden.<br />

Damit kommt der Kindertageseinrichtung<br />

eine wesentliche pastorale Aufgabe zu.<br />

Kinder gehören zur Gemeinde und bringen<br />

sich in das kirchliche Leben ein, in dem<br />

sie sich mit den Erzieher/innen und auch<br />

mit den Familien an Aktionen beteiligen.<br />

So tragen wir alle zu einer lebendigen<br />

Gemeindearbeit bei. Ein weiterer Schwer-<br />

punkt für uns ist es, die Anliegen der Kinder<br />

und ihrer Familien an die Gemeinde<br />

heranzutragen, um gemeinsame Lösungen<br />

zu fi nden. Unsere Kindertageseinrichtung<br />

in <strong>kath</strong>olischer Trägerschaft bietet für<br />

die Kinder und Eltern auf vielfältige Weise<br />

die Möglichkeit, ermutigende Erfahrungen<br />

mit der Kirche zu machen. Hier fi nden sie<br />

einen Platz, wo ihre Bedürfnisse, Fragen,<br />

Vorschläge und Anregungen eingebracht<br />

werden können.<br />

Um die Aufgaben im Gemeindeleben zu<br />

erfüllen, haben wir die Unterstützung unseres<br />

Pfarrers und der Pastoralreferentin.<br />

Durch ihre Besuche in der Kindertageseinrichtung<br />

und der Teilnahme an be-<br />

3. Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> –<br />

ein bedeutender Teil der Gemeinde<br />

sonderen Veranstaltungen wird das vertrauensvolle<br />

Miteinander von Träger und<br />

Kindertageseinrichtung gefördert.<br />

In personellen, fi nanziellen und rechtlichen<br />

Fragen steht uns der Kirchenvorstand zur<br />

Seite. Seit dem Juli 2008 bildet die Kindertageseinrichtung<br />

<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> mit dem Haus<br />

der Kinder <strong>St</strong>. Martin das <strong>Familienzentrum</strong><br />

<strong>Rheine</strong>-Eschendorf. Hier fi nden viele breit<br />

gefächerte und niederschwellige Angebote<br />

für alle Familien im Sozialraum statt.<br />

Zur besseren Vernetzung unterstützen uns<br />

die unterschiedlichen Kooperationspartner<br />

(s. Seite 30).<br />

7


4. Leitgedanke<br />

Leitgedanke<br />

Die Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung<br />

orientiert sich an den Grundaussagen<br />

des christlichen Menschenbildes:<br />

Jeder Mensch hat seinen Ursprung in Gott<br />

und ist dadurch unverwechselbar und einmalig!<br />

Er besitzt eine elementare Würde, unabhängig<br />

von Geschlecht, Nationalität, Religion,<br />

seiner Entwicklung, seinem Alter<br />

und sozialem <strong>St</strong>and. Niemand darf über<br />

ihn verfügen. Der Mensch ist aber auch<br />

aufgefordert, seiner Würde entsprechend<br />

zu handeln. Aus diesem Leitgedanken entsteht<br />

unsere Wahrnehmung für jedes einzelne<br />

Kind.<br />

In unserer Pädagogik wird die Entwicklung<br />

des Kindes als ein Prozess der aktiven<br />

Auseinandersetzung mit seiner Umwelt<br />

8<br />

verstanden. Jedes Kind verfügt über natürliche<br />

Gaben und Möglichkeiten von großer<br />

Vielfalt und Kraft.<br />

Kinder, so sagen wir, sind Forscher, die sich<br />

Fragen stellen und nach Antworten suchen.<br />

Sie forschen mittels ihrer sehenden,<br />

hörenden und fühlenden Eindrücke und<br />

durch ihr aktives Handeln. Sie verknüpfen<br />

sinnliche Wahrnehmungen und körperliche<br />

Erfahrungen.<br />

Kinder sind soziale Wesen. Sie haben den<br />

Wunsch, mit anderen Menschen in Beziehung<br />

zu treten und zu kommunizieren.<br />

Ihre Möglichkeiten und ihre Bedürfnisse<br />

bestehen von Geburt an und sind ein<br />

grundlegendes Element für ihr Überleben<br />

und die Basis für die Entwicklung ihres<br />

Selbstbildes und ihres Selbstwertes. Für<br />

Kinder ist das Zusammenleben nicht nur<br />

mit ihren Eltern, sondern auch im sozialen<br />

Sage es mir, und ich vergesse –<br />

zeige es mir, und ich erinnere mich –<br />

lass es mich tun, und ich behalte es!<br />

Konfuzius<br />

Gefüge, eine Freude und eine Notwendigkeit.<br />

Kinder können sich auf vielfältige Art und<br />

Weise ausdrücken. Sie können sich über<br />

Spiele, Bilder, plastisches Gestalten, Klänge,<br />

Worte usw. artikulieren.<br />

Kinder haben andere Zeiten. Sie handeln<br />

nicht nach der Uhr, sondern geben sich<br />

den Dingen hin, ohne an die Zeit zu denken.<br />

Sie geben und nehmen sich selbst die<br />

Zeit, die sie benötigen, Dinge zu begreifen<br />

und zu verstehen.<br />

Kinder sind sehr wissbegierig. Sie wollen<br />

die Welt erkunden und verstehen. Das Bedürfnis,<br />

in der Welt wirkungsvoll zu handeln,<br />

führt zu dem Wunsch, die eigenen<br />

Fähigkeiten weiter zu entwickeln.


5. Unsere Rahmenbedingungen<br />

5.1. Die Betreuungszeiten und -angebote:<br />

10<br />

Die Betreuungszeiten und -angebote:<br />

Die <strong>kath</strong>olische Kirche betont die Bedeutung der Familie als soziale Größe. Daraus entsteht<br />

für uns als Kindertageseinrichtung die Verpfl ichtung, attraktive und bedarfsgerechte<br />

Angebote zur Verfügung zu stellen. Die Familien werden so in ihren individuellen<br />

Lebenslagen unterstützt und entlastet. Unsere Kindertageseinrichtung besteht aus vier<br />

Gruppen mit einem Betreuungsangebot für insgesamt 90 Kinder. Zwei Gruppen werden<br />

mit je 20 Kindern im Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung geführt. Zwei weitere Gruppen<br />

bestehen mit je 25 Kindern im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung.<br />

Die Öff nungszeiten richten sich in jedem <strong>Kindergarten</strong>jahr nach den Bedürfnissen der Eltern,<br />

die in einer jährlichen Bedarfsanalyse festgehalten werden. Nach dem KiBiz (Kinderbildungsgesetz)<br />

buchen die einzelnen Familien für ein <strong>Kindergarten</strong>jahr ein bestimmtes<br />

Betreuungsbudget von 25, 35 oder 45 <strong>St</strong>unden.<br />

Hieraus ergeben sich folgende aktuelle Öff nungszeiten:<br />

25 <strong>St</strong>unden:<br />

08:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

35 <strong>St</strong>unden ausschließlich der Mittagszeit:<br />

Morgens 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr von Montag bis Freitag<br />

Nachmittags 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr von Montag bis Donnerstag<br />

35 <strong>St</strong>unden Block einschließlich der Mittagszeit:<br />

07:30 Uhr bis 14:30 Uhr<br />

35 <strong>St</strong>unden in Kombination:<br />

3 Tage 07:30 Uhr bis 14:30 Uhr und<br />

2 Tage 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr<br />

45 <strong>St</strong>unden einschließlich der Mittagszeit:<br />

07:30 Uhr bis 16:30 Uhr von Montag bis Freitag


Melanie Janßen,<br />

Alina Heuwers,<br />

Berufspraktikantin, 26 <strong>St</strong>d.<br />

Das pädagogische Personal<br />

Das pädagogische Personal ist mit unterschiedlichem<br />

<strong>St</strong>undenbudget beschäftigt.<br />

Dieses ist an die Vorgaben der Personalvereinbarung<br />

des KiBiz (Kinderbildungsgesetz<br />

NRW) gebunden. Der <strong>St</strong>undenumfang<br />

steht in Verbindung mit dem Buchungsverhalten<br />

der Familien und variiert somit<br />

jährlich. Die Gemeinsame Erziehung (Integration)<br />

wird durch eine heilpädagogische<br />

Fachkraft begleitet. Der <strong>St</strong>undenumfang<br />

orientiert sich an der Anzahl und Anerkennung<br />

der zu betreuenden Kinder durch<br />

Tanja Ludden,<br />

Britta Johnson,<br />

Ergänzungskraft, 19,5 <strong>St</strong>d.<br />

den LWL (Landschaftsverband Westfalen-<br />

Lippe) (s.Seite 25).<br />

Als Ausbildungsbetrieb ermöglichen wir<br />

Schüler/innen, die den Beruf als Erzieher/<br />

in kennen lernen oder ergreifen möchten,<br />

ein Praktikum. <strong>St</strong>aatlich geprüfte Erzieher/<br />

5. Unsere Rahmenbedingungen<br />

5.2. Das pädagogische Personal<br />

Ergänzungskraft, 33 <strong>St</strong>d.<br />

Sabrina Herbers,<br />

Berufspraktikantin, 26 <strong>St</strong>d.<br />

innen können in unserer Tageseinrichtung<br />

ihr einjähriges Berufspraktikum absolvieren<br />

und damit die staatliche Anerkennung<br />

für diesen Beruf erlangen. Die Sprachförderung<br />

für Kinder (nach Delfi n 4) wird<br />

durch eine zusätzliche Erzieherin begleitet.<br />

Für den organisatorischen Ablauf arbeiten<br />

neben den pädagogischen Fachkräften<br />

folgende Mitarbeiter/innen: zwei Raumpfl<br />

egerinnen und ein Hausmeister.<br />

11


5. Unsere Rahmenbedingungen<br />

5.3. Die Kindertageseinrichtung als Erlebnisraum<br />

12<br />

Die Kindertageseinrichtung als<br />

Erlebnisraum<br />

Die Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> verfügt<br />

über vier Gruppen. Wir unterscheiden<br />

die rote, blaue, grüne und gelbe Gruppe.<br />

Zwei Gruppen betreuen ca. 20 Kinder im<br />

Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung<br />

und zwei Gruppen betreuen ca. 25 Kinder<br />

im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung.<br />

Allen Kindern steht ein großzügiges Raumprogramm<br />

zur Verfügung.<br />

Jeder einzelne Gruppenraum wird durch<br />

die Erzieher/innen und Kinder individuell<br />

gestaltet. Feste Bestandteile in den<br />

Gruppen sind der Frühstücksbereich, ein<br />

Kreativ- und Konstruktionsbereich, ein<br />

Rollenspielbereich, Spielteppiche und ein<br />

Computerplatz. Außerdem verfügt jede<br />

Gruppe über eine kindgerechte Küchenzeile.<br />

Hier werden die Kinder in hauswirtschaftliche<br />

Tätigkeiten mit einbezogen.<br />

Je nach Gruppensituation und den jeweiligen<br />

Interessen und Bedürfnissen der Kinder<br />

entstehen immer wieder neue aktuelle<br />

Spiel- und Aktionsbereiche, die zur ganzheitlichen<br />

Förderung der Kinder beitragen.<br />

Zu jedem Gruppenraum gehört auch ein<br />

Nebenraum, der variabel genutzt wird, z.B.<br />

für Bewegungs- oder Ruheerfahrungen<br />

wie auch zum Durchführen von Aktivitäten<br />

in Kleingruppen. Zwei Gruppen verfügen<br />

jeweils über eine zweite Ebene, die zum<br />

intensiven Spiel einlädt.<br />

Zu jeder Gruppe gehören ein eigener<br />

Garderobenbereich und ein eigener Sanitärbereich.<br />

Auf Grund der Erweiterung im<br />

U3-Bereich wurde aktuell ein separater Wickelraum<br />

eingerichtet.<br />

Der Turnraum ist mit einer fest installierten<br />

Sprossenwand und unterschiedlichen Turn-<br />

und Spielgeräten ausgestattet. Hier fi nden<br />

vielfältige Bewegungsaktivitäten z.T. auch<br />

gruppenübergreifend statt. In der Mittagszeit<br />

wird dieser Raum für die Kinder genutzt,<br />

die noch einen Mittagsschlaf benötigen.<br />

Der großzügige Eingangsbereich wird von<br />

den Kindern ebenfalls als Spielraum genutzt.<br />

In einem Teil ist auch das Elterncafé eingerichtet.<br />

Hier können die Eltern Zeit und Raum<br />

für Gespräche bei einem Kaff ee nutzen.<br />

Die Kindertageseinrichtung verfügt über<br />

ein großzügiges Außengelände mit einem<br />

großen Sandbereich und attraktiven Spielgeräten.<br />

Vor jeder Gruppe befi nden sich eine<br />

eigene kleine Terrasse und ein Garten. Eine<br />

Gruppe besitzt zusätzlich einen eigenen kleinen<br />

Spielbereich mit Sandkasten hinter dem<br />

Haus.<br />

Selbst bei schlechtem Wetter können größere<br />

Gruppen von Kindern auf einer überdachten<br />

Spielfl äche spielen.


Die Betreuung der Kinder unter 3 Jahre<br />

Außerfamiliäre Betreuungsangebote für<br />

Kinder unter drei Jahren sind immer noch<br />

sehr begrenzt. Dennoch werden immer<br />

mehr Betreuungsplätze für Kinder unter 3<br />

Jahren benötigt. Zum einen um Eltern die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern,<br />

zum anderen um Kindern von<br />

Anfang an Chancengleichheit in Sachen<br />

Bildung zu ermöglichen. Gerne nehmen wir<br />

die Herausforderung an, die Betreuung von<br />

unter 3jährigen in unsere pädagogische Arbeit<br />

mit aufzunehmen. Wir möchten auch<br />

schon den Jüngsten unter uns ein frühes<br />

Lernen in der Gruppe ermöglichen. Unsere<br />

altersgemischten Gruppen (von 2 Jahren<br />

bis zum Schuleintritt) bieten Kindern und<br />

Eltern gut ausgebildete und weitergebildete<br />

Fachkräfte im Bezug der Betreuung<br />

unter 3jähriger Kinder an. Verlässlichkeit<br />

und Kontinuität in der Betreuung für die<br />

ganzheitliche Entwicklung ist für uns von<br />

besonderer Bedeutung.<br />

Eingewöhnungsphase<br />

Die Eingewöhnungsphase ist ein wichtiger<br />

Prozess. Wir arbeiten nach dem „Berliner<br />

Eingewöhnungsmodell“. Unsere neu aufgenommenen<br />

Kinder gewöhnen sich in<br />

einer individuellen Eingewöhnungsphase<br />

in unsere Einrichtung ein. Diese Zeit wird<br />

von den Eltern bzw. Bezugspersonen intensiv<br />

begleitet. Die Loslösung von den<br />

gewohnten Bezugspersonen erfolgt in<br />

der Eingewöhnungsphase schrittweise<br />

und nach den Bedürfnissen der Kinder. In<br />

dem Eingewöhnungsgespräch wird den<br />

Eltern verdeutlicht, das sie der sichere Hafen<br />

für ihr Kind sind. In dem gemeinsamen<br />

Gespräch mit den Eltern werden besondere<br />

Bedürfnisse und Gewohnheiten des Kindes<br />

sowie Erwartungen der Eltern besprochen.<br />

Ziel des Gesprächs ist es, in Kooperation mit<br />

den Eltern und dem Kind, das Vertrauen mit<br />

der neuen Umgebung und den Aufbau einer<br />

Beziehung zur Erzieherin zu ermöglichen.<br />

Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn<br />

die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert<br />

wird und das Kind sich von ihr trösten lässt.<br />

Um den individuellen Bedürfnissen der<br />

jüngeren Kinder und dem höheren Pfl egeaufwand<br />

besser gerecht werden zu<br />

können, wurde in zwei unserer Gruppen<br />

die Gruppenstärke den gesetzlichen Vorgaben<br />

entsprechend abgesenkt. In diesen<br />

Gruppen, die ihren pädagogischen Alltag<br />

in enger Zusammenarbeit gestalten, werden<br />

Kinder von 2 Jahren bis zum Schuleintritt<br />

aufgenommen. So ist neben der<br />

Altersmischung auch der Wunsch nach<br />

gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen<br />

Spielpartnern für alle Altersgruppen am<br />

ehesten gewährleistet. Die vorhandenen<br />

Räumlichkeiten können gezielt nach verschiedenen<br />

Themenschwerpunkten für<br />

5. Unsere Rahmenbedingungen<br />

5.4. Die Betreuung der Kinder unter drei Jahre<br />

beide Gruppen gemeinsam gestaltet werden<br />

und nicht jede Gruppe muss jeweils<br />

Platz und Ausstattung für alle Angebote<br />

vorhalten. Die enge Kooperation der Erzieher/innen<br />

erleichtert die Umsetzung alters-<br />

oder geschlechtsspezifi scher Angebote.<br />

Die Erzieher/innen haben sich mit Hilfe von<br />

Fachliteratur und Fortbildungen auf die besonderen<br />

Anforderungen und notwendigen<br />

Veränderungen vorbereitet, denn die<br />

Bedürfnisse der Jüngeren müssen je nach<br />

ihrem Entwicklungsstand besonders fl exibel<br />

berücksichtigt werden, sei es beispielsweise<br />

in der Veränderung des Tagesablaufs,<br />

bei der Gestaltung des Sitzkreises oder der<br />

persönlichen Zuwendung.<br />

Aus Sicherheitsgründen wird nur das altersgerechte<br />

Spielmaterial für die Jüngeren<br />

in erreichbarer Höhe angeboten. Spiele für<br />

die älteren Kinder sind in den Regalschränken<br />

in höher gelegenen Fächern untergebracht.<br />

Weniger Tische und mehr Spielteppiche<br />

kommen dem Bewegungsdrang und<br />

dem kindgerechten Spielen eher entgegen.<br />

Um den pfl egerischen Bedürfnissen<br />

gerecht zu werden, verfügt unsere Einrichtung<br />

über einen gemeinsamen, optimal<br />

gestalteten Wickelraum. Unter Beachtung<br />

der individuellen Ruhebedürfnisse der<br />

Kinder stehen ihnen ständig zugängliche<br />

Rückzugsmöglichkeiten, wie Höhlen, Matratzen,<br />

Kuschelecken o.ä. zur Verfügung.<br />

13


6. Das Lebens- und Wohnumfeld der Kinder<br />

14<br />

Das Lebens- und Wohnumfeld der Kinder<br />

Unsere Kindertageseinrichtung liegt am östlichen <strong>St</strong>adtrand von <strong>Rheine</strong>, im kommunalen<br />

<strong>St</strong>adtteil Eschendorf. In unmittelbarer Nähe befi nden sich die Kirche, das Pfarrhaus,<br />

das Gemeindezentrum, die Annette-Grundschule sowie die Peter-Pan-Schule als Verbundschule.<br />

Die Pfarrgemeinde ist Träger weiterer Kindertageseinrichtungen für Kinder, dem Haus<br />

der Kinder <strong>St</strong>. Martin und der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. Joseph in Rodde. Unsere Kindertageseinrichtung<br />

wird hauptsächlich von Kindern aus der Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä<br />

Himmelfahrt besucht. Ein Teil kommt aus einem nahen Wohngebiet. Hier leben überwiegend<br />

Familien in Einfamilienhäusern mit kleinen Gärten. Unser Einzugsgebiet umfasst<br />

auch Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern mit begrenzten Spielmöglichkeiten.<br />

Zu unseren Familien gehören<br />

• Familien mit einem Kind oder mehreren Kindern<br />

• Familien mit einem Elternteil<br />

• Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind<br />

• Aussiedlerfamilien<br />

• Familien unterschiedlicher Herkunftsländer und Glaubensrichtungen<br />

Der <strong>St</strong>adtteil Eschendorf verfügt über gute Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung,<br />

Freizeit- und Sportmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung.<br />

Die Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Mariä Himmelfahrt bietet den Familien ein breit gefächertes<br />

Programm und Betreuungsangebot.<br />

Als zertifi ziertes <strong>Familienzentrum</strong> sprechen wir alle Menschen im Sozialraum an. Ein vielfältiges<br />

Angebot lädt zum Austausch, zur Beratung und zur Bildung ein. Ein aktueller<br />

Veranstaltungskalender wird im gesamten <strong>St</strong>adtteil veröff entlicht.


„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, es sei denn, mit sich selbst!“<br />

Pestalozzi<br />

7. Unsere Bildungs- und Lernbereiche<br />

15


7.1. Die frühkindliche Bildung<br />

7.2. Sprache<br />

Die frühkindliche Bildung<br />

Kinder lernen von Anfang an und ständig.<br />

Sie erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten<br />

kontinuierlich, ganz nebenbei und<br />

selbstverständlich in ihrem Alltag. Mit allen<br />

Sinnen begreifen, erforschen, experimentieren,<br />

erfahren und erleben sie die Welt und<br />

gewinnen so wertvolle Erkenntnisse.<br />

Kinder lernen ganzheitlich, d.h. sie schließen<br />

alle Sinne mit ein: Sehen, Hören, Schmecken,<br />

Fühlen und Riechen. Sie lernen spielend.<br />

Für die Kinder ist das Spielen allein<br />

oder mit anderen die elementarste Form,<br />

sich mit der Welt auseinander zu setzen und<br />

sich auszudrücken. In einer alters- und geschlechtsgemischten<br />

Gruppe lernen die Kinder<br />

voneinander und stärken ihre sozialen<br />

Kompetenzen. Mit immer neuen Herausforderungen<br />

und deren erfolgreicher Bewältigung<br />

erweitern die Kinder ihre Fähigkeiten.<br />

Dabei ist zu beobachten, dass jedes Kind in<br />

seinem eigenen Tempo die Welt erschließt.<br />

Die individuellen Entwicklungen und Potenziale<br />

der Kinder verlangen deshalb unterschiedliche<br />

Wege für ihre Förderung. Daher<br />

sehen wir unsere Aufgaben darin, dass<br />

• wir als verlässliche und vertraute Bezugs-<br />

person Zuwendung, Schutz, Sicherheit<br />

und Geborgenheit geben.<br />

• wir off en für die Anliegen und Wünsche<br />

der Kinder sind und ihre Bedürfnisse und<br />

Gefühle ernst nehmen.<br />

16<br />

• wir altersentsprechende Bedingungen<br />

und Erfahrungsräume schaff en.<br />

• wir die individuelle Entwicklung beob-<br />

achten und die Erfahrungsmöglichkeiten<br />

durch eine vorbereitete und gestaltete<br />

Umgebung anregen.<br />

• wir die Kinder an der Planung und Gestal-<br />

tung des Zusammenlebens beteiligen.<br />

Das Freispiel ist für die Kinder daher die<br />

wichtigste Form der Bildung. Vor allem<br />

das soziale Lernen ist im freien Spiel ein<br />

Übungsfeld, denn unterschiedliche Interessen,<br />

Gefühle und Wahrnehmungen treff en<br />

hier aufeinander. Konfl ikte sind daher auch<br />

normal. Die Kinder können und wollen<br />

Konfl ikte klären. In unserer pädagogischen<br />

Arbeit ist die „Gewaltfreie Kommunikation“<br />

daher ein wichtiger Schwerpunkt.<br />

Sprache<br />

Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Sie<br />

ist Voraussetzung zur Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben. Sprache bildet und<br />

erweitert den Horizont. Sprache fördert<br />

Chancengleichheit und verbindet die<br />

Menschen.<br />

Menschen gebrauchen sowohl die verbale,<br />

als auch die nonverbale Sprache als Medium,<br />

um Gedanken, Wünsche und Gefühle<br />

ausdrücken und mit anderen austauschen<br />

zu können. Kinder brauchen daher Kommunikationspartner/innen,<br />

die ihre Worte<br />

wahrnehmen und zuverlässig darauf reagieren.<br />

Die Sprachentwicklung der Kinder<br />

ist im hohen Maß abhängig von<br />

• der Sprechfreude,<br />

• den Bewegungsanreizen,<br />

• dem Sprachschatz der Bezugspersonen<br />

(Vorbildfunktion) und<br />

• den Möglichkeiten der Erkundung ihrer<br />

Umgebung in Zusammenhang mit anre-<br />

gender und förderlicher Gesprächsbereit-<br />

schaft der Bezugspersonen.<br />

Das Kind wächst durch Sprache in die Kultur<br />

seiner Familie und der Gesellschaft hinein.<br />

Es erkennt Meinungen und Ansichten<br />

anderer und entwickelt eigene Vorstellungen<br />

von der Welt.<br />

Die Sprache dient bzw. hilft den Kindern,<br />

eigene Bedürfnisse zu artikulieren. Sie<br />

können Hilfe einfordern, Gefühle ausdrücken<br />

– sowohl verbal als auch nonverbal<br />

– und Konfl ikte ohne Anwendung von Gewalt<br />

lösen. Sie können sich auf Gesprächspartner/innen<br />

einstellen und angemessen<br />

sprachlich reagieren.<br />

Die Kinder sind off en, neue Wörter und Begriff<br />

e aufzunehmen. Sie sind in der Lage,<br />

gehörte Geschichten und erlebte Sachverhalte<br />

zu behalten und mit eigenen Worten<br />

wiederzugeben.


Wir sehen unseren Beitrag zur Entwicklung<br />

der Sprache in der Bereitstellung einer<br />

anregenden Umgebung, die Freude an<br />

der Sprache fördert. Wir unterstützen die<br />

Kinder durch möglichst vielfältige Sprechanlässe,<br />

Sprachspiele und Sprachförderprogramme,<br />

wie z.B. das „Delfi n 4“ und<br />

„Hören-Lauschen-Lernen“ .<br />

Durch die umfassende Entwicklung der<br />

Sprache wachsen die Kinder in die Kultur<br />

der Familie und der Gesellschaft hinein.<br />

Die Sprache können die Kinder konkret wie<br />

folgt erlernen:<br />

• Wir hören den Kindern zu und lassen sie<br />

ausreden.<br />

• Wir benutzen Fragestellungen, die die<br />

Kinder zum Sprechen auff ordern und an-<br />

regen.<br />

• Wir achten auf eine gute Gesprächskultur.<br />

• Wir betrachten gemeinsam Bilderbücher.<br />

Sie regen die Fantasie der Kinder an.<br />

• Kinderkonferenzen bieten allen Kindern<br />

die Möglichkeit, sich an Gesprächen zu<br />

beteiligen. Auf die Meinung der Kinder<br />

wird viel Wert gelegt und sie wird bei<br />

wichtigen Entscheidungen berücksich-<br />

tigt.<br />

• Das Singen von Liedern bringt die<br />

Sprache zum Klingen.<br />

• Abzählreime, Kinderreime, Reimspiele,<br />

Lauschspiele und freies Reimen, sowie<br />

Fingerspiele, mundmotorische Spiele<br />

und Gedichte fi nden ebenfalls ihren<br />

Raum.<br />

• Wir bieten den Kindern die Möglichkeit,<br />

bei angeleiteten Theaterstücken mitzu-<br />

wirken.<br />

• Alltägliche Rollenspiele ermöglichen den<br />

Kindern ebenfalls viele Sprachanlässe.<br />

Multikulturelle Erziehung und damit verbundene<br />

Vielfalt von Kulturen und unterschiedlichen<br />

Sprachen bereichert unsere<br />

pädagogische Arbeit. Wir stehen daher<br />

einer Mehrsprachigkeit off en gegenüber.<br />

Wir zeigen ein wertschätzendes Verhalten<br />

gegenüber der Muttersprache jedes Kindes.<br />

Wir unterstützen mehrsprachige Eltern<br />

gern darin, bewusst herauszufi nden, welcher<br />

Weg der Spracherziehung für sie der<br />

richtige ist. Bei Bedarf ziehen wir Dolmetscher<br />

für Übersetzungen bei Elterngesprächen<br />

zur besseren Verständigung hinzu.<br />

Das Bielefelder Screening (BISC) und<br />

das Würzburger Trainingsprogramm<br />

„Hören-Lauschen-Lernen“ (HLL)<br />

Zusätzlich bieten wir das „Bielefelder Screening“<br />

(BISC) mit anschließendem Würzburger<br />

Trainingsprogramm „Hören-Lauschen-Lernen“<br />

(HLL) an:<br />

Das Bielefelder Screening ist eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung und ein erprobtes<br />

Verfahren zur Früherkennung von<br />

7.2. Sprache<br />

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten für<br />

angehende Schulkinder. Voraussetzung<br />

ist die Zustimmung der jeweiligen Erziehungsberechtigten.<br />

Das Testverfahren erlaubt die zuverlässige<br />

und objektive Erfassung spezifi scher<br />

vorschulischer Schriftsprachvoraussetzungen.<br />

Es besitzt eine hohe Vorhersagekraft<br />

für späteres Auftreten einer Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />

in den ersten zwei<br />

Schuljahren.<br />

Ausgangspunkt für die theoretische <strong>Konzeption</strong><br />

des Bielefelder Screening bildet<br />

die Annahme, dass Kinder beim Schriftspracherwerb<br />

an vorhandene Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten anknüpfen. Die Wurzeln<br />

für viele Schwierigkeiten liegen vor dem<br />

eigentlichen Lesen- und Schreibenlernen,<br />

d.h. wir können Schwierigkeiten schon im<br />

<strong>Kindergarten</strong> erkennen und aufgreifen.<br />

Nachdem wir die Kinder mit dem Bielefelder<br />

Screening überprüft haben zeigt sich,<br />

welche Kinder möglicherweise eine Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche entwickeln könnten.<br />

Mit diesen Kindern wird dann das Trainingsprogramm<br />

„Hören-Lauschen-Lernen“<br />

(HLL) durchgeführt.<br />

Das Trainingsprogramm ist ein wissenschaftlich<br />

erarbeitetes Programm zur Vorbereitung<br />

auf das Lesen-und Schreibenlernen.<br />

17


7.2. Sprache<br />

Es besteht aus sechs umfangreichen<br />

Übungseinheiten, die inhaltlich aufeinander<br />

aufbauen:<br />

• Lauschspiele<br />

• Reimspiele<br />

• Sätze und Worte<br />

• Silbenanalyse<br />

• Anlauterkennung<br />

• Buchstabenanalyse<br />

Das Trainingsprogramm wird zwanzig Wochen<br />

lang täglich durchgeführt. Nach diesem<br />

Trainingsprogramm werden die geförderten<br />

Kinder nochmals überprüft um<br />

zu sehen, wie sich das Kind entwickelt hat.<br />

Es besteht eine 80%ige Chance, dass diese<br />

18<br />

Kinder die Lese-Rechtschreibschwäche in<br />

der Schule nicht zeigen werden.<br />

Delfi n 4<br />

Sprachkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz.<br />

Von ihr hängen die Persönlichkeitsentwicklung<br />

sowie die Bildungsprozesse<br />

junger Kinder entscheidend ab. Kinder, die in<br />

Deutschland aufwachsen, sich aber nicht gut<br />

in der deutschen Sprache ausdrücken können,<br />

haben deshalb häufi g eingeschränkte<br />

Entwicklungs- und Bildungschancen. Sie haben<br />

gehäuft Probleme im sozialen Bereich.<br />

Sie können ihre Emotionen weniger gut ausdrücken.<br />

Sie haben es schwerer, sich die Welt<br />

kognitiv zu erschließen usw. Infolgedessen<br />

gestaltet sich ihr Schulstart schwieriger. Sie<br />

haben mehr Lern- und Leistungsprobleme.<br />

Sie erleben öfter Misserfolge in der Schule.<br />

Und sie erreichen seltener hochwertige<br />

Schulabschlüsse.<br />

Das sind wichtige Gründe, schon vierjährige<br />

Kinder so zu unterstützen, dass möglichst<br />

alle ihre deutsche Sprache altersgerecht<br />

entwickeln können. Das setzt eine Sprachförderung<br />

voraus welche sich konsequent<br />

am <strong>St</strong>and der Wissenschaft und am <strong>St</strong>and<br />

der Praxis orientiert.<br />

Das Schulministerium NRW hat deshalb<br />

festgelegt, dass alle Kinder vor dem Eintritt<br />

in die Grundschule an einer Sprachstandserhebung<br />

(Delfi n 4) teilnehmen müssen.<br />

Zielgruppe dieser Sprachförderung sind<br />

alle Kinder, die zwei Jahre vor der Einschulung<br />

stehen. Daran nehmen Kinder teil<br />

• mit Deutsch als Erstsprache, die nicht<br />

altersgerecht entwickelte Fähigkeiten in<br />

Deutsch aufweisen und<br />

• Kinder mit nicht deutscher Erstsprache,<br />

die nur über unzureichende Deutsch-<br />

kenntnisse verfügen. Zweck von Delfi n 4<br />

ist lediglich festzustellen, ob und wie-<br />

weit eine zusätzliche Sprachförderung<br />

in Deutsch erforderlich ist. Das Screening-<br />

verfahren nach Delfi n 4 wird von einer<br />

qualifi zierten Grundschullehrerin in Ko-<br />

operation mit den Erzieher/innen durchgeführt.<br />

In unserer Kindertageseinrichung<br />

wird die anschließende Sprachförderung<br />

durch eine erfahrene Erzieherin begleitet.


Körper, Bewegung und Gesundheit<br />

Bewegung macht Spaß. Kinder wollen sich<br />

nicht nur gern bewegen, sie brauchen auch<br />

vielfältige und motivierende Bewegungsanreize<br />

für eine harmonische und ganzheitliche<br />

Entwicklung. Ein kindgerechter<br />

und bewegungsintensiver Alltag kann<br />

Defi zite im motorischen, psychischen und<br />

sozialen Bereich ausgleichen. Bewegung<br />

beeinfl usst die geistige Entwicklung. Sie<br />

vermittelt Wissen über die spezifi schen Eigenschaften<br />

und Gesetzmäßigkeiten von<br />

Gegenständen und Materialien. Sie fördert<br />

das Denkvermögen und das praktische<br />

Tun und beeinfl usst positiv die Sprachentwicklung.<br />

Bewegung beeinfl usst das soziale Lernen<br />

wie Rücksichtnahme und Toleranz. Sie<br />

fördert soziale Sensibilität, Kooperationsfähigkeit<br />

und das Regelverständnis und<br />

das nicht nur im motorischen Bereich. Bewegung<br />

beeinfl usst die Entwicklung wichtiger<br />

Organsysteme. Das Herz-Kreislauf-<br />

System wird angeregt, Wachstumsreize<br />

unterstützt, die Muskulatur trainiert und<br />

die Koordination verbessert.<br />

In keiner anderen Lebensphase spielen<br />

Bewegung, Spiel und Spaß eine so große<br />

Rolle wie in der Kindheit. Deshalb kommt<br />

den täglichen Bewegungen im Innen- und<br />

Außenbereich eine große Bedeutung zu.<br />

Das Kennen und die Wahrnehmung des ei-<br />

genen Körpers ist die Grundvoraussetzung<br />

für ein positives Selbstwertgefühl. Gesunde<br />

Ernährung und Bewegung bedingen<br />

sich und tragen zu einem gesunden Körpergefühl<br />

bei. In wöchentlichen Bewegungseinheiten,<br />

die gezielt und altersentsprechend<br />

von uns geplant und durchgeführt<br />

werden, lernen die Kinder motorische Kompetenzen<br />

wie Gleichgewicht, Koordination,<br />

Klettern, Springen, Laufen, Rennen usw. Wir<br />

geben den Kindern Raum und Zeit, die Fähigkeiten<br />

experimentell zu erleben und zu<br />

festigen.<br />

Bewegung in kleinen Gruppen fördert das<br />

Gruppengefühl und stärkt das Sozialverhalten.<br />

In den einzelnen Bewegungseinheiten<br />

beobachten wir die Kinder gezielt. Zeigt ein<br />

Kind besondere <strong>St</strong>ärken in einem Bereich,<br />

bieten wir die Möglichkeit, diese Kompetenz<br />

auszuweiten und zu entfalten.<br />

Eine gute Körperhaltung und Bewegung<br />

sind Voraussetzung für die spätere Körperentwicklung.<br />

Aus diesem Grund können<br />

alle Kinder freiwillig vor der Einschulung<br />

an einer Rückenschule teilnehmen. Essen<br />

macht Spaß. Wir vermitteln den Kindern<br />

ein gesundes Ernährungsverhalten. Deswegen<br />

bitten wir die Eltern, den Kindern<br />

ein gesundes Frühstück mitzugeben und<br />

auf Süßigkeiten zu verzichten. Auch durch<br />

das regelmäßige gemeinsame Zubereiten<br />

eines „gesunden Frühstücks“ lernen die<br />

7.3. Körper, Bewegung und Gesundheit<br />

Kinder eine Vielfalt von gesunden Nahrungsmitteln<br />

kennen. Ebenfalls achten<br />

wir beim Kochen und Backen auf eine gesunde<br />

Zubereitungsweise. Die Kinder sind<br />

von Beginn an aktiv beteiligt: beim Planen<br />

der Gerichte, Einkauf gesunder und nicht<br />

vorgefertigter Lebensmittel, Zubereiten<br />

der Speisen, Decken des Tisches, bei der<br />

gemeinsamen Mahlzeit und der Nachbereitung.<br />

Die Ausgangsbedingung für eine Ernährungserziehung<br />

im Vorschulalter ist das<br />

Einschätzen der eigenen Bedürfnisse. Die<br />

Kinder dürfen mit der notwendigen Unterstützung<br />

wählen, was sie essen möchten<br />

und wie viel sie davon essen möchten.<br />

19


7.4. Soziale Kompetenz<br />

20<br />

Soziale Kompetenz<br />

Mit dem Eintritt in die Kindertageseinrichtung erweitert sich für das einzelne Kind der soziale<br />

Erfahrungsraum. Es verlässt seine gewohnte und vertraute Umgebung, die Familie<br />

und öff net sich für neue Kontakte.<br />

In der Gruppe triff t es auf viele unterschiedliche und individuell verschiedene Charaktere.<br />

Nach und nach kommt es zur ersten Kontaktaufnahme. Sie beobachten die anderen,<br />

gehen neugierig auf andere zu oder reagieren zurückhaltend und schüchtern. In diesen<br />

unterschiedlichen Situationen beobachten wir die Kinder und geben ihnen individuelle<br />

Hilfestellung. Schüchterne und zurückhaltende Kinder werden bei ihren ersten „Schritten“<br />

begleitet und langsam an Neues herangeführt. Andere Kinder werden in ihrer Kontaktaufnahme<br />

positiv bestärkt.<br />

Im sozialen Miteinander können Freundschaften entstehen im Parallel-Spiel, im Spielen<br />

mit Gleichaltrigen und in altersgemischten Gruppen. Jede Freundschaft entwickelt sich<br />

individuell und verändert sich im Laufe der <strong>Kindergarten</strong>zeit.<br />

Soziale Kompetenzen im Alltag bedeuten auch, sich mitteilen lernen (sprachlich, mimisch),<br />

mit anderen Pläne verwirklichen, Toleranz und Hilfsbereitschaft, Beziehungsfähigkeit,<br />

Konfl iktfähigkeit, Teamfähigkeit und Solidarität. Diese Kompetenzen werden im<br />

<strong>Kindergarten</strong>alltag, besonders in den Freispielphasen, von den Kindern erworben. Die<br />

Erzieher/innen begleiten diesen Prozess, in dem sie als Vorbild fungieren. Das beinhaltet<br />

das Spannungsfeld zwischen Zurückhalten und Eingreifen in einer Situation. Nur hierdurch<br />

kann das Kind selbstständig werden und sein Selbstwertgefühl stärken.<br />

Konfl ikte sind nicht nur normal, sie bieten auch eine Lernchance und ein soziales Übungsfeld<br />

für die Kinder. Denn Kinder wollen und können Konfl ikte klären. Sie brauchen dazu<br />

die entsprechenden Rahmenbedingungen in der Kindergruppe und die Unterstützung<br />

durch die Erzieherin. So lernen die Kinder Verantwortung für sich aber auch für andere<br />

zu übernehmen.<br />

Hilfsbereitschaft wird in unserer Einrichtung besonders betont. Dies beinhaltet vor allem<br />

auch den Respekt vor der Andersartigkeit des Anderen.


Natur, Umwelt und Kultur<br />

Wir bereichern und unterstützen das Leben<br />

der Kinder und Eltern durch kulturelles<br />

Leben und Traditionen. Feste und Feiern<br />

gehören als fester Bestandteil zu unserem<br />

<strong>Kindergarten</strong>leben. Sie sind eine Art<br />

Geländer, an dem Kinder sich festhalten<br />

können. Feste und Feiern berühren Emotionen,<br />

lösen Fantasie aus und unterstützen<br />

das Leben in der Gemeinschaft.<br />

Die christlichen Feste werden häufi g an<br />

Tagen gefeiert, an denen die Kinder nicht<br />

in die Kindertageseinrichtung kommen.<br />

Diese Feste werden dann zum Erlebnis,<br />

wenn eine freudig erlebte Einstimmung<br />

und eine Vorbereitung auf den jeweiligen<br />

Feiertag erfolgt. Hier unterstützt die Kindertageseinrichtung<br />

das Elternhaus. Das<br />

wird z.B. besonders in der Advents- und<br />

Osterzeit deutlich. Kinder und Familien<br />

aus einer anderen Kultur oder einem anderen<br />

religiösen Hintergrund sind uns<br />

herzlich willkommen. Wir respektieren die<br />

verschiedenen Religionen und Bräuche.<br />

Beobachtungen, Erlebnisse und Fragen<br />

bezüglich des Glaubens werden mit den<br />

Kindern und auch mit den Eltern besprochen.<br />

So kann ein Austausch stattfi nden<br />

über das, was fremd und vielleicht beängstigend<br />

ist, aber auch über das, was uns gemeinsam<br />

verbindet. Unsere traditionellen<br />

<strong>Kindergarten</strong>feste sind „Highlights“ im <strong>Kindergarten</strong>alltag.<br />

Wichtig für die Kinder ist,<br />

dass sie aktiv in die Vorbereitung der Feste<br />

einbezogen werden. Deshalb sind in einem<br />

Festverlauf auch Frei- und Spielräume<br />

für alle gesichert. Wir legen großen Wert<br />

auf die Unterstützung der Eltern. Natürlich<br />

kommen sie als unsere Gäste. Aber auch<br />

wer als Gast an einer Feier teilnimmt, kann<br />

bei der Festgestaltung mitwirken und durch<br />

sein Talent und Hobby, durch bestimmte Fähigkeiten<br />

und Verbindungen zum Gelingen<br />

eines Festes beitragen. Der Elternrat unterstützt<br />

uns dabei und organisiert selber für<br />

die gesamte Elternschaft Feste. Viele Eltern<br />

haben diese Kindertageseinrichtung schon<br />

als Kind besucht. Zwischen damals und heute<br />

fi nden sie so manche Veränderungen,<br />

aber auch beibehaltene Traditionen wie z.B.<br />

die Gruppennamen. So kommt ein Gefühl<br />

der Vertrautheit in ihnen auf. Sie können an<br />

frühere Zeiten anknüpfen und ihren Kindern<br />

davon erzählen.<br />

Das Essen und gemeinsame Mahlzeiten<br />

gehören ebenfalls zu unserer Kultur. Zur<br />

Esskultur gehören für uns ein schön gedeckter<br />

Tisch, eine angenehme ruhige<br />

Atmosphäre und das Tischgebet. Gemeinsame<br />

Mahlzeiten sind schöne Gelegenheiten<br />

zur Kommunikation, zum Verweilen<br />

und Ausruhen, zum Genießen und Miteinanderteilen.<br />

Um den Kindern auch den<br />

wichtigen Bereich der Esskulturen im Zusammenleben<br />

einer multikulturellen Gesellschaft<br />

zu eröff nen, kochen wir auch<br />

7.5. Natur, Umwelt und Kultur<br />

Gerichte anderer Länder.<br />

Kinder sind neugierig auf ihre Umgebung<br />

und die Natur. Sie betrachten, fühlen und<br />

entdecken mit allen Sinnen und nehmen<br />

Veränderungen wahr. Wir geben den Kindern<br />

die Möglichkeit, die belebte und unbelebte<br />

Natur forschend und nach ihrem Alter<br />

und Entwicklungsstand entsprechend zu<br />

erfahren. Das schließt mit ein, dass wir auch<br />

bei Regenwetter draußen spielen, denn nur<br />

wer den Regen gespürt hat, weiß auch, dass<br />

er nass ist. Nur wer Sonne und Wind fühlt,<br />

weiß was es ist. Für uns gibt es kein schlechtes<br />

Wetter, sondern nur eine „schlechte“ d.h.<br />

unpassende Kleidung. Wir bereichern das<br />

freie Experimentieren und Forschen durch<br />

gezielte Angebote wie z.B. Spaziergänge<br />

in die nähere Umgebung, Waldtage, Säen<br />

von verschiedenen Samen, Schmecken<br />

und Riechen von Früchten usw.<br />

Mit Lupengläsern können die Kinder Kleintiere<br />

wie Käfer, Ameisen usw. genauer<br />

beobachten und erforschen. Situationsorientiert<br />

bieten wir den Kindern die Möglichkeit,<br />

ihr Wissen durch Bilder, Bücher<br />

und Spiele zu erweitern.<br />

Auch wir wollen die Natur, die uns geschenkt<br />

ist, schützen, in dem wir respektvoll<br />

mit ihr umgehen. Diese Sicht geben wir in<br />

unseren Projekten an die Kinder weiter.<br />

21


7.6. Musikalische Kompetenz<br />

7.7. Mathematische Kompetenz<br />

Musikalische Kompetenz<br />

Kinder lieben Musik. Sie tut ihnen gut und<br />

sie lernen durch diese. Kinder brauchen<br />

Musik. Bereits im Kleinkindalter reagieren<br />

Kinder positiv auf Musik. Sie selbst singen<br />

und bewegen sich gern dazu.<br />

In unserer Kindertageseinrichtung ist Musik<br />

ein fester Bestandteil im alltäglichen<br />

Leben. Geburtstagslieder werden gemeinsam<br />

gesungen und mit Instrumenten begleitet.<br />

Feste und Feiern im Jahreskreis<br />

werden musikalisch mit den Kindern untermalt.<br />

Singspiele begleiten die Kinder an<br />

ihrem <strong>Kindergarten</strong>tag und somit die gesamte<br />

<strong>Kindergarten</strong>zeit.<br />

22<br />

Durch die jährlichen wiederkehrenden Anlässe<br />

geübt, wird auf diese Weise ein musikalischer<br />

Fundus gelegt.<br />

Die Kinder werden in Kleingruppen spielerisch<br />

neben dem Experimentieren mit<br />

den Instrumenten an die richtige Nutzung<br />

der Instrumente angeleitet. Hierzu gehört<br />

auch das Kennenlernen der einzelnen Instrumentennamen.<br />

Kleine Theaterstücke<br />

werden mit Instrumenten untermalt. So<br />

werden Gefühle nicht nur durch den Text,<br />

sondern auch durch den Klang spürbar.<br />

Mathematische Kompetenz<br />

Kinder begegnen Zahlen fast überall in ihrer<br />

alltäglichen Lebenswelt. Auch im Spiel<br />

kommen Zahlen selbstverständlich vor.<br />

Das Erlernen mathematischer Grundkenntnisse<br />

wird in der Kindertageseinrichtung<br />

ganzheitlich, d.h. für alle Sinne erfahrbar,<br />

und lebensnah in die Welt der Kinder<br />

eingebettet. Es gilt dabei, der Neugier<br />

und dem natürlichen Entdeckungsdrang<br />

entsprechend entgegen zu kommen. Die<br />

Mathematik hilft uns, über die Welt diff erenziert<br />

nachzudenken.<br />

Zahlen sind Kindern bereits aus anderen<br />

Zusammenhängen vertraut, ohne dass sie<br />

als solche immer bewusst wahrgenommen<br />

werden, z.B. die Paar- und Gruppenkons-<br />

tellationen in den Bewegungseinheiten,<br />

das Auff ädeln von Perlen, das Sortieren<br />

nach Formen, Farben, Größen und Gewichten,<br />

Abzählverse oder die Kerzen auf dem<br />

Geburtstagstisch.<br />

Die Förderung mathematischer Grundfähigkeiten<br />

und –fertigkeiten ist mit der Förderung<br />

der Sprachkompetenz verbunden.<br />

Neue Begriff e werden mit allen Sinnen<br />

erfahren und in der Sprache umgesetzt<br />

und vertieft. Das bedeutet die Beziehung<br />

zwischen Greifen und Begreifen. Kinder ertasten<br />

z.B. Gegenstände und erkennen für<br />

sich die Eigenschaften „rund“ und „eckig“.<br />

Erfahrungen mit der dinglichen Umwelt<br />

werden durch Eigenbewegungen gesammelt.<br />

Handlungsgebundene Begriff e wie<br />

Gleichgewicht, Schwung oder Fliehkraft<br />

erfahren Kinder durch Balancieren, Schaukeln<br />

und Werfen.<br />

Alle ganzheitlich gemachten Erfahrungen<br />

werden als Informationen im Gedächtnis<br />

abrufbar gespeichert. Sie bilden deshalb<br />

den Hintergrund eines erfolgreichen Lernens.<br />

Aus diesem Grund ermöglichen wir<br />

den Kindern ein möglichst eigenständiges<br />

Forschen und Experimentieren.


Medienkompetenz<br />

Medienerfahrungen beginnen früh, denn<br />

Kinder wachsen heute mit Medien auf:<br />

Die meisten Kinder schauen zu Hause fern,<br />

hören Hörspielkassetten und –CDs und<br />

kennen aus ihrer Familie Foto- und Filmkameras,<br />

Telefon und Handy. Einige haben<br />

schon erste Erfahrungen mit Computerspielen,<br />

Lernsoftware und dem Internet<br />

gemacht und auch Werbung hat Kinder<br />

längst als Zielgruppe entdeckt und spricht<br />

sie gezielt über die Medien an. Dabei sind<br />

die Kinder im Umgang mit Medien sehr<br />

aktiv: Sie spielen die Geschichten ihrer<br />

Serienhelden nach und führen sie in der<br />

Fantasie weiter, bedienen Geräte wie CD-<br />

Player am liebsten selbst. Sie benutzen im<br />

Rollenspiel (Spiel-)Telefone, Fotoapparate<br />

und Mikrofone.<br />

Medien können wichtige Funktionen beim<br />

gemeinsamen Lernen erfüllen und bieten<br />

vielfältige Möglichkeiten, Ideen und Sichtweisen<br />

auszudrücken. Einige Erzieherinnen<br />

haben sich im Bereich Medienkompetenz<br />

fortgebildet. Sie ermöglichen den<br />

Kindern individuell und dem Alter entsprechend<br />

Erfahrungen zu sammeln und stärken<br />

sie, verantwortungsvoll mit Medien<br />

umzugehen.<br />

Religiöse Erziehung<br />

Wir machen den christlichen Glauben für<br />

die Kinder erlebbar. Dies bedeutet, dass<br />

wir in kindgemäßer Weise die Kinder über<br />

Zeichen, Bilder und Geschichten an die<br />

Glaubensgrundlagen heranführen. Diese<br />

Inhalte drücken sich unter anderem in den<br />

Festen des kirchlichen Jahreskreises aus.<br />

Rituale, Traditionen und Brauchtümer vermitteln<br />

den Kindern einen positiven und<br />

christlichen Leitfaden für die Zukunft. Wir<br />

bringen den Kindern die Schöpfung der<br />

Welt als Werk Gottes nahe. Durch vielfältige<br />

Naturerfahrungen lernen sie die Natur<br />

kennen, die es zu lieben, wertschätzen und<br />

zu schützen gilt.<br />

Unsere religionspädagogische Arbeit beinhaltet<br />

auch, selbst Vorbild für die Kinder<br />

zu sein. Für uns bedeutet das, die Kinder<br />

zu fördern und zu begleiten, dass für jedes<br />

einzelne Kind ein Leben nach seinen<br />

Bedürfnissen und Fähigkeiten in sozialer<br />

Gemeinschaft möglich ist. Wir vermitteln<br />

ihnen unser Verständnis vom Menschen,<br />

seiner Würde, seiner Wertschätzung und<br />

seiner Einmaligkeit. Dabei haben wir besonders<br />

das Wohl benachteiligter Kinder<br />

und Familien im Auge. Durch Erzählungen<br />

aus dem Leben Jesu zeigen wir den Kindern<br />

ein Bild des Miteinander, der Freundschaft<br />

und der respektvollen Beziehung<br />

zueinander. Wir schaff en gemeinsam eine<br />

Atmosphäre des Angenommen-Seins und<br />

7.8. Medienkompetenz<br />

7.9. Religiöse Erziehung<br />

der Wärme, in der die Kinder eine selbstbestimmte<br />

Beziehung zu den Erwachsenen<br />

und zu den anderen Kindern aufbauen<br />

können. Angelehnt an den Jahreskreis der<br />

Kirche feiern wir mit den Kindern Gottesdienste.<br />

Beim Essen beten wir gemeinsam<br />

als Ausdruck des Dankes. Zu verschiedenen<br />

Anlässen besuchen die Kinder die<br />

Kirche und erleben hier einen Raum, der<br />

sich abhebt von den Räumen, die das Kind<br />

sonst kennt. Einmal im Monat besuchen<br />

der Pfarrer und die Pastoralreferentin die<br />

Kinder und bringen ihnen in kindgerechter<br />

Weise ein religionspädagogisches Angebot<br />

nahe. So wird ein Bezug zu der Kirchengemeinde<br />

hergestellt und gefestigt.<br />

23


7.10. Interkulturelle Arbeit<br />

24<br />

Interkulturelle Arbeit<br />

Ein elementarer Grundsatz in unserer pädagogischen<br />

Arbeit ist die Öff nung für alle<br />

Nationalitäten und Glaubensrichtungen.<br />

Im alltäglichen Gruppengeschehen vermitteln<br />

wir den Kindern den respektvollen<br />

und vorurteilsfreien Umgang miteinander.<br />

Dazu gehört auch die Berücksichtigung<br />

der religiösen Feiertage, die ggf. auf<br />

Wunsch der Eltern, in unserer Einrichtung<br />

gefeiert werden können.<br />

Für die Übermittagkinder bieten wir selbstverständlich<br />

ein auf die religiösen Ansprüche<br />

zugeschnittenes Mittagessen an.<br />

Es ist uns wichtig, allen Kindern und deren<br />

Familien als eigenständige Persönlichkeiten<br />

mit eigenen Rechten und Meinungen<br />

ernst zu nehmen. Durch vielfältige interkulturelle<br />

Angebote ermöglichen wir den<br />

Familien gesellschaftliche Teilhabe.


Gemeinsame Erziehung behinderter<br />

und nicht behinderter Kinder in Tageseinrichtungen<br />

für Kinder<br />

Besucht ein behindertes bzw. von Behinderung<br />

bedrohtes Kind eine Tageseinrichtung<br />

für Kinder sprechen wir von „Gemeinsamer<br />

Erziehung behinderter und nicht<br />

behinderter Kinder“. Seit vielen Jahren ist<br />

dies ein wichtiger und selbstverständlicher<br />

Teil unserer pädagogischen Arbeit.<br />

Als erstes klären wir, ob für jedes dieser<br />

Kinder entsprechend seiner Behinderung<br />

ein zufriedenstellender Rahmen geschaffen<br />

werden kann. Ist dies der Fall, stellen<br />

wir einen Antrag auf Anerkennung eines<br />

Kindes für die integrative Fördermaßnahme<br />

beim Landesjugendamt Westfalen-<br />

Lippe. Wird der Antrag genehmigt, ist die<br />

Voraussetzung für die Gemeinsame Erziehung<br />

gegeben. Dabei arbeiten wir eng mit<br />

verschiedenen sozialen Institutionen und<br />

Fachärzten zusammen. In der Einrichtung<br />

8. Weitere pädagogische Schwerpunkte<br />

8.1. Gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder<br />

in Tageseinrichtungen für Kinder<br />

werden wir unterstützt von einer zusätzlichen<br />

pädagogischen bzw. heilpädagogischen<br />

Fachkraft. Sie ist mitverantwortlich<br />

für den pfl egerischen und erzieherischen<br />

Mehraufwand. Den Kindern hilft sie, sich in<br />

die Gruppe zu integrieren und Alltagssituationen,<br />

soweit wie möglich, selbstständig<br />

zu meistern. Sie fördert Fähigkeiten und<br />

<strong>St</strong>ärken. Gemeinsam mit den anderen Erzieher/innen<br />

schaff t sie Bedingungen, die<br />

es den unterschiedlichen Kindern ermöglichen,<br />

in kleinen Gruppen und gruppenübergreifend,<br />

in Projekten und vielen Bewegungsaktivitäten<br />

miteinander zu spielen<br />

und voneinander zu lernen. Spezielle Förderangebote<br />

werden dabei individuell auf<br />

die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet.<br />

Daneben ist für uns eine enge und vertrauensvolle<br />

Elternarbeit selbstverständlich.<br />

Wichtig für uns ist,<br />

• dass die Kinder wohnortnah betreut<br />

werden,<br />

„Es ist normal verschieden zu sein!“<br />

R.v.Weizsäcker<br />

• dass auch Kinder, deren Entwicklungs-<br />

probleme erst im Laufe der Kindergar-<br />

tenzeit festgestellt wurden, in der Ein-<br />

richtung bleiben können,<br />

• dass diese Kinder nicht ausgegrenzt wer-<br />

den, sondern dass sie gemeinsam mit<br />

Kindern ohne Behinderung aufwachsen,<br />

• dass auch die Eltern der behinderten<br />

Kinder soziale Kontakte auf- und<br />

ausbauen können,<br />

• dass auch notwendige Therapien<br />

(z.B. Frühförderung, Logopädie usw.) in<br />

der Einrichtung durchgeführt werden<br />

können.<br />

Durch die Gemeinsame Erziehung behinderter<br />

und nicht behinderter Kinder wird gegenseitige<br />

Akzeptanz und soziales Miteinander gefördert.<br />

Es ist für alle Kinder eine positive Bereicherung,<br />

sich mit den Besonderheiten anderer<br />

auseinanderzusetzen. Sie lernen, dass Anderssein<br />

eines Jeden zu akzeptieren. „Unterschiede<br />

leben“ wird somit selbstverständlich.<br />

25


8.2. Über-Mittag-Betreuung<br />

8.3. Bildungsdokumentation in unserer Kindertageseinrichtung<br />

Über-Mittag-Betreuung<br />

Für die Kinder, die über Mittag in der Einrichtung<br />

verbleiben, beginnt um 12:00<br />

Uhr die Mittagspause. Gemeinsam nehmen<br />

die Kinder in zwei Gruppen in einer<br />

familiären Atmosphäre mit jeweils zwei<br />

Erzieher/innen ein warmes Mittagessen<br />

ein. Das Mittagessen wird von dem Mensaverein<br />

der Euregio-Gesamtschule in<br />

<strong>Rheine</strong> täglich frisch geliefert. Vor dem<br />

Mittagessen wird gemeinsam gebetet<br />

und ein immer wiederkehrendes Ritual<br />

des „Guten Appetit“-Wünschens durchgeführt.<br />

Durch die täglich variierende Menükarte<br />

des Mensavereins lernen die Kinder<br />

unterschiedlichste Gerichte und Speisen<br />

kennen. Den Kindern werden während<br />

des Essens verschiedenste Tischmanieren<br />

vermittelt. Schon die jüngeren Kinder erlernen<br />

während des gemeinsamen Essens<br />

den selbstständigen Umgang mit Messer<br />

und Gabel. Beim Essenaufgeben helfen die<br />

älteren Kinder den jüngeren Kindern und<br />

lernen voneinander.<br />

Während des Essens führen die Kinder<br />

spannende und wichtige Gespräche über<br />

Erlebnisse vom Vormittag. Nach dem Essen<br />

räumen wir gemeinsam mit den Kindern<br />

den Tisch ab. Anschließend besteht<br />

für die jüngeren Kinder die Möglichkeit einen<br />

Mittagsschlaf zu machen. Die älteren<br />

Kinder verbringen die Mittagspause bei einem<br />

ruhigen Spiel in einem Gruppenraum.<br />

26<br />

Jeweils zwei Erzieher/innen betreuen die<br />

schlafenden Kinder und die spielenden<br />

Kinder in je einer Gruppe. Nach der Mittagspause<br />

werden die Kinder je nach Buchungszeit<br />

abgeholt oder treff en sich zu<br />

einem weiteren Spiel bzw. Angebot in den<br />

Gruppen.<br />

Bildungsdokumentation in unserer Kindertageseinrichtung<br />

Im Jahr 2003 wurde zwischen dem Land<br />

NRW und den Trägern aller Kindertageseinrichtungen<br />

eine Bildungsvereinbarung<br />

beschlossen. Neben der Betreuungsaufgabe<br />

haben die Kindertageseinrichtungen<br />

einen eigenständigen Bildung- und Erziehungsauftrag.<br />

Höchstes Ziel ist dabei die<br />

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />

des Kindes. Das Kind soll sich in der Tageseinrichtung<br />

wohl fühlen und sich nach seinen<br />

Fähigkeiten bestmöglich entwickeln.<br />

Um diesem Ziel gerecht zu werden wird<br />

das Kind in seinem Verhalten, im Spiel, in<br />

der Bewegung und in der Sprache gezielt<br />

beobachtet. Diese Beobachtungen wiederum<br />

sind Grundlage für individuelle Förderschritte.<br />

Die Erziehungsberechtigten können sich<br />

im Betreuungsvertrag damit einverstanden<br />

erklären, dass eine Bildungsdokumentation<br />

erstellt wird. Außer den Erziehungsberechtigten<br />

hat niemand ein Recht auf<br />

Einblick in die Bildungsdokumentation.<br />

Wozu dienen die Beobachtung und die<br />

Dokumentation?<br />

• Wir pädagogischen Fachkräfte erhalten<br />

einen detaillierten Einblick in die individuellen<br />

Fortschritte eines jeden Kindes.<br />

• Wir richten unsere pädagogische Arbeit<br />

auf die <strong>St</strong>ärken und Schwächen der Kin-<br />

der aus.<br />

• Wir können die Kinder gezielter unter-<br />

stützen und ihnen entsprechende<br />

Materialien anbieten.<br />

• Die Dokumentationen dienen als Grund-<br />

lage für die regelmäßig stattfi ndenden<br />

Elterngespräche.<br />

• Die Eltern erhalten am Ende der Kinder-<br />

gartenzeit eine umfassende Dokumenta-<br />

tion über die Entwicklung ihres Kindes.


Ein ganz normaler <strong>Kindergarten</strong>alltag<br />

Der Tagesablauf ist nur grob vorstrukturiert.<br />

Er gibt deshalb Freiräume für Spontaneität<br />

und Flexibilität.<br />

Der Morgen beginnt mit der persönlichen<br />

Begrüßung jedes Kindes und der<br />

Betreuungspersonen. Es ist uns wichtig,<br />

die Kinder mit ihren augenblicklichen Gefühlsregungen<br />

wahrzunehmen und die<br />

Möglichkeit zu einem kurzen Gespräch zu<br />

nutzen. Nach der Begrüßung werden die<br />

Kinder in das laufende Freispiel begleitet.<br />

Hierbei wählen die Kinder, mit welchen<br />

anderen Kindern und/oder Erwachsenen<br />

und mit welchen Spielen oder Aktivitäten<br />

sie sich beschäftigen möchten.<br />

Während der alltäglichen Freispielphasen<br />

werden vom jeweiligen Gruppenteam<br />

verschiedene Aktivitäten und Projekte in<br />

Kleingruppen angeboten, wie z.B. aus den<br />

Bildungsbereichen religiöse Erziehung,<br />

Sprache, kreatives Gestalten, Körperwahrnehmung,<br />

Bewegung, Musik, Natur, usw.<br />

Während des Freispiels haben die Kinder<br />

Gelegenheit, ihr mitgebrachtes Frühstück<br />

zu verzehren.<br />

Die Länge der Freispielphase variiert täglich.<br />

Je nach Gruppensituation endet sie<br />

individuell. Dann haben die Kinder Zeit,<br />

auf dem Spielplatz zu spielen.<br />

Der Vormittag wird in der Regel in jeder<br />

Gruppe durch einen gemeinsamen Abschluss<br />

beendet, an dem die Kinder altersentsprechend<br />

teilnehmen. Es werden Lieder<br />

gesungen, Bewegungsspiele gemacht<br />

und wichtige Dinge in Kinderkonferenzen<br />

besprochen. Im Anschluss daran beginnt<br />

die Abholphase auf unserem Außengelände.<br />

Für die Kinder, die über Mittag in der Einrichtung<br />

verbleiben, beginnt die Mittagspause.<br />

Am Nachmittag können sich die Kinder<br />

zum weiteren Spiel treff en. Es fi nden auch<br />

zusätzliche Angebote zur Bildung statt, die<br />

über die morgendliche Bildung hinausgehen.<br />

D.h., dass wir zum Teil Angefangenes<br />

in kleineren Gruppen weiterführen und<br />

vertiefen können oder neue Dinge einführen.<br />

Für uns ist es wichtig, jedes Kind nach<br />

seinem Alter und seinem Entwicklungsstand<br />

individuell zu fördern.<br />

Desweiteren haben die einzelnen Gruppenteams<br />

jeweils an einem Nachmittag in<br />

der Woche Zeit und Gelegenheit, die pädagogische<br />

Arbeit innerhalb der Gruppe<br />

zu planen.<br />

9. Ein ganz normaler <strong>Kindergarten</strong>alltag<br />

10. Zusammenarbeit mit dem Träger<br />

Zusammenarbeit mit dem Träger<br />

Mit dem Träger unserer Tageseinrichtung<br />

für Kinder stehen wir in regelmäßigem<br />

Kontakt und Austausch. Sowohl verwaltungstechnische,<br />

organisatorische als<br />

auch inhaltliche Fragen und Gegebenheiten<br />

werden gemeinsam mit ihm geklärt.<br />

Mindestens einmal im Jahr fi ndet eine Mitarbeiterversammlung<br />

aller hauptamtlich<br />

Angestellten der Kirchengemeinde statt.<br />

Der Pfarrer der Gemeinde und ein Mitglied<br />

des Kirchenvorstandes nehmen regelmäßig<br />

an den Sitzungen des Rates der Tageseinrichtung<br />

teil.<br />

Einige Mitarbeiter/innen engagieren sich<br />

ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde.<br />

Der Pfarrer unserer Kirchengemeinde wird<br />

in regelmäßigen Abständen von unseren<br />

Kindern und Mitarbeiter/innen besucht.<br />

Auch er ist stets gern bei den Kindern und<br />

bei uns gesehen. Wir freuen uns, in ihm einen<br />

vertrauten Ansprechpartner zu haben.<br />

27


11. Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Wir schätzen die tägliche Begegnung zwischen<br />

den Eltern und Erzieher/innen sehr.<br />

Zum einen stabilisiert sie die Beziehung<br />

zwischen beiden Erziehungsfeldern. Zum<br />

andern erleichtert sie dem Kind den Wechsel<br />

von einer Bezugsperson zur anderen.<br />

In der gegenseitigen vertrauensvollen<br />

Unterstützung kann ein wohlwollendes Erziehungsklima<br />

entstehen, in dem sich ein<br />

Kind gut entfalten kann.<br />

Hier sind einige Beispiele unserer<br />

Angebote:<br />

• Aufnahmegespräche<br />

Tür- und Angelgespräche<br />

• Elterngespräche mit Übergabe der<br />

Bildungsdokumentationen<br />

• Gespräche zu den Anliegen der Eltern<br />

• Gespräche zu den Anliegen der Erzieher/<br />

innen<br />

• Auf Wunsch: Gespräche mit Eltern und<br />

pädagogischen Mitarbeiter/innen<br />

anderer Institutionen, z.B. Frühförde-<br />

rung, Psychologische Beratungsstelle,<br />

Schulen, Kinderschutzbund usw.<br />

• Informationstafeln<br />

• Elternbriefe und Elterninformationshefte<br />

• Gremienarbeit<br />

• Informationsabend für die Eltern der Kin-<br />

der, die neu in die Kindertageseinrich-<br />

tung aufgenommen werden<br />

• Elternversammlung<br />

28<br />

• Elternratswahl<br />

• Sitzungen des Elternrates<br />

• Sitzungen des Rates der Tageseinrich-<br />

tung für Kinder<br />

• Thematische Veranstaltungen<br />

• Klönnachmittage<br />

• Angebote für Eltern durch das Familien-<br />

zentrum<br />

• Austausch im off enen Elterncafé<br />

Zu Beginn jedes neuen <strong>Kindergarten</strong>halbjahres<br />

planen wir, das Mitarbeiterteam in<br />

Absprache mit dem Elternrat bzw. dem Rat<br />

der Tageseinrichtung für Kinder, verschiedene<br />

Eltern-Kind-Aktionen, z.B.<br />

• Vater-Kind-Morgen<br />

• Frühlingsfest, Sommer- und Herbstfest<br />

• <strong>St</strong>ehcafé am Kinderkarnevalstag<br />

• Wortgottesdienste zu verschiedenen reli-<br />

giösen Festen<br />

• Adventsfeier<br />

Eltern unterstützen uns:<br />

• bei der Gestaltung von kleinen Überraschungen<br />

für die Kinder<br />

• bei Gestaltung von Festen und Feiern<br />

• bei der Vorbereitung des Frühstücks<br />

für Kinder und Mitarbeiter/innen<br />

nach der Übernachtung der angehen-<br />

den Schulkinder zu<br />

• bei der Gestaltung und Pfl ege des Außen-<br />

geländes<br />

• Der Elternrat organisiert Feste für alle Kin-<br />

dergarteneltern<br />

• Der Elternrat organisiert Kinderkleider-<br />

börsen<br />

• Der Elternrat unterstützt das Pfarrfest<br />

Zusammenarbeit mit anderen<br />

Institutionen<br />

Unsere Kindertageseinrichtung arbeitet<br />

Hand in Hand mit anderen Institutionen<br />

zusammen. Die Vernetzung mit anderen<br />

Institutionen und anderen Initiativen erleichtert<br />

die Umsetzung einer modernen<br />

Jugendhilfe. Dadurch können wir zur Verbesserung<br />

der Lage und Lebensqualität<br />

von Familien im Wohnumfeld beitragen.<br />

Wichtig:<br />

Die Weitergabe personenbezogener Informationen<br />

und jegliche Zusammenarbeit<br />

mit anderen Institutionen geschehen nur<br />

mit Zustimmung und Einbeziehung der<br />

Eltern! Hier ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

sehr wichtig. Wir reden miteinander<br />

und nicht übereinander!


Gemeinde:<br />

• Kirchengemeinde (Zusammenarbeit mit<br />

dem Träger und den Gremien der<br />

Pfarrgemeinde)<br />

• Bücherei (Bibfi t für die angehenden<br />

Schulkinder)<br />

• <strong>St</strong>adtteil (Erweiterung des Lebensumfeldes<br />

der Kinder durch Besuche der<br />

Banken und Geschäfte)<br />

• Seniorengemeinschaft<br />

Verwaltung:<br />

• Zentralrendantur Dekanat <strong>Rheine</strong> (verwal-<br />

tungstechnische und rechtliche Aspekte)<br />

• Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

(Landesjugendamt)<br />

• <strong>St</strong>adt <strong>Rheine</strong> – Amt für Kinder, Jugend<br />

und Familie (Jugendamt)<br />

Fachdienste:<br />

• Diözesan-Caritasverband Münster<br />

(verwaltungstechnische Aspekte,<br />

Fachberatung, Fortbildung)<br />

• Ärzte und Fachärzte (Hilfe, Unterstützung<br />

und Beratung bei verschiedenen Krank-<br />

heitsbildern, Fortbildung)<br />

• Beratungsdienste (Psychologische<br />

Beratungsstelle, Beratungsstelle für<br />

Ehe, Familie und Lebensfragen,<br />

Deutscher Kinderschutzbund, Pädagogi-<br />

sche Dienste)<br />

• Therapeutische Dienste (Haus der Früh-<br />

förderung, Ergotherapie, Logopädie)<br />

• Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

Ämter / Behörden:<br />

• Gesundheitsamt (regelmäßige ärztliche<br />

und zahnärztliche Untersuchungen,<br />

Meldepfl icht bei bestimmten übertrag-<br />

baren Krankheiten)<br />

• Polizei/Feuerwehr (gegenseitige Besuche<br />

zur Prävention)<br />

• Landesunfallkasse NRW<br />

• Vereinigte IKK (Gesundheitsprojekt)<br />

Pädagogische Nachbareinrichtungen:<br />

• Kindertageseinrichtungen (Erfahrungs-<br />

und Informationsaustausch, gemeinsame<br />

Erarbeitung verschiedener Themen-<br />

schwerpunkte, Hospitation in anderen<br />

pädagogischen Einrichtungen, Arbeits-<br />

kreise, Leiter/innenkonferenzen)<br />

• Heilpädagogisches Zentrum<br />

Schulen:<br />

• Grundschulen / Förderschulen (gegen-<br />

seitige Besuche von <strong>Kindergarten</strong>kindern<br />

und Schüler/innen, gegenseitige<br />

Hospitationen von Erzieher/innen und<br />

Lehrer/innen, gemeinsame Weiterbildun-<br />

gen und Einschulungskonferenzen)<br />

• Berufskollegs, Berufsfachschulen (Praxis-<br />

anleitung und Informationsaustausch)<br />

• Allgemeinbildende Schulen (Anleitung<br />

von Praktikant/innen)<br />

Öff entlichkeit:<br />

• Presse<br />

• Internet (www.familienzentrum-rheine- eschendorf.de<br />

oder www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de)<br />

29


13. Öff entlichkeitsarbeit<br />

Öff entlichkeitsarbeit<br />

Als Teil der Gemeinde stellen wir unsere<br />

Arbeit dar durch<br />

• Kontaktpfl ege zum Träger, Familien und<br />

Gemeindemitgliedern<br />

• regelmäßige Berichte in<br />

Gemeindebriefen<br />

• Mitwirkung und Präsenz bei Gottesdiens-<br />

ten, Gemeindefesten und -aktionen<br />

• Auslegen der Veranstaltungskalender<br />

über Angebote des <strong>Familienzentrum</strong>s<br />

im Sozialraum der Kindertageseinrich-<br />

tung und Gemeinde<br />

• Auslegen der <strong>Konzeption</strong> in öff entlichen<br />

Einrichtungen der Gemeinde<br />

• Vorstellen der pädagogischen Arbeit in<br />

Gremien der Gemeinde<br />

Weiterhin betreiben wir Öff entlichkeitsarbeit<br />

in verschiedene Richtungen durch<br />

• Projektdokumentationen in öff entlichen<br />

Einrichtungen<br />

• aktive Teilnahme am öff entlichen Leben<br />

durch Besuche bei der Post, der<br />

Apotheke, dem Bäcker, der<br />

Feuerwehr und der Polizei<br />

• Berichterstattung in diversen Tageszei-<br />

tungen<br />

Kommen Sie und informieren Sie sich!<br />

30<br />

Die Kindertageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong><br />

Seit dem 01. August 2008 sind wir im Verbund mit dem Haus der Kinder <strong>St</strong>. Martin zertifi<br />

ziertes <strong>Familienzentrum</strong> NRW.<br />

„Wir schaff en gemeinsam eine Atmosphäre des Angenommen-Seins, der Wärme und der<br />

Wertschätzung, in der die Kinder eine selbstbestimmte Beziehung zu den Erwachsenen<br />

und zu den anderen Kindern aufbauen können.“<br />

Werte<br />

• Liebe<br />

• Echtheit<br />

• Akzeptanz<br />

• gewaltfreie Kommunikation<br />

• Demokratie<br />

• Empathie<br />

• Toleranz<br />

Bildungsbereiche<br />

• Soziale Erziehung<br />

• Sprache<br />

• Bewegung<br />

• Spiel<br />

• Kreativität<br />

• Religionspädagogik<br />

• Musik<br />

• Natur und Umwelt


Das <strong>Familienzentrum</strong> bietet zusätzliche Angebote<br />

zur Förderung und Unterstützung,<br />

die über den originären Auftrag einer Kindertageseinrichtung<br />

hinausgehen. Dabei<br />

berücksichtigen wir ihre unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse und Lebenslagen.<br />

Im respektvollen und toleranten Miteinander<br />

lassen sich individuelle Lösungen für<br />

Familien fi nden, die es ihnen ermöglichen,<br />

den wechselnden gesellschaftlichen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden.<br />

Besondere Angebote des <strong>Familienzentrum</strong>s<br />

<strong>Rheine</strong>-Eschendorf beinhalten:<br />

1. Beratung und Unterstützung von Kindern<br />

und Familien<br />

• Off ene Sprechstunden durch die Psycho-<br />

logische Beratungsstelle und der Frühför-<br />

derung des Caritasverbandes <strong>Rheine</strong><br />

• Sprachfördermaßnahmen<br />

• Eltern-Kind-Workshops „Kinder stark<br />

machen“ in Kooperation mit dem<br />

Deutschen Kinderschutzbund <strong>Rheine</strong> e.V.<br />

2. Familienbildung und Erziehungspartnerschaft<br />

• Elterncafé<br />

• Vater-Kind-Aktionen<br />

• Interkultureller Gesprächskreis<br />

• Gesundheits- und Bewegungsangebote<br />

(Vereinigte IKK)<br />

• Seniorenangebote<br />

14. Die Kindertageseinrichtung als <strong>Familienzentrum</strong><br />

3. Kindertagespfl ege<br />

• Hilfestellung bei der Kontaktaufnahme<br />

zwischen Eltern und Tagesmüttern/vätern<br />

in Kooperation mit der <strong>St</strong>adt<br />

<strong>Rheine</strong> und dem Caritasverband<br />

4. Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

• Betreuung von Kindern unter 3 Jahren<br />

• Notfallbetreuung<br />

• Babysittervermittlung<br />

• Organisation von Bring- und<br />

Abholdiensten im Bedarfsfall<br />

Unser breit gefächertes Angebot für Jung<br />

und Alt fi nden Sie in unserem halbjährlich<br />

erscheinenden Veranstaltungskalender,<br />

der in unseren Kindertageseinrichtungen<br />

und im gesamten Sozialraum ausliegen.<br />

E-Mail:<br />

kita.stmarien-rheine@bistum-muenster.de<br />

Internet:<br />

www.familienzentrum-rheine-eschendorf.de<br />

oder www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de<br />

31


15. Projekt „Kinder stark machen“<br />

32<br />

Projekt „Kinder stark machen“<br />

„Gehe nie mit einem Fremden mit.“ So lautet bis vor wenigen Jahren der allgemeine pädagogische<br />

Grundsatz. Diese Aussage ist nach heutigen Erkenntnissen überholt, denn:<br />

körperliche, seelische und sexuelle Übergriff e auf Kinder geschehen in den meisten Fällen<br />

in deren persönlichem Umfeld. Der Schwerpunkt der heutigen Pädagogik ist die „Prävention“<br />

(Vorbeugung). Das Ziel ist: „KINDER STARK MACHEN“. Es geht darum, Kinder zu<br />

stärken, damit sie, wenn sie von körperlicher und/oder seelischer Gewalt bedroht sind,<br />

besser mit diesen Situationen umgehen können. Aus diesen Gründen haben vier Erzieherinnen<br />

aus unserer Kindertageseinrichtung an der zweijährigen berufsbegleitenden<br />

Fortbildung „Trainerin im Bereich Selbstbehauptung / Selbstverteidigung zur Prävention<br />

von sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“ des Deutschen Kinderschutzbundes<br />

<strong>Rheine</strong> e.V. erfolgreich teilgenommen.<br />

In unserer pädagogischen <strong>Konzeption</strong> sind daher Eltern-Kind-Workshops zum Thema<br />

„Kinder stark machen“ fest verankert.<br />

Zielgruppe:<br />

Kinder der Kindertageseinrichtungen unserer Gemeinde mit einem Elternteil in ihrem<br />

letzten <strong>Kindergarten</strong>jahr<br />

Zielsetzung der Workshops:<br />

• <strong>St</strong>ärkung des Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins<br />

• Eigene, neue Durchsetzungsstrategien entwickeln und fördern<br />

• Gruppenbewusstsein wecken<br />

• Deeskalationstraining<br />

• Prävention von Gewalt und sexuellen Übergriff en<br />

• Freude an Bewegung und eigener Kraft entdecken<br />

Inhalte der Workshops:<br />

• Gefühle<br />

• Mutmachspiele<br />

• Körperwahrnehmung<br />

• Nein-Sagen<br />

• Elterntraining


Schlusswort<br />

Wir hoff en, dass wir Ihnen einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong> ermöglichen konnten.<br />

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie uns und<br />

unsere Einrichtung persönlich kennen lernen möchten, freuen wir uns über Ihren Besuch.<br />

„Kinderseelen mutig machen,<br />

damit sie selbstbewusst und selbstbestimmt am Leben teilnehmen<br />

und die Zukunft mitgestalten können!“<br />

Autor unbekannt<br />

16. Schlusswort<br />

33


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kindertageseinrichtung <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong><br />

Osnabrücker <strong>St</strong>r. 339<br />

48429 <strong>Rheine</strong><br />

Tel. 05971 7715<br />

Email: kita.stmarien-rheine@bistum-muenster.de<br />

<strong>Konzeption</strong>sbearbeitung:<br />

Pädagogische Mitarbeiter/innen<br />

Träger: Pfarrer Bernhard Brirup<br />

Layout und Druck: Konzeptiv Media Agentur, <strong>Rheine</strong><br />

www.konzeptiv.de<br />

3. Ausgabe <strong>Rheine</strong>, 2009/2010<br />

Literatur:<br />

-Arbeitshilfe <strong>Konzeption</strong>sentwicklung<br />

Diözesan-Caritasverband Münster e.V.<br />

-<strong>Kindergarten</strong> heute – Basiswissen Kita<br />

<strong>Konzeption</strong>sentwicklung Verlag Herder<br />

- Welt des Kindes, Verlag Kösel<br />

Diverse Fachartikel<br />

-<strong>Kindergarten</strong> heute, Verlag Herder<br />

Diverse Fachartikel<br />

35


www.familienzentrum-rheine-eschendorf.de<br />

www.st-mariae-himmelfahrt-rheine.de

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