Diakonie: Jahresbericht 2012
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
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sehr ruhige und professionelle Arbeitsweise geprägt. Wir<br />
sind mit den überdurchschnittlichen Bewertungen der<br />
Transparenzberichte sehr zufrieden.<br />
Die durchschnittliche Versorgungszeit der Kunden hat in<br />
den letzen Jahren kontinuierlich abgenommen. Manchmal<br />
werden Versorgungen nur wenige Tage in Anspruch<br />
genommen. Dann steht der große Arbeitsaufwand zu<br />
Beginn einer Versorgung (Verträge, Visiten, Pflegedokumentation,<br />
evtl. Einarbeitung usw.) in keinem Verhältnis<br />
zu den erwirtschafteten Erträgen.<br />
Da wir in den letzten Jahren immer wieder bei der Rückgabe<br />
der Leasing-Fahrzeuge unangenehme finanzielle<br />
Überraschungen erlebten, wurde ab Mitte des Jahres<br />
begonnen, die Autos wieder zu kaufen. Ganz generell<br />
haben sich unsere Fahrzeuge der Marke Ford Ka sehr<br />
bewährt und der Fuhrpark wird dementsprechend nach<br />
und nach umgestellt. Im kommenden Jahr steht dann die<br />
Neustrukturierung des Fuhrparkmanagements an.<br />
Die im Oktober 2011 erfolgte Kündigung der Entgelte<br />
zum 31. 01. <strong>2012</strong> im Bereich der Grundpflege hat bis<br />
heute noch zu keinem neuen Vertragsabschluss geführt.<br />
Obwohl wir bereit waren sehr dezidierte und aussagefähige<br />
Unterlagen beizubringen, werden von Seiten der<br />
Pflegekassen immer wieder neue und kaum einbringbare<br />
Unterlagen angefordert. Der Zusammenhang zwischen<br />
den individuell aushandelbaren Erhöhungen der<br />
Preise und dem seit dem 01. 01. 2013 bundesweit zu<br />
verhandelnden Stundenentgelte für die Pflege wird von<br />
den Kassen ausdrücklich erwünscht.<br />
Im Bereich der Körperpflege bieten die Kassen ein Stundenentgelt<br />
von 29,88 € an. Damit müssen die Personal-<br />
und Fuhrparkkosten, die Mieten, Versicherungen, Abgaben,<br />
EDV, Overhead usw. abgedeckt werden. Wir benötigen<br />
jedoch für eine Kostendeckung in der Grundpflege<br />
einen Satz von ca. 53,00 €. Damit liegen wir z.B. noch<br />
weit unterhalb der KFZ Entgelte von 85,00 – 105,00 €<br />
pro Arbeitsstunde. Noch schlimmer wird es in den Bereichen<br />
von Betreuung und Hauswirtschaft. Das letzte<br />
Angebot lag bei 16,20 € pro Stunde. Die realen Kosten<br />
liegen jedoch bei ca. 48,00 €. Somit werden sich wohl<br />
Schiedsstellen und Gerichte mit der Angelegenheit auseinandersetzen<br />
müssen.<br />
Die im Sommer verhandelten geringen Steigerungen der<br />
Entgelte im Bereich der Behandlungspflege werden zum<br />
01. 01. 2013 gleich wieder abgesenkt. Dieser Versorgungsvertrag<br />
wird von unserem Spitzenverband gerichtlich<br />
geprüft.<br />
Auch die Verhandlungen im Bereich der Spezialisierten<br />
Ambulanten Palliativ Pflege (SAPV) kommen nicht voran,<br />
da die vertraglichen und gesetzlichen Vorgaben der<br />
Kassen mit der Pflegewirklichkeit nicht immer in Einklang<br />
zu bringen sind.<br />
Im Bereich der Weiterbildung stand in diesem Jahr die<br />
Aufnahme eines Palliativ-Grundkurses von acht Mitarbeiterinnen<br />
der <strong>Diakonie</strong>-Pflegestationen im Vordergrund.<br />
Besonders schön ist auch, dass drei weitere Kolleginnen<br />
aus dem stationären Bereich (Albert-Schweitzer-Haus)<br />
daran teilnehmen und somit eine sektorenübergreifende<br />
Zusammenarbeit sichtbar wird. Zum Ende<br />
des Jahres sind die Leitungskräfte, aber auch alle Mitarbeiterinnen,<br />
über die neuen Versorgungs- und Entgeltmodelle<br />
nach dem neuen Pflegeneuausrichtungsgesetz<br />
(PNG) geschult worden. Für die Angehörigen gab es in<br />
allen fünf Standorten die Chance, über Vorträge und Broschüren<br />
ebenfalls die neuesten Informationen über die<br />
neuen Rechte und Möglichkeiten zu erhalten.<br />
Durch die Einführung der Altenpflegeausbildungsumlage<br />
sind zwar Mehrbelastungen auf die drei Pflegestationen<br />
zugekommen, aber wir können nun unsere eigenen Auszubildenden<br />
der Altenpflege gegenfinanziert bekommen.<br />
Zum Jahresende haben wir nun vier Azubis in den Stationen.<br />
2013 werden weitere zwei oder drei neue Auszubildende<br />
beginnen. Damit leisten wir unseren Anteil zur<br />
Verringerung des Fachkräfteanteils in der Pflege.<br />
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