Hoke Urin.pdf - LC/MS
Hoke Urin.pdf - LC/MS
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<strong>LC</strong> – <strong>MS</strong> Meeting, Wuppertal 2005<br />
Probleme bei der Entwicklung und Validierung<br />
von <strong>Urin</strong> Methoden<br />
G Bioanalytik, A DMPK
Standardvorgehen (1)<br />
<strong>Urin</strong>methode wird in aller Regel notwendig für die 1. Humanstudie<br />
Methode für die Substanz in Humanplasma meistens vorhanden<br />
(isotopenmarkierter Standard, Auswertung über Peakflächenverhältnis,<br />
SPE 1) , <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> ESI+ ,)<br />
Standardansatz: <strong>Urin</strong>proben werden analog zu Plasmaproben<br />
bearbeitet, d.h.<br />
- Spiken von C/QC Proben in <strong>Urin</strong><br />
- Aufarbeitung / Messung<br />
Probleme /Effekte<br />
1) solid phase extraction, Automatisiert mit Tecan-Pipettierroboter oder auch Hand
Standardvorgehen (2)<br />
Vergleich mit Plasma gibt erste Aufschlüsse über evtl. Probleme<br />
-Adsorption (Auswertung über Response)<br />
-Suppression (Auswertung über Flächen)<br />
-Probleme bei der SPE<br />
Lösung der möglichen Adsorptionprobleme<br />
-Zugabe von verschiedenen Säuren in unterschiedlichen Stärken<br />
-Vergleich Kunststoff/Glas<br />
Lösung von evtl. Supression<br />
-Zugabe von BSA oder Plasma zur Aufarbeitung<br />
Lösung der Aufarbeitungsprobleme
Analyte 1<br />
Versuch<br />
Cs Plasma/QCs <strong>Urin</strong><br />
Cs Plasma/QCs <strong>Urin</strong>e in Kunststoff/Glas<br />
Cs Plasma/[QCs <strong>Urin</strong>/Plasma (1:1)]<br />
Cs Plasma/[QCs <strong>Urin</strong>/0.2 N HCl)]<br />
QCs mit verschiedenen<br />
Zitronensäure Konzentrationen<br />
Zugabe Säure vorher/nachher<br />
Ergebnis<br />
QCs -30% bezogen auf Response<br />
Plasma<br />
Suppression 60-70% bezogen auf<br />
Fläche<br />
<strong>Urin</strong> in Kunststoff -25% gegen<br />
Plasma<br />
→ Adsorption<br />
valide<br />
valide → neutralisieren notwendig<br />
0.01 – 0.2 M valide<br />
→ Endkonzentration 0.1 M<br />
Valide (kein Unterschied)
Analyte 1<br />
Adsorptionseffekt an Plastik aufgrund fehlender Plasmaproteine<br />
Durch Zusatz von Zitronensäure (vorher oder nachher) wird Analyte in<br />
Lösung gehalten bzw. wieder gebracht.<br />
Bei den ersten Klinikproben wurde Säure hinterher zugegeben, danach<br />
Vorlegen von Säure<br />
Neutralisieren der Säure für SPE notwendig<br />
Wiederfindung ca. 70 %, kein Matrixeffekt<br />
Je mehr Säure, desto besser im Vergleich zu Plasma, aber desto mehr<br />
Signalunterdrückung
Analyte 2<br />
Versuch<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong> gespikt<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong> gespikt, anschl.<br />
1:1 mit Plasma verdünnt<br />
Cs/QCs in angesäuertem <strong>Urin</strong><br />
gespikt (1:1 mit 0.1N HCl)<br />
Test mit radioaktiver Substanz<br />
hinsichtlich Wiederfindung<br />
Cs/QCs in angesäuertem <strong>Urin</strong><br />
gespikt (1:1 mit 0.1N HCl),<br />
Zugabe von Plasma (1:1) vor der<br />
SPE<br />
Ergebnis<br />
Nicht valide<br />
Nicht valide<br />
Valide, allerdings geringe Empfindlichkeit<br />
Ohne HCl: Q04: 80%, Q03: 60%, Q02:<br />
50%<br />
mit HCl: alle QCs 90-100%<br />
Valide, Empfindlichkeit ok
Analyte 2<br />
Adsorptionseffekt an Plastik aufgrund fehlender Plasmaproteine<br />
durch Zusatz von HCl wird Substanz in Lösung gehalten<br />
auch nachträgliche Zugabe von HCl bringt Substanz wieder vollständig in<br />
Lösung, d.h. Proben aus der Klinik wurden nachträglich in BA angesäuert<br />
aufgrund der Säure schlechte Wiederfindung, deshalb Zugabe von Plasma
Analyte 3<br />
Versuch<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong> gespikt<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong> gespikt,<br />
Verdünnungs QCs mit unterschiedlichen<br />
Medien (<strong>Urin</strong> oder<br />
Puffer) verdünnt bzw. Aufarbeitung<br />
variiert (manuell, Tecan)<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong> gespikt,<br />
Auswertung gg. Plasma-Cs<br />
Cs/QCs in angesäuertem <strong>Urin</strong><br />
gespikt (1M Zitronensäure, 1:1)<br />
Auswertung gg. Plasma-Cs<br />
Vgl. Zugabe Zitronensäure<br />
vorher/nachher<br />
Ergebnis<br />
Valide, aber QCs -5% bis -20%<br />
Verdünnungs QCs: -14% bis -17 %<br />
Valide<br />
Verdünnungs QCs: Abw. -10% bis -<br />
50 %<br />
Abweichungen von -15% bis -23%<br />
Verdünnungs QCs: -15% bis -32%<br />
Valide; Verdünnungs QCs: ok;<br />
Zugabe nachher nicht valide
Analyte 3<br />
Adsorptionseffekte an Plastik aufgrund fehlender Plasmaproteine<br />
im Vergleich zu Analyte 2 allerdings weniger stark ausgeprägt, d.h. nicht<br />
so deutlich erkennbar, Abweichung eher grenzwertig<br />
Zugabe von Säure, um Substanz in Lösung zu halten<br />
allerdings ist es nicht möglich, Substanz anschließend durch Säurezugabe<br />
wieder in Lösung zu bringen, d.h. Proben müssen bereits in der Klinik<br />
durch Vorlage von Zitronensäure behandelt werden
Analyte 4<br />
Versuch<br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong><br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong><br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong><br />
Cs/QCs in <strong>Urin</strong><br />
Aufarbeitung<br />
Tecan<br />
Manuell<br />
Proben+Interner Standard manuell<br />
vorgelegt, Aufarb. Tecan<br />
Manuell mit Plasma verdünnt<br />
(9+1/6+1), Aufarb. Tecan<br />
Am Tecan mit Plasma verdünnt<br />
(6+1), Aufarb. Tecan<br />
Ergebnis<br />
Nicht valide<br />
Valide<br />
Valide<br />
Valide<br />
Nicht valide<br />
Adsorptionseffekt an Tecan-Spitzen (nicht an normale Eppendorf-<br />
Plastik-Spitzen oder Plastik-Gefäße)<br />
manueller Zusatz von Plasma, dann Aufarbeitung am Tecan
Zusammenfassung 1<br />
Fehlende Plasmaproteine sowie hohe Salzkonzentrationen können<br />
Probleme machen, bspw.<br />
- In Adsorptionseffekten resultieren<br />
- Suppression verursachen<br />
- Aufarbeitungsprobleme bei der SPE verursachen
Zusammenfassung 2<br />
Auftretende Adsorptionseffekte können gelöst werden durch<br />
- Zugabe von Säuren (HCl, Zitronensäure)<br />
- Zugabe von organischen Lösungsmittel (für Kliniken eher nicht<br />
geeignet)<br />
Durch die Bearbeitung des Adsorptionseffektes können wiederum<br />
Probleme mit der Suppression und der SPE auftreten<br />
- Auftretende Suppression kann gelöst werden durch die Zugabe von<br />
BSA-Lösung oder Plasma vor der Aufarbeitung<br />
- Bei der SPE oftmals vorher neutralisieren der angesäuerten <strong>Urin</strong><br />
Proben notwendig. Zusätzlich die Waschschritte anpassen.<br />
Geringere Empfindlichkeit (Suppression) wird in Kauf genommen, wenn<br />
sicher ist, dass dann keine Adsorptionseffekte mehr da sind.<br />
Möglichst wenig Probe aufarbeiten (10-20µL) ausreichende<br />
Empfindlichkeit durch meist höheren Range der Standardgerade
Zusätzliche Effekte<br />
stark schwankende Werte, nicht reproduzierbar<br />
- Nach Reinigung des <strong>MS</strong> bis Q0 (Sciex) und Hex2 (Micromass) Werte<br />
i.O.<br />
mit <strong>Urin</strong>e auf SPE Platte keine Validen Ergebnisse<br />
- es gingen nur bestimmte Chargen der SPE Platten<br />
nur bestimmte Plastikarten betroffen (Polypropylen mit Graphit)<br />
- andere Plastikspitzen verwenden
Schlussfolgerung<br />
→ Im Vergleich zu Plasma ist <strong>Urin</strong> die komplexere Matrix<br />
→ Es gibt kein „Mittel der Wahl“, um diese Effekte zu lösen.<br />
Immer eine individuelle Entwicklung notwendig.