6. LC/MS Diskussionstreffen, 29. Nov. 2005, Wuppertal ABSTRACTS
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Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 1<br />
<strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong><br />
A B S T R A C T S
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 2<br />
I. Abstracts Session A: Pharma-Bioanalytik<br />
Quantifizierung von freien und veresterten Pflanzensterolen<br />
mit <strong>LC</strong>-APPI-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong><br />
Uta Ceglarek, Jan Lembcke, Sven Baumann, Joachim Thiery<br />
Universität Leipzig, Institut für Laboratoriumsmedizin, uta.ceglarek@medizin.uni-leipzig.de<br />
Die Anwendung der APPI-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> erlaubt eine schnelle Bestimmung von freien und<br />
veresterten Pflanzensterolen und Cholesterol aus Serum. Die Probenvorbereitung der<br />
Serumproben besteht aus einer Verdünnung bei gleichzeitiger Zugabe isotopenmarkierten<br />
internen Standards. Die HP<strong>LC</strong>-Trennung der Analyten erfolgte auf einer monolithischen<br />
Trennsäule mit nachfolgender APPI-Ionisierung und <strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> Detektion. Im Rahmen von<br />
klinischen Studien wurden in mehr als 5000 Proben Pflanzensterolkonzentrationen mit<br />
dieser Methode bestimmt.<br />
Im Vortrag werden Probleme bei der Quantifizierung der Analyten sowie der<br />
Langzeitstabilität (Reproduzierbarkeit) der analytischen Methode vorgestellt.
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 3<br />
Erste Erfahrungen mit der Bestimmung von Streptomycin im Serum mittels<br />
<strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> und Pentafluorophenyl-modifizierter stationärer Phase<br />
Hartmut Kirchherr, Medizinisches Labor Bremen<br />
Die Bestimmung von polaren Analyten in biologischer Matrix mit der <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> bereitet oft<br />
Schwierigkeiten. Sowohl die Möglichkeiten bei der Probenaufarbeitung als auch die Auswahl<br />
der mobilen Phasen sind begrenzt. Hersteller von stationären Phasen versuchen durch neue<br />
Entwicklungen die Einschränkungen bei den Fließmitteln auszugleichen. Am Beispiel der<br />
Bestimmung von Streptomycin im Serum sollen die Besonderheiten dieser Problematik<br />
diskutiert werden. Die MonoChrom <strong>MS</strong>-Trennsäule mit Pentafluorophenyl-modifizierter<br />
stationärer Phase zeigt laut Herstellerangabe für etliche Analyten ein U-förmiges<br />
Retentionszeitprofil. Hierhin könnte ein Ansatz gefunden worden sein, auch bei sehr polaren<br />
Analyten eine ausreichende Retention auf der Säule zu erhalten. Entscheidend wäre hier<br />
aber auch, wie sich die Matrix verhält und ob das Problem der schlechten Ionisierung und<br />
Signalunterdrückung im Elektrospray nicht einfach zu größeren Retentionszeiten verlagert<br />
wird. Streptomycin verhält sich auf der Säule ganz anders als erwartet. Aminoglykoside wie<br />
Streptomycin haben zusätzlich die analytisch unangenehme Eigenschaft, sehr gut löslich in<br />
Wasser aber fast schon unlöslich in Alkoholen zu sein. Eine klare Verbesserung des<br />
Retentionsverhaltens und die Etablierung einer brauchbaren Routinemethode wird trotzdem<br />
erreicht.
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 4<br />
Von der <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> zur automatisierten online-SPE-<strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong><br />
- Beispiel antiretrovirale Pharmaka -<br />
T. Koal, V. Kaever, Medizinische Hochschule Hannover; E. Koster, Spark Holland;<br />
M. Svoboda, Applied Biosystems<br />
Antiretrovirale Pharmaka werden zur Behandlung von Patienten, die mit HIV infiziert bzw.<br />
and AIDS erkrankt sind, eingesetzt. Dabei werden in der Regel Kombinationen<br />
verschiedener antiretroviraler Pharmaka verabreicht, die es gilt patientenindividuell zu<br />
dosieren. Für die Quantifizierung im Plasma ist die <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> die Methode der Wahl um<br />
eine möglichst hohe Analysenmethoden-Selektivität bzw. -Sensitivität bei kurzen<br />
Analysenzeiten zu erzielen.<br />
Er werden neue Alternativen zur üblichen Probenvorbereitung mittels Proteinfällung<br />
vorgestellt, die den Probenvorbereitungsaufwand minimieren bzw. vereinfachen und somit<br />
auch das Infektionsrisiko einschränken. Dabei stehen Quantifizierungsmethoden in Dried<br />
Blood Spots (DBS) und direkte Analysen aus Plasma-Proben im Mittelpunkt. Der Einfluss<br />
und die Notwendigkeit der online SPE (einfache Säulenschaltung und vollständig<br />
automatisierte online SPE) werden hinsichtlich Matrix- und Carry-over Effekten diskutiert.
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Turbulent Flow Chromatography as an Effective Tool for Reducing Matrix<br />
Effects in ESI-<strong>MS</strong>-Based Enzymatic Bioassays<br />
André Liesener and Uwe Karst<br />
University of Twente, Chemical Analysis Group and<br />
MESA + Institute for Nanotechnology, P.O. Box 217,<br />
7500 AE Enschede, The Netherlands<br />
In the analysis of samples originating from enzymatic bioassays by means of electrospray<br />
ionization mass spectrometry (ESI-<strong>MS</strong>), one of the major issues regarding the reliability of<br />
the method is the possible influence of matrix constituents. ESI-<strong>MS</strong> is known to be very<br />
susceptible to both, ionization suppression and ionization enhancement of low molecular<br />
weight analytes in the presence of large biomolecules such as enzymes. In order to minimize<br />
these disturbing effects, it is desirable to remove matrix components prior to the ESI-<strong>MS</strong><br />
analysis. Due to the typically large number of samples, which have to be analyzed during a<br />
complete assay, sample preparation has to be fast and automated. A sample preparation<br />
method fulfilling these criteria is the so-called turbulent flow chromatography (TFC). In this<br />
approach, the samples are directly injected into a high flow rate aqueous mobile phase<br />
stream and transferred onto a microbore column containing a large particle size stationary<br />
phase, where the low molecular weight analytes are retained, while the high molecular<br />
weight compounds and salts are rapidly washed off.<br />
The effectiveness of TFC as means to reduce matrix effects in samples originating from<br />
simultaneous multianalyte mass spectrometric bioassays is explored. In this study, the<br />
effects of enzymes present in the sample on the signal response of five analytes were<br />
simultaneously investigated over a protein content range from 0 �g/mL to 38 �g/mL by<br />
means of direct flow injection mass spectrometry. As model enzymes, trypsin, thrombin and<br />
chymotrypsin were selected. Without TFC, the matrix effects caused both signal suppression<br />
and signal enhancement depending on the nature of the analyte and the amount of matrix in<br />
the sample and were found to be generally intolerably large. The deviation from the mean<br />
signal response as a measure of distortion was found to be between 14% up to 112%. The<br />
addition of an excess of methanol as means of sample clean-up was investigated and found<br />
not to be sufficient. By employing TFC for on-line sample preparation, it was possible to<br />
reduce the matrix effects to a minimum for all model systems investigated. In case of trypsin,<br />
the distortion could be lowered from 41.9% to 2.6%, thus demonstrating clearly the efficiency<br />
of the TFC-based on-line sample clean-up.
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Kontamination von Proben und erste Messungen mit dem API 5000<br />
C. Madetzki, Pharmakokinetik, Schering AG, Berlin<br />
Für einen hochpotenten Wirkstoff wurde eine <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Methode entwickelt,<br />
die für die Quantifizierung der Substanz unter GLP in einen<br />
Konzentrationsbereich von 0.05 – 50000 ng/mL in verschiedenen Matrices<br />
verwendet wurde. Bei Versuchen, die Nachweisgrenze auf 0.01 ng/mL zu<br />
reduzieren, traten Probleme mit der Robustheit der Methode in Form von<br />
Verschleppungen und Kontamination des Messsystems auf. Als Quelle dieser<br />
Verunreinigungen konnten allgemeine Laborgeräte sowie Arbeitsabläufe<br />
identifiziert werden. Im Zuge immer empfindlicherer Messtechniken ist die<br />
Aufklärung solcher Kontaminationswege von wachsender Bedeutung. Dies gilt<br />
insbesondere bei Betrachtung der Anschaffung eines Massenspektrometers des<br />
Typs API 5000. Erste Ergebnisse, die während einer Gerätedemonstration<br />
gesammelt wurden, werden vorgestellt.
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Dihydralazin - Ein altes Medikament mit großen Tücken<br />
Hermann Mascher, Werner Tscherwenka, Klaus Kubesch und Daniel Mascher<br />
Pharm-analyt, Pichlergasse 2, A-2500 Baden<br />
eMail: hermann.mascher@pharm-analyt.at<br />
In der Literatur zum Nachweis aus den Jahren 1978-1985 (mehr gibt es nicht) ist die<br />
Rede von freiem und "apparentem" Dihydralazin. Das Dihydralazin wird dabei durch<br />
saure Hydrolyse aus "Bindungen" freigesetzt und gleichzeitig derivatisiert, um der<br />
großen Reaktivität Einhalt zu gebieten. Andeutungsweise wird auch klar, daß die<br />
Stabilität in Plasma ganz erbärmlich gering ist. Soweit die Literatur - und wie kommt<br />
man mit modernster Analysentechnik (HP<strong>LC</strong> - Tandem <strong>MS</strong>) an das Thema heran ?<br />
Kann man bei so einem reaktiven Stoff, den man gut und gerne früher als<br />
Derivatisierungsmittel verwendet hätte, ein valides Verfahren entwickeln ?<br />
Stationen einer Odysee.
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Quantifizierung von 3-Nitro-4-hydroxyphenylessigsäure in Humanurin<br />
mittels <strong>LC</strong>-NP-ESI-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong><br />
M. Urban, H.W. Hagedorn, ABF GmbH, München<br />
„Reactiv nitrogen species“ (RNS), wie z.B. Peroxynitrit, sind in der Lage, freies oder<br />
proteingebundenes Tyrosin zu nitrieren. Das entstehende 3-Nitrotyrosin wird metabolisiert<br />
und als 3-Nitro-4-hydroxyphenylessigsäure (NHPA) im Urin ausgeschieden. Diese<br />
Reaktionsprodukte und ihre Metaboliten stellen somit mögliche Biomarker für die in vivo-<br />
Bildung von RNS dar. So kommt NHPA in Humanurin in Konzentrationen bis 7,9 µg/24 h vor.<br />
Allerdings stellt bei einer Vielzahl der bekannten Methoden die artifizielle Bildung der<br />
Analyten während der Probenvorbereitung ein Haupthindernis für eine sichere<br />
Quantifizierung dar. Vorgestellt wird eine neuentwickelte Methode zur artefaktfreien<br />
Bestimmung von NHPA in Humanurin mit <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>, die auf einer flüssig/flüssig-Extraktion<br />
und anschließender HP<strong>LC</strong>-Fraktionierung beruht. Für die <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Messung erlaubt die<br />
Kombination von Luna Cyanopropyl-Säulen und Normalphasen-HP<strong>LC</strong> eine spezifische<br />
Abtrennung des Analyten von störenden Matrixkomponenten. Das verwendete<br />
umweltfreundliche, perfluorierte Laufmittel Ethoxynonafluorobutan (ENFB) führt zu einer im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Reversed-phase-Trennverfahren für diesen Analyten deutlich<br />
verbesserten Chromatographie. Die spezifische Detektion ist durch ESI(-)-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Messung<br />
von je 2 MRM für Analyt und d5-markierten internen Standard gewährleistet. ENFB stellt<br />
somit eine Alternative zu klassischen Normalphasenlaufmitteln wie Hexan dar. Die<br />
Anwendung auf Realproben und erste Methodenkenndaten werden entsprechenden<br />
Ergebnissen unter Reversed-phase-Bedingungen gegenübergestellt.
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Bestimmung von 5-Methyltetrahydrofolat in Humanplasma und Vollblutlysat<br />
mittels Turbulent Flow Chromatography-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> - TFC als Alternative zur off-<br />
line SPE?<br />
Doris Quack, ACI Analytik Consulting Institut GmbH, Neuss (d.quack@aci-labor.de)<br />
Im Rahmen einer Machbarkeitssudie soll5-Methyltetrahydrofolat in Humanplasma und<br />
Vollblutlysat mittels <strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> quantifiziert werden. Eine bei der Literatur-Recherche<br />
gefundene, scheinbar bestens geeignete Methode, erweist sich in der Probenvorbereitung<br />
als sehr zeitintensiv. Die für die SPE erforderlichen Schritte werden, wie in der<br />
Literaturmethode beschrieben, umgesetzt. Somit können 12 Proben in einer Stunde<br />
aufgearbeitet werden.<br />
In diesem Vortrag wird eine Alternative zur SPE und <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> mit stabil isotopen-<br />
markiertem ISTD gezeigt. Die Turbulent Flow Chromatography mit anschließender ESI-<br />
Ionisierung und <strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> Detektion ermöglicht eine einfache und schnelle Bestimmung von 5-<br />
Methyltetrahydrofolat in Humanplasma und Vollblutlysat. Somit können 96 Proben in einer<br />
Stunde aufgearbeitet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Quantifizierung auch mit dem<br />
Strukturanalog Methotrexat als internem Standard möglich ist.
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II. Abstracts Session B: Rückstandsanalytik<br />
Ein komplett automatisiertes online-Festphasenextraktionssystem mit direkter<br />
<strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Kopplung zur Quantifizierung von Antibiotika und Pestiziden in<br />
Oberflächengewässern<br />
G. Boehm, Flux Instruments AG, Basel, CH<br />
Durch Einspritzung grosser Volumina (18mL Wasserproben) in das online-<br />
Festphasenextraktionssystem mit direkter <strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Kopplung wurden Empfindlichkeiten<br />
im ng/L-Bereich erreicht. Die direkte Kopplung der Festphasenextraktionssäule an das <strong>LC</strong>-<br />
<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-System wurde durch automatische Säulenschaltung bewerkstelligt. Besonderer Wert<br />
wurde auf eine minimierte Probenverschleppung gelegt. Die absoluten<br />
Wiedergewinnungsraten liegen bei 85-112%, die Tag zu Tag-Präzision bei 1-6% im<br />
Vergleich zu Standards.
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Spezielle Aspekte der Stabilisotopenverdünnungsanalyse von Naturstoffen<br />
am Beispiel von Mykotoxinen<br />
M. Bretz, M. Beyer, B. Cramer, H.-U. Humpf<br />
Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Lebensmittelchemie<br />
Corrensstr. 45, D-48 149 Münster<br />
Mykotoxine sind toxische Sekundärmetabolite, die von Schimmelpilzen während des<br />
Wachstums auf Lebens- und Futtermitteln gebildet werden. Bei Verzehr stellen sie für<br />
Mensch und Tier aufgrund verschiedener toxikologischer Effekte ein potentielles<br />
Gesundheitsrisiko dar. Zur Zeit sind ca. 400 verschiedene Mykotoxine bekannt, wobei die<br />
Gruppen der Aflatoxine, Fumonisine und Trichothecene, sowie Ochratoxin A, Patulin und<br />
Zearalenon zu den bedeutendsten zählen. In den letzten Jahren wurden auf nationaler und<br />
internationaler Ebene Grenzwerte für die wichtigsten Mykotoxine festgelegt, um die<br />
Gefährdung der Verbraucher zu minimieren. Diese dienen der amtlichen<br />
Lebensmittelüberwachung als Beanstandungsgrundlage und sind damit von erheblicher<br />
wirtschaftlicher Bedeutung.<br />
Für die Kontrolle der Grenzwerte setzen sich immer stärker HP<strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong>-Multimethoden<br />
durch, die die empfindliche und spezifische qualitative und quantitative Erfassung der<br />
wichtigsten Toxine in einem Analysengang ermöglichen. Problematisch sind hier allerdings<br />
Matrixeffekte die insbesondere die quantitative Bestimmung erschweren. Um trotzdem<br />
höchste Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, stellt die<br />
Isotopenverdünnungsanalyse unter Verwendung von stabilisotopenmarkierten Analyten als<br />
interne Standards die Methode der Wahl dar. Mit dieser Technik lassen sich Extraktions- und<br />
Clean-Up-Verluste sowie Matrix-Effekte und Massenspektrometer-Drift kompensieren.<br />
Gerade bei Naturstoffen ist allerdings die Verfügbarkeit isotopenmarkierter Standards ein<br />
limitierender Faktor, da eine Totalsynthese selten möglich, die Partialsynthese an komplexen<br />
Molekülen schwierig und die biosynthetische Herstellung sehr aufwendig und teuer ist.<br />
Gelingt die Produktion von isotopenmarkierten Standards trotzdem, so erreichen der Grad<br />
der Isotopenmarkierung und das Masseninkrement oftmals nicht die aus der Pharma- und<br />
Rückstandsanalytik bekannten Werte. Der praktische Umgang mit diesen Phänomenen und<br />
die exakte Quantifizierung unter Verwendung derartiger isotopenmarkierter Standards werden<br />
am Beispiel ausgewählter Mykotoxine diskutiert.
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 12<br />
Chromatographie vs. Ionisierung<br />
Anke Göbel, Jens Dahlmann, Oliver Rechel, BASF AG, Limburgerhof<br />
e-Mail: anke.goebel@basf-ag.de<br />
Bei der Bestimmung von sauren organischen Verbindungen mittels HP<strong>LC</strong>-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> und<br />
Elektrosprayionisation im negativ Modus kann sich der im Folgenden beschriebene Konflikt<br />
ergeben. Für die Chromatographie an RP-Säulen ist ein pH Wert des Eluenten unterhalb des<br />
pKs-Wertes der zu untersuchenden Substanzen anzustreben um eine robuste Trennung und<br />
akzeptable Peaksymmetrien zu erhalten. Ein niedriger pH Wert ist allerdings für die Bildung<br />
von negativen Ionen hinderlich und führt so zu einer geringeren Sensitivität der Methode.<br />
Diese unterschiedlichen Anforderungen an den Eluenten und die hohe Polarität der<br />
Verbindungen kann die Auswahl einer passenden Säule erschweren. Die Zudosierung<br />
basischer Stickstoffverbindungen nach der chromatographischen Säule kann zur Steigerung<br />
der Ausbeute in der Ionisierung dienen. Die einzelnen Aspekte werden am Beispiel<br />
ausgewählter Pflanzenschutzmittelwirkstoffe diskutiert.
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 13<br />
Zuckerrübe, Hopfen & Co: Mit 2D-<strong>LC</strong> on-line gegen Matrixeffekte<br />
Stephan Sack & Albrecht Glänzel<br />
RCC Ltd, Zelgliweg 1, CH-4452 Itingen, Switzerland, sack.stephan@rcc.ch<br />
API-<strong>MS</strong>/<strong>MS</strong> instruments now provide sufficiently high sensitivity for the majority of small<br />
molecule analytes at a detection level clearly below 1 ng/mL, i.e., typical extracts at the ‘baby<br />
food’ residue limit of 10 ppb are accessible without the need of analyte enrichment that is<br />
typically achieved in combination with classical clean-up steps such as SPE or LLP.<br />
However, extensive HP<strong>LC</strong> gradient separations and the injection of a few µL of an even<br />
diluted crop extract cannot routinely avoid disturbing effects of co-eluted matrix fractions on<br />
the atmospheric pressure ionization (typically seen as ion suppression in the case of ESI<br />
type API interfaces or signal enhancement in APCI).<br />
Undoubtedly the best measure to compensate for these effects is the use of isotopic labelled<br />
internal standards. However, in everyday practice these standards are typically not available<br />
for all analytes of a residue method. So as a widespread work-around matrix-matched<br />
standards are used in residue analysis assuming that they are suppressed or enhanced to<br />
the same extend as given in the samples to be analyzed. However, already minor changes in<br />
e.g. the crop growing stage can cause different matrix effects making the choice of the best<br />
matching matrix often to be a compromise.<br />
In the present study the potential of 2-dimensional HP<strong>LC</strong> (<strong>LC</strong>-<strong>LC</strong> column switching) as<br />
efficient tool for the reduction of matrix effects is successfully demonstrated for the<br />
carbamate pesticide carbofurane and its plant metabolite 3-hydroxycarbofuran in various<br />
plant substrates (among them sugar beets, sunflower seeds, hops). This can be considered<br />
as a typical example of target residue analyses with harsh extraction (here 0.25 N HCl<br />
solution has to be used for 3-hydroxycarbofuran).<br />
The column switching method developed for the two analytes consists of two isocratic<br />
reversed phase separations on an Intersil Phenyl-3 and an Inertsil ODS-3 column (2mm x<br />
100 mm each) with on-column focussing of the injected volume and of the two eluent fraction<br />
switched from column 1 to 2. This system combined with narrow (“heart”) cutting of analyte<br />
peaks from column 1 provide significant better reduction of matrix effects than could be<br />
reached with gradient separation that were up to about 3 times longer in cycling. Staggered<br />
separations on columns 1 and 2 in <strong>LC</strong>-<strong>LC</strong> can further speed up the <strong>LC</strong> process without<br />
loosing the clean-up effect.
Abstracts: <strong>6.</strong> <strong>LC</strong>/<strong>MS</strong> <strong>Diskussionstreffen</strong>, <strong>29.</strong> <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong>, <strong>Wuppertal</strong> 14<br />
Test:<br />
DESI-<strong>MS</strong> (Desorption Electrospray) zur Detektion von Pestiziden auf Kleidung<br />
D. Zimmer, Bayer CropScience AG; L.A. Leuthold, G. Hopfgartner, Univ. Genf, CH<br />
DESI wurde erstmals 2004 von der Arbeitsgruppe um R.G. Cooks (Purdue Univ. Layette, IN)<br />
publiziert [1]. Da DESI unter Atmosphärendruck (API) arbeitet, können Oberflächen sehr<br />
einfach untersucht werden, ohne die Probe über eine Schleuse ins Hochvakuum des <strong>MS</strong><br />
einbringen zu müssen. Seit 2004 wurden zahlreiche Applikationen von DESI-<strong>MS</strong> zur direkten<br />
Analyse von z.B. Pharmaka in Tabletten und Gewebeproben, Sprengstoffen und<br />
Rauschgiften auf Koffern, Haut und Textilien z.B. auf Flughäfen publiziert. Kürzlich wurde<br />
von Cooks et al. in der „Angewandten Chemie“ vom 04. <strong>Nov</strong>. <strong>2005</strong> die Unterscheidung von<br />
Tumorgewebe und gesundem Gewebe in der Leber mittels DESI veröffentlicht [2].<br />
Wir haben mit einer home-made DESI-Quelle [3] ein Insektizid auf der Oberfläche von<br />
Kleidungsstücken, die Arbeiter bei der Saatgut Beizung tragen, qualitativ detektiert. Es bleibt<br />
abzuwarten, ob DESI ausreichend meßempfindlich und zur Quantifizierung geeignet ist.<br />
Abbildung aus [1]<br />
[1] Z. Takats, J.M. Wiseman, B. Gologan, R.G. Cooks, Science 2004, 306, 471<br />
[2] J. M. Wiseman , S. M. Puolitaival, Z. Takáts, R. G. Cooks, R. M. Caprioli,<br />
Angewandte Chemie Int. Ed. 44 (43), <strong>2005</strong>, 7094-7097<br />
[3] L.A. Leuthold, J-F. Mandscheff, M. Fathi, C. Giroud, M. Augsburger, E. Varesio,<br />
G. Hopfgartner,Rapid Commun. Mass Spectrom., in press