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42<br />

BIS – Büro für Immissionsschutz<br />

sichtigte, dass das astronomische<br />

Jahr nicht genau 365 Tage und sechs<br />

Stunden lang ist. Es gibt da nämlich<br />

eine kleine Abweichung von etwa 11<br />

Minuten und diese hatte sich mit den<br />

Jahren aufsummiert, so dass zu jener<br />

Zeit genau diese zehn Tage fehlten.<br />

Auf Geheiß von Papst Gregor folgte<br />

dann auf den 4. Oktober 1582 der<br />

15. Oktober 1582. Um diesen Fehler<br />

für die Zukunft auszuschließen wurde<br />

zudem bestimmt, dass die Jahre<br />

deren Zahl ein Vielfaches von 100<br />

ist, die sogenannten Säkularjahre,<br />

bei deren Division durch 400 das<br />

Ergebnis keine natürliche Zahl ergibt,<br />

ausnahmsweise keinen Schalttag<br />

enthalten sollen. Somit ist es ebenfalls<br />

nicht unerheblich zu wissen,<br />

aus welcher Zeit die Bauernregeln<br />

stammen, die angewendet werden<br />

sollen. Leider liegen darüber keinerlei<br />

Informationen vor. Somit kann der<br />

Siebenschläfertag auch erst am 7.<br />

Juli sein, obwohl ein jeder diesen<br />

Tag mit dem 27. Juni in Verbindung<br />

bringt. Zumal es außerdem mehr als<br />

fraglich ist, ob das Wetter an nur<br />

einem bestimmten Tag, Auskunft<br />

über die Witterung der nächsten<br />

sieben Wochen geben kann. Da sind<br />

sich die Meteorologen einig, dass<br />

eher das Wetter um den Siebenschläfertag<br />

herum wichtig ist, um<br />

darauf schließen zu können, wie sich<br />

die Witterung des darauffolgenden<br />

Sommers gestalten könnte.<br />

Zweck der Bauernregeln<br />

Vorsicht ist daneben auch immer bei<br />

der Interpretation der in Versform<br />

verfassten Bauernregeln geboten,<br />

denn ein gutes Jahr für einen Bauern<br />

muss nicht zwangsläufig auch ein<br />

gutes Jahr für den sonnenhungrigen<br />

Urlauber bedeuten. Dem Bauern<br />

geht es vor allem um eines, um<br />

eine gute und reiche Ernte. Und die<br />

benötigt eben Regen im April und<br />

<strong>Das</strong> <strong>Blatt</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

Mai, einen durchwachsenen Juni<br />

und dann erst einen heißen und<br />

trockenen Juli. Eine solche Witterung<br />

ist natürlich nicht immer auch für<br />

einen Urlaub im Mai oder Juni geeignet.<br />

Also darf bei der Anwendung<br />

der Bauernregeln nicht vergessen<br />

werden, wer diese und zu welchem<br />

Zweck aufgestellt hat.<br />

Eine der Bauernregeln wurde in diesem<br />

Jahr aber schon mal bestätigt:<br />

„Der Tag der heiligen Agathe, der<br />

war oftmals reich an Schnee“, so<br />

auch in diesem Jahr (Abb. 3). Der<br />

Schneefall und das graue Wetter<br />

sind aber in diesem Fall gute Zeichen<br />

für den nahenden Frühling, denn<br />

es heißt zu diesem Tag weiter: „Ist<br />

Agathe klar und hell, kommt der<br />

Frühling nicht so schnell“ und der<br />

Dienstag, 5. Februar <strong>2013</strong>, war alles<br />

andere als klar und hell. Wenn diese<br />

Bauerregel also zutrifft, sollte der<br />

Frühling nicht mehr allzu lange auf<br />

sich warten lassen. Wenn das mal<br />

keine gute Nachricht ist.<br />

Fazit<br />

Es gibt also eine Vielzahl an Bauernregeln<br />

und alle zeugen von einer<br />

ausgesprochen gründlichen sowie<br />

genauen Beobachtung meteorologischer<br />

Phänomene und Zusammenhänge.<br />

Bei einer entsprechenden<br />

Häufung bestimmter Ereignisse<br />

wurden diese als Regel erfasst und<br />

danach von Generation zu Generation<br />

weiter gegeben. Wer heute die<br />

Bauernregeln nutzen will, um die<br />

Witterung der nächsten Monate<br />

vorherzusagen, sollte dabei immer<br />

abb. 3: schneetreiben am 5. Februar <strong>2013</strong> in rostock, aufgenommen auf dem<br />

Betriebsgelände der lMs agrarberatung Gmbh, 10:30 Uhr MeZ<br />

darauf achten, wann und wo diese<br />

entstanden sind. Für die Regeln, die<br />

in ihrer Entstehungsregion angewendet<br />

werden, findet sich dabei<br />

eine recht hohe Eintreffwahrscheinlichkeit.<br />

Leider ist für die Mehrzahl<br />

der Bauernregeln Ort und Zeit ihrer<br />

Entstehung nicht mehr bekannt.<br />

Also sind diese Regeln immer auch<br />

differenziert zu betrachten. Und<br />

bei all der Diskussion über die<br />

Bauernregeln darf nicht vergessen<br />

werden, dass es sich bei diesen nicht<br />

um Gesetzmäßigkeiten sondern um<br />

Regeln handelt. Und wie sagt der<br />

Volksmund so schön: „Keine Regel<br />

ohne Ausnahme“.<br />

Kontakt:<br />

Olaf Sakuth<br />

Telefon: 0381 877133-33<br />

E-Mail: osakuth@lms-beratung.de<br />

Foto: Sakuth

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