Physik für Bauingenieure
Physik für Bauingenieure
Physik für Bauingenieure
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fachbereich <strong>Physik</strong><br />
Prof. Dr. Rudolf Feile<br />
Dipl. Phys. Markus Domschke<br />
1. Multiple choice<br />
<strong>Physik</strong> <strong>für</strong> <strong>Bauingenieure</strong><br />
Übungsblatt 3<br />
Gruppenübungen<br />
Sommersemster 2010<br />
03. – 07. Mai 2010<br />
In den folgenden Aufgaben ist jeweils genau eine angebotene Antwort korrekt. Diese markieren Sie bitte.<br />
I. Wie ändert sich das Volumen eines Gases mit fester Teilchenzahl, wenn die Temperatur des Gases bei konstantem<br />
Druck abnimmt?<br />
( ) Es nimmt zu<br />
( ) Es nimmt ab.<br />
( ) Es bleibt gleich.<br />
II. Zwei gleich große Zimmer, das von Tom und das von Jessica, sind durch eine offene Tür miteinander verbunden.<br />
Toms Zimmer ist klimatisiert und hat eine um 5 °C geringere Temperatur als das von Jessica. In<br />
welchem Raum befindet sich die größere Teilchenzahl der Gasatome?<br />
( ) In Toms Zimmer<br />
( ) In Jessicas Zimmer<br />
( ) Beide Zimmer enthalten gleiche Luftmengen.<br />
Lösungsvorschlag:<br />
I. Wie ändert sich das Volumen eines Gases mit fester Teilchenzahl, wenn die Temperatur des Gases bei konstantem<br />
Druck abnimmt?<br />
( ) Es nimmt zu<br />
(x) Es nimmt ab.<br />
( ) Es bleibt gleich.<br />
II. Zwei gleich große Zimmer, das von Tom und das von Jessica, sind durch eine offene Tür miteinander verbunden. Toms<br />
Zimmer ist klimatisiert und hat eine um 5 °C geringere Temperatur als das von Jessica. In welchem Raum befindet sich<br />
die größere Teilchenzahl der Gasatome?<br />
(x) In Toms Zimmer<br />
( ) In Jessicas Zimmer<br />
( ) Beide Zimmer enthalten gleiche Luftmengen.<br />
2. Heißluftballon<br />
Ein Heißluftballon wird vor dem Start mit Luft gefüllt. Sein Volumen beträgt V= 120 m 3 . Innerhalb der Ballonhülle<br />
herrscht eine Temperatur von T 1= 15 °C. Der Druck betrage innen wie außen p 0= 1013 hPa. Anschließend<br />
wird die Luft innerhalb der Ballonhülle auf T 2= 93 °C erhitzt. Der Druck ist dabei gleich geblieben.<br />
Auf welches Volumen dehnt sich der Ballon beim Erhitzen aus?
Lösungsvorschlag:<br />
Die Luft im Ballon kann als ideales Gas angesehen werden <strong>für</strong> das gilt: p·V= N· k B· T= n·R· T<br />
Da Druck und Teilchenzahl gleich bleiben ergibt sich der Zusammenhang<br />
3. Gasthermometer<br />
V 1<br />
T 1<br />
= V 2<br />
T 2<br />
⇒ V2=V 1· T2 = 152,48m<br />
T1 3<br />
Der Druck in einem Gasthermometer mit konstantem Volumen betrage 0, 4 bar beim Gefrierpunkt und 0, 546 bar<br />
beim Siedepunkt von Wasser.<br />
a) Bei welcher Temperatur ist der Druck gerade 0, 1 bar?<br />
b) Wie hoch ist der Druck bei 444, 6 °C (Siedepunkt von Schwefel)?<br />
Lösungsvorschlag:<br />
a) Es gilt das Gesetz <strong>für</strong> ideale Gase p· V= n·R· T. Das Volumen V bleibt konstant. Da mit ergibt sich <strong>für</strong> die beiden<br />
Messwertpunkte(0,4bar;0°C) und(0,546bar;100°C)<br />
p 1· V= n·R· T 1<br />
p 2· V= n·R· T 2<br />
→ V= n·R· T 2<br />
p 2<br />
Beachte die notwendige Umrechnung der Temperaturen in Kelvin!<br />
b) Die Rechnung geht analog und es folgt<br />
4. Druckausgleich<br />
→ p3·V= n·R· T3 → T3= p3· V<br />
n·R = p3· n·R· T2 p2· n·R = p3·T 2<br />
= 68,34K=−204,8°C<br />
p2 p 4= p 2·T 4<br />
T 2<br />
Der kleinere Behälter in der Abbildung enthalte ein<br />
ideales Gas bei einem Druck von p 1= 5·10 5 Pa und<br />
einer Temperatur von 300 K. Über ein Rohr sei er mit<br />
dem rechten Behälter verbunden, der das 4-fache Volumen<br />
besitzt.<br />
Der größere Behälter enthalte ebenfalls ein ideales<br />
Gas mit p 2 = 1·10 5 Pa und einer Temperatur von<br />
400 K. Wird das Ventil geöffnet findet ein Druckausgleich<br />
statt, allerdings werden die Temperaturen der<br />
beiden Behälter konstant gehalten.<br />
Welcher Druck herrscht dann in beiden Behältern?<br />
Lösungsvorschlag:<br />
= 1,05bar<br />
Es gilt das ideale Gasgesetz p·V= n·R· T. Man muss sich den Sachverhalt vor und nach dem Öffnen des Ventils betrachten.<br />
Es gilt immer V 2= 4V 1!<br />
vor dem Öffnen:<br />
Im linken Container: Anzahl der Mole: n1= p1·V1 R·T1 Im rechten Container: Anzahl der Mole: n2= p2·V2 =<br />
R·T2 p2·4V1 R·T2 Gesamtzahl der Mole: n= n 1+n 2= p 1·V 1<br />
R· T 1<br />
+ p 2·V 2<br />
R· T 2<br />
= V <br />
1 p1<br />
+<br />
R T1 4p <br />
2<br />
T2
nach dem Öffnen: (p ′<br />
1 = p′<br />
2 )<br />
also folgt<br />
5. Forschungsballons<br />
mit n ′<br />
1<br />
p ′<br />
1 = n′<br />
1 · R· T1 V1 und p ′<br />
2 = n′<br />
2 · R· T2 V2 ⇒ n ′<br />
2 = 4T1 T2 <br />
V1 p1<br />
+<br />
R T1 4p <br />
2<br />
= n<br />
T<br />
1+ n2=n= n<br />
2<br />
′<br />
<br />
1 + n′<br />
2 = n′<br />
1 1+ 4T <br />
1<br />
T2 = p′<br />
1 · V 1<br />
R· T 1<br />
ergibt sich so p ′<br />
1 = p1T2+ 4p2T1 = 2·10<br />
T2+ 4T1 5 Pa=2bar.<br />
Ein Ballon zur Analyse der Aschekonzentration der Luft mit dem Volumen V ist mit Heißluft der Temperatur T 1<br />
und dem Druck p 1 gefüllt. Die Masse des Ballons im ungefüllten Zustand sei m.<br />
Die Atmosphäre der Erde kann als ideales Gas der Temperatur T= 0 °C betrachtet werden. Die durchschnittliche<br />
Molmasse ist M= 29 g<br />
mol . Der Luftdruck am Boden beträgt p0= 1, 0 bar. In welcher Höhe befindet sich ein Ballon,<br />
dessen Barometer einen äußerem statischen Druck von p= 0, 4 bar anzeigt?<br />
Lösungsvorschlag:<br />
gM<br />
−<br />
Es muss die barometrische Höhenformel der Form p(h)= p0·e RT h verwendet werden.<br />
Damit kann die Höhe des Ballons berechnet werden.<br />
6. Federpotential<br />
Ein Federpotential hat die Form<br />
p(h)=4·10 4 gM<br />
−<br />
Pa= p0· e RT h<br />
⇒ ln p(h)=ln p 0−<br />
g M<br />
RT h<br />
⇒ h= ln p0− ln p(h)<br />
· RT<br />
g M<br />
= RT<br />
<br />
p0<br />
· ln = 7317m<br />
g M p(h)<br />
V(x)= c· x 3<br />
mit c= 20 N<br />
m 2<br />
Berechnen Sie die Kraft an den Stellen x= 15 cm und x=−15 cm. Ist das Potential anziehend oder abstoßend?<br />
Lösungsvorschlag:<br />
Die Kraft ist die negative Ableitung des Potentials nach dem Ort: F(x)=− dV(x)<br />
.<br />
dx<br />
F(x)=− dV(x)<br />
dx<br />
Damit ergibt sich F(15cm)=−1,35N und F(−15cm)=−1,35N.<br />
Das Potential ist <strong>für</strong> positive x anziehend und <strong>für</strong> negative abstoßend.<br />
A. Harmonisches Potential<br />
Hausübungen<br />
=−3c·x 2<br />
Ein Federpotential (auch harmonisches Potential genannt) hat die Form<br />
V(x)= c· x 2<br />
mit c= 200 N<br />
m<br />
n ′<br />
1
a) Berechnen Sie die Kraft an den Stellen x = 15 cm und x =−15 cm. Ist das Potential anziehend oder<br />
abstoßend?<br />
Eine Spiralfeder mit einer Federkonstanten k= 100 N<br />
hat im unbelasteten Zustand eine Länge von l= 15 cm.<br />
m<br />
b) Welche Energie müssen Sie aufbringen, um die Feder um 3 cm auseinander zu ziehen, beziehungsweise um<br />
3 cm zusammen zu drücken?<br />
Lösungsvorschlag:<br />
a) Die Kraft ist die negative Ableitung des Potentials nach dem Ort: F(x)=− dV(x)<br />
.<br />
dx<br />
F(x)=− dV(x)<br />
dx =−2c·x<br />
Damit ergibt sich F(15cm)=−60N und F(−15cm)=60N.<br />
Das Potential ist <strong>für</strong> positive und negative x anziehend.<br />
b) Die Energie erhält man aus der Integration der Kraft über den Weg.<br />
18cm <br />
1<br />
WFeder= k·(x− x0) dx=<br />
2 k·(x 2 − 2x0·x) W Feder=<br />
Wieso ist das Ergebnis das Gleiche?<br />
B. Barometrische Höhenformel<br />
15cm<br />
12cm<br />
15cm<br />
k·(x− x 0) dx= 0,045J<br />
18cm<br />
15cm<br />
= 0,045J<br />
Welchen Luftdruck muss ein Pilot (höchstens oder mindestens?) beim Ausfall seine GPS-Systems an seinem Druckmessgerät<br />
ablesen (Messungenauigkeit∆p=±1 hPa), damit seine Flughöhe groß genug ist, sein Flugzeug sicher<br />
über den Mount Everest zu bringen. Im Internet findet man Höhenangaben <strong>für</strong> den Mount Everest von<br />
h= 8848 m±2 m.<br />
Lösungsvorschlag:<br />
Der Pilot kennt die barometrische Höhenformel p(h)= p0·e −<br />
h<br />
h0 .<br />
Damit berechnet er zuerst den Luftdruck auf dem Mount Everest<br />
p(8848m)= p 0· e −<br />
<br />
8848m<br />
12000m<br />
= 1013mbar·e −<br />
<br />
8848<br />
12000<br />
= 484,61hPa<br />
Nun muss der Pilot noch die Fehler (Höhe Mt. Everest und Apparatfehler Druckmessgerät) berücksichtigen. Den Fehler kann<br />
mit der Gausschen Fehlerformel berechnet werden (beachte Vorzeichen):<br />
<br />
∂<br />
p(h)<br />
∆p=<br />
∂ h ·∆h<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
= − p0 · e<br />
h0 −<br />
2 h<br />
h0 ·∆h = p0 · e<br />
h0 −<br />
h<br />
h0 ·∆h= 0,08hPa<br />
Da der Pilot den Berg überfliegen will, muss er den niedrigeren Druck verwenden (wiso?). Der Fehler des Messgeräts muss<br />
insgesamt als Fehler dazugerechnet werden. Für das Vorzeichen des Fehlers des Messgeräts gilt das gleiche, wie <strong>für</strong> die<br />
Höhenungenauigkeit des Mt. Everest.<br />
Damit ergibt sich p=(484,61− 1,08) hPa=483,53hPa.<br />
C. Druckausgleich<br />
Der kleinere Behälter in der Abbildung enthalte ein<br />
ideales Gas bei einem Druck von p 1= 6·10 5 Pa und<br />
einer Temperatur von 120 K. Über ein Rohr sei er mit<br />
dem rechten Behälter verbunden, der ein vielfaches<br />
Volumen besitzt.<br />
Der größere Behälter enthalte ebenfalls ein ideales<br />
Gas mit p 2 = 2·10 5 Pa und einer Temperatur von<br />
180 K. Wird das Ventil geöffnet findet ein Druckausgleich<br />
statt, allerdings werden die Temperaturen der<br />
beiden Behälter konstant gehalten. Der Gesamtdruck<br />
beträgt nach dem Ausgleich p ′ = 3·10 5 Pa.<br />
Welches Volumen besitzt der zweite Behälter?
Lösungsvorschlag:<br />
Es gilt das ideale Gasgesetz p·V= n·R· T. Man muss sich den Sachverhalt vor und nach dem Öffnen des Ventils betrachten.<br />
Es gilt immer V 2= x· V 1!<br />
vor dem Öffnen:<br />
Im linken Container: Anzahl der Mole: n1= p1·V1 R·T1 Im rechten Container: Anzahl der Mole: n2= p2·V2 =<br />
R·T2 p2·4V1 R·T2 nach dem Öffnen: (p ′<br />
1 = p′<br />
2 = p′ )<br />
also folgt<br />
Gesamtzahl der Mole: n= n 1+ n 2= p 1· V 1<br />
R· T 1<br />
p ′<br />
1 = n′<br />
1 · R· T1 V1 und p ′<br />
2 = n′<br />
2 · R· T2 V2 p1−p ′<br />
1<br />
= x·<br />
T1 p′<br />
1− p2 T2 + p 2·V 2<br />
R· T 2<br />
⇒ x= (p 1−p ′<br />
1 )· T 2<br />
(p ′<br />
1 − p 2)· T 1<br />
= 4,5<br />
⇒ V 2= 4,5· V 1<br />
= V <br />
1 p1<br />
+<br />
R T1 x· p <br />
2<br />
T2 ⇒ n ′<br />
2 = x· T 1<br />
T 2<br />
n ′<br />
1