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PDF, 15KB - HfH - Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik ...

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Projektziel 1: Einschätzung der Sprachgefährdung<br />

In diesem Schritt geht es um Risikofaktoren und Risikogruppen. Die<br />

Prävalenzzahlen die Risiko und Risikogruppen zusammenfassen sind in der<br />

aktuellen Literatur sehr unterschiedlich und variiert von 5% bis 70%. Die<br />

unterschiedlichen Häufigkeitsangaben kommen daher, dass Kinder zu<br />

unterschiedlichen Zeitpunkten mit unterschiedlichen Instrumenten mit<br />

unterschiedlichen Definitionen was als „sprachauffällig“ einzustufen<br />

angesehen werden. Im Berufsfeld hat sich die Prävalenzzahl 8-10%<br />

etabliert. Diese Zahl bezieht sich allerdings nur auf Kinder mit einer<br />

Spezifischer Sprachentwicklungsstörung, ein Syndrom, das im<br />

Ausschlussverfahren bestimmt wird:<br />

Die Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) ist ein Syndrom ohne<br />

dominierende (hirnorganische) Grunderkrankung bei normaler<br />

Umweltanregung und bei altersgerechtem Kommunikationsbedürfnis, das<br />

bei spätem Sprechbeginn mit Beeinträchtigungen bzw. Stagnationen auf<br />

allen sprachlichen Ebenen (phonologisch, semantisch, morphologisch,<br />

syntaktisch, pragmatisch) in allen Modalitäten (perzeptiv, imitativ und<br />

produktiv) einhergeht (vgl. stellvertretend Dannenbauer 2001a) und zu<br />

Folgebeeinträchtigungen im Erlernen der Schriftsprache, der allgemeinen<br />

Schulleistung und dem Verhalten führt (vgl. stellvertretend Klackenburg<br />

1980); im späteren Lebenslauf bleiben Fehlkompensationen bzw.<br />

Vermeidungen und kommunikativ-pragmatische sowie Lese-<br />

Beeinträchtigungen (vgl. stellvertretend Suchodoletz 2004:159). Der<br />

Verlauf ist stetig und nicht sprunghaft – das heißt, dass plötzliche<br />

Entwicklungsschübe, die ein Abwarten rechtfertigten, nicht zu erwarten<br />

sind.<br />

Folgende Thesen und Vorannahmen werden geprüft:<br />

- These 1: Der Grad der sprachlichen „Gefährdung“ im Alter von 24<br />

Monaten beträgt knapp unter 20%.<br />

- These 2: Der Anteil der „Late-bloomers“ 15-25%, das heißt, dass mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit bestehen bei etwa 75% der Late talker<br />

weiterhin Probleme in ihrer sprachlichen Entwicklung bestehen.<br />

- These 3: Zum Zeitpunkt der Einschulung zeigen ca. 15-20% der Kinder<br />

des gleichen Jahrgangs im Sprech- und Sprachverhalten Abweichungen<br />

von der Norm; etwa jeweils die Hälfte hiervon sind Kinder mit<br />

Ausspracheproblemen und Kinder mit gravierenderen Sprachproblemen<br />

(SSES). Der Anteil erhöht sich unter Berücksichtigung des Faktors<br />

Mehrsprachigkeit.

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