Symposium Rede Wienholtz -Endfassung

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6 Renommierte Bildungsforscher stellen mittlerweile fest, dass alleine durch den Umfang und den Anspruch von G 8 viele der Schülerinnen und Schüler mittlerweile deutlich überfordert sind. Wenn man darüber hinaus auch noch Sport treiben will – und zwar Sport im Verein und gar Spitzensport – dann muss man feststellen: Für G 8-Gymnasiasten ist dies heute fast nicht mehr möglich. Wenn wir in Schleswig-Holstein unsere Verantwortung für die Entwicklung von jungen Sport- Talenten ernst nehmen und wenn wir auch in Zukunft den Erfolgreichsten von ihnen bei großen Sportereignissen zujubeln wollen, dann müssen wir einige Dinge ändern. Zunächst müssen wir talentierten Sportlerinnen und Sportlern gerade zu Schulzeiten optimale Rahmenbedingungen für eine sportliche Leistungsentwicklung ermöglichen. Wir brauchen ein Aufbrechen von G 8 für den Sport. Wir brauchen die Möglichkeit von Schulzeitstreckungen für junge Spitzensportler. Wir brauchen landesweit die Vorgabe für schulische Ausnahmeregelungen für junge Spitzensportler, damit sie für Trainingslager oder Wettkampfeinsätze nicht nur vom Wohlwollen einzelner Schulleiter abhängig sind. Und wir brauchen eine Eliteschule des Sports. Schleswig-Holstein ist immer noch das einzige Bundesland ohne Eliteschule. Wir werden aber nur dann eine realistische Chance zur Einrichtung einer Eliteschule haben, wenn wir ein Verbundsystem mit der bestehenden Eliteschule in Hamburg bilden. Wir haben ja bereits einen gemeinsamen Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. Für ein Verbundsystem Eliteschule können wir unsere eigenen erfolgreichen Partnerschulen des Sports in Kiel und Ratzeburg mit einbringen. Wir – und damit meine ich insbesondere das Land – müssen es nur wollen. Dann werden wir auch den entsprechenden Weg finden. Und für die Zeit nach der Schule ist ein laufbahnbegleitender Übergang in den späteren Beruf erforderlich. Dazu gehört unter anderem die Einführung einer speziellen Quote für Spitzensportler für die Zulassung an den Universitäten in Schleswig-Holstein. Ich habe mit Freude zur Kenntnis genommen, dass sich die Bildungsministerin im Rahmen einer Neuregelung des Hochschul-Zulassungsgesetzes dafür einsetzen will. Und wir brauchen die Unterstützung unserer Wirtschaft. Wir brauchen Ausbildungsplätze für Spitzensportler, die gleichermaßen den Anforderungen des Sports Rechnung tragen. Wir brauchen insgesamt eine noch bessere Partnerschaft mit der Wirtschaft. Dabei wissen wir: Partnerschaft ist natürlich durch die jeweiligen Interessenlagen bestimmt. Sie findet sich in dem gemeinsamen Ziel, einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft zu leisten - und - die Partnerschaft von Sport und Wirtschaft bietet die große Chance, das Profil unseres Landes als nachhaltigen Standortfaktor weiter zu entwickeln. Das tut unserer Lebensqualität gut, das tut dem Tourismus gut und das tut der Wirtschaft gut. Das dritte Themenfeld, in dem wir Handlungsbedarf für einen künftigen engen Schulterschluss des Sports, der Politik und auch der Wirtschaft sehen, ist die Frage nach der künftigen Finanzierung des Sports in Schleswig-Holstein. Diese Frage ist seit Jahren eng mit der Glücksspielgesetzgebung in Schleswig-Holstein verbunden. Seit Anfang des Jahres haben wir ein bundesweit einzigartiges Glücksspielgesetz in Schleswig-Holstein, in dem die Förderung des gemeinwohlorientierten Sports nicht nur in seiner bis dahin geltenden Höhe festgeschrieben, sondern erweitert wurde um ein Drittel der Einnahmen aus den Sportwettenabgaben. Nun haben wir alle zur Kenntnis genommen, dass die neue Landesregierung die Glücksspielgesetzgebung verändern und einem entsprechenden Staatsvertrag der übrigen 15 Bundesländer beitreten will.
7 Dieser Staatsvertrag kennt keine Beteiligung des organisierten gemeinnützigen Sports an den Abgaben aus den Sportwetten. Die Ministerpräsidenten konnten sich dazu nicht entschließen, obgleich es nachdrückliche Appelle des DOSB, des DFB und der DFL dazu gab. Ein deutliches Signal der Solidarität – auch des Profisports – für den gemeinnützigen Sport, das wir in dieser Form erst in der Diskussion um die Liberalisierung des Sportwettenmarktes erfahren haben. Zum Glücksspieländerungsstaatsvertrag und seiner Ausführungsgesetzgebung hat die erste Lesung in der letzten Woche in diesem Hohen Haus stattgefunden. Der Landessportverband ist bisher zu den Vorstellungen der Landesregierung nicht gehört worden. Ich nutze deshalb die Gelegenheit, von dieser Stelle aus darum zu bitten, - neben der Beibehaltung der Mindestfördersumme deren Dynamisierung und - eine Beteiligung des Landessportverbandes in der Höhe von einem Drittel der künftigen Einnahmen aus den Sportwettenabgaben in der Ausführungsgesetzgebung festzuschreiben. Ich bin gern bereit, in den Ausschussberatungen zur Begründung unserer Bitte zur Verfügung zu stehen. Abschließend habe ich die Hoffnung, dass wir das heutige <strong>Symposium</strong> als Startschuss nutzen können für den angesprochenen engen Schulterschuss zwischen dem Sport, der Politik und der Wirtschaft für die Zukunft der Menschen in unserem Land. Und damit unsere Ideen und Vorstellungen nicht verloren gehen, hat der Landessportverband ein entsprechendes Positionspapier mit der Überschrift PRO SPORT 2016 erstellt. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich im Anschluss an unserem <strong>Symposium</strong> ein Exemplar davon am Ausgang mitnehmen würden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Seite 1 und 2: Statement Politisches Symposium des
Seite 3 und 4: 3 Zunächst besteht im Respekt ande
Seite 5: 5 Trotz aller Erkenntnisse sinkt de

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