Horb damals und heute - Schwäbisches Tagblatt
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6 Betra <strong>damals</strong> <strong>und</strong><strong>heute</strong><br />
Freitag, 31. Dezember 2010 | Verlagssonderbeilage<br />
Ehemalshohenzollerisch<br />
Ein kurzer historischer Abriss von Betra<br />
Betra wurde erstmals 786 in<br />
einer Schenkungsurk<strong>und</strong>e<br />
des Klosters St. Gallen erwähnt.<br />
Das Dorf gehörte mit<br />
Empfingen <strong>und</strong> Fischingen<br />
zur Herrschaft Wehrstein, die<br />
nach 1300 in hohenbergische<br />
Abhängigkeit geriet. Nach<br />
dem Verkauf der Grafschaft<br />
Hohenberg an die Herzöge<br />
von Österreich wurde die<br />
Herrschaft Wehrstein 1381<br />
ein österreichisches Lehen,<br />
das mehrfach verpfändet<br />
wurde. 1552 erwarb Graf Jos<br />
Betra<br />
kompakt<br />
Zahlen,Daten, Fakten<br />
Zu Betragehört auch derim<br />
NeckartalgelegeneOrtsteil<br />
Neckarhausen.<br />
1350 Einwohner<br />
420-580Meter ü.d.M.<br />
Fläche: 809 ha<br />
Wappenbeschreibung<br />
In Silber einblauer<br />
Schrägbalken, belegt mit<br />
drei silbernen Äpfeln.Die<br />
Farbenweisenauf die<br />
Herrenvon Lichtensteinhin,<br />
dieÄpfel aufden in Betra<br />
stark betriebenen Obstbau.<br />
Ortschaftsverwaltung<br />
Bürgerbüro:<br />
Haigerlocher Straße 4<br />
Telefon:(07482) 234<br />
Fax: (0 74 82) 91 35 75<br />
E-Mail:betra@horb.de<br />
Ortsvorsteher<br />
AndreasSchad<br />
Niklas II. von Hohenzollern<br />
diese Herrschaft, die 1806 am<br />
formellen Ende des Heiligen<br />
Römischen Reiches Deutscher<br />
Nation beim FürstenhausHohenzollern-Sigmaringen<br />
verblieb. Der Ort wurde<br />
dem zollerischen Oberamt<br />
Haigerloch, 1838 dem Oberamt<br />
Glatt <strong>und</strong> 1854 erneut<br />
dem Oberamt Haigerloch zugeteilt.<br />
Seit 1925 gehörte das<br />
Dorf zum Altkreis Hechingen.<br />
Betra verlor am 1. Dezember<br />
1971 seineSelbstständigkeit.<br />
Betra besticht durchlandschaftliche Idylle <strong>und</strong>das Vereinsleben<br />
In Betralässt es sich gut<br />
sein.Das ehemalshohenzollerische<br />
Dorf,zu<br />
dem derOrtsteilNeckarhausengehört,liegtlandschaftlichsehrreizvoll.Die<br />
SÜDWEST<br />
PRESSE sprach mitBetras<br />
Ortsvorsteher Andreas<br />
Schad über Vergangenheit,Gegenwart<br />
<strong>und</strong><br />
Zukunftdes idyllischen<br />
Fleckens.<br />
Das1350-Seelen-Dorfist noch<br />
stark landwirtschaftlich geprägt.<br />
Nebenzwei Vollerwerbslandwirten<br />
bewirtschaften noch zahlreiche<br />
Nebenerwerbslandwirte<br />
Flur <strong>und</strong> Feld. »Wasdie Nahversorgung<br />
anbelangt, sind wir<br />
noch relativ gut aufgestellt«, erklärt<br />
Betras Ortsvorsteher Andreas<br />
Schad. Mit derFamilie Mai-<br />
DieSchüler <strong>und</strong>Lehrerder Gr<strong>und</strong>schule Betra kurz vorder Auflösungder Schule 1974.<br />
Bild:Ortsverwaltung Betra<br />
HoherWohnwert<br />
er, die die Gaststätte Kreuz, die<br />
angeschlossene Metzgerei <strong>und</strong><br />
den kleinen Lebensmittelladen<br />
betreibt, liegt quasi fast »alles in<br />
einer Hand«. Außerdem lädt das<br />
Café Blickfang zur Einkehr ein;<br />
es ist Zielort vieler Wandergruppen.<br />
Im Übrigen tragen auch die<br />
zwei Vollerwerbslandwirte mit<br />
Dorfladen <strong>und</strong> Milchfrischeprodukten<br />
zum Angebot bei. Darüber<br />
hinaus gibt esamOrt noch<br />
eine Mosterei <strong>und</strong>eineSchnapsbrennerei.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des demografischen<br />
Wandels wird der katholische<br />
Kindergarten derzeit nur noch<br />
eingruppig geführt. Seit diesem<br />
Schuljahr besuchen die Gr<strong>und</strong>schüler<br />
aus Betra die Gr<strong>und</strong>schule<br />
in Dettingen. Zuvor gingen<br />
dieBetraer Kinder jahrzehntelang<br />
nach Empfingen auf die<br />
Schule. InDettingen besteht im<br />
Übrigen an vier Wochentagen<br />
eine Ganztagesbetreuung.<br />
Derzeit ist der Ortschaftsrat<br />
Betra bestrebt »Beim Kindergarten«<br />
ein Neubaugebiet auszu-<br />
Betraliegt<br />
äußerst<br />
idyllisch.<br />
Bilder:Kuball<br />
Neckarhausen<br />
istein Ortsteil<br />
vonBetra.Sein<br />
Wahrzeichen<br />
istdie<br />
Pfahljochbrücke.<br />
weisen. Es werden momentan<br />
Gr<strong>und</strong>stücksverhandlungen geführt.<br />
»Das Areal soll etwa zwölf<br />
Bauplätze beinhalten«, verdeutlicht<br />
Schad. »Unser Ziel ist es,<br />
unseren jungen MitbürgerInnen<br />
Bauland anbieten zu können,<br />
damit sie nicht abwandern. Sie<br />
sind wichtigfür dieörtliche Sozialstruktur.«<br />
Überhaupt ist das rege Vereinsleben<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
des Ortsgeschehens.<br />
»Die insgesamt 15 Vereine <strong>und</strong><br />
Gruppierungen beleben Betra<br />
ungemein«, lobt Schad die örtlichen<br />
Vereine. »Im Musikverein<br />
beispielsweise kommt es<br />
vor, dass drei Generationen einer<br />
Familie miteinander musizieren.«<br />
Der Ortschaftsrat<br />
selbst setzt sich ebenfalls stark<br />
für das dörfliche Gemeinschaftsleben<br />
ein <strong>und</strong> zeichnet<br />
für einige Veranstaltungen im<br />
Jahreslauf verantwortlich.<br />
Neben ein paar Handwerksbetrieben<br />
<strong>und</strong> Dienstleistern<br />
sorgt vor allem die Firma Bilz<br />
„ In Betralässt<br />
es sich gut<br />
wohnen <strong>und</strong>leben.<br />
Andreas Schad<br />
Ortsvorstehervon Betra<br />
seit Jahrzehnten für wohnortnahe<br />
Arbeitsplätze in Betra.<br />
Im »Hohlgaßgr<strong>und</strong>« steht dem<br />
Ort ein Gewerbegebiet zur<br />
Verfügung.<br />
Die derzeit größten Projekte<br />
im Ort sind die Sanierung der<br />
Friedhofsmauer, die Erstellung<br />
des neuen Pavillons –<br />
teilweise aus Fördermitteln<br />
des Grünprojektes – <strong>und</strong> der<br />
Neubau des Feuerwehrgerätehauses,<br />
der nächstes Frühjahr<br />
eingeweiht werden soll.<br />
»Insgesamt sind wir inBetra<br />
gut aufgestellt«, bilanziert<br />
Schad. »Wir wohnen <strong>und</strong> leben<br />
gut, inlandschaftlich sehr<br />
reizvoller Lage <strong>und</strong> ohne<br />
Durchgangsverkehr.«