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Ein restauratorisches Puzzle« - Glaube + Heimat

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Nr. 29 vom 18. Juli 2010<br />

7. Sonntag nach Trinitatis<br />

Sonnabend, 17. Juli<br />

Halle, Marktkirche, 12 Uhr: Irénée<br />

Peyrot spielt beide Orgeln der Kirche.<br />

Pauluskirche, 17 Uhr: »Mitteldeutsches<br />

Organistentrio« – Matthias<br />

Dreißig – Orgel, Jens Goldhardt<br />

– Cembalo, und Andreas<br />

Mücksch – Synthesizer spielen<br />

Werke von Bach, Krebs und Thomas<br />

König.<br />

Merseburg, Dom, 12 Uhr: »Orgelklang<br />

12« mit Frédéric Champion<br />

(Lyon)<br />

Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr: Orgelwerke<br />

von Bach spielt Els Biesemans<br />

(Antwerpen).<br />

Zöschen, Kirche, 17 Uhr: Orgelkonzert<br />

mit Frédéric Champion (Lyon)<br />

Sonntag, 18. Juli<br />

Bad Schmiedeberg, Pfarrhof<br />

(Kirchstr. 4), 19 Uhr: Hofkonzert<br />

mit den »Muggefuckers«<br />

Dieskau, St.-Anna-Kirche, 16 Uhr:<br />

Gernot Oertel (Klavier & Leitung)<br />

und Freunde musizieren.<br />

Halle, Kapelle in der Paul-Riebeck-<br />

Stiftung (Kantstr. 1), 20 Uhr: Musik<br />

für Flöten und Pfeifen mit Christel<br />

Rost – Blockflöten, und Tim-Dietrich<br />

Meyer – Orgel<br />

Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr:<br />

»Orgel punkt Zwölf«; Dreikönigskapelle<br />

am Dom, 19 Uhr: »Sweet<br />

Sounds« – Virtuose Musik für<br />

Blockflöte und Laute mit dem Duo<br />

»La Vigna« (Dresden)<br />

Sangerhausen, St. Ulrici, 17 Uhr:<br />

Konzert mit dem Gitarrenduo<br />

»Twelve Strings«<br />

Schildau, St. Marien, 17 Uhr: »Konzertieren<br />

über dem Bass« – Die Orgelpassacaglia<br />

in verschiedenen<br />

Epochen mit Stephan Thamm<br />

(Dresden)<br />

Wittenberg, Schlosskirche, 17 Uhr:<br />

Orgelkonzert mit Yulia Yufereva<br />

(Russland)<br />

Dienstag, 20. Juli<br />

Eisleben, Andreaskirche, 12 Uhr:<br />

Orgelmusik mit Thomas Ennenbach<br />

Halle, Marktkirche, 16 Uhr: Orgelmusik<br />

und Texte mit Irénée Peyrot<br />

(auch 22. Juli, 12 Uhr)<br />

Weißenfels, Marienkirche, 12 Uhr:<br />

Orgelmusik zur Marktzeit<br />

Wittenberg, Schlosskirche, 15 Uhr:<br />

»OrgelPunkt3«<br />

Mittwoch, 21. Juli<br />

Halle, Dom, 16 Uhr: 30 Minuten<br />

Orgelmusik mit KMD Prof. Konrad<br />

Brandt; Kirche im Diakoniewerk,<br />

16 Uhr: 20 Minuten Orgelmusik mit<br />

Tim-Dietrich Meyer<br />

Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr:<br />

»Orgel punkt Zwölf«<br />

Freitag, 23. Juli<br />

Bad Schmiedeberg, Pfarrhof<br />

(Kirchstr. 4), 19 Uhr: Hofkonzert<br />

mir Erik Beisswenger und Gästen<br />

Eisleben, Annenkirche, 20 Uhr:<br />

Unison Chamber Music Festival –<br />

Werke von Schönberg und Bach<br />

Halle, Marktkirche, 20 Uhr: Orgelwerke<br />

von Kerll, Vivaldi, Bach und<br />

anderen spielt Joon Ho Park (Korea).<br />

Naumburg, St. Wenzel, 19.30 Uhr:<br />

Orgel-Improvisationskonzert mit<br />

Prof. Wolfgang Seifen (Berlin)<br />

Weißenfels, Gemeindehaus<br />

(Kirchgasse 3), 19 Uhr: Hofkonzert<br />

mit »Quadro Archi«<br />

Wittenberg, Stadtkirche, 18 Uhr:<br />

Orgelmusik zum Wochenschluss<br />

Region Halle–Wittenberg 7<br />

Tipps & Termine Notiert<br />

»Fensterbilder« in der<br />

Annenkirche<br />

Inmitten einer Welt der Werte<br />

Evangelisches Jugendbildungsprojekt Wintergrüne bietet »Ferien vor der Haustür«<br />

Punkt 9 Uhr wird es im Haus an der<br />

Wintergrüne 2 in Torgau laut. Das<br />

Stimmengewirr in der <strong>Ein</strong>gangshalle<br />

verrät Beate Senftleben, der Leiterin<br />

des Jugendbildungsprojektes, dass die<br />

erste Besuchergruppe des Tages eingetroffen<br />

ist. Heute macht hier das Bildungscamp<br />

der Abteilung Schwimmen<br />

des SV Lok Eilenburg Station.<br />

Wie schon der Name verrät, haben die<br />

Mitglieder der Gruppe wenig mit Kirche<br />

am Hut. Kathrin Niedermanner,<br />

die die Gruppe leitet, verrät, wie sie<br />

auf die Wintergrüne gekommen ist.<br />

Zunächst sei es »reine Neugier« gewesen,<br />

einmal einen Blick in diese eigenartige<br />

Ausstellung zu werfen. Es ist<br />

also nicht ihr erster Besuch mit dem<br />

Schwimmernachwuchs in diesem<br />

Haus. »Kinder lassen sich leicht anstecken,<br />

wenn man ihnen verrät, was sie<br />

hier erwartet«, meint Kathrin Niedermanner<br />

und freut sich schon auf die<br />

bevorstehenden zwei Stunden. Die<br />

Gruppe ist bunt gemischt: Der Jüngste<br />

kommt dieses Jahr zu Schule, die Älteste<br />

ist 16 Jahre alt. Zwei Wochen<br />

Sommerferien in der Renaissancestadt<br />

Torgau: »Da kommt man auch<br />

an der Wintergrüne nicht vorbei.«<br />

Wintergrüne – das ist nicht nur der<br />

Name, sondern auch die Adresse und<br />

Programm. Das Jugendbildungsprojekt<br />

des Kirchenkreises Torgau-Delitzsch<br />

hat seinen Sitz im Gebäude der<br />

einstigen Superintendentur – einem<br />

Baudenkmal aus dem 16. Jahrhundert,<br />

in dem Geschichte geschrieben<br />

wurde: Hier vollendeten im März 1530<br />

Martin Luther, Johann Bugenhagen,<br />

Justus Jonas und Philipp Melanchthon<br />

in Vorbereitung auf den Augsburger<br />

Reichstag die Torgauer Artikel. Die<br />

Schrift diente als Vorlage für das Augsburger<br />

Bekenntnis (Confessio Augustana),<br />

welches Ausgangspunkt für den<br />

1555 geschlossenen Augsburger Religionsfrieden<br />

war.<br />

So innovativ die Schriften damals<br />

waren, so ist auch heute das Jugendbildungsprojekt<br />

ein innovatives Ausstellungshaus,<br />

das – ausgehend von<br />

den jeweiligen Themen der Ausstellungen<br />

– ein Orientierungsangebot in<br />

der Welt der Werte ist. Bevor Besucher<br />

in die Erlebnisausstellung gehen, gibt<br />

es für sie eine spielerische Kennlernrunde,<br />

die dann sehr schnell zu den<br />

persönlichen Werten kommt. In einer<br />

kurzen Gruppenarbeit werden vorgegebene<br />

Werte schnell aussortiert und<br />

gefiltert. Die jungen Sportler aus Ei-<br />

Was kennzeichnet eigentlich laut<br />

Ausstellungstext die »Lebenswelt<br />

einer evangelischen Kirchenbibliothek«?<br />

Zumal, wenn es die älteste<br />

historisch-wissenschaftliche Kirchenbibliothek<br />

in Deutschland ist, 1552 in<br />

Halle gegründet? Erst einmal handelt<br />

es sich um eine ziemliche leblose<br />

lenburg und Umgebung finden an<br />

diesem Tag eine Handvoll, die ihnen<br />

allen wichtig erscheint: Familie,<br />

Freundschaft, Liebe und Gerechtigkeit<br />

stehen ganz oben auf der Liste.<br />

Die Begründungen dafür widerspiegeln<br />

die Lebenserfahrung der Mädchen<br />

und Jungen.<br />

Doch sind diese Werte stabil und<br />

von Dauer? Beate Senftleben konfrontiert<br />

die Gruppe zum Abschluss der<br />

Runde bewusst mit dieser Frage, denn<br />

zu jeder Zeit und meist unverhofft<br />

kann sich daran etwas ändern. Nun<br />

schickt sie die Gruppe auf die Zeitreise<br />

durch die Erlebnisausstellung »Wurzeln<br />

und Flügel«. Multimedial führt<br />

diese die Besucher noch tiefer in unsere<br />

Welt der Werte. Der Eilenburger<br />

Christian Taggeselle, elf Jahre jung, ist<br />

besonders von der überdimensiona-<br />

Vorgestellt<br />

»buch_haltung« aus vier Jahrhunderten<br />

Halle: Kabinettausstellung gewährt <strong>Ein</strong>blicke in älteste evangelische Kirchenbibliothek<br />

Sammlung von mehrheitlich sehr alten<br />

und meist wertvollen Büchern.<br />

Natürlich hat jedes Buch eine Geschichte,<br />

die mal durch den Inhalt lebendig<br />

wird, manchmal aber mehr<br />

noch durch frühere Eigentümer, Gebrauchsspuren<br />

oder Randnotizen. Jedes<br />

Buch, jede Handschrift, Urkunde<br />

Die Ausstellung »Fensterbilder«<br />

der Malerin und Grafikerin<br />

Mariana Lepadus ist in den<br />

Sommermonaten in der Eislebener<br />

Annenkirche zu sehen<br />

(Montag bis Sonnabend von<br />

10 bis 16 Uhr, Sonntag ab 11.30<br />

Uhr). Sie zeigt beeindruckende<br />

Aussichten auf die Lutherstadt,<br />

wie sie sich vom Petrikirchturm<br />

aus bieten.<br />

www.lepadus-kunst.de Neue Literatur über Halle und die Marienbibliothek können Besucher erwerben<br />

– am besten nach einer der montäglichen Führungen. Foto: Frieder Weigmann<br />

Ausflug ins Riesenland: In der überdimensionalen Küche der Wintergrüne werden<br />

auch die Größten ganz klein. Foto: Andreas Bechert<br />

len Küche beeindruckt: »Hier kommt<br />

man sich so klein vor!« Der zwölfjährige<br />

Marcus Zimmer aus Pressel findet<br />

das Videospiel »krass«, beim dem eine<br />

rasante Fahrt unhaltbar an einer<br />

Mauer endet.<br />

Die zwei Stunden sind schnell um –<br />

zu schnell, wie manche meinen. Neben<br />

der Dauerausstellung bietet die<br />

Wintergrüne jetzt in der Sommerzeit<br />

»Ferien vor der Haustür« an. Dabei<br />

stehen Exkursionen, Spiel-, Sportund<br />

Musiktage auf dem Programm.<br />

Die steigende Besucherzahl ist sicher<br />

ein Beleg dafür, dass die Suche nach<br />

Werten an Bedeutung gewonnen hat –<br />

egal, ob man nun was mit der Kirche<br />

am Hut hat oder nicht.<br />

Andreas Bechert<br />

� www.wintergruene.de<br />

oder jedes Register gibt <strong>Ein</strong>blicke und<br />

entfaltet eine eigene Lebenswelt. Und<br />

mit der Aufbewahrung, Sammlung<br />

und Ordnung der Bestände – in der<br />

Marienbibliothek in Halle sind es<br />

reichlich 30 000 Bände – entsteht so<br />

eine eigene Lebenswelt, die eine mehr<br />

als 450 Jahre alte Kirchenbibliothek<br />

von jedem anderen Ort der Buchsammlung<br />

unterscheidet.<br />

»buch_haltung« heißt die kleine<br />

Kabinettausstellung, die Shirley<br />

Brückner zusammengestellt hat. Die<br />

junge Historikerin ist seit gut einem<br />

halben Jahr Bibliothekarin in der Marienbibliothek.<br />

Sie bietet inzwischen<br />

immer montags um 18 Uhr Führungen<br />

durch die Kirchenbibliothek an.<br />

»Früher gab es die Führungen einmal<br />

im Monat. Das ließ sich aber schwer<br />

kommunizieren. Wöchentliche Führungen<br />

lassen sich leichter weitersagen«,<br />

sagt Brückner. Zwar gibt es deshalb<br />

noch keine Besucheranstürme,<br />

dennoch ist die Bibliothekarin mit der<br />

Resonanz zufrieden. Mit der Ausstellung<br />

setzt sie den Anfangspunkt für<br />

künftige thematische Ausstellungen,<br />

die sich aus den verschiedenen<br />

Sammlungen im Bestand erarbeiten<br />

lassen. Künftig soll Besuchern also regelmäßig<br />

mehr als der häufig nachge-<br />

Wechsel im<br />

Domkapitel<br />

Naumburg (mkz) – Im Domkapitel<br />

der Vereinigten Domstifter Merseburg,<br />

Naumburg und des Kollegiatstiftes<br />

Zeitz hat es einen Wechsel<br />

gegeben. Ende Juni wurde Domherr<br />

Waldemar Schewe (69) aus<br />

diesem Amt verabschiedet. Der<br />

frühere Naumburger Propst und<br />

erste Domprediger unterstützte die<br />

Aktivitäten der Vereinigten Domstifter<br />

seit 1999. So setzte er sich für<br />

das Wiedererklingen des Festgeläutes<br />

am Naumburger Dom ein. Auch<br />

die bundesweiten Uta-Treffen gehen<br />

auf eine seiner Ideen zurück.<br />

Schewes Nachfolger im Domkapitel<br />

ist der Propst des Sprengels<br />

Halle-Naumburg, Martin Herche<br />

(57). Als Domherr will er besonders<br />

die Verbindung zwischen Domkapitel<br />

und der Evangelischen Kirche<br />

in Mitteldeutschland fördern.<br />

Luthers Sterbehaus<br />

wird saniert<br />

Eisleben (mkz) – Das Museum<br />

»Luthers Sterbehaus« in Eisleben<br />

wird ab Anfang September saniert<br />

und erweitert. Bis Ende August<br />

werde die bisherige Ausstellung<br />

abgebaut und die zentralen Räume<br />

verhüllt, dennoch sei das Museum<br />

bis dahin weiterhin für Besucher<br />

zugänglich, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

mit. So wird bereits seit 1. Juli<br />

kein <strong>Ein</strong>tritt mehr erhoben.<br />

Geplant sind die umfassende<br />

Sanierung des zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

gehörende Sterbehauses<br />

sowie ein Neubau. Insgesamt<br />

werden rund fünf Millionen Euro<br />

investiert. Das Museumsquartier<br />

»Luthers Sterbehaus« soll im Frühjahr<br />

2012 öffnen.<br />

Orgelsommer beginnt<br />

Halle (mkz) – Mit einem Konzert<br />

von Kantor Irénée Peyrot beginnt<br />

am 16. Juli der 5. Internationale Orgelsommer<br />

in der Marktkirche (20<br />

Uhr). Auf dem Programm stehe unter<br />

anderem das Solo-Konzert in G-<br />

Dur von Wilhelm Friedemann<br />

Bach, an dessen 300. Geburtstag in<br />

diesem Jahr erinnert wird. International<br />

anerkannte Organisten aus<br />

Korea, Spanien, den Niederlanden,<br />

der Ukraine und der Schweiz geben<br />

bis 27. August sieben Konzerte an<br />

beiden Orgeln der Kirche.<br />

fragte Taufeintrag von Georg Friedrich<br />

Händel im Kirchenregister der Marktgemeinde<br />

gezeigt werden. Unter Familienforschern<br />

ist die umfangreiche<br />

Kirchenbuchsammlung aus der Region<br />

schon lange ein Geheimtipp. »Familienforschung<br />

als Schwerpunkt<br />

wird dieser Bibliothek aber überhaupt<br />

nicht gerecht.« Jetzt will Shirley Brückner<br />

stärker ein wissenschaftliches und<br />

historisch interessiertes Publikum ansprechen.<br />

<strong>Ein</strong>ige Sammlungen, die<br />

vor Jahren in die Marienbibliothek<br />

aufgenommen wurden, sind noch gar<br />

nicht richtig erschlossen. Andere Bestände<br />

wurden in den letzten Jahren<br />

in die elektronische Datenbank der<br />

Uni-Bibliotheken aufgenommen.<br />

Auch hier gibt es noch viel zu tun.<br />

Die Ausstellung »buch_haltung«<br />

gibt unter dem doppeldeutigen Titel<br />

nicht nur <strong>Ein</strong>blick in die Bibliothekskultur,<br />

sondern knüpft auch an die<br />

Anfänge des Schreibens überhaupt<br />

an: die ersten Schriftzeugnisse früher<br />

Zivilisationen waren Abrechnungen<br />

und kaufmännische Listen. Deshalb<br />

zeigt die Kabinettausstellung, die<br />

noch bis 31. Oktober zu sehen ist, auch<br />

Kataloge, Register, Verzeichnisse und<br />

Listen aus vier Jahrhunderten kirchlicher<br />

Verwaltung. Frieder Weigmann

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