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PDF (18,7 MB) - Institut für Meteorologie und Klimatologie an der ...

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Kurzfassung<br />

Innerhalb <strong>der</strong> atmosphärischen Grenzschicht zeichnen sich turbulente Strukturen nahezu<br />

<strong>für</strong> den gesamten Wärme- <strong>und</strong> Impulstr<strong>an</strong>sport ver<strong>an</strong>twortlich. In numerischen<br />

Wettervorhersagemodellen wird eine horizontale Auflösung von mehreren Kilometern<br />

verwendet, wodurch kleinräumige Turbulenzelemente in <strong>der</strong> Größenordnung von einigen<br />

h<strong>und</strong>ert Metern (Mikroturbulenz) nicht explizit aufgelöst werden können. Stattdessen<br />

wird eine Parametrisierung verwendet, welche den Tr<strong>an</strong>sport durch turbulente Strukturen<br />

auf mittlere Größen zurückführt. Aufgr<strong>und</strong> dieses Zusammenh<strong>an</strong>gs ist die Güte <strong>der</strong><br />

Turbulenzparametrisierung eine kritische Größe <strong>für</strong> die Qualität <strong>der</strong> Wettervorhersage.<br />

In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass thermische Inhomogenitäten <strong>der</strong><br />

L<strong>an</strong>doberfläche zu Zirkulationen führen können, die <strong>der</strong> kleinräumigen Turbulenz übergeordnet<br />

sind. Es wurde festgestellt, dass diese Zirkulationen einen Einfluss auf die Turbulenzcharakteristika<br />

innerhalb <strong>der</strong> Grenzschicht <strong>und</strong> damit auch auf den Wärme- <strong>und</strong><br />

Impulstr<strong>an</strong>sport haben können. Herkömmliche Parametrisierungen berücksichtigen diese<br />

Effekte jedoch nicht, son<strong>der</strong>n setzen ein homogenes Spektrum <strong>der</strong> Turbulenz voraus.<br />

Numerische Untersuchungen zum Einfluß von Inhomogenitäten auf die Grenzschicht<br />

gaben erste Einschätzungen, ob <strong>und</strong> wie eine Anpassung <strong>der</strong> Turbulenzparametrisierungen<br />

durchgeführt werden sollte. Dabei bezogen sich diese Studien bisl<strong>an</strong>g auf idealisierte<br />

Zustände <strong>der</strong> L<strong>an</strong>doberfläche (streifen- <strong>und</strong> schachbrettartige Anordnung <strong>der</strong> Heterogenitäten),<br />

des Modell<strong>an</strong>triebs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Grenzschicht. Weiterhin wies <strong>der</strong> dort untersuchte<br />

Parameterraum <strong>der</strong> Inhomogenitätseigenschaften große Lücken auf. Im ersten Teil <strong>der</strong><br />

vorliegenden Arbeit erfolgt daher eine deutliche Erweiterung dieser numerischen Untersuchungen.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> erhaltenen Ergebnisse werden die teilweise konträren Deutungen<br />

des Inhomogenitätseinflusses zu einer einheitlichen Theorie zusammengeführt.<br />

Im Hauptteil <strong>der</strong> Arbeit wird darüber hinaus ein neuer realitätsnaher Ansatz verfolgt.<br />

Im Grobstruktursimulationsmodel PALM werden die vielfältigen Datensätze aus<br />

dem Feldexperiment LITFASS-2003 einerseits <strong>für</strong> einen realistischen Modell<strong>an</strong>trieb <strong>und</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits <strong>für</strong> einen Vergleich mit den Ergebnissen des LES-Modells verwendet. Durch<br />

Ensemble-Mittelungen von zeitlich gemittelten, dreidimensionalen Modelldaten wird erstmalig<br />

die Struktur von thermisch induzierten Zirkulationen über realen heterogenen<br />

L<strong>an</strong>doberflächen sowie die daraus resultierenden Wärmeflüsse ermittelt.<br />

Entgegen <strong>der</strong> bisher veröffentlichten Ergebnisse sind die horizontal gemittelten heterogenitätsinduzierten<br />

Wärmeflüsse unter den realen Bedingungen des LITFASS-2003<br />

Experimentes tageszeitabhängig <strong>und</strong> gegenüber dem durch die zufällig verteilten Turbulenzelemente<br />

verursachten Wärmefluss relativ klein. Dennoch zeigt sich im Vergleich<br />

zu den LES-Daten, dass räumlich begrenzte in-situ Messungen <strong>der</strong> Wärmeflüsse häufig<br />

kein repräsentatives Ergebnis <strong>für</strong> den mittleren Zust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Grenzschicht liefern.<br />

An<strong>der</strong>s als in vielen idealisierten Studien ist nur in Ausnahmefällen eine Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> mittleren Wärmeflussprofile zu beobachten. Daher existiert kein signifik<strong>an</strong>ter globaler<br />

Effekt <strong>der</strong> Zirkulationen auf die turbulenten Wärmeflüsse, wodurch eine Anpassung<br />

<strong>der</strong> bestehenden Turbulenzparametrisierungen nicht zwingend erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Schlagworte: Thermische Heterogenität, mesoskalige Zirkulation, Large-Eddy Simulation<br />

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