PDF (18,7 MB) - Institut für Meteorologie und Klimatologie an der ...
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5 Simulationen zum LITFASS-2003 Experiment 80<br />
w’θ’ 0 [W m −2 ]<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
30/05/03<br />
02/06/03<br />
13/06/03<br />
17/06/03<br />
6 8 10 12 14 16<br />
Zeit [UTC]<br />
(a) Vorgegebener fühlbarer Wärmefluss<br />
w’q’ 0 [W m −2 ]<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
30/05/03<br />
02/06/03<br />
13/06/03<br />
17/06/03<br />
6 8 10 12 14 16<br />
Zeit [UTC]<br />
(b) Vorgegebener latenter Wärmefluss<br />
Abbildung 5.1: Horizontales Mittel <strong>der</strong> in den LITFASS-Simulationen vorgegebenen <strong>und</strong><br />
aus den Messungen <strong>der</strong> Energiebil<strong>an</strong>zstationen abgeleiteten turbulenten Wärmeflüsse am<br />
Erdboden.<br />
Der Tagesg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> horizontal gemittelten turbulenten fühlbaren <strong>und</strong> latenten Wärmeflüsse<br />
aus den restlichen LITFASS-Simulationen ist in Abb. 5.1 dargestellt. M<strong>an</strong> erkennt,<br />
dass <strong>der</strong> vorgegebene bodennahe turbulente fühlbare Wärmefluss tagsüber deutlich<br />
größer ist (Faktor 3) als <strong>der</strong> vorgegebene latente Wärmefluss, d.h. <strong>der</strong> Feuchteeintrag<br />
in die Grenzschicht durch Verdunstung am Erdboden ist als klein gegenüber dem Wärmeeintrag<br />
in die Grenzschicht <strong>an</strong>zusehen. Eine Ausnahme bildet hier <strong>der</strong> 13.6., <strong>an</strong> dem<br />
(noch bedingt durch die stärken Nie<strong>der</strong>schläge am 5.6. <strong>und</strong> den leichten Nie<strong>der</strong>schlägen<br />
am 9.6.) das Bowen-Verhältnis in etwa bei Eins liegt. Weiterhin ist <strong>an</strong> diesem Tag ein<br />
später Anstieg des fühlbaren Wärmeflusses zu beobachten, was auf den hohen morgendlichen<br />
Bewölkungsgrad zurückzuführen ist.<br />
Die heterogene Entwicklung <strong>der</strong> gemessenen turbulenten Wärmeflüsse am Boden<br />
(<strong>der</strong>en gewichteter Mittelwert in Abb. 5.1 zu sehen ist) ist beispielhaft <strong>für</strong> den 30.5.<br />
in Abb. 5.2 dargestellt. Für den fühlbaren Wärmefluss ist klar zu erkennen, dass <strong>der</strong><br />
Wald hier die domierende L<strong>an</strong>dnutzungsform <strong>für</strong> den Energieinput in die Grenzschicht<br />
darstellt (bis zu 500Wm −2 ). Die Wasserflächen weisen dagegen einen verschwindend geringen<br />
fühlbaren Wärmefluss aus. Die verschiedenen Ackerflächen weichen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
um etwa 150Wm −2 ab, von 150Wm −2 (Gras-, Mais- <strong>und</strong> Rapsflächen) bis 300Wm −2<br />
(Gerste- <strong>und</strong> Tritikaleflächen). Die größte Amplitude im fühlbaren Wärmefluss liegt<br />
also zwischen Wasser <strong>und</strong> Wald, während zwischen Ackerl<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Wald bzw. verschiedenen<br />
Ackerl<strong>an</strong>dtypen eine gemäßigtere Amplitude auftritt. Diese k<strong>an</strong>n aber z.B. <strong>für</strong><br />
Gras/Mais/Raps zu Wald im Hinblick auf die idealisierte Studie in Kap. 3 immer noch<br />
als hoch eingestuft werden (12UTC: A/Q0 ≈ 200.0Wm −2 /350.0Wm −2 = 0.57).<br />
Beim latenten Wärmefluss ist die Heterogenität deutlich schwächer ausgeprägt. Alle<br />
L<strong>an</strong>dnutzungen liegen in <strong>der</strong> Mittagszeit zwischen 75Wm −2 <strong>und</strong> 175Wm −2 <strong>und</strong> unterliegen<br />
häufig kurzfristigen Schw<strong>an</strong>kungen, die <strong>für</strong> den Wald bis zu 50% betragen<br />
können. Der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diese größeren Schw<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong> Waldmesswerte wurde bisl<strong>an</strong>g<br />
noch nicht herausgef<strong>und</strong>en. Vermutlich verursachen im trockenen Waldgebiet einzelne<br />
von Acker- <strong>und</strong> Wasserflächen advehierte Feuchtefel<strong>der</strong> einen starken Anstieg des turbu-