Wenn Träume wahr werden - Glaube + Heimat
Wenn Träume wahr werden - Glaube + Heimat
Wenn Träume wahr werden - Glaube + Heimat
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Region Eisenach–Erfurt<br />
Notiert<br />
Eisenacher Predigten<br />
zur Lutherdekade<br />
Eisenach (mkz) – Seit 2009 lädt die<br />
Kirchengemeinde Eisenach jährlich<br />
im Oktober zu den »Eisenacher<br />
Predigten zur Lutherdekade« ein.<br />
Diese Reihe solle an die rhetorische<br />
und theologische Predigtkompetenz<br />
Martin Luthers anknüpfen,<br />
erläutert Superintendentin Martina<br />
Berlich. »Thematisch geht es um<br />
aktuelle Bezüge und die Themen<br />
der Reformationsdekade.«<br />
Am kommenden Sonntag (9. Oktober)<br />
beginnt die diesjährige<br />
Reihe (10 Uhr, Georgenkirche) mit<br />
Rainer Stahl, dem Generalsekretär<br />
des Martin-Luther-Bundes. Der<br />
Gottesdienst ist gleichzeitig dem<br />
Jubiläum »450 Jahre Georgenkirche«<br />
als protestantische Predigtkirche<br />
gewidmet. Im Anschluss an<br />
den Gottesdienst wird zum Kirchenkaffee<br />
eingeladen. Zum diesjährigen<br />
Thema »Reformation und<br />
Freiheit« sagt Martina Berlich:<br />
»Martin Luther hat 1521 direkt vor<br />
seinem Wartburgaufenthalt trotz<br />
Verbotes in der überfüllten Geor -<br />
genkirche gepredigt. Von seinen<br />
Predigten ging damals eine enorme<br />
Wirkung aus. Die Predigt reihe soll<br />
Eisenach heute als Ort der Reformation<br />
bekanntmachen, lutherisches<br />
Profil verdeutlichen und zu<br />
einer lebendigen, spannenden Predigtkultur<br />
beitragen.«<br />
Nicht lange nach Luthers Predigt<br />
am 2. Mai 1521 wurde die<br />
Georgenkirche in den Unruhen der<br />
Bauernaufstände verwüstet. Sie<br />
musste umfassend instandgesetzt<br />
<strong>werden</strong>. 1561 konnte sie als eine der<br />
ersten protestantischen Predigtkirchen<br />
wieder eingeweiht <strong>werden</strong>.<br />
Weitere Termine: 16. Oktober – Ellen<br />
Ueberschär, Generalsekretärin des<br />
DEKT; 23. Oktober – Stefan Ark Nitsche,<br />
Reginalbischof Kirchenkreis Nürnberg;<br />
30. Oktober – Martin Junge, General -<br />
sekretär des LWB<br />
Tag der offenen Tür<br />
Erfurt (mkz) – Vor 15 Jahren wurde<br />
die Werkstatt für behinderte Menschen<br />
des Christlichen Jugenddorfwerks<br />
(CJD) in Erfurt, Donaustraße<br />
2a, eröffnet. Damit wurden für<br />
die behinderten Mitarbeiter gute<br />
Arbeits- und Fördermöglichkeiten<br />
geschaffen und neue Arbeitsfelder<br />
erschlossen. Aus diesem Anlass<br />
wird am 8. Oktober, ab 10 Uhr zum<br />
Tag der offen Tür eingeladen. Die<br />
Mitarbeitenden und die Werkstattbeschäftigten<br />
zeigen, was sie leisten<br />
können.<br />
Buchlesung<br />
Eisenach (mkz) – Das Bachhaus in<br />
Eisenach lädt am 7. Oktober, 19 Uhr<br />
zur Buchlesung mit dem Autor und<br />
Kirchenhistoriker Hartmut Ellrich<br />
ein. Ellrich liest aus seinem 2006<br />
erschienenen Buch »Bach in Thüringen«,<br />
das jetzt in zweiter Auflage<br />
herauskommt.<br />
Erntedank<br />
Dankbar sein für die Gaben der Erde<br />
Landkreis und Kirchenkreis der Region Eisenach feierten bereits zum dritten Mal gemeinsam Erntedank<br />
Die Kartoffelknolle Linda träumt<br />
davon, auf einem Teller in einem<br />
Fünf-Sterne-Hotel zu landen, schön<br />
dekoriert und hochgeschätzt. Eine<br />
unter vielen zu sein auf dem Förderband<br />
der Erntetechnik, im Regal eines<br />
Supermarktes, nein, das wäre nichts<br />
für sie. Und während sie so träumt,<br />
landet sie direkt unter dem Altar der<br />
Kirche, bewundert und gesegnet wie<br />
eine kleine Heilige. Schließlich<br />
kommt sie glücklich im Kochtopf der<br />
Marienhöhe in Eisenach, einem<br />
Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene<br />
des Diakonieverbundes, an.<br />
Mit der kleinen Geschichte um die<br />
Kartoffel Linda, die zum 3. Kreisernte-<br />
Warza: Der Turm der St.-Johannes-Kirche erhielt seine Zierde zurück<br />
Ein Turmknopffest ist immer eine spannende Sache.<br />
Zimmerleute, Architektin und Mitglieder der Kirchengemeinde<br />
legen mit Hand an beim Aufsetzen der goldenen<br />
Pracht. Die St.-Johannes-Kirche in Warza (Kirchenkreis<br />
Gotha) erhielt ihren Turmknopf am 29. September zurück.<br />
Damit ist der erste Schritt getan, dem noch einige<br />
weitere Bauschritte folgen sollen. Gefüllt ist der Turmknopf<br />
mit Dokumenten vergangener Jahrhunderte,<br />
dankfestgottesdienst in der Kirche zu<br />
Etterwinden bei Eisenach ein Teil der<br />
Erntedankgaben ist, leitete Superintendentin<br />
Martina Berlich ihre Predigt<br />
ein. Nur wenn das Korn, die Kartoffel<br />
und wir selbst nicht nach Kilo und<br />
Euro gerechnet <strong>werden</strong>, können wir<br />
Gott nah sein. Berlich erinnerte an die<br />
sieben Werke der Barmherzigkeit der<br />
heiligen Elisabeth, die in der heutigen<br />
modernen Zeit ihre Aktualität nicht<br />
verloren haben.<br />
Von einem schwierigen Erntejahr<br />
sprach Bernd Apfel vom Kreisbauernverband<br />
Eisenach/Wartburgkreis.<br />
»Wir tafeln wie die Könige, wissen uns<br />
wohlversorgt, ohne uns große Gedan-<br />
ken zu machen, welche Arbeit und<br />
Mühe die Herstellung der Lebensmittel<br />
machen«, gab der Verbandsvorsitzende<br />
zu bedenken. Die schwierige<br />
Ernte in diesem Jahr sei für ihn ein<br />
Anlass, »dankbar zu sein für das, was<br />
die Erde uns schenkt«.<br />
Zum dritten Mal in Folge feierten<br />
Wartburgkreis und Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen<br />
gemeinsam Erntedank.<br />
Landrat Reinhard Krebs erinnerte<br />
in der Kirche zu Etterwinden<br />
daran, dass jährlich in Deutschland<br />
15 Millionen Tonnen Lebensmittel<br />
weggeworfen <strong>werden</strong>. Bei allen wirtschaftlichen<br />
Problemen lebe man<br />
aber dennoch im Überfluss.<br />
ergänzt um aktuelle Beiträge aus Kirchengemeinde und<br />
Dorf. Im Mittelpunkt der Feier stand ein fröhlicher<br />
Kindergottesdienst, zu dem sich viele Menschen in die<br />
Kirche einladen ließen. Der Inhalt des Turmknopfes helfe<br />
»erinnern – erzählen – be<strong>wahr</strong>en«, wie auch das Thema<br />
des Gottesdienstes lautete. »Erinnern an Gottes<br />
Geschichte mit den Menschen – auch mit denen in<br />
Warza«, sagte Pfarrer Thomas Bruhnke. Foto: Lutz Ebhardt<br />
<strong>Wenn</strong> <strong>Träume</strong> <strong>wahr</strong> <strong>werden</strong><br />
Der Großwechsunger Pfarrer Jochen Lenz sammelt kilometerweise Geld<br />
Warum muss der Pfarrer die Lieder<br />
von Gerhard Schöne singen?<br />
Kann der nicht mal selber kommen?<br />
Das würd’ ich mir wünschen, dass der<br />
Herr Schöne zu uns kommt«, rief die<br />
kleine Maren Eipel mitten ins Feuerwehr-Fest<br />
von Großwechsungen (Kirchenkreis<br />
Südharz). Als Pfarrer hätte<br />
man jetzt gekränkt sein können. Doch<br />
in Pfarrer Jochen Lenz, der damals gerade<br />
mit Kindern auf der Bühne saß<br />
und zur Gitarre Lieder von Gerhard<br />
Schöne sang, wurde eine Idee geboren.<br />
»Traumzeiten« – das Erfüllen von<br />
großen und kleinen Herzenswünschen.<br />
»Warum kann man nicht versuchen,<br />
Unvorstellbares möglich zu<br />
machen?«, dachte er. Das war 2008.<br />
Dazu würde er Hilfe brauchen und<br />
Geld. Seine Kirchenältesten hatte der<br />
Pfarrer schnell überzeugt. Doch auch<br />
der Bürgermeister und die Vereine im<br />
Bereich der Verwaltungsgemeinschaft<br />
Werther wurden gefragt. Jochen Lenz<br />
erhielt freundliche Zustimmung und<br />
Unterstützungszusagen. Etwas mehr<br />
Zurückhaltung gab es im Hinblick auf<br />
finanzielle Beiträge. Weder die Vereine<br />
noch die Verwaltungsgemeinschaft<br />
können aus dem Vollen schöpfen.<br />
Sollten die <strong>Träume</strong> <strong>Träume</strong> bleiben?<br />
Bewegung an der frischen Luft<br />
brachte ihm die Erleuchtung: ein<br />
Spendenlauf zugunsten des Traumzeiten-Projektes<br />
sollte initiiert <strong>werden</strong>.<br />
Der laufbegeisterte Pfarrer setzte<br />
ein Spendenlaufprojekt anlässlich des<br />
Berlin-Marathons 2009, des Stockholm-Marathons<br />
2010 und nun auch<br />
des Oslo-Marathons 2011 in Gang. Un-<br />
ter dem Motto »Wir holen Gerhard<br />
Schöne in unser Dorf« konnte jeder<br />
den Marathonlauf des Pfarrers mit<br />
50 Cent pro tatsächlich bewältigtem<br />
Kilometer unterstützen. Jochen Lenz<br />
lief, und die Spenden kamen. Schnell<br />
waren über 1500 Euro für das Konzert<br />
gesammelt. Gerhard Schöne war begeistert<br />
von dem Projekt und versprach<br />
sein Kommen im Juni 2010. Er<br />
hielt sein Versprechen und schenkte<br />
»Damit hätte ich nicht gerechnet.<br />
Das war so berührend,<br />
dass mir ein so großer Künstler<br />
etwas von sich gibt«<br />
Maren und der Gemeinde einen unvergessenen<br />
Nachmittag in der Kirche<br />
von Großwechsungen.<br />
Nun war die Begeisterung geweckt,<br />
weitere Wünsche wurden geäußert:<br />
Ein Konfirmand aus Hochstedt wünsche,<br />
einmal mit dem Pantomimen<br />
Carlos Martinez zu sprechen. Der<br />
Künstler kam aus Berlin, gab eine Vorstellung<br />
in einer Gaststätte und<br />
schenkte dem Konfirmanden Julius<br />
Berger seine weißen Handschuhe.<br />
»Damit hätte ich nie gerechnet. Das<br />
war so berührend, dass mir so ein großer<br />
Künstler etwas von sich gibt. Die<br />
Handschuhe hängen heute an meiner<br />
Pinnwand, und Carlos Martinez hat<br />
mir sogar zu Neujahr geschrieben –<br />
auf Englisch. Manchmal schreiben wir<br />
uns auch noch E-Mails. Und beim Kirchentag<br />
in Dresden, da habe ich ihn<br />
auch wiedergesehen, da hat er mich<br />
wirklich wiedererkannt.« Julius Berger<br />
ist noch heute voller Begeisterung .<br />
Und das Traumzeiten-Projekt hört<br />
nicht auf: Eine 30-Jährige wünscht<br />
sich die Rockband Stoppok aus dem<br />
Ruhrgebiet. Die Zusage, bei einer<br />
Tournee einmal auf einen Abstecher<br />
vorbeizuschauen, ist bereits gegeben.<br />
Eine 64-Jährige wünscht sich einen<br />
Konstantin-Wecker-Abend, ein kleiner<br />
Spatz aus dem Kindergarten einen<br />
Nachmittag mit Rolf Zuckowski.<br />
Von den kleinsten<br />
Wünschen, einer kleinen<br />
Aufmerksamkeit zum Geburtstag<br />
bis hin zu großen<br />
Konzertträumen, alle sollen<br />
sie <strong>wahr</strong> <strong>werden</strong>. Erst letzte<br />
Woche kam Jochen Lenz vom Oslo-<br />
Marathon zurück, er hatte seine<br />
Laufschuhe für die Renovierung des<br />
Spielplatzes in Großwechsungen geschnürt.<br />
Erschöpft, aber begeistert<br />
erzählt er: »Alle helfen mit, alle helfen<br />
einander bei der Verwirklichung eines<br />
Traumes, sei es mit einer Spende, mit<br />
einem selbstgebackenen Kuchen, mit<br />
einer Bühne, mit Licht. Gerhard<br />
Schöne zum Beispiel hat es bei uns so<br />
gut gefallen, dass er gerne wiederkommen<br />
möchte. Wir freuen uns auf<br />
alle weiteren Traumzeiten!«<br />
Ein Pfarrer, der sich scheinbar aussichtsloser<br />
<strong>Träume</strong> annimmt – das ist<br />
schon etwas Besonderes. Auf diese<br />
Weise kommt er ins Gespräch mit Helfern<br />
und <strong>Träume</strong>rn und schafft Nähe<br />
durch gemeinsame Erlebnisse – eine<br />
Idee, die nicht nur ihn selbst bewegt.<br />
Regina Englert<br />
»Wir haben schon viel in unserem<br />
Leben bekommen, wir wollen anderen<br />
etwas abgeben«, meinte Lara Müller<br />
aus Wolfsburg-Unkeroda. Sie gehört<br />
zu den Konfirmandinnen, die ein<br />
besonderes Jugendprojekt für Tansania<br />
organisieren. Sie sammeln Geld,<br />
um Kindern in Afrika Fußbälle zu<br />
kaufen. Mohammed Camara aus<br />
Gambia, einstiger Profifußballer bei<br />
Arminia Bielefeld und nun in Etterwinden<br />
beheimatet, unterstützt das<br />
Projekt. »Kinder in Afrika lieben den<br />
Fußball, doch richtige Fußbälle sind<br />
teuer«, sagt er. Auch die Spenden des<br />
Erntedank-Buffets, das die Jugendlichen<br />
nach dem Gottesdienst bei wun-<br />
Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />
16. Sonntag nach Trinitatis<br />
Termine<br />
Vom 8. bis 14. Oktober<br />
Eisenach. 13. 10., 14.30 Uhr, Diakonissenmutterhaus:<br />
Begegnungs -<br />
café<br />
Erfurt. 8. 10., ab 9.30 Uhr, Reglergemeindehaus:<br />
Kindersachenbasar<br />
• 8. 10., 17 Uhr, Andreaskirche:<br />
Chorkonzert mit dem Liederkreis<br />
Erfurt • 8. 10., 19.30 Uhr, Augustinerkloster:<br />
Theater »Mein lieber<br />
Herr Katharina« • 10. 10., 20 Uhr,<br />
Bildungsstätte St. Martin: Erfurter<br />
Vorträge »Franz Liszt – Zum 200.<br />
Geburtstag des großen Komponisten,<br />
Pianisten und Dirigenten« mit<br />
Dr. Christoph Meixner (Hochschule<br />
für Musik, Weimar) • 11. 10.,<br />
ab 17.30 Uhr, Allerheiligenstr. 15,<br />
ESG: Begrüßungsabend mit Vernissage<br />
»Fotos«, Abendbrot, Andacht<br />
und Kennenlernrunde •<br />
12. 10., 19 Uhr, Michaeliskirche:<br />
Ökumenischer Gottesdienst zur<br />
Semestereröffnung • 12. 10., 20 Uhr,<br />
Gustav-Adolf-Gemeindezentrum:<br />
Vortrag von Christiane Gleiser-<br />
Schmidt über ihre Tansania-Reise<br />
im Auftrag des Kirchenkreises Erfurt<br />
Erfurt-Bindersleben. 7. 10., 15 Uhr:<br />
Richtfest am neuen Gemeindezentrum<br />
Gotha. 12. 10., 10 Uhr, Augustinerkloster:<br />
Evangelisches Forum »Wir<br />
sind getauft und zur Freiheit berufen<br />
– evangelisch Christ-Sein heute«<br />
mit Katrin Göring-Eckardt (Ingersleben/Berlin)<br />
• 12. 10., 19.30 Uhr,<br />
Margarethenkirche: Gothaer Orgelzyklus<br />
mit dem Konzertchor<br />
Gotha unter Leitung von Sebastian<br />
Göring und Jens Goldhardt, Orgel<br />
Körner. 14. 10., 19.30 Uhr, vor dem<br />
»Nottertal«: Eröffnung der Kirmes<br />
mit dem Posaunenchor Körner<br />
Mehrstedt. 8. 10., 15 Uhr, Bonifa -<br />
tiuskirche: Benefizkonzert zugunsten<br />
der Heyder-Orgel mit den<br />
Mehrstedter Kindern und Musizierkreis<br />
Saalfeld-Grabe<br />
Mühlhausen. 8. 10., 19.30 Uhr, Divi<br />
Blasii: Chorkonzert mit dem Wittenberger<br />
Motettenchor, Leitung:<br />
Heike Mross-Lamberti • 9. 10., 17<br />
Uhr, Divi Blasii: Kantatengottesdienst<br />
»Die Himmel erzählen die<br />
Ehre Gottes« von J. S. Bach mit Solisten,<br />
Bachchor Mühlhausen und<br />
Orchester, Leitung: Oliver Stechbart<br />
Worbis. 8. 10., 19 Uhr, Kirche: Konzert<br />
mit einem Frauenchor aus<br />
Weimar<br />
Rund um den Apfel<br />
Großvargula (mkz) – Zum Apfelfest<br />
lädt die Kirchengemeinde am 7.<br />
und 8. Oktober von 9 bis 16 Uhr auf<br />
das Pfarrgelände in Großvargula<br />
(Kirchenkreis Mühlhausen) ein. An<br />
beiden Tagen wird eine Apfelpresse<br />
mitgebrachte Äpfel, Birnen und<br />
andere Obstsorten zu Saft pressen.<br />
Am Samstag ist ab 14 Uhr ein Beisammensein<br />
im Pfarrgarten mit<br />
Apfelkuchen und anderen Apfel -<br />
köstlichkeiten geplant. Der Singkreis<br />
wird dazu musizieren.<br />
Landfrauen aus Möhra bringen die<br />
Erntekrone in die Kirche. Foto: Silvia Rost<br />
derbarem Spätsommerwetter im Garten<br />
der Kirche ausrichteten, <strong>werden</strong> in<br />
das Projekt fließen. Silvia Rost
Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />
16. Sonntag nach Trinitatis<br />
Termine<br />
Vom 8. bis 14. Oktober<br />
Altenburg. 8. 10., 16 Uhr, Brüder -<br />
kirche: Konzert für Trompete und<br />
Orgel • 8. 10., 19 Uhr, Brüderkirche:<br />
Konzert – Ronny Weiland mit dem<br />
Ensemble von Ivan Rebroff • 11. 10.,<br />
ab 20 Uhr, Altenburger Familienzentrum:<br />
Offene Gesprächsrunde<br />
»Fernsehen – Kindheit als Medienkindheit«<br />
• 13. 10., 19 Uhr, Brüderkirche:<br />
Vortrag von Hans Hundhausen<br />
(Dresden) zu »Die große<br />
Salzburger Emigration 1731/32 und<br />
Hans Mossegger«<br />
Apolda. 8. 10., 18 Uhr, Lutherkirche:<br />
Benefizkonzert für die Sauerorgel<br />
mit Markus Mahling, Orgel<br />
Bad Köstritz. 8. 10., 16.30 Uhr,<br />
Schütz-Haus-Galerie: Ausstellungseröffnung<br />
»Gesellig – Festlich<br />
– Religiös. Das Musizieren im<br />
Bild« • 8. 10., 18.30 Uhr, Heinrich-<br />
Schütz-Haus: Wandelkonzert •<br />
9. 10., 10 Uhr, Kirche St. Leonhard:<br />
Festgottesdienst mit Ronneburger<br />
Turmbläsern, Köstritzer Spielleuten<br />
und Ensemble Carmina • 9. 10.,<br />
15.30 Uhr, Kirche St. Leonhard:<br />
Konzert mit dem Ensemble<br />
Jacques Moderne<br />
Camburg. 9. 10., 9.30 Uhr, Stadtkirche:<br />
Erntedank-Konzert-Gottes -<br />
dienst<br />
Crölpa-Löbschütz. 8. 10., 17 Uhr,<br />
Dorfkirche: Geistliche Chormusik<br />
mit dem Naumburger Kammerchor<br />
Denstedt. 8. 10., 17 Uhr, Kirche:<br />
Klang – Rausch – Orgel mit Michael<br />
von Hintzenstern an der restaurierten<br />
Liszt-Orgel<br />
Jena. 8. 10., 17 Uhr, Friedenskirche:<br />
Musikalische Vesper mit Holzbläserquintett<br />
Magdala. 9. 10., ab 13 Uhr, Stadtkirche:<br />
Regionales Kirchenchortreffen<br />
Weida. 9. 10., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orgelkonzert für zwei Orgeln mit<br />
Martin Hesse (Gera) und Patrick<br />
Kabjoll<br />
Weimar. 8. 10., 11 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orgelkonzert zum Zwiebelmarkt •<br />
9. 10., 9.30 Uhr, Ev. Gemeindezentrum<br />
»Paul Schneider«: Kindermusical<br />
»Rut« • 9. 10., 10 Uhr, Goetheplatz:<br />
Zwiebelmarkt-Gottesdienst<br />
• 10. 10., 18 Uhr, Lutherhof: Falk-<br />
Abend – Vortrag von Dr. Andreas<br />
Krause (Jena) »Johann Heinrich<br />
Gülicke und sein sozialer Aufstieg<br />
im Weimar des 18. Jahrhunderts«<br />
• 11. 10., 19.30 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orchesterkonzert mit dem Stadtkirchenorchester<br />
Weimar, Leitung:<br />
Erik Sieglerschmidt<br />
Gemeindeleben<br />
»Wollt ihr, dass unsere Kirche einfällt?«<br />
Nach 16 Jahren erstrahlt das Tegkwitzer Kirchenschiff in neuem Glanz<br />
Wer hätte 1995 daran geglaubt, dass<br />
die romanische Kirche in Tegkwitz<br />
im Altenburger Land wieder hergestellt<br />
<strong>werden</strong> kann? Im Dach des Kirchenschiffs<br />
klaffte eine drei Meter breite Öffnung,<br />
durch die man den Himmel sehen<br />
konnte«, erinnert sich Arnhild Kump (geborene<br />
Ratsch), die vor zehn Jahren von<br />
Monstab nach Rom wanderte, um Papst<br />
Johannes Paul II. eine Botschaft der evangelischen<br />
und katholischen Christen aus<br />
Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />
zu überbringen. Anlässlich dieses Jubiläums<br />
findet vom 14. bis 16. Oktober ein Internationales<br />
Ökumenisches Pilgersymposium<br />
statt, das die Zusammenarbeit<br />
der zahlreichen Initiativen in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz befördern<br />
soll. Dabei wird am Sonntag um<br />
10 Uhr mit einem Festgottesdienst die Fertigstellung<br />
des Kirchenschiffes in Tegk -<br />
witz gefeiert. Für die engagierte Pilgerin,<br />
deren Familie hier seit 500 Jahren ansässig<br />
ist, schließt sich damit ein Kreis. Denn<br />
sie war es auch, die sich vor 16 Jahren an<br />
die Einwohner mit dem Aufruf wandte:<br />
»Wollt ihr, dass unsere Kirche einfällt?«<br />
Auch nach ihrer Übersiedlung in die<br />
Schweiz, wo sie von 2002 bis 2006 im Pilgerzentrum<br />
Zürich wertvolle Erfahrun-<br />
Die Gruppe beim Tanzen von »Zamar Noded« (Der fahrende Sänger), der die Menschen mit seinen Liedern erfreut und<br />
den Herrgott mit einem »Halleluja« preist. Foto: Peter Parra<br />
Beschwingt im Alter<br />
In der Kirchengemeinde Hermsdorf gibt es seit 20 Jahren eine Seniorentanzgruppe<br />
Kirchenaustritte nehmen zu und<br />
die Zahl der Gemeindeglieder<br />
nimmt ab. Wie kann man gegensteuern?<br />
Welche Wege gibt es, »Atheisten«<br />
für die Kirche zu interessieren? Geht<br />
das überhaupt? Es geht. Beispielsweise<br />
durch Seniorentanz. So gelang<br />
es der Kirchengemeinde Hermsdorf<br />
(Kirchenkreis Eisenberg), Senioren,<br />
häufig auch Kirchenferne, über den<br />
Tanz zu aktivieren und sich der Kirche<br />
gegenüber aufgeschlossener zu zeigen.<br />
Oftmals kommen sie gemeinsam<br />
mit ihren Angehörigen. Die Initiative<br />
hierzu ist Annelies Merker (64) zu verdanken.<br />
Die Kantor-Katechetin »im<br />
Ruhestand« ist Vorsitzende des Landesverbandes<br />
Seniorentanz Thüringen,<br />
in dem es etwa 70 Tanzgruppen<br />
gibt, die von Tanzleiterinnen und<br />
Tanzleitern der Vereinigung geleitet<br />
<strong>werden</strong>. Davon befinden sich etwa<br />
30 Prozent in kirchlicher Trägerschaft.<br />
Darüber hinaus gibt es im Freistaat<br />
weitere Kreise, deren Leiter ihre Ausbildung<br />
über andere Verbände erhalten<br />
haben.<br />
gen sammeln konnte,<br />
und der Gründung des<br />
»Ökumenischen Pilgerzentrums<br />
Wien« blieb<br />
sie ihrer <strong>Heimat</strong>kirche<br />
stets eng verbunden.<br />
»Nicht jammern,<br />
sondern anpacken, Eigenleistung<br />
vor Fremdleistung,<br />
mit wenig Geld<br />
viel voranbringen, das<br />
war die Devise. Ohne<br />
die Fürsprache des Bauausschusses<br />
der Kreissynode<br />
und die Unterstützung<br />
der kommu -<br />
nalen Gemeinde sowie<br />
Fördermittel von Landeskirche<br />
und Denkmalpflege<br />
wäre der rasante<br />
Fortschritt nicht möglich gewesen«,<br />
erinnert sich die Tegkwitzerin.<br />
Mit dem engagierten Gemeindekirchenrat<br />
konnte die Wiederherstellungskonzeption<br />
umgesetzt <strong>werden</strong>. Von der<br />
Reformierten Kirchgemeinde Zürich-<br />
Außersihl bekamen die Tegkwitzer 176<br />
Stühle und Holztische inklusive Transport<br />
geschenkt. Von einer Kirchengemeinde<br />
aus Bayreuth Lampen für das<br />
»Unter Seniorentanz«, so Annelies<br />
Merker, »versteht man eine Art des geselligen<br />
Tanzens unter Anleitung fachkundiger<br />
Tanzleiter und Tanzleiterinnen,<br />
die speziell auf die körperlichen<br />
und psychischen Möglichkeiten älterer<br />
Menschen abgestimmt ist. Dabei<br />
kann jeder mitmachen – und das<br />
ohne jegliche Vorkenntnisse!« Der Begriff<br />
»Seniorentanz« solle dabei nicht<br />
als Hemmnis für jüngere Teilnehmer<br />
aufgefasst <strong>werden</strong>. Auch die Konfession<br />
und <strong>Glaube</strong>nsrichtung spielten<br />
keine Rolle, erklärt sie weiter. »Dabei<br />
schlägt man zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe. Man ist gemeinsam mit anderen<br />
aktiv, trifft auf Gleichgesinnte und<br />
tut gleichzeitig etwas für seine Gelenke,<br />
das Herz-Kreislaufsystem und<br />
das Gedächtnis.« Nicht ohne Grund<br />
werde der Seniorentanz im Bonusprogramm<br />
zahlreicher Krankenkassen<br />
als aktive Gesundheitsvorsorge anerkannt.<br />
Die Seniorentanzgruppe der Kirchengemeinde<br />
Hermsdorf feiert am<br />
12. Oktober ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />
Die um 1170 erbaute Kirche von Tegkwitz Foto: Mario Jahn<br />
Kirchenschiff. Die elektronische Orgel<br />
stammt aus der Christuskirche in Wien-<br />
Favoriten.<br />
»Nun ist es an der Zeit, die Kirche wieder<br />
mit Leben zu füllen«, ist sich Arnhild<br />
Kump sicher. Zum Pilgergottesdienst am<br />
16. Oktober sind alle Gemeinden aus<br />
der Region, Pilger und Noch-nicht-Pilger,<br />
Interessierte und Neugierige eingeladen.<br />
(mkz)<br />
Region Gera–Weimar 7<br />
Aus diesem Anlass findet hier von 14<br />
bis 17 Uhr das Thüringer Tanzfest statt.<br />
Der Auslöser, der den Gedanken zu<br />
ihrer Gründung reifen ließ, hatte eigentlich<br />
einen bitteren Hintergrund.<br />
Nachdem der Großbetrieb »Keramische<br />
Werke Hermsdorf« 1990/91 aufgelöst<br />
worden war, standen Hunderte<br />
von Arbeitnehmern mit einem Male<br />
auf der Straße. Die Jüngeren, so die<br />
Prognose, würden über lang oder kurz<br />
wieder in Brot und Arbeit kommen.<br />
Aber was sollte mit den Mitfünfzigern<br />
geschehen, die noch zu jung für den<br />
Ruhestand und bereits zu alt für den<br />
modernen Arbeitsmarkt waren? Vielen<br />
blieb nur die Möglichkeit, mit finanziellen<br />
Einbußen in den Vorruhestand<br />
zu gehen. Aus dieser Situation<br />
heraus wurde die Idee geboren, den<br />
»jungen Senioren« eine Möglichkeit<br />
zur sinnvollen Freizeitgestaltung zu<br />
geben und dabei ein Stückchen Lebensinhalt<br />
zu vermitteln. Nach 20 Jahren<br />
lässt sich rückblickend feststellen,<br />
dass damit voll ins Schwarze getroffen<br />
wurde! Peter Parra<br />
Notiert<br />
Interkulturelles<br />
Friedensfest<br />
Vierzehnheiligen (mkz) – In diesem<br />
Jahr sind es 205 Jahre her, dass<br />
im Gebiet um Cospeda, Closewitz,<br />
Lützeroda und Vierzehnheiligen in<br />
der Schlacht von Jena 15 000 Menschen<br />
starben, Tausende verwundet<br />
worden sind und viele Einwohner<br />
ihr Hab und Gut verloren haben.<br />
Auch in diesem Jahr <strong>werden</strong><br />
die Traditionsverbände die militärischen<br />
Ereignisse vom 15. Oktober<br />
1806 nachstellen. Als andere Form<br />
des Erinnerns hat die Kirchengemeinde<br />
Altengönna am 1. Oktober<br />
gemeinsam mit der Multikulturellen<br />
Integrationsgruppe Jena, der<br />
Maria-Pawlowna-Gesellschaft Weimar,<br />
dem Institut für Interkulturelle<br />
Kommunikation Jena und der Stadt<br />
Jena ein Friedensfest in Vierzehnheiligen<br />
veranstaltet. Damit wurde<br />
eine Tradition aus dem Jahr 1816<br />
aufgegriffen, in dem die Gemeinden<br />
das Ende des Krieges feierten.<br />
Kirchennacht<br />
für Kinder und Väter<br />
Kapellendorf (mkz) – Aus der ursprünglich<br />
für Kinder konzipierten<br />
Kirchennacht in Kapellendorf hat<br />
sich inzwischen eine Freizeit für<br />
Väter und ihre Kinder entwickelt.<br />
Am 17. und 18. September stand<br />
diesmal die Kirche als Raum und<br />
Gebäude im Mittelpunkt. Dabei<br />
wurde erforscht, was eine Kirche<br />
ausmacht, was in jeder Kirche zu<br />
finden ist und was es in Kapellendorf<br />
an Besonderheiten gibt.<br />
Besondere Freude bereitete das<br />
Errichten einer Kirche aus 8 000<br />
Holzbausteinen.<br />
Förderunterricht<br />
wird fortgesetzt<br />
Gera (mkz) – Der Kirchenkreis<br />
Gera möchte in Kooperation mit<br />
der Diakonie und anderen freiwillig<br />
Engagierten den Förderunterricht<br />
für Schülerinnen und Schüler<br />
aller Schularten in Gera und Umgebung<br />
fortsetzen. Deshalb <strong>werden</strong><br />
engagierte Pädagoginnen und Pädagogen,<br />
Studentinnen und Studenten,<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
für die ehrenamtliche Tätigkeit am<br />
Nachmittag gesucht.<br />
Kontakt: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis,<br />
Talstraße 30, 07545 Gera,<br />
Telefon (03 65) 8 00 12 64, Fax (03 65)<br />
77 31 69 87, E-Mail <br />
Anzeige
8 Region Meiningen–Suhl<br />
Notiert<br />
Ausstellung 30 Jahre<br />
Friedensdekade<br />
Arnstadt (jk) – »Schwerter zu Pflugscharen<br />
– eine Vision bleibt lebendig«<br />
heißt eine Ausstellung in der<br />
Oberkirche Arnstadt, die am 8. Oktober<br />
um 19 Uhr eröffnet wird. Sie<br />
blickt auf 30 Jahre Ökumenische<br />
Friedensdekade zurück und stellt<br />
die Prophetie des Micha als kritische<br />
Anfrage an gesellschaftliches<br />
Handeln im 21. Jahrhundert in den<br />
Mittelpunkt.<br />
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung<br />
laden die evangelische Kirchengemeinde<br />
Arnstadt und der<br />
Verein Oberkirche Arnstadt zu einem<br />
Podiumsgespräch mit Superintendentin<br />
Angelika Greim-Harland,<br />
Wolfgang Geffe, Friedensbeauftragter<br />
der Evangelischen Kirche<br />
in Mitteldeutschland, und<br />
Oberst Hermann Meyer von der<br />
Bundeswehr ein. Die Präsentation,<br />
die samstags und sonntags von 11<br />
bis 15 Uhr zu sehen ist, endet am<br />
20. November. Der Eintritt ist frei,<br />
um eine Spende zur Erhaltung der<br />
Oberkirche wird aber gebeten. Für<br />
Gruppen und Schulklassen besteht<br />
die Möglichkeit, nach Terminabsprache<br />
(Telefon 03 62/7 77 65)<br />
auch eine Führung in der Woche<br />
zu erhalten.<br />
Talk im Rautenkranz<br />
Meiningen (mkz) – »Talk im Rautenkranz«<br />
heißt eine kleine Veranstaltungsreihe<br />
der evangelischen<br />
Kirchengemeinde Meiningen vom<br />
6. bis 8. Oktober in der Kleinkunstbühne<br />
»Rautenkranz«, Ernestiner<br />
Straße 40. Zu Gast ist hier der Journalist<br />
und Pfarrer Andreas Malessa<br />
aus Stuttgart. Jeweils ab 19 Uhr sorgen<br />
Musik und ein kleiner Imbiss<br />
für ein lockeres Ambiente, bevor<br />
dann das thematische Referat beginnt.<br />
»Das verzeihe ich dir nie!<br />
Vergelten, vergessen, vergeben?«<br />
heißt es am 6. Oktober. Am nächsten<br />
Tag stehen die beiden Fragen<br />
»Nach mir die Würmer? Worauf<br />
hoffen wir über den Tag hinaus?«<br />
im Mittelpunkt. Mit dem Thema<br />
»Kohle, Karriere, Krise. Von Geld,<br />
Geltung, neuen Werten« schließt<br />
die Reihe dann am 8. Oktober.<br />
Orgelsanierung<br />
Kaltennordheim (mkz) – Sie war<br />
längst überfällig, die Sanierung der<br />
Peternell-Orgel in der Stadtkirche<br />
von Kaltennordheim (Kirchenkreis<br />
Bad Salzungen-Dermbach). Und<br />
nicht nur Intonateur Gundram<br />
Lange hatte viel zu tun, denn die<br />
letzten Wartungsarbeiten waren<br />
vor über 30 Jahren erfolgt. Nach<br />
einigen Wochen intensiver Arbeit<br />
durch die Orgelbaufirma Schönefeld<br />
aus Stadtilm konnte das Instrument<br />
aus dem Jahre 1868 im vergangenen<br />
Monat wieder in alter<br />
und damit auch neuer Klangschönheit<br />
in den Dienst gestellt <strong>werden</strong>.<br />
Foto: Stefan Sachs<br />
Unter Anleitung der Hörfunkjournalistin Anna Gann (links) und Pfarrerin Kristin Jahn (rechts) widmeten sich die Konfirmanden<br />
Maximilian Simon, Cecilie Willkommen und Luzie Bachmann dem schwierigen Thema Toleranz. Foto: Susann Winkel<br />
Jetzt sei doch mal tolerant!<br />
Man kann in einem großen Land<br />
etwas anpflanzen, das wichtiger<br />
ist als Baumwolle – Toleranz!« Tennessee<br />
Williams hat diesen Satz 1955<br />
geschrieben, im zweiten Akt seiner<br />
»Katze auf dem heißen Blechdach«.<br />
56 Jahre später taucht er wieder auf,<br />
am Beginn eines Radio-Features, das<br />
Jugendliche aus Meiningen und Vachdorf<br />
gemeinsam im Konfirmandenunterricht<br />
erarbeitet haben.<br />
Das Zitat von Williams wie die gesamte<br />
Einleitung spricht Cäcilie Willkommen<br />
aus Meiningen. Mehrmals<br />
nahm sie den Text gemeinsam mit der<br />
freiberuflichen Hörfunkjournalistin<br />
Anna Gann auf, bis Tempo und Betonung<br />
ideal zum Hören waren. »Toleranz<br />
ist das Gewährenlassen von fremden<br />
Meinungen, Handlungsweisen<br />
und Sitten oder Religionen. Es meint,<br />
dass ich etwas ertrage, das für mich<br />
eigentlich befremdlich klingt«, erklärt<br />
die 13-Jährige. Zu Wort kommen in<br />
dem 20-minütigen Beitrag der Konfirmanden<br />
zur Meininger Weltkulturwoche<br />
jedoch nicht nur die Großen<br />
der Geschichte. Auch die Meininger<br />
haben den Mädchen und Jungen auf<br />
dem Marktplatz ihre Meinung gesagt.<br />
Dabei wird schnell deutlich, wo Toleranz<br />
an ihre Grenzen stößt: bei gewalttätigem<br />
und menschenverachtendem<br />
Verhalten. Wer Regeln missach-<br />
In der Innenstadt von Bad Blankenburg<br />
wurde am 25. September gefeiert<br />
– mit allem, was dazugehört.<br />
Zwischen Sonnenblumen, Getreide<br />
und vor allem bei strahlendem Sonnenschein<br />
tummelten sich Hunderte<br />
Menschen auf dem Marktplatz und in<br />
den Straßen. Es war Erntedankfest,<br />
verbunden mit dem Herbstmarkt sowie<br />
dem Kreisposaunentag des Kirchenkreises<br />
Rudolstadt-Saalfeld. Und<br />
es war ein besonderer Tag für den<br />
Posaunenchor Bad Blankenburg, der<br />
zugleich sein 60-jähriges Jubiläum<br />
feierte.<br />
Zehn Mitglieder sind derzeit im<br />
Posaunenchor Bad Blankenburg aktiv.<br />
»Und wir hoffen natürlich immer auf<br />
Nachwuchs«, so Kantor Christoph<br />
Böcking, selbst seit 20 Jahren dabei.<br />
Für die rund 20 bis 25 Auftritte pro<br />
Jahr wird wöchentlich und regelmäßig<br />
geprobt. Weil die meisten Menschen<br />
den majestätischen Klang der Posaunen<br />
vor allem zu den christlichen Festen<br />
erwarteten, seien die Bläser in der<br />
Weihnachts- und Osterzeit am häufigsten<br />
gefragt, erklärt der Kantor.<br />
Zum Kreisposaunentag waren natürlich<br />
alle Chöre des Kreises ein-<br />
Konfirmanden erarbeiteten ein Feature zum Thema »Toleranz«<br />
tet, an die sich alle halten müssen –<br />
etwa öffentliches Eigentum zerstört –,<br />
verspielt den Willen seiner Mitbürger<br />
zur Offenheit, zur Akzeptanz.<br />
Maximilian Simon gehörte zu jenen,<br />
die Mitte September mit Mikrofon<br />
zur Straßenumfrage aufbrachen –<br />
um O-Töne zu sammeln, wie der<br />
Fachmann sagt. »Bis zu einem bestimmten<br />
Punkt können die Menschen<br />
anderes Verhalten tolerieren,<br />
aber dann schreiten sie ein«, fasst der<br />
»Was ich nicht kenne,<br />
davor kann ich auch<br />
keinen Respekt haben«<br />
Konfirmand die Antworten zusammen.<br />
Ist Toleranz also letztlich nur<br />
eine Frage der persönlichen Schmerzgrenze?<br />
Mit diesem Ansatz beschäftigt<br />
sich das zweite Kapitel des Features,<br />
für das eine weitere Gruppe der Meininger<br />
Superintendentin Beate Marwede<br />
einen Besuch abstattete. Für sie<br />
hat Toleranz oder Erträglichkeit etwas<br />
mit der Würde des Menschen zu tun.<br />
Wird diese verletzt oder zu Gewalt<br />
und Hass aufgerufen, endet ihre Toleranz,<br />
»um des hohen Wertes Willen«.<br />
Dann sei der eigene Standpunkt gefragt,<br />
so die Superintendentin.<br />
Nachfragen, hinter die Fassade der<br />
Kirchenmusik<br />
Sonnenblumen und festlicher Klang<br />
Posaunenchor Bad Blankenburg feierte beim Kreisposaunentag sein 60-jähriges Jubiläum<br />
geladen worden. Christoph Böcking<br />
schätzt sie auf etwa ein Dutzend.<br />
Leider konnten nicht alle in Bad<br />
Blankenburg dabei sein, doch die befreundeten<br />
Posaunenchöre aus Rudolstadt,<br />
Hoheneiche und Schwarza<br />
seien gekommen, freut sich der<br />
Kantor.<br />
Ein Chorjubiläum ist zugleich Anlass,<br />
langjährige Mitglieder für ihre<br />
Treue auszuzeichnen. »Heute haben<br />
wir unter anderem unseren ältesten<br />
Bläser Willi Kurff gewürdigt«, so der<br />
Blankenburger Kantor. Auch Volker<br />
Janott, Sohn eines Mitbegründers,<br />
wurde wegen seines »langen Atems«<br />
geehrt. »Wir haben sogar drei Generationen<br />
bei uns, denn Volkers Sohn<br />
Ralph Janott ist ebenso dabei«, erklärte<br />
er.<br />
Festlich klangen die Posaunen<br />
über den Marktplatz von Bad Blankenburg<br />
und blitzten die Instrumente<br />
in der Herbstsonne. Mit ihren Liedern<br />
erfreuten die Bläserinnen und Bläser<br />
die vielen Zuhörer des Erntedankfestes,<br />
die sich bei bester Stimmung auch<br />
so manche Köstlichkeit schmecken<br />
ließen. Mit seinem andauernden Engagement<br />
aber ist jeder Posaunenchor<br />
Anderen schauen – mit ihren Einwürfen<br />
lassen die Konfirmanden im Gespräch<br />
mit Beate Marwede eine lebhafte,<br />
neugierige Annäherung an das<br />
Thema ihres Hör-Beitrages erkennen.<br />
Und gleichzeitig einen selbstbewussten<br />
Umgang mit dem ungewohnten<br />
Medium, das auch manche technische<br />
Tücke birgt. »Was ich nicht<br />
kenne, davor kann ich auch keinen<br />
Respekt haben«, sagt die Superintendentin.<br />
Aufeinander zugehen, sich<br />
verstehen, ohne gleich die eigenen<br />
Überzeugungen aufzugeben. Zumal<br />
das, was tolerierbar erscheint, ohnehin<br />
einem ständigen Wandel unterworfen<br />
ist, erklärt sie.<br />
Kompliziert wird es, wenn Toleranz<br />
<strong>Glaube</strong>n und Religion berührt. Darauf<br />
geht eine gleichnishafte Erzählung<br />
ein, die Luzie Bachmann gemeinsam<br />
mit drei anderen Konfirmanden für<br />
das Feature bearbeitet und eingelesen<br />
hat. »Ich habe das Glück, so manchen<br />
vortrefflichen Mann, der nicht meines<br />
<strong>Glaube</strong>ns ist, zum Freunde zu haben.«<br />
Mit diesem versöhnlichen Bekenntnis<br />
von Moses Mendelssohn endet das<br />
Feature. Eine nachdenkliche und diskussionsfreudige<br />
Annäherung an ein<br />
schwer zu fassendes Thema, das zwar<br />
den Alltag durchdringt, doch keineswegs<br />
selbstverständlich ist.<br />
Susann Winkel<br />
Seit 60 Jahren gibt es den Posaunenchor<br />
der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Bad Blankenburg.<br />
Foto: Dominique Lattich<br />
eine verlässliche und hoch geschätzte<br />
Bereicherung der jeweiligen <strong>Heimat</strong>gemeinde<br />
und jeden Dank wert.<br />
Dominique Lattich<br />
Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />
16. Sonntag nach Trinitatis<br />
Termine<br />
Vom 8. bis 14. Oktober<br />
Arnstadt. 9. 10., 10 Uhr, Bachkirche:<br />
Kantaten-Gottesdienst »Wer weiß,<br />
wie nahe mir mein Ende« von J. S.<br />
Bach mit Daniela Haase (Dresden),<br />
Bettina Denner und Gotthold<br />
Schwarz (beide Leipzig), Tobias<br />
Schäfer (Erfurt), Kantatenchor Arnstadt<br />
und cappella arnestati, Leitung:<br />
KMD Gottfried Preller<br />
Ilmenau. St. Jakobuskirche: 9. 10.,<br />
10 Uhr: Predigtreihe »Kirche ist …<br />
der Leib Christi« mit Oberkirchenrat<br />
i. R. Peter Zimmermann (Erfurt)<br />
• 9. 10., 17 Uhr: Vortrag von Prof.<br />
Dr. Günter Niggl (Eichstätt) am Stiftungstag<br />
der St. Jakobusstiftung Ilmenau<br />
zu »Goethe und das Christentum«<br />
Meiningen. 8. 10., 19 Uhr, Schlosskirche:<br />
Festival Güldener Herbst,<br />
Museumsabend – »Glanzvoll zurück«<br />
mit Studierenden der Musikhochschule<br />
Weimar<br />
Rudolstadt. 9. 10., 9.30 Uhr, Stadtkirche:<br />
Festgottesdienst mit dem<br />
Oratorienchor Rudolstadt und<br />
Frank Bettenhausen, Orgel, Leitung:<br />
Katja Bettenhausen<br />
Saalfeld. 12. 10., 20 Uhr, Johanneskirche:<br />
1203. Abendmotette –<br />
Geistliche Chormusik mit dem<br />
Mädelchor Saalfeld und Andreas<br />
Marquardt, Orgel, Leitung: Dietrich<br />
Modersohn<br />
Saalfeld-Graba. 9. 10., 19 Uhr, Gertrudiskirche:<br />
Musikalische Impressionen<br />
zum Weltbestseller<br />
»Die Hütte« von William P. Young<br />
mit Jugendchor und Band des<br />
Evangelischen Freundeskreises Hof<br />
Steinach. 9. 10.: Schüler-Konzertfahrt:<br />
14 Uhr, St. Peter und Paul:<br />
Konzert mit Heidi Hausdörfer,<br />
René Schwendemann, Christine<br />
Michaelis, Orgel, Blockflöten des<br />
Sonneberger Oberlandes; 15.50 Uhr,<br />
Kirche Lauscha: Konzert mit Johannes<br />
und Marlen Dickmann,<br />
Orgel, Kantorei Sonnebeger Oberland;<br />
17.15 Uhr, Holzkirche Neuhaus:<br />
Konzert mit Vanessa Krebs,<br />
Johannes Dickmann, Orgel, Posaunenchor<br />
Neuhaus<br />
Suhl. 9. 10., 17 Uhr, Hauptkirche St.<br />
Marien: Liszt-Konzert mit Carla<br />
Luise Frick, Sopran, Dirk Schmidt,<br />
Bass, Suhler Kantorei, Mitgliedern<br />
des Philharmonischen Orchesters<br />
des Landestheaters Coburg und<br />
Andreas Strobelt, Orgel, Leitung:<br />
Philipp Christ<br />
Impressum<br />
Ausgabe Thüringen<br />
Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />
in Mitteldeutschland e.V.<br />
www.glaube-und-heimat.de<br />
Chefredaktion: Martin Hanusch (v.i.S.d.P.)<br />
E-Mail <br />
Redaktion Thüringen<br />
Dietlind Steinhöfel (Seite 6), Michael<br />
v. Hintzenstern (Seite 7), Uta Schäfer (Seite 8)<br />
Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Gemeinsame Redaktion<br />
Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />
(Seiten 2–4 und 11–12)<br />
Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />
in Deutschland (EMVD).<br />
Anzeigen: Stefanie Rost<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-13, Telefax -18,<br />
E-Mail <br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />
vom 1. 1. 2011.<br />
Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
E-Mail <br />
Anschrift (Verlag und Redaktionen):<br />
Postfach 26 03 und 26 41, 99407 Weimar<br />
Lisztstraße 2a, 99423 Weimar<br />
Druck: Schenkelberg Druck Weimar GmbH<br />
Jahresabonnement: 45,00 € inkl. Zustellgebühr,<br />
bei Bankeinzug 3% Rabatt.<br />
Abbestellungen sind mit einer Frist von<br />
6 Wochen zum Ende der Mindestbezugszeit<br />
und danach jeweils zum Quartalsende<br />
(Datum des Poststempels) möglich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird keine Gewähr übernommen.