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Wenn Träume wahr werden - Glaube + Heimat

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6 Region Eisenach–Erfurt<br />

Notiert<br />

Eisenacher Predigten<br />

zur Lutherdekade<br />

Eisenach (mkz) – Seit 2009 lädt die<br />

Kirchengemeinde Eisenach jährlich<br />

im Oktober zu den »Eisenacher<br />

Predigten zur Lutherdekade« ein.<br />

Diese Reihe solle an die rhetorische<br />

und theologische Predigtkompetenz<br />

Martin Luthers anknüpfen,<br />

erläutert Superintendentin Martina<br />

Berlich. »Thematisch geht es um<br />

aktuelle Bezüge und die Themen<br />

der Reformationsdekade.«<br />

Am kommenden Sonntag (9. Oktober)<br />

beginnt die diesjährige<br />

Reihe (10 Uhr, Georgenkirche) mit<br />

Rainer Stahl, dem Generalsekretär<br />

des Martin-Luther-Bundes. Der<br />

Gottesdienst ist gleichzeitig dem<br />

Jubiläum »450 Jahre Georgenkirche«<br />

als protestantische Predigtkirche<br />

gewidmet. Im Anschluss an<br />

den Gottesdienst wird zum Kirchenkaffee<br />

eingeladen. Zum diesjährigen<br />

Thema »Reformation und<br />

Freiheit« sagt Martina Berlich:<br />

»Martin Luther hat 1521 direkt vor<br />

seinem Wartburgaufenthalt trotz<br />

Verbotes in der überfüllten Geor -<br />

genkirche gepredigt. Von seinen<br />

Predigten ging damals eine enorme<br />

Wirkung aus. Die Predigt reihe soll<br />

Eisenach heute als Ort der Reformation<br />

bekanntmachen, lutherisches<br />

Profil verdeutlichen und zu<br />

einer lebendigen, spannenden Predigtkultur<br />

beitragen.«<br />

Nicht lange nach Luthers Predigt<br />

am 2. Mai 1521 wurde die<br />

Georgenkirche in den Unruhen der<br />

Bauernaufstände verwüstet. Sie<br />

musste umfassend instandgesetzt<br />

<strong>werden</strong>. 1561 konnte sie als eine der<br />

ersten protestantischen Predigtkirchen<br />

wieder eingeweiht <strong>werden</strong>.<br />

Weitere Termine: 16. Oktober – Ellen<br />

Ueberschär, Generalsekretärin des<br />

DEKT; 23. Oktober – Stefan Ark Nitsche,<br />

Reginalbischof Kirchenkreis Nürnberg;<br />

30. Oktober – Martin Junge, General -<br />

sekretär des LWB<br />

Tag der offenen Tür<br />

Erfurt (mkz) – Vor 15 Jahren wurde<br />

die Werkstatt für behinderte Menschen<br />

des Christlichen Jugenddorfwerks<br />

(CJD) in Erfurt, Donaustraße<br />

2a, eröffnet. Damit wurden für<br />

die behinderten Mitarbeiter gute<br />

Arbeits- und Fördermöglichkeiten<br />

geschaffen und neue Arbeitsfelder<br />

erschlossen. Aus diesem Anlass<br />

wird am 8. Oktober, ab 10 Uhr zum<br />

Tag der offen Tür eingeladen. Die<br />

Mitarbeitenden und die Werkstattbeschäftigten<br />

zeigen, was sie leisten<br />

können.<br />

Buchlesung<br />

Eisenach (mkz) – Das Bachhaus in<br />

Eisenach lädt am 7. Oktober, 19 Uhr<br />

zur Buchlesung mit dem Autor und<br />

Kirchenhistoriker Hartmut Ellrich<br />

ein. Ellrich liest aus seinem 2006<br />

erschienenen Buch »Bach in Thüringen«,<br />

das jetzt in zweiter Auflage<br />

herauskommt.<br />

Erntedank<br />

Dankbar sein für die Gaben der Erde<br />

Landkreis und Kirchenkreis der Region Eisenach feierten bereits zum dritten Mal gemeinsam Erntedank<br />

Die Kartoffelknolle Linda träumt<br />

davon, auf einem Teller in einem<br />

Fünf-Sterne-Hotel zu landen, schön<br />

dekoriert und hochgeschätzt. Eine<br />

unter vielen zu sein auf dem Förderband<br />

der Erntetechnik, im Regal eines<br />

Supermarktes, nein, das wäre nichts<br />

für sie. Und während sie so träumt,<br />

landet sie direkt unter dem Altar der<br />

Kirche, bewundert und gesegnet wie<br />

eine kleine Heilige. Schließlich<br />

kommt sie glücklich im Kochtopf der<br />

Marienhöhe in Eisenach, einem<br />

Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene<br />

des Diakonieverbundes, an.<br />

Mit der kleinen Geschichte um die<br />

Kartoffel Linda, die zum 3. Kreisernte-<br />

Warza: Der Turm der St.-Johannes-Kirche erhielt seine Zierde zurück<br />

Ein Turmknopffest ist immer eine spannende Sache.<br />

Zimmerleute, Architektin und Mitglieder der Kirchengemeinde<br />

legen mit Hand an beim Aufsetzen der goldenen<br />

Pracht. Die St.-Johannes-Kirche in Warza (Kirchenkreis<br />

Gotha) erhielt ihren Turmknopf am 29. September zurück.<br />

Damit ist der erste Schritt getan, dem noch einige<br />

weitere Bauschritte folgen sollen. Gefüllt ist der Turmknopf<br />

mit Dokumenten vergangener Jahrhunderte,<br />

dankfestgottesdienst in der Kirche zu<br />

Etterwinden bei Eisenach ein Teil der<br />

Erntedankgaben ist, leitete Superintendentin<br />

Martina Berlich ihre Predigt<br />

ein. Nur wenn das Korn, die Kartoffel<br />

und wir selbst nicht nach Kilo und<br />

Euro gerechnet <strong>werden</strong>, können wir<br />

Gott nah sein. Berlich erinnerte an die<br />

sieben Werke der Barmherzigkeit der<br />

heiligen Elisabeth, die in der heutigen<br />

modernen Zeit ihre Aktualität nicht<br />

verloren haben.<br />

Von einem schwierigen Erntejahr<br />

sprach Bernd Apfel vom Kreisbauernverband<br />

Eisenach/Wartburgkreis.<br />

»Wir tafeln wie die Könige, wissen uns<br />

wohlversorgt, ohne uns große Gedan-<br />

ken zu machen, welche Arbeit und<br />

Mühe die Herstellung der Lebensmittel<br />

machen«, gab der Verbandsvorsitzende<br />

zu bedenken. Die schwierige<br />

Ernte in diesem Jahr sei für ihn ein<br />

Anlass, »dankbar zu sein für das, was<br />

die Erde uns schenkt«.<br />

Zum dritten Mal in Folge feierten<br />

Wartburgkreis und Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen<br />

gemeinsam Erntedank.<br />

Landrat Reinhard Krebs erinnerte<br />

in der Kirche zu Etterwinden<br />

daran, dass jährlich in Deutschland<br />

15 Millionen Tonnen Lebensmittel<br />

weggeworfen <strong>werden</strong>. Bei allen wirtschaftlichen<br />

Problemen lebe man<br />

aber dennoch im Überfluss.<br />

ergänzt um aktuelle Beiträge aus Kirchengemeinde und<br />

Dorf. Im Mittelpunkt der Feier stand ein fröhlicher<br />

Kindergottesdienst, zu dem sich viele Menschen in die<br />

Kirche einladen ließen. Der Inhalt des Turmknopfes helfe<br />

»erinnern – erzählen – be<strong>wahr</strong>en«, wie auch das Thema<br />

des Gottesdienstes lautete. »Erinnern an Gottes<br />

Geschichte mit den Menschen – auch mit denen in<br />

Warza«, sagte Pfarrer Thomas Bruhnke. Foto: Lutz Ebhardt<br />

<strong>Wenn</strong> <strong>Träume</strong> <strong>wahr</strong> <strong>werden</strong><br />

Der Großwechsunger Pfarrer Jochen Lenz sammelt kilometerweise Geld<br />

Warum muss der Pfarrer die Lieder<br />

von Gerhard Schöne singen?<br />

Kann der nicht mal selber kommen?<br />

Das würd’ ich mir wünschen, dass der<br />

Herr Schöne zu uns kommt«, rief die<br />

kleine Maren Eipel mitten ins Feuerwehr-Fest<br />

von Großwechsungen (Kirchenkreis<br />

Südharz). Als Pfarrer hätte<br />

man jetzt gekränkt sein können. Doch<br />

in Pfarrer Jochen Lenz, der damals gerade<br />

mit Kindern auf der Bühne saß<br />

und zur Gitarre Lieder von Gerhard<br />

Schöne sang, wurde eine Idee geboren.<br />

»Traumzeiten« – das Erfüllen von<br />

großen und kleinen Herzenswünschen.<br />

»Warum kann man nicht versuchen,<br />

Unvorstellbares möglich zu<br />

machen?«, dachte er. Das war 2008.<br />

Dazu würde er Hilfe brauchen und<br />

Geld. Seine Kirchenältesten hatte der<br />

Pfarrer schnell überzeugt. Doch auch<br />

der Bürgermeister und die Vereine im<br />

Bereich der Verwaltungsgemeinschaft<br />

Werther wurden gefragt. Jochen Lenz<br />

erhielt freundliche Zustimmung und<br />

Unterstützungszusagen. Etwas mehr<br />

Zurückhaltung gab es im Hinblick auf<br />

finanzielle Beiträge. Weder die Vereine<br />

noch die Verwaltungsgemeinschaft<br />

können aus dem Vollen schöpfen.<br />

Sollten die <strong>Träume</strong> <strong>Träume</strong> bleiben?<br />

Bewegung an der frischen Luft<br />

brachte ihm die Erleuchtung: ein<br />

Spendenlauf zugunsten des Traumzeiten-Projektes<br />

sollte initiiert <strong>werden</strong>.<br />

Der laufbegeisterte Pfarrer setzte<br />

ein Spendenlaufprojekt anlässlich des<br />

Berlin-Marathons 2009, des Stockholm-Marathons<br />

2010 und nun auch<br />

des Oslo-Marathons 2011 in Gang. Un-<br />

ter dem Motto »Wir holen Gerhard<br />

Schöne in unser Dorf« konnte jeder<br />

den Marathonlauf des Pfarrers mit<br />

50 Cent pro tatsächlich bewältigtem<br />

Kilometer unterstützen. Jochen Lenz<br />

lief, und die Spenden kamen. Schnell<br />

waren über 1500 Euro für das Konzert<br />

gesammelt. Gerhard Schöne war begeistert<br />

von dem Projekt und versprach<br />

sein Kommen im Juni 2010. Er<br />

hielt sein Versprechen und schenkte<br />

»Damit hätte ich nicht gerechnet.<br />

Das war so berührend,<br />

dass mir ein so großer Künstler<br />

etwas von sich gibt«<br />

Maren und der Gemeinde einen unvergessenen<br />

Nachmittag in der Kirche<br />

von Großwechsungen.<br />

Nun war die Begeisterung geweckt,<br />

weitere Wünsche wurden geäußert:<br />

Ein Konfirmand aus Hochstedt wünsche,<br />

einmal mit dem Pantomimen<br />

Carlos Martinez zu sprechen. Der<br />

Künstler kam aus Berlin, gab eine Vorstellung<br />

in einer Gaststätte und<br />

schenkte dem Konfirmanden Julius<br />

Berger seine weißen Handschuhe.<br />

»Damit hätte ich nie gerechnet. Das<br />

war so berührend, dass mir so ein großer<br />

Künstler etwas von sich gibt. Die<br />

Handschuhe hängen heute an meiner<br />

Pinnwand, und Carlos Martinez hat<br />

mir sogar zu Neujahr geschrieben –<br />

auf Englisch. Manchmal schreiben wir<br />

uns auch noch E-Mails. Und beim Kirchentag<br />

in Dresden, da habe ich ihn<br />

auch wiedergesehen, da hat er mich<br />

wirklich wiedererkannt.« Julius Berger<br />

ist noch heute voller Begeisterung .<br />

Und das Traumzeiten-Projekt hört<br />

nicht auf: Eine 30-Jährige wünscht<br />

sich die Rockband Stoppok aus dem<br />

Ruhrgebiet. Die Zusage, bei einer<br />

Tournee einmal auf einen Abstecher<br />

vorbeizuschauen, ist bereits gegeben.<br />

Eine 64-Jährige wünscht sich einen<br />

Konstantin-Wecker-Abend, ein kleiner<br />

Spatz aus dem Kindergarten einen<br />

Nachmittag mit Rolf Zuckowski.<br />

Von den kleinsten<br />

Wünschen, einer kleinen<br />

Aufmerksamkeit zum Geburtstag<br />

bis hin zu großen<br />

Konzertträumen, alle sollen<br />

sie <strong>wahr</strong> <strong>werden</strong>. Erst letzte<br />

Woche kam Jochen Lenz vom Oslo-<br />

Marathon zurück, er hatte seine<br />

Laufschuhe für die Renovierung des<br />

Spielplatzes in Großwechsungen geschnürt.<br />

Erschöpft, aber begeistert<br />

erzählt er: »Alle helfen mit, alle helfen<br />

einander bei der Verwirklichung eines<br />

Traumes, sei es mit einer Spende, mit<br />

einem selbstgebackenen Kuchen, mit<br />

einer Bühne, mit Licht. Gerhard<br />

Schöne zum Beispiel hat es bei uns so<br />

gut gefallen, dass er gerne wiederkommen<br />

möchte. Wir freuen uns auf<br />

alle weiteren Traumzeiten!«<br />

Ein Pfarrer, der sich scheinbar aussichtsloser<br />

<strong>Träume</strong> annimmt – das ist<br />

schon etwas Besonderes. Auf diese<br />

Weise kommt er ins Gespräch mit Helfern<br />

und <strong>Träume</strong>rn und schafft Nähe<br />

durch gemeinsame Erlebnisse – eine<br />

Idee, die nicht nur ihn selbst bewegt.<br />

Regina Englert<br />

»Wir haben schon viel in unserem<br />

Leben bekommen, wir wollen anderen<br />

etwas abgeben«, meinte Lara Müller<br />

aus Wolfsburg-Unkeroda. Sie gehört<br />

zu den Konfirmandinnen, die ein<br />

besonderes Jugendprojekt für Tansania<br />

organisieren. Sie sammeln Geld,<br />

um Kindern in Afrika Fußbälle zu<br />

kaufen. Mohammed Camara aus<br />

Gambia, einstiger Profifußballer bei<br />

Arminia Bielefeld und nun in Etterwinden<br />

beheimatet, unterstützt das<br />

Projekt. »Kinder in Afrika lieben den<br />

Fußball, doch richtige Fußbälle sind<br />

teuer«, sagt er. Auch die Spenden des<br />

Erntedank-Buffets, das die Jugendlichen<br />

nach dem Gottesdienst bei wun-<br />

Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />

16. Sonntag nach Trinitatis<br />

Termine<br />

Vom 8. bis 14. Oktober<br />

Eisenach. 13. 10., 14.30 Uhr, Diakonissenmutterhaus:<br />

Begegnungs -<br />

café<br />

Erfurt. 8. 10., ab 9.30 Uhr, Reglergemeindehaus:<br />

Kindersachenbasar<br />

• 8. 10., 17 Uhr, Andreaskirche:<br />

Chorkonzert mit dem Liederkreis<br />

Erfurt • 8. 10., 19.30 Uhr, Augustinerkloster:<br />

Theater »Mein lieber<br />

Herr Katharina« • 10. 10., 20 Uhr,<br />

Bildungsstätte St. Martin: Erfurter<br />

Vorträge »Franz Liszt – Zum 200.<br />

Geburtstag des großen Komponisten,<br />

Pianisten und Dirigenten« mit<br />

Dr. Christoph Meixner (Hochschule<br />

für Musik, Weimar) • 11. 10.,<br />

ab 17.30 Uhr, Allerheiligenstr. 15,<br />

ESG: Begrüßungsabend mit Vernissage<br />

»Fotos«, Abendbrot, Andacht<br />

und Kennenlernrunde •<br />

12. 10., 19 Uhr, Michaeliskirche:<br />

Ökumenischer Gottesdienst zur<br />

Semestereröffnung • 12. 10., 20 Uhr,<br />

Gustav-Adolf-Gemeindezentrum:<br />

Vortrag von Christiane Gleiser-<br />

Schmidt über ihre Tansania-Reise<br />

im Auftrag des Kirchenkreises Erfurt<br />

Erfurt-Bindersleben. 7. 10., 15 Uhr:<br />

Richtfest am neuen Gemeindezentrum<br />

Gotha. 12. 10., 10 Uhr, Augustinerkloster:<br />

Evangelisches Forum »Wir<br />

sind getauft und zur Freiheit berufen<br />

– evangelisch Christ-Sein heute«<br />

mit Katrin Göring-Eckardt (Ingersleben/Berlin)<br />

• 12. 10., 19.30 Uhr,<br />

Margarethenkirche: Gothaer Orgelzyklus<br />

mit dem Konzertchor<br />

Gotha unter Leitung von Sebastian<br />

Göring und Jens Goldhardt, Orgel<br />

Körner. 14. 10., 19.30 Uhr, vor dem<br />

»Nottertal«: Eröffnung der Kirmes<br />

mit dem Posaunenchor Körner<br />

Mehrstedt. 8. 10., 15 Uhr, Bonifa -<br />

tiuskirche: Benefizkonzert zugunsten<br />

der Heyder-Orgel mit den<br />

Mehrstedter Kindern und Musizierkreis<br />

Saalfeld-Grabe<br />

Mühlhausen. 8. 10., 19.30 Uhr, Divi<br />

Blasii: Chorkonzert mit dem Wittenberger<br />

Motettenchor, Leitung:<br />

Heike Mross-Lamberti • 9. 10., 17<br />

Uhr, Divi Blasii: Kantatengottesdienst<br />

»Die Himmel erzählen die<br />

Ehre Gottes« von J. S. Bach mit Solisten,<br />

Bachchor Mühlhausen und<br />

Orchester, Leitung: Oliver Stechbart<br />

Worbis. 8. 10., 19 Uhr, Kirche: Konzert<br />

mit einem Frauenchor aus<br />

Weimar<br />

Rund um den Apfel<br />

Großvargula (mkz) – Zum Apfelfest<br />

lädt die Kirchengemeinde am 7.<br />

und 8. Oktober von 9 bis 16 Uhr auf<br />

das Pfarrgelände in Großvargula<br />

(Kirchenkreis Mühlhausen) ein. An<br />

beiden Tagen wird eine Apfelpresse<br />

mitgebrachte Äpfel, Birnen und<br />

andere Obstsorten zu Saft pressen.<br />

Am Samstag ist ab 14 Uhr ein Beisammensein<br />

im Pfarrgarten mit<br />

Apfelkuchen und anderen Apfel -<br />

köstlichkeiten geplant. Der Singkreis<br />

wird dazu musizieren.<br />

Landfrauen aus Möhra bringen die<br />

Erntekrone in die Kirche. Foto: Silvia Rost<br />

derbarem Spätsommerwetter im Garten<br />

der Kirche ausrichteten, <strong>werden</strong> in<br />

das Projekt fließen. Silvia Rost


Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />

16. Sonntag nach Trinitatis<br />

Termine<br />

Vom 8. bis 14. Oktober<br />

Altenburg. 8. 10., 16 Uhr, Brüder -<br />

kirche: Konzert für Trompete und<br />

Orgel • 8. 10., 19 Uhr, Brüderkirche:<br />

Konzert – Ronny Weiland mit dem<br />

Ensemble von Ivan Rebroff • 11. 10.,<br />

ab 20 Uhr, Altenburger Familienzentrum:<br />

Offene Gesprächsrunde<br />

»Fernsehen – Kindheit als Medienkindheit«<br />

• 13. 10., 19 Uhr, Brüderkirche:<br />

Vortrag von Hans Hundhausen<br />

(Dresden) zu »Die große<br />

Salzburger Emigration 1731/32 und<br />

Hans Mossegger«<br />

Apolda. 8. 10., 18 Uhr, Lutherkirche:<br />

Benefizkonzert für die Sauerorgel<br />

mit Markus Mahling, Orgel<br />

Bad Köstritz. 8. 10., 16.30 Uhr,<br />

Schütz-Haus-Galerie: Ausstellungseröffnung<br />

»Gesellig – Festlich<br />

– Religiös. Das Musizieren im<br />

Bild« • 8. 10., 18.30 Uhr, Heinrich-<br />

Schütz-Haus: Wandelkonzert •<br />

9. 10., 10 Uhr, Kirche St. Leonhard:<br />

Festgottesdienst mit Ronneburger<br />

Turmbläsern, Köstritzer Spielleuten<br />

und Ensemble Carmina • 9. 10.,<br />

15.30 Uhr, Kirche St. Leonhard:<br />

Konzert mit dem Ensemble<br />

Jacques Moderne<br />

Camburg. 9. 10., 9.30 Uhr, Stadtkirche:<br />

Erntedank-Konzert-Gottes -<br />

dienst<br />

Crölpa-Löbschütz. 8. 10., 17 Uhr,<br />

Dorfkirche: Geistliche Chormusik<br />

mit dem Naumburger Kammerchor<br />

Denstedt. 8. 10., 17 Uhr, Kirche:<br />

Klang – Rausch – Orgel mit Michael<br />

von Hintzenstern an der restaurierten<br />

Liszt-Orgel<br />

Jena. 8. 10., 17 Uhr, Friedenskirche:<br />

Musikalische Vesper mit Holzbläserquintett<br />

Magdala. 9. 10., ab 13 Uhr, Stadtkirche:<br />

Regionales Kirchenchortreffen<br />

Weida. 9. 10., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Orgelkonzert für zwei Orgeln mit<br />

Martin Hesse (Gera) und Patrick<br />

Kabjoll<br />

Weimar. 8. 10., 11 Uhr, Stadtkirche:<br />

Orgelkonzert zum Zwiebelmarkt •<br />

9. 10., 9.30 Uhr, Ev. Gemeindezentrum<br />

»Paul Schneider«: Kindermusical<br />

»Rut« • 9. 10., 10 Uhr, Goetheplatz:<br />

Zwiebelmarkt-Gottesdienst<br />

• 10. 10., 18 Uhr, Lutherhof: Falk-<br />

Abend – Vortrag von Dr. Andreas<br />

Krause (Jena) »Johann Heinrich<br />

Gülicke und sein sozialer Aufstieg<br />

im Weimar des 18. Jahrhunderts«<br />

• 11. 10., 19.30 Uhr, Stadtkirche:<br />

Orchesterkonzert mit dem Stadtkirchenorchester<br />

Weimar, Leitung:<br />

Erik Sieglerschmidt<br />

Gemeindeleben<br />

»Wollt ihr, dass unsere Kirche einfällt?«<br />

Nach 16 Jahren erstrahlt das Tegkwitzer Kirchenschiff in neuem Glanz<br />

Wer hätte 1995 daran geglaubt, dass<br />

die romanische Kirche in Tegkwitz<br />

im Altenburger Land wieder hergestellt<br />

<strong>werden</strong> kann? Im Dach des Kirchenschiffs<br />

klaffte eine drei Meter breite Öffnung,<br />

durch die man den Himmel sehen<br />

konnte«, erinnert sich Arnhild Kump (geborene<br />

Ratsch), die vor zehn Jahren von<br />

Monstab nach Rom wanderte, um Papst<br />

Johannes Paul II. eine Botschaft der evangelischen<br />

und katholischen Christen aus<br />

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />

zu überbringen. Anlässlich dieses Jubiläums<br />

findet vom 14. bis 16. Oktober ein Internationales<br />

Ökumenisches Pilgersymposium<br />

statt, das die Zusammenarbeit<br />

der zahlreichen Initiativen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz befördern<br />

soll. Dabei wird am Sonntag um<br />

10 Uhr mit einem Festgottesdienst die Fertigstellung<br />

des Kirchenschiffes in Tegk -<br />

witz gefeiert. Für die engagierte Pilgerin,<br />

deren Familie hier seit 500 Jahren ansässig<br />

ist, schließt sich damit ein Kreis. Denn<br />

sie war es auch, die sich vor 16 Jahren an<br />

die Einwohner mit dem Aufruf wandte:<br />

»Wollt ihr, dass unsere Kirche einfällt?«<br />

Auch nach ihrer Übersiedlung in die<br />

Schweiz, wo sie von 2002 bis 2006 im Pilgerzentrum<br />

Zürich wertvolle Erfahrun-<br />

Die Gruppe beim Tanzen von »Zamar Noded« (Der fahrende Sänger), der die Menschen mit seinen Liedern erfreut und<br />

den Herrgott mit einem »Halleluja« preist. Foto: Peter Parra<br />

Beschwingt im Alter<br />

In der Kirchengemeinde Hermsdorf gibt es seit 20 Jahren eine Seniorentanzgruppe<br />

Kirchenaustritte nehmen zu und<br />

die Zahl der Gemeindeglieder<br />

nimmt ab. Wie kann man gegensteuern?<br />

Welche Wege gibt es, »Atheisten«<br />

für die Kirche zu interessieren? Geht<br />

das überhaupt? Es geht. Beispielsweise<br />

durch Seniorentanz. So gelang<br />

es der Kirchengemeinde Hermsdorf<br />

(Kirchenkreis Eisenberg), Senioren,<br />

häufig auch Kirchenferne, über den<br />

Tanz zu aktivieren und sich der Kirche<br />

gegenüber aufgeschlossener zu zeigen.<br />

Oftmals kommen sie gemeinsam<br />

mit ihren Angehörigen. Die Initiative<br />

hierzu ist Annelies Merker (64) zu verdanken.<br />

Die Kantor-Katechetin »im<br />

Ruhestand« ist Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Seniorentanz Thüringen,<br />

in dem es etwa 70 Tanzgruppen<br />

gibt, die von Tanzleiterinnen und<br />

Tanzleitern der Vereinigung geleitet<br />

<strong>werden</strong>. Davon befinden sich etwa<br />

30 Prozent in kirchlicher Trägerschaft.<br />

Darüber hinaus gibt es im Freistaat<br />

weitere Kreise, deren Leiter ihre Ausbildung<br />

über andere Verbände erhalten<br />

haben.<br />

gen sammeln konnte,<br />

und der Gründung des<br />

»Ökumenischen Pilgerzentrums<br />

Wien« blieb<br />

sie ihrer <strong>Heimat</strong>kirche<br />

stets eng verbunden.<br />

»Nicht jammern,<br />

sondern anpacken, Eigenleistung<br />

vor Fremdleistung,<br />

mit wenig Geld<br />

viel voranbringen, das<br />

war die Devise. Ohne<br />

die Fürsprache des Bauausschusses<br />

der Kreissynode<br />

und die Unterstützung<br />

der kommu -<br />

nalen Gemeinde sowie<br />

Fördermittel von Landeskirche<br />

und Denkmalpflege<br />

wäre der rasante<br />

Fortschritt nicht möglich gewesen«,<br />

erinnert sich die Tegkwitzerin.<br />

Mit dem engagierten Gemeindekirchenrat<br />

konnte die Wiederherstellungskonzeption<br />

umgesetzt <strong>werden</strong>. Von der<br />

Reformierten Kirchgemeinde Zürich-<br />

Außersihl bekamen die Tegkwitzer 176<br />

Stühle und Holztische inklusive Transport<br />

geschenkt. Von einer Kirchengemeinde<br />

aus Bayreuth Lampen für das<br />

»Unter Seniorentanz«, so Annelies<br />

Merker, »versteht man eine Art des geselligen<br />

Tanzens unter Anleitung fachkundiger<br />

Tanzleiter und Tanzleiterinnen,<br />

die speziell auf die körperlichen<br />

und psychischen Möglichkeiten älterer<br />

Menschen abgestimmt ist. Dabei<br />

kann jeder mitmachen – und das<br />

ohne jegliche Vorkenntnisse!« Der Begriff<br />

»Seniorentanz« solle dabei nicht<br />

als Hemmnis für jüngere Teilnehmer<br />

aufgefasst <strong>werden</strong>. Auch die Konfession<br />

und <strong>Glaube</strong>nsrichtung spielten<br />

keine Rolle, erklärt sie weiter. »Dabei<br />

schlägt man zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe. Man ist gemeinsam mit anderen<br />

aktiv, trifft auf Gleichgesinnte und<br />

tut gleichzeitig etwas für seine Gelenke,<br />

das Herz-Kreislaufsystem und<br />

das Gedächtnis.« Nicht ohne Grund<br />

werde der Seniorentanz im Bonusprogramm<br />

zahlreicher Krankenkassen<br />

als aktive Gesundheitsvorsorge anerkannt.<br />

Die Seniorentanzgruppe der Kirchengemeinde<br />

Hermsdorf feiert am<br />

12. Oktober ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />

Die um 1170 erbaute Kirche von Tegkwitz Foto: Mario Jahn<br />

Kirchenschiff. Die elektronische Orgel<br />

stammt aus der Christuskirche in Wien-<br />

Favoriten.<br />

»Nun ist es an der Zeit, die Kirche wieder<br />

mit Leben zu füllen«, ist sich Arnhild<br />

Kump sicher. Zum Pilgergottesdienst am<br />

16. Oktober sind alle Gemeinden aus<br />

der Region, Pilger und Noch-nicht-Pilger,<br />

Interessierte und Neugierige eingeladen.<br />

(mkz)<br />

Region Gera–Weimar 7<br />

Aus diesem Anlass findet hier von 14<br />

bis 17 Uhr das Thüringer Tanzfest statt.<br />

Der Auslöser, der den Gedanken zu<br />

ihrer Gründung reifen ließ, hatte eigentlich<br />

einen bitteren Hintergrund.<br />

Nachdem der Großbetrieb »Keramische<br />

Werke Hermsdorf« 1990/91 aufgelöst<br />

worden war, standen Hunderte<br />

von Arbeitnehmern mit einem Male<br />

auf der Straße. Die Jüngeren, so die<br />

Prognose, würden über lang oder kurz<br />

wieder in Brot und Arbeit kommen.<br />

Aber was sollte mit den Mitfünfzigern<br />

geschehen, die noch zu jung für den<br />

Ruhestand und bereits zu alt für den<br />

modernen Arbeitsmarkt waren? Vielen<br />

blieb nur die Möglichkeit, mit finanziellen<br />

Einbußen in den Vorruhestand<br />

zu gehen. Aus dieser Situation<br />

heraus wurde die Idee geboren, den<br />

»jungen Senioren« eine Möglichkeit<br />

zur sinnvollen Freizeitgestaltung zu<br />

geben und dabei ein Stückchen Lebensinhalt<br />

zu vermitteln. Nach 20 Jahren<br />

lässt sich rückblickend feststellen,<br />

dass damit voll ins Schwarze getroffen<br />

wurde! Peter Parra<br />

Notiert<br />

Interkulturelles<br />

Friedensfest<br />

Vierzehnheiligen (mkz) – In diesem<br />

Jahr sind es 205 Jahre her, dass<br />

im Gebiet um Cospeda, Closewitz,<br />

Lützeroda und Vierzehnheiligen in<br />

der Schlacht von Jena 15 000 Menschen<br />

starben, Tausende verwundet<br />

worden sind und viele Einwohner<br />

ihr Hab und Gut verloren haben.<br />

Auch in diesem Jahr <strong>werden</strong><br />

die Traditionsverbände die militärischen<br />

Ereignisse vom 15. Oktober<br />

1806 nachstellen. Als andere Form<br />

des Erinnerns hat die Kirchengemeinde<br />

Altengönna am 1. Oktober<br />

gemeinsam mit der Multikulturellen<br />

Integrationsgruppe Jena, der<br />

Maria-Pawlowna-Gesellschaft Weimar,<br />

dem Institut für Interkulturelle<br />

Kommunikation Jena und der Stadt<br />

Jena ein Friedensfest in Vierzehnheiligen<br />

veranstaltet. Damit wurde<br />

eine Tradition aus dem Jahr 1816<br />

aufgegriffen, in dem die Gemeinden<br />

das Ende des Krieges feierten.<br />

Kirchennacht<br />

für Kinder und Väter<br />

Kapellendorf (mkz) – Aus der ursprünglich<br />

für Kinder konzipierten<br />

Kirchennacht in Kapellendorf hat<br />

sich inzwischen eine Freizeit für<br />

Väter und ihre Kinder entwickelt.<br />

Am 17. und 18. September stand<br />

diesmal die Kirche als Raum und<br />

Gebäude im Mittelpunkt. Dabei<br />

wurde erforscht, was eine Kirche<br />

ausmacht, was in jeder Kirche zu<br />

finden ist und was es in Kapellendorf<br />

an Besonderheiten gibt.<br />

Besondere Freude bereitete das<br />

Errichten einer Kirche aus 8 000<br />

Holzbausteinen.<br />

Förderunterricht<br />

wird fortgesetzt<br />

Gera (mkz) – Der Kirchenkreis<br />

Gera möchte in Kooperation mit<br />

der Diakonie und anderen freiwillig<br />

Engagierten den Förderunterricht<br />

für Schülerinnen und Schüler<br />

aller Schularten in Gera und Umgebung<br />

fortsetzen. Deshalb <strong>werden</strong><br />

engagierte Pädagoginnen und Pädagogen,<br />

Studentinnen und Studenten,<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

für die ehrenamtliche Tätigkeit am<br />

Nachmittag gesucht.<br />

Kontakt: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis,<br />

Talstraße 30, 07545 Gera,<br />

Telefon (03 65) 8 00 12 64, Fax (03 65)<br />

77 31 69 87, E-Mail <br />

Anzeige


8 Region Meiningen–Suhl<br />

Notiert<br />

Ausstellung 30 Jahre<br />

Friedensdekade<br />

Arnstadt (jk) – »Schwerter zu Pflugscharen<br />

– eine Vision bleibt lebendig«<br />

heißt eine Ausstellung in der<br />

Oberkirche Arnstadt, die am 8. Oktober<br />

um 19 Uhr eröffnet wird. Sie<br />

blickt auf 30 Jahre Ökumenische<br />

Friedensdekade zurück und stellt<br />

die Prophetie des Micha als kritische<br />

Anfrage an gesellschaftliches<br />

Handeln im 21. Jahrhundert in den<br />

Mittelpunkt.<br />

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung<br />

laden die evangelische Kirchengemeinde<br />

Arnstadt und der<br />

Verein Oberkirche Arnstadt zu einem<br />

Podiumsgespräch mit Superintendentin<br />

Angelika Greim-Harland,<br />

Wolfgang Geffe, Friedensbeauftragter<br />

der Evangelischen Kirche<br />

in Mitteldeutschland, und<br />

Oberst Hermann Meyer von der<br />

Bundeswehr ein. Die Präsentation,<br />

die samstags und sonntags von 11<br />

bis 15 Uhr zu sehen ist, endet am<br />

20. November. Der Eintritt ist frei,<br />

um eine Spende zur Erhaltung der<br />

Oberkirche wird aber gebeten. Für<br />

Gruppen und Schulklassen besteht<br />

die Möglichkeit, nach Terminabsprache<br />

(Telefon 03 62/7 77 65)<br />

auch eine Führung in der Woche<br />

zu erhalten.<br />

Talk im Rautenkranz<br />

Meiningen (mkz) – »Talk im Rautenkranz«<br />

heißt eine kleine Veranstaltungsreihe<br />

der evangelischen<br />

Kirchengemeinde Meiningen vom<br />

6. bis 8. Oktober in der Kleinkunstbühne<br />

»Rautenkranz«, Ernestiner<br />

Straße 40. Zu Gast ist hier der Journalist<br />

und Pfarrer Andreas Malessa<br />

aus Stuttgart. Jeweils ab 19 Uhr sorgen<br />

Musik und ein kleiner Imbiss<br />

für ein lockeres Ambiente, bevor<br />

dann das thematische Referat beginnt.<br />

»Das verzeihe ich dir nie!<br />

Vergelten, vergessen, vergeben?«<br />

heißt es am 6. Oktober. Am nächsten<br />

Tag stehen die beiden Fragen<br />

»Nach mir die Würmer? Worauf<br />

hoffen wir über den Tag hinaus?«<br />

im Mittelpunkt. Mit dem Thema<br />

»Kohle, Karriere, Krise. Von Geld,<br />

Geltung, neuen Werten« schließt<br />

die Reihe dann am 8. Oktober.<br />

Orgelsanierung<br />

Kaltennordheim (mkz) – Sie war<br />

längst überfällig, die Sanierung der<br />

Peternell-Orgel in der Stadtkirche<br />

von Kaltennordheim (Kirchenkreis<br />

Bad Salzungen-Dermbach). Und<br />

nicht nur Intonateur Gundram<br />

Lange hatte viel zu tun, denn die<br />

letzten Wartungsarbeiten waren<br />

vor über 30 Jahren erfolgt. Nach<br />

einigen Wochen intensiver Arbeit<br />

durch die Orgelbaufirma Schönefeld<br />

aus Stadtilm konnte das Instrument<br />

aus dem Jahre 1868 im vergangenen<br />

Monat wieder in alter<br />

und damit auch neuer Klangschönheit<br />

in den Dienst gestellt <strong>werden</strong>.<br />

Foto: Stefan Sachs<br />

Unter Anleitung der Hörfunkjournalistin Anna Gann (links) und Pfarrerin Kristin Jahn (rechts) widmeten sich die Konfirmanden<br />

Maximilian Simon, Cecilie Willkommen und Luzie Bachmann dem schwierigen Thema Toleranz. Foto: Susann Winkel<br />

Jetzt sei doch mal tolerant!<br />

Man kann in einem großen Land<br />

etwas anpflanzen, das wichtiger<br />

ist als Baumwolle – Toleranz!« Tennessee<br />

Williams hat diesen Satz 1955<br />

geschrieben, im zweiten Akt seiner<br />

»Katze auf dem heißen Blechdach«.<br />

56 Jahre später taucht er wieder auf,<br />

am Beginn eines Radio-Features, das<br />

Jugendliche aus Meiningen und Vachdorf<br />

gemeinsam im Konfirmandenunterricht<br />

erarbeitet haben.<br />

Das Zitat von Williams wie die gesamte<br />

Einleitung spricht Cäcilie Willkommen<br />

aus Meiningen. Mehrmals<br />

nahm sie den Text gemeinsam mit der<br />

freiberuflichen Hörfunkjournalistin<br />

Anna Gann auf, bis Tempo und Betonung<br />

ideal zum Hören waren. »Toleranz<br />

ist das Gewährenlassen von fremden<br />

Meinungen, Handlungsweisen<br />

und Sitten oder Religionen. Es meint,<br />

dass ich etwas ertrage, das für mich<br />

eigentlich befremdlich klingt«, erklärt<br />

die 13-Jährige. Zu Wort kommen in<br />

dem 20-minütigen Beitrag der Konfirmanden<br />

zur Meininger Weltkulturwoche<br />

jedoch nicht nur die Großen<br />

der Geschichte. Auch die Meininger<br />

haben den Mädchen und Jungen auf<br />

dem Marktplatz ihre Meinung gesagt.<br />

Dabei wird schnell deutlich, wo Toleranz<br />

an ihre Grenzen stößt: bei gewalttätigem<br />

und menschenverachtendem<br />

Verhalten. Wer Regeln missach-<br />

In der Innenstadt von Bad Blankenburg<br />

wurde am 25. September gefeiert<br />

– mit allem, was dazugehört.<br />

Zwischen Sonnenblumen, Getreide<br />

und vor allem bei strahlendem Sonnenschein<br />

tummelten sich Hunderte<br />

Menschen auf dem Marktplatz und in<br />

den Straßen. Es war Erntedankfest,<br />

verbunden mit dem Herbstmarkt sowie<br />

dem Kreisposaunentag des Kirchenkreises<br />

Rudolstadt-Saalfeld. Und<br />

es war ein besonderer Tag für den<br />

Posaunenchor Bad Blankenburg, der<br />

zugleich sein 60-jähriges Jubiläum<br />

feierte.<br />

Zehn Mitglieder sind derzeit im<br />

Posaunenchor Bad Blankenburg aktiv.<br />

»Und wir hoffen natürlich immer auf<br />

Nachwuchs«, so Kantor Christoph<br />

Böcking, selbst seit 20 Jahren dabei.<br />

Für die rund 20 bis 25 Auftritte pro<br />

Jahr wird wöchentlich und regelmäßig<br />

geprobt. Weil die meisten Menschen<br />

den majestätischen Klang der Posaunen<br />

vor allem zu den christlichen Festen<br />

erwarteten, seien die Bläser in der<br />

Weihnachts- und Osterzeit am häufigsten<br />

gefragt, erklärt der Kantor.<br />

Zum Kreisposaunentag waren natürlich<br />

alle Chöre des Kreises ein-<br />

Konfirmanden erarbeiteten ein Feature zum Thema »Toleranz«<br />

tet, an die sich alle halten müssen –<br />

etwa öffentliches Eigentum zerstört –,<br />

verspielt den Willen seiner Mitbürger<br />

zur Offenheit, zur Akzeptanz.<br />

Maximilian Simon gehörte zu jenen,<br />

die Mitte September mit Mikrofon<br />

zur Straßenumfrage aufbrachen –<br />

um O-Töne zu sammeln, wie der<br />

Fachmann sagt. »Bis zu einem bestimmten<br />

Punkt können die Menschen<br />

anderes Verhalten tolerieren,<br />

aber dann schreiten sie ein«, fasst der<br />

»Was ich nicht kenne,<br />

davor kann ich auch<br />

keinen Respekt haben«<br />

Konfirmand die Antworten zusammen.<br />

Ist Toleranz also letztlich nur<br />

eine Frage der persönlichen Schmerzgrenze?<br />

Mit diesem Ansatz beschäftigt<br />

sich das zweite Kapitel des Features,<br />

für das eine weitere Gruppe der Meininger<br />

Superintendentin Beate Marwede<br />

einen Besuch abstattete. Für sie<br />

hat Toleranz oder Erträglichkeit etwas<br />

mit der Würde des Menschen zu tun.<br />

Wird diese verletzt oder zu Gewalt<br />

und Hass aufgerufen, endet ihre Toleranz,<br />

»um des hohen Wertes Willen«.<br />

Dann sei der eigene Standpunkt gefragt,<br />

so die Superintendentin.<br />

Nachfragen, hinter die Fassade der<br />

Kirchenmusik<br />

Sonnenblumen und festlicher Klang<br />

Posaunenchor Bad Blankenburg feierte beim Kreisposaunentag sein 60-jähriges Jubiläum<br />

geladen worden. Christoph Böcking<br />

schätzt sie auf etwa ein Dutzend.<br />

Leider konnten nicht alle in Bad<br />

Blankenburg dabei sein, doch die befreundeten<br />

Posaunenchöre aus Rudolstadt,<br />

Hoheneiche und Schwarza<br />

seien gekommen, freut sich der<br />

Kantor.<br />

Ein Chorjubiläum ist zugleich Anlass,<br />

langjährige Mitglieder für ihre<br />

Treue auszuzeichnen. »Heute haben<br />

wir unter anderem unseren ältesten<br />

Bläser Willi Kurff gewürdigt«, so der<br />

Blankenburger Kantor. Auch Volker<br />

Janott, Sohn eines Mitbegründers,<br />

wurde wegen seines »langen Atems«<br />

geehrt. »Wir haben sogar drei Generationen<br />

bei uns, denn Volkers Sohn<br />

Ralph Janott ist ebenso dabei«, erklärte<br />

er.<br />

Festlich klangen die Posaunen<br />

über den Marktplatz von Bad Blankenburg<br />

und blitzten die Instrumente<br />

in der Herbstsonne. Mit ihren Liedern<br />

erfreuten die Bläserinnen und Bläser<br />

die vielen Zuhörer des Erntedankfestes,<br />

die sich bei bester Stimmung auch<br />

so manche Köstlichkeit schmecken<br />

ließen. Mit seinem andauernden Engagement<br />

aber ist jeder Posaunenchor<br />

Anderen schauen – mit ihren Einwürfen<br />

lassen die Konfirmanden im Gespräch<br />

mit Beate Marwede eine lebhafte,<br />

neugierige Annäherung an das<br />

Thema ihres Hör-Beitrages erkennen.<br />

Und gleichzeitig einen selbstbewussten<br />

Umgang mit dem ungewohnten<br />

Medium, das auch manche technische<br />

Tücke birgt. »Was ich nicht<br />

kenne, davor kann ich auch keinen<br />

Respekt haben«, sagt die Superintendentin.<br />

Aufeinander zugehen, sich<br />

verstehen, ohne gleich die eigenen<br />

Überzeugungen aufzugeben. Zumal<br />

das, was tolerierbar erscheint, ohnehin<br />

einem ständigen Wandel unterworfen<br />

ist, erklärt sie.<br />

Kompliziert wird es, wenn Toleranz<br />

<strong>Glaube</strong>n und Religion berührt. Darauf<br />

geht eine gleichnishafte Erzählung<br />

ein, die Luzie Bachmann gemeinsam<br />

mit drei anderen Konfirmanden für<br />

das Feature bearbeitet und eingelesen<br />

hat. »Ich habe das Glück, so manchen<br />

vortrefflichen Mann, der nicht meines<br />

<strong>Glaube</strong>ns ist, zum Freunde zu haben.«<br />

Mit diesem versöhnlichen Bekenntnis<br />

von Moses Mendelssohn endet das<br />

Feature. Eine nachdenkliche und diskussionsfreudige<br />

Annäherung an ein<br />

schwer zu fassendes Thema, das zwar<br />

den Alltag durchdringt, doch keineswegs<br />

selbstverständlich ist.<br />

Susann Winkel<br />

Seit 60 Jahren gibt es den Posaunenchor<br />

der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Bad Blankenburg.<br />

Foto: Dominique Lattich<br />

eine verlässliche und hoch geschätzte<br />

Bereicherung der jeweiligen <strong>Heimat</strong>gemeinde<br />

und jeden Dank wert.<br />

Dominique Lattich<br />

Nr. 41 vom 9. Oktober 2011<br />

16. Sonntag nach Trinitatis<br />

Termine<br />

Vom 8. bis 14. Oktober<br />

Arnstadt. 9. 10., 10 Uhr, Bachkirche:<br />

Kantaten-Gottesdienst »Wer weiß,<br />

wie nahe mir mein Ende« von J. S.<br />

Bach mit Daniela Haase (Dresden),<br />

Bettina Denner und Gotthold<br />

Schwarz (beide Leipzig), Tobias<br />

Schäfer (Erfurt), Kantatenchor Arnstadt<br />

und cappella arnestati, Leitung:<br />

KMD Gottfried Preller<br />

Ilmenau. St. Jakobuskirche: 9. 10.,<br />

10 Uhr: Predigtreihe »Kirche ist …<br />

der Leib Christi« mit Oberkirchenrat<br />

i. R. Peter Zimmermann (Erfurt)<br />

• 9. 10., 17 Uhr: Vortrag von Prof.<br />

Dr. Günter Niggl (Eichstätt) am Stiftungstag<br />

der St. Jakobusstiftung Ilmenau<br />

zu »Goethe und das Christentum«<br />

Meiningen. 8. 10., 19 Uhr, Schlosskirche:<br />

Festival Güldener Herbst,<br />

Museumsabend – »Glanzvoll zurück«<br />

mit Studierenden der Musikhochschule<br />

Weimar<br />

Rudolstadt. 9. 10., 9.30 Uhr, Stadtkirche:<br />

Festgottesdienst mit dem<br />

Oratorienchor Rudolstadt und<br />

Frank Bettenhausen, Orgel, Leitung:<br />

Katja Bettenhausen<br />

Saalfeld. 12. 10., 20 Uhr, Johanneskirche:<br />

1203. Abendmotette –<br />

Geistliche Chormusik mit dem<br />

Mädelchor Saalfeld und Andreas<br />

Marquardt, Orgel, Leitung: Dietrich<br />

Modersohn<br />

Saalfeld-Graba. 9. 10., 19 Uhr, Gertrudiskirche:<br />

Musikalische Impressionen<br />

zum Weltbestseller<br />

»Die Hütte« von William P. Young<br />

mit Jugendchor und Band des<br />

Evangelischen Freundeskreises Hof<br />

Steinach. 9. 10.: Schüler-Konzertfahrt:<br />

14 Uhr, St. Peter und Paul:<br />

Konzert mit Heidi Hausdörfer,<br />

René Schwendemann, Christine<br />

Michaelis, Orgel, Blockflöten des<br />

Sonneberger Oberlandes; 15.50 Uhr,<br />

Kirche Lauscha: Konzert mit Johannes<br />

und Marlen Dickmann,<br />

Orgel, Kantorei Sonnebeger Oberland;<br />

17.15 Uhr, Holzkirche Neuhaus:<br />

Konzert mit Vanessa Krebs,<br />

Johannes Dickmann, Orgel, Posaunenchor<br />

Neuhaus<br />

Suhl. 9. 10., 17 Uhr, Hauptkirche St.<br />

Marien: Liszt-Konzert mit Carla<br />

Luise Frick, Sopran, Dirk Schmidt,<br />

Bass, Suhler Kantorei, Mitgliedern<br />

des Philharmonischen Orchesters<br />

des Landestheaters Coburg und<br />

Andreas Strobelt, Orgel, Leitung:<br />

Philipp Christ<br />

Impressum<br />

Ausgabe Thüringen<br />

Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />

in Mitteldeutschland e.V.<br />

www.glaube-und-heimat.de<br />

Chefredaktion: Martin Hanusch (v.i.S.d.P.)<br />

E-Mail <br />

Redaktion Thüringen<br />

Dietlind Steinhöfel (Seite 6), Michael<br />

v. Hintzenstern (Seite 7), Uta Schäfer (Seite 8)<br />

Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Gemeinsame Redaktion<br />

Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />

(Seiten 2–4 und 11–12)<br />

Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />

Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />

in Deutschland (EMVD).<br />

Anzeigen: Stefanie Rost<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-13, Telefax -18,<br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25<br />

vom 1. 1. 2011.<br />

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Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />

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und danach jeweils zum Quartalsende<br />

(Datum des Poststempels) möglich.<br />

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