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free.space Festival 2012 Ausstellungskatalog

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Tara<br />

Aufgrund der brisanten politischen Lage im Iran und möglicher<br />

Repressionen, möchte die Künstlerin anonym bleiben. Nachdem<br />

sie ihr Studium in Film/Regie abgeschlossen hatte, musste sie<br />

wegen ihrer Leidenschaft für Tanz und Performance den Iran<br />

verlassen – sie lebt und arbeitet seither in Österreich.<br />

„Ich brenne, ich brenne“<br />

„Hab keine Angst Neda! Bleib bei mir, Neda, mein Kind, mein<br />

Kind, bleib bei mir!“<br />

Das Schicksal einer ganzen Nation und die blinde Gewalt, die<br />

den Menschen im Iran ein selbstbestimmtes Leben verwehrt,<br />

werden im Film “Call for <strong>free</strong>dom“ symbolhaft inszeniert und als<br />

zeitgenössische Performance verarbeitet. Die Rolle „der Frau“ ist<br />

dabei ein wesentlicher thematischer Schwerpunkt. Der Vorname<br />

„Neda“, der auf Persisch „Stimme“ oder „Ruf“ bedeutet, wurde mit<br />

der Erschießung der jungen Studentin Neda Agha-Soltan während<br />

der Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009<br />

zum Symbol des Widerstandes gegen das totalitäre Regime. Ein<br />

knapp 40 Sekunden dauerndes Video zeigt eine junge Frau, die<br />

inmitten einer Menschenmenge rückwärts zu Boden einer Straße<br />

fällt, während sich eine Blutlache unter ihrem Körper ausbreitet.<br />

Aufnahmen der grünen Revolution, sind mit den Aufnahmen<br />

einer choreographierten Performance zusammengeschnitten. In<br />

Verbindung werden sie zu einem rührenden und tiefgehenden<br />

Gesamtkunstwerk. Der Zuschauer wird sowohl mit Ohnmacht<br />

und Repression konfrontiert, als auch mit dem Tod, der so unmittelbar<br />

und plötzlich, so unausweichlich Teil des Lebens ist.<br />

Marie-Theres Gallnbrunner<br />

geboren 1977, studierte an der Akademie der bildenden Künste<br />

bei Hubert Schmalix und Franz Graf. Nach Arbeitsaufenthalten in<br />

Berlin und Damaskus, lebt und arbeitet sie derzeit in Wien.<br />

Ihre Arbeit BLOGGERINNEN, beschäftigt sich mit Frauen aus<br />

dem „arabischen Raum“, die eine wichtige Stimme im Zuge der<br />

Protestbewegungen der vergangenen Jahre waren und sind.<br />

Wesentliche Motivation für die Arbeit war ein Näherkommen,<br />

Verstehen und Kennenlernen der Frauen und ihrer Positionen.<br />

Thema der Arbeit sind die Frauen selbst und wie sich der Preis,<br />

den sie für die Vertretung ihrer Standpunkte zahlen, in ihren<br />

Gesichtern ausdrückt.<br />

www.misfitsparadise.net<br />

Künstler/Innen<br />

info<br />

20<br />

Matthes & Steiner<br />

das sind: Daniel Steiner, geboren 1985 in Wien, wo er nach wie<br />

vor lebt und arbeitet und Andreas Matthes, 1983 geboren in<br />

Würzburg und lebt seit 2010 in Wien.<br />

Ihr Werk “Der Andere und die Zwei“ ist eine Arbeit auf Karton.<br />

Der Karton kann dadurch, dass er ein „Gratismedium“ ist, als<br />

Gegenstimme zur Konsumgesellschaft verstanden werden. Inhalt<br />

der Arbeit<br />

ist die „Gegenstimme“ und der „Widerspruch“ eines jeden Individuums.<br />

Die beiden Künstler richten ihren „leeren Blick“ auf das<br />

offensichtlich „Andere“, das erschreckend ähnlich scheint, aber<br />

deren Norm doch nicht entspricht.<br />

Florian Lohberger<br />

1976 geboren, versteht die Arbeit eines Künstlers darin, all das<br />

ihn Umgebende zu destillieren und in seiner künstlerischen<br />

Sprache entsprechend zu formulieren. Die Ausdrucksmittel der<br />

Architektur, Raum, Material und Licht stehen bei dem hier vorgestellten<br />

Objekt Pate.<br />

Die ausgestellte Installation “GREED“ ist 2009 entstanden und<br />

hat ihren Ursprung in der Wahrnehmung des gesellschaftlichen<br />

Umfeldes dieses Jahres. “GREED“ war die erste Reaktion auf<br />

den inflationären Gebrauch und Hintergründe des Begriffes<br />

„Krise“ in den Medien. Der Prozess der Herstellung, das Verbrennen<br />

eines Wortes, spielte eine wesentliche Rolle. “GREED“ ist in<br />

seinem Wesen nach kritisierend, wagt sich nur schwach in den<br />

Raum – das blaue Licht wirkt als Verstärker „des Unangenehmen“.<br />

Das Fotokollektiv Park15<br />

besteht aus drei Kulturwissenschaftlern, die eine gemeinsame<br />

Leidenschaft für analoge Fotografie teilen. Das Kollektiv versteht<br />

Fotografie als etwas Autodidaktisches, als etwas permanent<br />

Erweiterbares. Bei den Arbeiten geht es um ein Sehen abseits der<br />

medialen Bilderflut, die es zu hinterfragen gilt.<br />

„Was bedeutet es am Ort des Geschehens zu sein, wenn dieses<br />

Geschehen möglicherweise als „Revolution“ in die Geschichtsbücher<br />

eingehen wird? Wir stehen vor historischem Material,<br />

wenn wir die Bilder betrachten, die wir gemacht haben. Filmrolle<br />

nach Filmrolle wurde entwickelt. Sie überlagern unsere eigenen<br />

Eindrücke, die wir im Laufe des Jahres 2011 in Ägypten gemacht

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