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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Enträtselung der Gedanken (Skt. Samdhinirmocana -sūtra) ebenso wie die Grundlage für die<br />

Schule des reinen Geistes (Skt. Cittamātra 242 ). 243<br />

Die wichtigsten Thesen des Buddha Śākyamuni kann man folgendermaßen<br />

zusammenfassen:<br />

„In Varanasi drehte er für die fünf guten Asketen das Rad der Lehre von den Vier Edlen Wahrheiten.<br />

Dann […] drehte er das Rad der Lehre von der Merkmalslosigkeit. 244 Dann […] drehte er das<br />

ausreifende 245 Rad der Lehre von der Rechten Unterscheidung. 246 “ 247<br />

Man sagt auch, dass bei der ersten Belehrung Theravāda gelehrt wurde, bei der zweiten<br />

Mahāyāna und bei der dritten Vajrayāna. 248<br />

Zum ersten Führer der buddhistischen Gemeinde nach Śākyamuni wurde sein Schüler<br />

Mahākāśyapa, der auch der Redner des ersten buddhistischen Konzils, das unmittelbar nach<br />

dem Tod von Śākyamuni (ca. 480 v.) in Rājagriha einberufen wurde, war. Die direkten<br />

Schüler von Śākyamuni (Mahākāśyapa, Ānanda, Śāriputra u.a.) rekapitulierten mündlich die<br />

Unterweisungen Buddhas, um sie zu vereinheitlichen und in Erinnerung zu behalten. 249<br />

Das zweite Konzil fand 100 Jahre später, ca. 380 v. in Vaiśalī statt. Man befasste sich<br />

mit der Niederschrift der Mönchsregeln und kompilierte zum ersten Mal das Vinaya. 250 Hier<br />

kam es zur Spaltung der Buddhisten in zwei Richtungen, die Mahāsamghika (grosse<br />

Gemeinde) und die Sthaviravāda (Lehre der Älteren). Die Mahāsamghika-Schule vertrat eine<br />

liberale Haltung in Fragen der Ordensdisziplin und des Mönchsideals. Mit ihrem Konzept von<br />

Bodhisattvas, durch ihre Verwandlung des historischen Buddha in eine transzendentale Gestalt<br />

mit dreifachem Körper 251 sowie mit ihrer Interpretation des <strong>Begriff</strong>s „Leerheit“ (Skt. śūnyatā)<br />

wurde sie zur Wegbereiterin des um die Zeitenwende entstandenen Mahāyāna-Buddhismus. 252<br />

Im Laufe der Zeit entstanden innerhalb dieser zwei Schulen weitere<br />

Untergruppierungen, aus denen sich 18 Schulen herausentwickelten. Von diesen 18 haben nur<br />

Sthaviravāda und Sarvāstivāda überlebt. Das Wort im Sanskrit hat dieselbe<br />

242<br />

Auch „Yogacāra“ genannt.<br />

243<br />

Siehe Lorenz, S. 73 ff.<br />

244<br />

„Merkmalslosigkeit“ bedeutet, dass den Erscheinungen jedes Merkmal wahrer Existenz fehlt.<br />

245<br />

Die ausreifende Lehre ist die Lehre, die alle Lebewesen für die Buddhaschaft vorbereitet und sie dahin führt.<br />

246<br />

Unterscheidung zwischen dem, was in der Wirklichkeit existiert, und dem, was nicht in der Wirklichkeit<br />

existiert.<br />

247<br />

Lhündub Söpa, S. 104.<br />

248<br />

Siehe Seegers (2004), S. 32.<br />

249<br />

Siehe Schumann, S. 139, 162. Mehr über den Ablauf des Konzils siehe auch Beal, S. 67-83.<br />

250<br />

Vgl. Schumann, S. 128, 136 und Beal, S. 83-94.<br />

251<br />

Skt. : (Wahrheitskörper), (Genusskörper), <br />

(Erscheinungskörper).<br />

252 Vgl. Schumann, S. 139, 162.<br />

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