GB_71 (127) - Evangelische Clarenbach-Kirchengemeinde Köln ...
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Aus der Gemeinde<br />
„Alles hat seine Zeit“. Diese uralten Weisheitsworte<br />
der Bibel bildeten den Inhalt seiner<br />
letzten Predigt im Alten- und Pflegeheim<br />
(<strong>Clarenbach</strong>stift), das zu seinem Wirkungsbereich<br />
gehörte. In seiner ihm eigenen<br />
Art deutete er diese Worte im Blick auf die<br />
Heimbewohner, die eine Zeit erleben, die sie<br />
sich nicht ausgesucht haben. Dabei ließ er<br />
seine Erfahrungen mit diesen Menschen, die<br />
einer besonderen Zuwendung bedürfen,<br />
nicht außer acht. Es fiel Pfarrer Norbert Prey<br />
sichtlich schwer, von seinem liebgewordenen<br />
Arbeitsbereich Abschied zu nehmen. Er<br />
bedankte sich für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit bei den hauptamtlichen<br />
und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern des <strong>Clarenbach</strong>stiftes.<br />
Auch für das benachbarte Paul-Schneider-<br />
Haus, das zum <strong>Clarenbach</strong>werk gehört, und<br />
für das Dreifaltigkeits-Krankenhaus in<br />
Braunsfeld war er zuständig. Neben seinen<br />
Gottesdiensten in den Alten- und Pflegeheimen<br />
nahm seine seelsorgerliche Tätigkeit,<br />
die er in einfühlsamer Weise ausübte, einen<br />
beträchtlichen Raum ein.<br />
Nicht zu vergessen ist sein Aufgabenbereich<br />
in der <strong>Clarenbach</strong>-<strong>Kirchengemeinde</strong>. Er<br />
hatte eine sogenannte (halbe) Funktionspfarrstelle<br />
inne, die an die Gemeinde angebunden<br />
war. Das war schon eine Besonderheit<br />
in der Rheinischen Landeskirche.<br />
Durch diesen Dienst, der sich unter anderem<br />
auf die regelmäßigen Gottesdienste in<br />
der <strong>Clarenbach</strong>kirche erstreckte, war er vielen<br />
Gemeindegliedern bekannt und auch<br />
beliebt.<br />
18<br />
Abschied von Pfarrer Norbert Prey<br />
Mit seiner humorvollen Art verstand er es<br />
immer wieder, Menschen das Evangelium,<br />
das ja bekanntlich eine frohe Botschaft ist,<br />
in besonderer Weise nahezubringen. Seine<br />
gegenständlichen und praktischen Predigtbeispiele,<br />
zu denen er oft handgreifliche<br />
Gegenstände mitbrachte, machten ihn fast<br />
Stadtsuperintendant Ernst Fey (rechts) dankt<br />
Pfarrer Norbert Prey für seinen Dienst in der<br />
Gemeinde. Inzwischen wohnt er mit seiner<br />
Frau., Kirsten Prey, die weiterhin als Pfarrerin in<br />
der Altenheimseelsorge tätig ist, in Brühl.<br />
legendär. Und wenn er keine Gegenstände<br />
zur Hand hatte, so waren es Begriffe, die der<br />
Alltags- und Erfahrungswelt der Menschen<br />
entstammte, wie z.B. das Wort Zeit.<br />
Er scheute sich nicht, beim Gemeindefest<br />
im Clariballett das Tanzbein zu schwingen.<br />
Auch seine treffenden Worte beim jährlichen<br />
Empfang der Ehrenamtlichen über<br />
deren „aufreibende“ Tätigkeit werden in<br />
Erinnerung bleiben. Bei den ersten Osternachtsgottesdiensten,<br />
die seit einigen Jahren<br />
schon zur guten Tradtion geworden sind,<br />
wirkte er verantwortungsvoll mit. Maßgeblich<br />
war er auch an unserer Gemeindekonzeption<br />
beteiligt.<br />
Nach neun Jahren Dienst in den Alten- und<br />
Pflegeheimen wird sich nun für ihn ein<br />
neuer Wirkungskreis bei der Bundeswehr<br />
als Standortpfarrer erschließen. Diese Menschen<br />
bedürfen in ihrer besonderen Situation,<br />
z.B. bei Einsätzen in gefährdeten Gebieten<br />
im Ausland, der Seelsorge. Und ich habe<br />
das volle Vertrauen, dass Norbert Prey dort<br />
einen guten Dienst tun wird.<br />
Wir danken ihm für seinen Dienst in unserer<br />
Gemeinde in den verschiedenen Bereichen<br />
und wünschen ihm Gottes Segen für<br />
sein neues Wirkungsfeld.<br />
Für das Presbyterium: Walter Krüger<br />
Für die Seelsorge in den Altenheimen in<br />
Braunsfeld und im Dreifaltigkeits-Krankenhaus<br />
ist ab Mai 2006 der langjährige<br />
Gemeindepfarrer Uwe Zimmermann<br />
zuständig. Er übernimmt diese Aufgabe<br />
im Rahmen seines gemeindlichen Dienstes.<br />
Eine Neubesetzung der halben<br />
Funktionspfarrstelle ist vor allem aufgrund<br />
der finanziellen Situation nicht<br />
mehr vorgesehen. Damit reduziert sich<br />
die Zahl der Pfarrstellen in der Gemeinde<br />
von drei auf zweieinhalb.<br />
Nachrichten und Notizen<br />
Vorsitz wechselt<br />
In der Regel wechselt alle zwei Jahre der<br />
Vorsitz im Leitungsgremium der Gemeinde.<br />
So wählte das Presbyterium im April<br />
Pfarrerin Ulrike Graupner für die nächsten<br />
zwei Jahre zur Vorsitzenden. Sie löst damit<br />
Walter Krüger ab, der dieses Amt schon<br />
zum dritten Mal für zwei Jahre innehatte.<br />
Turnusgemäß wurde daraufhin ein ehrenamtliches<br />
Mitglied des Presbyteriums zum<br />
stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dr.<br />
Volker Geginat, das dienstälteste Mitglied<br />
des Gremiums, wird die nächsten zwei<br />
Jahre dieses Amt bekleiden.<br />
Stadtteilführung in Braunsfeld<br />
Die Spuren der Bombardierung während<br />
des 2. Weltkriegs lassen sich in Braunsfeld<br />
heute noch erkennen. Hier lebten Menschen,<br />
die zur <strong>Köln</strong>er Stadtgeschichte<br />
gehören: zum Beispiel der Gauleiter Josef<br />
Grohé, der nach 1945 milde bestraft wurde;<br />
der von den Nationalsozialisten schwer<br />
gefolterte katholische Beigeordnete Leo<br />
Schwering (nach 1945 Oberbürgermeister);<br />
der Amtsarzt Franz Vonessen (nach 1945<br />
Leiter des Gesundheitsamtes), der als Christ<br />
die Mitwirkung bei Zwangssterilisationen<br />
verweigerte. Ein Abschlussgespräch wird in<br />
einem Café stattfinden in Anwesenheit<br />
eines Zeitzeugen.<br />
Datum der Stadtführung: 5. Juni 2006 - 15 Uhr<br />
Preis: 6,- Euro / 4,- Euro (ermäßigt)<br />
Dauer: ca. 1,5 - 2 Stunden<br />
Treffpunkt: Hültzplatz<br />
Weitere Infos: www.koelnmitanderenaugen.de<br />
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