Rekrutierung
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Ausgabe 2011<br />
Armee, Zivildienst und Zivilschutz
Inhaltsverzeichnis<br />
04 – 05 Orientierungstag<br />
06 – 07 <strong>Rekrutierung</strong><br />
08 – 09 Medizinische Tauglichkeitsabklärungen<br />
10 – 11 Test Fitness bei der <strong>Rekrutierung</strong><br />
12 – 13 Frauen leisten Dienst<br />
14 – 15 Zivildienst<br />
16 – 17 Sicherheit und Freiheit<br />
18 – 19 Dienstleistungsmodelle<br />
20 – 21 Grundausbildung<br />
22 – 23 Kaderausbildung<br />
24 – 25 Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen<br />
26 – 27 Sold, Soldzulage, Erwerbsersatz<br />
28 – 29 Rechtliches<br />
30 – 31 RS-Planungsvarianten<br />
32 Kompetenzzentren und Lehrverbände<br />
33 – 34 Kompetenzzentrum ABC<br />
35 – 36 Spezialkräfte<br />
37 – 39 Infanterie<br />
40 – 41 Militärische Sicherheit<br />
42 – 43 Panzertruppen<br />
44 – 45 Artillerie<br />
46 – 47 Genie- und Rettungstruppen<br />
48 – 51 Logistiktruppen<br />
52 – 53 Sanitätstruppen<br />
54 – 55 Übermittlungs- / Führungsunterstützungstruppen<br />
56 – 57 Fliegertruppen: Führungsunterstützung<br />
58 – 59 Fliegertruppen<br />
60 – 61 Fliegerabwehrtruppen<br />
62 – 63 Ausbildungsstandorte<br />
64 – 67 Bevölkerungsschutz / Zivilschutz<br />
68 – 69 Stabsassistent<br />
70 – 71 Betreuer<br />
72 – 73 Pionier<br />
74 – 75 Kreiskommandos<br />
76 – 78 Standorte der <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />
79 – 80 Internet- und Kontaktadressen
Liebe Leserin,<br />
Lieber Leser<br />
Am Orientierungstag erhalten Sie Antworten auf Ihre Fragen zur <strong>Rekrutierung</strong>, zum Militärdienst,<br />
zum zivilen Ersatzdienst (Zivildienst), zum Dienst im Zivilschutz, sowie zur Planung Ihrer Dienstleistungen<br />
oder einer allfälligen Kaderlaufbahn. Diese Broschüre gibt Ihnen einen ersten Überblick.<br />
Wie Sie auf der gegenüberliegenden Seite sehen, ist das Inhaltsverzeichnis stichwortartig<br />
aufgebaut, damit Sie sich gezielt ins Bild setzen können.<br />
Im ersten Teil (rot) finden Sie, was im Zusammenhang mit Ihrer Stellungspflicht und der <strong>Rekrutierung</strong><br />
wichtig ist. Der zweite Teil (grün) gibt Ihnen zentrale Informationen über den Militärdienst.<br />
Der dritte Teil (violett) informiert Sie über die einzelnen Truppengattungen und über die<br />
Hauptfunktionen in der Armee. Im vierten Teil (orange) finden Sie Wesentliches über den<br />
Bevölkerungsschutz sowie über die einzelnen Funktionen im Zivilschutz. Für brennende Fragen<br />
können Sie am Schluss der Broschüre weiterführende Internet- und Kontaktadressen nachschlagen.<br />
Sie werden sehen: Die <strong>Rekrutierung</strong> bietet Ihnen heute viele Möglichkeiten und Chancen.<br />
Nutzen Sie sie!<br />
Ihr <strong>Rekrutierung</strong>steam
Orientierungstag<br />
Was bringt Ihnen der Orientierungstag?<br />
Der Orientierungstag hat die Aufgabe, Sie umfassend auf die <strong>Rekrutierung</strong> vorzubereiten<br />
und Ihnen Ihre Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen. Er ist für alle Schweizer Männer<br />
im 18. Altersjahr obligatorisch. Interessierte Frauen können am Orientierungstag freiwillig<br />
teilnehmen.<br />
Orientierungstag: Eine gute Vorbereitung beeinflusst Ihre Chancen.<br />
Darum geht es am Orientierungstag:<br />
• Sie erhalten alle nötigen Hintergrund-<br />
informationen zur Schweizer Armee und<br />
ihren Aufträgen, zum Zivildienst und zum<br />
Zivilschutz.<br />
• Sie erfahren, welche Ausbildungs- und<br />
Karrieremöglichkeiten Sie als Militärdienstpflichtiger<br />
haben und wie Sie Ihre<br />
Zuteilung durch eine gezielte Vorbereitung<br />
beeinflussen können.<br />
• Der Termin für die <strong>Rekrutierung</strong> wird festgelegt<br />
und der Zeitpunkt der Rekrutenschule<br />
(RS) unter Berücksichtigung Ihrer<br />
4<br />
Ausbildungssituation provisorisch geplant.<br />
So können Sie sich in Ihrer privaten Planung<br />
rechtzeitig darauf einstellen. Die Absprache<br />
des RS-Termins mit Familie und<br />
Arbeitgeber sowie die Koordination von RS<br />
und Schule oder Studium sind sehr wichtig.<br />
Organisation durch die Kantone<br />
Als Teil der <strong>Rekrutierung</strong> fällt der Orientierungstag<br />
unter die Militärdienstpflicht (Artikel<br />
59 der Bundesverfassung) und ist für Männer<br />
mit Schweizer Pass und Wohnsitz in der<br />
Schweiz obligatorisch. Schweizerinnen und<br />
ORIENTIERuNGSTAG
Auslandschweizer können freiwillig daran teilnehmen.<br />
Der Orientierungstag wird nicht an<br />
die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet.<br />
Nach Artikel 324a des Obligationenrechts<br />
muss dem Arbeitnehmer die Zeit für die Erfüllung<br />
der gesetzlichen Pflicht gewährt und der<br />
Lohn für die entsprechende Zeit entrichtet<br />
werden. Der Stellungspflichtige wird für den<br />
Orientierungstag nicht besoldet und erhält somit<br />
auch keinen Erwerbsersatz.<br />
Die Durchführung des Orientierungstages obliegt<br />
den Kantonen, die auch den Tagesablauf<br />
gestalten. unter der Leitung des jeweiligen<br />
Kreiskommandanten führen eigens für diesen<br />
Anlass geschulte Moderatoren durch das Programm<br />
und beantworten Ihre Fragen zu den<br />
einzelnen Themen.<br />
Typisches Beispiel für einen Tagesablauf<br />
Nach dem gemeinsamen Start im Plenum und<br />
der Vorstellung der Moderatoren beginnt am<br />
Vormittag die Gruppenarbeit mit 12 bis 15<br />
Teilnehmenden. Hier werden Ihnen unter anderem<br />
die Aufgaben der Armee und des Bevölkerungsschutzes<br />
im Rahmen der Sicherheitspolitik<br />
der Schweiz vorgestellt. Kurze<br />
Filme führen Sie in die jeweilige Thematik ein.<br />
Nach der Pause werden Sie eingehend über<br />
die Dienstmodelle, die Ausbildung und die<br />
Karrieremöglichkeiten orientiert:<br />
• Dienstmodelle: Neben der klassischen Rekrutenschule<br />
mit anschliessenden jährlichen<br />
Wiederholungskursen (WK) gibt es<br />
für maximal 15 Prozent eines Rekrutenjahrgangs<br />
die Möglichkeit, sich freiwillig<br />
als Durchdiener zu melden.<br />
• Ausbildung: Die Rekrutenschule gliedert<br />
sich in drei Phasen: Allgemeine Grundausbildung,<br />
Funktionsgrundausbildung<br />
und Verbandsausbildung.<br />
• Karrieremöglichkeiten: Angehende Kader<br />
wechseln bereits nach sieben Wochen in<br />
ORIENTIERuNGSTAG<br />
die Kaderschulen, wo sie eine mass geschneiderte<br />
Vorbereitung auf ihre künftigen<br />
Aufgaben als Gruppenführer, Einheitsfeldweibel,<br />
Einheitsfourier oder Zug-<br />
führer erhalten.<br />
Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht<br />
zunächst – wieder in Gruppen – die Vorbereitung<br />
auf die eigentliche <strong>Rekrutierung</strong> auf dem<br />
Programm. Danach wird mit Ihnen individuell<br />
der RS-Termin festgelegt, und Sie erhalten Ihr<br />
Dienstbüchlein, das Sie während der gesamten<br />
Dienstzeit begleiten wird.<br />
Zurück im Plenum werden Sie über Ihre Rechte<br />
und Pflichten informiert und erhalten die<br />
Gelegenheit, Fragen zu stellen.<br />
ÄRZtLIChER FRAgEbOgEn<br />
Mit dem Aufgebot zum Orientierungstag erhalten<br />
Sie einen ärztlichen Fragebogen. Er muss<br />
mit Hilfe der Eltern oder des Hausarztes sorgfältig<br />
und wahrheitsgetreu ausgefüllt und an den<br />
Orientierungstag mitgebracht werden. Selbstverständlich<br />
wird dieses Dokument vertraulich<br />
behandelt. Der ärztliche Fragebogen dient dem<br />
Arzt an der <strong>Rekrutierung</strong> als Grundlage zur Beurteilung<br />
Ihres Gesundheitszustandes. Frauen<br />
müssen den Fragebogen nicht abgeben, können<br />
aber, wenn sie sich bereits für die <strong>Rekrutierung</strong><br />
angemeldet haben.<br />
PLAnung DES RS-tERMInS<br />
Sprechen Sie mögliche RS-Termine mit Ihrer<br />
Familie und Ihrem Arbeitgeber rechtzeitig ab und<br />
stimmen Sie ihn auf Ihre Ausbildungs situation<br />
ab, damit Sie am Orientierungstag einen Wunschtermin<br />
angeben können. Je nach gewünschter<br />
Funktion muss der Zeitpunkt der Rekrutenschule<br />
anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong> angepasst werden.<br />
5
<strong>Rekrutierung</strong><br />
Die <strong>Rekrutierung</strong> bringt es an den tag:<br />
Was liegt Ihnen am besten?<br />
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. An der <strong>Rekrutierung</strong>, die zwei bis drei tage<br />
dauert und drei bis zwölf Monate vor der Rekrutenschule stattfindet, wird mit verschiedenen<br />
tests abgeklärt, welche Fähigkeiten und talente Sie haben, ehe über Ihre Zuteilung<br />
und Funktion entschieden wird.<br />
Körperliche und mentale Fitness entscheiden über Zuteilung und Funktion.<br />
Im Zentrum stehen dabei Ihr Gesundheitszustand,<br />
Ihre körperliche Leistungsfähigkeit<br />
und die Gesundheit Ihrer Psyche.<br />
Gesundheitszustand<br />
um ein umfassendes Bild Ihres Gesundheitszustandes<br />
zu erhalten, ergänzt der <strong>Rekrutierung</strong>sarzt<br />
die Angaben aus Ihren persönlichen<br />
unterlagen (siehe Kasten Seite 7) mit<br />
einem gründlichen medizinischen Check<br />
(siehe Seite 8).<br />
6<br />
Körperliche Fitness<br />
Die körperliche Leistungsfähigkeit, die die<br />
Funktionszuteilung sowohl für die Armee als<br />
auch für den Zivilschutz entscheidend beeinflusst,<br />
wird mit einem mehrteiligen Sporttest<br />
ermittelt. Getestet werden unter der Leitung<br />
des Bundesamtes für Sport (Magglingen)<br />
Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer<br />
(siehe Seite 10).<br />
REKRuTIERuNG
Psychologische Abklärungen<br />
Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Flexibilität<br />
und Gewissenhaftigkeit sind von<br />
Mensch zu Mensch verschieden. Mit Intelligenz-<br />
und Persönlichkeitstests lassen sich<br />
entsprechende Erkenntnisse gewinnen. Ein<br />
weiterer Test prüft Stress- und Angstverhalten.<br />
Darüber hinaus werden auch Selbstvertrauen<br />
und emotionale Stabilität getestet. Einzelkämpfer<br />
oder Gruppenchef? Das Verhalten in<br />
der Gemeinschaft und das Gespür für die<br />
Gruppenmitglieder entscheiden, ob die nötige<br />
soziale Kompetenz vorhanden ist.<br />
Je nach den Ergebnissen der Tests und Abklärungen<br />
erfolgt im persönlichen Gespräch<br />
am Ende der <strong>Rekrutierung</strong> Ihre Zuteilung zur<br />
Armee oder zum Zivilschutz.<br />
Wird die Rekrutenschule verschoben, verschiebt<br />
sich damit automatisch auch der Zeitpunkt<br />
der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />
Personensicherheitsprüfung (PSP)<br />
An der <strong>Rekrutierung</strong> werden alle Stellungspflichtigen<br />
einer Sicherheitsprüfung unterzogen.<br />
Das Resultat hat einen Einfluss auf die<br />
Funktionszuteilung, auf die Waffenabgabe<br />
oder sogar darauf, ob Sie überhaupt zur Armee<br />
zugelassen werden.<br />
REKRuTIERuNG<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Sumiswald<br />
Die <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />
Die <strong>Rekrutierung</strong> findet je nach Wohnort in<br />
einem der sechs eigens dafür eingerichteten<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentren statt (siehe auch Seite<br />
76).<br />
MItbRIngEn<br />
Folgende unterlagen müssen Sie zur Rekrutie-<br />
rung mitbringen:<br />
• Schul- respektive Lernzeugnisse;<br />
• Leistungsausweis vordienstliche Ausbildung<br />
(falls vorhanden);<br />
• Führerausweis (falls vorhanden);<br />
• Impfausweis;<br />
• Allergiepass (falls vorhanden);<br />
• alte und aktuelle Arztzeugnisse zu Krankheiten<br />
und Leiden, Röntgenbilder etc.;<br />
• aktueller Brillenpass (max. drei Monate alt),<br />
sofern Sie Brillen- oder Kontaktlinsenträger<br />
sind.<br />
7
Medizinische tauglichkeitsabklärungen<br />
Zentrales Element der <strong>Rekrutierung</strong> ist der tauglichkeitsentscheid – also der Entscheid,<br />
ob Sie Militärdienst leisten, ob Sie in den Zivilschutz eingeteilt werden oder ob eine<br />
Dienstleistung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht möglich ist. Damit der<br />
vorsitzende Arzt der untersuchungskommission <strong>Rekrutierung</strong> einen begründeten Entscheid<br />
fällen kann, durchläuft jeder Stellungspflichtige umfassende tauglichkeits abklärungen.<br />
Tauglichkeit<br />
«Diensttauglich ist aus medizinischer Sicht,<br />
wer körperlich, geistig und psychisch den<br />
Anforderungen des Militär- beziehungsweise<br />
Schutzdienstes genügt und bei der Erfüllung<br />
dieser Anforderungen weder die eigene Gesundheit<br />
noch diejenige Dritter gefährdet.»<br />
So lautet die Definition der Diensttauglichkeit.<br />
Entsprechend basiert der Tauglichkeitsentscheid<br />
auf den folgenden drei Säulen:<br />
• ärztlich-medizinische untersuchung;<br />
• psychologische Tests, eventuell persönliches<br />
Gespräch mit Psychologen;<br />
• Sporttest.<br />
Die medizinischen Untersuchungen<br />
Body Mass Index (BMI)<br />
Bestimmung des Verhältnisses von Grösse<br />
und Gewicht.<br />
Augen<br />
Bei jedem Stellungspflichtigen werden die<br />
Sehschärfe sowie das Farb- und Tiefensehen<br />
bestimmt. Falls nötig bestimmt ein Optiker<br />
Ihre Brillenkorrekturwerte.<br />
Ohren<br />
Bei allen Stellungspflichtigen wird eine Audiometrie<br />
(Ohrprüfung) durchgeführt, also eine<br />
reproduzierbare, frequenz- und schalldruck-<br />
8<br />
gesteuerte untersuchung, bei der die absolute<br />
Hörschwelle bestimmt wird, aber auch Einschränkungen<br />
oder Schäden des Gehörs<br />
erkannt werden können.<br />
Elektrokardiogramm (EKG)<br />
Bei jedem Stellungspflichtigen wird ein EKG<br />
(Herzstromkurve) angefertigt. Hier geht es<br />
darum, die Veranlagung zu potenziell gefährlichen<br />
Rhythmusstörungen oder eine krankhafte<br />
Vergrösserung des Herzmuskels zu erkennen.<br />
Die EKG werden durch den unter-<br />
suchenden Arzt und, falls nötig, durch den<br />
Kardiologen bewertet.<br />
Lungenfunktion<br />
Bei entsprechender medizinischer Fragestellung,<br />
oder falls Sie eine Funktion mit Atemschutzgerät<br />
wählen, wird eine Lungenfunktionsprüfung<br />
durchgeführt. Dabei sollen die<br />
optimale Funktion Ihrer Atemorgane bestätigt<br />
oder mögliche Einschränkungen festgestellt<br />
werden.<br />
Blutuntersuchung<br />
Auf freiwilliger Basis können Sie eine laborchemische<br />
Blutuntersuchung durchführen lassen.<br />
Dabei werden folgende Werte bestimmt:<br />
• rotes und weisses Blutbild (Blutgehalt,<br />
-armut, Entzündungen);<br />
• Blutchemie (Leber, Bauchspeicheldrüse,<br />
Niere);<br />
• Infektionen (Hepatitis B und C).<br />
REKRuTIERuNG
Ziel der Blutuntersuchung ist es, allfällige<br />
Krankheiten im Frühstadium zu erkennen, um<br />
bei der Tauglichkeitsbeurteilung Rücksicht<br />
auf Ihren Gesundheitszustand nehmen zu<br />
können und um bessere Voraussetzungen für<br />
eine allfällige Behandlung im zivilen Leben zu<br />
schaffen. Bei Auffälligkeiten in der Blutuntersuchung<br />
werden sie schriftlich orientiert und<br />
bei deutlichen Abweichungen angehalten,<br />
diese beim Hausarzt kontrollieren zu lassen.<br />
Röntgenuntersuchung<br />
Ebenfalls auf freiwilliger Basis wird ein Röntgenbild<br />
Ihres Brustkorbs gemacht. Es geht<br />
hier vor allem um die Erkennung einer möglichen<br />
Tuberkulose sowie anderer krankhafter<br />
Veränderungen von Herz oder Lunge.<br />
Impfungen<br />
Im Sinne einer Prävention können Sie sich im<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum gegen Starrkrampf und<br />
Diphtherie, Kinderlähmung, bakterielle Hirnhautentzündung<br />
und Masern-Mumps-Röteln<br />
impfen lassen. Der untersuchende Arzt bespricht<br />
mit Ihnen die notwendigen Impfungen.<br />
Vergessen Sie nicht, Ihren Impfausweis mitzubringen.<br />
Ärztliche Untersuchung<br />
Sie werden durch einen Arzt befragt und ganzkörperlich<br />
untersucht, wobei das Herz-Kreislaufsystem,<br />
der Bewegungsapparat sowie das<br />
Abdomen (Bauchraum) und die Weichteile die<br />
Schwerpunkte bilden.<br />
Der Tauglichkeitsentscheid<br />
Nebst den Befunden der genannten medizinischen<br />
untersuchungen liegen dem vorsitzenden<br />
Arzt der untersuchungskommission <strong>Rekrutierung</strong><br />
auch die Sportresultate und die<br />
Resultate der psychologischen untersuchun-<br />
REKRuTIERuNG<br />
gen vor. unter Berücksichtigung all dieser<br />
Ergebnisse entscheidet der Arzt über Ihre<br />
Tauglichkeit. Der Entscheid wird Ihnen persönlich<br />
mitgeteilt und begründet – mit dem<br />
Hinweis, dass Sie gegen ihn Beschwerde einreichen<br />
können.<br />
Elektrokardiogramm (EKG)<br />
Abhören des Herzens<br />
Lungenfunktionsprüfung<br />
9
test Fitness bei der <strong>Rekrutierung</strong> (tFR)<br />
Die fünf Disziplinen des neuen Fitnesstests erlauben es, nach einfachen, aber modernsten<br />
Methoden die wesentlichen Faktoren Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit zu messen.<br />
Medizinballstossen<br />
Standweitsprung<br />
Rumpfkrafttest<br />
10<br />
Es handelt sich dabei um folgende Disziplinen,<br />
auf die Sie sich im Vorfeld der <strong>Rekrutierung</strong><br />
gezielt vorbereiten können:<br />
1. Medizinballstossen<br />
(Schnellkraft der Arme)<br />
2-kg-Medizinballstoss aus dem Sitzen: Gemessen<br />
wird die Distanz von der Wand hinter<br />
der Langbank bis zum Landepunkt des Balls<br />
(3 Versuche).<br />
2. Standweitsprung<br />
(Schnellkraft der Beine)<br />
Standweitsprung mit Absprung auf dem Hallenboden<br />
und Landung auf der Matte: Gemessen<br />
wird die Distanz von der Absprunglinie bis<br />
zum hintersten Berührungspunkt des Körpers<br />
bei der Landung (3 Versuche).<br />
3. Globaler Rumpfkrafttest<br />
(Kraft der globalen Rumpfmuskulatur)<br />
In der vorgegebenen Position (unterarmstütz)<br />
werden im Sekundentakt abwechselnd der<br />
linke und rechte Fuss vom Boden um eine<br />
halbe Fusslänge abgehoben. Gemessen wird<br />
die Zeit bis zum Übungsabbruch (1 Versuch).<br />
REKRuTIERuNG
4. Einbeinstand<br />
(Koordinationsfähigkeit)<br />
Mit den Händen hinter dem Rücken wird beim<br />
Start ein Fuss in die Kniekehle gelegt. Nach<br />
10 Sekunden müssen die Augen geschlossen<br />
werden. Nach weiteren 10 Sekunden muss<br />
der Kopf mit geschlossenen Augen nach hinten<br />
in den Nacken gelegt werden. Die Zeit bis<br />
zum Verlust des Gleichgewichts wird für das<br />
linke und das rechte Bein gemessen. Für das<br />
Resultat werden beide Zeiten zusammengezählt<br />
(1 Versuch).<br />
5. Progressiver Ausdauertest<br />
(Ausdauerleistungsfähigkeit)<br />
Der Ausdauertest findet entweder auf der<br />
Rundbahn im Freien oder in der Halle als<br />
20-m-Pendellauf statt. Für die beiden Varianten<br />
gelten nicht dieselben Wertetabellen. Das<br />
Lauftempo wird durch ein akustisches oder<br />
optisches Signal vorgegeben. Die Startgeschwindigkeit<br />
ist 8,5 km/h. Die Geschwindigkeit<br />
steigt immer nach 200 m um 0,5 km/h.<br />
Gestoppt wird die Zeit, sobald das Tempo nicht<br />
mehr mitgelaufen werden kann (1 Versuch).<br />
Wertetabellen<br />
Pro Disziplin sind maximal 25 Punkte zu erreichen.<br />
Die maximale Gesamtpunktzahl ist<br />
125. Das Sportabzeichen wird ab 80 Punkten<br />
vergeben. Für die militärische Einteilung gilt<br />
für Männer und Frauen dieselbe Wertetabelle.<br />
Für das Sportabzeichen werden die Frauen<br />
aber mit einer geschlechtsspezifischen Wertetabelle<br />
beurteilt. Die detaillierten Wertetabellen<br />
finden Sie unter www.rekrutierung.ch.<br />
REKRuTIERuNG<br />
Einbeinstand<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
11
Frauen leisten Dienst<br />
gleiche Leistung – gleiche Chancen<br />
Frauen sind in der Armee und im Zivilschutz den Männern gleichgestellt und können bei<br />
entsprechender Eignung alle Funktionen übernehmen und alle grade erreichen. Es gilt der<br />
grundsatz «gleiche Leistung – gleiche Chancen».<br />
Leitungsbau in der Übermittlungsunteroffiziersschule: Ein weiblicher Soldat hievt eine Kabelrolle vom Baupuch.<br />
Die Praxis zeigt, dass sich Frauen für viele<br />
Aufgaben in der Sicherheitspolitik besonders<br />
gut eignen. Zum Beispiel für solche in der<br />
Friedensförderung, in der Bewältigung von<br />
Krisen vor Ort (Verhandlungsgeschick), aber<br />
auch für Einsätze, die die Armee unter ziviler<br />
Führung wahrnimmt (subsidiäre Einsätze).<br />
Frauen in der Armee<br />
Schweizer Bürgerinnen im Alter von 18 bis 25<br />
Jahren können sich freiwillig für ein Engagement<br />
in der Armee entscheiden. Artikel 59,<br />
Absatz 2 der Bundesverfassung lautet: «Für<br />
Schweizerinnen ist der Militärdienst freiwillig.»<br />
Truppengattungs- und Funktionszuteilung erfolgen<br />
gemeinsam mit den Männern im Rahmen<br />
der <strong>Rekrutierung</strong> (siehe Seite 6). Einmal<br />
12<br />
diensttauglich und bereit, die für sie vorgesehene<br />
Funktion zu übernehmen, sind die Frauen<br />
militärdienstpflichtig. Ab diesem Zeitpunkt<br />
haben sie die gleichen Rechte und Pflichten<br />
wie die militärdienstpflichtigen Männer.<br />
Die in der Armee gemachten Erfahrungen<br />
erweisen sich auch für das Berufsleben als<br />
hilfreich und wertvoll: Die Frauen stärken ihr<br />
Selbstvertrauen, sammeln Führungserfahrung,<br />
lernen neue Leute kennen und eignen<br />
sich spezifische Kenntnisse an.<br />
Möchten Sie sich freiwillig zum Militärdienst<br />
melden, müssen Sie zuerst an der <strong>Rekrutierung</strong><br />
teilnehmen. Das Anmeldeformular hierfür<br />
können Sie beim Kreiskommando des<br />
Kantons (siehe Seite 74), bei der Infostelle<br />
FRAuEN LEISTEN DIENST
Frauen in der Armee (siehe Seite 80) oder<br />
beim Kommando <strong>Rekrutierung</strong> (siehe Seite<br />
80) beziehen. Es muss vollständig ausgefüllt<br />
und unterschrieben an das Kommando <strong>Rekrutierung</strong><br />
gesandt werden. Wichtig: Die unterschrift<br />
auf der Anmeldung verpflichtet zur<br />
Teilnahme an der <strong>Rekrutierung</strong>. Mit einer<br />
zweiten unterschrift an der <strong>Rekrutierung</strong> werden<br />
Sie militärdienstpflichtig.<br />
Schwangerschaft oder die Betreuung eigener<br />
Kleinkinder entbindet nicht von der Dienstpflicht.<br />
Es besteht jedoch die Möglichkeit der<br />
Dienstverschiebung.<br />
Frauen im Rotkreuzdienst<br />
Der Rotkreuzdienst (RKD) ist eine Organisation<br />
des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK).<br />
Zur <strong>Rekrutierung</strong> RKD können sich Schweizer<br />
Bürgerinnen melden, die ein Diplom in einem<br />
medizinischen Beruf haben oder Studentinnen<br />
der Medizinalberufe ab dem zweiten Studienjahr<br />
sind. Angehende Angehörige des RKD<br />
können vom 18. bis 38. Altersjahr rekrutiert<br />
werden. Die Geschäftsstelle RKD führt regelmässig<br />
Orientierungsanlässe durch.<br />
Die Angehörigen des RKD (AdRKD) sind ziviles<br />
Personal des SRK, das der Armee zugewiesen<br />
wird. Sie tragen dieselbe uniform wie<br />
die Angehörigen der Armee (AdA) und sind<br />
mit einem gut sichtbaren, speziellen RKD-<br />
Abzeichen gekennzeichnet. Die sechswöchige<br />
Rekrutenschule der AdRKD ist in der Spital-<br />
Rekrutenschule integriert; die Kaderausbildung<br />
erfolgt zusammen mit den AdA.<br />
Hauptauftrag des 1903 gegründeten RKD ist<br />
es, den Sanitätsdienst der Armee zu unterstützen.<br />
AdRKD werden als Fachfrauen in allen<br />
medizinischen Fachbereichen eingesetzt –<br />
vorwiegend in den Sanitäts- und Spitalformationen,<br />
aber auch im Psychologisch-Pädagogischen<br />
Dienst, im ABC-Kompetenzzentrum,<br />
in den Stäben der Armee und in Fachgruppen.<br />
FRAuEN LEISTEN DIENST<br />
Besondere Beiträge leisten sie auch als Ausbildnerinnen<br />
der Sanitäts- und Spitalsoldaten.<br />
Zusätzlich zum medizinischen Bereich können<br />
Frauen rekrutiert werden, die bereit sind,<br />
Beiträge zur Verbreitung der Grundsätze der<br />
Rotkreuzbewegung und des Humanitären Völkerrechts<br />
(HVR) zu leisten.<br />
Frauen im Zivilschutz<br />
Auch der Zivilschutz steht Frauen offen.<br />
Schweizerinnen und niedergelassene Ausländerinnen<br />
können grundsätzlich alle Funktionen,<br />
auch Führungsfunktionen, ausüben.<br />
Wie für alle Freiwilligen gilt allerdings: Ein<br />
Rechtsanspruch auf die Aufnahme in den<br />
Zivilschutz besteht nicht; die Kantone entscheiden<br />
je nach Bedarf.<br />
Ein weiblicher Hundeführer lässt ihren Hund beim<br />
Veterinärdienst behandeln.<br />
Eine Angehörige des Rotkreuzdienstes.<br />
13
Zivildienst<br />
Arbeit im öffentlichen Interesse<br />
Zivildienst kann leisten, wer den Militärdienst nicht mit seinem gewissen vereinbaren kann.<br />
Zivildienstleistende sind für öffentliche oder gemeinnützige Institutionen tätig. Der Zivildienst<br />
dauert 1,5 Mal länger als der Militärdienst.<br />
Landschaftspflege: Zivildienstleistende bei der Bekämpfung von Neophyten (Goldruten).<br />
Der Zivildienst ist gemäss Bundesverfassung<br />
ein Ersatzdienst zum Militärdienst. Er ist jenen<br />
Personen vorbehalten, die den Militärdienst<br />
nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können<br />
und bereit sind, den länger dauernden Zivildienst<br />
zu leisten. Persönliche Gründe gelten<br />
nicht als Gewissensgründe. Voraussetzung ist<br />
die erklärte Militärdiensttauglichkeit. Wenn Sie<br />
Ihr Gesuch mindestens drei Monate vor der<br />
nächsten Militärdienstleistung einreichen, müssen<br />
Sie nicht einrücken. Wenn Sie das Gesuch<br />
14<br />
später einreichen, müssen Sie einrücken, falls<br />
Sie nicht bereits zuvor zum Zivildienst zugelassen<br />
wurden. Wenn Sie das Gesuch während<br />
einer Dienstleistung stellen und nicht vorzeitig<br />
entlassen werden, werden Sie frühestens nach<br />
vier Wochen zum Zivildienst zugelassen.<br />
Wichtig: Informieren Sie sich<br />
Stellen Sie Ihr Gesuch nur, wenn Sie sich zuvor<br />
eingehend mit den Regeln und Pflichten<br />
des Zivildienstes befasst haben.<br />
ZIVILDIENST
Nach erfolgter Zulassung zum Zivildienst können<br />
Sie Ihr Gesuch nicht mehr zurückziehen.<br />
Die Hälfte der verfügten Diensttage leisten Sie<br />
in einem langen Einsatz, entweder im umweltbereich<br />
oder in der Betreuung alter oder behinderter<br />
Menschen. Wenn Sie die Rekrutenschule<br />
vollständig absolviert haben, fällt der<br />
lange Einsatz weg. Jeder andere Zivildiensteinsatz<br />
dauert mindestens 26 Tage. Sie<br />
müssen sämtliche Diensttage leisten – den<br />
grössten Teil davon, bevor Sie 27-jährig sind;<br />
Dienstverschiebungen sind nur in besonderen<br />
Fällen möglich.<br />
Weitere Informationen und das Gesuchsformular<br />
finden Sie hier: www.zivi.admin.ch<br />
Zivildiensteinsätze<br />
Anerkannte Betriebe für Zivildiensteinsätze<br />
sind öffentliche Einrichtungen oder private<br />
Organisationen, sofern diese gemeinnützig<br />
tätig sind, in folgenden Tätigkeitsbereichen:<br />
• Gesundheitswesen (Spitäler, Pflegeheime);<br />
• Sozialwesen (Institutionen für Kinder,<br />
Jugendliche, Behinderte);<br />
• Kulturgütererhaltung (Heimatschutz, Denkmalpflege);<br />
• umwelt- und Naturschutz (z. B. unterhalt<br />
von Trockenmauern oder Gebirgsschutzwäldern);<br />
• Forstwesen;<br />
• Landwirtschaft;<br />
• Entwicklungszusammenarbeit (Auslandeinsätze);<br />
• Katastrophenhilfe (Wiederaufbauarbeiten).<br />
Sie können Ihre Einsätze selbstständig und<br />
frühzeitig planen. Die Einsatzorte finden Sie<br />
im elektronischen Einsatzinformationssystem.<br />
Tätigkeitsbereich und Einsatzperiode wählen<br />
Sie im Rahmen der freien Kapazitäten der anerkannten<br />
Einsatzbetriebe. Frühzeitige Suche<br />
ZIVILDIENST<br />
wird empfohlen; ein absolutes Recht auf freie<br />
Wahl besteht nicht. Wenn Sie Ihre Dienstpflicht<br />
nicht entsprechend den gesetzlichen<br />
Grundlagen erfüllen, werden Sie von Amtes<br />
wegen aufgeboten.<br />
Die gesamte Zivildienstpflicht kann auch am<br />
Stück erfüllt werden. Wer mit Vollendung des<br />
30. Altersjahrs alle Zivildiensttage geleistet<br />
hat, wird bereits dann entlassen.<br />
Entschädigung, Erwerbsersatz,<br />
Wehrpflichtersatz<br />
Die Einsatzbetriebe stellen unterkunft und<br />
Verpflegung für Zivildienstleistende sicher beziehungsweise<br />
entrichten pro Diensttag eine<br />
finanzielle Entschädigung plus ein Taschengeld<br />
von 5 Franken. Die Erwerbsausfallentschädigung<br />
(EO) wird wie bei Militärdienstleistenden<br />
ausgerichtet (näheres dazu im Merkblatt 6.01,<br />
«Erwerbsausfallentschädigungen», zu beziehen<br />
bei der zuständigen AHV-Ausgleichskasse<br />
oder über www.ahv-iv.info). Wehrpflichtersatz<br />
muss bezahlen, wer nicht jährlich mindestens<br />
26 Zivildiensttage leistet.<br />
Auch Einsätze im Bereich der Archäologie sind möglich.<br />
15
Sicherheit und Freiheit<br />
Sicherheit für unser Land<br />
Die Schweiz geniesst seit vielen Jahren Frieden, Sicherheit und Freiheit – von der einfachen<br />
bewegungsfreiheit jedes Einzelnen über die Meinungsäusserungsfreiheit bis zur Wirtschaftsfreiheit.<br />
Die Sicherheit unseres Landes auf lange Sicht zu wahren, ist die Aufgabe der<br />
schweizerischen Sicherheitspolitik.<br />
Zusammenarbeit: In Notlagen ergänzen sich Armee und Bevölkerungsschutz.<br />
Die Sicherheitspolitik befasst sich mit Gewalt,<br />
die überregionale, nationale oder internationale<br />
Auswirkungen hat und damit erhebliche<br />
Teile von Staat und Gesellschaft betrifft. Für<br />
die Sicherheit der Bevölkerung und des Landes<br />
setzen sich die Behörden des Bundes, der<br />
Kantone und der Gemeinden gemeinsam ein.<br />
Auch im Ausland engagiert sich die Schweiz<br />
unter Wahrung ihrer Neutralität für Sicherheit<br />
und Frieden.<br />
16<br />
Zur Bewältigung der sicherheitspolitischen<br />
Aufgaben stehen der Schweiz die folgenden<br />
sieben Instrumente zur Verfügung: Aussenpolitik,<br />
Armee, Bevölkerungsschutz, Wirtschaftspolitik,<br />
Wirtschaftliche Landesversorgung,<br />
Staatsschutz und Polizei. Die Bundes-<br />
verfassung und das Militärgesetz übertragen<br />
der Armee dabei drei Aufträge:<br />
SICHERHEIT uND FREIHEIT
Verteidigung<br />
Kernaufgabe der Armee ist die Verteidigung<br />
des Landes und der Bevölkerung gegen einen<br />
bewaffneten Angriff, am Boden wie in der Luft.<br />
Da dies heute wenig wahrscheinlich ist,<br />
braucht es keine dauernde Bereitschaft für<br />
den Kriegsfall. Das wäre enorm teuer. Die<br />
Armee muss aber fähig sein, bei erhöhter<br />
Bedrohung – zum Beispiel durch Terror oder<br />
Extremismus – wichtige Einrichtungen oder<br />
Verkehrsachsen vor Anschlägen zu schützen.<br />
Schliesslich muss sich die Armee rechtzeitig<br />
einer weiter zunehmenden Bedrohung anpassen<br />
können. Als neutraler Staat gehört die<br />
Schweiz keinem Verteidigungsbündnis wie<br />
zum Beispiel der NATO an. In der Ausbildung<br />
kann die Armee aber mit anderen Staaten zusammenarbeiten<br />
und Erfahrungen austauschen.<br />
Unterstützung der zivilen Behörden<br />
Die Armee unterstützt die zivilen Behörden bei<br />
der Bewältigung von Notlagen und beim<br />
Schutz der inneren Sicherheit, wenn die behördlichen<br />
Mittel nicht mehr ausreichen. Sie<br />
unterstützt zum Beispiel die Polizei beim<br />
Schutz von internationalen Konferenzen oder<br />
von Grossveranstaltungen wie der EuRO 08.<br />
Im Falle einer Katastrophe ist die Armee innert<br />
Stunden vor Ort, um die Feuerwehr, die Sanität<br />
und den Zivilschutz zu unterstützen. Wenn<br />
nötig kann die Armee über längere Zeit bei der<br />
Behebung der Schäden helfen. Die Armee<br />
leistet auch im Ausland humanitäre Einsätze.<br />
Friedensförderung im internationalen Rahmen<br />
Die Armee setzt sich im Ausland aktiv für<br />
Sicherheit und Frieden ein. Schweizer Armee-<br />
Angehörige helfen im Auftrag internationaler<br />
Organisationen in anderen Ländern mit, nach<br />
Kriegen und Krisen wieder eine stabile Ordnung<br />
aufzubauen. Denn eine friedlichere Welt<br />
kommt auch der Schweiz zugute.<br />
SICHERHEIT uND FREIHEIT<br />
Die drei militärischen Aufträge sind abgestimmt<br />
mit dem zivilen Verbundsystem des<br />
Bevölkerungsschutzes, dem auch der Zivilschutz<br />
angehört (siehe Seite 65).<br />
Verteidigung: Checkpoint mit Piranha.<br />
unterstützung der zivilen Behörden: Katastrophenhilfe<br />
nach einem unwetter.<br />
Friedensförderung im Kosovo: SWISSCOY-Kontrollposten.<br />
17
Dienstleistungsmodelle<br />
WK leisten oder durchdienen?<br />
Die Armee bietet für die Erfüllung der Militärdienstpflicht zwei Modelle an: das klassische<br />
WK-Modell und das freiwillige Durchdiener-Modell.<br />
In der Armee ist Teamwork gefragt.<br />
WK-Modell<br />
Beim klassischen WK-Modell leisten Sie nach<br />
der Rekrutenschule (RS) jährlich einen Wiederholungskurs<br />
(WK), der heute auch «Fortbildungsdienst<br />
der Truppe» (FDT) genannt<br />
wird. Je nachdem, ob die RS 18, 21 oder 25<br />
Wochen dauert (siehe Seite 32), sind sechs<br />
oder sieben WK zu leisten.<br />
Durchdiener-Modell<br />
Durchdiener (DD) erfüllen ihren gesamten<br />
obligatorischen Militärdienst (RS und WK) an<br />
einem Stück, je nach Grad in 300 bis 600<br />
Tagen. Danach bleiben sie während zehn Jahren<br />
in der Reserve eingeteilt. Jährlich erhalten<br />
maximal 15 Prozent eines Rekrutenjahrgangs<br />
diese Möglichkeit. Voraussetzung ist ein Lehrabschluss<br />
oder eine Matura. Zudem muss das<br />
Anforderungsprofil der jeweiligen Funktion<br />
erfüllt sein. Der Dienst an einem Stück ist in<br />
fast allen Truppengattungen möglich (siehe ab<br />
Seite 32).<br />
18 DIENSTLEISTuNGSMODELLE
Vorzüge des Durchdiener-Modells:<br />
• Konkrete Einsätze: Sie erfüllen wichtige<br />
Schutz-, Bewachungs- und unterstützungsaufgaben<br />
oder leisten Katastrophenhilfe<br />
zugunsten der Bevölkerung.<br />
• Dienstpflicht mit 20 erfüllt: Sie können<br />
nach rund zehn Monaten Ihre persönliche<br />
und berufliche Zukunft frei planen.<br />
• Keine Wiederholungskurse: Sie leisten als<br />
Angehöriger der Reserve nur das jährliche<br />
obligatorische Schiessen.<br />
• Attraktiv für den Arbeitgeber: Sie haben<br />
keine weiteren Absenzen wegen Militärdienst.<br />
Minimalverdienst nach Graden: siehe Seite 27.<br />
Vordienstliche Ausbildung<br />
Wer bereits weiss, welcher Truppengattung er<br />
oder sie zugeteilt werden möchte, kann sich<br />
frühzeitig auf bestimmte Funktionen vorbereiten.<br />
Einige Funktionen setzen eine vordienstliche<br />
Ausbildung voraus, nämlich: Pontonier,<br />
Strategischer Funkaufklärer, Hundeführer,<br />
Militärmusik, Train- und Veterinärsoldat, Hufschmied,<br />
Militärpilot, Fallschirmaufklärer und<br />
Gebirgsspezialist.<br />
DIENSTLEISTuNGSMODELLE<br />
DuRChDIEnER<br />
Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit diesem<br />
Symbol versehen sind (siehe ab Seite 32), ist<br />
Dienst an einem Stück möglich.<br />
WAFFEnLOSER DIEnSt<br />
Wer in der Armee aus Gewissensgründen nicht<br />
mit Waffen umgehen möchte, kann waffenlosen<br />
Militärdienst leisten. Dazu muss spätestens ein<br />
Monat vor der <strong>Rekrutierung</strong> ein Gesuch beim<br />
Kreiskommando des Wohnortkantons eingereicht<br />
werden. Der Gesuchsteller hat zu begründen,<br />
warum er den bewaffneten Militärdienst nicht<br />
mit dem Gewissen vereinbaren kann. An der<br />
<strong>Rekrutierung</strong> entscheidet eine Kommission über<br />
das Gesuch.<br />
19
grundausbildung<br />
grundausbildung nach Mass<br />
Die Rekrutenschule gliedert sich in drei Phasen: Allgemeine grundausbildung (AgA),<br />
Funktionsgrundausbildung (FgA) und Verbandsausbildung (VbA 1). Angehende Kader<br />
absolvieren nicht mehr die gesamte Rekrutenschule, sondern wechseln in der Regel<br />
nach sieben Wochen in die Kaderschulen.<br />
umgang mit der persönlichen Waffe: Jeder Griff muss sitzen.<br />
1. Allgemeine Grundausbildung (AGA)<br />
Die AGA dauert bis zu sieben Wochen und<br />
umfasst jene Ausbildungsinhalte, die alle<br />
Angehörigen der Armee – unabhängig von<br />
Truppengattung und Funktion – beherrschen<br />
müssen. Die Rekruten erlernen das militärische<br />
Grundhandwerk: militärische Formen,<br />
umgang mit der persönlichen Waffe und Ausrüstung.<br />
Nach dieser ersten Phase verlassen<br />
Rekruten mit dem Kadervorschlag die RS und<br />
wechseln in die Kaderschulen.<br />
20<br />
2. Funktionsgrundausbildung (FGA)<br />
In der FGA, die nach 13 RS-Wochen abgeschlossen<br />
wird, erlernen die Rekruten das<br />
waffengattungsspezifische Handwerk. Sie<br />
werden zu Spezialisten an jenen Systemen<br />
ihrer Truppengattung ausgebildet, die im<br />
Trupp oder in der Gruppe eingesetzt werden.<br />
In den meisten Lehrverbänden (LVb) ist der<br />
Übergang zwischen AGA und FGA fliessend.<br />
Das bedeutet, dass dort bereits in der dritten<br />
oder vierten RS-Woche mit der Vermittlung<br />
GRuNDAuSBILDuNG
des FGA-Stoffs begonnen wird. Mit dem früheren<br />
Beginn der FGA können die Ausbildungsinfrastruktur<br />
(Anlagen, Simulatoren,<br />
Systeme, Material und Fahrzeuge) besser<br />
genutzt und die Ausbildner optimal eingesetzt<br />
werden. Gleichzeitig ist der frühere Einbezug<br />
des FGA-Stoffs für die Rekruten interessant,<br />
weil erst dadurch der Bezug zur gewählten<br />
Truppengattung sichtbar wird. Nach der FGA<br />
werden alle Rekruten zu Soldaten befördert.<br />
3. Verbandsausbildung (VBA 1)<br />
Die Zahl 1 steht für die Verbandsausbildung<br />
in der RS; die VBA 2 entspricht der Verbandsausbildung<br />
im WK. Die VBA 1 dauert fünf<br />
Wochen (18-Wochen-RS) oder acht Wochen<br />
(21-Wochen-RS). Dabei werden Mannschaft<br />
und Kader im Verband in Einsatz- und Gefechtsübungen<br />
sowie in Gefechtsschiessen<br />
ausgebildet. In der VBA muss sich der einzelne<br />
Angehörige der Armee als Teil des Ganzen<br />
verstehen lernen, um seine Aufgabe erfüllen<br />
zu können.<br />
DREI RS-StARtS<br />
GRuNDAuSBILDuNG<br />
WER bILDEt WAnn AuS?<br />
In den Phasen AGA und FGA vermitteln grundsätzlich<br />
die Milizkader (angehende Gruppenund<br />
Zugführer), die in dieser Phase ihr Praktikum<br />
absolvieren, die Ausbildung. Ihnen stehen<br />
Berufsmilitärs als Betreuer zur Seite. Durch begleitenden<br />
Kaderunterricht werden die Milizkader<br />
weiter ausgebildet. Hinzu kommen die<br />
künftigen Quartiermeister und höheren unteroffiziere<br />
der Miliz (Einheitsfeldweibel und Einheitsfouriere):<br />
Sie leisten in der FGA ebenfalls<br />
ein Praktikum vor dem eigentlichen Praktischen<br />
Dienst in der VBA 1.<br />
In der VBA 1 liegt die Führung der Ausbildung<br />
ganz in den Händen der Milizkader: In dieser<br />
Phase stossen neben den unteroffizieren,<br />
höheren unteroffizieren und Zugführern auch<br />
die Milizkommandanten dazu, um ihren Prakti-<br />
schen Dienst zu absolvieren.<br />
Start Modell 2012 2013 2014<br />
1 18 Wochen 12.03. – 13.07.12 11.03. – 12.07.13 10.03. – 11.07.14<br />
21 Wochen 12.03. – 03.08.12 11.03. – 02.08.13 10.03. – 31.07.14<br />
25 Wochen 27.02. – 17.08.12 25.02. – 16.08.13 24.02. – 15.08.14<br />
Durchdiener 12.03. – 05.01.13 11.03. – 04.01.14 10.03. – 03.01.15<br />
2 18 Wochen 02.07. – 02.11.12 01.07. – 01.11.13 30.06. – 31.10.14<br />
21 Wochen 02.07. – 23.11.12 01.07. – 22.11.13 30.06. – 21.11.14<br />
25 Wochen 02.07. – 21.12.12 01.07. – 20.12.13 30.06. – 19.12.14<br />
Durchdiener 02.07. – 27.04.13 01.07. – 26.04.14 30.06. – 25.04.15<br />
3 18 Wochen 29.10. – 15.03.13 28.10. – 14.03.14 27.10. – 13.03.15<br />
21 Wochen 29.10. – 05.04.13 28.10. – 04.04.14 27.10. – 03.04.15<br />
Durchdiener 29.10. – 24.08.13 28.10. – 23.08.14 27.10. – 22.08.15<br />
21
Kaderausbildung<br />
Ihre Aufstiegschance: nach sieben<br />
RS-Wochen in die Kaderausbildung<br />
Angehende Kader der Armee werden nach einem Zweistufenprinzip ausgewählt: Anlässlich<br />
der <strong>Rekrutierung</strong> wird zunächst das Potenzial (vor)geprüft. Die definitive Kaderselektion,<br />
in die auch geeignete Rekruten ohne vorgängige Empfehlung einbezogen werden, erfolgt<br />
während der Allgemeinen grundausbildung (AgA) der RS. nach der AgA werden die<br />
künftigen Kader zu Soldaten befördert und treten in die Kaderschulen über.<br />
Gemeinsame Lagebeurteilung in der unteroffizierschule als Basis für den Erfolg.<br />
Korporal<br />
Der Grad des Korporals ist ausschliesslich für<br />
Fachspezialisten vorgesehen. Dies betrifft vor<br />
allem Funktionen, die keine oder nur sehr<br />
wenige Führungsaufgaben beinhalten und bei<br />
denen auf berufliches Knowhow zurückgegriffen<br />
werden kann. Die Ausbildung zu künftigen<br />
22<br />
Fachunteroffizieren (Fach uof) dauert 18 oder<br />
21 Wochen und umfasst eine unteroffiziersschule<br />
sowie einen Praktischen Dienst in der<br />
Verbandsausbildung (VBA 1).<br />
KADERAuSBILDuNG
Gruppenführer<br />
Gruppenführer (Wachtmeister) besuchen<br />
nach der AGA eine unteroffiziersschule, bevor<br />
sie in der Allgemeinen Grundausbildung<br />
(AGA) und der Funktionsgrundausbildung<br />
(FGA) einer RS das Praktikum und in der VBA<br />
1 einer RS ihren Praktischen Dienst absolvieren.<br />
Die Gesamtausbildungszeit beträgt je<br />
nach Truppengattung zwischen 34 und 39<br />
Wochen.<br />
Einheitsfeldweibel, Einheitsfourier<br />
Die Ausbildung zum Einheitsfeldweibel und<br />
Einheitsfourier dauert je nach Truppengattung<br />
zwischen 34 und 39 Wochen. Nach der AGA<br />
besuchen sie den Lehrgang für höhere unteroffiziere,<br />
bevor sie während der AGA /FGA<br />
einer RS das Praktikum und in der VBA 1<br />
einer RS ihren Praktischen Dienst leisten.<br />
Leutnant<br />
Für Zugführer ist die Ausbildung in vier<br />
Schritte gegliedert: Nach der AGA absolvieren<br />
sie die unteroffiziersschule, den Offizierslehrgang,<br />
die Offiziersschule mit Praktikum und<br />
den anschliessenden Praktischen Dienst in<br />
der VBA 1 einer RS. Künftige Quartiermeister<br />
(Qm) absolvieren anstelle der unteroffiziersschule<br />
und des Offizierslehrgangs den Lehrgang<br />
für höhere unteroffiziere und den Qm-<br />
Lehrgang. Die Gesamtausbildungszeit beträgt<br />
je nach Truppengattung zwischen 49 und 56<br />
Wochen.<br />
KADERAuSBILDuNG<br />
FRühE SELEKtIOn<br />
Rund 40 Prozent der Rekruten rücken mit dem<br />
Prädikat «Kadereignung vorhanden» in die RS<br />
ein. Diese Qualifikation haben sie aufgrund der<br />
Kaderbeurteilung Stufe I an der <strong>Rekrutierung</strong><br />
erworben. Dabei wird noch nicht zwischen verschiedenen<br />
Kaderlaufbahnen unterschieden.<br />
Die Kaderbeurteilung Stufe II findet im praktischen<br />
umfeld der AGA in den ersten sieben<br />
RS-Wochen oder in der unteroffiziersschule<br />
statt. Hier wird festgelegt, wer die Weiterausbildung<br />
zum Gruppenführer, zum höheren unteroffizier<br />
(Feldweibel- oder Fourierlehrgang) oder<br />
zum Zugführer / Quartiermeister absolviert.<br />
In vielen Truppengattungen ist auch für Kader<br />
der Dienst an einem Stück möglich.<br />
23
Führungsausbildung<br />
mit doppeltem nutzen<br />
trimmen Sie sich fit – als Kader<br />
für Armee und Wirtschaft<br />
Die immer stärker werdende Konkurrenz verlangt auch nach einer fundierten Schulung von<br />
Führungskräften. Dies gilt sowohl für die Armee wie auch für die Wirtschaft. genau hier<br />
setzt die Führungsausbildung in den Kaderschulen an: Der Zusammenschluss von Armee<br />
und zivilen Ausbildungsinstitutionen zur Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung<br />
(SVF) ermöglicht den Armeekadern, wichtige bausteine eines eidgenössisch aner-<br />
kannten Abschlusses zu erwerben.<br />
Wertvoll, modern, anerkannt: Führungsausbildung für die militärische und zivile Praxis.<br />
Lernen beim Führen<br />
Zentrale Bedeutung in den Kaderschulen der<br />
Armee hat die praktische umsetzung der gelernten<br />
Führungsgrundsätze. Jeder Kaderangehörige<br />
ist jeden Tag mit vielfältigen Führungssituationen<br />
konfrontiert und kann somit<br />
24<br />
das Führen in der Praxis fundiert lernen. Die<br />
so erlebte und erlernte Führung kann in einzelnen<br />
Modulen mit einer Bescheinigung abgeschlossen<br />
werden. Diese wiederum werden<br />
von allen Ausbildungsinstitutionen der SVF<br />
anerkannt.<br />
FÜHRuNGSAuSBILDuNG
Gruppenführer<br />
Der Gruppenführer führt die Formation<br />
«Gruppe» im Einsatz. Von ihm wird verlangt,<br />
dass er die Verantwortung für die ihm anvertrauten<br />
Menschen und Fahrzeuge / Geräte<br />
/ Systeme vollumfänglich wahrnimmt. Er<br />
wird mit vielfältigen Führungssituationen konfrontiert<br />
und muss seine Gruppe sicher und<br />
überzeugend führen. Die folgenden anerkannten<br />
Ausbildungsmodule schliesst er ab:<br />
Selbstkenntnis, persönliche Arbeitstechnik,<br />
Führung der Gruppe.<br />
Einheitsfourier<br />
Der Einheitsfourier ist für das leibliche Wohl<br />
der Einheit verantwortlich. Er organisiert die<br />
unterkunft für die Truppe, besorgt den Einkauf<br />
der Lebensmittel und erstellt einen Verpflegungsplan,<br />
nach welchem die ihm unterstellte<br />
Küchenmannschaft kocht. Er führt die<br />
Buchhaltung und Kasse der Einheit, teilt den<br />
Sold aus und sorgt für einen reibungslosen<br />
Bürodienst sowie einen funktionierenden<br />
Postdienst. um seine Aufgaben besser bewältigen<br />
zu können, schliesst er die folgenden<br />
anerkannten Ausbildungsmodule ab: Selbstkenntnis,<br />
persönliche Arbeitstechnik, Führung<br />
der Gruppe.<br />
Einheitsfeldweibel<br />
Der Einheitsfeldweibel leitet den Dienstbetrieb<br />
der Einheit. Er ist verantwortlich für den inneren<br />
Dienst, die Organisation in der unterkunft<br />
und den Nachschub der Einheit. Er sorgt dafür,<br />
dass Ausrüstungsgegenstände, Geräte<br />
und Munition zur Verfügung stehen und bestimmt,<br />
wer zu welchen Diensten (Küche,<br />
Büro, Wache) kommandiert wird. um all diese<br />
Aufgaben effizient wahrnehmen zu können,<br />
schliesst er die folgenden anerkannten Ausbildungsmodule<br />
ab: Selbstkenntnis, persönliche<br />
Arbeitstechnik, Führung der Gruppe.<br />
FÜHRuNGSAuSBILDuNG<br />
Zugführer<br />
Dem Zugführer sind mehrere Gruppenführer<br />
unterstellt. Ein grosses Allgemein- und Fachwissen,<br />
Ini tiative, Organisationstalent, Motivationsfähigkeit,<br />
körperliche Leistungsfähigkeit<br />
und ausgeprägte Fähigkeiten als Chef zeichnen<br />
ihn aus. Er erwirbt diese Eigenschaften<br />
während einer intensiven und anspruchsvollen<br />
Ausbildungszeit. Folgende anerkannten<br />
Ausbildungsmodule durchläuft er, um all diese<br />
Aufgaben besser zu meistern: Selbstkenntnis,<br />
persönliche Arbeitstechnik, Kommunikation<br />
und Information, Konfliktmanagement,<br />
Führung der Gruppe.<br />
DIE StARtbASIS FüR IhRE<br />
FühRungSLAuFbAhn<br />
WERTVOLL: Die Führungsausbildung kann<br />
ausser dienstlich fortgesetzt werden – bis hin<br />
zum Eidgenössischen Fachausweis oder Diplom<br />
Führungsfachfrau / Führungsfachmann. Die praktische<br />
Führungsausbildung der Armee bietet<br />
dafür eine optimale Grundlage.<br />
MODERN: Die Führungsausbildung ist den heutigen<br />
Bedürfnissen angepasst und inhaltlich<br />
konsequent modular aufgebaut.<br />
ANERKANNT: Die Führungsausbildung erfolgt<br />
nach den Leitlinien der Schweizerischen Vereinigung<br />
für Führungsausbildung und ist damit<br />
auch in der Privatwirtschaft anerkannt.<br />
Weitere Informationen: www.fum.ch<br />
25
Sold, Soldzulage,<br />
Erwerbsersatz<br />
Ihr Verdienst während der RS<br />
und der Kaderausbildung<br />
Die tatsächliche Entschädigung, die Sie als Angehöriger der Armee für Ihre Dienstleistung<br />
erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nur im konkreten Einzelfall auf<br />
den Franken genau bestimmt werden. Zur groben Orientierung finden Sie hier Anhaltspunkte,<br />
die in der Regel das Minimum darstellen.<br />
Kassensturz: Die Höhe des Soldes hängt vom militärischen Grad ab.<br />
Als Rekrut erhalten Sie grundsätzlich eine<br />
Einheitsentschädigung von 62 Franken pro<br />
Tag – unabhängig davon, ob Sie vor dem Einrücken<br />
erwerbstätig waren oder sich in der<br />
Ausbildung befanden, oder ob während der<br />
Rekrutenschule ein Arbeitsverhältnis besteht<br />
oder nicht.<br />
26<br />
Weitere Angaben finden Sie auf dem Merkblatt<br />
6.01 «Erwerbsausfallentschädigungen»,<br />
das Sie bei Ihrer AHV-Ausgleichskasse und<br />
IV-Stelle beziehen können. Es ist auch auf<br />
dem Internet (www.ahv-iv.info) verfügbar.<br />
SOLD, SOLDZuLAGE, ERWERBSERSATZ
MInIMALVERDIEnSt nACh gRADEn<br />
Mannschaft Wachtmeister Fourier,<br />
Hauptfeldweibel<br />
Leutnant<br />
Truppengattung mit 18-Wochen-RS (ohne WK)<br />
18 Wochen 33 Wochen 34 Wochen 49 Wochen<br />
Sold 530 1 270 1 540 2 430<br />
Soldzulage 0 2 515 3 510 5 260<br />
EO 7 690 22 230 23 230 35 990<br />
Total 8 220 26 015 28 280 43 680<br />
Truppengattung mit 21-Wochen-RS (ohne WK)<br />
21 Wochen 36 Wochen 37 Wochen 52 Wochen<br />
Sold 640 1 430 1 740 2 680<br />
Soldzulage 0 3 300 4 350 6 310<br />
EO 9 000 24 560 25 560 38 320<br />
Total 9 640 29 290 31 650 47 310<br />
Durchdiener (gesamte Ausbildungsdienstdauer)<br />
300 Tage 430 Tage 500 Tage 600 Tage<br />
Sold 1 400 3 000 4 100 5 500<br />
Soldzulage 0 3 500 4 800 6 500<br />
EO 18 600 37 770 44 140 53 240<br />
Total 20 000 44 270 53 040 65 240<br />
Für Diensttage, die für das Erreichen eines<br />
höheren Grades oder einer speziellen Funktion<br />
verlangt werden, gibt es zusätzlich zum<br />
Sold eine vom Grad unabhängige Soldzulage.<br />
Ein Beispiel: Ein angehender Gruppenführer<br />
erhält in der unteroffiziersschule CHF 5.–<br />
Soldzulage, während des Praktikums (einschliesslich<br />
Kadervorkurs) CHF 10.– und im<br />
Praktischen Dienst CHF 40.– pro Tag.<br />
Sold und Soldzulage sind steuerfrei.<br />
SOLD, SOLDZuLAGE, ERWERBSERSATZ<br />
SOLD<br />
Die vorliegenden Angaben basieren auf der Verordnung<br />
über die Militärdienstpflicht (MDV) und<br />
geben nur die Angaben gemäss Anhang zur<br />
MDV wieder. Nicht berücksichtigt sind die Wochenenden<br />
gemäss Artikel 13 MDV und die<br />
urlaube gemäss Artikel 40 MDV. Das heisst, die<br />
hier dargestellten Entschädigungen stellen in<br />
der Regel das Minimum dar, welches ausbezahlt<br />
wird. Die tatsächliche Höhe der Entschädigung<br />
variiert je nach Zeitpunkt (1. – 3. RS-Start), zu<br />
welchem eine Dienstleistung absolviert wird,<br />
und je nach Beanspruchung von individuellen<br />
Laufbahn-Varianten. Aus den hier genannten<br />
Zahlen können daher keine Schadenersatzansprüche<br />
abgeleitet werden.<br />
27
Rechtliches<br />
bürger in uniform mit Pflichten und Rechten<br />
Die Schweizer Armee ist eine Milizarmee. Militärdienst zu leisten, ist deshalb für junge<br />
Schweizer Männer Pflicht. Junge Schweizer Frauen können sich freiwillig zum Militärdienst<br />
anmelden. Sobald ihre Anmeldung angenommen ist, werden Frauen stellungspflichtig.<br />
Danach gelten für Männer und Frauen die gleichen Pflichten und Rechte.<br />
Trägt Verantwortung, verfügt über Kompetenz: der Bürger in uniform.<br />
Der Orientierungstag ist für aufgebotene Stellungspflichtige<br />
obligatorisch.<br />
Militärdienstpflicht<br />
Die Militärdienstpflicht ist in der Bundesverfassung<br />
wie folgt verankert (Artikel 59): «Jeder<br />
Schweizer ist verpflichtet, Militärdienst zu<br />
leisten.» Das Militärgesetz regelt die Militärdienstpflicht.<br />
Der Schutzdienst, der zivile<br />
Ersatzdienst und die kompensatorische Ersatzabgabepflicht<br />
werden in besonderen Bun-<br />
desgesetzen geregelt. Mit der Pflicht, Militär-<br />
dienst zu leisten, sind auch die Stellungs- und<br />
die Meldepflicht verbunden. Die Folgen bei<br />
Militärdienstverweigerung sind im Artikel 81<br />
28<br />
des Militärstrafgesetzes (MStG) geregelt: «Mit<br />
Freiheitsstrafe bis zu 18 Monaten oder Geldstrafe<br />
wird bestraft, wer in der Absicht, den<br />
Militärdienst zu verweigern: a) nicht am Orientierungstag<br />
oder an der <strong>Rekrutierung</strong> teilnimmt;<br />
b) eine Militärdienstleistung, zu der er<br />
aufgeboten ist, nicht antritt; c) seine Truppe<br />
oder Dienststelle ohne Erlaubnis verlässt; d)<br />
nach einer rechtmässigen Abwesenheit nicht<br />
zurückkehrt oder e) nach Antritt der Militärdienstleistung<br />
einem an ihn gerichteten<br />
Befehl in Dienstsachen nicht gehorcht.»<br />
Militärdienstverweigerung bleibt unter Vorbehalt<br />
von Artikel 84 des MStG (Missachten<br />
RECHTLICHES
eines Aufgebots zum Militärdienst) straflos,<br />
wenn der Militärdienstpflichtige dem waffenlosen<br />
Dienst zugewiesen oder zum Zivildienst<br />
zugelassen wird, oder wenn er dienstuntauglich<br />
erklärt wird und die Dienstuntauglichkeit<br />
bereits zum Zeitpunkt der Verweigerung bestanden<br />
hat.<br />
Wehrpflichtersatz<br />
Wer weder Militär- noch Ersatzdienst leistet,<br />
muss eine Ersatzabgabe bezahlen. Sie wird<br />
nach der Gesetzgebung über die direkte Bundessteuer<br />
auf dem gesamten Reineinkommen<br />
erhoben, das der Ersatzpflichtige im In- und<br />
Ausland erzielt. Die Ersatzabgabe beträgt drei<br />
Franken je 100 Franken des steuerpflichtigen<br />
Einkommens, mindestens aber 400 Franken<br />
pro Jahr. Ersatzpflichtig ist,<br />
• wer als Militärdienstpflichtiger in einem<br />
Kalenderjahr (Ersatzjahr) während mehr<br />
als sechs Monaten nicht in einer Formation<br />
der Armee eingeteilt ist und nicht der<br />
Zivildienstpflicht untersteht;<br />
• wer als Dienstpflichtiger seinen Militär-<br />
oder Zivildienst nicht leistet; und<br />
• wer seine Rekrutenschule aus persönlichen<br />
Gründen (z. B. Lehre, Studium) nicht<br />
im 20. Altersjahr leistet.<br />
Bei bestimmten Voraussetzungen sieht das<br />
Gesetz eine Befreiung vom Wehrpflichtersatz<br />
oder eine Ermässigung vor. Frauen sind nicht<br />
ersatzpflichtig.<br />
Rechte der Angehörigen der Armee<br />
Den Angehörigen der Armee stehen die verfassungsmässigen<br />
und gesetzlichen Rechte auch<br />
im Militärdienst zu. Wegen der besonderen<br />
Aufgaben und Verhältnisse im Militärdienst ist<br />
die Ausübung dieser Grund- und Freiheitsrechte<br />
zum Teil eingeschränkt. Die Einschränkungen<br />
dürfen aber nur so weit gehen, wie es<br />
die Erfüllung des militärischen Auftrags ver-<br />
RECHTLICHES<br />
langt. Wer wegen des Militärdienstes persönliche,<br />
familiäre oder materielle Schwierigkeiten<br />
auf sich zukommen sieht, kann sich bereits vor<br />
Beginn der Rekrutenschule an den Sozialdienst<br />
der Armee wenden (Telefon: 0800 855<br />
844). Wer während des Militärdienstes Hilfe<br />
benötigt oder erkrankt, kann sich seelsorgerisch,<br />
medizinisch, psychologisch und sozial<br />
beraten und betreuen lassen.<br />
Wenn Sie, wie im Normalfall während der RS,<br />
während mehr als 60 aufeinanderfolgenden<br />
Tagen der Militärversicherung unterstellt sind,<br />
sind Sie ab RS-Beginn von der Prämienzahlung<br />
für Ihre private Grundversicherung der Kranken-<br />
und unfallversicherung befreit. Sie müssen<br />
die unterstellung Ihrem Versicherer mindestens<br />
acht Wochen vor der RS melden.<br />
Halten Sie diese Frist nicht ein, so erhebt der<br />
Versicherer ab dem nächsten ihm möglichen<br />
Termin, spätestens aber acht Wochen nach Eingang<br />
Ihrer Meldung, keine Prämie mehr. Falls<br />
trotz der Sistierung Prämien bezahlt werden,<br />
rechnet sie der Versicherer an später fällige Prämien<br />
an oder erstattet sie zurück. Die für den<br />
Militärdienst zuständige Stelle wird Sie rechtzeitig<br />
über das korrekte Vorgehen informieren.<br />
IhR AnSPRuCh<br />
Während Ihrer Dienstpflicht haben Sie im Rahmen<br />
der entsprechenden Rechtsgrundlagen<br />
Anspruch auf Sold, EO, eine persönliche Ausrüstung,<br />
Verpflegung, unterkunft, Gratisbillett,<br />
Portofreiheit, Leistungen der Militärversicherung,<br />
arbeitsrechtlichen Kündigungsschutz,<br />
Rechtsstillstand in zivilen Strafverfahren und<br />
Schuldbetreibungsverfahren sowie Beratung<br />
und Betreuung.<br />
29
RS-Planungsvarianten<br />
RS und zivile Ausbildung: was tun?<br />
Die Koordination von ziviler und militärischer Ausbildung ist komplex. Deshalb ist eine<br />
rechtzeitige Planung, abgestimmt auf Ihre persönlichen bedürfnisse, umso wichtiger.<br />
Die Armee hilft Ihnen dabei.<br />
RS und Studium lassen sich auf verschiedene Arten koordinieren.<br />
1. Absolvieren der Rekrutenschule (RS)<br />
Grundsätzlich haben Sie die RS in dem Jahr<br />
zu leisten, in dem Sie das 20. Altersjahr vollenden.<br />
Eine Verschiebung bis zum Abschluss<br />
der Ausbildung (Berufslehre / Matura) ist jedoch<br />
möglich. In diesem Fall müssen sie die<br />
RS zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachholen.<br />
Werden Sie erst im 20. Altersjahr oder<br />
später eingebürgert, absolvieren Sie die RS im<br />
Jahr nach Ihrer Einbürgerung.<br />
30<br />
2. Durchdiener<br />
Eine Alternative ist die Verpflichtung als Durchdiener.<br />
Sie leisten Ihren gesamten Militärdienst<br />
an einem Stück und müssen danach keine<br />
Wiederholungskurse (WK) mehr absolvieren.<br />
Somit gibt es während der anschliessenden<br />
zivilen Tätigkeit oder Weiterausbildung keinerlei<br />
Überschneidungen.<br />
RS-PLANuNGSVARIANTEN
3. Weitermachen<br />
Wollen Sie weitermachen, so absolvieren Sie<br />
die Ausbildung zum unteroffizier, höheren<br />
unteroffizier oder Offizier an einem Stück. Die<br />
Ausbildung vom Rekruten zum Leutnant beispielsweise<br />
dauert insgesamt ein Jahr. So<br />
bildet die Kaderlaufbahn eine attraktive Alternative<br />
für ein intensives Zwischenjahr.<br />
4. Militär und Studium<br />
Grundsätzlich haben Sie die RS und eine allfällige<br />
Weiterausbildung am Stück zu leisten.<br />
In begründeten Fällen, zum Beispiel wegen<br />
des Studiums, können Sie als Soldat oder als<br />
angehender unteroffizier die RS einmal unterbrechen<br />
(fraktionieren) und somit in zwei Teilen<br />
absolvieren. Als angehender Offizier haben<br />
Sie diese Möglichkeit zweimal (nur in Ausnahmefällen).<br />
Wir empfehlen Ihnen jedoch dringend, die RS<br />
und eine allfällige militärische Weiterausbildung<br />
vor Beginn des Studiums oder in<br />
einem Zwischenjahr (Studienunterbruch) zu<br />
machen. Beachten Sie auch, dass für gewisse<br />
Funktionen eine Aufteilung nicht möglich ist<br />
oder eine Funktionsänderung zur Folge hätte.<br />
RS-PLANuNGSVARIANTEN<br />
In jedem Fall haben Sie die verpasste Ausbildungsperiode<br />
der RS innerhalb von zwei<br />
Jahren, den verpassten Teil einer Weiterausbildung<br />
innerhalb von drei Jahren nachzuholen.<br />
Aktive unterstützung bei der Lösungsfindung<br />
bieten Ihnen die Beratungsstellen zivil-militärische<br />
Ausbildung Ihrer Bildungsstätten, die<br />
Kreiskommandos der Kantone sowie das Personelle<br />
der Armee.<br />
Weitere Informationen dazu finden Sie auf<br />
dem Merkblatt 95.036 «Koordination von ziviler<br />
und militärischer Ausbildung» (zu bestellen<br />
beim Bundesamt für Bauten und Logistik<br />
BBL, Fellerstrasse 21, 3003 Bern, E-Mail:<br />
verkauf.militaer@bbl.admin.ch).<br />
ARtIKEL 27 DER VERORDnung übER DIE MILItÄRDIEnStPFLICht (MDV)<br />
SChREIbt VOR:<br />
Militärdienstpflichtige, welche die RS bis zum Abschluss der Lehre oder der Mittelschule verschoben<br />
haben, absolvieren die auf den Abschluss (oder allenfalls den Ausbildungsabbruch) folgende RS! Das<br />
heisst: Die RS muss vor Beginn eines Studiums oder einer Weiterausbildung absolviert werden.<br />
Lehrabschlussprüfung Weiterbildung<br />
UNTERBRUcH<br />
FüR RS<br />
Mittelschule / Matura Studium / Weiterbildung<br />
Ausbildungsabbruch Neue Lehre / Ausbildung<br />
31
Kompetenzzentren und<br />
Lehrverbände<br />
Eine grosse Vielfalt an truppengattungen und<br />
Ausbildungsfunktionen<br />
In den Lehrverbänden werden die allgemeine grundausbildung, die Funktionsgrundaus bildung<br />
und die Verbandsausbildung durchgeführt. Das heer hat vier Lehrverbände mit 19 Rekrutenschulen,<br />
die Luftwaffe deren drei mit 8 Rekrutenschulen. Zum Kompetenzzentrum AbC gehört<br />
die AbC-Rekrutenschule, zum Kompetenzzentrum Spezialkräfte die grenadierschule. Wir<br />
stellen Ihnen auf den folgenden Seiten die wichtigsten truppengattungen und Ausbildungsfunktionen<br />
vor.<br />
D F I E<br />
32<br />
Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit einem Sprachsymbol versehen sind, ist<br />
die Ausbildung nur in dieser Sprache möglich. Steht kein Sprachsymbol, erfolgt<br />
die Ausbildung jeweils in den drei Landessprachen.<br />
Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit dem Durchdiener-Symbol versehen sind,<br />
ist Dienst an einem Stück möglich.<br />
18 ODER 21 WOChEn RS?<br />
Eine RS von 18 Wochen und danach sieben WK absolvieren:<br />
• die Genie- und Rettungstruppen;<br />
• Teile der Logistiktruppen*;<br />
• die ABC-Abwehrtruppen; und<br />
• die Betriebssoldaten aller Truppengattungen.<br />
Eine RS von 21 Wochen und danach sechs WK absolvieren:<br />
• Grenadiere: 25 Wochen und danach fünf WK;<br />
• die Infanterie;<br />
• die Panzertruppen;<br />
• die Artillerie;<br />
• die Übermittlungs- und Führungsunterstützungstruppen;<br />
• die Führungsunterstützungstruppen der Luftwaffe;<br />
• das Gros der Fliegertruppen;<br />
• die Fliegerabwehrtruppen; und<br />
• die Logistiktruppen*.<br />
* Die Dauer der Rekrutenschulen im Lehrverband Logistik kann in einzelnen Bereichen noch ändern.<br />
KOMPETENZZENTREN uND LEHRVERBäNDE
Kompetenzzentrum AbC<br />
Mit Kompetenz AbC-Ereignisse<br />
bewältigen<br />
Im Kürzel AbC steht A für «atomar», b für «biologisch» und C für «chemisch». Die AbC-Abwehrtruppen<br />
unterstützen die militärischen Einsatzverbände und die zivilen behörden beim<br />
nachweis von Radioaktivität sowie von biologischen und chemischen Agenzien (etwa nach<br />
Tenue A: Komp Zen<br />
terroranschlägen). Zudem können sie kontaminierte Personen, Objekte, gebäude oder geländeteile<br />
dekontaminieren, das heisst entstrahlen, entseuchen und entgiften. Zuständig für die<br />
AbC-Abwehrtruppen ist das Kompetenzzentrum AbC mit der AbC-Abwehrschule in Spiez.<br />
ABC-Abwehrsoldaten dekontaminieren einen vergifteten Lastwagen.<br />
ABc-Abwehrsoldat Nachweis D F<br />
Der ABC-Abwehrsoldat Nachweis ist der<br />
Laborspezialist der ABC-Abwehrtruppen. Er<br />
erhält seine sechswöchige militärische<br />
Grundausbildung in der Instandhaltungsrekrutenschule<br />
(Lyss) bei den Logistiktruppen.<br />
Seine atomare, biologische oder chemische<br />
Fach- und Verbandsausbildung erwirbt er<br />
während zwölf Wochen in der ABC-Abwehrschule<br />
des Kompetenzzentrums ABC (Spiez).<br />
Als ABC-Abwehrsoldaten Nachweis eignen<br />
KOMPETENZZENTRuM ABC<br />
Änderung Massstab<br />
Gezeichnet<br />
sich angehende Berufsleute technisch-naturwissenschaftlicher<br />
Richtung, insbesondere<br />
Chemielaboranten, Chemikanten, Biologielaboranten,<br />
medizinische Laboranten, Physiklaboranten,<br />
Gymnasiasten mit den Matura-<br />
Schwerpunktfächern «Biologie / Chemie» oder<br />
«Physik / Anwendungen der Mathematik» sowie<br />
angehende Studenten der Naturwissenschaften.<br />
In einem strengen Selektionsverfahren<br />
werden die ABC-Abwehrsoldaten<br />
Nachweis auf die Bereiche A, B und C aufge-<br />
33<br />
Geprüft<br />
Geändert<br />
Ersatz für:<br />
ALN: 323<br />
A.54.131
teilt. Ein Teil von Ihnen wird zusätzlich für die<br />
Probenahme (SIBCRA) spezialisiert. Diese<br />
Ausbildung kann nicht bei jedem RS-Start angeboten<br />
werden. Erkundigen Sie sich anlässlich<br />
der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />
ABc-Abwehrsoldat Dekontamination D F<br />
Der ABC-Abwehrsoldat Dekontamination ist<br />
der Entstrahlungs-, Entseuchungs- und Entgiftungsspezialist<br />
der ABC-Abwehrtruppen. Er<br />
kann auch zur Wasseraufbereitung eingesetzt<br />
werden. Seine sechswöchige militärische<br />
Grundausbildung erhält er in der Instandhaltungsrekrutenschule<br />
(Lyss) bei den Logistiktruppen.<br />
Seine Fach- und Verbandsausbildung<br />
erwirbt er während zwölf Wochen in der<br />
ABC-Abwehrschule des Kompetenzzentrums<br />
ABC (Spiez). Als ABC-Abwehrsoldaten Dekontamination<br />
eignen sich angehende Berufsleute<br />
technischer Richtung, insbesondere Polymechaniker,<br />
Installateure, Maschinisten, aber<br />
auch Laboranten, Chemielaboranten, Chemikanten,<br />
Galvaniker, Lehrer sowie angehende<br />
Studenten technisch-naturwissenschaftlicher<br />
Richtung. Da in der Ausbildung oft praktisch<br />
gearbeitet wird, ist für diese Funktion eine gewisse<br />
körperliche Fitness notwendig. Von Vorteil<br />
ist auch ein vordienstliches Engagement in der<br />
Jugendfeuerwehr. Diese Ausbildung kann nicht<br />
bei jedem RS-Start angeboten werden. Erkundigen<br />
Sie sich anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />
ABc-Soldat<br />
(ABc-Abwehr aller Truppen) D F<br />
Wer als ABC-Soldat rekrutiert wird, ist ein angehender<br />
ABC-unteroffizier im Grad eines Korporals.<br />
Deshalb benötigen ABC-Soldaten ein<br />
Kaderpotenzial als unteroffizier. Die ABC-unteroffiziere<br />
erhalten eine Kurzausbildung. Damit<br />
dauert ihre Dienstleistung gleich lange wie<br />
diejenige der Soldaten der Truppengattung,<br />
welcher sie zugeteilt werden (18 Wochen<br />
Grundausbildung und sieben Wiederholungs-<br />
34<br />
kurse oder 21 Wochen Grundausbildung und<br />
sechs Wiederholungskurse). Der ABC-Soldat<br />
erhält seine militärische Grundausbildung in<br />
der Instandhaltungsrekrutenschule (Lyss) der<br />
Logistiktruppen und seine Kaderausbildung in<br />
Spiez. Seine Fachausbildung erwirbt er während<br />
vier Wochen in der ABC-Abwehrschule<br />
des Kompetenzzentrums ABC (Spiez). Für die<br />
Verbandsausbildung wird er jener Truppengattung<br />
zugewiesen, in welcher er später seinen<br />
Dienst leisten wird. In seiner Kompanie wirkt<br />
der ABC-unteroffizier als Berater des Kompaniekommandanten<br />
in allen ABC- und umweltschutzbelangen<br />
sowie als Leiter des ABC-<br />
Spürdienstes. Die Funktion eignet sich für<br />
Berufsleute mit technischem Flair (z. B. Mechaniker)<br />
oder mit einem Bezug zu den Naturwissenschaften<br />
(z. B. Drogisten). Auch angehende<br />
Lehrer oder Gymnasiasten mit einem Interesse<br />
an naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhängen<br />
sind für diese Funktion geeignet.<br />
StAnDORtE<br />
Lyss, Spiez<br />
ABc-Einheitssanitäter<br />
Der ABC-Einheitssanitäter stellt unter erschwerten<br />
Bedingungen (ABC-Schutz) das Überleben<br />
der Patienten sicher, kann diese dekontaminieren<br />
und führt sie schliesslich einer sanitätsdienstlichen<br />
Einrichtung zu. Die Funktion eignet<br />
sich für alle Berufsleute mit einem Flair für sanitätsdienstliche<br />
Belange (z. B. Samariterwesen).<br />
Diese Ausbildung kann nicht bei jedem<br />
RS-Start angeboten werden. Erkundigen Sie<br />
sich anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />
StAnDORtE<br />
Lyss, Spiez<br />
KOMPETENZZENTRuM ABC
Spezialkräfte<br />
Anspruchsvolle Einsätze in<br />
schwierigem umfeld<br />
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) fasst alle Sondereinheiten der Armee zusammen.<br />
Dazu gehören unter anderen die grenadiere und die Fallschirmaufklärer, die neu in einer<br />
gemeinsamen Schule ausgebildet werden.<br />
Grenadiere der Schweizer Armee: ausdauernd, selbstständig, verantwortungsbewusst.<br />
Grenadier<br />
Die Grenadiere sind auf Nachrichtenbeschaffung<br />
und offensive Einsätze in schwierigem<br />
umfeld spezialisiert – zum Beispiel in Städten<br />
oder im Gebirge, sowohl bei Tag als auch bei<br />
Nacht. Sie führen entscheidende Aktionen in<br />
vom Gegner bzw. von der Gegenseite kontrollierten<br />
Räumen aus. Dafür müssen sie ausdauernd,<br />
vielseitig, leistungsfähig, selbstdiszipliniert,<br />
selbstständig und verantwortungs-<br />
bewusst sein.<br />
SPEZIALKRäFTE<br />
Nach den zwei bis drei Tagen der normalen<br />
<strong>Rekrutierung</strong> leisten die Grenadiere zwei zusätzliche<br />
Vorbereitungstage, die eine vertiefte<br />
Eignungsprüfung umfassen: Auf dem Programm<br />
stehen zielgerichtete physische, psychische<br />
und medizinische Abklärungen, aber<br />
auch detaillierte Informationen über die Vorbereitungen<br />
für die RS und deren Ablauf.<br />
Die Grenadiere absolvieren eine 25-wöchige<br />
Grundausbildung in Isone (TI) – mit Ausnah-<br />
35
me der Grenadieraufklärer, die eine ähnliche<br />
RS wie die Fallschirmaufklärer absolvieren.<br />
Während der ersten 11 Wochen erfolgt eine<br />
systematische, auf 24 physischen, psychischen<br />
und technischen Prüfungen beruhende<br />
Selektion, die die individuelle Qualität der Grenadiere<br />
garantiert. Am Ende der RS werden<br />
sie in Grenadierbataillone eingeteilt.<br />
Die Grenadiere absolvieren zahlreiche Spezialisten-Ausbildungen:<br />
Sturmgrenadier, Grenadierscharfschütze,<br />
Grenadiermitrailleur, Grenadierminenwerfer,<br />
Grenadierführungsstaffel,<br />
Grenadiersprenger, Grenadierfahrer oder Grenadier-Einheitssanitäter.<br />
Diese Ausbildungen<br />
werden einzeln absolviert und gegen Ende der<br />
RS in Übungen angewandt, die auf die Vorbereitung<br />
und Ausführung einer bestimmten<br />
terrestrisch- und / oder luftgestützten Sonderoperation<br />
ausgerichtet sind.<br />
Fallschirmaufklärer<br />
Die Fallschirmaufklärer sind auf die Beschaffung<br />
von wichtigen Nachrichten zugunsten<br />
der Armeeführung spezialisiert. Sie werden in<br />
kleinen Patrouillen in schwierigem umfeld –<br />
zum Beispiel in Städten oder im Gebirge, sowohl<br />
bei Tag als auch bei Nacht – und in vom<br />
Gegner bzw. von der Gegenseite kontrollierten<br />
Räumen eingesetzt. Als Voraussetzung für<br />
den autonomen Einsatz beherrschen sie ein<br />
breites Spektrum soldatischer Tätigkeiten wie<br />
Gebirgsdienst, Navigation oder Überleben und<br />
sind absolut zuverlässig. In diesem Lehrgang<br />
werden ebenfalls die Grenadieraufklärer ausgebildet,<br />
mit Schwergewicht auf Objekt- und<br />
Zielaufklärung.<br />
Interessierte müssen folgende Voraussetzungen<br />
erfüllen:<br />
• Fallschirmaufklärer: Fallschirmspringerausbildung<br />
(absolvierte SPHAIR-Fallschirmkurse<br />
oder ziviles Brevet);<br />
• Grenadieraufklärer: Interesse an einer<br />
Fallschirmausbildung (automatische Öffnung);<br />
• SPHAIR-Anwärter, die im Rahmen von<br />
SPHAIR-Kursen aufgrund fehlenden<br />
Talents im Bereich Fallschirmspringen<br />
ausscheiden, aber die anderen Voraussetzungen<br />
erfüllen, können als Grenadieraufklärer<br />
vorgesehen werden;<br />
• sehr gute körperliche Verfassung;<br />
• überdurchschnittlicher Wille, grosses<br />
Leis tungsvermögen;<br />
• physisch und psychisch durch das Fliegerärztliche<br />
Institut als geeignet befunden.<br />
In den Fallschirmaufklärer- sowie Grenadieraufklärer-Lehrgängen<br />
werden nur Offiziere<br />
und unteroffiziere ausgebildet. Sie absolvieren<br />
eine 43-wöchige (unteroffiziere) bzw.<br />
59-wöchige (Offiziere) Grundausbildung in<br />
Isone, mit den Sequenzen Sprungdienst in<br />
Locarno. In den ersten neun Wochen erfolgt<br />
eine besonders strenge Auswahl, die die individuelle<br />
Qualität, die physische Leistungsfähigkeit,<br />
die Belastbarkeit und die militärische<br />
Eignung als künftigen Aufklärer garantiert. Am<br />
Ende der Grundausbildung werden die Aufklärer<br />
mit Freifallausbildung in der Fallschirmaufklärerkompanie<br />
17, diejenigen mit automatischer<br />
Fallschirmöffnungsausbildung in den<br />
beiden Grenadieraufklärerkompanien der Grenadierbataillone<br />
eingeteilt.<br />
StAnDORtE<br />
Isone, Locarno<br />
36 SPEZIALKRäFTE
Infanterie<br />
Das Rückgrat der Armee<br />
Die Infanterie ist unsere haupttruppengattung und verfügt deshalb über einen grossen Mannschaftsbestand.<br />
In einer direkten Konfrontation löst sie ihre Aufgaben auf kurze Distanz und<br />
agiert als in sich geschlossener Verband. Durch die Vielfalt der Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
kann beinahe jeder Infanterist seinen Fähigkeiten entsprechend ausgebildet und eingesetzt<br />
Änderung<br />
werden. Die Anforderungen sind jedoch hoch und können häufig nur durch gegenseitige<br />
Massstab<br />
Gezeichnet<br />
Geprüft<br />
Geändert<br />
Ersatz für:<br />
kameradschaftliche hilfe in der gruppe erreicht werden.<br />
Tenue A: LVb Infanterie<br />
ALN: 323<br />
A.54.132<br />
Einsatz der Infanterie mit einem Radschützenpanzer 93 im überbauten Gelände.<br />
Infanterist, Infanteriebesatzer /<br />
Infanteriepanzerfahrer<br />
Mit dem Radschützenpanzer ausgerüstet, ist<br />
die Infanterie in der Lage, sich rasch und splittergeschützt<br />
an den Brennpunkt des Geschehens<br />
zu verschieben. Der Infanterist erhält<br />
eine umfassende Grundausbildung. Nebst<br />
dem Schiessen mit dem Sturmgewehr und<br />
INFANTERIE<br />
dem Werfen von Handgranaten werden Infanteristen<br />
in der Panzerabwehr, in der Einzelgefechtstechnik<br />
oder als Fahrer ausgebildet.<br />
Dazu kommt die Ausbildung in den Bereichen<br />
Ortskampf, Wacht- und Schutztechnik, als<br />
Führungsgehilfe oder als Zugsanitäter. Die<br />
Radschützenpanzerbesatzungen (Fahrer und<br />
Maschinengewehrschütze) erhalten eine Aus-<br />
37
ildung am Radschützenpanzer (Fahrzeug,<br />
Funkgeräte, 12,7-mm-Maschinengewehr).<br />
Voraussetzung für Radschützenpanzerfahrer:<br />
Führerausweis Kategorie B.<br />
Minenwerferkanonier<br />
Die Minenwerferkanoniere bedienen den<br />
8,1-cm-Minenwerfer. um diese Waffe voll zur<br />
Wirkung zu bringen, ist genaue Arbeit in verschiedenen<br />
Chargen wie Richter, Lader oder<br />
Geschützchef und als Spezialist (Feuerleitrechner,<br />
Richtkreis, Laserentfernungsmesser,<br />
Motorfahrzeugführer) nötig.<br />
Aufklärer<br />
Der Aufklärer beschafft Informationen über<br />
Standort, Beschaffenheit und Absichten der<br />
Gegenseite. Er erkundet die Geländebeschaffenheit<br />
für die eigene Truppe. Die Aufklärer<br />
sind mit dem Aufklärungsfahrzeug 93 / 97<br />
(EAGLE) ausgerüstet, welches über moderne<br />
Übermittlungs- und Beobachtungstechnik<br />
verfügt.<br />
Infanterieeinheitssanitäter /<br />
Sanitätspanzerfahrer<br />
Der Infanterieeinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />
begleitet die kämpfende Truppe im<br />
Einsatz und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedrohliche<br />
Situationen zu erkennen und<br />
geeignete Massnahmen vorzunehmen (z. B.<br />
Blutstillung, Anlegen von Verbänden und<br />
Infusionen, Verabreichung von Injektionen,<br />
Fixationen).<br />
Voraussetzung für Sanitätspanzerfahrer:<br />
Führerausweis Kategorie B.<br />
Führungsstaffelsoldat D F<br />
Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />
sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />
wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />
Im Nachrichtenbereich gehört<br />
das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />
38<br />
Minenwerferkanonier<br />
Aufklärungsfahrzeug<br />
Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Aufgaben.<br />
Im Funkbereich stellt er die Funkverbindungen<br />
her und übermittelt wenn nötig<br />
selber. Er unterstützt zudem seinen Kommandanten<br />
im Führungsfahrzeug.<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Bière, St. Gallen, Liestal,<br />
Colombier, Chamblon, Chur, Aarau<br />
Verbandsausbildung: Bière, St. Gallen, Liestal,<br />
Colombier, Chamblon, Chur, Aarau<br />
INFANTERIE
Trompeter, Schlagzeuger und Tambouren<br />
Die Militärmusik umrahmt militärische Anlässe<br />
und besondere Veranstaltungen von Bund<br />
und Öffentlichkeit. Sie übernimmt eine Brückenfunktion<br />
zwischen Armee und Bevölkerung<br />
und leistet einen Beitrag zur kulturellen<br />
Identität unseres Landes. Wer in die Militärmusik<br />
eintreten will, muss im Rahmen der<br />
<strong>Rekrutierung</strong> eine Aufnahmeprüfung bestehen.<br />
Für Trompeter, Schlagzeuger und Tambouren<br />
bestehen unterschiedliche Prüfungsanforderungen.<br />
Die Aufnahmeprüfung wird in<br />
der Regel vor der <strong>Rekrutierung</strong> absolviert.<br />
Gebirgsspezialist D F<br />
Neben einer minimalen Infanterieausbildung<br />
absolvieren Gebirgsspezialisten schwergewichtig<br />
folgende Ausbildungen: Lawinendienst,<br />
Bergrettungstechnik, Überleben im<br />
Gebirge, Planung und Durchführung von Verschiebungen<br />
anderer Truppen im Gebirge,<br />
Ausbildung zum Berater und Ausbildner. Vor<br />
der <strong>Rekrutierung</strong> sind Gruppenleiterkurse in<br />
den Sportfächern Bergsteigen und / oder Skitouren<br />
bei Jugend und Sport (J + S) erwünscht.<br />
Voraussetzung: eine sehr gute körperliche Verfassung<br />
und die Freude und Bereitschaft zur<br />
Übernahme von Eigenverantwortung.<br />
INFANTERIE<br />
Das Rekrutenspiel 16-2 / 2009<br />
StAnDORtE<br />
Militärmusik: Aarau, Bern<br />
Gebirgsspezialist: Andermatt<br />
39
Militärische Sicherheit<br />
Der Militärpolizeigrenadier<br />
Militärpolizeigrenadiere (MP gren) erbringen ihre polizeilichen Leistungen im Militärpolizeibataillon<br />
anlässlich ihrer Fortbildungskurse: Im Rahmen von subsidiären Einsätzen unterstützen<br />
sie die zivilen behörden und arbeiten eng mit den zivilen Polizeikorps zusammen.<br />
Dabei leisten sie einen wichtigen beitrag in den bereichen Objekt-, Konferenz- und Perso-<br />
nenschutz. Ihre Sicherheitsausbildung mit spezifischen Elementen der Polizeiarbeit und ihre<br />
Tenue A: Stab Mil Sich<br />
moderne Ausrüstung befähigen sie, ihre Aufträge in jedem umfeld und unter schwierigsten<br />
bedingungen zu erfüllen.<br />
Militärpolizeigrenadiere leisten anspruchsvolle Sicherungseinsätze.<br />
Profil und Ausbildung<br />
Der Militärpolizeigrenadier verfügt über eine<br />
hohe physische und psychische Widerstandskraft.<br />
Sein Anforderungsprofil entspricht demjenigen<br />
des Infanteriegrenadiers. Ein bestimmter<br />
Anteil der Rekruten wird als Fahrer<br />
Radschützenpanzer PIRANHA 8X8 oder<br />
Änderung Massstab<br />
Gezeichnet<br />
Geprüft<br />
Geändert<br />
geländegängiger Kleinlastwagen DuRO ausgebildet.<br />
Die Grundausbildung entspricht in<br />
weiten Teilen derjenigen der Infanteristen. Sie<br />
wird ergänzt durch spezifische Elemente der<br />
Polizeiarbeit. Es sind dies vertiefte Schiessausbildung,<br />
Nahkampf und Selbstverteidigung,<br />
Kontroll-, Durchsuch- und Abführtech-<br />
40 MILITäRISCHE SICHERHEIT<br />
Ersatz für:<br />
ALN: 323<br />
A.54.147
niken und das Anwenden der Verhältnis-<br />
mässigkeit in jeder denkbaren Situation. Die<br />
Zusatzausbildung umfasst Spezialfahrzeuge,<br />
-waffen und -geräte der Militärpolizei. Anwärter,<br />
welche eine Berufslaufbahn bei der Militärpolizei<br />
vorsehen, werden bevorzugt.<br />
Ausrüstung<br />
Neben der herkömmlichen Infanterieausrüstung<br />
verfügt der Militärpolizeigrenadier über<br />
spezielle Waffen und Geräte, welche für die<br />
Auftragserfüllung notwendig sind. Die Ordnungsdienstausrüstung<br />
ist ebenfalls Bestandteil<br />
der Zusatzausrüstung. Sie entspricht derjenigen<br />
eines modernen, zivilen Polizeikorps.<br />
Laufbahnen<br />
Neben der herkömmlichen Milizlaufbahn<br />
besteht die Möglichkeit, die Berufslaufbahn<br />
als Militärpolizist einzuschlagen. Die Voraussetzungen<br />
dafür sind gute Allgemeinbildung,<br />
einwandfreier Leumund, Führerausweis Kategorie<br />
B und Kenntnis einer zweiten Landessprache.<br />
Ausdauer und Sportlichkeit werden<br />
ebenfalls gefordert.<br />
Die Militärpolizei ist in drei Berufselemente<br />
gegliedert: die Mobile Militärpolizei, die Territoriale<br />
Militärpolizei und ein Detachement für<br />
besondere Dienste der Militärpolizei.<br />
• Die Mobile Militärpolizei leistet schwergewichtig<br />
subsidiäre Einsätze zugunsten der<br />
Armee, unterstützt das Grenzwachtkorps,<br />
betreibt Objektschutz, Botschaftsschutz<br />
und Konferenzschutz im In- und Ausland.<br />
MILITäRISCHE SICHERHEIT<br />
• Die Territoriale Militärpolizei ist verantwortlich<br />
für sämtliche sicherheits-, verkehrs-<br />
und kriminalpolizeilichen Aufgaben<br />
innerhalb der Armee. Sie arbeitet mit<br />
den militärischen untersuchungsrichtern<br />
eng zusammen und kann im Ausland für<br />
Eskorten und erweiterte Polizeiaufgaben<br />
eingesetzt werden.<br />
• Die speziellen Aufgaben der Besonderen<br />
Dienste der Militärpolizei sind: Personenschutz,<br />
Observation, Begleitschutz, Eskorten<br />
und Spionage-Abwehr bei hohem<br />
Gefährdungsgrad. Die Angehörigen der<br />
Besonderen Dienste der Militärpolizei<br />
werden aus der Territorialen Militärpolizei<br />
und der zivilen Polizei rekrutiert.<br />
Eine erfolgreich abgeschlossene Rekrutenschule<br />
als Militärpolizeigrenadier stellt eine<br />
optimale Voraussetzung dar, um eine berufliche<br />
Laufbahn im Sicherheitsbereich zu ergreifen.<br />
Nach der Rekrutenschule verfügt der MP<br />
Gren über die notwendigen Grundlagen, um<br />
erfolgreich Militärpolizist, Polizist oder Angestellter<br />
einer Sicherheitsfirma zu werden.<br />
Schliesslich verfügt der MP Gren über alle<br />
Voraussetzungen, um sich für freiwillige Auslandeinsätze<br />
der Armee zu bewerben.<br />
StAnDORt<br />
Aarau<br />
41
Panzertruppen<br />
überlegenheit durch beweglichkeit<br />
In schnellen und präzisen Vorstössen setzen die Panzertruppen ihre geballte Schlagkraft<br />
gegen den mechanisierten gegner ein. Zur Ausrüstung gehören modernste Waffensysteme.<br />
Die Ausbildung erfolgt mit neuesten Ausbildungstechnologien. nach der Ausbildung<br />
an Schiess- und Fahrsimulatoren wird das gelernte in gefechtsübungen und -schiessen<br />
angewendet.<br />
Die Panzertruppen sorgen für Geschwindigkeit und Feuerkraft im Gefecht.<br />
Führungsstaffelsoldat D F<br />
Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />
sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />
wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />
Im Nachrichtenbereich gehört<br />
das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />
Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Aufgaben.<br />
Im Funkbereich stellt der Führungsstaffelsoldat<br />
die Funkverbindungen her und<br />
übermittelt wenn notwendig selber. Er unter-<br />
42<br />
stützt zudem seinen Kommandanten im Führungsfahrzeug.<br />
Aufklärer D F<br />
Sehen und nicht gesehen werden! Mit dem<br />
Aufklärungsfahrzeug 93 / 97 ausgerüstet, bewegt<br />
sich die Aufklärungspatrouille an und<br />
hinter den gegnerischen Linien. Der Aufklärer<br />
beschafft Informationen über Standort,<br />
Beschaffenheit und Absichten des Gegners.<br />
Textil-Panto<br />
19-0303 sc<br />
14-0957 sig<br />
19-1762 zie<br />
Änderung Massstab<br />
Gezeichnet<br />
Geprüft<br />
Geändert<br />
Ersatz für:<br />
Tenue A: Lehrverband Pz/Art<br />
ALN: 32<br />
PANZERTRuPPEN<br />
A.54.170
Er erkundet die Geländebeschaffenheit für die<br />
eigene Truppe.<br />
Panzersoldat D F<br />
Die Panzerbesatzung besteht aus Kommandant,<br />
Richter, Lader und Fahrer. Darum steht<br />
für Panzersoldaten Teamarbeit im Zentrum.<br />
Sehr wichtig sind auch Reaktionsfähigkeit und<br />
die Beherrschung des Kampfpanzers 87 Leo.<br />
Die Ausbildung gliedert sich in die technische<br />
Ausbildung am Panzer, in die Ausbildung mit<br />
Schiess- und Fahrsimulatoren und in die Gefechts-<br />
und Schiessausbildung im Verband.<br />
Panzergrenadier D F<br />
Die Panzergrenadiere begleiten die Panzer<br />
und bilden auf dem Gefechtsfeld eine Gemeinschaft.<br />
Sie sind mit dem Schützenpanzer<br />
2000 ausgerüstet. Die Panzergrenadiere<br />
kämpfen gegen Infanterie und Panzer. Dabei<br />
werden sie von den Maschinengewehren und<br />
30-mm-Bordkanonen ihrer Schützenpanzer<br />
unterstützt. Die Panzergrenadierbesatzung<br />
besteht aus Kommandant, Richter und Fahrer<br />
und bekämpft Schützenpanzer und Helikopter<br />
mit der 30-mm-Bordkanone. Die Ausbildung<br />
wird mit Schiess- und Fahrsimulatoren unterstützt.<br />
Panzerjägersoldat, Panzerjägersoldat /<br />
Radschützenpanzerfahrer D F<br />
Der Panzerjäger ist schnell, beweglich und<br />
kann gegnerische Panzer und Schützenpanzer<br />
auf Distanzen von bis zu 3700 Metern<br />
bekämpfen. Die TOW-Hohlladungslenkwaffen<br />
durchschlagen alle heute bekannten Panzerungen.<br />
Die Panzerjägersoldaten müssen im<br />
kleinen Team auf engstem Raum ihre Funktion<br />
erfüllen. Die als Panzerjäger rekrutierten Soldaten<br />
werden bei RS-Beginn als Gefechtsordonnanzen,<br />
Schützen oder Fahrzeugführer<br />
(Kleinfahrzeuge) ausgebildet.<br />
PANZERTRuPPEN<br />
Panzereinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />
Der Panzereinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />
absolviert seine Grundausbildung bei<br />
den Sanitätstruppen und kommt für die Verbandsausbildung<br />
zur Panzerschule. Dort begleitet<br />
er die kämpfende Truppe im Einsatz<br />
und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedrohliche<br />
Situationen zu erkennen und geeignete<br />
Massnahmen vorzunehmen (z. B. Blutstillung,<br />
Anlegen von Verbänden und Infusionen, Verabreichung<br />
von Injektionen, Fixationen).<br />
Voraussetzung für Sanitätspanzerfahrer:<br />
Führerausweis Kategorie B.<br />
Panzersappeur<br />
Die Panzersappeure räumen und überbrücken<br />
Hindernisse für die Panzerverbände. Sie<br />
beherrschen die Minentechnik und das<br />
Sprengen genauso wie das Arbeiten mit diversen<br />
Baugeräten. Wer als Fahrer eingesetzt<br />
werden will, muss einen Fahrausweis der<br />
Kat B besitzen und an der <strong>Rekrutierung</strong> eine<br />
Eignungsprüfung bestehen.<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschule: Thun<br />
Verbandsausbildung: Bure, Schiessplatz<br />
Wichlenalp, Schiessplatz Hinterrhein sowie<br />
Raum Ostschweiz<br />
43
Artillerie<br />
Feuerunterstützung über<br />
grosse Entfernung<br />
Die Artillerie ist die wichtigste unterstützungswaffe der mechanisierten Kampfverbände und<br />
der Infanterie. Sie führt mit ihrem Feuer den Kampf selbstständig und über grosse Entfer-<br />
nungen. Die Verbände der Artillerie verfügen als geschütze über Panzerhaubitzen M-109.<br />
Tenue A: Lehrverband Pz/Art<br />
Die Artillerie benutzt ein eigenes Funknetz und verfügt über eine vielfältige Sonderausrüstung<br />
an opti schen und technischen geräten.<br />
unterstützt Kampfverbände: Panzerhaubitze der Artillerie.<br />
Artilleriekanonier D F<br />
Der Haubitzkanonier gehört zur Besatzung der<br />
Panzerhaubitze M-109. Er ist mit drei anderen<br />
Kanonieren und dem Panzerhaubitzenfahrer<br />
für die Bedienung des 15,5-cm-Geschützes<br />
zuständig. Zu den Aufgaben des Kanoniers<br />
44<br />
gehört auch das fachgerechte Kommunizieren<br />
mit Sprechfunk.<br />
Ein Geschützführer trägt die Gesamtverantwortung.<br />
ARTILLERIE<br />
Textil-Panto<br />
19-0303 sc<br />
14-0957 sig<br />
19-1762 zie<br />
Änderung Massstab<br />
Gezeichnet<br />
Geprüft<br />
Geändert<br />
Ersatz für:<br />
ALN: 32<br />
A.54.170
Artillerievermesser D F<br />
Der Vermesser (Beobachter) ist für die Bedienung<br />
der optronischen Geräte im Schiesskommandanten-Trupp<br />
verantwortlich.<br />
Der Vermesser (Feuerleitstelle) berechnet die<br />
Elemente, die am Geschütz eingestellt werden,<br />
damit die Geschosse ihr Ziel erreichen.<br />
Artillerienachschubsoldat D F<br />
Damit die Artillerie ihre Aufgaben permanent<br />
sicherstellen kann, ist eine ausgeklügelte<br />
Logistik notwendig. Entscheidend ist, dass der<br />
Nachschubsoldat, der Feldumschlaggeräte-<br />
Fahrer und der Raupentransportwagen-<br />
Fahrer ihr Metier verstehen, selbstständig und<br />
zuverlässig Aufträge erfüllen, aber auch zupacken<br />
können.<br />
Artillerieübermittlungssoldat D F<br />
um die Übermittlung auf grosse Distanzen mit<br />
Sprechfunk und mit dem Integrierten Artillerie<br />
Führungs- und Feuerleitsystem (INTAFF)<br />
sicherzustellen, bedarf es Leute mit technischem<br />
Verständnis, die mit der filigranen<br />
Technik umzugehen wissen. Übermittlungssoldat-Fahrer<br />
werden als Doppelfunktionäre<br />
zusätzlich an einem der anspruchsvollen<br />
Fahrzeuge ausgebildet.<br />
Artilleriewettersoldat D F<br />
Der Artilleriewettersoldat ermittelt die meteorologischen<br />
Daten, die zum präzisen Berechnen<br />
der Flugbahn benötigt werden.<br />
Artillerieeinheitssanitäter /<br />
Sanitätspanzerfahrer<br />
Der Artillerieeinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />
absolviert seine Grundausbildung bei<br />
den Sanitätstruppen und kommt für die Verbandsausbildung<br />
zur Artillerieschule. Dort<br />
begleitet er die kämpfende Truppe im Einsatz<br />
und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedroh-<br />
ARTILLERIE<br />
liche Situationen zu erkennen und geeignete<br />
Massnahmen vorzunehmen (z. B. Blutstillung,<br />
Anlegen von Verbänden und Infusionen, Verabreichung<br />
von Injektionen, Fixationen).<br />
Zu seinen Aufgaben gehört auch das Führen<br />
eines Fahrzeugs der Kategorie C1 (3,5 t bis<br />
7,5 t, DuRO).<br />
Infrastruktursoldat D F<br />
Der Infrastruktursoldat stellt mit Hilfe der Anlagedokumentation<br />
die Bereitstellung und den<br />
Betrieb der unterirdischen Führungsanlagen<br />
sicher. Er führt unter Anleitung Wartungs-,<br />
Diagnose- und Instandsetzungsarbeiten durch,<br />
betreibt die ABC-Installation der Anlage und<br />
setzt Löschgeräte sowie Rettungsmaterial ein.<br />
Er ist auch für die Durchsetzung von polizeilichen<br />
Massnahmen innerhalb der Anlage<br />
zuständig. Für die Logistik- und Führungsunterstützungstruppen<br />
werden ebenfalls Infrastruktursoldaten<br />
ausgebildet.<br />
Artilleriewettersoldat<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Bière, Dailly<br />
Verbandsausbildung: Bure, Raum Simplon<br />
45
genie- und<br />
Rettungstruppen<br />
brücken bauen für die Mobilität –<br />
Retter im Katastropheneinsatz<br />
Die genietruppen stellen die Mobilität aller truppen durch den bau von Verkehrswegen<br />
(Strassen, brücken, Fähren) sicher. Die hauptaufgabe der Rettungstruppen liegt in der<br />
hilfeleistung zugunsten der zivilen behörden und der Zivilbevölkerung sowie in der unterstützung<br />
der Feuerwehren und des Zivilschutzes.<br />
Bauen und retten: die Genie- und Rettungstruppen.<br />
Genietruppen<br />
Die Genietruppen werden für Aufgaben eingesetzt,<br />
die besondere technische Kenntnisse<br />
und Ausrüstungen erfordern: Sicherstellen<br />
der eigenen Beweglichkeit, Einschränken der<br />
gegnerischen Beweglichkeit, Sicherstellen von<br />
46<br />
Schutz und Überleben, allgemeine Genieaufgaben<br />
und Katastrophenhilfe. Rasche Verfügbarkeit<br />
sowie ein hoher Spezialisierungsgrad<br />
zeichnen die Genietruppen aus. Dementsprechend<br />
vielfältig ist auch das Angebot der verschiedenen<br />
Funktionen:<br />
GENIE- uND RETTuNGSTRuPPEN
Bei den Genietruppen werden Sappeure<br />
, Flugplatzsappeure, Pontoniere D ,<br />
Rammpontoniere , Bootsschützen, Baupioniere<br />
D , Baumaschinenführer , Übermittlungs-<br />
/ Nachrichtensoldaten und Genie-<br />
Nachschubsoldaten ausgebildet. Weitere<br />
Funktionen bei den Genietruppen sind: Büroordonnanz,<br />
Truppenbuchhalter, Truppenkoch<br />
und Betriebssoldat.<br />
Erwünschte Berufskategorien für die Genietruppen<br />
finden sich im Baugewerbe und in<br />
der Holzbearbeitung: Maurer, Forstwarte, Zimmerleute,<br />
Schreiner, Schmiede, Mechaniker,<br />
Maschinenschlosser, Bauzeichner, Studenten<br />
(Bau-Ing.), Sanitär- und Heiz ungszeichner<br />
sowie -installateure.<br />
Voraussetzung für Fahrer:<br />
Führerausweis Kategorie B.<br />
Rettungstruppen<br />
Mit ihren spezialisierten Verbänden sind die<br />
Rettungstruppen die Hauptträger der militärischen<br />
Katastrophenhilfe. Sie leisten als<br />
Hauptauftrag Rettungseinsätze in schweren<br />
und ausgedehnten Schadenlagen und bei<br />
Grossbränden. Im Bedarfsfall können sie<br />
durch Elemente anderer Truppengattungen<br />
ergänzt werden. Zusätzlich erbringen sie Beiträge<br />
zur unterstützung humanitärer Hilfeleistungen.<br />
Verletzten Personen helfen, Brände bekämpfen,<br />
Rettungsgeräte bedienen: Der Job der<br />
Rettungssoldaten ist sehr vielfältig und anspruchsvoll.<br />
Es werden Rettungssoldaten<br />
, Rettungsgerätewarte , Baumaschinenführer<br />
und Übermittlungs- / Nachrichtensoldaten<br />
ausgebildet. Weitere<br />
Funktionen bei den Rettungstruppen sind:<br />
Büroordonnanz, Truppenbuchhalter, Truppenkoch<br />
und Betriebssoldat.<br />
GENIE- uND RETTuNGSTRuPPEN<br />
Erwünschte Berufskategorien für die Rettungstruppen<br />
finden sich im Baugewerbe und<br />
in der Holzbearbeitung: Maurer, Forstwarte,<br />
Zimmerleute, Schreiner, Schmiede, Mechaniker,<br />
Maschinenschlosser, Bauzeichner,<br />
Studenten (Bau-Ing.), Sanitär- und Heizungszeichner<br />
sowie -installateure.<br />
Voraussetzung für Fahrer:<br />
Führerausweis Kategorie B.<br />
Baumaschine beim Räumen nach unwetter<br />
IMPFungEn<br />
Für eine Einteilung bei den Genie- Rettungstruppen<br />
sind folgende Impfungen für alle Funktionen<br />
obligatorisch:<br />
• Hepatitis A + B<br />
Zusätzlich sind diese Impfungen empfohlen:<br />
• Diphterie<br />
• Tetanus<br />
• Polio<br />
• Meningitis<br />
• Mumps, Masern, Röteln (MMR)<br />
• FSME<br />
• Grippeimpfung (im Winterhalbjahr)<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Brugg, Wangen an der Aare<br />
Verbandsausbildung: Bremgarten, Genf<br />
47
Logistiktruppen<br />
Maximale Einsatzbereitschaft<br />
dank funktionierender Logistik<br />
Zu den Logistiktruppen gehören die drei Fachbereiche nachschub / Rückschub, Verkehr<br />
und transport sowie Instandhaltung. Dazu kommt das Kompetenzzentrum Veterinärdienst<br />
und Armeetiere.<br />
Jeder Handgriff sitzt: Truppenhandwerker bei der Arbeit.<br />
Diese Bereiche haben die folgenden Aufgaben<br />
zu erfüllen:<br />
Nachschub / Rückschub: Die von der Truppe<br />
benötigten Güter (Verpflegung, Treibstoff, Baumaterial,<br />
Munition usw.) müssen rechtzeitig<br />
am richtigen Ort verfügbar sein. Was nicht<br />
mehr gebraucht wird, wird zurückgenommen.<br />
48<br />
Verkehr und Transport: Planung und Durchführung<br />
von Verschiebungen, Transporte von<br />
Personen und Gütern, militärische Verkehrsführung.<br />
Instandhaltung: Wartung, Inspektion und<br />
Instandsetzung von Waffen, Systemen, Fahrzeugen<br />
und Verteidigungsanlagen.<br />
LOGISTIKTRuPPEN
Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere:<br />
Beschaffung, Betreuung und veterinärmedizinische<br />
Behandlung von Armeetieren,<br />
Bekämpfung von Tierseuchen und Überwachung<br />
der Lebensmittelhygiene in der Armee.<br />
Nachschub / Rückschub<br />
Nachschubsoldat D F<br />
Der Nachschubsoldat stellt die zum Überleben<br />
und zur Erfüllung eines Auftrags benötigten<br />
Versorgungsgüter bereit (stationäre Logistik)<br />
und führt sie der Truppe bedarfsorientiert zu<br />
(mobile Logistik). Die stationäre Logistik findet<br />
zum Teil in unterirdischen Anlagen statt.<br />
Offiziersordonnanz D F<br />
Die Offiziersordonnanz ist für unterhalt, Wartung<br />
und Reparatur der Offiziersausrüstung<br />
zuständig und führt den Offiziershaushalt.<br />
Truppenkoch<br />
Der Truppenkoch kommt in der Truppenküche<br />
(stationär und mobil) zum Einsatz und bereitet<br />
dort selbstständig Mahlzeiten zu. Truppenköche<br />
werden in allen Truppengattungen ausgebildet.<br />
übermittlungssoldat D F<br />
Der Übermittlungssoldat erstellt Telefon- und<br />
Funkverbindungen zu allen Kommandostufen.<br />
Büroordonnanz /<br />
Truppenbuchhalter D F<br />
Die Büroordonnanz erledigt die administrativen<br />
Arbeiten in den Büros. Büroordonnanzen<br />
werden in allen Truppengattungen ausgebildet.<br />
Die Truppenbuchhalter sind für das Rechnungswesen<br />
der Truppe verantwortlich.<br />
LOGISTIKTRuPPEN<br />
Infrastruktursoldat D F<br />
Der Infrastruktursoldat stellt mit Hilfe der<br />
Anlagedokumentation die Bereitstellung und<br />
den Betrieb der unterirdischen Kommandoposten<br />
sicher. Er führt unter Anleitung Wartungs-,<br />
Diagnose- und Instandsetzungsarbeiten<br />
durch, betreibt die ABC-Installationen der<br />
Anlage und wartet die Atemschutzgeräte sowie<br />
das Rettungsmaterial. Ebenso stellt er –<br />
zum Teil unter Atemschutz – die Brandbekämpfung<br />
und den Rettungsdienst innerhalb<br />
von unterirdischen Anlagen sicher und setzt<br />
Löschgeräte sowie Rettungsmaterial ein. Er<br />
kontrolliert – zum Teil mit technischen Hilfsmitteln<br />
– den Zutritt von Personen und Material<br />
zu den Anlagen und setzt die polizeilichen<br />
Massnahmen innerhalb der Anlage durch.<br />
Lagerbewirtschaftung<br />
49
Verkehr und Transport<br />
Verkehrssoldat D F<br />
Der Verkehrssoldat schafft günstige Voraussetzungen<br />
für rasche Verschiebungen. Er<br />
erkundet das Verkehrsnetz und die Verkehrslage,<br />
regelt auf Kreuzungen den Verkehr,<br />
kennzeichnet Marschstrassen und organisiert<br />
umleitungen oder Einbahnverkehr. Er führt<br />
Motorräder oder Fahrzeuge (auch geländegängige)<br />
bis 3,5 t mit Anhänger. Nach abgeschlossener<br />
Motorradausbildung erhält er<br />
den zivilen Führerausweis der Kategorie A<br />
(Mil Kat 910).<br />
Voraussetzungen:<br />
• erfüllte medizinische Mindestanforderungen;<br />
• Führerausweis Kategorie B (dieser darf<br />
Ihnen noch nie für mehr als einen Monat<br />
entzogen worden sein); und<br />
• bestandene Eignungsprüfung für Fahrzeugführer<br />
(A-Test).<br />
Panzermechaniker<br />
50<br />
Motorfahrer<br />
Der Motorfahrer transportiert Personen und<br />
Güter mit Lastwagen und Anhänger. Nach bestandener<br />
Ausbildung erhält der Motorfahrer<br />
den zivilen Führerausweis CE (Mil Kat 930E)<br />
und die zivile Bescheinigung für den Transport<br />
gefährlicher Güter (ADR / SDR).<br />
Voraussetzungen:<br />
• erfüllte medizinische Mindestanforderungen;<br />
• Führerausweis Kategorie B (dieser darf<br />
Ihnen noch nie für mehr als einen Monat<br />
entzogen worden sein); und<br />
• bestandene Eignungsprüfung (A-Test).<br />
Instandhaltung<br />
Motormechaniker D F<br />
Der Motormechaniker ist verantwortlich für die<br />
Wartung und Instandsetzung von Klein- und<br />
Nutzfahrzeugen, gepanzerten Radfahrzeugen,<br />
Baumaschinen und Motoraggregaten.<br />
LOGISTIKTRuPPEN
Panzermechaniker D F<br />
Der Panzermechaniker ist verantwortlich für<br />
die Wartung und Instandsetzung von Panzern,<br />
Schützenpanzern und Panzerhaubitzen in<br />
den Bereichen Fahrwerk, Motor und Getriebe.<br />
Er beschafft und bewirtschaftet Ersatzteile<br />
und bedient Kranwagen und Bergepanzer.<br />
Panzerelektriker D F<br />
Der Panzerelektriker ist verantwortlich für die<br />
Wartung und Instandsetzung von elektrischen<br />
und elektronischen Komponenten von Panzern<br />
und Panzerhaubitzen.<br />
Waffenmechaniker D F<br />
Der Waffenmechaniker ist verantwortlich für<br />
die Wartung und Instandsetzung von Hand-<br />
und Faustfeuerwaffen, Maschinengewehren,<br />
Minenwerfern, Panzerabwehrwaffen, Flab-<br />
Lenkwaffensystemen, Panzerkanonen, Artilleriegeschützen<br />
und Fliegerabwehrkanonen.<br />
Gerätemechaniker D F<br />
Der Gerätemechaniker ist verantwortlich für die<br />
Wartung und Instandsetzung von Feuerleitsystemen,<br />
Datenverarbeitungs- und Übertragungsanlagen,<br />
Funk- und Richtstrahl-Systemen<br />
sowie elektronischen Panzerkomponenten.<br />
Veterinärdienst und Armeetiere<br />
Trainsoldat D F<br />
Der Trainsoldat unterstützt mit seinem Pferd<br />
infanteristische und logistische Formationen<br />
durch Gütertransporte in unwegsamem Gelände.<br />
Mit Sondertransporten wird im Katastrophenfall<br />
auch der Zivilbevölkerung Hilfe geleistet.<br />
Voraussetzungen:<br />
• Beziehung zum Pferd;<br />
• Ausdauer und Gebirgstauglichkeit; und<br />
• Vorkurse für angehende Train- und Veterinärsoldaten<br />
auf freiwilliger Basis.<br />
LOGISTIKTRuPPEN<br />
Veterinärsoldat D F<br />
Der Veterinärsoldat ist für die Pflege kranker<br />
Pferde und für die Seuchenbekämpfung zuständig.<br />
Voraussetzung: Vorkurse für angehende Train-<br />
und Veterinärsoldaten auf freiwilliger Basis.<br />
Hundeführer D F<br />
Rekruten mit Erfahrung im umgang mit<br />
Hunden können zu Schutz- und Katastrophenhundeführern<br />
ausgebildet werden. Die RS<br />
wird mit dem eigenen oder mit einem von der<br />
Armee erworbenen Hund absolviert.<br />
Voraussetzung: Eignungstest vor der RS.<br />
Hufschmied D F<br />
Der Hufschmied wird für normale und orthopädische<br />
Hufbeschläge ausgebildet. Die militärische<br />
Fachausbildung ist in die zivile Ausbildung<br />
zum Hufschmied integriert.<br />
Voraussetzung: Bestehen einer Fachprüfung.<br />
Hundeführer bei Bewachung<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Drognens, Burgdorf, Frauenfeld,<br />
Freiburg, Monte Ceneri, Sand / Schönbühl,<br />
Thun / Lyss, Wangen an der Aare<br />
Verbandsausbildung: Boltigen, Drognens / Grolley,<br />
Mels<br />
51
Sanitätstruppen<br />
Leben retten<br />
Die Aufgaben der Sanitätstruppen reichen von der Aufnahme von Verwundeten und<br />
Kranken in die Sanitätshilfsstelle über die behandlung und Pflege im Spital bis hin zur<br />
hilfeleistung zugunsten der Zivilbevölkerung.<br />
Erste Hilfe leisten: Truppensanitäter im verantwortungsvollen Einsatz.<br />
Erste Hilfe entscheidet über das Schicksal<br />
eines verletzten Menschen. Die Truppensanität<br />
betreibt Sanitätshilfsstellen, in denen die<br />
Erste Hilfe von ärzten und Sanitätspersonal<br />
ergänzt wird. Mit sanitätseigenen Fahrzeugen<br />
werden Patienten in zivile Spitäler überführt,<br />
welche durch die Spital-Bataillone unterstützt<br />
und durch die Militärspitäler der Spital-Bataillone<br />
entlastet werden.<br />
Sanitätssoldat D F<br />
Der Sanitätssoldat leistet fachkundig Hilfe und<br />
weiss, welche weiteren Massnahmen zu tref-<br />
52<br />
fen sind. Die spezifische Ausbildung für den<br />
Einsatz in der Sanitätshilfsstelle und für den<br />
umgang mit dem Sanitätsmaterial hilft mit,<br />
dass die lebensrettenden Aufgaben erfüllt<br />
werden können.<br />
Während der RS ist ein vierwöchiges Praktikum<br />
in einem zivilen Spital vorgesehen.<br />
Voraussetzung: Charakterliche Eignung, bestehen<br />
der Tests Sanitätsdienst, Bereitschaft für<br />
ein Spitalpraktikum.<br />
SANITäTSTRuPPEN
Spitalsoldat D F<br />
Die Pflege der Patienten steht für den Spitalsoldaten<br />
im Vordergrund. Spitalsoldaten<br />
werden aber auch in den Bereichen Logistik,<br />
Hygiene, Administration und Betrieb ausgebildet.<br />
Es besteht für die Spitalsoldaten, die<br />
im Bereich Pflege ausgebildet werden, die<br />
Möglichkeit, während der RS den Ausweis für<br />
Pflegehelfer SRK zu erwerben.<br />
Während der RS ist zudem für diejenigen, die<br />
die entsprechenden Prüfungen bestehen, ein<br />
vierwöchiges Praktikum in einem zivilen Spital<br />
vorgesehen. Diplomiertes Fachpflegepersonal<br />
kann ein Praktikum im Bereich Notfall,<br />
Operations- oder Intensivpflege absolvieren.<br />
Ebenfalls ist geplant, dass im Bereich der<br />
Laienrettung das Niveau I erreicht wird.<br />
Voraussetzung: Bereitschaft für ein Spitalpraktikum.<br />
Betriebssoldat Sanität<br />
(Ausbildung und Support) D F<br />
Nach der Ausbildung zum Soldat kommt der<br />
Betriebssoldat Sanität in den Krankenabteilungen<br />
der Waffenplätze oder in den <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />
zum Einsatz. Er hilft mit bei<br />
der Pflege, bei untersuchungen und Behandlungen<br />
und ist für den Logen- und Reinigungsdienst<br />
zuständig. Zu seinen Aufgaben<br />
kann auch das Führen eines leichten Motorfahrzeugs<br />
gehören.<br />
SANITäTSTRuPPEN<br />
Triage<br />
Verwundetentransport<br />
Spitalsoldat<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Moudon, Airolo<br />
Verbandsausbildung: Einsiedeln, ganze Schweiz<br />
53
übermittlungs truppen /<br />
Führungs-<br />
unterstützungstruppen<br />
Kommunikation mit modernen Mitteln<br />
Die übermittlungs- und Führungsunterstützungstruppen sind für den Aufbau, den betrieb<br />
und die Sicherheit der Kommunikationssysteme der Armee verantwortlich. Sie gewährleisten<br />
die lückenlose, klassifizierte und integrierte telekommunikation in digitaler technik und<br />
stellen eine hohe technische Verfügbarkeit sowie eine grosse Flexibilität der Kommunikationssysteme<br />
sicher. Das Integrierte Militärische Fernmeldesystem (IMFS) und die Funknetze<br />
der truppe sind computergestützt und ermöglichen die Anpassung an jedes bedürfnis.<br />
Übermittlungs- und Führungsunterstützung: heute ein fester Bestandteil jedes militärischen Einsatzes.<br />
Funkaufklärer /<br />
Strategischer Funkaufklärer D F<br />
Die modernen Mittel der Elektronischen Kriegführung<br />
(EKF) werden von Spezialisten der<br />
Führungsunterstützungstruppen, den Funk-<br />
54<br />
aufklärern, betrieben. Die Elektronische Kriegführung<br />
beinhaltet im Wesentlichen die<br />
Funkaufklärung – das ist die Nachrichtenbeschaffung<br />
zugunsten der oberen Führung –<br />
und die Funkstörung. Zusätzlich kann der<br />
ÜBERMITTLuNGS TRuPPEN / FÜHRuNGS uNTER STÜTZuNGSTRuPPEN
Funkaufklärer als Fahrer oder als Radschützenpanzerfahrer<br />
ausgebildet werden. Ideale<br />
Voraussetzungen sind fundierte Kenntnisse in<br />
der Elektrotechnik, Wellenausbreitung oder<br />
Informatik.<br />
Voraussetzung: Vordienstlich Morsekurs absolviert.<br />
Informatikpionier D F<br />
Der Informatikpionier erstellt und betreibt Informatikeinrichtungen<br />
und stellt die Benutzerunterstützung<br />
sicher. Er betreut Router und<br />
Vermittler zu den verschiedensten Telekommunikationssystemen.<br />
Sekretär D F<br />
Sekretäre arbeiten in einer Kanzlei der Armee.<br />
Ein kaufmännischer Berufshintergrund, Freude<br />
an Büroarbeiten und sichere Anwendung<br />
von handelsüblicher Software und Büroautomation<br />
sind günstige Voraussetzungen.<br />
Richtstrahlpionier D F<br />
Der Richtstrahlpionier baut Richtstrahl- und<br />
Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte und ist<br />
für den unterhalt seiner Technik verantwortlich.<br />
Zusätzlich kann er als Fahrer sowie Radschützenpanzerfahrer<br />
ausgebildet werden.<br />
übermittlungspionier D F<br />
Der Übermittlungspionier baut Funksysteme<br />
auf, betreibt Endgeräte und ist für den unterhalt<br />
seiner technischen Einrichtungen verantwortlich.<br />
Er kann als Fahrer und Schützenpanzerfahrer<br />
ausgebildet werden.<br />
Führungsstaffelsoldat D F<br />
Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />
sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />
wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />
Im Nachrichtenbereich gehört<br />
das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />
Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Auf-<br />
ÜBERMITTLuNGS TRuPPEN / FÜHRuNGS uNTER STÜTZuNGSTRuPPEN<br />
gaben. Im Funkbereich stellt der Führungsstaffelsoldat<br />
die Funkverbindungen her und<br />
übermittelt wenn notwendig selber. Er unterstützt<br />
zudem seinen Kommandanten im Führungsfahrzeug.<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Kloten / Bülach, Dübendorf,<br />
Jassbach b. Thun<br />
Verbandsausbildung: Frauenfeld, Jassbach b.<br />
Thun<br />
55
Fliegertruppen:<br />
Führungsunterstützung<br />
Das «Daily business» der Luftwaffe im Fokus<br />
Die Führungsunterstützung Luftwaffe (FuLW) betreibt nachrichtenbeschaffungs-,<br />
Kommuni kations- und Führungsinformations-Systeme der Luftwaffe. In den Lehrverband<br />
Führungs unterstützung 30 sind zudem die Einsatzformationen integriert.<br />
Das Taktische Fliegerradar (TAFLIR) der Schweizer Luftwaffe überwacht den unteren Luftraum.<br />
Die Ausbildung von Soldaten und Kadern sowie<br />
das Einsatzspektrum umfassen folgende<br />
Bereiche:<br />
• Luftraumüberwachung mit ortsfesten und<br />
mobilen Radaranlagen;<br />
• Elektronische Aufklärung;<br />
• Datenübermittlung (Funk, Richtstrahl und<br />
Netzwerke);<br />
• Beschaffung und Verbreitung von Wetterinformationen;<br />
• Beschaffung und Verbreitung von Echtzeitnachrichten;<br />
und<br />
• Sicherung und Bewachung von Anlagen.<br />
Professionelle Ausbildner und eine Vielzahl<br />
von technischen Hilfsmitteln gewährleisten in<br />
Dübendorf die Ausbildung von über 20 ver-<br />
56 FLIEGERTRuPPEN: FÜHRuNGSuNTERSTÜTZuNG
schiedenen Fach-Spezialisten. Die Ausbildung<br />
erfolgt jeweils auf einem System.<br />
FULW Gerätemechaniker D F<br />
Der FuLW Gerätemechaniker ist verantwortlich<br />
für die Instandhaltung und den Betrieb<br />
von Radar-, Übermittlungs-, Funk- und Wettersystemen.<br />
In der Fachausbildung werden<br />
Systemkenntnisse, Diagnostik, Störungsbehebung<br />
sowie Betriebs- und Bedienerausbildung<br />
vermittelt.<br />
Voraussetzung: Berufsausbildung als Elektroniker,<br />
Informatiker oder Student ETH / FHS<br />
(Informatik / Elektronik, mindestens drei Semester<br />
abgeschlossen).<br />
FULW Soldat D F<br />
Der FuLW Soldat baut diverse Übermittlungssysteme<br />
im Gelände auf und betreibt diese.<br />
Dazu gehören Nachrichtenposten, Radar-,<br />
Übermittlungs- und Wettersysteme. Ebenso ist<br />
er für Zutrittskontrollen, Brandschutz, Rettungswesen<br />
sowie den Betrieb von Anlagen im<br />
Gebirge und im Flachland verantwortlich.<br />
In diese <strong>Rekrutierung</strong>skategorie gehört auch<br />
der Detachementskoch. Dieser kauft ein und<br />
kocht selbstständig für sechs Personen im<br />
Gelände. Die Ausbildung und der Einsatz<br />
finden zu einem grossen Teil im Gelände und<br />
in Anlagen statt.<br />
Weitere Aufgaben sind die Bedienung und der<br />
Betrieb von EDV-Systemen, Systemen für die<br />
elektronische Aufklärung und der Wetterzentralen<br />
sowie Aufbereitung von Daten zugunsten<br />
der gesamten Armee. Die Ausbildung und<br />
der Einsatz finden zum grössten Teil in Anlagen<br />
statt.<br />
Voraussetzung für die elektronische Aufklärung:<br />
gute Englischkenntnisse.<br />
FLIEGERTRuPPEN: FÜHRuNGSuNTERSTÜTZuNG<br />
FULW Sicherungssoldat D F<br />
Der FuLW Sicherungssoldat ist zuständig für die<br />
Bewachung und Sicherung von militärischen<br />
Einrichtungen im Gebirge und im Flachland.<br />
Der erste Teil der Rekrutenschule findet bei der<br />
Infanterie statt. Im zweiten Teil im Rahmen des<br />
Lehrverbandes Führungsunterstützung 30 ist<br />
die Ausbildung speziell auf die Anforderungen<br />
für die Bewachung und Sicherung der entsprechenden<br />
Anlagen ausgerichtet.<br />
Ein Rekrut auf einem mobilen Luftwaffen-Nachrichtenposten<br />
im Gelände.<br />
Wettersoldaten bereiten eine Höhensondierung vor.<br />
StAnDORt<br />
Dübendorf<br />
57
Fliegertruppen<br />
Einsatz in der dritten Dimension<br />
Die Mehrheit der Spezialisten, die auf einem Flugplatz zum Einsatz kommen, werden in<br />
den Schulen des Lehrverbandes Flieger ausgebildet. hier ist auch die Ausbildung der<br />
Flugzeug besatzung angesiedelt.<br />
Lufttransport von Kampftruppen<br />
Fliegersoldat D F E<br />
Der Fliegersoldat arbeitet direkt an den Luftfahrzeugen<br />
und erfüllt seine Aufträge in verschiedenen<br />
Funktionen im Betrieb eines<br />
Flugplatzes. Zu seinen Aufgaben gehören<br />
Ein satz- und Führungsunterstützung, Sicherstellung<br />
des Werkschutzes der Anlagen, das<br />
Flugunfallpikett sowie als Betriebssoldat die<br />
Sicherstellung rückwärtiger Dienste. Er unterstützt<br />
die Erstellung der Einsatzbereitschaft<br />
sowie den unterhalt und die Reparaturen. Im<br />
Lufttransport kann er zusätzlich als Spezialist<br />
an der Rettungswinde eingesetzt werden.<br />
58<br />
Flugplatzsicherungssoldat D F<br />
Der Flugplatzsicherungssoldat überwacht das<br />
Flugplatzgelände, sichert die wichtigen Objekte<br />
des Flugplatzes und gewährleistet so – unterstützt<br />
durch moderne technische Mittel –<br />
die militärische Sicherung. Der erste Teil der<br />
Rekrutenschule findet bei der Infanterie statt.<br />
FLIEGERTRuPPEN
Militärpilot<br />
Der Einsatz von Luftfahrzeugen bei Tag und<br />
Nacht, im In- und Ausland und unter allen<br />
Witterungsverhältnissen ist eine attraktive,<br />
jedoch sehr anspruchsvolle Aufgabe. Während<br />
der fünf Jahre dauernden Ausbildung<br />
werden ausschliesslich Berufsmilitärpiloten<br />
ausgebildet. Voraussetzung dazu ist das Bestehen<br />
eines SPHAIR-Kurses oder der Besitz<br />
einer zivilen Fluglizenz. Eine bestandene Matura<br />
oder Berufsmatura, das Bestehen einer<br />
Berufseignungsabklärung und eine abgeschlossene<br />
Offiziersausbildung sind die<br />
weiteren Be ding ungen, um zur Ausbildung<br />
zu gelassen zu werden. Der brevetierte Militärpilot<br />
wird für den Einsatz auf Super Puma /<br />
Cougar oder F/A-18 ausgebildet.<br />
IMFS Pionier / IMFS Pionier Fahrer c1 D F<br />
Der IMFS Pionier (IMFS steht für Integriertes<br />
militärisches Fernmeldesystem) baut Richtstrahl-<br />
und Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte<br />
und ist für den unterhalt seiner Technik<br />
verantwortlich. In einer Doppelfunktion übernimmt<br />
er zudem die Aufgaben eines Fahrers<br />
(Puch / Duro) oder einer Gefechtsordonnanz.<br />
FLIEGERTRuPPEN<br />
F/A-18<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Payerne, Locarno<br />
Verbandsausbildung: Alpnach, Dübendorf,<br />
Emmen, Locarno, Meiringen, Payerne, Sion<br />
59
Fliegerabwehrtruppen<br />
Kontrolle, Schutz und Verteidigung<br />
des Luftraums<br />
Die Fliegerabwehr schützt wichtige Objekte, Achsen und Räume – und dadurch auch die<br />
Zivilbevölkerung sowie militärische truppen – vor Angriffen aus der Luft. Ihre Sensoren<br />
kommen zudem im Rahmen der Existenzsicherung zum Einsatz, zwecks Informationsgewinnung<br />
als beitrag zur Darstellung der Luftlage. bei subsidiären Sicherungseinsätzen,<br />
zum beispiel für den Schutz von Konferenzen, können die Sensoren durch Effektoren<br />
(35-mm-Flabkanonen) zur Durchsetzung eines Flugverbots ergänzt werden.<br />
Tag und Nacht ein starker Schutzschild: die bodengestützte Luftverteidigung.<br />
Kanonier 35-mm-Flabkanone D F<br />
Die Kanoniere der mittleren Fliegerabwehr<br />
erstellen im Team die Feuerbereitschaft der<br />
35-mm-Fliegerabwehrkanone 63 / 90 und setzen<br />
diese als Richtschützen auch im scharfen<br />
Schuss gegen Luftziele ein. Zusätzlich bedienen<br />
sie die Übermittlungsgeräte der Feuereinheit<br />
und erfüllen in einer Doppelfunktion die<br />
Aufgaben eines Fahrers (PuCH / DuRO), einer<br />
Gefechtsordonnanz oder eines ABC-Spürers.<br />
60<br />
Radarsoldat Feuerleitgerät<br />
SKYGUARD D<br />
Die Radarsoldaten betreiben das Feuerleitgerät<br />
75 / 95, erstellen die Feuerbereitschaft<br />
der Feuereinheit im Team und unterstützen<br />
den Feuerleitenden bei der Überwachung der<br />
Luftlage, der Zielverfolgung und der Zielbekämpfung,<br />
unter anderem auch im scharfen<br />
Schuss. Zusätzlich bedienen sie die Übermittlungsgeräte<br />
der Feuereinheit und erfüllen in<br />
FLIEGERABWEHR TRuPPEN
einer Doppelfunktion die Aufgaben eines Fahrers<br />
(PuCH / DuRO), einer Gefechtsordonnanz<br />
oder eines ABC-Spürers.<br />
Lenkwaffensoldat STINGER D F<br />
Der Lenkwaffensoldat der leichten Fliegerabwehr<br />
setzt das Fliegerabwehrlenkwaffen-<br />
system STINGER ein. Ein Teil der Lenkwaffensoldaten<br />
wird bereits in der Grundausbildung<br />
am Alarmierungssystem STINGER zu Beobachtersoldaten<br />
ausgebildet. Die Beobachter<br />
stellen die Alarmierung der Lenkwaffensoldaten<br />
sicher. Zusätzlich bedienen sowohl die<br />
Lenkwaffensoldaten als auch die Beobachtersoldaten<br />
die Übermittlungsgeräte der Feuereinheit<br />
/ Gruppe und übernehmen in einer<br />
Doppelfunktion die Aufgaben eines Fahrers<br />
von leichten Fahrzeugen, einer Gefechtsordonnanz<br />
/ABC-Spürer oder eines Versorgers.<br />
Lenkwaffensoldat RAPIER D<br />
Der Lenkwaffensoldat der mobilen Fliegerabwehr<br />
setzt das Fliegerabwehrlenkwaffensystem<br />
RAPIER ein. Zusätzlich bedient er die<br />
Übermittlungsgeräte der Feuereinheit und<br />
erfüllt in einer Doppelfunktion die Aufgaben<br />
eines Fahrers (PuCH / DuRO), eines Detachementskochs<br />
oder eines ABC-Spürers.<br />
übermittlungssoldat D F<br />
Der Übermittlungssoldat bedient einen Teil der<br />
Fernmeldeeinrichtungen der Fliegerabwehr.<br />
Dazu gehören der Einsatz von Funkstationen<br />
und das Erstellen von Anschlüssen an das Telefonnetz.<br />
In einer Doppelfunktion übernimmt er<br />
zudem die Aufgaben eines Fahrers von leichten<br />
Fahrzeugen oder die eines ABC-Spürers.<br />
IMFS Pionier / IMFS Pionier Fahrer c1<br />
Der IMFS Pionier (IMFS steht für Integriertes<br />
militärisches Fernmeldesystem) baut Richtstrahl-<br />
und Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte<br />
und ist für den unterhalt seiner Technik<br />
FLIEGERABWEHR TRuPPEN<br />
verantwortlich. In einer Doppelfunktion übernimmt<br />
er zudem die Aufgaben eines Fahrers<br />
(PuCH / DuRO) oder einer Gefechtsordonnanz.<br />
35-mm-Flabkanone<br />
STINGER<br />
RAPIER<br />
StAnDORtE<br />
Rekrutenschulen: Emmen, Payerne<br />
Verbandsausbildung: Emmen, Payerne, S-chanf,<br />
Gluringen, Brigels, Grandvillard, Eriswil, Torny<br />
61
Ausbildungsstandorte<br />
LVb Infanterie<br />
62<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
LVb Panzer und Artillerie<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
LVb Genie/Rettung<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
LVb Logistik<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
LVb Führungsunterstützung 30<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
Bière<br />
Colombier<br />
Chamblon<br />
LVb Flieger 31<br />
Moudon<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
LVb Fliegerabwehr 33<br />
Standorte Rekrutenschulen<br />
Standorte Verbandsausbildung<br />
Payerne<br />
Drognens<br />
Bure<br />
Torny<br />
Dailly<br />
Fribourg<br />
Lyss<br />
Genève Sion<br />
Bern<br />
Grandvillard<br />
Sand-Schönbühl<br />
Boltigen<br />
Jassbach<br />
Thun<br />
Liestal<br />
Aarau<br />
Wangen a. A.<br />
Eriswil<br />
Burgdorf<br />
Spiez<br />
AuSBILDuNGSSTANDORTE
Bremgarten<br />
Brugg<br />
Emmen<br />
Alpnach<br />
Meiringen<br />
Gluringen<br />
Kloten<br />
Dübendorf<br />
Andermatt<br />
Airolo<br />
Locarno<br />
Einsiedeln<br />
AuSBILDuNGSSTANDORTE<br />
Frauenfeld<br />
Wichlenalp<br />
Brigels<br />
Monte Ceneri<br />
Isone<br />
Hinterrhein<br />
St. Gallen<br />
Mels<br />
Chur<br />
Militärische Sicherheit (Mil Sich)<br />
Kompetenzzentrum ABC<br />
Spezialkräfte<br />
AuSbILDungSStAnDORtE<br />
Die Rekrutenschulen finden grundsätzlich auf<br />
Waffenplätzen statt. Während dieser Zeit dient<br />
in der Regel eine Kaserne als unterkunft. In der<br />
Verbandsausbildung (VBA 1, siehe Seite 21)<br />
wird das Gelernte praktisch angewendet. Dafür<br />
verschiebt sich die ganze Schule in eine Gegend,<br />
welche die Durchführung von Gefechtsschiessen<br />
und grösseren Übungen erlaubt.<br />
S-chanf<br />
63
evölkerungsschutz /<br />
Zivilschutz<br />
umfassender Schutz der bevölkerung<br />
überschwemmungen, Erdrutsche, Chemieunglücke, terroristische Anschläge – die Schweiz<br />
ist unterschiedlichsten bedrohungen und gefahren ausgesetzt. Als Antwort darauf arbeiten<br />
im bevölkerungsschutz die fünf Partnerorganisationen Polizei, Feuerwehr, gesundheitswesen,<br />
technische betriebe (z. b. Wasser- und Stromversorgung oder Entsorgung) und<br />
Zivilschutz zusammen. Ihre Aufgabe ist es, die bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und<br />
Kulturgüter bei Katastrophen und in notlagen sowie im Kriegsfall zu schützen.<br />
Der Zivilschutz: ein Teil des Bevölkerungsschutzes.<br />
Die Blaulichtorganisationen:<br />
Polizei, Feuerwehr und Sanität<br />
Alltagsereignisse wie Verkehrsunfälle oder<br />
Brände in einzelnen Gebäuden bewältigen die<br />
Ersteinsatzmittel («Blaulichtorganisationen»)<br />
Polizei, Feuerwehr und Sanität nach eingespielten<br />
Verfahren. Bei Katastrophen, die Ein-<br />
64<br />
sätze über längere Zeit und von vielen Mitteln<br />
verlangen, ist eine gute Zusammenarbeit genauso<br />
wichtig – und eine übergeordnete Führung<br />
und breitere Koordination unerlässlich.<br />
Dafür sorgt ein ziviles Führungsorgan (Krisenstab),<br />
in dem die Partnerorganisationen vertreten<br />
sind.<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ
Unterstützung durch den Zivilschutz<br />
Im Fall einer Katastrophe kommen – wie im<br />
Alltag – zuerst die Blaulichtorganisationen<br />
zum Einsatz. Der Bevölkerungsschutz ist so<br />
aufgebaut, dass bei Bedarf gezielt zusätzliche<br />
Mittel eingesetzt werden können. Das Führungsorgan<br />
kann dabei zur Verstärkung der<br />
Ersteinsatzmittel weitere Elemente anfordern<br />
– insbesondere beim Zivilschutz. Der<br />
Zivilschutz soll die anderen Partnerorganisationen<br />
entlasten, ergänzen und somit sicherstellen,<br />
dass bei grossen und lang andauernden<br />
Katastrophen- und Notlage-Einsätzen<br />
genügend Mittel zur Verfügung stehen. Die<br />
technischen Betriebe sorgen oft selber für die<br />
nötige Verstärkung, können aber auch die anderen<br />
Partnerorganisationen beiziehen.<br />
DAS VERbunDSyStEM bEVöLKERungSSChutZ<br />
Polizei Feuerwehr<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />
Gemeinsames Führungsorgan<br />
Gesundheits-<br />
wesen<br />
Bund, Kantone und Gemeinden<br />
Naturkatastrophen können zwar durchaus das<br />
ganze Land betreffen, meist sind es aber Ereignisse,<br />
die sich auf eine Gemeinde oder<br />
Region beschränken. Die Verantwortung für<br />
den Bevölkerungsschutz liegt deshalb hauptsächlich<br />
bei den Kantonen und Gemeinden.<br />
Gefordert sind immer zuerst und vor allem die<br />
regionalen Einsatzmittel. Der Bund spielt aber<br />
auch eine wichtige Rolle: Er erarbeitet Grundlagen,<br />
etwa in Form von Gesetzen oder in der<br />
Ausbildung, und sorgt für die Koordination auf<br />
nationaler Ebene. Neben den Massnahmen,<br />
die für den Fall eines Krieges getroffen werden<br />
müssen, ist er auch für folgende Katastrophen<br />
und Notlagen zuständig: erhöhte Radioaktivität,<br />
Notfälle bei Staudämmen, Epidemien und<br />
Tierseuchen.<br />
Technische<br />
Betriebe<br />
Zivilschutz<br />
65
Zivilschutz:<br />
Schützen – betreuen – unterstützen<br />
Der Zivilschutz ist im Rahmen des bevölkerungsschutzes für Schutzbauten und Sirenen<br />
zuständig; er betreut schutzsuchende Personen und befasst sich mit dem Schutz der Kultur-<br />
güter; er unterstützt die Führungsorgane (Krisenstäbe) und die anderen Partnerorgani -<br />
sa tionen. Zudem können ihn die behörden für Instandstellungsarbeiten und für verschiedenste<br />
Einsätze zugunsten der gemeinschaft (etwa bei grossveranstaltungen) aufbieten.<br />
Man rechnet im Zivilschutz mit einem bestand von 105 000 Schutzdienstpflichtigen.<br />
Angehörige des Zivilschutzes leisten nach einer Überschwemmung unterstützung.<br />
Rechte und Pflichten<br />
Der Zivilschutz beruht auf dem Milizsystem<br />
und der Schutzdienstpflicht. Diese beginnt mit<br />
dem 20. und endet mit dem 40. Altersjahr.<br />
Schutzdienstpflichtige sind militärversichert<br />
und haben Anspruch auf Sold, Erwerbsausfallentschädigung,<br />
Verpflegung, Transport und<br />
unterkunft. Sie müssen bis und mit dem 30.<br />
Altersjahr Wehrpflichtersatz bezahlen (siehe<br />
66<br />
Seite 29). Die im Zivilschutz geleisteten<br />
Diensttage werden aber angerechnet: Mit jedem<br />
Diensttag verkleinert sich die Wehrpflichtersatzabgabe<br />
um vier Prozent.<br />
Zuteilung zu einer von drei Grundfunktionen<br />
Dem Zivilschutz wird zugeteilt, wer bei der<br />
<strong>Rekrutierung</strong> für den Militärdienst als untauglich,<br />
für den Zivilschutz jedoch als tauglich<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ
erklärt wird. Bei der Zuteilung zum Zivilschutz<br />
lassen sich die beruflichen Kenntnisse und<br />
Erfahrungen sowie die persönlichen Fähigkeiten<br />
und Neigungen optimal nutzen. Drei<br />
Grundfunktionen, das heisst drei Einsatzbereiche,<br />
stehen bei der Zuteilung zur Auswahl:<br />
• Stabsassistent<br />
• Betreuer<br />
• Pionier<br />
Ausbildung<br />
Spätestens drei Jahre nach der <strong>Rekrutierung</strong><br />
besuchen die Schutzdienstpflichtigen eine<br />
zwei- bis dreiwöchige Grundausbildung. Sie<br />
ist in zwei Kursblöcke aufgeteilt: In der allgemeinen<br />
Grundausbildung wird das Zivilschutz-<br />
Grundwissen vermittelt, in der funktionsbezogenen<br />
Ausbildung steht die fachtechnische<br />
Ausbildung im Vordergrund. Nach einwöchigen<br />
Zusatzausbildungen können Dienst-<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />
pflichtige verschiedene Spezialistenfunktionen<br />
übernehmen. Zudem eröffnen ein- bis<br />
zweiwöchige Kaderausbildungen die Möglichkeit<br />
zur Übernahme von Führungsfunktionen.<br />
Die Dienstleistung erfolgt in einem der Fachbereiche<br />
Führungsunterstützung, Schutz und<br />
Betreuung, Kulturgüterschutz, unterstützung<br />
oder Logistik.<br />
Jährlich finden Wiederholungskurse statt, die<br />
mindestens zwei Tage und höchstens eine<br />
Woche dauern.<br />
67
Drei grundfunktionen<br />
Stabsassistent: Führungsunterstützung<br />
um erfolgreich führen zu können, benötigt ein Führungsorgan eine Führungsunterstützung.<br />
Der Zivilschutz stellt für die Führungsunterstützung Personal der Sachbereiche Lage,<br />
tele matik, AbC-Schutz und Logistische Koordination zur Verfügung. Vor allem in den<br />
bereichen Lage und telematik kommen breit ausgebildete Stabsassistenten des Zivilschutzes<br />
zum Einsatz. Ihr Arbeitsort ist in der Regel das Lage- bzw. telematikzentrum,<br />
das sich beim Führungs organ (Kommandoposten) befindet.<br />
Stabsassistent im Einsatz.<br />
Lage: Grundlagen für Entscheide bereitstellen<br />
Ohne Kenntnis der momentanen Lage und deren<br />
Entwicklung sind Entscheide kaum möglich. Der<br />
Sachbereich Lage ist deshalb für die Führung<br />
ganz wichtig. Es gilt, Informationen zu beschaffen,<br />
auszuwerten und in Nachrichten umzusetzen.<br />
Die Informationen werden in verschiedenen<br />
68<br />
Formen vermittelt, etwa durch Einsatzjournale,<br />
Führungskarten, Lageberichte, Dispositive, Mittelübersichten<br />
und Nachrichtenkarten.<br />
Telematik: Kommunikation sicherstellen<br />
Ohne Telematik keine Kommunikation! Der<br />
Sachbereich Telematik unterstützt die Füh-<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ
ungsorgane durch Planung, Aufbau, Betrieb<br />
und unterhalt von Telematikverbindungen<br />
(Übermittlung). Er koordiniert die Telematik<br />
im ganzen System Bevölkerungsschutz und<br />
unterstützt bei Bedarf die Partnerorganisationen.<br />
Der Zivilschutz verfügt für diese Aufgaben<br />
über geeignetes Telematikmaterial und ist<br />
ins Sicherheitsnetz Funk der Schweiz (POLY-<br />
COM) eingebunden, das die Kommunikation<br />
zwischen allen Partnern ermöglicht.<br />
ABc-Schutz: vor allem Strahlenschutz<br />
Im Gegensatz zu den Sachbereichen Lage und<br />
Telematik ist der ABC-Schutz (ABC steht für<br />
atomar, biologisch, chemisch) in der Führungsunterstützung<br />
in der Regel einzig durch<br />
den Chef ABC-Schutz vertreten. Bei Ereignissen<br />
mit erhöhter Radioaktivität kann der Sachbereich<br />
ABC-Schutz das Führungsorgan und<br />
die Einsatzleitung beraten und die radioaktive<br />
Strahlung messen.<br />
Logistische Koordination: die Organisatoren<br />
Die logistische Koordination wird aktiv, wenn<br />
mehrere Partnerorganisationen im Einsatz stehen.<br />
Bei Katastrophen und in Notlagen organisiert<br />
und koordiniert sie zum Beispiel Transporte,<br />
Verpflegung, Baumaschinen und Material. Diese<br />
Aufgabe wird durch einen Chef logistische<br />
Koordination wahrgenommen.<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />
Mögliche Zusatzausbildungen für Stabsas sistenten:<br />
• POLYCOM Endgeräte-Ausbildner<br />
• Sachkundiger Strahlenschutz<br />
• A-Spürer<br />
• Psychologischer Nothelfer<br />
• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />
Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />
• Chef Lage<br />
• Gruppenführer Telematik<br />
• Rechnungs- und Haushaltführer<br />
(Fourier)<br />
Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />
• Chef Telematik<br />
• Chef ABC-Schutz<br />
• Chef Logistische Koordination<br />
• Chef Kulturgüterschutz<br />
POLYCOM Endgeräte-Ausbildner<br />
Strahlenmessung<br />
69
etreuer: Schutz und betreuung<br />
bei Schadenereignissen und in ausserordentlichen Lagen muss in erster Linie der gefährdeten<br />
oder hilfsbedürftigen bevölkerung zur Seite gestanden werden. betroffene schützen<br />
und betreuen: Dies ist das Aufgabengebiet des betreuers im Zivilschutz.<br />
Betreuer im Einsatz.<br />
Schutzsuchende Menschen beherbergen und<br />
pflegen<br />
Betreuung umfasst verschiedene Massnahmen:<br />
Es geht darum, Menschen aufzunehmen,<br />
zu beherbergen, zu ernähren, zu kleiden,<br />
zu pflegen und für ihr Wohlergehen zu sorgen.<br />
Die Betreuung ist auf eine möglichst umfassende<br />
Selbsthilfe der betroffenen Menschen<br />
ausgerichtet. Die Selbstständigkeit und Selbstverantwortung<br />
der schutzsuchenden Menschen<br />
soll unterstützt und gefördert werden.<br />
Vielseitig einsetzbar<br />
Je nach Ereignis oder Notlage können die Betreuer<br />
unterschiedlich gefordert sein: Der Zivilschutz<br />
kann eingesetzt werden, um schutz-<br />
70<br />
suchende Menschen (Obdachlose, Evakuierte,<br />
blockierte Touristen, schutzsuchende Ausländer<br />
usw.) zu betreuen. Nach traumatischen<br />
Erlebnissen benötigen Opfer, Einsatzkräfte<br />
und deren Angehörige auch eine psychologische<br />
Betreuung. Der Zivilschutz steht ausserdem<br />
bereit zur unterstützung des öffentlichen<br />
Gesundheitswesens, etwa zur Mithilfe<br />
bei der Krankenpflege in Heimen und Spitälern<br />
oder als Transporthelfer beim Rettungsdienst<br />
der Sanität. Schliesslich kann er allgemein<br />
zur unterstützung der Behörden und<br />
Einsatzmittel (zum Beispiel fürs Absuchen im<br />
Gelände oder zur Verkehrsregelung) herangezogen<br />
werden.<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ
Gefragt: Sozialkompetenz<br />
Insbesondere der umgang mit fremdsprachigen<br />
Schutzsuchenden oder traumatisierten<br />
Opfern von Katastrophen verlangt vom Betreuer<br />
einiges: eine hohe psychische Belastbarkeit,<br />
aber auch soziale Kompetenzen oder<br />
spezielle Sprachkenntnisse.<br />
Mögliche Zusatzausbildungen für Betreuer:<br />
• Sachkundiger Strahlenschutz<br />
• A-Spürer<br />
• Psychologischer Nothelfer<br />
• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />
• Sanitäter<br />
• Anlagewart<br />
Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />
• Gruppenführer Betreuung<br />
• Chef Logistisches Element (Feldweibel)<br />
• Rechnungs- und Haushaltsführer (Fourier)<br />
• Küchenchef (als gelernter Koch)<br />
Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />
• Gruppenführer Sanität<br />
• Zugführer Betreuung<br />
• Chef ABC-Schutz<br />
• Chef Logistische Koordination<br />
• Chef Kulturgüterschutz<br />
• Zivilschutzkommandant<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />
Nothelfer<br />
Küchenchef<br />
71
Pionier: unterstützung<br />
Die unterstützung ist der bereich mit dem wohl breitesten Aufgabenfeld. Der Zivilschutz<br />
wird dabei zur unterstützung der anderen Partnerorganisationen des bevölkerungsschutzes,<br />
insbesondere der Feuerwehr, der Polizei oder der technischen betriebe, selbstständig<br />
oder im Verbund eingesetzt. Es geht oft um Langzeit-Einsätze von mehreren tagen<br />
bis Wochen. Pioniere werden für Instandstellungsarbeiten, aber auch für Sicherungs- und<br />
Aufräumarbeiten eingesetzt, um vor allem nach naturkatastrophen wie Stürmen, überschwemmungen,<br />
Erdrutschen oder Lawinen Folgeschäden abzuwenden.<br />
Pioniere im Einsatz.<br />
Technische Fertigkeit<br />
Der Pionier muss alle Pioniergeräte – wie Stollenausrüstung,<br />
Zug- und Hebegeräte, Kompressor<br />
– bedienen können. Er ist vor Ort,<br />
wenn nach einer Überschwemmung Keller<br />
ausgeräumt werden müssen, er repariert beschädigte<br />
Einrichtungen oder legt Strassen<br />
frei. Vom Pionier sind deshalb – neben einer<br />
72<br />
guten körperlichen Leistungsfähigkeit – technisches<br />
Verständnis sowie ein Sinn für das<br />
praktische Arbeiten verlangt.<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ
Mögliche Zusatzausbildungen für Pioniere:<br />
• Sachkundiger Strahlenschutz<br />
• A-Spürer<br />
• Psychologischer Nothelfer<br />
• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />
• Materialwart<br />
• Anlagewart<br />
Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />
• Gruppenführer unterstützung<br />
• Chef Logistisches Element (Feldweibel)<br />
• Küchenchef (als gelernter Koch)<br />
Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />
• Zugführer unterstützung<br />
• Chef ABC-Schutz<br />
• Chef Logistische Koordination<br />
• Chef Kulturgüterschutz<br />
• Zivilschutzkommandant<br />
KuLtuRgütERSChutZ<br />
Einige Spezialistenfunktionen können von Zivilschutzangehörigen<br />
aller drei Grundfunktionen<br />
ausgeübt werden. Ein Beispiel ist der Kulturgüterschutz-Spezialist<br />
(KGS-Spezialist): Der<br />
Kulturgüterschutz erarbeitet mit Eigentümern<br />
von Kulturgütern und mit kulturellen Institutionen<br />
Schutzmassnahmen sowie Einsatzplanungen<br />
im Hinblick auf mögliche Schadenereignisse.<br />
Im Schadenfall leiten und unterstützen<br />
KGS-Spe zialisten die Einsatzdienste. In der<br />
Ausbildung wird die Zusammenarbeit zwischen<br />
KGS, Eigen tümern und Partnerorganisationen<br />
(Feuerwehr, Polizei) geübt.<br />
BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />
Geräteführer<br />
Anlagewart<br />
Kulturgüterschutz<br />
73
Kreiskommandos<br />
Kreiskommando Zürich<br />
uetlibergstrasse 113, Postfach, 8090 Zürich<br />
E-Mail: ore@amz.zh.ch<br />
Telefon: 043 268 62 80<br />
Kreiskommando Bern<br />
Papiermühlestrasse 17v,<br />
Postfach, 3000 Bern 22<br />
E-Mail: rekrutierung.bsm@pom.be.ch<br />
Telefon: 031 634 92 26<br />
commandement d’arrondissement Berne<br />
Grand-Rue 2, 2520 La Neuveville<br />
Courriel: jacqueline.formaz@pom.be.ch<br />
Téléphone: 032 751 49 71<br />
Kreiskommando Luzern<br />
Murmattweg 8, 6000 Luzern 30<br />
E-Mail: kreiskommando@lu.ch<br />
Telefon: 041 317 44 55<br />
Kreiskommando Uri<br />
Lehnplatz 22, 6460 Altdorf<br />
E-Mail: george.imhof@ur.ch<br />
Telefon: 041 875 23 54<br />
Kreiskommando Schwyz<br />
Postfach 4215, 6431 Schwyz<br />
E-Mail: beat.bregenzer@sz.ch<br />
Telefon: 041 819 22 53<br />
Kreiskommando Obwalden<br />
Postfach 1465, 6061 Sarnen<br />
E-Mail: heiri.wallimann@ow.ch<br />
Telefon: 041 666 64 47<br />
Kreiskommando Nidwalden<br />
Wilstrasse 1, 6371 Stans-Oberdorf<br />
E-Mail: kreiskommando@nw.ch<br />
Telefon: 041 619 56 13<br />
Kreiskommando Glarus<br />
Landstrasse 38, 8750 Glarus<br />
E-Mail: walter.rhyner@gl.ch<br />
Telefon: 055 646 68 70<br />
Kreiskommando Zug<br />
Hinterbergstrasse 43, 6312 Steinhausen<br />
E-Mail: matthias.munz@zg.ch<br />
Telefon: 041 723 72 03<br />
74<br />
commandement d’arrondissement Fribourg<br />
Rte des Arsenaux 16, 1705 Fribourg<br />
Courriel: mauroncl@fr.ch<br />
Courriel: siffertje@fr.ch<br />
Téléphone: 026 305 30 20<br />
Téléphone: 026 305 30 21<br />
Kreiskommando Freiburg<br />
Rte des Arsenaux 16, 1705 Freiburg<br />
E-Mail: mauroncl@fr.ch<br />
E-Mail: siffertje@fr.ch<br />
Telefon: 026 305 30 20<br />
Telefon: 026 305 30 21<br />
Kreiskommando Solothurn<br />
Hauptgasse 70, 4509 Solothurn<br />
E-Mail: roland.furrer@vd.so.ch<br />
Telefon: 032 627 27 71<br />
Kreiskommando Basel-Stadt<br />
Zeughausstr. 2, 4002 Basel<br />
E-Mail: kreiskommando@sid.bs.ch<br />
Telefon: 061 316 72 12<br />
Kreiskommando Basel-Landschaft<br />
Oristalstr. 100, 4410 Liestal<br />
E-Mail: kreiskommando@bl.ch<br />
Telefon: 061 552 72 16<br />
Kreiskommando Schaffhausen<br />
Randenstrasse 34, 8204 Schaffhausen<br />
E-Mail: bruno.weber@ktsh.ch<br />
Telefon: 052 632 72 86<br />
Kreiskommando Appenzell A.Rh.<br />
Schützenstrasse 1, 9100 Herisau<br />
E-Mail: paul.huber@ar.ch<br />
Telefon: 071 353 72 23<br />
Kreiskommando Appenzell I.Rh.<br />
Marktgasse 10d, 9050 Appenzell<br />
E-Mail: franz.buesser@jpmd.ai.ch<br />
Telefon: 071 788 95 91<br />
Kreiskommando St. Gallen<br />
Burgstrasse 50, 9000 St.Gallen<br />
E-Mail: karl.wehrli@sg.ch<br />
Telefon: 071 229 71 82<br />
KREISKOMMANDOS
Kreiskommando Graubünden<br />
Amt für Militär und Zivilschutz<br />
Abteilung Militär<br />
Steinbruchstrasse 18, 7001 Chur<br />
E-Mail: andreas.frank@amz.gr.ch<br />
Telefon: 081 257 35 06<br />
Kreiskommando Aargau<br />
Rohrerstrasse 7, 5001 Aarau<br />
E-Mail: patrick.koller@ag.ch<br />
Telefon: 062 835 31 07<br />
Kreiskommando Thurgau<br />
Zürcherstrasse 221, 8510 Frauenfeld<br />
E-Mail: chantal.moor@tg.ch<br />
Telefon: 052 724 27 47<br />
Ufficio affari militari e comando di circondario<br />
Ticino<br />
Palazzo governativo, 6500 Bellinzona<br />
E-Mail: renato.albertoni@ti.ch<br />
Telefono: 091 814 33 33<br />
Section arrondissements militaires Vaud<br />
BAP, 1014 Lausanne<br />
Courriel: gisele.delisle@vd.ch<br />
Téléphone: 021 316 47 31<br />
1. WUNScHFUNKTION<br />
Begründung der Eignung<br />
2. WUNScHFUNKTION<br />
Begründung der Eignung<br />
3. WUNScHFUNKTION<br />
Begründung der Eignung<br />
KREISKOMMANDOS<br />
commandement d’arrondissement Valais<br />
case postale 413<br />
39, avenue de la Gare, 1951 Sion<br />
Courriel: militaire@admin.vs.ch<br />
Téléphone: 027 606 52 25<br />
Kreiskommando Wallis<br />
case postale 413<br />
39, avenue de la Gare<br />
1951 Sion<br />
E-Mail: militaer@admin.vs.ch<br />
Telefon: 027 606 52 16<br />
commandement d’arrondissement Neuchâtel<br />
Rue de l’Arsenal 2, 2013 Colombier<br />
Courriel: isabelle.tendon@ne.ch<br />
Téléphone: 032 889 53 03<br />
commandement d’arrondissement Genève<br />
Rue de l’Ecole-de Médecine 13, 1211 Genève 4<br />
Courriel: militaire@etat.ge.ch<br />
Téléphone: 022 546 77 00<br />
commandement d’arrondissement Jura<br />
Rue Ernest Daucourt 1<br />
Case postale, 2942 Alle<br />
Courriel: serge.perera@jura.ch<br />
Téléphone: 032 420 39 20<br />
WUNScHZEITPUNKT RS<br />
1. Priorität<br />
2. Priorität<br />
3. Priorität<br />
ERInnERung<br />
RS-Termin mit Arbeitgeber oder Hochschule<br />
abgesprochen?<br />
75
Standorte der<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />
LAuSAnnE<br />
centre de recrutement de Lausanne BAP<br />
Case postale 226<br />
Route des Plaines du Loup 1<br />
1018 Lausanne<br />
Courriel: rekz.lau@vtg.admin.ch<br />
cantons<br />
GE, Ju, NE, VD, FR (f), BE (f), VS (f)<br />
SuMISWALD<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Sumiswald<br />
Spitalstrasse 20<br />
3454 Sumiswald BE<br />
E-Mail: rekz.sum@vtg.admin.ch<br />
Kantone<br />
BE (d), FR (d), VS (d)<br />
76<br />
Lausanne<br />
Sportanlage<br />
Bahnhof<br />
Entrée Entrée<br />
Pontaise<br />
centre de recrutement<br />
Spitalstrasse<br />
Rekr Zen<br />
Eystrasse<br />
Sumiswald<br />
Kirchstalden<br />
Forum<br />
Eystrasse<br />
STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN
MOntE CEnERI<br />
centro di reclutamento del Monte ceneri<br />
Caserma 4<br />
6802 Monte Ceneri<br />
e-mail: rekz.mce@vtg.admin.ch<br />
cantoni<br />
GR (i), TI<br />
WInDISCh<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Windisch<br />
Spitzmattstrasse 6<br />
5210 Windisch<br />
E-Mail: rekz.wid@vtg.admin.ch<br />
Kantone<br />
AG, BL, BS, SO, OW, NW, uR, Lu Rekr Zen<br />
STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN<br />
Bahnhof Bahnhof Brugg Brugg<br />
Zürcherstr.<br />
Zürcherstr.<br />
Windisch<br />
Dorfstrasse.<br />
Dorfstrasse.<br />
Mülligerstrasse<br />
Mülligerstrasse<br />
77
RütI<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Rüti<br />
Spitalstrasse 33<br />
8630 Rüti / ZH<br />
E-Mail: rekz.rut@vtg.admin.ch<br />
Kantone<br />
SH, TG, ZH, ZG<br />
MELS<br />
<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Mels<br />
Tiergarten<br />
Pöltisstrasse 40<br />
8887 Mels<br />
E-Mail: rekz.mel@vtg.admin.ch<br />
Kantone<br />
AI, AR, GL, GR (d), SG, SZ<br />
Rekr Zen<br />
Spitalstrasse<br />
Spitalstrasse<br />
Rekr Zen<br />
Pöltisstrasse<br />
Plons<br />
Dorfstrasse<br />
Dorfstrasse<br />
Bahnhof Bahnhof<br />
Rüti ZH<br />
Heiligkreuz<br />
78 STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN<br />
A3
Internetadressen<br />
www.rekrutierung.ch<br />
Alle Infos über Ihre <strong>Rekrutierung</strong><br />
www.miljobs.ch<br />
Infos über die Jobs im Militär und im<br />
Zivil schutz<br />
www.vbs.ch<br />
Infos zum Departement für Verteidigung,<br />
Bevölkerungsschutz und Sport VBS<br />
www.armee.ch<br />
Alles über die Schweizer Armee<br />
www.durchdiener.ch<br />
Alle Infos zum Dienst an einem Stück<br />
www.fum.ch<br />
Infos zur zivilen Anerkennung der<br />
Führ ungs ausbildung<br />
www.armeesanitaetsdienst.ch<br />
Infos zur Sanität<br />
www.zivil-militaer.ch<br />
Koordination von ziviler und militärischer<br />
Ausbildung<br />
www.studiumundarmee.ch<br />
Infos zur Koordination von Studium<br />
und Militär dienst<br />
www.zukunftmitsicherheit.ch<br />
Fragen zur Berufs- und Zeitmilitär-<br />
Kader aus bildung<br />
www.milak.ch<br />
Militärakademie an der ETH Zürich<br />
INTERNETADRESSEN<br />
www.busa.ch<br />
Berufsunteroffiziersschule<br />
www.fraueninderarmee.ch<br />
Infos zu den Frauen in der Armee<br />
www.rkd-scr.ch<br />
Infos zum Rotkreuzdienst für Frauen<br />
www.militaermusik.ch<br />
Kompetenzzentrum Militärmusik<br />
www.luftwaffe.ch<br />
Infos zur Luftwaffe<br />
www.sphair.ch<br />
Ausbildungsplattform der Luftwaffe<br />
www.airforcepilot.ch<br />
Infos über die Ausbildung zum Piloten<br />
www.zivi.admin.ch<br />
Alle Infos zum Zivildienst<br />
www.bevoelkerungsschutz.ch<br />
Alle Infos zum Verbundsystem<br />
Bevölker ungs schutz<br />
www.zivilschutz.ch<br />
Alle Infos zum Zivilschutz<br />
www.estv.admin.ch<br />
Wehrpflichtersatzabgabe (WPE)<br />
www.ahv-iv.info<br />
Infos zur Erwerbsausfallentschädigung<br />
der AHV-Ausgleichskasse<br />
79
Kontaktadressen<br />
<strong>Rekrutierung</strong><br />
Rodtmattstr. 110, 3003 Bern<br />
Telefon: 031 324 24 83<br />
E-Mail: rekrutierung.J1@vtg.admin.ch<br />
Frauen in der Armee<br />
Öffentlichkeitsarbeit Verteidigung<br />
Stauffacherstr. 65 / 14, 3003 Bern<br />
Telefon: 031 324 32 73<br />
E-Mail: fda@vtg.admin.ch<br />
Militärärztlicher Dienst<br />
Logistikbasis der Armee, Sanität<br />
Worblentalstrasse 36, 3063 Ittigen<br />
Telefon: 031 324 27 65<br />
Fax: 031 324 27 63<br />
E-Mail: milazd.info@vtg.admin.ch<br />
Rotkreuzdienst<br />
Werkstrasse 18, 3084 Wabern<br />
Telefon: 031 324 27 06<br />
E-Mail: rkd@redcross.ch<br />
Zivildienst<br />
Malerweg 6, 3600 Thun<br />
Telefon: 033 228 19 99<br />
E-Mail: info@zivi.admin.ch<br />
Zivilschutz<br />
Monbijoustrasse 51A, 3003 Bern<br />
Telefon: 031 322 50 11<br />
E-Mail: info@babs.admin.ch<br />
Sozialdienst der Armee<br />
Rodtmattstrasse 110, 3003 Bern<br />
Telefon: 0800 855 844<br />
E-Mail: sda.J1@vtg.admin.ch<br />
80<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Öffentlichkeitsarbeit Verteidigung<br />
Im Auftrag des Kommandos <strong>Rekrutierung</strong>,<br />
Gruppe Verteidigung, und des Bundesamtes<br />
für Bevölkerungsschutz, Eidgenössisches Departement<br />
für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />
und Sport VBS, sowie der Vollzugsstelle<br />
für den Zivildienst, Eidgenössisches Volks wirtschaftsdepartement<br />
EVD.<br />
Stand der Informationen: Mai 2010<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
92.055 d ALN 294-6006 / SAP 2527.9078<br />
10.2010 51000 160 267<br />
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