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Rekrutierung

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Ausgabe 2011<br />

Armee, Zivildienst und Zivilschutz


Inhaltsverzeichnis<br />

04 – 05 Orientierungstag<br />

06 – 07 <strong>Rekrutierung</strong><br />

08 – 09 Medizinische Tauglichkeitsabklärungen<br />

10 – 11 Test Fitness bei der <strong>Rekrutierung</strong><br />

12 – 13 Frauen leisten Dienst<br />

14 – 15 Zivildienst<br />

16 – 17 Sicherheit und Freiheit<br />

18 – 19 Dienstleistungsmodelle<br />

20 – 21 Grundausbildung<br />

22 – 23 Kaderausbildung<br />

24 – 25 Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen<br />

26 – 27 Sold, Soldzulage, Erwerbsersatz<br />

28 – 29 Rechtliches<br />

30 – 31 RS-Planungsvarianten<br />

32 Kompetenzzentren und Lehrverbände<br />

33 – 34 Kompetenzzentrum ABC<br />

35 – 36 Spezialkräfte<br />

37 – 39 Infanterie<br />

40 – 41 Militärische Sicherheit<br />

42 – 43 Panzertruppen<br />

44 – 45 Artillerie<br />

46 – 47 Genie- und Rettungstruppen<br />

48 – 51 Logistiktruppen<br />

52 – 53 Sanitätstruppen<br />

54 – 55 Übermittlungs- / Führungsunterstützungstruppen<br />

56 – 57 Fliegertruppen: Führungsunterstützung<br />

58 – 59 Fliegertruppen<br />

60 – 61 Fliegerabwehrtruppen<br />

62 – 63 Ausbildungsstandorte<br />

64 – 67 Bevölkerungsschutz / Zivilschutz<br />

68 – 69 Stabsassistent<br />

70 – 71 Betreuer<br />

72 – 73 Pionier<br />

74 – 75 Kreiskommandos<br />

76 – 78 Standorte der <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />

79 – 80 Internet- und Kontaktadressen


Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser<br />

Am Orientierungstag erhalten Sie Antworten auf Ihre Fragen zur <strong>Rekrutierung</strong>, zum Militärdienst,<br />

zum zivilen Ersatzdienst (Zivildienst), zum Dienst im Zivilschutz, sowie zur Planung Ihrer Dienstleistungen<br />

oder einer allfälligen Kaderlaufbahn. Diese Broschüre gibt Ihnen einen ersten Überblick.<br />

Wie Sie auf der gegenüberliegenden Seite sehen, ist das Inhaltsverzeichnis stichwortartig<br />

aufgebaut, damit Sie sich gezielt ins Bild setzen können.<br />

Im ersten Teil (rot) finden Sie, was im Zusammenhang mit Ihrer Stellungspflicht und der <strong>Rekrutierung</strong><br />

wichtig ist. Der zweite Teil (grün) gibt Ihnen zentrale Informationen über den Militärdienst.<br />

Der dritte Teil (violett) informiert Sie über die einzelnen Truppengattungen und über die<br />

Hauptfunktionen in der Armee. Im vierten Teil (orange) finden Sie Wesentliches über den<br />

Bevölkerungsschutz sowie über die einzelnen Funktionen im Zivilschutz. Für brennende Fragen<br />

können Sie am Schluss der Broschüre weiterführende Internet- und Kontaktadressen nachschlagen.<br />

Sie werden sehen: Die <strong>Rekrutierung</strong> bietet Ihnen heute viele Möglichkeiten und Chancen.<br />

Nutzen Sie sie!<br />

Ihr <strong>Rekrutierung</strong>steam


Orientierungstag<br />

Was bringt Ihnen der Orientierungstag?<br />

Der Orientierungstag hat die Aufgabe, Sie umfassend auf die <strong>Rekrutierung</strong> vorzubereiten<br />

und Ihnen Ihre Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen. Er ist für alle Schweizer Männer<br />

im 18. Altersjahr obligatorisch. Interessierte Frauen können am Orientierungstag freiwillig<br />

teilnehmen.<br />

Orientierungstag: Eine gute Vorbereitung beeinflusst Ihre Chancen.<br />

Darum geht es am Orientierungstag:<br />

• Sie erhalten alle nötigen Hintergrund-<br />

informationen zur Schweizer Armee und<br />

ihren Aufträgen, zum Zivildienst und zum<br />

Zivilschutz.<br />

• Sie erfahren, welche Ausbildungs- und<br />

Karrieremöglichkeiten Sie als Militärdienstpflichtiger<br />

haben und wie Sie Ihre<br />

Zuteilung durch eine gezielte Vorbereitung<br />

beeinflussen können.<br />

• Der Termin für die <strong>Rekrutierung</strong> wird festgelegt<br />

und der Zeitpunkt der Rekrutenschule<br />

(RS) unter Berücksichtigung Ihrer<br />

4<br />

Ausbildungssituation provisorisch geplant.<br />

So können Sie sich in Ihrer privaten Planung<br />

rechtzeitig darauf einstellen. Die Absprache<br />

des RS-Termins mit Familie und<br />

Arbeitgeber sowie die Koordination von RS<br />

und Schule oder Studium sind sehr wichtig.<br />

Organisation durch die Kantone<br />

Als Teil der <strong>Rekrutierung</strong> fällt der Orientierungstag<br />

unter die Militärdienstpflicht (Artikel<br />

59 der Bundesverfassung) und ist für Männer<br />

mit Schweizer Pass und Wohnsitz in der<br />

Schweiz obligatorisch. Schweizerinnen und<br />

ORIENTIERuNGSTAG


Auslandschweizer können freiwillig daran teilnehmen.<br />

Der Orientierungstag wird nicht an<br />

die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet.<br />

Nach Artikel 324a des Obligationenrechts<br />

muss dem Arbeitnehmer die Zeit für die Erfüllung<br />

der gesetzlichen Pflicht gewährt und der<br />

Lohn für die entsprechende Zeit entrichtet<br />

werden. Der Stellungspflichtige wird für den<br />

Orientierungstag nicht besoldet und erhält somit<br />

auch keinen Erwerbsersatz.<br />

Die Durchführung des Orientierungstages obliegt<br />

den Kantonen, die auch den Tagesablauf<br />

gestalten. unter der Leitung des jeweiligen<br />

Kreiskommandanten führen eigens für diesen<br />

Anlass geschulte Moderatoren durch das Programm<br />

und beantworten Ihre Fragen zu den<br />

einzelnen Themen.<br />

Typisches Beispiel für einen Tagesablauf<br />

Nach dem gemeinsamen Start im Plenum und<br />

der Vorstellung der Moderatoren beginnt am<br />

Vormittag die Gruppenarbeit mit 12 bis 15<br />

Teilnehmenden. Hier werden Ihnen unter anderem<br />

die Aufgaben der Armee und des Bevölkerungsschutzes<br />

im Rahmen der Sicherheitspolitik<br />

der Schweiz vorgestellt. Kurze<br />

Filme führen Sie in die jeweilige Thematik ein.<br />

Nach der Pause werden Sie eingehend über<br />

die Dienstmodelle, die Ausbildung und die<br />

Karrieremöglichkeiten orientiert:<br />

• Dienstmodelle: Neben der klassischen Rekrutenschule<br />

mit anschliessenden jährlichen<br />

Wiederholungskursen (WK) gibt es<br />

für maximal 15 Prozent eines Rekrutenjahrgangs<br />

die Möglichkeit, sich freiwillig<br />

als Durchdiener zu melden.<br />

• Ausbildung: Die Rekrutenschule gliedert<br />

sich in drei Phasen: Allgemeine Grundausbildung,<br />

Funktionsgrundausbildung<br />

und Verbandsausbildung.<br />

• Karrieremöglichkeiten: Angehende Kader<br />

wechseln bereits nach sieben Wochen in<br />

ORIENTIERuNGSTAG<br />

die Kaderschulen, wo sie eine mass geschneiderte<br />

Vorbereitung auf ihre künftigen<br />

Aufgaben als Gruppenführer, Einheitsfeldweibel,<br />

Einheitsfourier oder Zug-<br />

führer erhalten.<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht<br />

zunächst – wieder in Gruppen – die Vorbereitung<br />

auf die eigentliche <strong>Rekrutierung</strong> auf dem<br />

Programm. Danach wird mit Ihnen individuell<br />

der RS-Termin festgelegt, und Sie erhalten Ihr<br />

Dienstbüchlein, das Sie während der gesamten<br />

Dienstzeit begleiten wird.<br />

Zurück im Plenum werden Sie über Ihre Rechte<br />

und Pflichten informiert und erhalten die<br />

Gelegenheit, Fragen zu stellen.<br />

ÄRZtLIChER FRAgEbOgEn<br />

Mit dem Aufgebot zum Orientierungstag erhalten<br />

Sie einen ärztlichen Fragebogen. Er muss<br />

mit Hilfe der Eltern oder des Hausarztes sorgfältig<br />

und wahrheitsgetreu ausgefüllt und an den<br />

Orientierungstag mitgebracht werden. Selbstverständlich<br />

wird dieses Dokument vertraulich<br />

behandelt. Der ärztliche Fragebogen dient dem<br />

Arzt an der <strong>Rekrutierung</strong> als Grundlage zur Beurteilung<br />

Ihres Gesundheitszustandes. Frauen<br />

müssen den Fragebogen nicht abgeben, können<br />

aber, wenn sie sich bereits für die <strong>Rekrutierung</strong><br />

angemeldet haben.<br />

PLAnung DES RS-tERMInS<br />

Sprechen Sie mögliche RS-Termine mit Ihrer<br />

Familie und Ihrem Arbeitgeber rechtzeitig ab und<br />

stimmen Sie ihn auf Ihre Ausbildungs situation<br />

ab, damit Sie am Orientierungstag einen Wunschtermin<br />

angeben können. Je nach gewünschter<br />

Funktion muss der Zeitpunkt der Rekrutenschule<br />

anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong> angepasst werden.<br />

5


<strong>Rekrutierung</strong><br />

Die <strong>Rekrutierung</strong> bringt es an den tag:<br />

Was liegt Ihnen am besten?<br />

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. An der <strong>Rekrutierung</strong>, die zwei bis drei tage<br />

dauert und drei bis zwölf Monate vor der Rekrutenschule stattfindet, wird mit verschiedenen<br />

tests abgeklärt, welche Fähigkeiten und talente Sie haben, ehe über Ihre Zuteilung<br />

und Funktion entschieden wird.<br />

Körperliche und mentale Fitness entscheiden über Zuteilung und Funktion.<br />

Im Zentrum stehen dabei Ihr Gesundheitszustand,<br />

Ihre körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und die Gesundheit Ihrer Psyche.<br />

Gesundheitszustand<br />

um ein umfassendes Bild Ihres Gesundheitszustandes<br />

zu erhalten, ergänzt der <strong>Rekrutierung</strong>sarzt<br />

die Angaben aus Ihren persönlichen<br />

unterlagen (siehe Kasten Seite 7) mit<br />

einem gründlichen medizinischen Check<br />

(siehe Seite 8).<br />

6<br />

Körperliche Fitness<br />

Die körperliche Leistungsfähigkeit, die die<br />

Funktionszuteilung sowohl für die Armee als<br />

auch für den Zivilschutz entscheidend beeinflusst,<br />

wird mit einem mehrteiligen Sporttest<br />

ermittelt. Getestet werden unter der Leitung<br />

des Bundesamtes für Sport (Magglingen)<br />

Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer<br />

(siehe Seite 10).<br />

REKRuTIERuNG


Psychologische Abklärungen<br />

Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Flexibilität<br />

und Gewissenhaftigkeit sind von<br />

Mensch zu Mensch verschieden. Mit Intelligenz-<br />

und Persönlichkeitstests lassen sich<br />

entsprechende Erkenntnisse gewinnen. Ein<br />

weiterer Test prüft Stress- und Angstverhalten.<br />

Darüber hinaus werden auch Selbstvertrauen<br />

und emotionale Stabilität getestet. Einzelkämpfer<br />

oder Gruppenchef? Das Verhalten in<br />

der Gemeinschaft und das Gespür für die<br />

Gruppenmitglieder entscheiden, ob die nötige<br />

soziale Kompetenz vorhanden ist.<br />

Je nach den Ergebnissen der Tests und Abklärungen<br />

erfolgt im persönlichen Gespräch<br />

am Ende der <strong>Rekrutierung</strong> Ihre Zuteilung zur<br />

Armee oder zum Zivilschutz.<br />

Wird die Rekrutenschule verschoben, verschiebt<br />

sich damit automatisch auch der Zeitpunkt<br />

der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />

Personensicherheitsprüfung (PSP)<br />

An der <strong>Rekrutierung</strong> werden alle Stellungspflichtigen<br />

einer Sicherheitsprüfung unterzogen.<br />

Das Resultat hat einen Einfluss auf die<br />

Funktionszuteilung, auf die Waffenabgabe<br />

oder sogar darauf, ob Sie überhaupt zur Armee<br />

zugelassen werden.<br />

REKRuTIERuNG<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Sumiswald<br />

Die <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />

Die <strong>Rekrutierung</strong> findet je nach Wohnort in<br />

einem der sechs eigens dafür eingerichteten<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentren statt (siehe auch Seite<br />

76).<br />

MItbRIngEn<br />

Folgende unterlagen müssen Sie zur Rekrutie-<br />

rung mitbringen:<br />

• Schul- respektive Lernzeugnisse;<br />

• Leistungsausweis vordienstliche Ausbildung<br />

(falls vorhanden);<br />

• Führerausweis (falls vorhanden);<br />

• Impfausweis;<br />

• Allergiepass (falls vorhanden);<br />

• alte und aktuelle Arztzeugnisse zu Krankheiten<br />

und Leiden, Röntgenbilder etc.;<br />

• aktueller Brillenpass (max. drei Monate alt),<br />

sofern Sie Brillen- oder Kontaktlinsenträger<br />

sind.<br />

7


Medizinische tauglichkeitsabklärungen<br />

Zentrales Element der <strong>Rekrutierung</strong> ist der tauglichkeitsentscheid – also der Entscheid,<br />

ob Sie Militärdienst leisten, ob Sie in den Zivilschutz eingeteilt werden oder ob eine<br />

Dienstleistung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht möglich ist. Damit der<br />

vorsitzende Arzt der untersuchungskommission <strong>Rekrutierung</strong> einen begründeten Entscheid<br />

fällen kann, durchläuft jeder Stellungspflichtige umfassende tauglichkeits abklärungen.<br />

Tauglichkeit<br />

«Diensttauglich ist aus medizinischer Sicht,<br />

wer körperlich, geistig und psychisch den<br />

Anforderungen des Militär- beziehungsweise<br />

Schutzdienstes genügt und bei der Erfüllung<br />

dieser Anforderungen weder die eigene Gesundheit<br />

noch diejenige Dritter gefährdet.»<br />

So lautet die Definition der Diensttauglichkeit.<br />

Entsprechend basiert der Tauglichkeitsentscheid<br />

auf den folgenden drei Säulen:<br />

• ärztlich-medizinische untersuchung;<br />

• psychologische Tests, eventuell persönliches<br />

Gespräch mit Psychologen;<br />

• Sporttest.<br />

Die medizinischen Untersuchungen<br />

Body Mass Index (BMI)<br />

Bestimmung des Verhältnisses von Grösse<br />

und Gewicht.<br />

Augen<br />

Bei jedem Stellungspflichtigen werden die<br />

Sehschärfe sowie das Farb- und Tiefensehen<br />

bestimmt. Falls nötig bestimmt ein Optiker<br />

Ihre Brillenkorrekturwerte.<br />

Ohren<br />

Bei allen Stellungspflichtigen wird eine Audiometrie<br />

(Ohrprüfung) durchgeführt, also eine<br />

reproduzierbare, frequenz- und schalldruck-<br />

8<br />

gesteuerte untersuchung, bei der die absolute<br />

Hörschwelle bestimmt wird, aber auch Einschränkungen<br />

oder Schäden des Gehörs<br />

erkannt werden können.<br />

Elektrokardiogramm (EKG)<br />

Bei jedem Stellungspflichtigen wird ein EKG<br />

(Herzstromkurve) angefertigt. Hier geht es<br />

darum, die Veranlagung zu potenziell gefährlichen<br />

Rhythmusstörungen oder eine krankhafte<br />

Vergrösserung des Herzmuskels zu erkennen.<br />

Die EKG werden durch den unter-<br />

suchenden Arzt und, falls nötig, durch den<br />

Kardiologen bewertet.<br />

Lungenfunktion<br />

Bei entsprechender medizinischer Fragestellung,<br />

oder falls Sie eine Funktion mit Atemschutzgerät<br />

wählen, wird eine Lungenfunktionsprüfung<br />

durchgeführt. Dabei sollen die<br />

optimale Funktion Ihrer Atemorgane bestätigt<br />

oder mögliche Einschränkungen festgestellt<br />

werden.<br />

Blutuntersuchung<br />

Auf freiwilliger Basis können Sie eine laborchemische<br />

Blutuntersuchung durchführen lassen.<br />

Dabei werden folgende Werte bestimmt:<br />

• rotes und weisses Blutbild (Blutgehalt,<br />

-armut, Entzündungen);<br />

• Blutchemie (Leber, Bauchspeicheldrüse,<br />

Niere);<br />

• Infektionen (Hepatitis B und C).<br />

REKRuTIERuNG


Ziel der Blutuntersuchung ist es, allfällige<br />

Krankheiten im Frühstadium zu erkennen, um<br />

bei der Tauglichkeitsbeurteilung Rücksicht<br />

auf Ihren Gesundheitszustand nehmen zu<br />

können und um bessere Voraussetzungen für<br />

eine allfällige Behandlung im zivilen Leben zu<br />

schaffen. Bei Auffälligkeiten in der Blutuntersuchung<br />

werden sie schriftlich orientiert und<br />

bei deutlichen Abweichungen angehalten,<br />

diese beim Hausarzt kontrollieren zu lassen.<br />

Röntgenuntersuchung<br />

Ebenfalls auf freiwilliger Basis wird ein Röntgenbild<br />

Ihres Brustkorbs gemacht. Es geht<br />

hier vor allem um die Erkennung einer möglichen<br />

Tuberkulose sowie anderer krankhafter<br />

Veränderungen von Herz oder Lunge.<br />

Impfungen<br />

Im Sinne einer Prävention können Sie sich im<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum gegen Starrkrampf und<br />

Diphtherie, Kinderlähmung, bakterielle Hirnhautentzündung<br />

und Masern-Mumps-Röteln<br />

impfen lassen. Der untersuchende Arzt bespricht<br />

mit Ihnen die notwendigen Impfungen.<br />

Vergessen Sie nicht, Ihren Impfausweis mitzubringen.<br />

Ärztliche Untersuchung<br />

Sie werden durch einen Arzt befragt und ganzkörperlich<br />

untersucht, wobei das Herz-Kreislaufsystem,<br />

der Bewegungsapparat sowie das<br />

Abdomen (Bauchraum) und die Weichteile die<br />

Schwerpunkte bilden.<br />

Der Tauglichkeitsentscheid<br />

Nebst den Befunden der genannten medizinischen<br />

untersuchungen liegen dem vorsitzenden<br />

Arzt der untersuchungskommission <strong>Rekrutierung</strong><br />

auch die Sportresultate und die<br />

Resultate der psychologischen untersuchun-<br />

REKRuTIERuNG<br />

gen vor. unter Berücksichtigung all dieser<br />

Ergebnisse entscheidet der Arzt über Ihre<br />

Tauglichkeit. Der Entscheid wird Ihnen persönlich<br />

mitgeteilt und begründet – mit dem<br />

Hinweis, dass Sie gegen ihn Beschwerde einreichen<br />

können.<br />

Elektrokardiogramm (EKG)<br />

Abhören des Herzens<br />

Lungenfunktionsprüfung<br />

9


test Fitness bei der <strong>Rekrutierung</strong> (tFR)<br />

Die fünf Disziplinen des neuen Fitnesstests erlauben es, nach einfachen, aber modernsten<br />

Methoden die wesentlichen Faktoren Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit zu messen.<br />

Medizinballstossen<br />

Standweitsprung<br />

Rumpfkrafttest<br />

10<br />

Es handelt sich dabei um folgende Disziplinen,<br />

auf die Sie sich im Vorfeld der <strong>Rekrutierung</strong><br />

gezielt vorbereiten können:<br />

1. Medizinballstossen<br />

(Schnellkraft der Arme)<br />

2-kg-Medizinballstoss aus dem Sitzen: Gemessen<br />

wird die Distanz von der Wand hinter<br />

der Langbank bis zum Landepunkt des Balls<br />

(3 Versuche).<br />

2. Standweitsprung<br />

(Schnellkraft der Beine)<br />

Standweitsprung mit Absprung auf dem Hallenboden<br />

und Landung auf der Matte: Gemessen<br />

wird die Distanz von der Absprunglinie bis<br />

zum hintersten Berührungspunkt des Körpers<br />

bei der Landung (3 Versuche).<br />

3. Globaler Rumpfkrafttest<br />

(Kraft der globalen Rumpfmuskulatur)<br />

In der vorgegebenen Position (unterarmstütz)<br />

werden im Sekundentakt abwechselnd der<br />

linke und rechte Fuss vom Boden um eine<br />

halbe Fusslänge abgehoben. Gemessen wird<br />

die Zeit bis zum Übungsabbruch (1 Versuch).<br />

REKRuTIERuNG


4. Einbeinstand<br />

(Koordinationsfähigkeit)<br />

Mit den Händen hinter dem Rücken wird beim<br />

Start ein Fuss in die Kniekehle gelegt. Nach<br />

10 Sekunden müssen die Augen geschlossen<br />

werden. Nach weiteren 10 Sekunden muss<br />

der Kopf mit geschlossenen Augen nach hinten<br />

in den Nacken gelegt werden. Die Zeit bis<br />

zum Verlust des Gleichgewichts wird für das<br />

linke und das rechte Bein gemessen. Für das<br />

Resultat werden beide Zeiten zusammengezählt<br />

(1 Versuch).<br />

5. Progressiver Ausdauertest<br />

(Ausdauerleistungsfähigkeit)<br />

Der Ausdauertest findet entweder auf der<br />

Rundbahn im Freien oder in der Halle als<br />

20-m-Pendellauf statt. Für die beiden Varianten<br />

gelten nicht dieselben Wertetabellen. Das<br />

Lauftempo wird durch ein akustisches oder<br />

optisches Signal vorgegeben. Die Startgeschwindigkeit<br />

ist 8,5 km/h. Die Geschwindigkeit<br />

steigt immer nach 200 m um 0,5 km/h.<br />

Gestoppt wird die Zeit, sobald das Tempo nicht<br />

mehr mitgelaufen werden kann (1 Versuch).<br />

Wertetabellen<br />

Pro Disziplin sind maximal 25 Punkte zu erreichen.<br />

Die maximale Gesamtpunktzahl ist<br />

125. Das Sportabzeichen wird ab 80 Punkten<br />

vergeben. Für die militärische Einteilung gilt<br />

für Männer und Frauen dieselbe Wertetabelle.<br />

Für das Sportabzeichen werden die Frauen<br />

aber mit einer geschlechtsspezifischen Wertetabelle<br />

beurteilt. Die detaillierten Wertetabellen<br />

finden Sie unter www.rekrutierung.ch.<br />

REKRuTIERuNG<br />

Einbeinstand<br />

Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

11


Frauen leisten Dienst<br />

gleiche Leistung – gleiche Chancen<br />

Frauen sind in der Armee und im Zivilschutz den Männern gleichgestellt und können bei<br />

entsprechender Eignung alle Funktionen übernehmen und alle grade erreichen. Es gilt der<br />

grundsatz «gleiche Leistung – gleiche Chancen».<br />

Leitungsbau in der Übermittlungsunteroffiziersschule: Ein weiblicher Soldat hievt eine Kabelrolle vom Baupuch.<br />

Die Praxis zeigt, dass sich Frauen für viele<br />

Aufgaben in der Sicherheitspolitik besonders<br />

gut eignen. Zum Beispiel für solche in der<br />

Friedensförderung, in der Bewältigung von<br />

Krisen vor Ort (Verhandlungsgeschick), aber<br />

auch für Einsätze, die die Armee unter ziviler<br />

Führung wahrnimmt (subsidiäre Einsätze).<br />

Frauen in der Armee<br />

Schweizer Bürgerinnen im Alter von 18 bis 25<br />

Jahren können sich freiwillig für ein Engagement<br />

in der Armee entscheiden. Artikel 59,<br />

Absatz 2 der Bundesverfassung lautet: «Für<br />

Schweizerinnen ist der Militärdienst freiwillig.»<br />

Truppengattungs- und Funktionszuteilung erfolgen<br />

gemeinsam mit den Männern im Rahmen<br />

der <strong>Rekrutierung</strong> (siehe Seite 6). Einmal<br />

12<br />

diensttauglich und bereit, die für sie vorgesehene<br />

Funktion zu übernehmen, sind die Frauen<br />

militärdienstpflichtig. Ab diesem Zeitpunkt<br />

haben sie die gleichen Rechte und Pflichten<br />

wie die militärdienstpflichtigen Männer.<br />

Die in der Armee gemachten Erfahrungen<br />

erweisen sich auch für das Berufsleben als<br />

hilfreich und wertvoll: Die Frauen stärken ihr<br />

Selbstvertrauen, sammeln Führungserfahrung,<br />

lernen neue Leute kennen und eignen<br />

sich spezifische Kenntnisse an.<br />

Möchten Sie sich freiwillig zum Militärdienst<br />

melden, müssen Sie zuerst an der <strong>Rekrutierung</strong><br />

teilnehmen. Das Anmeldeformular hierfür<br />

können Sie beim Kreiskommando des<br />

Kantons (siehe Seite 74), bei der Infostelle<br />

FRAuEN LEISTEN DIENST


Frauen in der Armee (siehe Seite 80) oder<br />

beim Kommando <strong>Rekrutierung</strong> (siehe Seite<br />

80) beziehen. Es muss vollständig ausgefüllt<br />

und unterschrieben an das Kommando <strong>Rekrutierung</strong><br />

gesandt werden. Wichtig: Die unterschrift<br />

auf der Anmeldung verpflichtet zur<br />

Teilnahme an der <strong>Rekrutierung</strong>. Mit einer<br />

zweiten unterschrift an der <strong>Rekrutierung</strong> werden<br />

Sie militärdienstpflichtig.<br />

Schwangerschaft oder die Betreuung eigener<br />

Kleinkinder entbindet nicht von der Dienstpflicht.<br />

Es besteht jedoch die Möglichkeit der<br />

Dienstverschiebung.<br />

Frauen im Rotkreuzdienst<br />

Der Rotkreuzdienst (RKD) ist eine Organisation<br />

des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK).<br />

Zur <strong>Rekrutierung</strong> RKD können sich Schweizer<br />

Bürgerinnen melden, die ein Diplom in einem<br />

medizinischen Beruf haben oder Studentinnen<br />

der Medizinalberufe ab dem zweiten Studienjahr<br />

sind. Angehende Angehörige des RKD<br />

können vom 18. bis 38. Altersjahr rekrutiert<br />

werden. Die Geschäftsstelle RKD führt regelmässig<br />

Orientierungsanlässe durch.<br />

Die Angehörigen des RKD (AdRKD) sind ziviles<br />

Personal des SRK, das der Armee zugewiesen<br />

wird. Sie tragen dieselbe uniform wie<br />

die Angehörigen der Armee (AdA) und sind<br />

mit einem gut sichtbaren, speziellen RKD-<br />

Abzeichen gekennzeichnet. Die sechswöchige<br />

Rekrutenschule der AdRKD ist in der Spital-<br />

Rekrutenschule integriert; die Kaderausbildung<br />

erfolgt zusammen mit den AdA.<br />

Hauptauftrag des 1903 gegründeten RKD ist<br />

es, den Sanitätsdienst der Armee zu unterstützen.<br />

AdRKD werden als Fachfrauen in allen<br />

medizinischen Fachbereichen eingesetzt –<br />

vorwiegend in den Sanitäts- und Spitalformationen,<br />

aber auch im Psychologisch-Pädagogischen<br />

Dienst, im ABC-Kompetenzzentrum,<br />

in den Stäben der Armee und in Fachgruppen.<br />

FRAuEN LEISTEN DIENST<br />

Besondere Beiträge leisten sie auch als Ausbildnerinnen<br />

der Sanitäts- und Spitalsoldaten.<br />

Zusätzlich zum medizinischen Bereich können<br />

Frauen rekrutiert werden, die bereit sind,<br />

Beiträge zur Verbreitung der Grundsätze der<br />

Rotkreuzbewegung und des Humanitären Völkerrechts<br />

(HVR) zu leisten.<br />

Frauen im Zivilschutz<br />

Auch der Zivilschutz steht Frauen offen.<br />

Schweizerinnen und niedergelassene Ausländerinnen<br />

können grundsätzlich alle Funktionen,<br />

auch Führungsfunktionen, ausüben.<br />

Wie für alle Freiwilligen gilt allerdings: Ein<br />

Rechtsanspruch auf die Aufnahme in den<br />

Zivilschutz besteht nicht; die Kantone entscheiden<br />

je nach Bedarf.<br />

Ein weiblicher Hundeführer lässt ihren Hund beim<br />

Veterinärdienst behandeln.<br />

Eine Angehörige des Rotkreuzdienstes.<br />

13


Zivildienst<br />

Arbeit im öffentlichen Interesse<br />

Zivildienst kann leisten, wer den Militärdienst nicht mit seinem gewissen vereinbaren kann.<br />

Zivildienstleistende sind für öffentliche oder gemeinnützige Institutionen tätig. Der Zivildienst<br />

dauert 1,5 Mal länger als der Militärdienst.<br />

Landschaftspflege: Zivildienstleistende bei der Bekämpfung von Neophyten (Goldruten).<br />

Der Zivildienst ist gemäss Bundesverfassung<br />

ein Ersatzdienst zum Militärdienst. Er ist jenen<br />

Personen vorbehalten, die den Militärdienst<br />

nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können<br />

und bereit sind, den länger dauernden Zivildienst<br />

zu leisten. Persönliche Gründe gelten<br />

nicht als Gewissensgründe. Voraussetzung ist<br />

die erklärte Militärdiensttauglichkeit. Wenn Sie<br />

Ihr Gesuch mindestens drei Monate vor der<br />

nächsten Militärdienstleistung einreichen, müssen<br />

Sie nicht einrücken. Wenn Sie das Gesuch<br />

14<br />

später einreichen, müssen Sie einrücken, falls<br />

Sie nicht bereits zuvor zum Zivildienst zugelassen<br />

wurden. Wenn Sie das Gesuch während<br />

einer Dienstleistung stellen und nicht vorzeitig<br />

entlassen werden, werden Sie frühestens nach<br />

vier Wochen zum Zivildienst zugelassen.<br />

Wichtig: Informieren Sie sich<br />

Stellen Sie Ihr Gesuch nur, wenn Sie sich zuvor<br />

eingehend mit den Regeln und Pflichten<br />

des Zivildienstes befasst haben.<br />

ZIVILDIENST


Nach erfolgter Zulassung zum Zivildienst können<br />

Sie Ihr Gesuch nicht mehr zurückziehen.<br />

Die Hälfte der verfügten Diensttage leisten Sie<br />

in einem langen Einsatz, entweder im umweltbereich<br />

oder in der Betreuung alter oder behinderter<br />

Menschen. Wenn Sie die Rekrutenschule<br />

vollständig absolviert haben, fällt der<br />

lange Einsatz weg. Jeder andere Zivildiensteinsatz<br />

dauert mindestens 26 Tage. Sie<br />

müssen sämtliche Diensttage leisten – den<br />

grössten Teil davon, bevor Sie 27-jährig sind;<br />

Dienstverschiebungen sind nur in besonderen<br />

Fällen möglich.<br />

Weitere Informationen und das Gesuchsformular<br />

finden Sie hier: www.zivi.admin.ch<br />

Zivildiensteinsätze<br />

Anerkannte Betriebe für Zivildiensteinsätze<br />

sind öffentliche Einrichtungen oder private<br />

Organisationen, sofern diese gemeinnützig<br />

tätig sind, in folgenden Tätigkeitsbereichen:<br />

• Gesundheitswesen (Spitäler, Pflegeheime);<br />

• Sozialwesen (Institutionen für Kinder,<br />

Jugendliche, Behinderte);<br />

• Kulturgütererhaltung (Heimatschutz, Denkmalpflege);<br />

• umwelt- und Naturschutz (z. B. unterhalt<br />

von Trockenmauern oder Gebirgsschutzwäldern);<br />

• Forstwesen;<br />

• Landwirtschaft;<br />

• Entwicklungszusammenarbeit (Auslandeinsätze);<br />

• Katastrophenhilfe (Wiederaufbauarbeiten).<br />

Sie können Ihre Einsätze selbstständig und<br />

frühzeitig planen. Die Einsatzorte finden Sie<br />

im elektronischen Einsatzinformationssystem.<br />

Tätigkeitsbereich und Einsatzperiode wählen<br />

Sie im Rahmen der freien Kapazitäten der anerkannten<br />

Einsatzbetriebe. Frühzeitige Suche<br />

ZIVILDIENST<br />

wird empfohlen; ein absolutes Recht auf freie<br />

Wahl besteht nicht. Wenn Sie Ihre Dienstpflicht<br />

nicht entsprechend den gesetzlichen<br />

Grundlagen erfüllen, werden Sie von Amtes<br />

wegen aufgeboten.<br />

Die gesamte Zivildienstpflicht kann auch am<br />

Stück erfüllt werden. Wer mit Vollendung des<br />

30. Altersjahrs alle Zivildiensttage geleistet<br />

hat, wird bereits dann entlassen.<br />

Entschädigung, Erwerbsersatz,<br />

Wehrpflichtersatz<br />

Die Einsatzbetriebe stellen unterkunft und<br />

Verpflegung für Zivildienstleistende sicher beziehungsweise<br />

entrichten pro Diensttag eine<br />

finanzielle Entschädigung plus ein Taschengeld<br />

von 5 Franken. Die Erwerbsausfallentschädigung<br />

(EO) wird wie bei Militärdienstleistenden<br />

ausgerichtet (näheres dazu im Merkblatt 6.01,<br />

«Erwerbsausfallentschädigungen», zu beziehen<br />

bei der zuständigen AHV-Ausgleichskasse<br />

oder über www.ahv-iv.info). Wehrpflichtersatz<br />

muss bezahlen, wer nicht jährlich mindestens<br />

26 Zivildiensttage leistet.<br />

Auch Einsätze im Bereich der Archäologie sind möglich.<br />

15


Sicherheit und Freiheit<br />

Sicherheit für unser Land<br />

Die Schweiz geniesst seit vielen Jahren Frieden, Sicherheit und Freiheit – von der einfachen<br />

bewegungsfreiheit jedes Einzelnen über die Meinungsäusserungsfreiheit bis zur Wirtschaftsfreiheit.<br />

Die Sicherheit unseres Landes auf lange Sicht zu wahren, ist die Aufgabe der<br />

schweizerischen Sicherheitspolitik.<br />

Zusammenarbeit: In Notlagen ergänzen sich Armee und Bevölkerungsschutz.<br />

Die Sicherheitspolitik befasst sich mit Gewalt,<br />

die überregionale, nationale oder internationale<br />

Auswirkungen hat und damit erhebliche<br />

Teile von Staat und Gesellschaft betrifft. Für<br />

die Sicherheit der Bevölkerung und des Landes<br />

setzen sich die Behörden des Bundes, der<br />

Kantone und der Gemeinden gemeinsam ein.<br />

Auch im Ausland engagiert sich die Schweiz<br />

unter Wahrung ihrer Neutralität für Sicherheit<br />

und Frieden.<br />

16<br />

Zur Bewältigung der sicherheitspolitischen<br />

Aufgaben stehen der Schweiz die folgenden<br />

sieben Instrumente zur Verfügung: Aussenpolitik,<br />

Armee, Bevölkerungsschutz, Wirtschaftspolitik,<br />

Wirtschaftliche Landesversorgung,<br />

Staatsschutz und Polizei. Die Bundes-<br />

verfassung und das Militärgesetz übertragen<br />

der Armee dabei drei Aufträge:<br />

SICHERHEIT uND FREIHEIT


Verteidigung<br />

Kernaufgabe der Armee ist die Verteidigung<br />

des Landes und der Bevölkerung gegen einen<br />

bewaffneten Angriff, am Boden wie in der Luft.<br />

Da dies heute wenig wahrscheinlich ist,<br />

braucht es keine dauernde Bereitschaft für<br />

den Kriegsfall. Das wäre enorm teuer. Die<br />

Armee muss aber fähig sein, bei erhöhter<br />

Bedrohung – zum Beispiel durch Terror oder<br />

Extremismus – wichtige Einrichtungen oder<br />

Verkehrsachsen vor Anschlägen zu schützen.<br />

Schliesslich muss sich die Armee rechtzeitig<br />

einer weiter zunehmenden Bedrohung anpassen<br />

können. Als neutraler Staat gehört die<br />

Schweiz keinem Verteidigungsbündnis wie<br />

zum Beispiel der NATO an. In der Ausbildung<br />

kann die Armee aber mit anderen Staaten zusammenarbeiten<br />

und Erfahrungen austauschen.<br />

Unterstützung der zivilen Behörden<br />

Die Armee unterstützt die zivilen Behörden bei<br />

der Bewältigung von Notlagen und beim<br />

Schutz der inneren Sicherheit, wenn die behördlichen<br />

Mittel nicht mehr ausreichen. Sie<br />

unterstützt zum Beispiel die Polizei beim<br />

Schutz von internationalen Konferenzen oder<br />

von Grossveranstaltungen wie der EuRO 08.<br />

Im Falle einer Katastrophe ist die Armee innert<br />

Stunden vor Ort, um die Feuerwehr, die Sanität<br />

und den Zivilschutz zu unterstützen. Wenn<br />

nötig kann die Armee über längere Zeit bei der<br />

Behebung der Schäden helfen. Die Armee<br />

leistet auch im Ausland humanitäre Einsätze.<br />

Friedensförderung im internationalen Rahmen<br />

Die Armee setzt sich im Ausland aktiv für<br />

Sicherheit und Frieden ein. Schweizer Armee-<br />

Angehörige helfen im Auftrag internationaler<br />

Organisationen in anderen Ländern mit, nach<br />

Kriegen und Krisen wieder eine stabile Ordnung<br />

aufzubauen. Denn eine friedlichere Welt<br />

kommt auch der Schweiz zugute.<br />

SICHERHEIT uND FREIHEIT<br />

Die drei militärischen Aufträge sind abgestimmt<br />

mit dem zivilen Verbundsystem des<br />

Bevölkerungsschutzes, dem auch der Zivilschutz<br />

angehört (siehe Seite 65).<br />

Verteidigung: Checkpoint mit Piranha.<br />

unterstützung der zivilen Behörden: Katastrophenhilfe<br />

nach einem unwetter.<br />

Friedensförderung im Kosovo: SWISSCOY-Kontrollposten.<br />

17


Dienstleistungsmodelle<br />

WK leisten oder durchdienen?<br />

Die Armee bietet für die Erfüllung der Militärdienstpflicht zwei Modelle an: das klassische<br />

WK-Modell und das freiwillige Durchdiener-Modell.<br />

In der Armee ist Teamwork gefragt.<br />

WK-Modell<br />

Beim klassischen WK-Modell leisten Sie nach<br />

der Rekrutenschule (RS) jährlich einen Wiederholungskurs<br />

(WK), der heute auch «Fortbildungsdienst<br />

der Truppe» (FDT) genannt<br />

wird. Je nachdem, ob die RS 18, 21 oder 25<br />

Wochen dauert (siehe Seite 32), sind sechs<br />

oder sieben WK zu leisten.<br />

Durchdiener-Modell<br />

Durchdiener (DD) erfüllen ihren gesamten<br />

obligatorischen Militärdienst (RS und WK) an<br />

einem Stück, je nach Grad in 300 bis 600<br />

Tagen. Danach bleiben sie während zehn Jahren<br />

in der Reserve eingeteilt. Jährlich erhalten<br />

maximal 15 Prozent eines Rekrutenjahrgangs<br />

diese Möglichkeit. Voraussetzung ist ein Lehrabschluss<br />

oder eine Matura. Zudem muss das<br />

Anforderungsprofil der jeweiligen Funktion<br />

erfüllt sein. Der Dienst an einem Stück ist in<br />

fast allen Truppengattungen möglich (siehe ab<br />

Seite 32).<br />

18 DIENSTLEISTuNGSMODELLE


Vorzüge des Durchdiener-Modells:<br />

• Konkrete Einsätze: Sie erfüllen wichtige<br />

Schutz-, Bewachungs- und unterstützungsaufgaben<br />

oder leisten Katastrophenhilfe<br />

zugunsten der Bevölkerung.<br />

• Dienstpflicht mit 20 erfüllt: Sie können<br />

nach rund zehn Monaten Ihre persönliche<br />

und berufliche Zukunft frei planen.<br />

• Keine Wiederholungskurse: Sie leisten als<br />

Angehöriger der Reserve nur das jährliche<br />

obligatorische Schiessen.<br />

• Attraktiv für den Arbeitgeber: Sie haben<br />

keine weiteren Absenzen wegen Militärdienst.<br />

Minimalverdienst nach Graden: siehe Seite 27.<br />

Vordienstliche Ausbildung<br />

Wer bereits weiss, welcher Truppengattung er<br />

oder sie zugeteilt werden möchte, kann sich<br />

frühzeitig auf bestimmte Funktionen vorbereiten.<br />

Einige Funktionen setzen eine vordienstliche<br />

Ausbildung voraus, nämlich: Pontonier,<br />

Strategischer Funkaufklärer, Hundeführer,<br />

Militärmusik, Train- und Veterinärsoldat, Hufschmied,<br />

Militärpilot, Fallschirmaufklärer und<br />

Gebirgsspezialist.<br />

DIENSTLEISTuNGSMODELLE<br />

DuRChDIEnER<br />

Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit diesem<br />

Symbol versehen sind (siehe ab Seite 32), ist<br />

Dienst an einem Stück möglich.<br />

WAFFEnLOSER DIEnSt<br />

Wer in der Armee aus Gewissensgründen nicht<br />

mit Waffen umgehen möchte, kann waffenlosen<br />

Militärdienst leisten. Dazu muss spätestens ein<br />

Monat vor der <strong>Rekrutierung</strong> ein Gesuch beim<br />

Kreiskommando des Wohnortkantons eingereicht<br />

werden. Der Gesuchsteller hat zu begründen,<br />

warum er den bewaffneten Militärdienst nicht<br />

mit dem Gewissen vereinbaren kann. An der<br />

<strong>Rekrutierung</strong> entscheidet eine Kommission über<br />

das Gesuch.<br />

19


grundausbildung<br />

grundausbildung nach Mass<br />

Die Rekrutenschule gliedert sich in drei Phasen: Allgemeine grundausbildung (AgA),<br />

Funktionsgrundausbildung (FgA) und Verbandsausbildung (VbA 1). Angehende Kader<br />

absolvieren nicht mehr die gesamte Rekrutenschule, sondern wechseln in der Regel<br />

nach sieben Wochen in die Kaderschulen.<br />

umgang mit der persönlichen Waffe: Jeder Griff muss sitzen.<br />

1. Allgemeine Grundausbildung (AGA)<br />

Die AGA dauert bis zu sieben Wochen und<br />

umfasst jene Ausbildungsinhalte, die alle<br />

Angehörigen der Armee – unabhängig von<br />

Truppengattung und Funktion – beherrschen<br />

müssen. Die Rekruten erlernen das militärische<br />

Grundhandwerk: militärische Formen,<br />

umgang mit der persönlichen Waffe und Ausrüstung.<br />

Nach dieser ersten Phase verlassen<br />

Rekruten mit dem Kadervorschlag die RS und<br />

wechseln in die Kaderschulen.<br />

20<br />

2. Funktionsgrundausbildung (FGA)<br />

In der FGA, die nach 13 RS-Wochen abgeschlossen<br />

wird, erlernen die Rekruten das<br />

waffengattungsspezifische Handwerk. Sie<br />

werden zu Spezialisten an jenen Systemen<br />

ihrer Truppengattung ausgebildet, die im<br />

Trupp oder in der Gruppe eingesetzt werden.<br />

In den meisten Lehrverbänden (LVb) ist der<br />

Übergang zwischen AGA und FGA fliessend.<br />

Das bedeutet, dass dort bereits in der dritten<br />

oder vierten RS-Woche mit der Vermittlung<br />

GRuNDAuSBILDuNG


des FGA-Stoffs begonnen wird. Mit dem früheren<br />

Beginn der FGA können die Ausbildungsinfrastruktur<br />

(Anlagen, Simulatoren,<br />

Systeme, Material und Fahrzeuge) besser<br />

genutzt und die Ausbildner optimal eingesetzt<br />

werden. Gleichzeitig ist der frühere Einbezug<br />

des FGA-Stoffs für die Rekruten interessant,<br />

weil erst dadurch der Bezug zur gewählten<br />

Truppengattung sichtbar wird. Nach der FGA<br />

werden alle Rekruten zu Soldaten befördert.<br />

3. Verbandsausbildung (VBA 1)<br />

Die Zahl 1 steht für die Verbandsausbildung<br />

in der RS; die VBA 2 entspricht der Verbandsausbildung<br />

im WK. Die VBA 1 dauert fünf<br />

Wochen (18-Wochen-RS) oder acht Wochen<br />

(21-Wochen-RS). Dabei werden Mannschaft<br />

und Kader im Verband in Einsatz- und Gefechtsübungen<br />

sowie in Gefechtsschiessen<br />

ausgebildet. In der VBA muss sich der einzelne<br />

Angehörige der Armee als Teil des Ganzen<br />

verstehen lernen, um seine Aufgabe erfüllen<br />

zu können.<br />

DREI RS-StARtS<br />

GRuNDAuSBILDuNG<br />

WER bILDEt WAnn AuS?<br />

In den Phasen AGA und FGA vermitteln grundsätzlich<br />

die Milizkader (angehende Gruppenund<br />

Zugführer), die in dieser Phase ihr Praktikum<br />

absolvieren, die Ausbildung. Ihnen stehen<br />

Berufsmilitärs als Betreuer zur Seite. Durch begleitenden<br />

Kaderunterricht werden die Milizkader<br />

weiter ausgebildet. Hinzu kommen die<br />

künftigen Quartiermeister und höheren unteroffiziere<br />

der Miliz (Einheitsfeldweibel und Einheitsfouriere):<br />

Sie leisten in der FGA ebenfalls<br />

ein Praktikum vor dem eigentlichen Praktischen<br />

Dienst in der VBA 1.<br />

In der VBA 1 liegt die Führung der Ausbildung<br />

ganz in den Händen der Milizkader: In dieser<br />

Phase stossen neben den unteroffizieren,<br />

höheren unteroffizieren und Zugführern auch<br />

die Milizkommandanten dazu, um ihren Prakti-<br />

schen Dienst zu absolvieren.<br />

Start Modell 2012 2013 2014<br />

1 18 Wochen 12.03. – 13.07.12 11.03. – 12.07.13 10.03. – 11.07.14<br />

21 Wochen 12.03. – 03.08.12 11.03. – 02.08.13 10.03. – 31.07.14<br />

25 Wochen 27.02. – 17.08.12 25.02. – 16.08.13 24.02. – 15.08.14<br />

Durchdiener 12.03. – 05.01.13 11.03. – 04.01.14 10.03. – 03.01.15<br />

2 18 Wochen 02.07. – 02.11.12 01.07. – 01.11.13 30.06. – 31.10.14<br />

21 Wochen 02.07. – 23.11.12 01.07. – 22.11.13 30.06. – 21.11.14<br />

25 Wochen 02.07. – 21.12.12 01.07. – 20.12.13 30.06. – 19.12.14<br />

Durchdiener 02.07. – 27.04.13 01.07. – 26.04.14 30.06. – 25.04.15<br />

3 18 Wochen 29.10. – 15.03.13 28.10. – 14.03.14 27.10. – 13.03.15<br />

21 Wochen 29.10. – 05.04.13 28.10. – 04.04.14 27.10. – 03.04.15<br />

Durchdiener 29.10. – 24.08.13 28.10. – 23.08.14 27.10. – 22.08.15<br />

21


Kaderausbildung<br />

Ihre Aufstiegschance: nach sieben<br />

RS-Wochen in die Kaderausbildung<br />

Angehende Kader der Armee werden nach einem Zweistufenprinzip ausgewählt: Anlässlich<br />

der <strong>Rekrutierung</strong> wird zunächst das Potenzial (vor)geprüft. Die definitive Kaderselektion,<br />

in die auch geeignete Rekruten ohne vorgängige Empfehlung einbezogen werden, erfolgt<br />

während der Allgemeinen grundausbildung (AgA) der RS. nach der AgA werden die<br />

künftigen Kader zu Soldaten befördert und treten in die Kaderschulen über.<br />

Gemeinsame Lagebeurteilung in der unteroffizierschule als Basis für den Erfolg.<br />

Korporal<br />

Der Grad des Korporals ist ausschliesslich für<br />

Fachspezialisten vorgesehen. Dies betrifft vor<br />

allem Funktionen, die keine oder nur sehr<br />

wenige Führungsaufgaben beinhalten und bei<br />

denen auf berufliches Knowhow zurückgegriffen<br />

werden kann. Die Ausbildung zu künftigen<br />

22<br />

Fachunteroffizieren (Fach uof) dauert 18 oder<br />

21 Wochen und umfasst eine unteroffiziersschule<br />

sowie einen Praktischen Dienst in der<br />

Verbandsausbildung (VBA 1).<br />

KADERAuSBILDuNG


Gruppenführer<br />

Gruppenführer (Wachtmeister) besuchen<br />

nach der AGA eine unteroffiziersschule, bevor<br />

sie in der Allgemeinen Grundausbildung<br />

(AGA) und der Funktionsgrundausbildung<br />

(FGA) einer RS das Praktikum und in der VBA<br />

1 einer RS ihren Praktischen Dienst absolvieren.<br />

Die Gesamtausbildungszeit beträgt je<br />

nach Truppengattung zwischen 34 und 39<br />

Wochen.<br />

Einheitsfeldweibel, Einheitsfourier<br />

Die Ausbildung zum Einheitsfeldweibel und<br />

Einheitsfourier dauert je nach Truppengattung<br />

zwischen 34 und 39 Wochen. Nach der AGA<br />

besuchen sie den Lehrgang für höhere unteroffiziere,<br />

bevor sie während der AGA /FGA<br />

einer RS das Praktikum und in der VBA 1<br />

einer RS ihren Praktischen Dienst leisten.<br />

Leutnant<br />

Für Zugführer ist die Ausbildung in vier<br />

Schritte gegliedert: Nach der AGA absolvieren<br />

sie die unteroffiziersschule, den Offizierslehrgang,<br />

die Offiziersschule mit Praktikum und<br />

den anschliessenden Praktischen Dienst in<br />

der VBA 1 einer RS. Künftige Quartiermeister<br />

(Qm) absolvieren anstelle der unteroffiziersschule<br />

und des Offizierslehrgangs den Lehrgang<br />

für höhere unteroffiziere und den Qm-<br />

Lehrgang. Die Gesamtausbildungszeit beträgt<br />

je nach Truppengattung zwischen 49 und 56<br />

Wochen.<br />

KADERAuSBILDuNG<br />

FRühE SELEKtIOn<br />

Rund 40 Prozent der Rekruten rücken mit dem<br />

Prädikat «Kadereignung vorhanden» in die RS<br />

ein. Diese Qualifikation haben sie aufgrund der<br />

Kaderbeurteilung Stufe I an der <strong>Rekrutierung</strong><br />

erworben. Dabei wird noch nicht zwischen verschiedenen<br />

Kaderlaufbahnen unterschieden.<br />

Die Kaderbeurteilung Stufe II findet im praktischen<br />

umfeld der AGA in den ersten sieben<br />

RS-Wochen oder in der unteroffiziersschule<br />

statt. Hier wird festgelegt, wer die Weiterausbildung<br />

zum Gruppenführer, zum höheren unteroffizier<br />

(Feldweibel- oder Fourierlehrgang) oder<br />

zum Zugführer / Quartiermeister absolviert.<br />

In vielen Truppengattungen ist auch für Kader<br />

der Dienst an einem Stück möglich.<br />

23


Führungsausbildung<br />

mit doppeltem nutzen<br />

trimmen Sie sich fit – als Kader<br />

für Armee und Wirtschaft<br />

Die immer stärker werdende Konkurrenz verlangt auch nach einer fundierten Schulung von<br />

Führungskräften. Dies gilt sowohl für die Armee wie auch für die Wirtschaft. genau hier<br />

setzt die Führungsausbildung in den Kaderschulen an: Der Zusammenschluss von Armee<br />

und zivilen Ausbildungsinstitutionen zur Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung<br />

(SVF) ermöglicht den Armeekadern, wichtige bausteine eines eidgenössisch aner-<br />

kannten Abschlusses zu erwerben.<br />

Wertvoll, modern, anerkannt: Führungsausbildung für die militärische und zivile Praxis.<br />

Lernen beim Führen<br />

Zentrale Bedeutung in den Kaderschulen der<br />

Armee hat die praktische umsetzung der gelernten<br />

Führungsgrundsätze. Jeder Kaderangehörige<br />

ist jeden Tag mit vielfältigen Führungssituationen<br />

konfrontiert und kann somit<br />

24<br />

das Führen in der Praxis fundiert lernen. Die<br />

so erlebte und erlernte Führung kann in einzelnen<br />

Modulen mit einer Bescheinigung abgeschlossen<br />

werden. Diese wiederum werden<br />

von allen Ausbildungsinstitutionen der SVF<br />

anerkannt.<br />

FÜHRuNGSAuSBILDuNG


Gruppenführer<br />

Der Gruppenführer führt die Formation<br />

«Gruppe» im Einsatz. Von ihm wird verlangt,<br />

dass er die Verantwortung für die ihm anvertrauten<br />

Menschen und Fahrzeuge / Geräte<br />

/ Systeme vollumfänglich wahrnimmt. Er<br />

wird mit vielfältigen Führungssituationen konfrontiert<br />

und muss seine Gruppe sicher und<br />

überzeugend führen. Die folgenden anerkannten<br />

Ausbildungsmodule schliesst er ab:<br />

Selbstkenntnis, persönliche Arbeitstechnik,<br />

Führung der Gruppe.<br />

Einheitsfourier<br />

Der Einheitsfourier ist für das leibliche Wohl<br />

der Einheit verantwortlich. Er organisiert die<br />

unterkunft für die Truppe, besorgt den Einkauf<br />

der Lebensmittel und erstellt einen Verpflegungsplan,<br />

nach welchem die ihm unterstellte<br />

Küchenmannschaft kocht. Er führt die<br />

Buchhaltung und Kasse der Einheit, teilt den<br />

Sold aus und sorgt für einen reibungslosen<br />

Bürodienst sowie einen funktionierenden<br />

Postdienst. um seine Aufgaben besser bewältigen<br />

zu können, schliesst er die folgenden<br />

anerkannten Ausbildungsmodule ab: Selbstkenntnis,<br />

persönliche Arbeitstechnik, Führung<br />

der Gruppe.<br />

Einheitsfeldweibel<br />

Der Einheitsfeldweibel leitet den Dienstbetrieb<br />

der Einheit. Er ist verantwortlich für den inneren<br />

Dienst, die Organisation in der unterkunft<br />

und den Nachschub der Einheit. Er sorgt dafür,<br />

dass Ausrüstungsgegenstände, Geräte<br />

und Munition zur Verfügung stehen und bestimmt,<br />

wer zu welchen Diensten (Küche,<br />

Büro, Wache) kommandiert wird. um all diese<br />

Aufgaben effizient wahrnehmen zu können,<br />

schliesst er die folgenden anerkannten Ausbildungsmodule<br />

ab: Selbstkenntnis, persönliche<br />

Arbeitstechnik, Führung der Gruppe.<br />

FÜHRuNGSAuSBILDuNG<br />

Zugführer<br />

Dem Zugführer sind mehrere Gruppenführer<br />

unterstellt. Ein grosses Allgemein- und Fachwissen,<br />

Ini tiative, Organisationstalent, Motivationsfähigkeit,<br />

körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und ausgeprägte Fähigkeiten als Chef zeichnen<br />

ihn aus. Er erwirbt diese Eigenschaften<br />

während einer intensiven und anspruchsvollen<br />

Ausbildungszeit. Folgende anerkannten<br />

Ausbildungsmodule durchläuft er, um all diese<br />

Aufgaben besser zu meistern: Selbstkenntnis,<br />

persönliche Arbeitstechnik, Kommunikation<br />

und Information, Konfliktmanagement,<br />

Führung der Gruppe.<br />

DIE StARtbASIS FüR IhRE<br />

FühRungSLAuFbAhn<br />

WERTVOLL: Die Führungsausbildung kann<br />

ausser dienstlich fortgesetzt werden – bis hin<br />

zum Eidgenössischen Fachausweis oder Diplom<br />

Führungsfachfrau / Führungsfachmann. Die praktische<br />

Führungsausbildung der Armee bietet<br />

dafür eine optimale Grundlage.<br />

MODERN: Die Führungsausbildung ist den heutigen<br />

Bedürfnissen angepasst und inhaltlich<br />

konsequent modular aufgebaut.<br />

ANERKANNT: Die Führungsausbildung erfolgt<br />

nach den Leitlinien der Schweizerischen Vereinigung<br />

für Führungsausbildung und ist damit<br />

auch in der Privatwirtschaft anerkannt.<br />

Weitere Informationen: www.fum.ch<br />

25


Sold, Soldzulage,<br />

Erwerbsersatz<br />

Ihr Verdienst während der RS<br />

und der Kaderausbildung<br />

Die tatsächliche Entschädigung, die Sie als Angehöriger der Armee für Ihre Dienstleistung<br />

erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nur im konkreten Einzelfall auf<br />

den Franken genau bestimmt werden. Zur groben Orientierung finden Sie hier Anhaltspunkte,<br />

die in der Regel das Minimum darstellen.<br />

Kassensturz: Die Höhe des Soldes hängt vom militärischen Grad ab.<br />

Als Rekrut erhalten Sie grundsätzlich eine<br />

Einheitsentschädigung von 62 Franken pro<br />

Tag – unabhängig davon, ob Sie vor dem Einrücken<br />

erwerbstätig waren oder sich in der<br />

Ausbildung befanden, oder ob während der<br />

Rekrutenschule ein Arbeitsverhältnis besteht<br />

oder nicht.<br />

26<br />

Weitere Angaben finden Sie auf dem Merkblatt<br />

6.01 «Erwerbsausfallentschädigungen»,<br />

das Sie bei Ihrer AHV-Ausgleichskasse und<br />

IV-Stelle beziehen können. Es ist auch auf<br />

dem Internet (www.ahv-iv.info) verfügbar.<br />

SOLD, SOLDZuLAGE, ERWERBSERSATZ


MInIMALVERDIEnSt nACh gRADEn<br />

Mannschaft Wachtmeister Fourier,<br />

Hauptfeldweibel<br />

Leutnant<br />

Truppengattung mit 18-Wochen-RS (ohne WK)<br />

18 Wochen 33 Wochen 34 Wochen 49 Wochen<br />

Sold 530 1 270 1 540 2 430<br />

Soldzulage 0 2 515 3 510 5 260<br />

EO 7 690 22 230 23 230 35 990<br />

Total 8 220 26 015 28 280 43 680<br />

Truppengattung mit 21-Wochen-RS (ohne WK)<br />

21 Wochen 36 Wochen 37 Wochen 52 Wochen<br />

Sold 640 1 430 1 740 2 680<br />

Soldzulage 0 3 300 4 350 6 310<br />

EO 9 000 24 560 25 560 38 320<br />

Total 9 640 29 290 31 650 47 310<br />

Durchdiener (gesamte Ausbildungsdienstdauer)<br />

300 Tage 430 Tage 500 Tage 600 Tage<br />

Sold 1 400 3 000 4 100 5 500<br />

Soldzulage 0 3 500 4 800 6 500<br />

EO 18 600 37 770 44 140 53 240<br />

Total 20 000 44 270 53 040 65 240<br />

Für Diensttage, die für das Erreichen eines<br />

höheren Grades oder einer speziellen Funktion<br />

verlangt werden, gibt es zusätzlich zum<br />

Sold eine vom Grad unabhängige Soldzulage.<br />

Ein Beispiel: Ein angehender Gruppenführer<br />

erhält in der unteroffiziersschule CHF 5.–<br />

Soldzulage, während des Praktikums (einschliesslich<br />

Kadervorkurs) CHF 10.– und im<br />

Praktischen Dienst CHF 40.– pro Tag.<br />

Sold und Soldzulage sind steuerfrei.<br />

SOLD, SOLDZuLAGE, ERWERBSERSATZ<br />

SOLD<br />

Die vorliegenden Angaben basieren auf der Verordnung<br />

über die Militärdienstpflicht (MDV) und<br />

geben nur die Angaben gemäss Anhang zur<br />

MDV wieder. Nicht berücksichtigt sind die Wochenenden<br />

gemäss Artikel 13 MDV und die<br />

urlaube gemäss Artikel 40 MDV. Das heisst, die<br />

hier dargestellten Entschädigungen stellen in<br />

der Regel das Minimum dar, welches ausbezahlt<br />

wird. Die tatsächliche Höhe der Entschädigung<br />

variiert je nach Zeitpunkt (1. – 3. RS-Start), zu<br />

welchem eine Dienstleistung absolviert wird,<br />

und je nach Beanspruchung von individuellen<br />

Laufbahn-Varianten. Aus den hier genannten<br />

Zahlen können daher keine Schadenersatzansprüche<br />

abgeleitet werden.<br />

27


Rechtliches<br />

bürger in uniform mit Pflichten und Rechten<br />

Die Schweizer Armee ist eine Milizarmee. Militärdienst zu leisten, ist deshalb für junge<br />

Schweizer Männer Pflicht. Junge Schweizer Frauen können sich freiwillig zum Militärdienst<br />

anmelden. Sobald ihre Anmeldung angenommen ist, werden Frauen stellungspflichtig.<br />

Danach gelten für Männer und Frauen die gleichen Pflichten und Rechte.<br />

Trägt Verantwortung, verfügt über Kompetenz: der Bürger in uniform.<br />

Der Orientierungstag ist für aufgebotene Stellungspflichtige<br />

obligatorisch.<br />

Militärdienstpflicht<br />

Die Militärdienstpflicht ist in der Bundesverfassung<br />

wie folgt verankert (Artikel 59): «Jeder<br />

Schweizer ist verpflichtet, Militärdienst zu<br />

leisten.» Das Militärgesetz regelt die Militärdienstpflicht.<br />

Der Schutzdienst, der zivile<br />

Ersatzdienst und die kompensatorische Ersatzabgabepflicht<br />

werden in besonderen Bun-<br />

desgesetzen geregelt. Mit der Pflicht, Militär-<br />

dienst zu leisten, sind auch die Stellungs- und<br />

die Meldepflicht verbunden. Die Folgen bei<br />

Militärdienstverweigerung sind im Artikel 81<br />

28<br />

des Militärstrafgesetzes (MStG) geregelt: «Mit<br />

Freiheitsstrafe bis zu 18 Monaten oder Geldstrafe<br />

wird bestraft, wer in der Absicht, den<br />

Militärdienst zu verweigern: a) nicht am Orientierungstag<br />

oder an der <strong>Rekrutierung</strong> teilnimmt;<br />

b) eine Militärdienstleistung, zu der er<br />

aufgeboten ist, nicht antritt; c) seine Truppe<br />

oder Dienststelle ohne Erlaubnis verlässt; d)<br />

nach einer rechtmässigen Abwesenheit nicht<br />

zurückkehrt oder e) nach Antritt der Militärdienstleistung<br />

einem an ihn gerichteten<br />

Befehl in Dienstsachen nicht gehorcht.»<br />

Militärdienstverweigerung bleibt unter Vorbehalt<br />

von Artikel 84 des MStG (Missachten<br />

RECHTLICHES


eines Aufgebots zum Militärdienst) straflos,<br />

wenn der Militärdienstpflichtige dem waffenlosen<br />

Dienst zugewiesen oder zum Zivildienst<br />

zugelassen wird, oder wenn er dienstuntauglich<br />

erklärt wird und die Dienstuntauglichkeit<br />

bereits zum Zeitpunkt der Verweigerung bestanden<br />

hat.<br />

Wehrpflichtersatz<br />

Wer weder Militär- noch Ersatzdienst leistet,<br />

muss eine Ersatzabgabe bezahlen. Sie wird<br />

nach der Gesetzgebung über die direkte Bundessteuer<br />

auf dem gesamten Reineinkommen<br />

erhoben, das der Ersatzpflichtige im In- und<br />

Ausland erzielt. Die Ersatzabgabe beträgt drei<br />

Franken je 100 Franken des steuerpflichtigen<br />

Einkommens, mindestens aber 400 Franken<br />

pro Jahr. Ersatzpflichtig ist,<br />

• wer als Militärdienstpflichtiger in einem<br />

Kalenderjahr (Ersatzjahr) während mehr<br />

als sechs Monaten nicht in einer Formation<br />

der Armee eingeteilt ist und nicht der<br />

Zivildienstpflicht untersteht;<br />

• wer als Dienstpflichtiger seinen Militär-<br />

oder Zivildienst nicht leistet; und<br />

• wer seine Rekrutenschule aus persönlichen<br />

Gründen (z. B. Lehre, Studium) nicht<br />

im 20. Altersjahr leistet.<br />

Bei bestimmten Voraussetzungen sieht das<br />

Gesetz eine Befreiung vom Wehrpflichtersatz<br />

oder eine Ermässigung vor. Frauen sind nicht<br />

ersatzpflichtig.<br />

Rechte der Angehörigen der Armee<br />

Den Angehörigen der Armee stehen die verfassungsmässigen<br />

und gesetzlichen Rechte auch<br />

im Militärdienst zu. Wegen der besonderen<br />

Aufgaben und Verhältnisse im Militärdienst ist<br />

die Ausübung dieser Grund- und Freiheitsrechte<br />

zum Teil eingeschränkt. Die Einschränkungen<br />

dürfen aber nur so weit gehen, wie es<br />

die Erfüllung des militärischen Auftrags ver-<br />

RECHTLICHES<br />

langt. Wer wegen des Militärdienstes persönliche,<br />

familiäre oder materielle Schwierigkeiten<br />

auf sich zukommen sieht, kann sich bereits vor<br />

Beginn der Rekrutenschule an den Sozialdienst<br />

der Armee wenden (Telefon: 0800 855<br />

844). Wer während des Militärdienstes Hilfe<br />

benötigt oder erkrankt, kann sich seelsorgerisch,<br />

medizinisch, psychologisch und sozial<br />

beraten und betreuen lassen.<br />

Wenn Sie, wie im Normalfall während der RS,<br />

während mehr als 60 aufeinanderfolgenden<br />

Tagen der Militärversicherung unterstellt sind,<br />

sind Sie ab RS-Beginn von der Prämienzahlung<br />

für Ihre private Grundversicherung der Kranken-<br />

und unfallversicherung befreit. Sie müssen<br />

die unterstellung Ihrem Versicherer mindestens<br />

acht Wochen vor der RS melden.<br />

Halten Sie diese Frist nicht ein, so erhebt der<br />

Versicherer ab dem nächsten ihm möglichen<br />

Termin, spätestens aber acht Wochen nach Eingang<br />

Ihrer Meldung, keine Prämie mehr. Falls<br />

trotz der Sistierung Prämien bezahlt werden,<br />

rechnet sie der Versicherer an später fällige Prämien<br />

an oder erstattet sie zurück. Die für den<br />

Militärdienst zuständige Stelle wird Sie rechtzeitig<br />

über das korrekte Vorgehen informieren.<br />

IhR AnSPRuCh<br />

Während Ihrer Dienstpflicht haben Sie im Rahmen<br />

der entsprechenden Rechtsgrundlagen<br />

Anspruch auf Sold, EO, eine persönliche Ausrüstung,<br />

Verpflegung, unterkunft, Gratisbillett,<br />

Portofreiheit, Leistungen der Militärversicherung,<br />

arbeitsrechtlichen Kündigungsschutz,<br />

Rechtsstillstand in zivilen Strafverfahren und<br />

Schuldbetreibungsverfahren sowie Beratung<br />

und Betreuung.<br />

29


RS-Planungsvarianten<br />

RS und zivile Ausbildung: was tun?<br />

Die Koordination von ziviler und militärischer Ausbildung ist komplex. Deshalb ist eine<br />

rechtzeitige Planung, abgestimmt auf Ihre persönlichen bedürfnisse, umso wichtiger.<br />

Die Armee hilft Ihnen dabei.<br />

RS und Studium lassen sich auf verschiedene Arten koordinieren.<br />

1. Absolvieren der Rekrutenschule (RS)<br />

Grundsätzlich haben Sie die RS in dem Jahr<br />

zu leisten, in dem Sie das 20. Altersjahr vollenden.<br />

Eine Verschiebung bis zum Abschluss<br />

der Ausbildung (Berufslehre / Matura) ist jedoch<br />

möglich. In diesem Fall müssen sie die<br />

RS zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachholen.<br />

Werden Sie erst im 20. Altersjahr oder<br />

später eingebürgert, absolvieren Sie die RS im<br />

Jahr nach Ihrer Einbürgerung.<br />

30<br />

2. Durchdiener<br />

Eine Alternative ist die Verpflichtung als Durchdiener.<br />

Sie leisten Ihren gesamten Militärdienst<br />

an einem Stück und müssen danach keine<br />

Wiederholungskurse (WK) mehr absolvieren.<br />

Somit gibt es während der anschliessenden<br />

zivilen Tätigkeit oder Weiterausbildung keinerlei<br />

Überschneidungen.<br />

RS-PLANuNGSVARIANTEN


3. Weitermachen<br />

Wollen Sie weitermachen, so absolvieren Sie<br />

die Ausbildung zum unteroffizier, höheren<br />

unteroffizier oder Offizier an einem Stück. Die<br />

Ausbildung vom Rekruten zum Leutnant beispielsweise<br />

dauert insgesamt ein Jahr. So<br />

bildet die Kaderlaufbahn eine attraktive Alternative<br />

für ein intensives Zwischenjahr.<br />

4. Militär und Studium<br />

Grundsätzlich haben Sie die RS und eine allfällige<br />

Weiterausbildung am Stück zu leisten.<br />

In begründeten Fällen, zum Beispiel wegen<br />

des Studiums, können Sie als Soldat oder als<br />

angehender unteroffizier die RS einmal unterbrechen<br />

(fraktionieren) und somit in zwei Teilen<br />

absolvieren. Als angehender Offizier haben<br />

Sie diese Möglichkeit zweimal (nur in Ausnahmefällen).<br />

Wir empfehlen Ihnen jedoch dringend, die RS<br />

und eine allfällige militärische Weiterausbildung<br />

vor Beginn des Studiums oder in<br />

einem Zwischenjahr (Studienunterbruch) zu<br />

machen. Beachten Sie auch, dass für gewisse<br />

Funktionen eine Aufteilung nicht möglich ist<br />

oder eine Funktionsänderung zur Folge hätte.<br />

RS-PLANuNGSVARIANTEN<br />

In jedem Fall haben Sie die verpasste Ausbildungsperiode<br />

der RS innerhalb von zwei<br />

Jahren, den verpassten Teil einer Weiterausbildung<br />

innerhalb von drei Jahren nachzuholen.<br />

Aktive unterstützung bei der Lösungsfindung<br />

bieten Ihnen die Beratungsstellen zivil-militärische<br />

Ausbildung Ihrer Bildungsstätten, die<br />

Kreiskommandos der Kantone sowie das Personelle<br />

der Armee.<br />

Weitere Informationen dazu finden Sie auf<br />

dem Merkblatt 95.036 «Koordination von ziviler<br />

und militärischer Ausbildung» (zu bestellen<br />

beim Bundesamt für Bauten und Logistik<br />

BBL, Fellerstrasse 21, 3003 Bern, E-Mail:<br />

verkauf.militaer@bbl.admin.ch).<br />

ARtIKEL 27 DER VERORDnung übER DIE MILItÄRDIEnStPFLICht (MDV)<br />

SChREIbt VOR:<br />

Militärdienstpflichtige, welche die RS bis zum Abschluss der Lehre oder der Mittelschule verschoben<br />

haben, absolvieren die auf den Abschluss (oder allenfalls den Ausbildungsabbruch) folgende RS! Das<br />

heisst: Die RS muss vor Beginn eines Studiums oder einer Weiterausbildung absolviert werden.<br />

Lehrabschlussprüfung Weiterbildung<br />

UNTERBRUcH<br />

FüR RS<br />

Mittelschule / Matura Studium / Weiterbildung<br />

Ausbildungsabbruch Neue Lehre / Ausbildung<br />

31


Kompetenzzentren und<br />

Lehrverbände<br />

Eine grosse Vielfalt an truppengattungen und<br />

Ausbildungsfunktionen<br />

In den Lehrverbänden werden die allgemeine grundausbildung, die Funktionsgrundaus bildung<br />

und die Verbandsausbildung durchgeführt. Das heer hat vier Lehrverbände mit 19 Rekrutenschulen,<br />

die Luftwaffe deren drei mit 8 Rekrutenschulen. Zum Kompetenzzentrum AbC gehört<br />

die AbC-Rekrutenschule, zum Kompetenzzentrum Spezialkräfte die grenadierschule. Wir<br />

stellen Ihnen auf den folgenden Seiten die wichtigsten truppengattungen und Ausbildungsfunktionen<br />

vor.<br />

D F I E<br />

32<br />

Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit einem Sprachsymbol versehen sind, ist<br />

die Ausbildung nur in dieser Sprache möglich. Steht kein Sprachsymbol, erfolgt<br />

die Ausbildung jeweils in den drei Landessprachen.<br />

Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit dem Durchdiener-Symbol versehen sind,<br />

ist Dienst an einem Stück möglich.<br />

18 ODER 21 WOChEn RS?<br />

Eine RS von 18 Wochen und danach sieben WK absolvieren:<br />

• die Genie- und Rettungstruppen;<br />

• Teile der Logistiktruppen*;<br />

• die ABC-Abwehrtruppen; und<br />

• die Betriebssoldaten aller Truppengattungen.<br />

Eine RS von 21 Wochen und danach sechs WK absolvieren:<br />

• Grenadiere: 25 Wochen und danach fünf WK;<br />

• die Infanterie;<br />

• die Panzertruppen;<br />

• die Artillerie;<br />

• die Übermittlungs- und Führungsunterstützungstruppen;<br />

• die Führungsunterstützungstruppen der Luftwaffe;<br />

• das Gros der Fliegertruppen;<br />

• die Fliegerabwehrtruppen; und<br />

• die Logistiktruppen*.<br />

* Die Dauer der Rekrutenschulen im Lehrverband Logistik kann in einzelnen Bereichen noch ändern.<br />

KOMPETENZZENTREN uND LEHRVERBäNDE


Kompetenzzentrum AbC<br />

Mit Kompetenz AbC-Ereignisse<br />

bewältigen<br />

Im Kürzel AbC steht A für «atomar», b für «biologisch» und C für «chemisch». Die AbC-Abwehrtruppen<br />

unterstützen die militärischen Einsatzverbände und die zivilen behörden beim<br />

nachweis von Radioaktivität sowie von biologischen und chemischen Agenzien (etwa nach<br />

Tenue A: Komp Zen<br />

terroranschlägen). Zudem können sie kontaminierte Personen, Objekte, gebäude oder geländeteile<br />

dekontaminieren, das heisst entstrahlen, entseuchen und entgiften. Zuständig für die<br />

AbC-Abwehrtruppen ist das Kompetenzzentrum AbC mit der AbC-Abwehrschule in Spiez.<br />

ABC-Abwehrsoldaten dekontaminieren einen vergifteten Lastwagen.<br />

ABc-Abwehrsoldat Nachweis D F<br />

Der ABC-Abwehrsoldat Nachweis ist der<br />

Laborspezialist der ABC-Abwehrtruppen. Er<br />

erhält seine sechswöchige militärische<br />

Grundausbildung in der Instandhaltungsrekrutenschule<br />

(Lyss) bei den Logistiktruppen.<br />

Seine atomare, biologische oder chemische<br />

Fach- und Verbandsausbildung erwirbt er<br />

während zwölf Wochen in der ABC-Abwehrschule<br />

des Kompetenzzentrums ABC (Spiez).<br />

Als ABC-Abwehrsoldaten Nachweis eignen<br />

KOMPETENZZENTRuM ABC<br />

Änderung Massstab<br />

Gezeichnet<br />

sich angehende Berufsleute technisch-naturwissenschaftlicher<br />

Richtung, insbesondere<br />

Chemielaboranten, Chemikanten, Biologielaboranten,<br />

medizinische Laboranten, Physiklaboranten,<br />

Gymnasiasten mit den Matura-<br />

Schwerpunktfächern «Biologie / Chemie» oder<br />

«Physik / Anwendungen der Mathematik» sowie<br />

angehende Studenten der Naturwissenschaften.<br />

In einem strengen Selektionsverfahren<br />

werden die ABC-Abwehrsoldaten<br />

Nachweis auf die Bereiche A, B und C aufge-<br />

33<br />

Geprüft<br />

Geändert<br />

Ersatz für:<br />

ALN: 323<br />

A.54.131


teilt. Ein Teil von Ihnen wird zusätzlich für die<br />

Probenahme (SIBCRA) spezialisiert. Diese<br />

Ausbildung kann nicht bei jedem RS-Start angeboten<br />

werden. Erkundigen Sie sich anlässlich<br />

der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />

ABc-Abwehrsoldat Dekontamination D F<br />

Der ABC-Abwehrsoldat Dekontamination ist<br />

der Entstrahlungs-, Entseuchungs- und Entgiftungsspezialist<br />

der ABC-Abwehrtruppen. Er<br />

kann auch zur Wasseraufbereitung eingesetzt<br />

werden. Seine sechswöchige militärische<br />

Grundausbildung erhält er in der Instandhaltungsrekrutenschule<br />

(Lyss) bei den Logistiktruppen.<br />

Seine Fach- und Verbandsausbildung<br />

erwirbt er während zwölf Wochen in der<br />

ABC-Abwehrschule des Kompetenzzentrums<br />

ABC (Spiez). Als ABC-Abwehrsoldaten Dekontamination<br />

eignen sich angehende Berufsleute<br />

technischer Richtung, insbesondere Polymechaniker,<br />

Installateure, Maschinisten, aber<br />

auch Laboranten, Chemielaboranten, Chemikanten,<br />

Galvaniker, Lehrer sowie angehende<br />

Studenten technisch-naturwissenschaftlicher<br />

Richtung. Da in der Ausbildung oft praktisch<br />

gearbeitet wird, ist für diese Funktion eine gewisse<br />

körperliche Fitness notwendig. Von Vorteil<br />

ist auch ein vordienstliches Engagement in der<br />

Jugendfeuerwehr. Diese Ausbildung kann nicht<br />

bei jedem RS-Start angeboten werden. Erkundigen<br />

Sie sich anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />

ABc-Soldat<br />

(ABc-Abwehr aller Truppen) D F<br />

Wer als ABC-Soldat rekrutiert wird, ist ein angehender<br />

ABC-unteroffizier im Grad eines Korporals.<br />

Deshalb benötigen ABC-Soldaten ein<br />

Kaderpotenzial als unteroffizier. Die ABC-unteroffiziere<br />

erhalten eine Kurzausbildung. Damit<br />

dauert ihre Dienstleistung gleich lange wie<br />

diejenige der Soldaten der Truppengattung,<br />

welcher sie zugeteilt werden (18 Wochen<br />

Grundausbildung und sieben Wiederholungs-<br />

34<br />

kurse oder 21 Wochen Grundausbildung und<br />

sechs Wiederholungskurse). Der ABC-Soldat<br />

erhält seine militärische Grundausbildung in<br />

der Instandhaltungsrekrutenschule (Lyss) der<br />

Logistiktruppen und seine Kaderausbildung in<br />

Spiez. Seine Fachausbildung erwirbt er während<br />

vier Wochen in der ABC-Abwehrschule<br />

des Kompetenzzentrums ABC (Spiez). Für die<br />

Verbandsausbildung wird er jener Truppengattung<br />

zugewiesen, in welcher er später seinen<br />

Dienst leisten wird. In seiner Kompanie wirkt<br />

der ABC-unteroffizier als Berater des Kompaniekommandanten<br />

in allen ABC- und umweltschutzbelangen<br />

sowie als Leiter des ABC-<br />

Spürdienstes. Die Funktion eignet sich für<br />

Berufsleute mit technischem Flair (z. B. Mechaniker)<br />

oder mit einem Bezug zu den Naturwissenschaften<br />

(z. B. Drogisten). Auch angehende<br />

Lehrer oder Gymnasiasten mit einem Interesse<br />

an naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhängen<br />

sind für diese Funktion geeignet.<br />

StAnDORtE<br />

Lyss, Spiez<br />

ABc-Einheitssanitäter<br />

Der ABC-Einheitssanitäter stellt unter erschwerten<br />

Bedingungen (ABC-Schutz) das Überleben<br />

der Patienten sicher, kann diese dekontaminieren<br />

und führt sie schliesslich einer sanitätsdienstlichen<br />

Einrichtung zu. Die Funktion eignet<br />

sich für alle Berufsleute mit einem Flair für sanitätsdienstliche<br />

Belange (z. B. Samariterwesen).<br />

Diese Ausbildung kann nicht bei jedem<br />

RS-Start angeboten werden. Erkundigen Sie<br />

sich anlässlich der <strong>Rekrutierung</strong>.<br />

StAnDORtE<br />

Lyss, Spiez<br />

KOMPETENZZENTRuM ABC


Spezialkräfte<br />

Anspruchsvolle Einsätze in<br />

schwierigem umfeld<br />

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) fasst alle Sondereinheiten der Armee zusammen.<br />

Dazu gehören unter anderen die grenadiere und die Fallschirmaufklärer, die neu in einer<br />

gemeinsamen Schule ausgebildet werden.<br />

Grenadiere der Schweizer Armee: ausdauernd, selbstständig, verantwortungsbewusst.<br />

Grenadier<br />

Die Grenadiere sind auf Nachrichtenbeschaffung<br />

und offensive Einsätze in schwierigem<br />

umfeld spezialisiert – zum Beispiel in Städten<br />

oder im Gebirge, sowohl bei Tag als auch bei<br />

Nacht. Sie führen entscheidende Aktionen in<br />

vom Gegner bzw. von der Gegenseite kontrollierten<br />

Räumen aus. Dafür müssen sie ausdauernd,<br />

vielseitig, leistungsfähig, selbstdiszipliniert,<br />

selbstständig und verantwortungs-<br />

bewusst sein.<br />

SPEZIALKRäFTE<br />

Nach den zwei bis drei Tagen der normalen<br />

<strong>Rekrutierung</strong> leisten die Grenadiere zwei zusätzliche<br />

Vorbereitungstage, die eine vertiefte<br />

Eignungsprüfung umfassen: Auf dem Programm<br />

stehen zielgerichtete physische, psychische<br />

und medizinische Abklärungen, aber<br />

auch detaillierte Informationen über die Vorbereitungen<br />

für die RS und deren Ablauf.<br />

Die Grenadiere absolvieren eine 25-wöchige<br />

Grundausbildung in Isone (TI) – mit Ausnah-<br />

35


me der Grenadieraufklärer, die eine ähnliche<br />

RS wie die Fallschirmaufklärer absolvieren.<br />

Während der ersten 11 Wochen erfolgt eine<br />

systematische, auf 24 physischen, psychischen<br />

und technischen Prüfungen beruhende<br />

Selektion, die die individuelle Qualität der Grenadiere<br />

garantiert. Am Ende der RS werden<br />

sie in Grenadierbataillone eingeteilt.<br />

Die Grenadiere absolvieren zahlreiche Spezialisten-Ausbildungen:<br />

Sturmgrenadier, Grenadierscharfschütze,<br />

Grenadiermitrailleur, Grenadierminenwerfer,<br />

Grenadierführungsstaffel,<br />

Grenadiersprenger, Grenadierfahrer oder Grenadier-Einheitssanitäter.<br />

Diese Ausbildungen<br />

werden einzeln absolviert und gegen Ende der<br />

RS in Übungen angewandt, die auf die Vorbereitung<br />

und Ausführung einer bestimmten<br />

terrestrisch- und / oder luftgestützten Sonderoperation<br />

ausgerichtet sind.<br />

Fallschirmaufklärer<br />

Die Fallschirmaufklärer sind auf die Beschaffung<br />

von wichtigen Nachrichten zugunsten<br />

der Armeeführung spezialisiert. Sie werden in<br />

kleinen Patrouillen in schwierigem umfeld –<br />

zum Beispiel in Städten oder im Gebirge, sowohl<br />

bei Tag als auch bei Nacht – und in vom<br />

Gegner bzw. von der Gegenseite kontrollierten<br />

Räumen eingesetzt. Als Voraussetzung für<br />

den autonomen Einsatz beherrschen sie ein<br />

breites Spektrum soldatischer Tätigkeiten wie<br />

Gebirgsdienst, Navigation oder Überleben und<br />

sind absolut zuverlässig. In diesem Lehrgang<br />

werden ebenfalls die Grenadieraufklärer ausgebildet,<br />

mit Schwergewicht auf Objekt- und<br />

Zielaufklärung.<br />

Interessierte müssen folgende Voraussetzungen<br />

erfüllen:<br />

• Fallschirmaufklärer: Fallschirmspringerausbildung<br />

(absolvierte SPHAIR-Fallschirmkurse<br />

oder ziviles Brevet);<br />

• Grenadieraufklärer: Interesse an einer<br />

Fallschirmausbildung (automatische Öffnung);<br />

• SPHAIR-Anwärter, die im Rahmen von<br />

SPHAIR-Kursen aufgrund fehlenden<br />

Talents im Bereich Fallschirmspringen<br />

ausscheiden, aber die anderen Voraussetzungen<br />

erfüllen, können als Grenadieraufklärer<br />

vorgesehen werden;<br />

• sehr gute körperliche Verfassung;<br />

• überdurchschnittlicher Wille, grosses<br />

Leis tungsvermögen;<br />

• physisch und psychisch durch das Fliegerärztliche<br />

Institut als geeignet befunden.<br />

In den Fallschirmaufklärer- sowie Grenadieraufklärer-Lehrgängen<br />

werden nur Offiziere<br />

und unteroffiziere ausgebildet. Sie absolvieren<br />

eine 43-wöchige (unteroffiziere) bzw.<br />

59-wöchige (Offiziere) Grundausbildung in<br />

Isone, mit den Sequenzen Sprungdienst in<br />

Locarno. In den ersten neun Wochen erfolgt<br />

eine besonders strenge Auswahl, die die individuelle<br />

Qualität, die physische Leistungsfähigkeit,<br />

die Belastbarkeit und die militärische<br />

Eignung als künftigen Aufklärer garantiert. Am<br />

Ende der Grundausbildung werden die Aufklärer<br />

mit Freifallausbildung in der Fallschirmaufklärerkompanie<br />

17, diejenigen mit automatischer<br />

Fallschirmöffnungsausbildung in den<br />

beiden Grenadieraufklärerkompanien der Grenadierbataillone<br />

eingeteilt.<br />

StAnDORtE<br />

Isone, Locarno<br />

36 SPEZIALKRäFTE


Infanterie<br />

Das Rückgrat der Armee<br />

Die Infanterie ist unsere haupttruppengattung und verfügt deshalb über einen grossen Mannschaftsbestand.<br />

In einer direkten Konfrontation löst sie ihre Aufgaben auf kurze Distanz und<br />

agiert als in sich geschlossener Verband. Durch die Vielfalt der Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

kann beinahe jeder Infanterist seinen Fähigkeiten entsprechend ausgebildet und eingesetzt<br />

Änderung<br />

werden. Die Anforderungen sind jedoch hoch und können häufig nur durch gegenseitige<br />

Massstab<br />

Gezeichnet<br />

Geprüft<br />

Geändert<br />

Ersatz für:<br />

kameradschaftliche hilfe in der gruppe erreicht werden.<br />

Tenue A: LVb Infanterie<br />

ALN: 323<br />

A.54.132<br />

Einsatz der Infanterie mit einem Radschützenpanzer 93 im überbauten Gelände.<br />

Infanterist, Infanteriebesatzer /<br />

Infanteriepanzerfahrer<br />

Mit dem Radschützenpanzer ausgerüstet, ist<br />

die Infanterie in der Lage, sich rasch und splittergeschützt<br />

an den Brennpunkt des Geschehens<br />

zu verschieben. Der Infanterist erhält<br />

eine umfassende Grundausbildung. Nebst<br />

dem Schiessen mit dem Sturmgewehr und<br />

INFANTERIE<br />

dem Werfen von Handgranaten werden Infanteristen<br />

in der Panzerabwehr, in der Einzelgefechtstechnik<br />

oder als Fahrer ausgebildet.<br />

Dazu kommt die Ausbildung in den Bereichen<br />

Ortskampf, Wacht- und Schutztechnik, als<br />

Führungsgehilfe oder als Zugsanitäter. Die<br />

Radschützenpanzerbesatzungen (Fahrer und<br />

Maschinengewehrschütze) erhalten eine Aus-<br />

37


ildung am Radschützenpanzer (Fahrzeug,<br />

Funkgeräte, 12,7-mm-Maschinengewehr).<br />

Voraussetzung für Radschützenpanzerfahrer:<br />

Führerausweis Kategorie B.<br />

Minenwerferkanonier<br />

Die Minenwerferkanoniere bedienen den<br />

8,1-cm-Minenwerfer. um diese Waffe voll zur<br />

Wirkung zu bringen, ist genaue Arbeit in verschiedenen<br />

Chargen wie Richter, Lader oder<br />

Geschützchef und als Spezialist (Feuerleitrechner,<br />

Richtkreis, Laserentfernungsmesser,<br />

Motorfahrzeugführer) nötig.<br />

Aufklärer<br />

Der Aufklärer beschafft Informationen über<br />

Standort, Beschaffenheit und Absichten der<br />

Gegenseite. Er erkundet die Geländebeschaffenheit<br />

für die eigene Truppe. Die Aufklärer<br />

sind mit dem Aufklärungsfahrzeug 93 / 97<br />

(EAGLE) ausgerüstet, welches über moderne<br />

Übermittlungs- und Beobachtungstechnik<br />

verfügt.<br />

Infanterieeinheitssanitäter /<br />

Sanitätspanzerfahrer<br />

Der Infanterieeinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />

begleitet die kämpfende Truppe im<br />

Einsatz und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedrohliche<br />

Situationen zu erkennen und<br />

geeignete Massnahmen vorzunehmen (z. B.<br />

Blutstillung, Anlegen von Verbänden und<br />

Infusionen, Verabreichung von Injektionen,<br />

Fixationen).<br />

Voraussetzung für Sanitätspanzerfahrer:<br />

Führerausweis Kategorie B.<br />

Führungsstaffelsoldat D F<br />

Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />

sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />

wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />

Im Nachrichtenbereich gehört<br />

das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />

38<br />

Minenwerferkanonier<br />

Aufklärungsfahrzeug<br />

Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Aufgaben.<br />

Im Funkbereich stellt er die Funkverbindungen<br />

her und übermittelt wenn nötig<br />

selber. Er unterstützt zudem seinen Kommandanten<br />

im Führungsfahrzeug.<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Bière, St. Gallen, Liestal,<br />

Colombier, Chamblon, Chur, Aarau<br />

Verbandsausbildung: Bière, St. Gallen, Liestal,<br />

Colombier, Chamblon, Chur, Aarau<br />

INFANTERIE


Trompeter, Schlagzeuger und Tambouren<br />

Die Militärmusik umrahmt militärische Anlässe<br />

und besondere Veranstaltungen von Bund<br />

und Öffentlichkeit. Sie übernimmt eine Brückenfunktion<br />

zwischen Armee und Bevölkerung<br />

und leistet einen Beitrag zur kulturellen<br />

Identität unseres Landes. Wer in die Militärmusik<br />

eintreten will, muss im Rahmen der<br />

<strong>Rekrutierung</strong> eine Aufnahmeprüfung bestehen.<br />

Für Trompeter, Schlagzeuger und Tambouren<br />

bestehen unterschiedliche Prüfungsanforderungen.<br />

Die Aufnahmeprüfung wird in<br />

der Regel vor der <strong>Rekrutierung</strong> absolviert.<br />

Gebirgsspezialist D F<br />

Neben einer minimalen Infanterieausbildung<br />

absolvieren Gebirgsspezialisten schwergewichtig<br />

folgende Ausbildungen: Lawinendienst,<br />

Bergrettungstechnik, Überleben im<br />

Gebirge, Planung und Durchführung von Verschiebungen<br />

anderer Truppen im Gebirge,<br />

Ausbildung zum Berater und Ausbildner. Vor<br />

der <strong>Rekrutierung</strong> sind Gruppenleiterkurse in<br />

den Sportfächern Bergsteigen und / oder Skitouren<br />

bei Jugend und Sport (J + S) erwünscht.<br />

Voraussetzung: eine sehr gute körperliche Verfassung<br />

und die Freude und Bereitschaft zur<br />

Übernahme von Eigenverantwortung.<br />

INFANTERIE<br />

Das Rekrutenspiel 16-2 / 2009<br />

StAnDORtE<br />

Militärmusik: Aarau, Bern<br />

Gebirgsspezialist: Andermatt<br />

39


Militärische Sicherheit<br />

Der Militärpolizeigrenadier<br />

Militärpolizeigrenadiere (MP gren) erbringen ihre polizeilichen Leistungen im Militärpolizeibataillon<br />

anlässlich ihrer Fortbildungskurse: Im Rahmen von subsidiären Einsätzen unterstützen<br />

sie die zivilen behörden und arbeiten eng mit den zivilen Polizeikorps zusammen.<br />

Dabei leisten sie einen wichtigen beitrag in den bereichen Objekt-, Konferenz- und Perso-<br />

nenschutz. Ihre Sicherheitsausbildung mit spezifischen Elementen der Polizeiarbeit und ihre<br />

Tenue A: Stab Mil Sich<br />

moderne Ausrüstung befähigen sie, ihre Aufträge in jedem umfeld und unter schwierigsten<br />

bedingungen zu erfüllen.<br />

Militärpolizeigrenadiere leisten anspruchsvolle Sicherungseinsätze.<br />

Profil und Ausbildung<br />

Der Militärpolizeigrenadier verfügt über eine<br />

hohe physische und psychische Widerstandskraft.<br />

Sein Anforderungsprofil entspricht demjenigen<br />

des Infanteriegrenadiers. Ein bestimmter<br />

Anteil der Rekruten wird als Fahrer<br />

Radschützenpanzer PIRANHA 8X8 oder<br />

Änderung Massstab<br />

Gezeichnet<br />

Geprüft<br />

Geändert<br />

geländegängiger Kleinlastwagen DuRO ausgebildet.<br />

Die Grundausbildung entspricht in<br />

weiten Teilen derjenigen der Infanteristen. Sie<br />

wird ergänzt durch spezifische Elemente der<br />

Polizeiarbeit. Es sind dies vertiefte Schiessausbildung,<br />

Nahkampf und Selbstverteidigung,<br />

Kontroll-, Durchsuch- und Abführtech-<br />

40 MILITäRISCHE SICHERHEIT<br />

Ersatz für:<br />

ALN: 323<br />

A.54.147


niken und das Anwenden der Verhältnis-<br />

mässigkeit in jeder denkbaren Situation. Die<br />

Zusatzausbildung umfasst Spezialfahrzeuge,<br />

-waffen und -geräte der Militärpolizei. Anwärter,<br />

welche eine Berufslaufbahn bei der Militärpolizei<br />

vorsehen, werden bevorzugt.<br />

Ausrüstung<br />

Neben der herkömmlichen Infanterieausrüstung<br />

verfügt der Militärpolizeigrenadier über<br />

spezielle Waffen und Geräte, welche für die<br />

Auftragserfüllung notwendig sind. Die Ordnungsdienstausrüstung<br />

ist ebenfalls Bestandteil<br />

der Zusatzausrüstung. Sie entspricht derjenigen<br />

eines modernen, zivilen Polizeikorps.<br />

Laufbahnen<br />

Neben der herkömmlichen Milizlaufbahn<br />

besteht die Möglichkeit, die Berufslaufbahn<br />

als Militärpolizist einzuschlagen. Die Voraussetzungen<br />

dafür sind gute Allgemeinbildung,<br />

einwandfreier Leumund, Führerausweis Kategorie<br />

B und Kenntnis einer zweiten Landessprache.<br />

Ausdauer und Sportlichkeit werden<br />

ebenfalls gefordert.<br />

Die Militärpolizei ist in drei Berufselemente<br />

gegliedert: die Mobile Militärpolizei, die Territoriale<br />

Militärpolizei und ein Detachement für<br />

besondere Dienste der Militärpolizei.<br />

• Die Mobile Militärpolizei leistet schwergewichtig<br />

subsidiäre Einsätze zugunsten der<br />

Armee, unterstützt das Grenzwachtkorps,<br />

betreibt Objektschutz, Botschaftsschutz<br />

und Konferenzschutz im In- und Ausland.<br />

MILITäRISCHE SICHERHEIT<br />

• Die Territoriale Militärpolizei ist verantwortlich<br />

für sämtliche sicherheits-, verkehrs-<br />

und kriminalpolizeilichen Aufgaben<br />

innerhalb der Armee. Sie arbeitet mit<br />

den militärischen untersuchungsrichtern<br />

eng zusammen und kann im Ausland für<br />

Eskorten und erweiterte Polizeiaufgaben<br />

eingesetzt werden.<br />

• Die speziellen Aufgaben der Besonderen<br />

Dienste der Militärpolizei sind: Personenschutz,<br />

Observation, Begleitschutz, Eskorten<br />

und Spionage-Abwehr bei hohem<br />

Gefährdungsgrad. Die Angehörigen der<br />

Besonderen Dienste der Militärpolizei<br />

werden aus der Territorialen Militärpolizei<br />

und der zivilen Polizei rekrutiert.<br />

Eine erfolgreich abgeschlossene Rekrutenschule<br />

als Militärpolizeigrenadier stellt eine<br />

optimale Voraussetzung dar, um eine berufliche<br />

Laufbahn im Sicherheitsbereich zu ergreifen.<br />

Nach der Rekrutenschule verfügt der MP<br />

Gren über die notwendigen Grundlagen, um<br />

erfolgreich Militärpolizist, Polizist oder Angestellter<br />

einer Sicherheitsfirma zu werden.<br />

Schliesslich verfügt der MP Gren über alle<br />

Voraussetzungen, um sich für freiwillige Auslandeinsätze<br />

der Armee zu bewerben.<br />

StAnDORt<br />

Aarau<br />

41


Panzertruppen<br />

überlegenheit durch beweglichkeit<br />

In schnellen und präzisen Vorstössen setzen die Panzertruppen ihre geballte Schlagkraft<br />

gegen den mechanisierten gegner ein. Zur Ausrüstung gehören modernste Waffensysteme.<br />

Die Ausbildung erfolgt mit neuesten Ausbildungstechnologien. nach der Ausbildung<br />

an Schiess- und Fahrsimulatoren wird das gelernte in gefechtsübungen und -schiessen<br />

angewendet.<br />

Die Panzertruppen sorgen für Geschwindigkeit und Feuerkraft im Gefecht.<br />

Führungsstaffelsoldat D F<br />

Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />

sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />

wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />

Im Nachrichtenbereich gehört<br />

das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />

Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Aufgaben.<br />

Im Funkbereich stellt der Führungsstaffelsoldat<br />

die Funkverbindungen her und<br />

übermittelt wenn notwendig selber. Er unter-<br />

42<br />

stützt zudem seinen Kommandanten im Führungsfahrzeug.<br />

Aufklärer D F<br />

Sehen und nicht gesehen werden! Mit dem<br />

Aufklärungsfahrzeug 93 / 97 ausgerüstet, bewegt<br />

sich die Aufklärungspatrouille an und<br />

hinter den gegnerischen Linien. Der Aufklärer<br />

beschafft Informationen über Standort,<br />

Beschaffenheit und Absichten des Gegners.<br />

Textil-Panto<br />

19-0303 sc<br />

14-0957 sig<br />

19-1762 zie<br />

Änderung Massstab<br />

Gezeichnet<br />

Geprüft<br />

Geändert<br />

Ersatz für:<br />

Tenue A: Lehrverband Pz/Art<br />

ALN: 32<br />

PANZERTRuPPEN<br />

A.54.170


Er erkundet die Geländebeschaffenheit für die<br />

eigene Truppe.<br />

Panzersoldat D F<br />

Die Panzerbesatzung besteht aus Kommandant,<br />

Richter, Lader und Fahrer. Darum steht<br />

für Panzersoldaten Teamarbeit im Zentrum.<br />

Sehr wichtig sind auch Reaktionsfähigkeit und<br />

die Beherrschung des Kampfpanzers 87 Leo.<br />

Die Ausbildung gliedert sich in die technische<br />

Ausbildung am Panzer, in die Ausbildung mit<br />

Schiess- und Fahrsimulatoren und in die Gefechts-<br />

und Schiessausbildung im Verband.<br />

Panzergrenadier D F<br />

Die Panzergrenadiere begleiten die Panzer<br />

und bilden auf dem Gefechtsfeld eine Gemeinschaft.<br />

Sie sind mit dem Schützenpanzer<br />

2000 ausgerüstet. Die Panzergrenadiere<br />

kämpfen gegen Infanterie und Panzer. Dabei<br />

werden sie von den Maschinengewehren und<br />

30-mm-Bordkanonen ihrer Schützenpanzer<br />

unterstützt. Die Panzergrenadierbesatzung<br />

besteht aus Kommandant, Richter und Fahrer<br />

und bekämpft Schützenpanzer und Helikopter<br />

mit der 30-mm-Bordkanone. Die Ausbildung<br />

wird mit Schiess- und Fahrsimulatoren unterstützt.<br />

Panzerjägersoldat, Panzerjägersoldat /<br />

Radschützenpanzerfahrer D F<br />

Der Panzerjäger ist schnell, beweglich und<br />

kann gegnerische Panzer und Schützenpanzer<br />

auf Distanzen von bis zu 3700 Metern<br />

bekämpfen. Die TOW-Hohlladungslenkwaffen<br />

durchschlagen alle heute bekannten Panzerungen.<br />

Die Panzerjägersoldaten müssen im<br />

kleinen Team auf engstem Raum ihre Funktion<br />

erfüllen. Die als Panzerjäger rekrutierten Soldaten<br />

werden bei RS-Beginn als Gefechtsordonnanzen,<br />

Schützen oder Fahrzeugführer<br />

(Kleinfahrzeuge) ausgebildet.<br />

PANZERTRuPPEN<br />

Panzereinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />

Der Panzereinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />

absolviert seine Grundausbildung bei<br />

den Sanitätstruppen und kommt für die Verbandsausbildung<br />

zur Panzerschule. Dort begleitet<br />

er die kämpfende Truppe im Einsatz<br />

und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedrohliche<br />

Situationen zu erkennen und geeignete<br />

Massnahmen vorzunehmen (z. B. Blutstillung,<br />

Anlegen von Verbänden und Infusionen, Verabreichung<br />

von Injektionen, Fixationen).<br />

Voraussetzung für Sanitätspanzerfahrer:<br />

Führerausweis Kategorie B.<br />

Panzersappeur<br />

Die Panzersappeure räumen und überbrücken<br />

Hindernisse für die Panzerverbände. Sie<br />

beherrschen die Minentechnik und das<br />

Sprengen genauso wie das Arbeiten mit diversen<br />

Baugeräten. Wer als Fahrer eingesetzt<br />

werden will, muss einen Fahrausweis der<br />

Kat B besitzen und an der <strong>Rekrutierung</strong> eine<br />

Eignungsprüfung bestehen.<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschule: Thun<br />

Verbandsausbildung: Bure, Schiessplatz<br />

Wichlenalp, Schiessplatz Hinterrhein sowie<br />

Raum Ostschweiz<br />

43


Artillerie<br />

Feuerunterstützung über<br />

grosse Entfernung<br />

Die Artillerie ist die wichtigste unterstützungswaffe der mechanisierten Kampfverbände und<br />

der Infanterie. Sie führt mit ihrem Feuer den Kampf selbstständig und über grosse Entfer-<br />

nungen. Die Verbände der Artillerie verfügen als geschütze über Panzerhaubitzen M-109.<br />

Tenue A: Lehrverband Pz/Art<br />

Die Artillerie benutzt ein eigenes Funknetz und verfügt über eine vielfältige Sonderausrüstung<br />

an opti schen und technischen geräten.<br />

unterstützt Kampfverbände: Panzerhaubitze der Artillerie.<br />

Artilleriekanonier D F<br />

Der Haubitzkanonier gehört zur Besatzung der<br />

Panzerhaubitze M-109. Er ist mit drei anderen<br />

Kanonieren und dem Panzerhaubitzenfahrer<br />

für die Bedienung des 15,5-cm-Geschützes<br />

zuständig. Zu den Aufgaben des Kanoniers<br />

44<br />

gehört auch das fachgerechte Kommunizieren<br />

mit Sprechfunk.<br />

Ein Geschützführer trägt die Gesamtverantwortung.<br />

ARTILLERIE<br />

Textil-Panto<br />

19-0303 sc<br />

14-0957 sig<br />

19-1762 zie<br />

Änderung Massstab<br />

Gezeichnet<br />

Geprüft<br />

Geändert<br />

Ersatz für:<br />

ALN: 32<br />

A.54.170


Artillerievermesser D F<br />

Der Vermesser (Beobachter) ist für die Bedienung<br />

der optronischen Geräte im Schiesskommandanten-Trupp<br />

verantwortlich.<br />

Der Vermesser (Feuerleitstelle) berechnet die<br />

Elemente, die am Geschütz eingestellt werden,<br />

damit die Geschosse ihr Ziel erreichen.<br />

Artillerienachschubsoldat D F<br />

Damit die Artillerie ihre Aufgaben permanent<br />

sicherstellen kann, ist eine ausgeklügelte<br />

Logistik notwendig. Entscheidend ist, dass der<br />

Nachschubsoldat, der Feldumschlaggeräte-<br />

Fahrer und der Raupentransportwagen-<br />

Fahrer ihr Metier verstehen, selbstständig und<br />

zuverlässig Aufträge erfüllen, aber auch zupacken<br />

können.<br />

Artillerieübermittlungssoldat D F<br />

um die Übermittlung auf grosse Distanzen mit<br />

Sprechfunk und mit dem Integrierten Artillerie<br />

Führungs- und Feuerleitsystem (INTAFF)<br />

sicherzustellen, bedarf es Leute mit technischem<br />

Verständnis, die mit der filigranen<br />

Technik umzugehen wissen. Übermittlungssoldat-Fahrer<br />

werden als Doppelfunktionäre<br />

zusätzlich an einem der anspruchsvollen<br />

Fahrzeuge ausgebildet.<br />

Artilleriewettersoldat D F<br />

Der Artilleriewettersoldat ermittelt die meteorologischen<br />

Daten, die zum präzisen Berechnen<br />

der Flugbahn benötigt werden.<br />

Artillerieeinheitssanitäter /<br />

Sanitätspanzerfahrer<br />

Der Artillerieeinheitssanitäter / Sanitätspanzerfahrer<br />

absolviert seine Grundausbildung bei<br />

den Sanitätstruppen und kommt für die Verbandsausbildung<br />

zur Artillerieschule. Dort<br />

begleitet er die kämpfende Truppe im Einsatz<br />

und leistet Erste Hilfe. Er lernt, lebensbedroh-<br />

ARTILLERIE<br />

liche Situationen zu erkennen und geeignete<br />

Massnahmen vorzunehmen (z. B. Blutstillung,<br />

Anlegen von Verbänden und Infusionen, Verabreichung<br />

von Injektionen, Fixationen).<br />

Zu seinen Aufgaben gehört auch das Führen<br />

eines Fahrzeugs der Kategorie C1 (3,5 t bis<br />

7,5 t, DuRO).<br />

Infrastruktursoldat D F<br />

Der Infrastruktursoldat stellt mit Hilfe der Anlagedokumentation<br />

die Bereitstellung und den<br />

Betrieb der unterirdischen Führungsanlagen<br />

sicher. Er führt unter Anleitung Wartungs-,<br />

Diagnose- und Instandsetzungsarbeiten durch,<br />

betreibt die ABC-Installation der Anlage und<br />

setzt Löschgeräte sowie Rettungsmaterial ein.<br />

Er ist auch für die Durchsetzung von polizeilichen<br />

Massnahmen innerhalb der Anlage<br />

zuständig. Für die Logistik- und Führungsunterstützungstruppen<br />

werden ebenfalls Infrastruktursoldaten<br />

ausgebildet.<br />

Artilleriewettersoldat<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Bière, Dailly<br />

Verbandsausbildung: Bure, Raum Simplon<br />

45


genie- und<br />

Rettungstruppen<br />

brücken bauen für die Mobilität –<br />

Retter im Katastropheneinsatz<br />

Die genietruppen stellen die Mobilität aller truppen durch den bau von Verkehrswegen<br />

(Strassen, brücken, Fähren) sicher. Die hauptaufgabe der Rettungstruppen liegt in der<br />

hilfeleistung zugunsten der zivilen behörden und der Zivilbevölkerung sowie in der unterstützung<br />

der Feuerwehren und des Zivilschutzes.<br />

Bauen und retten: die Genie- und Rettungstruppen.<br />

Genietruppen<br />

Die Genietruppen werden für Aufgaben eingesetzt,<br />

die besondere technische Kenntnisse<br />

und Ausrüstungen erfordern: Sicherstellen<br />

der eigenen Beweglichkeit, Einschränken der<br />

gegnerischen Beweglichkeit, Sicherstellen von<br />

46<br />

Schutz und Überleben, allgemeine Genieaufgaben<br />

und Katastrophenhilfe. Rasche Verfügbarkeit<br />

sowie ein hoher Spezialisierungsgrad<br />

zeichnen die Genietruppen aus. Dementsprechend<br />

vielfältig ist auch das Angebot der verschiedenen<br />

Funktionen:<br />

GENIE- uND RETTuNGSTRuPPEN


Bei den Genietruppen werden Sappeure<br />

, Flugplatzsappeure, Pontoniere D ,<br />

Rammpontoniere , Bootsschützen, Baupioniere<br />

D , Baumaschinenführer , Übermittlungs-<br />

/ Nachrichtensoldaten und Genie-<br />

Nachschubsoldaten ausgebildet. Weitere<br />

Funktionen bei den Genietruppen sind: Büroordonnanz,<br />

Truppenbuchhalter, Truppenkoch<br />

und Betriebssoldat.<br />

Erwünschte Berufskategorien für die Genietruppen<br />

finden sich im Baugewerbe und in<br />

der Holzbearbeitung: Maurer, Forstwarte, Zimmerleute,<br />

Schreiner, Schmiede, Mechaniker,<br />

Maschinenschlosser, Bauzeichner, Studenten<br />

(Bau-Ing.), Sanitär- und Heiz ungszeichner<br />

sowie -installateure.<br />

Voraussetzung für Fahrer:<br />

Führerausweis Kategorie B.<br />

Rettungstruppen<br />

Mit ihren spezialisierten Verbänden sind die<br />

Rettungstruppen die Hauptträger der militärischen<br />

Katastrophenhilfe. Sie leisten als<br />

Hauptauftrag Rettungseinsätze in schweren<br />

und ausgedehnten Schadenlagen und bei<br />

Grossbränden. Im Bedarfsfall können sie<br />

durch Elemente anderer Truppengattungen<br />

ergänzt werden. Zusätzlich erbringen sie Beiträge<br />

zur unterstützung humanitärer Hilfeleistungen.<br />

Verletzten Personen helfen, Brände bekämpfen,<br />

Rettungsgeräte bedienen: Der Job der<br />

Rettungssoldaten ist sehr vielfältig und anspruchsvoll.<br />

Es werden Rettungssoldaten<br />

, Rettungsgerätewarte , Baumaschinenführer<br />

und Übermittlungs- / Nachrichtensoldaten<br />

ausgebildet. Weitere<br />

Funktionen bei den Rettungstruppen sind:<br />

Büroordonnanz, Truppenbuchhalter, Truppenkoch<br />

und Betriebssoldat.<br />

GENIE- uND RETTuNGSTRuPPEN<br />

Erwünschte Berufskategorien für die Rettungstruppen<br />

finden sich im Baugewerbe und<br />

in der Holzbearbeitung: Maurer, Forstwarte,<br />

Zimmerleute, Schreiner, Schmiede, Mechaniker,<br />

Maschinenschlosser, Bauzeichner,<br />

Studenten (Bau-Ing.), Sanitär- und Heizungszeichner<br />

sowie -installateure.<br />

Voraussetzung für Fahrer:<br />

Führerausweis Kategorie B.<br />

Baumaschine beim Räumen nach unwetter<br />

IMPFungEn<br />

Für eine Einteilung bei den Genie- Rettungstruppen<br />

sind folgende Impfungen für alle Funktionen<br />

obligatorisch:<br />

• Hepatitis A + B<br />

Zusätzlich sind diese Impfungen empfohlen:<br />

• Diphterie<br />

• Tetanus<br />

• Polio<br />

• Meningitis<br />

• Mumps, Masern, Röteln (MMR)<br />

• FSME<br />

• Grippeimpfung (im Winterhalbjahr)<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Brugg, Wangen an der Aare<br />

Verbandsausbildung: Bremgarten, Genf<br />

47


Logistiktruppen<br />

Maximale Einsatzbereitschaft<br />

dank funktionierender Logistik<br />

Zu den Logistiktruppen gehören die drei Fachbereiche nachschub / Rückschub, Verkehr<br />

und transport sowie Instandhaltung. Dazu kommt das Kompetenzzentrum Veterinärdienst<br />

und Armeetiere.<br />

Jeder Handgriff sitzt: Truppenhandwerker bei der Arbeit.<br />

Diese Bereiche haben die folgenden Aufgaben<br />

zu erfüllen:<br />

Nachschub / Rückschub: Die von der Truppe<br />

benötigten Güter (Verpflegung, Treibstoff, Baumaterial,<br />

Munition usw.) müssen rechtzeitig<br />

am richtigen Ort verfügbar sein. Was nicht<br />

mehr gebraucht wird, wird zurückgenommen.<br />

48<br />

Verkehr und Transport: Planung und Durchführung<br />

von Verschiebungen, Transporte von<br />

Personen und Gütern, militärische Verkehrsführung.<br />

Instandhaltung: Wartung, Inspektion und<br />

Instandsetzung von Waffen, Systemen, Fahrzeugen<br />

und Verteidigungsanlagen.<br />

LOGISTIKTRuPPEN


Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere:<br />

Beschaffung, Betreuung und veterinärmedizinische<br />

Behandlung von Armeetieren,<br />

Bekämpfung von Tierseuchen und Überwachung<br />

der Lebensmittelhygiene in der Armee.<br />

Nachschub / Rückschub<br />

Nachschubsoldat D F<br />

Der Nachschubsoldat stellt die zum Überleben<br />

und zur Erfüllung eines Auftrags benötigten<br />

Versorgungsgüter bereit (stationäre Logistik)<br />

und führt sie der Truppe bedarfsorientiert zu<br />

(mobile Logistik). Die stationäre Logistik findet<br />

zum Teil in unterirdischen Anlagen statt.<br />

Offiziersordonnanz D F<br />

Die Offiziersordonnanz ist für unterhalt, Wartung<br />

und Reparatur der Offiziersausrüstung<br />

zuständig und führt den Offiziershaushalt.<br />

Truppenkoch<br />

Der Truppenkoch kommt in der Truppenküche<br />

(stationär und mobil) zum Einsatz und bereitet<br />

dort selbstständig Mahlzeiten zu. Truppenköche<br />

werden in allen Truppengattungen ausgebildet.<br />

übermittlungssoldat D F<br />

Der Übermittlungssoldat erstellt Telefon- und<br />

Funkverbindungen zu allen Kommandostufen.<br />

Büroordonnanz /<br />

Truppenbuchhalter D F<br />

Die Büroordonnanz erledigt die administrativen<br />

Arbeiten in den Büros. Büroordonnanzen<br />

werden in allen Truppengattungen ausgebildet.<br />

Die Truppenbuchhalter sind für das Rechnungswesen<br />

der Truppe verantwortlich.<br />

LOGISTIKTRuPPEN<br />

Infrastruktursoldat D F<br />

Der Infrastruktursoldat stellt mit Hilfe der<br />

Anlagedokumentation die Bereitstellung und<br />

den Betrieb der unterirdischen Kommandoposten<br />

sicher. Er führt unter Anleitung Wartungs-,<br />

Diagnose- und Instandsetzungsarbeiten<br />

durch, betreibt die ABC-Installationen der<br />

Anlage und wartet die Atemschutzgeräte sowie<br />

das Rettungsmaterial. Ebenso stellt er –<br />

zum Teil unter Atemschutz – die Brandbekämpfung<br />

und den Rettungsdienst innerhalb<br />

von unterirdischen Anlagen sicher und setzt<br />

Löschgeräte sowie Rettungsmaterial ein. Er<br />

kontrolliert – zum Teil mit technischen Hilfsmitteln<br />

– den Zutritt von Personen und Material<br />

zu den Anlagen und setzt die polizeilichen<br />

Massnahmen innerhalb der Anlage durch.<br />

Lagerbewirtschaftung<br />

49


Verkehr und Transport<br />

Verkehrssoldat D F<br />

Der Verkehrssoldat schafft günstige Voraussetzungen<br />

für rasche Verschiebungen. Er<br />

erkundet das Verkehrsnetz und die Verkehrslage,<br />

regelt auf Kreuzungen den Verkehr,<br />

kennzeichnet Marschstrassen und organisiert<br />

umleitungen oder Einbahnverkehr. Er führt<br />

Motorräder oder Fahrzeuge (auch geländegängige)<br />

bis 3,5 t mit Anhänger. Nach abgeschlossener<br />

Motorradausbildung erhält er<br />

den zivilen Führerausweis der Kategorie A<br />

(Mil Kat 910).<br />

Voraussetzungen:<br />

• erfüllte medizinische Mindestanforderungen;<br />

• Führerausweis Kategorie B (dieser darf<br />

Ihnen noch nie für mehr als einen Monat<br />

entzogen worden sein); und<br />

• bestandene Eignungsprüfung für Fahrzeugführer<br />

(A-Test).<br />

Panzermechaniker<br />

50<br />

Motorfahrer<br />

Der Motorfahrer transportiert Personen und<br />

Güter mit Lastwagen und Anhänger. Nach bestandener<br />

Ausbildung erhält der Motorfahrer<br />

den zivilen Führerausweis CE (Mil Kat 930E)<br />

und die zivile Bescheinigung für den Transport<br />

gefährlicher Güter (ADR / SDR).<br />

Voraussetzungen:<br />

• erfüllte medizinische Mindestanforderungen;<br />

• Führerausweis Kategorie B (dieser darf<br />

Ihnen noch nie für mehr als einen Monat<br />

entzogen worden sein); und<br />

• bestandene Eignungsprüfung (A-Test).<br />

Instandhaltung<br />

Motormechaniker D F<br />

Der Motormechaniker ist verantwortlich für die<br />

Wartung und Instandsetzung von Klein- und<br />

Nutzfahrzeugen, gepanzerten Radfahrzeugen,<br />

Baumaschinen und Motoraggregaten.<br />

LOGISTIKTRuPPEN


Panzermechaniker D F<br />

Der Panzermechaniker ist verantwortlich für<br />

die Wartung und Instandsetzung von Panzern,<br />

Schützenpanzern und Panzerhaubitzen in<br />

den Bereichen Fahrwerk, Motor und Getriebe.<br />

Er beschafft und bewirtschaftet Ersatzteile<br />

und bedient Kranwagen und Bergepanzer.<br />

Panzerelektriker D F<br />

Der Panzerelektriker ist verantwortlich für die<br />

Wartung und Instandsetzung von elektrischen<br />

und elektronischen Komponenten von Panzern<br />

und Panzerhaubitzen.<br />

Waffenmechaniker D F<br />

Der Waffenmechaniker ist verantwortlich für<br />

die Wartung und Instandsetzung von Hand-<br />

und Faustfeuerwaffen, Maschinengewehren,<br />

Minenwerfern, Panzerabwehrwaffen, Flab-<br />

Lenkwaffensystemen, Panzerkanonen, Artilleriegeschützen<br />

und Fliegerabwehrkanonen.<br />

Gerätemechaniker D F<br />

Der Gerätemechaniker ist verantwortlich für die<br />

Wartung und Instandsetzung von Feuerleitsystemen,<br />

Datenverarbeitungs- und Übertragungsanlagen,<br />

Funk- und Richtstrahl-Systemen<br />

sowie elektronischen Panzerkomponenten.<br />

Veterinärdienst und Armeetiere<br />

Trainsoldat D F<br />

Der Trainsoldat unterstützt mit seinem Pferd<br />

infanteristische und logistische Formationen<br />

durch Gütertransporte in unwegsamem Gelände.<br />

Mit Sondertransporten wird im Katastrophenfall<br />

auch der Zivilbevölkerung Hilfe geleistet.<br />

Voraussetzungen:<br />

• Beziehung zum Pferd;<br />

• Ausdauer und Gebirgstauglichkeit; und<br />

• Vorkurse für angehende Train- und Veterinärsoldaten<br />

auf freiwilliger Basis.<br />

LOGISTIKTRuPPEN<br />

Veterinärsoldat D F<br />

Der Veterinärsoldat ist für die Pflege kranker<br />

Pferde und für die Seuchenbekämpfung zuständig.<br />

Voraussetzung: Vorkurse für angehende Train-<br />

und Veterinärsoldaten auf freiwilliger Basis.<br />

Hundeführer D F<br />

Rekruten mit Erfahrung im umgang mit<br />

Hunden können zu Schutz- und Katastrophenhundeführern<br />

ausgebildet werden. Die RS<br />

wird mit dem eigenen oder mit einem von der<br />

Armee erworbenen Hund absolviert.<br />

Voraussetzung: Eignungstest vor der RS.<br />

Hufschmied D F<br />

Der Hufschmied wird für normale und orthopädische<br />

Hufbeschläge ausgebildet. Die militärische<br />

Fachausbildung ist in die zivile Ausbildung<br />

zum Hufschmied integriert.<br />

Voraussetzung: Bestehen einer Fachprüfung.<br />

Hundeführer bei Bewachung<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Drognens, Burgdorf, Frauenfeld,<br />

Freiburg, Monte Ceneri, Sand / Schönbühl,<br />

Thun / Lyss, Wangen an der Aare<br />

Verbandsausbildung: Boltigen, Drognens / Grolley,<br />

Mels<br />

51


Sanitätstruppen<br />

Leben retten<br />

Die Aufgaben der Sanitätstruppen reichen von der Aufnahme von Verwundeten und<br />

Kranken in die Sanitätshilfsstelle über die behandlung und Pflege im Spital bis hin zur<br />

hilfeleistung zugunsten der Zivilbevölkerung.<br />

Erste Hilfe leisten: Truppensanitäter im verantwortungsvollen Einsatz.<br />

Erste Hilfe entscheidet über das Schicksal<br />

eines verletzten Menschen. Die Truppensanität<br />

betreibt Sanitätshilfsstellen, in denen die<br />

Erste Hilfe von ärzten und Sanitätspersonal<br />

ergänzt wird. Mit sanitätseigenen Fahrzeugen<br />

werden Patienten in zivile Spitäler überführt,<br />

welche durch die Spital-Bataillone unterstützt<br />

und durch die Militärspitäler der Spital-Bataillone<br />

entlastet werden.<br />

Sanitätssoldat D F<br />

Der Sanitätssoldat leistet fachkundig Hilfe und<br />

weiss, welche weiteren Massnahmen zu tref-<br />

52<br />

fen sind. Die spezifische Ausbildung für den<br />

Einsatz in der Sanitätshilfsstelle und für den<br />

umgang mit dem Sanitätsmaterial hilft mit,<br />

dass die lebensrettenden Aufgaben erfüllt<br />

werden können.<br />

Während der RS ist ein vierwöchiges Praktikum<br />

in einem zivilen Spital vorgesehen.<br />

Voraussetzung: Charakterliche Eignung, bestehen<br />

der Tests Sanitätsdienst, Bereitschaft für<br />

ein Spitalpraktikum.<br />

SANITäTSTRuPPEN


Spitalsoldat D F<br />

Die Pflege der Patienten steht für den Spitalsoldaten<br />

im Vordergrund. Spitalsoldaten<br />

werden aber auch in den Bereichen Logistik,<br />

Hygiene, Administration und Betrieb ausgebildet.<br />

Es besteht für die Spitalsoldaten, die<br />

im Bereich Pflege ausgebildet werden, die<br />

Möglichkeit, während der RS den Ausweis für<br />

Pflegehelfer SRK zu erwerben.<br />

Während der RS ist zudem für diejenigen, die<br />

die entsprechenden Prüfungen bestehen, ein<br />

vierwöchiges Praktikum in einem zivilen Spital<br />

vorgesehen. Diplomiertes Fachpflegepersonal<br />

kann ein Praktikum im Bereich Notfall,<br />

Operations- oder Intensivpflege absolvieren.<br />

Ebenfalls ist geplant, dass im Bereich der<br />

Laienrettung das Niveau I erreicht wird.<br />

Voraussetzung: Bereitschaft für ein Spitalpraktikum.<br />

Betriebssoldat Sanität<br />

(Ausbildung und Support) D F<br />

Nach der Ausbildung zum Soldat kommt der<br />

Betriebssoldat Sanität in den Krankenabteilungen<br />

der Waffenplätze oder in den <strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />

zum Einsatz. Er hilft mit bei<br />

der Pflege, bei untersuchungen und Behandlungen<br />

und ist für den Logen- und Reinigungsdienst<br />

zuständig. Zu seinen Aufgaben<br />

kann auch das Führen eines leichten Motorfahrzeugs<br />

gehören.<br />

SANITäTSTRuPPEN<br />

Triage<br />

Verwundetentransport<br />

Spitalsoldat<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Moudon, Airolo<br />

Verbandsausbildung: Einsiedeln, ganze Schweiz<br />

53


übermittlungs truppen /<br />

Führungs-<br />

unterstützungstruppen<br />

Kommunikation mit modernen Mitteln<br />

Die übermittlungs- und Führungsunterstützungstruppen sind für den Aufbau, den betrieb<br />

und die Sicherheit der Kommunikationssysteme der Armee verantwortlich. Sie gewährleisten<br />

die lückenlose, klassifizierte und integrierte telekommunikation in digitaler technik und<br />

stellen eine hohe technische Verfügbarkeit sowie eine grosse Flexibilität der Kommunikationssysteme<br />

sicher. Das Integrierte Militärische Fernmeldesystem (IMFS) und die Funknetze<br />

der truppe sind computergestützt und ermöglichen die Anpassung an jedes bedürfnis.<br />

Übermittlungs- und Führungsunterstützung: heute ein fester Bestandteil jedes militärischen Einsatzes.<br />

Funkaufklärer /<br />

Strategischer Funkaufklärer D F<br />

Die modernen Mittel der Elektronischen Kriegführung<br />

(EKF) werden von Spezialisten der<br />

Führungsunterstützungstruppen, den Funk-<br />

54<br />

aufklärern, betrieben. Die Elektronische Kriegführung<br />

beinhaltet im Wesentlichen die<br />

Funkaufklärung – das ist die Nachrichtenbeschaffung<br />

zugunsten der oberen Führung –<br />

und die Funkstörung. Zusätzlich kann der<br />

ÜBERMITTLuNGS TRuPPEN / FÜHRuNGS uNTER STÜTZuNGSTRuPPEN


Funkaufklärer als Fahrer oder als Radschützenpanzerfahrer<br />

ausgebildet werden. Ideale<br />

Voraussetzungen sind fundierte Kenntnisse in<br />

der Elektrotechnik, Wellenausbreitung oder<br />

Informatik.<br />

Voraussetzung: Vordienstlich Morsekurs absolviert.<br />

Informatikpionier D F<br />

Der Informatikpionier erstellt und betreibt Informatikeinrichtungen<br />

und stellt die Benutzerunterstützung<br />

sicher. Er betreut Router und<br />

Vermittler zu den verschiedensten Telekommunikationssystemen.<br />

Sekretär D F<br />

Sekretäre arbeiten in einer Kanzlei der Armee.<br />

Ein kaufmännischer Berufshintergrund, Freude<br />

an Büroarbeiten und sichere Anwendung<br />

von handelsüblicher Software und Büroautomation<br />

sind günstige Voraussetzungen.<br />

Richtstrahlpionier D F<br />

Der Richtstrahlpionier baut Richtstrahl- und<br />

Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte und ist<br />

für den unterhalt seiner Technik verantwortlich.<br />

Zusätzlich kann er als Fahrer sowie Radschützenpanzerfahrer<br />

ausgebildet werden.<br />

übermittlungspionier D F<br />

Der Übermittlungspionier baut Funksysteme<br />

auf, betreibt Endgeräte und ist für den unterhalt<br />

seiner technischen Einrichtungen verantwortlich.<br />

Er kann als Fahrer und Schützenpanzerfahrer<br />

ausgebildet werden.<br />

Führungsstaffelsoldat D F<br />

Zuverlässigkeit, eine rasche Auffassungsgabe<br />

sowie ein gutes Vorstellungsvermögen sind<br />

wichtige Eigenschaften für einen Führungsstaffelsoldaten.<br />

Im Nachrichtenbereich gehört<br />

das Erstellen von Führungsgrundlagen wie<br />

Karten, Berichten und Skizzen zu seinen Auf-<br />

ÜBERMITTLuNGS TRuPPEN / FÜHRuNGS uNTER STÜTZuNGSTRuPPEN<br />

gaben. Im Funkbereich stellt der Führungsstaffelsoldat<br />

die Funkverbindungen her und<br />

übermittelt wenn notwendig selber. Er unterstützt<br />

zudem seinen Kommandanten im Führungsfahrzeug.<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Kloten / Bülach, Dübendorf,<br />

Jassbach b. Thun<br />

Verbandsausbildung: Frauenfeld, Jassbach b.<br />

Thun<br />

55


Fliegertruppen:<br />

Führungsunterstützung<br />

Das «Daily business» der Luftwaffe im Fokus<br />

Die Führungsunterstützung Luftwaffe (FuLW) betreibt nachrichtenbeschaffungs-,<br />

Kommuni kations- und Führungsinformations-Systeme der Luftwaffe. In den Lehrverband<br />

Führungs unterstützung 30 sind zudem die Einsatzformationen integriert.<br />

Das Taktische Fliegerradar (TAFLIR) der Schweizer Luftwaffe überwacht den unteren Luftraum.<br />

Die Ausbildung von Soldaten und Kadern sowie<br />

das Einsatzspektrum umfassen folgende<br />

Bereiche:<br />

• Luftraumüberwachung mit ortsfesten und<br />

mobilen Radaranlagen;<br />

• Elektronische Aufklärung;<br />

• Datenübermittlung (Funk, Richtstrahl und<br />

Netzwerke);<br />

• Beschaffung und Verbreitung von Wetterinformationen;<br />

• Beschaffung und Verbreitung von Echtzeitnachrichten;<br />

und<br />

• Sicherung und Bewachung von Anlagen.<br />

Professionelle Ausbildner und eine Vielzahl<br />

von technischen Hilfsmitteln gewährleisten in<br />

Dübendorf die Ausbildung von über 20 ver-<br />

56 FLIEGERTRuPPEN: FÜHRuNGSuNTERSTÜTZuNG


schiedenen Fach-Spezialisten. Die Ausbildung<br />

erfolgt jeweils auf einem System.<br />

FULW Gerätemechaniker D F<br />

Der FuLW Gerätemechaniker ist verantwortlich<br />

für die Instandhaltung und den Betrieb<br />

von Radar-, Übermittlungs-, Funk- und Wettersystemen.<br />

In der Fachausbildung werden<br />

Systemkenntnisse, Diagnostik, Störungsbehebung<br />

sowie Betriebs- und Bedienerausbildung<br />

vermittelt.<br />

Voraussetzung: Berufsausbildung als Elektroniker,<br />

Informatiker oder Student ETH / FHS<br />

(Informatik / Elektronik, mindestens drei Semester<br />

abgeschlossen).<br />

FULW Soldat D F<br />

Der FuLW Soldat baut diverse Übermittlungssysteme<br />

im Gelände auf und betreibt diese.<br />

Dazu gehören Nachrichtenposten, Radar-,<br />

Übermittlungs- und Wettersysteme. Ebenso ist<br />

er für Zutrittskontrollen, Brandschutz, Rettungswesen<br />

sowie den Betrieb von Anlagen im<br />

Gebirge und im Flachland verantwortlich.<br />

In diese <strong>Rekrutierung</strong>skategorie gehört auch<br />

der Detachementskoch. Dieser kauft ein und<br />

kocht selbstständig für sechs Personen im<br />

Gelände. Die Ausbildung und der Einsatz<br />

finden zu einem grossen Teil im Gelände und<br />

in Anlagen statt.<br />

Weitere Aufgaben sind die Bedienung und der<br />

Betrieb von EDV-Systemen, Systemen für die<br />

elektronische Aufklärung und der Wetterzentralen<br />

sowie Aufbereitung von Daten zugunsten<br />

der gesamten Armee. Die Ausbildung und<br />

der Einsatz finden zum grössten Teil in Anlagen<br />

statt.<br />

Voraussetzung für die elektronische Aufklärung:<br />

gute Englischkenntnisse.<br />

FLIEGERTRuPPEN: FÜHRuNGSuNTERSTÜTZuNG<br />

FULW Sicherungssoldat D F<br />

Der FuLW Sicherungssoldat ist zuständig für die<br />

Bewachung und Sicherung von militärischen<br />

Einrichtungen im Gebirge und im Flachland.<br />

Der erste Teil der Rekrutenschule findet bei der<br />

Infanterie statt. Im zweiten Teil im Rahmen des<br />

Lehrverbandes Führungsunterstützung 30 ist<br />

die Ausbildung speziell auf die Anforderungen<br />

für die Bewachung und Sicherung der entsprechenden<br />

Anlagen ausgerichtet.<br />

Ein Rekrut auf einem mobilen Luftwaffen-Nachrichtenposten<br />

im Gelände.<br />

Wettersoldaten bereiten eine Höhensondierung vor.<br />

StAnDORt<br />

Dübendorf<br />

57


Fliegertruppen<br />

Einsatz in der dritten Dimension<br />

Die Mehrheit der Spezialisten, die auf einem Flugplatz zum Einsatz kommen, werden in<br />

den Schulen des Lehrverbandes Flieger ausgebildet. hier ist auch die Ausbildung der<br />

Flugzeug besatzung angesiedelt.<br />

Lufttransport von Kampftruppen<br />

Fliegersoldat D F E<br />

Der Fliegersoldat arbeitet direkt an den Luftfahrzeugen<br />

und erfüllt seine Aufträge in verschiedenen<br />

Funktionen im Betrieb eines<br />

Flugplatzes. Zu seinen Aufgaben gehören<br />

Ein satz- und Führungsunterstützung, Sicherstellung<br />

des Werkschutzes der Anlagen, das<br />

Flugunfallpikett sowie als Betriebssoldat die<br />

Sicherstellung rückwärtiger Dienste. Er unterstützt<br />

die Erstellung der Einsatzbereitschaft<br />

sowie den unterhalt und die Reparaturen. Im<br />

Lufttransport kann er zusätzlich als Spezialist<br />

an der Rettungswinde eingesetzt werden.<br />

58<br />

Flugplatzsicherungssoldat D F<br />

Der Flugplatzsicherungssoldat überwacht das<br />

Flugplatzgelände, sichert die wichtigen Objekte<br />

des Flugplatzes und gewährleistet so – unterstützt<br />

durch moderne technische Mittel –<br />

die militärische Sicherung. Der erste Teil der<br />

Rekrutenschule findet bei der Infanterie statt.<br />

FLIEGERTRuPPEN


Militärpilot<br />

Der Einsatz von Luftfahrzeugen bei Tag und<br />

Nacht, im In- und Ausland und unter allen<br />

Witterungsverhältnissen ist eine attraktive,<br />

jedoch sehr anspruchsvolle Aufgabe. Während<br />

der fünf Jahre dauernden Ausbildung<br />

werden ausschliesslich Berufsmilitärpiloten<br />

ausgebildet. Voraussetzung dazu ist das Bestehen<br />

eines SPHAIR-Kurses oder der Besitz<br />

einer zivilen Fluglizenz. Eine bestandene Matura<br />

oder Berufsmatura, das Bestehen einer<br />

Berufseignungsabklärung und eine abgeschlossene<br />

Offiziersausbildung sind die<br />

weiteren Be ding ungen, um zur Ausbildung<br />

zu gelassen zu werden. Der brevetierte Militärpilot<br />

wird für den Einsatz auf Super Puma /<br />

Cougar oder F/A-18 ausgebildet.<br />

IMFS Pionier / IMFS Pionier Fahrer c1 D F<br />

Der IMFS Pionier (IMFS steht für Integriertes<br />

militärisches Fernmeldesystem) baut Richtstrahl-<br />

und Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte<br />

und ist für den unterhalt seiner Technik<br />

verantwortlich. In einer Doppelfunktion übernimmt<br />

er zudem die Aufgaben eines Fahrers<br />

(Puch / Duro) oder einer Gefechtsordonnanz.<br />

FLIEGERTRuPPEN<br />

F/A-18<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Payerne, Locarno<br />

Verbandsausbildung: Alpnach, Dübendorf,<br />

Emmen, Locarno, Meiringen, Payerne, Sion<br />

59


Fliegerabwehrtruppen<br />

Kontrolle, Schutz und Verteidigung<br />

des Luftraums<br />

Die Fliegerabwehr schützt wichtige Objekte, Achsen und Räume – und dadurch auch die<br />

Zivilbevölkerung sowie militärische truppen – vor Angriffen aus der Luft. Ihre Sensoren<br />

kommen zudem im Rahmen der Existenzsicherung zum Einsatz, zwecks Informationsgewinnung<br />

als beitrag zur Darstellung der Luftlage. bei subsidiären Sicherungseinsätzen,<br />

zum beispiel für den Schutz von Konferenzen, können die Sensoren durch Effektoren<br />

(35-mm-Flabkanonen) zur Durchsetzung eines Flugverbots ergänzt werden.<br />

Tag und Nacht ein starker Schutzschild: die bodengestützte Luftverteidigung.<br />

Kanonier 35-mm-Flabkanone D F<br />

Die Kanoniere der mittleren Fliegerabwehr<br />

erstellen im Team die Feuerbereitschaft der<br />

35-mm-Fliegerabwehrkanone 63 / 90 und setzen<br />

diese als Richtschützen auch im scharfen<br />

Schuss gegen Luftziele ein. Zusätzlich bedienen<br />

sie die Übermittlungsgeräte der Feuereinheit<br />

und erfüllen in einer Doppelfunktion die<br />

Aufgaben eines Fahrers (PuCH / DuRO), einer<br />

Gefechtsordonnanz oder eines ABC-Spürers.<br />

60<br />

Radarsoldat Feuerleitgerät<br />

SKYGUARD D<br />

Die Radarsoldaten betreiben das Feuerleitgerät<br />

75 / 95, erstellen die Feuerbereitschaft<br />

der Feuereinheit im Team und unterstützen<br />

den Feuerleitenden bei der Überwachung der<br />

Luftlage, der Zielverfolgung und der Zielbekämpfung,<br />

unter anderem auch im scharfen<br />

Schuss. Zusätzlich bedienen sie die Übermittlungsgeräte<br />

der Feuereinheit und erfüllen in<br />

FLIEGERABWEHR TRuPPEN


einer Doppelfunktion die Aufgaben eines Fahrers<br />

(PuCH / DuRO), einer Gefechtsordonnanz<br />

oder eines ABC-Spürers.<br />

Lenkwaffensoldat STINGER D F<br />

Der Lenkwaffensoldat der leichten Fliegerabwehr<br />

setzt das Fliegerabwehrlenkwaffen-<br />

system STINGER ein. Ein Teil der Lenkwaffensoldaten<br />

wird bereits in der Grundausbildung<br />

am Alarmierungssystem STINGER zu Beobachtersoldaten<br />

ausgebildet. Die Beobachter<br />

stellen die Alarmierung der Lenkwaffensoldaten<br />

sicher. Zusätzlich bedienen sowohl die<br />

Lenkwaffensoldaten als auch die Beobachtersoldaten<br />

die Übermittlungsgeräte der Feuereinheit<br />

/ Gruppe und übernehmen in einer<br />

Doppelfunktion die Aufgaben eines Fahrers<br />

von leichten Fahrzeugen, einer Gefechtsordonnanz<br />

/ABC-Spürer oder eines Versorgers.<br />

Lenkwaffensoldat RAPIER D<br />

Der Lenkwaffensoldat der mobilen Fliegerabwehr<br />

setzt das Fliegerabwehrlenkwaffensystem<br />

RAPIER ein. Zusätzlich bedient er die<br />

Übermittlungsgeräte der Feuereinheit und<br />

erfüllt in einer Doppelfunktion die Aufgaben<br />

eines Fahrers (PuCH / DuRO), eines Detachementskochs<br />

oder eines ABC-Spürers.<br />

übermittlungssoldat D F<br />

Der Übermittlungssoldat bedient einen Teil der<br />

Fernmeldeeinrichtungen der Fliegerabwehr.<br />

Dazu gehören der Einsatz von Funkstationen<br />

und das Erstellen von Anschlüssen an das Telefonnetz.<br />

In einer Doppelfunktion übernimmt er<br />

zudem die Aufgaben eines Fahrers von leichten<br />

Fahrzeugen oder die eines ABC-Spürers.<br />

IMFS Pionier / IMFS Pionier Fahrer c1<br />

Der IMFS Pionier (IMFS steht für Integriertes<br />

militärisches Fernmeldesystem) baut Richtstrahl-<br />

und Kabelsysteme auf, betreibt Endgeräte<br />

und ist für den unterhalt seiner Technik<br />

FLIEGERABWEHR TRuPPEN<br />

verantwortlich. In einer Doppelfunktion übernimmt<br />

er zudem die Aufgaben eines Fahrers<br />

(PuCH / DuRO) oder einer Gefechtsordonnanz.<br />

35-mm-Flabkanone<br />

STINGER<br />

RAPIER<br />

StAnDORtE<br />

Rekrutenschulen: Emmen, Payerne<br />

Verbandsausbildung: Emmen, Payerne, S-chanf,<br />

Gluringen, Brigels, Grandvillard, Eriswil, Torny<br />

61


Ausbildungsstandorte<br />

LVb Infanterie<br />

62<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

LVb Panzer und Artillerie<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

LVb Genie/Rettung<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

LVb Logistik<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

LVb Führungsunterstützung 30<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

Bière<br />

Colombier<br />

Chamblon<br />

LVb Flieger 31<br />

Moudon<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

LVb Fliegerabwehr 33<br />

Standorte Rekrutenschulen<br />

Standorte Verbandsausbildung<br />

Payerne<br />

Drognens<br />

Bure<br />

Torny<br />

Dailly<br />

Fribourg<br />

Lyss<br />

Genève Sion<br />

Bern<br />

Grandvillard<br />

Sand-Schönbühl<br />

Boltigen<br />

Jassbach<br />

Thun<br />

Liestal<br />

Aarau<br />

Wangen a. A.<br />

Eriswil<br />

Burgdorf<br />

Spiez<br />

AuSBILDuNGSSTANDORTE


Bremgarten<br />

Brugg<br />

Emmen<br />

Alpnach<br />

Meiringen<br />

Gluringen<br />

Kloten<br />

Dübendorf<br />

Andermatt<br />

Airolo<br />

Locarno<br />

Einsiedeln<br />

AuSBILDuNGSSTANDORTE<br />

Frauenfeld<br />

Wichlenalp<br />

Brigels<br />

Monte Ceneri<br />

Isone<br />

Hinterrhein<br />

St. Gallen<br />

Mels<br />

Chur<br />

Militärische Sicherheit (Mil Sich)<br />

Kompetenzzentrum ABC<br />

Spezialkräfte<br />

AuSbILDungSStAnDORtE<br />

Die Rekrutenschulen finden grundsätzlich auf<br />

Waffenplätzen statt. Während dieser Zeit dient<br />

in der Regel eine Kaserne als unterkunft. In der<br />

Verbandsausbildung (VBA 1, siehe Seite 21)<br />

wird das Gelernte praktisch angewendet. Dafür<br />

verschiebt sich die ganze Schule in eine Gegend,<br />

welche die Durchführung von Gefechtsschiessen<br />

und grösseren Übungen erlaubt.<br />

S-chanf<br />

63


evölkerungsschutz /<br />

Zivilschutz<br />

umfassender Schutz der bevölkerung<br />

überschwemmungen, Erdrutsche, Chemieunglücke, terroristische Anschläge – die Schweiz<br />

ist unterschiedlichsten bedrohungen und gefahren ausgesetzt. Als Antwort darauf arbeiten<br />

im bevölkerungsschutz die fünf Partnerorganisationen Polizei, Feuerwehr, gesundheitswesen,<br />

technische betriebe (z. b. Wasser- und Stromversorgung oder Entsorgung) und<br />

Zivilschutz zusammen. Ihre Aufgabe ist es, die bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und<br />

Kulturgüter bei Katastrophen und in notlagen sowie im Kriegsfall zu schützen.<br />

Der Zivilschutz: ein Teil des Bevölkerungsschutzes.<br />

Die Blaulichtorganisationen:<br />

Polizei, Feuerwehr und Sanität<br />

Alltagsereignisse wie Verkehrsunfälle oder<br />

Brände in einzelnen Gebäuden bewältigen die<br />

Ersteinsatzmittel («Blaulichtorganisationen»)<br />

Polizei, Feuerwehr und Sanität nach eingespielten<br />

Verfahren. Bei Katastrophen, die Ein-<br />

64<br />

sätze über längere Zeit und von vielen Mitteln<br />

verlangen, ist eine gute Zusammenarbeit genauso<br />

wichtig – und eine übergeordnete Führung<br />

und breitere Koordination unerlässlich.<br />

Dafür sorgt ein ziviles Führungsorgan (Krisenstab),<br />

in dem die Partnerorganisationen vertreten<br />

sind.<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ


Unterstützung durch den Zivilschutz<br />

Im Fall einer Katastrophe kommen – wie im<br />

Alltag – zuerst die Blaulichtorganisationen<br />

zum Einsatz. Der Bevölkerungsschutz ist so<br />

aufgebaut, dass bei Bedarf gezielt zusätzliche<br />

Mittel eingesetzt werden können. Das Führungsorgan<br />

kann dabei zur Verstärkung der<br />

Ersteinsatzmittel weitere Elemente anfordern<br />

– insbesondere beim Zivilschutz. Der<br />

Zivilschutz soll die anderen Partnerorganisationen<br />

entlasten, ergänzen und somit sicherstellen,<br />

dass bei grossen und lang andauernden<br />

Katastrophen- und Notlage-Einsätzen<br />

genügend Mittel zur Verfügung stehen. Die<br />

technischen Betriebe sorgen oft selber für die<br />

nötige Verstärkung, können aber auch die anderen<br />

Partnerorganisationen beiziehen.<br />

DAS VERbunDSyStEM bEVöLKERungSSChutZ<br />

Polizei Feuerwehr<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />

Gemeinsames Führungsorgan<br />

Gesundheits-<br />

wesen<br />

Bund, Kantone und Gemeinden<br />

Naturkatastrophen können zwar durchaus das<br />

ganze Land betreffen, meist sind es aber Ereignisse,<br />

die sich auf eine Gemeinde oder<br />

Region beschränken. Die Verantwortung für<br />

den Bevölkerungsschutz liegt deshalb hauptsächlich<br />

bei den Kantonen und Gemeinden.<br />

Gefordert sind immer zuerst und vor allem die<br />

regionalen Einsatzmittel. Der Bund spielt aber<br />

auch eine wichtige Rolle: Er erarbeitet Grundlagen,<br />

etwa in Form von Gesetzen oder in der<br />

Ausbildung, und sorgt für die Koordination auf<br />

nationaler Ebene. Neben den Massnahmen,<br />

die für den Fall eines Krieges getroffen werden<br />

müssen, ist er auch für folgende Katastrophen<br />

und Notlagen zuständig: erhöhte Radioaktivität,<br />

Notfälle bei Staudämmen, Epidemien und<br />

Tierseuchen.<br />

Technische<br />

Betriebe<br />

Zivilschutz<br />

65


Zivilschutz:<br />

Schützen – betreuen – unterstützen<br />

Der Zivilschutz ist im Rahmen des bevölkerungsschutzes für Schutzbauten und Sirenen<br />

zuständig; er betreut schutzsuchende Personen und befasst sich mit dem Schutz der Kultur-<br />

güter; er unterstützt die Führungsorgane (Krisenstäbe) und die anderen Partnerorgani -<br />

sa tionen. Zudem können ihn die behörden für Instandstellungsarbeiten und für verschiedenste<br />

Einsätze zugunsten der gemeinschaft (etwa bei grossveranstaltungen) aufbieten.<br />

Man rechnet im Zivilschutz mit einem bestand von 105 000 Schutzdienstpflichtigen.<br />

Angehörige des Zivilschutzes leisten nach einer Überschwemmung unterstützung.<br />

Rechte und Pflichten<br />

Der Zivilschutz beruht auf dem Milizsystem<br />

und der Schutzdienstpflicht. Diese beginnt mit<br />

dem 20. und endet mit dem 40. Altersjahr.<br />

Schutzdienstpflichtige sind militärversichert<br />

und haben Anspruch auf Sold, Erwerbsausfallentschädigung,<br />

Verpflegung, Transport und<br />

unterkunft. Sie müssen bis und mit dem 30.<br />

Altersjahr Wehrpflichtersatz bezahlen (siehe<br />

66<br />

Seite 29). Die im Zivilschutz geleisteten<br />

Diensttage werden aber angerechnet: Mit jedem<br />

Diensttag verkleinert sich die Wehrpflichtersatzabgabe<br />

um vier Prozent.<br />

Zuteilung zu einer von drei Grundfunktionen<br />

Dem Zivilschutz wird zugeteilt, wer bei der<br />

<strong>Rekrutierung</strong> für den Militärdienst als untauglich,<br />

für den Zivilschutz jedoch als tauglich<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ


erklärt wird. Bei der Zuteilung zum Zivilschutz<br />

lassen sich die beruflichen Kenntnisse und<br />

Erfahrungen sowie die persönlichen Fähigkeiten<br />

und Neigungen optimal nutzen. Drei<br />

Grundfunktionen, das heisst drei Einsatzbereiche,<br />

stehen bei der Zuteilung zur Auswahl:<br />

• Stabsassistent<br />

• Betreuer<br />

• Pionier<br />

Ausbildung<br />

Spätestens drei Jahre nach der <strong>Rekrutierung</strong><br />

besuchen die Schutzdienstpflichtigen eine<br />

zwei- bis dreiwöchige Grundausbildung. Sie<br />

ist in zwei Kursblöcke aufgeteilt: In der allgemeinen<br />

Grundausbildung wird das Zivilschutz-<br />

Grundwissen vermittelt, in der funktionsbezogenen<br />

Ausbildung steht die fachtechnische<br />

Ausbildung im Vordergrund. Nach einwöchigen<br />

Zusatzausbildungen können Dienst-<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />

pflichtige verschiedene Spezialistenfunktionen<br />

übernehmen. Zudem eröffnen ein- bis<br />

zweiwöchige Kaderausbildungen die Möglichkeit<br />

zur Übernahme von Führungsfunktionen.<br />

Die Dienstleistung erfolgt in einem der Fachbereiche<br />

Führungsunterstützung, Schutz und<br />

Betreuung, Kulturgüterschutz, unterstützung<br />

oder Logistik.<br />

Jährlich finden Wiederholungskurse statt, die<br />

mindestens zwei Tage und höchstens eine<br />

Woche dauern.<br />

67


Drei grundfunktionen<br />

Stabsassistent: Führungsunterstützung<br />

um erfolgreich führen zu können, benötigt ein Führungsorgan eine Führungsunterstützung.<br />

Der Zivilschutz stellt für die Führungsunterstützung Personal der Sachbereiche Lage,<br />

tele matik, AbC-Schutz und Logistische Koordination zur Verfügung. Vor allem in den<br />

bereichen Lage und telematik kommen breit ausgebildete Stabsassistenten des Zivilschutzes<br />

zum Einsatz. Ihr Arbeitsort ist in der Regel das Lage- bzw. telematikzentrum,<br />

das sich beim Führungs organ (Kommandoposten) befindet.<br />

Stabsassistent im Einsatz.<br />

Lage: Grundlagen für Entscheide bereitstellen<br />

Ohne Kenntnis der momentanen Lage und deren<br />

Entwicklung sind Entscheide kaum möglich. Der<br />

Sachbereich Lage ist deshalb für die Führung<br />

ganz wichtig. Es gilt, Informationen zu beschaffen,<br />

auszuwerten und in Nachrichten umzusetzen.<br />

Die Informationen werden in verschiedenen<br />

68<br />

Formen vermittelt, etwa durch Einsatzjournale,<br />

Führungskarten, Lageberichte, Dispositive, Mittelübersichten<br />

und Nachrichtenkarten.<br />

Telematik: Kommunikation sicherstellen<br />

Ohne Telematik keine Kommunikation! Der<br />

Sachbereich Telematik unterstützt die Füh-<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ


ungsorgane durch Planung, Aufbau, Betrieb<br />

und unterhalt von Telematikverbindungen<br />

(Übermittlung). Er koordiniert die Telematik<br />

im ganzen System Bevölkerungsschutz und<br />

unterstützt bei Bedarf die Partnerorganisationen.<br />

Der Zivilschutz verfügt für diese Aufgaben<br />

über geeignetes Telematikmaterial und ist<br />

ins Sicherheitsnetz Funk der Schweiz (POLY-<br />

COM) eingebunden, das die Kommunikation<br />

zwischen allen Partnern ermöglicht.<br />

ABc-Schutz: vor allem Strahlenschutz<br />

Im Gegensatz zu den Sachbereichen Lage und<br />

Telematik ist der ABC-Schutz (ABC steht für<br />

atomar, biologisch, chemisch) in der Führungsunterstützung<br />

in der Regel einzig durch<br />

den Chef ABC-Schutz vertreten. Bei Ereignissen<br />

mit erhöhter Radioaktivität kann der Sachbereich<br />

ABC-Schutz das Führungsorgan und<br />

die Einsatzleitung beraten und die radioaktive<br />

Strahlung messen.<br />

Logistische Koordination: die Organisatoren<br />

Die logistische Koordination wird aktiv, wenn<br />

mehrere Partnerorganisationen im Einsatz stehen.<br />

Bei Katastrophen und in Notlagen organisiert<br />

und koordiniert sie zum Beispiel Transporte,<br />

Verpflegung, Baumaschinen und Material. Diese<br />

Aufgabe wird durch einen Chef logistische<br />

Koordination wahrgenommen.<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />

Mögliche Zusatzausbildungen für Stabsas sistenten:<br />

• POLYCOM Endgeräte-Ausbildner<br />

• Sachkundiger Strahlenschutz<br />

• A-Spürer<br />

• Psychologischer Nothelfer<br />

• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />

Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />

• Chef Lage<br />

• Gruppenführer Telematik<br />

• Rechnungs- und Haushaltführer<br />

(Fourier)<br />

Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />

• Chef Telematik<br />

• Chef ABC-Schutz<br />

• Chef Logistische Koordination<br />

• Chef Kulturgüterschutz<br />

POLYCOM Endgeräte-Ausbildner<br />

Strahlenmessung<br />

69


etreuer: Schutz und betreuung<br />

bei Schadenereignissen und in ausserordentlichen Lagen muss in erster Linie der gefährdeten<br />

oder hilfsbedürftigen bevölkerung zur Seite gestanden werden. betroffene schützen<br />

und betreuen: Dies ist das Aufgabengebiet des betreuers im Zivilschutz.<br />

Betreuer im Einsatz.<br />

Schutzsuchende Menschen beherbergen und<br />

pflegen<br />

Betreuung umfasst verschiedene Massnahmen:<br />

Es geht darum, Menschen aufzunehmen,<br />

zu beherbergen, zu ernähren, zu kleiden,<br />

zu pflegen und für ihr Wohlergehen zu sorgen.<br />

Die Betreuung ist auf eine möglichst umfassende<br />

Selbsthilfe der betroffenen Menschen<br />

ausgerichtet. Die Selbstständigkeit und Selbstverantwortung<br />

der schutzsuchenden Menschen<br />

soll unterstützt und gefördert werden.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Je nach Ereignis oder Notlage können die Betreuer<br />

unterschiedlich gefordert sein: Der Zivilschutz<br />

kann eingesetzt werden, um schutz-<br />

70<br />

suchende Menschen (Obdachlose, Evakuierte,<br />

blockierte Touristen, schutzsuchende Ausländer<br />

usw.) zu betreuen. Nach traumatischen<br />

Erlebnissen benötigen Opfer, Einsatzkräfte<br />

und deren Angehörige auch eine psychologische<br />

Betreuung. Der Zivilschutz steht ausserdem<br />

bereit zur unterstützung des öffentlichen<br />

Gesundheitswesens, etwa zur Mithilfe<br />

bei der Krankenpflege in Heimen und Spitälern<br />

oder als Transporthelfer beim Rettungsdienst<br />

der Sanität. Schliesslich kann er allgemein<br />

zur unterstützung der Behörden und<br />

Einsatzmittel (zum Beispiel fürs Absuchen im<br />

Gelände oder zur Verkehrsregelung) herangezogen<br />

werden.<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ


Gefragt: Sozialkompetenz<br />

Insbesondere der umgang mit fremdsprachigen<br />

Schutzsuchenden oder traumatisierten<br />

Opfern von Katastrophen verlangt vom Betreuer<br />

einiges: eine hohe psychische Belastbarkeit,<br />

aber auch soziale Kompetenzen oder<br />

spezielle Sprachkenntnisse.<br />

Mögliche Zusatzausbildungen für Betreuer:<br />

• Sachkundiger Strahlenschutz<br />

• A-Spürer<br />

• Psychologischer Nothelfer<br />

• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />

• Sanitäter<br />

• Anlagewart<br />

Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />

• Gruppenführer Betreuung<br />

• Chef Logistisches Element (Feldweibel)<br />

• Rechnungs- und Haushaltsführer (Fourier)<br />

• Küchenchef (als gelernter Koch)<br />

Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />

• Gruppenführer Sanität<br />

• Zugführer Betreuung<br />

• Chef ABC-Schutz<br />

• Chef Logistische Koordination<br />

• Chef Kulturgüterschutz<br />

• Zivilschutzkommandant<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />

Nothelfer<br />

Küchenchef<br />

71


Pionier: unterstützung<br />

Die unterstützung ist der bereich mit dem wohl breitesten Aufgabenfeld. Der Zivilschutz<br />

wird dabei zur unterstützung der anderen Partnerorganisationen des bevölkerungsschutzes,<br />

insbesondere der Feuerwehr, der Polizei oder der technischen betriebe, selbstständig<br />

oder im Verbund eingesetzt. Es geht oft um Langzeit-Einsätze von mehreren tagen<br />

bis Wochen. Pioniere werden für Instandstellungsarbeiten, aber auch für Sicherungs- und<br />

Aufräumarbeiten eingesetzt, um vor allem nach naturkatastrophen wie Stürmen, überschwemmungen,<br />

Erdrutschen oder Lawinen Folgeschäden abzuwenden.<br />

Pioniere im Einsatz.<br />

Technische Fertigkeit<br />

Der Pionier muss alle Pioniergeräte – wie Stollenausrüstung,<br />

Zug- und Hebegeräte, Kompressor<br />

– bedienen können. Er ist vor Ort,<br />

wenn nach einer Überschwemmung Keller<br />

ausgeräumt werden müssen, er repariert beschädigte<br />

Einrichtungen oder legt Strassen<br />

frei. Vom Pionier sind deshalb – neben einer<br />

72<br />

guten körperlichen Leistungsfähigkeit – technisches<br />

Verständnis sowie ein Sinn für das<br />

praktische Arbeiten verlangt.<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ


Mögliche Zusatzausbildungen für Pioniere:<br />

• Sachkundiger Strahlenschutz<br />

• A-Spürer<br />

• Psychologischer Nothelfer<br />

• Kulturgüterschutz-Spezialist<br />

• Materialwart<br />

• Anlagewart<br />

Mögliche direkte Kaderausbildungen:<br />

• Gruppenführer unterstützung<br />

• Chef Logistisches Element (Feldweibel)<br />

• Küchenchef (als gelernter Koch)<br />

Weitere indirekte Kaderausbildungen:<br />

• Zugführer unterstützung<br />

• Chef ABC-Schutz<br />

• Chef Logistische Koordination<br />

• Chef Kulturgüterschutz<br />

• Zivilschutzkommandant<br />

KuLtuRgütERSChutZ<br />

Einige Spezialistenfunktionen können von Zivilschutzangehörigen<br />

aller drei Grundfunktionen<br />

ausgeübt werden. Ein Beispiel ist der Kulturgüterschutz-Spezialist<br />

(KGS-Spezialist): Der<br />

Kulturgüterschutz erarbeitet mit Eigentümern<br />

von Kulturgütern und mit kulturellen Institutionen<br />

Schutzmassnahmen sowie Einsatzplanungen<br />

im Hinblick auf mögliche Schadenereignisse.<br />

Im Schadenfall leiten und unterstützen<br />

KGS-Spe zialisten die Einsatzdienste. In der<br />

Ausbildung wird die Zusammenarbeit zwischen<br />

KGS, Eigen tümern und Partnerorganisationen<br />

(Feuerwehr, Polizei) geübt.<br />

BEVÖLKERuNGSSCHuTZ / ZIVILSCHuTZ<br />

Geräteführer<br />

Anlagewart<br />

Kulturgüterschutz<br />

73


Kreiskommandos<br />

Kreiskommando Zürich<br />

uetlibergstrasse 113, Postfach, 8090 Zürich<br />

E-Mail: ore@amz.zh.ch<br />

Telefon: 043 268 62 80<br />

Kreiskommando Bern<br />

Papiermühlestrasse 17v,<br />

Postfach, 3000 Bern 22<br />

E-Mail: rekrutierung.bsm@pom.be.ch<br />

Telefon: 031 634 92 26<br />

commandement d’arrondissement Berne<br />

Grand-Rue 2, 2520 La Neuveville<br />

Courriel: jacqueline.formaz@pom.be.ch<br />

Téléphone: 032 751 49 71<br />

Kreiskommando Luzern<br />

Murmattweg 8, 6000 Luzern 30<br />

E-Mail: kreiskommando@lu.ch<br />

Telefon: 041 317 44 55<br />

Kreiskommando Uri<br />

Lehnplatz 22, 6460 Altdorf<br />

E-Mail: george.imhof@ur.ch<br />

Telefon: 041 875 23 54<br />

Kreiskommando Schwyz<br />

Postfach 4215, 6431 Schwyz<br />

E-Mail: beat.bregenzer@sz.ch<br />

Telefon: 041 819 22 53<br />

Kreiskommando Obwalden<br />

Postfach 1465, 6061 Sarnen<br />

E-Mail: heiri.wallimann@ow.ch<br />

Telefon: 041 666 64 47<br />

Kreiskommando Nidwalden<br />

Wilstrasse 1, 6371 Stans-Oberdorf<br />

E-Mail: kreiskommando@nw.ch<br />

Telefon: 041 619 56 13<br />

Kreiskommando Glarus<br />

Landstrasse 38, 8750 Glarus<br />

E-Mail: walter.rhyner@gl.ch<br />

Telefon: 055 646 68 70<br />

Kreiskommando Zug<br />

Hinterbergstrasse 43, 6312 Steinhausen<br />

E-Mail: matthias.munz@zg.ch<br />

Telefon: 041 723 72 03<br />

74<br />

commandement d’arrondissement Fribourg<br />

Rte des Arsenaux 16, 1705 Fribourg<br />

Courriel: mauroncl@fr.ch<br />

Courriel: siffertje@fr.ch<br />

Téléphone: 026 305 30 20<br />

Téléphone: 026 305 30 21<br />

Kreiskommando Freiburg<br />

Rte des Arsenaux 16, 1705 Freiburg<br />

E-Mail: mauroncl@fr.ch<br />

E-Mail: siffertje@fr.ch<br />

Telefon: 026 305 30 20<br />

Telefon: 026 305 30 21<br />

Kreiskommando Solothurn<br />

Hauptgasse 70, 4509 Solothurn<br />

E-Mail: roland.furrer@vd.so.ch<br />

Telefon: 032 627 27 71<br />

Kreiskommando Basel-Stadt<br />

Zeughausstr. 2, 4002 Basel<br />

E-Mail: kreiskommando@sid.bs.ch<br />

Telefon: 061 316 72 12<br />

Kreiskommando Basel-Landschaft<br />

Oristalstr. 100, 4410 Liestal<br />

E-Mail: kreiskommando@bl.ch<br />

Telefon: 061 552 72 16<br />

Kreiskommando Schaffhausen<br />

Randenstrasse 34, 8204 Schaffhausen<br />

E-Mail: bruno.weber@ktsh.ch<br />

Telefon: 052 632 72 86<br />

Kreiskommando Appenzell A.Rh.<br />

Schützenstrasse 1, 9100 Herisau<br />

E-Mail: paul.huber@ar.ch<br />

Telefon: 071 353 72 23<br />

Kreiskommando Appenzell I.Rh.<br />

Marktgasse 10d, 9050 Appenzell<br />

E-Mail: franz.buesser@jpmd.ai.ch<br />

Telefon: 071 788 95 91<br />

Kreiskommando St. Gallen<br />

Burgstrasse 50, 9000 St.Gallen<br />

E-Mail: karl.wehrli@sg.ch<br />

Telefon: 071 229 71 82<br />

KREISKOMMANDOS


Kreiskommando Graubünden<br />

Amt für Militär und Zivilschutz<br />

Abteilung Militär<br />

Steinbruchstrasse 18, 7001 Chur<br />

E-Mail: andreas.frank@amz.gr.ch<br />

Telefon: 081 257 35 06<br />

Kreiskommando Aargau<br />

Rohrerstrasse 7, 5001 Aarau<br />

E-Mail: patrick.koller@ag.ch<br />

Telefon: 062 835 31 07<br />

Kreiskommando Thurgau<br />

Zürcherstrasse 221, 8510 Frauenfeld<br />

E-Mail: chantal.moor@tg.ch<br />

Telefon: 052 724 27 47<br />

Ufficio affari militari e comando di circondario<br />

Ticino<br />

Palazzo governativo, 6500 Bellinzona<br />

E-Mail: renato.albertoni@ti.ch<br />

Telefono: 091 814 33 33<br />

Section arrondissements militaires Vaud<br />

BAP, 1014 Lausanne<br />

Courriel: gisele.delisle@vd.ch<br />

Téléphone: 021 316 47 31<br />

1. WUNScHFUNKTION<br />

Begründung der Eignung<br />

2. WUNScHFUNKTION<br />

Begründung der Eignung<br />

3. WUNScHFUNKTION<br />

Begründung der Eignung<br />

KREISKOMMANDOS<br />

commandement d’arrondissement Valais<br />

case postale 413<br />

39, avenue de la Gare, 1951 Sion<br />

Courriel: militaire@admin.vs.ch<br />

Téléphone: 027 606 52 25<br />

Kreiskommando Wallis<br />

case postale 413<br />

39, avenue de la Gare<br />

1951 Sion<br />

E-Mail: militaer@admin.vs.ch<br />

Telefon: 027 606 52 16<br />

commandement d’arrondissement Neuchâtel<br />

Rue de l’Arsenal 2, 2013 Colombier<br />

Courriel: isabelle.tendon@ne.ch<br />

Téléphone: 032 889 53 03<br />

commandement d’arrondissement Genève<br />

Rue de l’Ecole-de Médecine 13, 1211 Genève 4<br />

Courriel: militaire@etat.ge.ch<br />

Téléphone: 022 546 77 00<br />

commandement d’arrondissement Jura<br />

Rue Ernest Daucourt 1<br />

Case postale, 2942 Alle<br />

Courriel: serge.perera@jura.ch<br />

Téléphone: 032 420 39 20<br />

WUNScHZEITPUNKT RS<br />

1. Priorität<br />

2. Priorität<br />

3. Priorität<br />

ERInnERung<br />

RS-Termin mit Arbeitgeber oder Hochschule<br />

abgesprochen?<br />

75


Standorte der<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentren<br />

LAuSAnnE<br />

centre de recrutement de Lausanne BAP<br />

Case postale 226<br />

Route des Plaines du Loup 1<br />

1018 Lausanne<br />

Courriel: rekz.lau@vtg.admin.ch<br />

cantons<br />

GE, Ju, NE, VD, FR (f), BE (f), VS (f)<br />

SuMISWALD<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Sumiswald<br />

Spitalstrasse 20<br />

3454 Sumiswald BE<br />

E-Mail: rekz.sum@vtg.admin.ch<br />

Kantone<br />

BE (d), FR (d), VS (d)<br />

76<br />

Lausanne<br />

Sportanlage<br />

Bahnhof<br />

Entrée Entrée<br />

Pontaise<br />

centre de recrutement<br />

Spitalstrasse<br />

Rekr Zen<br />

Eystrasse<br />

Sumiswald<br />

Kirchstalden<br />

Forum<br />

Eystrasse<br />

STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN


MOntE CEnERI<br />

centro di reclutamento del Monte ceneri<br />

Caserma 4<br />

6802 Monte Ceneri<br />

e-mail: rekz.mce@vtg.admin.ch<br />

cantoni<br />

GR (i), TI<br />

WInDISCh<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Windisch<br />

Spitzmattstrasse 6<br />

5210 Windisch<br />

E-Mail: rekz.wid@vtg.admin.ch<br />

Kantone<br />

AG, BL, BS, SO, OW, NW, uR, Lu Rekr Zen<br />

STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN<br />

Bahnhof Bahnhof Brugg Brugg<br />

Zürcherstr.<br />

Zürcherstr.<br />

Windisch<br />

Dorfstrasse.<br />

Dorfstrasse.<br />

Mülligerstrasse<br />

Mülligerstrasse<br />

77


RütI<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Rüti<br />

Spitalstrasse 33<br />

8630 Rüti / ZH<br />

E-Mail: rekz.rut@vtg.admin.ch<br />

Kantone<br />

SH, TG, ZH, ZG<br />

MELS<br />

<strong>Rekrutierung</strong>szentrum Mels<br />

Tiergarten<br />

Pöltisstrasse 40<br />

8887 Mels<br />

E-Mail: rekz.mel@vtg.admin.ch<br />

Kantone<br />

AI, AR, GL, GR (d), SG, SZ<br />

Rekr Zen<br />

Spitalstrasse<br />

Spitalstrasse<br />

Rekr Zen<br />

Pöltisstrasse<br />

Plons<br />

Dorfstrasse<br />

Dorfstrasse<br />

Bahnhof Bahnhof<br />

Rüti ZH<br />

Heiligkreuz<br />

78 STANDORTE DER REKRuTIERuNGSZENTREN<br />

A3


Internetadressen<br />

www.rekrutierung.ch<br />

Alle Infos über Ihre <strong>Rekrutierung</strong><br />

www.miljobs.ch<br />

Infos über die Jobs im Militär und im<br />

Zivil schutz<br />

www.vbs.ch<br />

Infos zum Departement für Verteidigung,<br />

Bevölkerungsschutz und Sport VBS<br />

www.armee.ch<br />

Alles über die Schweizer Armee<br />

www.durchdiener.ch<br />

Alle Infos zum Dienst an einem Stück<br />

www.fum.ch<br />

Infos zur zivilen Anerkennung der<br />

Führ ungs ausbildung<br />

www.armeesanitaetsdienst.ch<br />

Infos zur Sanität<br />

www.zivil-militaer.ch<br />

Koordination von ziviler und militärischer<br />

Ausbildung<br />

www.studiumundarmee.ch<br />

Infos zur Koordination von Studium<br />

und Militär dienst<br />

www.zukunftmitsicherheit.ch<br />

Fragen zur Berufs- und Zeitmilitär-<br />

Kader aus bildung<br />

www.milak.ch<br />

Militärakademie an der ETH Zürich<br />

INTERNETADRESSEN<br />

www.busa.ch<br />

Berufsunteroffiziersschule<br />

www.fraueninderarmee.ch<br />

Infos zu den Frauen in der Armee<br />

www.rkd-scr.ch<br />

Infos zum Rotkreuzdienst für Frauen<br />

www.militaermusik.ch<br />

Kompetenzzentrum Militärmusik<br />

www.luftwaffe.ch<br />

Infos zur Luftwaffe<br />

www.sphair.ch<br />

Ausbildungsplattform der Luftwaffe<br />

www.airforcepilot.ch<br />

Infos über die Ausbildung zum Piloten<br />

www.zivi.admin.ch<br />

Alle Infos zum Zivildienst<br />

www.bevoelkerungsschutz.ch<br />

Alle Infos zum Verbundsystem<br />

Bevölker ungs schutz<br />

www.zivilschutz.ch<br />

Alle Infos zum Zivilschutz<br />

www.estv.admin.ch<br />

Wehrpflichtersatzabgabe (WPE)<br />

www.ahv-iv.info<br />

Infos zur Erwerbsausfallentschädigung<br />

der AHV-Ausgleichskasse<br />

79


Kontaktadressen<br />

<strong>Rekrutierung</strong><br />

Rodtmattstr. 110, 3003 Bern<br />

Telefon: 031 324 24 83<br />

E-Mail: rekrutierung.J1@vtg.admin.ch<br />

Frauen in der Armee<br />

Öffentlichkeitsarbeit Verteidigung<br />

Stauffacherstr. 65 / 14, 3003 Bern<br />

Telefon: 031 324 32 73<br />

E-Mail: fda@vtg.admin.ch<br />

Militärärztlicher Dienst<br />

Logistikbasis der Armee, Sanität<br />

Worblentalstrasse 36, 3063 Ittigen<br />

Telefon: 031 324 27 65<br />

Fax: 031 324 27 63<br />

E-Mail: milazd.info@vtg.admin.ch<br />

Rotkreuzdienst<br />

Werkstrasse 18, 3084 Wabern<br />

Telefon: 031 324 27 06<br />

E-Mail: rkd@redcross.ch<br />

Zivildienst<br />

Malerweg 6, 3600 Thun<br />

Telefon: 033 228 19 99<br />

E-Mail: info@zivi.admin.ch<br />

Zivilschutz<br />

Monbijoustrasse 51A, 3003 Bern<br />

Telefon: 031 322 50 11<br />

E-Mail: info@babs.admin.ch<br />

Sozialdienst der Armee<br />

Rodtmattstrasse 110, 3003 Bern<br />

Telefon: 0800 855 844<br />

E-Mail: sda.J1@vtg.admin.ch<br />

80<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Öffentlichkeitsarbeit Verteidigung<br />

Im Auftrag des Kommandos <strong>Rekrutierung</strong>,<br />

Gruppe Verteidigung, und des Bundesamtes<br />

für Bevölkerungsschutz, Eidgenössisches Departement<br />

für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />

und Sport VBS, sowie der Vollzugsstelle<br />

für den Zivildienst, Eidgenössisches Volks wirtschaftsdepartement<br />

EVD.<br />

Stand der Informationen: Mai 2010<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

92.055 d ALN 294-6006 / SAP 2527.9078<br />

10.2010 51000 160 267<br />

KONTAKTADRESSEN

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